Review:

I Don`t Like Metal – I Love It

()

Alle Achtung. Die Erlangener Comedy Metal Institution gibt es nicht nur bereits seit 20 Jahren, sie haben mit ihrer Musik auch gleich ein eigenes Genre geschaffen. Auch wenn es nicht wirklich viel Konkurrenz in dieser Sparte gibt, oder gerade aus diesem Grund, ist die Erwartungshaltung der J.B.O. Fans jedesmal aufs Neue sehr hoch. Mit den letzten Alben haben die Franken immer Durchschnittsalben mit Höhen und Tiefen abgeliefert. Ähnlich sieht es nun auch mit „I Don`t Like Metal – I Love It“ aus. Fangen wir mit den obligatorischen Cover Songs an. Der Titelsong wird abgeleitet vom Dreadlock Holiday Song “10CC / I Don´t like Reggae“, beschäftigt sich wie unschwer zu erkennen ist mit dem Thema Metal und zündet nach mehrmaligen Durchlauf. „M.E.T.A.L“ ist ein Cover des 70er Hits „D.I.S.C.O“ von Ottawan und hat ebenfalls Party Character da hier jeder auch bei 4,3 Promille mit grölen kann. „Geh mer halt zu Slayer“ – die Eigeninterpretation zu "Vamos A La Playa" hat schon alleine wegen der Übersetzung von „Playa“ zu „Slayer“ volle 10 Punkte verdient. Das die Nummer live funktioniert konnten einige ja bereits in Wacken erleben. Schwächer fallen hingegen „Dio In Rio“ (original „Pogo in Togo“) und „Glenn Leipzig:Mudder“ aus. Die sächsischen Lyrics sind nicht jedermanns Sache, auch wenn die Grundidee witzig ist. „Lieber Fieber“ („Fever“ von Elvis) bleibt größtenteils originalgetreu funkig und erzählt was wohl gewesen wäre, wenn Jane Tarzan bzw. Julia Romeo hätte mehr „Mann“ sein lassen. Mit „Angie“ trauen sich Hannes und Co. an Falco´s „Jeanni“ heran. Musikalisch überzeugt mich das Ding voll. Schon das Original kann einiges aber die JBO Gitarrenriffs verleihen dem Song einen hervorragenden Härtegrad. Das Angela Merkel hier ihr Fett ordentlich wegbekommt steht außer Frage doch selbst die Kanzlerin müsste wohl schmunzeln, wenn Sie den Text dieser Nummer hört.
Die erste eigene Nummer „Hitler hatte keinen Sex“ kommt sehr hart und vertrackt her. Textlich geht das Ding gegen braune Fraktion und wird auf J.B.O.-ische Art und Weise ins lächerliche gezogen. Überzeugen können mich hingegen nicht das düstere „J.B. Boy und J.B.Girl“, „Der Böse Gott“ sowie „Wessi Girl“ und „Der Ossi sucht sein Glück“. Letzterer Song ist sowohl musikalisch also auch textlich mehr als schwach. Hier werden sich J.B.O. mit Sicherheit nicht nur Freunde machen da der „OSSI“ mit sämtlichen Klischees wie fehlenden Bananen usw. abgestempelt wird und der Wessi sich immer noch die Mauer zurück wünscht. Den Abschluss macht „Es muss ein Rock (durch Deutschland gehen)“ der sich noch mal der einzigen J.B.O. Religion „Rock n´Roll“ widmet. Insgesamt ist „I Don`t Like Metal – I Love It“ also ein mittelprächtiges Album was man sich als Fan getrost zulegen sollte, auch wenn eine ganz große Granate wie „Bolle“, „Verteidiger des Blödsinns“ oder „United States Of Blödsinn“ diesmal leider fehlen.

