Review: As Days Grow Darker
Zum ersten mal Kontakt mit den finnischen Powermetallern von MASTERSTROKE hatte ich bei der letzten Tour von JON OLIVA als die junge Kapelle ein sehr solides Konzert als Vorband abgab. Damals habe ich den Stil als so ne Art SONATA ARCTICA mit mehr Power Metal Partsempfunden. Vor allem der klasse kraftvoller Gesang, sehr schöne Gitarrenparts und wohl dosierte Keyboards hatten mich überzeugt und auch die Songs waren sehr melodisch aus dem damaligen Album „Sleep“.
Jetzt steht Album Nummero drei auf dem Plan und der Titel „As Days Grow Darker“ paßt schon irgendwie die Tasten sind etwas mehr gothic-like etwas düster meist flächig im Hintergrund, der Gesang ist sehr überzeugend, da braucht sich Niko Rauhla keinesfalls vor dem, in der Szene zwar angesehenen aber nach meinem Geschmack, etwas leicht überschätzen Andy B. Frank (BRAINSTORM) verstecken. Warum haut mich dieses Album trotzdem nicht so ganz vom Hocker, es liegt an einigen etwas zu wenig packenden Songs, was die Refrains angeht und dies bei einer Spielzeit von nur knappen 43 Minuten.
Da fehlt es schon etwas an richtigen Hymnen, die Hooks sind mir etwas zu verlaufen. Sehr positiv ist dann aber schon , dass diese Herren hier keinen Tralala Happy Metal machen sonder eher die Dark Variante. Technisch sowie handwerklich gibt es bei Masterstroke nichts zu kritteln, aber vieles ist einfach nur Standard net schlecht aber es fehlt so der letzte Kick.
Auch sehr angenehm es wird mitunter sehr betont versucht deutlich mehr Ecken, Kanten sowie etwas mehr komplexere Songverläufe, dies hat dann teilweise sogar schon progressive Züge, in ihre Musik mit einzubauen. Der Gitarrist kann richtig starke Soli spielen und auch der Tastenmann („Into the Oblivion“) kann mehr, wenn er mal losgelassen wird - nur so richtig hammermäßige Hooklines fehlen.
Der klasse Opener „Wait for the Fall“ bietet durchaus viel Energie, geht gut nach vorne ab und hat tatsächlich einen relativ prägnanten Refrain wie auch das riffige „Walls Of My Temple“. Das kann dann vom Titelsong nicht gerade behauptet werden, der klingt da irgendwie schräg, Pianogeklimper a la H.I.M. für mich ist das relativ unausgegoren. Bei der klasse aber zu kurzen Akustik-Ballade „Another Step Back“ zeigt der Sänger erneut Klasse und sein breites Spektrum. Das etwas schleppende „Purity Fades“ mit schönen Keyboard und Gitarreneinlagen hat schon etwas von Prog Metal. Dann gibt es noch „Old Wounds“ mit einer schönen Frauenstimme im Mittelteil, dann wird ordentlich Gas gegeben und hinten raus wird eine Wendung leider nur angedeutet, es könnte eigentlich weitergehen doch es wird einfach ausgeblendet, da hätte man locker noch etwas reinpacken können. Der Schluss mit etwas episch gehaltenen "Truth Revealed" ist dann wieder sehr überzeugend mit einem leichten OZZY Touch.
Insgesamt hört man nach einigen Durchgängen mehr "As Days Grow Darker" durchaus das löbliche Ansinnen an sich etwas von der finnischen und auch sonstigen Power Metal Massenware abzugrenzen allein es gelingt leider nur in Ansätzen. Trotzdem ist dieses Werk von MASTERSTROKE alles andere als schlecht, die Band hat was drauf muß sich aber in Punkto Melodic und Tiefe schon noch etwas steigern.