I Don`t Like Metal – I Love It


Cover - I Don`t Like Metal – I Love It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 48:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Land Of The Free

()

Es hat ja in diesem Jahr 2009 schon einige recht gute Hardrock bzw. Melodic Metal Scheiben gegeben, aber „Land Of The Free“ dieses schwedischen Allstar-Projektes gehört definitiv nicht dazu. Neben einem oberkitschigen Cover und einem äußerst nach Nichts klingenden Bandnamen hat es bisher auch noch nicht mal zu einer eigenen Präsenz im Internet gereicht (was schon etwas die Ernsthaftigkeit dieses Projekts belegt) - sicher über die Musik sagt dies gar nichts aus, aber diese ist ebenfalls äußerst bieder sowie belanglos und vor allem so innovativ wie das 50’ste STATUS QUO-Album. Nee ehrlich, was hier Mastermind Ralf Jederstedt mit seinen Mitstreitern aus ehemaligen Mitmusikern von u.a. von MALMSTEEN, JOHN NORUM, HAMMERFALL, BRAZON ABBOT (die Namen der weiteren Protagonisten erspar ich uns jetzt mal) da zusammengeschustert haben, lockt nun wirklich keinen mehr hinter dem Ofen oder jetzt da wir ja Sommer haben vor dem Cabrio vor. Sicher die Herren können ihre Instrumente einwandfrei bedienen, die Produktion ist solide, aber die Songs sind dermaßen ausgelatscht und ohne Esprit, ein Bandfeeling geht dem ganzen ebenfalls ab es klingt alles ein wenig arg gewollt - hier mal ein bisschen wie DEEP PURPLE („Fruits Of Life“) klingen, da ein wenig YNGWIE MALMSTEEN („Xtacy“) und hier noch was von xy, kennt man alles schon. Dann gibt es auch mal ein wenig AOR oder Melodic Rock, mal mit netter Hookline wie bei „Living Generation“ der Sänger müht sich durch diesen braven Song, ist aber dann doch eher ein Mann für die schnelleren etwas härteren Sachen, die ganz zahnlosen Tracks sind seine Sache scheinbar eher nicht. Die Mucke erinnert bei den softeren Geschichten teilweise etwas an alte FATE („Innervations“), aber es fehlt einfach die Lockerheit und der Zeitgeist von damals. Der Funke springt irgendwie nie über, die Band spult ihr Programm mit Marke Baukastensongwriting routiniert runter, aber so richtig überzeugend als Einheit hört sich dies nur ganz selten an. „Land Of The Free“ als Album sowie auch der Song haben leider garnix mit GAMMA RAY zu tun, obwohl man bei selbigen beinahe krampfhaft mit neoklassische Einschlag versucht etwas speediger in Gang zu kommen. Sorry aber dies gelingt trotz auch ein paar ganz gelungener Gitarrensolis nur sehr beschränkt. Bei der Ballade „Mr. Cain“ startet man dann noch den halbgaren Versuch etwas nach guten GUNS’N ROSES Zeiten in der Art von „November Rain“ klingen zu wollen geht aber leider auch nach hinten los.

Der hier servierte aber zuvor bereits hundertfach besser interpretierte skandinavische Hardrocks mit leichten Tendenzen zum Melodic Metal bietet wirklich nichts weltbewegendes.
Wer also auf solche Mucke abfährt, wie dies hier viel zu konstruiert passiert ist, dem seien statt GEFF als absolute bessere Alternativen die aktuellen Werke von CHICKENFOOT oder SHAKRA empfohlen, denn dort wird wirklich klasse Material abgeliefert ohne jede Einschränkung.

Land Of The Free


Cover - Land Of The Free Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

As Days Grow Darker

()

Zum ersten mal Kontakt mit den finnischen Powermetallern von MASTERSTROKE hatte ich bei der letzten Tour von JON OLIVA als die junge Kapelle ein sehr solides Konzert als Vorband abgab. Damals habe ich den Stil als so ne Art SONATA ARCTICA mit mehr Power Metal Partsempfunden. Vor allem der klasse kraftvoller Gesang, sehr schöne Gitarrenparts und wohl dosierte Keyboards hatten mich überzeugt und auch die Songs waren sehr melodisch aus dem damaligen Album „Sleep“.

Jetzt steht Album Nummero drei auf dem Plan und der Titel „As Days Grow Darker“ paßt schon irgendwie die Tasten sind etwas mehr gothic-like etwas düster meist flächig im Hintergrund, der Gesang ist sehr überzeugend, da braucht sich Niko Rauhla keinesfalls vor dem, in der Szene zwar angesehenen aber nach meinem Geschmack, etwas leicht überschätzen Andy B. Frank (BRAINSTORM) verstecken. Warum haut mich dieses Album trotzdem nicht so ganz vom Hocker, es liegt an einigen etwas zu wenig packenden Songs, was die Refrains angeht und dies bei einer Spielzeit von nur knappen 43 Minuten.

Da fehlt es schon etwas an richtigen Hymnen, die Hooks sind mir etwas zu verlaufen. Sehr positiv ist dann aber schon , dass diese Herren hier keinen Tralala Happy Metal machen sonder eher die Dark Variante. Technisch sowie handwerklich gibt es bei Masterstroke nichts zu kritteln, aber vieles ist einfach nur Standard net schlecht aber es fehlt so der letzte Kick.
Auch sehr angenehm es wird mitunter sehr betont versucht deutlich mehr Ecken, Kanten sowie etwas mehr komplexere Songverläufe, dies hat dann teilweise sogar schon progressive Züge, in ihre Musik mit einzubauen. Der Gitarrist kann richtig starke Soli spielen und auch der Tastenmann („Into the Oblivion“) kann mehr, wenn er mal losgelassen wird - nur so richtig hammermäßige Hooklines fehlen.

Der klasse Opener „Wait for the Fall“ bietet durchaus viel Energie, geht gut nach vorne ab und hat tatsächlich einen relativ prägnanten Refrain wie auch das riffige „Walls Of My Temple“. Das kann dann vom Titelsong nicht gerade behauptet werden, der klingt da irgendwie schräg, Pianogeklimper a la H.I.M. für mich ist das relativ unausgegoren. Bei der klasse aber zu kurzen Akustik-Ballade „Another Step Back“ zeigt der Sänger erneut Klasse und sein breites Spektrum. Das etwas schleppende „Purity Fades“ mit schönen Keyboard und Gitarreneinlagen hat schon etwas von Prog Metal. Dann gibt es noch „Old Wounds“ mit einer schönen Frauenstimme im Mittelteil, dann wird ordentlich Gas gegeben und hinten raus wird eine Wendung leider nur angedeutet, es könnte eigentlich weitergehen doch es wird einfach ausgeblendet, da hätte man locker noch etwas reinpacken können. Der Schluss mit etwas episch gehaltenen "Truth Revealed" ist dann wieder sehr überzeugend mit einem leichten OZZY Touch.

Insgesamt hört man nach einigen Durchgängen mehr "As Days Grow Darker" durchaus das löbliche Ansinnen an sich etwas von der finnischen und auch sonstigen Power Metal Massenware abzugrenzen allein es gelingt leider nur in Ansätzen. Trotzdem ist dieses Werk von MASTERSTROKE alles andere als schlecht, die Band hat was drauf muß sich aber in Punkto Melodic und Tiefe schon noch etwas steigern.

As Days Grow Darker


Cover - As Days Grow Darker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Everest

()

Die Schweizer Hardrocker von SHAKRA haben mal wieder einen neuen Longplayer (mittlerweile der sechste Silberling) am Start und wie könnte er heimatbezogen anderst auch heißen hat man das Teil „Everest“ benannt. Ich kann mich noch gut an meine erste Begegnung mit den sympathischen Eidgenossen erinnern, das war 1991 damals war gerade „Power Ride“ aktuell und die Scheibe setzte wirklich nur positive Maßstäbe. Diese klasse CD war nämlich unglaublich rockig, sehr dynamisch (nicht so hausbacken wie viele ähnliche Genrevertreter) ultra fett produziert, klingt sehr frisch und konnte mit klasse Refrains in Serie aufwarten. Der Nachfolger „Rising“ war dann zwar auch net schlecht, konnte aber „Power Ride“ qualitätsmäßig nicht mehr ganz erreichen. Damals steckten SHAKRA die internationale Konkurrenz insbesondere ihre stark verweichlichten Landsmänner von GOTTHARD locker in die Tasche. Mittlerweile haben sich Steve Lee & Co. wieder voll erholt bzw. ihre Hausfrauenrockphase überwunden und auch BONFIRE machen wieder richtig gute Alben. SHAKRA brauchen sich nun aber keinesfalls vor diesen Genrekollegen verstecken und liegen mit diesem aktuellen Werk absolut voll auf Augenhöhe. Insbesondere die Konstanz mit der die Band in den letzten Jahren mehr als nur solide sondern stets gutklassige Alben veröffentlicht hat, muß man ausdrücklich erwähnen und den Hut ziehen. Für mich war es das erste Album mit Sänger Mark Fox und der Junge hat schon wirklich ein tolles Organ, auch wenn er für mich stark nach jüngerem Bruder von Claus Lessman (BONFIRE) klingt, nur etwa rauchiger. „Everest“ wird bei allen Hardrock und den bisherigen eigenen Fans sowieso, ganz sicher sämtliche offenen Tore einrennen und bestens aufgenommen werden, da bin ich mir absolut sicher. Die Jungs haben erneut unheimlich fette Riffs am Start (manchmal stark an der Grenze zu Melodic Metal), einen hammermäßigen sehr vollen Sound (in Eigenregie produziert!) und dabei einige echt tolle Songs geschrieben. Die Scheibe besitzt eine klasse Groove der insbesondere durch eine sehr tighte rüberkommenden Rhythmusfraktion bestens unterstützt wird und SHAKRA haben erneut ihren typischen eigenständigen Klang beibehalten.

Bereits der mächtig abgehende Opener „Ashes To Ashes“ zeigt die Jungs geben Vollgas und wollen es nochmal richtig wissen, in die gleiche Kerbe hauen schnelle Sachen wie „Insanity“ oder „Dirty Money“. Insgesamt macht „Everest“ wirklich Spaß zu hören, Stampfer wie „Let Me Lie My Life To You“ zeugen von einer Spielfreude die allgegenwärtig zu spüren ist, die Band präsentiert sich als Einheit. Natürlich sind auch mal gefühlvolle Momente vertreten, die erste Single „Why“ ist zwar nicht so schlecht erinnert mich aber insbesondere auch musikalisch an alte BONFIRE Sachen. Da ist die Pianoballade „Hopeless“ schon ein etwas anderes Kaliber, gefällt mir atmosphärisch wesentlich besser, wirkt auch eigenständiger. Ich persönlich hätte mir an der in oder anderen Stelle noch etwas mehr Nummern jenseits des gängigen bzw. vorhersehbaren Songschemas gewünscht wie das über siebenminütige „The Journey“ ein kleines Epos mit wunderbaren Tempowechseln, etwas düsteren (Alternative)-Riffs zu Beginn, gelungenen Breaks und klasse Gitarrensolo, für mich der beste Track des Albums.

Aber dies ist eher ein subjektiver Kritikerwunsch und soll auch nicht irgendwie negativ klingen - alle anderen wollen sicher keine Experimente hören sondern halt „ihre „Band so wie man sie kennt. Daher sind SHAKRA auf die Spitze ihres „Everest“ ziemlich weit oben angelangt, viel mehr geht da in Sachen 80er Jahre geprägten HardRrock eigentlich nicht mehr.

Bleibt nur zu hoffen, dass man diesmal endlich auch den ganz großen Bekanntheitsdurchbruch und natürlich entsprechende CD-Verkäufe schafft, denn dies hätte diese starke Kapelle eigentlich schon seit längerem verdient.

Everest


Cover - Everest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Amortean

()

Beim Hören des ersten Tracks der finnischen Formation SILENTIUM (wohl nur aus Modernisierungswahn hat man sich auf diesem Werk SILENTIVM aufs Cover gedruckt) kommen mir sofort zwei Gedanken in den Sinn: Zum einen könnte man, was den Gesang betrifft, meinen LANA LANE, die Queen des Symphonic Rocks, hätte endlich wieder mal einen guten Track aufgenommen und zum anderen: hier sollen wohl musikalisch sämtliche alten NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION sowie EPICA Fans mit ins Boot gezogen werden. Denn „Leave The Fallen Behind“ bietet kraftvollen Gothic Metal mit viel Bombast, Streicherkeyboards in Serie und was sonst noch so alles gebraucht wird.

Aber die Band als bloße Kopie zu degradieren wäre dann doch zu einfach, zeigt doch der weitere Verlauf des aktuellen „Amortean“, dass SILENTIUN durchaus mehr zu bieten haben und ständig versuchen ihren eigenen Stil zu finden. Dafür sorgt auch Frontfrau Riina Rinkinen, die zum Glück nicht zu den vielen nervigen sowie sopranlastigen Walküren gehört sondern mit ihrem meist in erträglichen tieferen Stimmlagen eingesetzten, sehr angenehmen Organ für viele gelungene Momente sorgt.

Musikalisch kann man dies nicht immer so sagen, die meist von typischer Melancholie durchzogenen Tracks können oftmals nicht eine gewisse Eintönigkeit verbergen, da geht es einfach etwas zu beschaulich, verträumt zu und es fehlt an packenden Inhalten. Mehr solche Sachen wie das aufwühlend-kompakte und auch mit schönen Gitarrenarrangements versehene „The Messenger“ hätte ich besser gefunden.

Bei „A Knife In The Back“ retten nämlich nur die hammermäßigen Gitarrensolos den Song vor der totalen Belanglosigkeit, dann wird es aber wieder viel besser: "The Fallen Ones With You Tonight" mit seinen leicht schrägen Tönen sowie fast schon progmetallischer Ausrichtung, vielen Wendungen, wechselnden Stimmungsbildern und zum Schluss wird sogar noch ein bisschen böse gegrowlt (der ein oder andere mag dies kalkuliert finden – ich find es durchaus passend als Gegenpol) insgesamt ist dies schon eher etwas einfallsreicherer Gothic Metal.

Wie gesagt, das Tempo wird manchmal etwas zu stark verschleppt beinahe etwas doomig u.a. bei „Storm Sight Solicitude“, dann wird es eher etwas zäh beim Zuhören, aber dann haut einem das finnische Sextett das hammermäßige Bombastteil „The Cradle Of Nameless“ um die Ohren, so eine Art kleine Gothic Oper mit allem Pipapo und bestens ausgefeiltem Songverlauf - das ist schon fast so ne Art "Musical trifft auf Soundtrack", sehr geil gemacht.
In die gleiche Kerbe schlägt auch irgendwie der Schluss dieses Albums mit "La Fin Du Monde", hier werden auf epischer Breite progressive Elemente mit Gothic, Rock und Symphonic zu einem stimmigen Ganzen vermengt, Auch hier ist die hervorragende Gitarrenarbeit einmal mehr zu würdigen und mit einem bombastisch furiosen Schluss sind alle Schwarzklamottenträger sicher wieder versöhnt.

Man hätte der Band auf „Amortean“ abschließend mehr solche Sachen auf diesem Niveau und mit diesem Abwechslungsreichtum gewünscht sowie außerdem eine noch stärkere Bereitschaft sich außerhalb der sehr breit getrampelten Pfaden solcher bekannten Symphonic-Combos wie Anfangs erwähnt, zu bewegen. Aber der Grundstein ist gelegt, SILENTIUM sollten da unbedingt weitermachen, ansonsten wird man in diesem überlaufenen Genre sicher keine Zukunft haben.

Amortean


Cover - Amortean Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Clifton Hill

()

Das singend Hochzeitszimmer ist wieder da - HONEYMOON SUITE kommen mit einem neuen Werk in die Pötte und tatsächlich ist die Scheibe "Clifton Hill" garnicht mal so übel geworden. Nach dem äußerst schlappen Combeback von 2002 mit "Dreamland" hatte sich die Band bereits 2007 in der Originalbesetzung wiedervereint, neue Songs geschrieben und jetzt ein neues Album auf die Menscheit losgelassen. Der Titel wurde passend nach dem Tourismus- und Einkaufsbezirk in der Nähe der Niagara-Fälle, wo die Band 1982 gegründet wurde, benannt. Der ganz große Druchbruch gelang den Kanadiern ja trotz Knalleralben wie "The Big Prize" (1984) oder "Racing After Midnight" (1988) leider hier bei uns in Europa nie so recht. Über dem Teich hatte die Jungs sogar einige Charthits mit vielen Singles wie u.a. "Leathal Weapon" (aus dem gleichnamige Klassiker mit Mel Gibson), "Feel It Again" oder auch "The Other Side Of Midnight". In Europa blieb die Band auch in ihren Hoch-Zeiten relativ unbekannt und erlitt so ein ähnlich undankbares Schicksal wie etwa NIGHTRANGER.

Aber die eingefleischten Fans dürfen sich jetzt nochmal richtig freuen: Die Band knüpft inhaltlich nahtlos an die alten Zeiten an. Mit dem Unterschied, dass gegenüber dem halbgaren Comebackversuch diesmal alles frisch und vor allem knackig klingt. Apropos - die Produktion könnte aber vielleicht eine Ecke weniger „umfassend“ bzw. leicht matschig sein, die Gitarren hätten etwas mehr Betonung verdient, was aber insgesamt jetzt nicht zu negativ zu sehen ist. Der Produzent war übrigends Tom Treumuth, der seinerzeit schon das Debütalbum produziert hatte.

Sänger Johnnie Dee hat nach wie vor ne geile Stimme, die Songs fließen locker aus dem Äther, die Hooks passen auch. Gleich der Opener „She Ain’t Alright“ geht super typisch für HONEYMOON SUITE voll ab und ist einer der stärksten Tracks des Albums (und dies liegt sicher nicht daran, dass hier mal ausnahmsweise auf die geholzten Promo-Voiceoverdurchsage verzichtet wurde). Weiter geht es schwungvoll mit „Tired O Waitin’ On You“ oder meinen absoluten Favoriten, dem etwas heftigeren „Riffola“. Auch balladentechnisch sind mit dem ganz starken „Ordinary“ (könnte auch von JOURNEY sein) oder „Why Should I“ einige mehr als nur solider Vertreter dabei, die 80er sind doch noch nicht ganz tot, Metal Ballads lassen grüßen, hier gibt’s Schmalz mit Niveau. Lediglich zwei etwas schwächere Songs (gegen den Rest) sind auszumachen „“Sunday Morning“ und „Separat Lives“ fallen kompositorisch ein klein wenig ab - macht aber rein garnix, den überaus positiven Eindruck von „Clifton Hill“ tut dies keinerlei Abbruch.

Die Scheibe ist ein cooles Melodic-Rock Machwerk in vollendeter amerikanischer Prägung der 80er Jahre geworden: Schöne Melodien, nicht zu plüschig, durchaus abwechslungsreich, gefräßige Refrains in Serie aber immer noch rockig und nicht zu cheasy. Was BRIAN ADMAS (noch) kann bringen diese Herren (man höre sich dazu nur exemplarisch mal “Restless“ an), mindestens noch genauso überzeugend. So muss dies Mucke einfach klingen – well done Folks!

Clifton Hill


Cover - Clifton Hill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Zauberbruder

()

ASP sind ein Phänomen der schwarzen Szene die sich mit konstant steigender musikalischer Qualität einen Namen erspielt haben. Während ich im stillen Kämmerlein und mit viel Ruhe die kompositorische Gewieftheit ASPs durchaus anerkenne, nervte mich live seit jeher das auf mich extrem affektiert wirkende Auftreten ihres Protagonisten Spreng. ASP sind Geschichtenerzähler die ebendieses mit „Zauberbruder“ wohl zu ihrem bisherigen Höhepunkt bringen: Es geht um die „Krabat“ Thematik, bekannt geworden durch einen gleichnamigen Roman Preußlers um einen Zauberlehrling, die wahre Liebe und das Böse. Spreng erklärt (seine Leser siezend) im dicken Booklet seine Motivation hierzu – und überrascht musikalisch erneut: Denn ganz anders als die Vorgängeralben bewegt sich „Zauberjunge“ im mittelalterlichen Folkrock. Mit ehrlich rockenden Gitarren, tanzbar-folkigen Streichern und der wohlig-tiefen Stimme Sprengs würden das dem Intro folgende „Krabat“ auf keinem Mittelaltermarkt dieser Welt auffallen. Beinahe befreit spielt „Denn Ich Bin der Meister“ auf, die Melodie geht ins Ohr und kann am ehesten alleine stehen – die meisten anderen Songs ergeben nur im Kontext wirklich Sinn. Bei all dem hörbaren Perfektionismus fallen bei diesem Lied aber die ganzen tiefen Noten auf, bei denen Spreng etwas die Luft ausgeht. Je weiter die Musik auf der Doppel-CD fortschreitet desto mehr Raum gewinnen die Balladen. Manche Songs sind geprägt von vielen Wechseln, mal opulent, dann zerbrechlich und un-folkig im Chorus („Elf Und Einer“) andere überraschen durch weiblichen Gesang mit akustischer Untermalung („Mein Herz Erkennt Dich Immer“). Und wenn man denkt man durchschaut das Spiel ASPs folgt die Überraschung auf dem Schritt: Der harte Beginn des über zehnminütigen „Verwandlungen I-III“ reißt den Hörer aus den Gedanken. Die zweite CD geht generell ruhiger ans Werk, die „Hits“ finden sich im ersten Teil des „Zauberbruders“, die traurige Ballade „Der Schnitter Tod“ oder das eingängie „Zauberbruder“ setzen aber auch hier Akzente. Das Album ist ambitioniert und kreativ, durchdacht und wie ich finde organischer als bisherige ASP Veröffentlichungen und sicher ein Ohr wert wenn es einen Ticken gotischer und düsterer als der Standardmittelalterrock sein darf.

Zauberbruder


Cover - Zauberbruder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

We Are… Charing Cross

()

CHARING CROSS kommen aus der gemütlichen Schweiz und haben sich ähnlich ihren Kollegen von CRYSTAL BALL dem melodischen Heavy Metal mit starker 80er Schlagseite verschrieben. Weder musikalisch noch textlich („Kick Ass Rock N’ Roll, Forever Rockin’) wird mit Klischees gegeizt. Was aber bei diesem Sound einfach dazugehört und auch eher sympathisch als störend rüberkommt. Wäre die Scheibe vor 20 Jahren veröffentlicht worden, wären CHARING CROSS wahrscheinlich mit den deutschen STEELER, RENEGADE oder MAD MAX auf Tour gegangen. Innovationsgehalt dieser Scheibe ist zwar gleich null, ich bin aber versucht zu sagen: Na und?? Das Ding ist klassischer Hard Rock, rockt, macht viel Spaß und entwickelt seine volle Wirkung mit Sicherheit auf der Bühne.
Als Soundtrack für die nächste 80er Metal Party auf jeden Fall zu empfehlen, es wird keiner merken.

We Are… Charing Cross


Cover - We Are… Charing Cross Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Signum Regis

()

Braucht man wirklich eine (weitere) musikalische Mischung aus Kapellen wie HELLOWEEN, STRATOVARIOUS und YNGWIE MALMSTEEN? Nun, die beiden Hauptinitiatoren dieses "Bandprojektes" SIGNUM REGIS scheinen durchaus dieser Meinung zu sein. Der slowakische Bassist, Songwriter Ronnie König (VINDEX) sowie Göran Edman (einer der zahllosen ex-Sangesröhren bei Meister MALMSTEEN) frönen dabei auf dieser gleichnamigen Debütscheibe einem Mix aus Metal sowie neoklassischen Songstrukturen - will sagen: die typischen virtuosen Gitarrenläufe rauf und runter, viel Keyboardgeorgel und so weiter. Aber die beiden Herren gehen dabei dann doch nicht ganz so einfallslos bzw. stur nach Schema F vor, die elf Kompositionen sind sauber produziert, bergen so manches Schmankerl mit vielen Zwischenspielen, mal ist ne akustische Klampfe im Einsatz, es gibt das ein oder andere schöne Tastenduell und schöne Hooks. Das weitere Haut-Plus sind die sehr gelungenen doppelläufigen Gitarrenleads, die immer mal wieder auflockernd eingestreut werden. Auch beim Songwriting passt es melodiemäßig größtenteils, der sehr gelungene Opener "Fields Of The Stars" kommt sogar in bester Melodic Metal Tradition sehr catchy daher. Das folgende, etwas treibendere "Neverland" geht auch gut ab mit Doublebass und viel Power. Die beiden Balladen gehen dann eher so, "Forever And A Day" ist eher nur ganz nett, etwas platt vielleicht und nicht mein Fall, aber "Passionate Love" kann man sich schon geben. Der Song hat was von PRETTY MAIDS. Sehr geil ist aber dann das Instrumental "Mountain Haze" geworden: schönes Leitmotiv, mit viel THIN LIZZY FLAIR aber vielleicht einen Tick zu lang geraten.

Der Sound auf "Signum Regis" kommt stets klar und druckvoll daher (TOMMY HANSEN hat wieder mal ganze Arbeit geleistet), ist auch bestens abgemischt worden, kein Instrument wird benachteiligt, die Backingchöre passen ebenfalls und der Sänger ist kein so übler Mann. Er kann sowohl etwas rauer klingen aber auch fast schon AOR-artige Sachen bestens rüberbringen, nur am Ausdruck könnte eventuell noch etwas feilen. Die großen dramatischen Momente bzw. Überraschungen sowie eventuelle "Tiefen" in Punkto Atmosphäre gibt es hier sowieso leider eher weniger bis gar nicht. Es sind betont durchschimmernde Bassparts mit sehr melodiebetonten Läufen zu finden, dies sorgt positiv für relativ erdige Vibes. Im zweiten Teil der Scheibe werden die neo-malmsteenigen Sachen zwar etwas verstärkt ausgebaut, aber daran liegt es nicht, dass man schon mehr und mehr den Eindruck gewinnt, das Album werde etwas langwilliger, vorhersehbarer. Da hätte man am Songwriting noch etwas besser feilen und die neoklassischen Einflüssen etwas origineller verpacken müssen. Bei aller technischer Versiertheit und auch offen spürbarer Spielfreude geht der Spannungsfaktor doch zunehmend runter.
Allein eingängige Melodien, souveränes Gitarrenspiel und eine gute Produktion sind heutzutage noch kein Garant für große Beachtung jenseits der breiten Masse an solcher Art Musik. SIGNUM REGIS haben so mit dieser durchschnittlichen Scheibe zwar handwerklich einen soliden Job abgeliefert aber Begeisterungsstürme wird man aus den erwähnten Gründen dabei sicher nicht ernten. Da muss, falls es eine Zweitauflage geben sollte, doch viel mehr in Punkto Arrangements und vor allem an Inhalten draufgesattelt werden.

Signum Regis


Cover - Signum Regis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hymns In The Key Of 666

()

Wären HELLSONGS nicht ganz so unschuldig anzuhören, man könnte Ihnen beim ersten Lauschen beinahe böse sein. Was die jungen Schweden hier einigen Metalklassikern antun grenzt an Blasphemie – oder ist die ganze tiefe Verbeugung, vor den alten Helden, den Songs und den Texten. Oder, und das ist wohl am wahrscheinlichsten, die Wahrheit liegt dazwischen, denn ganz ohne Ironie sind die Songs kaum zu verstehen. Wie schon auf der ersten EP „Lounge“ ist ihr Revier rein musikalisch recht lässiger Indie Pop den sie mit eher zarten und akustischen Klängen untermalen und der vom Gesang von Frau Ohlsson dominiert wird. Gelang es mir dort zumindest noch bei einigen Songs die Originalmelodie oder wenigstens den Rhythmus zu erkennen (Das dahingehend sehr gelungene IRON MAIDENS „Run To The Hills“ ist aber wie auf der EP auch auf dem Album vertreten.), tue ich mich auf „Order Hymns In The Key Of 666“ (Was ein Titel...) damit wahrlich schwer. SLAYERS Intonation des Bösen, "Seasons In The Abyss“, wirkt verglichen mit dem brutalen Gitarren-Statements des Originals zerbrechlich und viel eher dramatisch als bedrohlich – nicht zuletzt durch Einsatz eines Cellos, das auch IRON MAIDENS „Trooper“ mit entsprechender Dramatik aufpeppt. Das gehauchte „Thunder“ bei AC/DCs „Thunderstruck“, munter durchgeschlagene Gitarrensaiten und fröhliche Klavierimprovisation drehen die Wirkung des Songs beinahe um – und bei aller Ironie in der Musik HELLSONGS, ist es nie Lächerlichkeit in die die Originale gezogen werden. Eine Ähnlich krasse Wendung erfährt METALLICAs „Blackend“ das beinahe beschwingt tönt. HELLSONGS sind ein ziemlich einmaliges Erlebnis das man hassen oder lieben muss.

Hymns In The Key Of 666


Cover - Hymns In The Key Of 666 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Soulfood Music