As Days Grow Darker
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
43:10 ()
Label:
Vertrieb:
Beim Hören des ersten Tracks der finnischen Formation SILENTIUM (wohl nur aus Modernisierungswahn hat man sich auf diesem Werk SILENTIVM aufs Cover gedruckt) kommen mir sofort zwei Gedanken in den Sinn: Zum einen könnte man, was den Gesang betrifft, meinen LANA LANE, die Queen des Symphonic Rocks, hätte endlich wieder mal einen guten Track aufgenommen und zum anderen: hier sollen wohl musikalisch sämtliche alten NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION sowie EPICA Fans mit ins Boot gezogen werden. Denn „Leave The Fallen Behind“ bietet kraftvollen Gothic Metal mit viel Bombast, Streicherkeyboards in Serie und was sonst noch so alles gebraucht wird.
Aber die Band als bloße Kopie zu degradieren wäre dann doch zu einfach, zeigt doch der weitere Verlauf des aktuellen „Amortean“, dass SILENTIUN durchaus mehr zu bieten haben und ständig versuchen ihren eigenen Stil zu finden. Dafür sorgt auch Frontfrau Riina Rinkinen, die zum Glück nicht zu den vielen nervigen sowie sopranlastigen Walküren gehört sondern mit ihrem meist in erträglichen tieferen Stimmlagen eingesetzten, sehr angenehmen Organ für viele gelungene Momente sorgt.
Musikalisch kann man dies nicht immer so sagen, die meist von typischer Melancholie durchzogenen Tracks können oftmals nicht eine gewisse Eintönigkeit verbergen, da geht es einfach etwas zu beschaulich, verträumt zu und es fehlt an packenden Inhalten. Mehr solche Sachen wie das aufwühlend-kompakte und auch mit schönen Gitarrenarrangements versehene „The Messenger“ hätte ich besser gefunden.
Bei „A Knife In The Back“ retten nämlich nur die hammermäßigen Gitarrensolos den Song vor der totalen Belanglosigkeit, dann wird es aber wieder viel besser: "The Fallen Ones With You Tonight" mit seinen leicht schrägen Tönen sowie fast schon progmetallischer Ausrichtung, vielen Wendungen, wechselnden Stimmungsbildern und zum Schluss wird sogar noch ein bisschen böse gegrowlt (der ein oder andere mag dies kalkuliert finden – ich find es durchaus passend als Gegenpol) insgesamt ist dies schon eher etwas einfallsreicherer Gothic Metal.
Wie gesagt, das Tempo wird manchmal etwas zu stark verschleppt beinahe etwas doomig u.a. bei „Storm Sight Solicitude“, dann wird es eher etwas zäh beim Zuhören, aber dann haut einem das finnische Sextett das hammermäßige Bombastteil „The Cradle Of Nameless“ um die Ohren, so eine Art kleine Gothic Oper mit allem Pipapo und bestens ausgefeiltem Songverlauf - das ist schon fast so ne Art "Musical trifft auf Soundtrack", sehr geil gemacht.
In die gleiche Kerbe schlägt auch irgendwie der Schluss dieses Albums mit "La Fin Du Monde", hier werden auf epischer Breite progressive Elemente mit Gothic, Rock und Symphonic zu einem stimmigen Ganzen vermengt, Auch hier ist die hervorragende Gitarrenarbeit einmal mehr zu würdigen und mit einem bombastisch furiosen Schluss sind alle Schwarzklamottenträger sicher wieder versöhnt.
Man hätte der Band auf „Amortean“ abschließend mehr solche Sachen auf diesem Niveau und mit diesem Abwechslungsreichtum gewünscht sowie außerdem eine noch stärkere Bereitschaft sich außerhalb der sehr breit getrampelten Pfaden solcher bekannten Symphonic-Combos wie Anfangs erwähnt, zu bewegen. Aber der Grundstein ist gelegt, SILENTIUM sollten da unbedingt weitermachen, ansonsten wird man in diesem überlaufenen Genre sicher keine Zukunft haben.
Amortean
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
9
Länge:
50:29 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten