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In Loving Memory

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Nach ihrem zweiten Album hatten BENEATH THE SKY interne Querelen, die zur zwischenzeitlichen Auflösung der Band führten. Kurz darauf war aber anscheinend alles wieder gut, Band wieder aktiv und Album Nummer Drei eingetütet. Das bietet Standard-Metalcore, mit (selten überraschenden) Breakdowns, schwedisch angehauchten Gitarren und Wechselgesang zwischen böse keifend und clean schreiend („Terror Starts At Home“). Alles gefällig gespielt, wobei gerade die cleanen Vocals besser geworden sind und überzeugen können. Manchmal schafft das Songwriting das auch, gerade Refrains liegen der Band und lassen „In Loving Memory“ ein wenig aus dem Sumpf des Genre-Mittelmaßes herausragen. Aber eben nur ein wenig, zu mehr fehlt der Scheibe der letzte Kick, die überraschenden Wendungen im Songwriting und der daraus folgende Verzicht auf langweilige Nummern Marke „A Tale From The Northside“. So bleibt Album Nummer Drei dann doch im Mittelmaß stecken.

In Loving Memory


Cover - In Loving Memory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:7 ()
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Omega

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Echte Erleichterung, dies trifft es ziemlich genau, was nach dem ersten Anhören der neuen ASIA Scheibe „OMEGA“ zurückbleibt. Eine meiner Lieblingsbands (ASIA waren 1982 als erste Supergroup mit dem gleichnamigen Debüt und dem Hit „Heat Of The Moment” weltweit erfolgreich) kann doch noch gute Alben aufnehmen. Nach dem Live Comeback in 2006 hatten sich die Herren Palmer, Wetton, Downes und Howe 2008 mit dem ersten Studiowerk „Phoenix“ in der Ur-Besetzung seit „Alpha“ (1984) erstmals wieder zusammengefunden allenfalls ein höchst mittelmäßiges und für ASIA-Verhältnisse sogar schwaches Werk abgeliefert. Viele Kritiken waren damals wohl etwas Fanblind vor lauter beglückendem Reunionwahn recht positiv, aber auch im Nachhinein betrachtet war dieses Werk für mich einfach viel zu seicht und leider nur ganz wenig rockig. Da waren selbst einige der ASIA-Scheiben mit Keyboarder sowie dem zwischenzeitlich einzigem Gründungsmitglied Geoffrey Downes, trotz einem entsprechend sehr tastenorientierten Sound sogar besser, insbesondere das starke Werk „Silent Nation“ (2004).

Lange vorbei, jetzt zählt das Heute und da kommt jetzt die aktuelle „Omega“ Scheibe zwar leider mit dem grottigsten Coverartwork aller Asia Zeiten daher aber musikalisch paßt hier doch so ziemlich alles bestens und ist ein ganz anderes Kaliber als der lahmen Vorgänger. Es ist als wäre die Zeit stehen geblieben und die Band hätte in den 80ern direkt wieder angesetzt und den Nachfolger von „Alpha“ (1984) eingespielt.

ASIA in 2010 bieten Classik Rock mit viel AOR und diesen typisch eingängigen leicht melancholischen Refrains von tollen Musikern bestens in Szene gesetzt, die Band erfindet sich tatsächlich nochmals neu. Die Songs mit den vielfach bombastisch geprägten Arrangements sowie traurig-molligen Akkorden werden natürlich durch das unverkennbaren Timbre von JOHN WETTON getragen. Er liefert hier wirklich erneut einen klasse Job ab, gal ob kraft- oder gefühlvoll der Mann hat’s drauf und bewegt sich auch heute noch locker durch die höchsten Stellen.

Diesmal gibt es gegenüber dem Vorgänger einfach mehr schnellere Sachen und weniger substanzloses Tastengedudel. Natürlich sind die Gitarren leider nicht mehr so (fett) riffig wie vielleicht beim Debüt (Steve Howe ist halt eher ein filigraner Techniker und wird sich auch nicht mehr ändern), macht aber auch nichts, er bereichert mit seinem flüssigen Spiel dieses Album und kommt auch soundlich ebenfalls mehr zur Geltung.

Zwölf Tracks (inklusive des popigen aber recht guten Bonus-Songs „Emily“ eine art Hommage an die BEATLES) und eigentlich kein Ausfall. Insbesondere die etwas „härteren“ Sachen wie das gut abgehende „Finger On The Trigger“ (wurde zwar 2006 schon mal auf dem ICON Projekt von Wetton/Downes verbraten ist aber trotzdem klasse) oder auch das „Holy War“ sind typisch melodramatisches Futter, wobei vor allem die tolle Hooklines einmal mehr überzeugen. Von den etwas getrageneren Beiträgen stechen vor allem „Through My Veins“ oder „There Was A Time“ heraus. Klar dürfen auch die etwas pathetischen Sachen mit balladeskem Einschlag wie das hymnenhafte „End Of The World“ oder das großartige „Ever Yours“ nicht fehlen, etwas getragen zwar aber nicht zu kitschig sondern nur schöne mit dem bekannten sakralen Einschlag. Insbesondere die Abwechslung mit den schnelleren Titel wie „I believe“ oder 'Light The Way“ und deren gelungener Gitarrenbetonung sind stilistisch 80er Jahre pur. Der unwiderstehliche AOR Kracher für’s Radio „Listen Children“ mit diesen Chorussen zum Reinlagen - aus dieser Killerhook hätten andere Bands gleich zwei Songs gestreckt.

Melodic Rock mit Bombbasteinschlag sowie leichtem Popflair verpackt in eine zeitgemäße Produktion dafür stehen ASIA in der Jetztzeit – die Band hat tatsächlich wieder voll zu sich selbst gefunden und die alte Magie wieder zurückerlangt. Das ist natürlich alles nichts neues oder gar innovativ aber es hört sich einfach gut an und mal ehrlich genau dass will der Fan doch auch von seinen ASIA hören! Wer nur die ganz alten Scheiben mochte wird „Omega“ auch wieder mögen.

Omega


Cover - Omega Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:21 ()
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Alive In Europe

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TESLA waren bis Ende der 80er eine der erfolgreichsten Hardrockbands quer überm Teich und gelten als die eigentlichen Erfinder der „unplugged“ Welle, denn 1989 hatte man den glorreichen Einfall einige Konzerte ausschließlich mit akustischen Instrumenten sowie minimaler Bühnenausstattung d.h. mit vier Barhockern zu spielen.Bei uns in Eeuropa haben TESLA leider bis heute eher einen gerade mal mittelmäßgen Bekanntheitsgrad. Und dies trotz mittlerweile über 2.500 Livegigs, 16 Millionen verkauften Alben und einer mit Unterbrechungen 25-jährigem Bandskarriere. Für alle die diese kalifornische Formation bisher verpaßt oder nur vom Hörensagen kenne bietet jetzt ihr aktuelles Werk „Alive In Europe" eine sehr gute Gelegenheit diese sympathische Band besser kennen zu lernen.

Dies ist auch gleichzeitig das erste vollelektrische Livealbum der Herren und nicht eine weitere neue unplugged Aufnahme, von denen es bereits einige sehr empfehlenswerte Scheiben gibt. Nach dem Comeback 2001 waren TESLA auch verstärkt live unterwegs in den letzten 5 Jahren dann auch in Europa, das zuvor sträflich vernachlässigt wurde. Nach der Veröffentlichung des letzten Studioutputs “Forever More” (2008) war man wieder mal in hiesigen Breitengraden unterwegs und brannte wohl diese bestimmte Show (Barcelona wird mehrfach genannt?!) auf einen Silberling. Egal wie auch immer hier atmet jeder der 15 Tracks amtliches Hardrockfeeling aus, es klingt etwas rau unverfälscht mit Ecken und Kanten, Knarzern aber soundlich trotzdem recht füllig und vor allem sehr mitreißend. Man könnte meinen mittendrin zu sein in diesem Konzert. Die Spanier gehen dabei ab wie Schröders Katze und grölen bei dem zahlreichen Klassiker die Texte lautstark mit. Hämmer wie „Modern Day Cowboy”, “Signs”, “What You Give”, “Little Suzi” und natürlich auch der Übertrack “Love Song” mit dem coolen akustischen Intro, klasse gemacht.

Auch vom letzten starken Werk sind u.a. mit ”Foverver more“ und „Breakin' Fee“ zwei Songs dabei, die insgesamt homogen zu diesem gelungen „Best-of“-Paket passen ohne abzufallen.

Jeff Keith’s Reibeisenorgan klingt zwar manchmal noch etwas heißer als sonst aber der Junge hat’s einfach voll drauf, sehr ausdrucksstark haut er seinen ungeschliffenen Gesang in die Menge. Wenn AC/DC mal einen Ersatzsänger brauchen sollten, der Mann wäre die ideale Besetzung. Klasse auch die Gitarrearbeit von Frank Hannon und Dave Rude die agieren dermaßen klasse zusammen auch mit tollen Soloparts ohne zu abgefahrenes Zeug zu spielen, sehr melodisch, dass es eine wahre Freude ist .

Wie gesagt „Alive in Europe“ ist ein sehr authentisches Livealbum ohne geschönte Stellen und Overdubs hier regiert der Spaßfaktor und kommt auch so bestens rüber - absolut mitreißend mit toller Atmosphäre. Bei der nächsten Tour bin ich jedenfalls sicher dabei!

Für alle TESLA Fans ist dies hier sowieso eine Pflichtveranstaltung und wer diese wirklich hervorragende Formation bisher noch nicht kannte und auf erdigen Hardrock abfährt, muß hier einfach zuschlagen.



Tracklist:

01. Forever More

02. I Wanna Live

03. Modern Day Cowboy

04. Heaven's Trail

05. What A Shame

06. Shine Away

07. Love Song

08. What You Give

09. The Way It Is

10. Breakin' Fee

11. Hang Tough

12. So What!

13. Signs

14. Lil’ Suzie

15. Into The Now



Alive In Europe


Cover - Alive In Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 79:50 ()
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From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman)

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Absolute Resteverwertung aus dem Hause RICK SPRINGFIELD ist auf diesem Werk „From The Vault“ angesagt. Seit rund 40 Jahren ist der Sänger und Gitarrist neben der Schauspielerei musikalisch unterwegs und da hat sich zwangsläufig einiges in den Archiven angesammelt. Daher kommt der gebürtige Australier neben dem ebenfalls gerade veröffentlichen Re-Release von „Venus in Overdrive“ jetzt zusätzlich noch mit dieser vermeintlichen Ansammlung unbedingt nich zu veröffentlichter Songs auf den Markt.

Die Titel entstanden zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter im Studio sowie auf Tour dem Produzenten JEFF SILVERMAN. So gut und frisch das erwähnte „neue“ reguläre Album des mittlerweile 60-jährigen Rockveterans geraten ist so übel schlägt mir dieses Machwerk auf (zugegeben) den verwöhnten Magen. Hier wurden größtenteils unveröffentlichte Demos angeblich die meisten auch noch remastered. Es sind hier zwar satte 13 Tracks zusammengekommen, aber die Rechnung geht nicht auf: mehr Masse denn Klasse, größtenteils (und da würde ich sagen mehr als die Hälfte der Songs) haben es wirklich zu Recht bisher nicht auf reguläre Scheiben gebracht.

Die beiden Protagonisten waren schon seit den 70er Jahre gemeinsam aktiv, schrieben gemeinsam Songs, die dann teilweise auch auf spätere Springfield-Werken zu finden waren. Dieses Material stammt vornehmlich aus den Jahren 1986 bis 1999 aber mit Rockmusik selbst im weiteren Sinne hat dies hier leider nur noch partiell zu tun. Klar popige Melodien hatte SPRIGFIELD schon immer und auch eine gewisse Tendenz zu seichteren Momenten im AOR-Gewande aber dass hier ist wirklich Plastikpop in Reinkultur, absolut glattgebügelt, kaum Gitarren, die Keyboards und Plastiksynthies im typischen Achtziger-Sound kleistern alles zu. Teilweise sogar übelste Discofoxrhythmik und dann diese erdrückende Hochglanzproduktion das erinnert mehr an ABC denn Rick Springfield mit diesem unsäglich künstlichen Drumsound und Halldynamiken – einfach nur furchtbar.
Die einigermaßen guten Sachen sind locker an eine Hand abzuzählen aus gefälligen Songs wie "Dancin' On The Edge Of The World", "Right Planet, Wrong World" oder “Religion Of The Heart” hätte man mit mehr Gitarrenbetonung und ohne Plastiksounds durchaus was machen können. Dann aber Totalausfälle wie „Monkey“, Why Don´t You Dance“ oder belanglose Trallalsongs wie die Ballade “You Write The Book", das platte „Hey Eileen" oder das unsäglich schmalzige „Woman II“ sind eines Springfield eigentlich unwürdig. Die neue Version von „Love Receiver“ hätte auch nicht sein müssen ist trotzdem noch einer der erträglicheren Songs. Für wen Rick und Meister Silverman diese lieblos aufgetunte Scheibe eigentlich produziert haben, wird wohl ewig ihr Geheimnis bleiben. Denn es gibt hier nicht einen echten Hit im Vergleich zu dem anderen hochwertigen Material aus der ruhmreichen Vergangenheit des Hauptprotagonisten. Daher empfehle ich entweder die aktuelle CD, eine „Best of“ oder die damaligen echt guten Studiowerke „Tao“ (1985) oder auch „Rock Of Life“ (1988), die gehen zwar tendenziell in eine ähnliche Richtung bieten aber noch Songs mit echtem Rockbiss sprich mit Eiern und lohnen viel eher einen Kauf als dieser sorry, verzichtbarer Pop-Schrott.

From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman)


Cover - From The Vault (A Collection of Works by Rick Springfield and Jeff Silverman) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:51 ()
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RockBuster

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Hardrock aus bayrischen Landen bieten uns auch die Herren von SHYLOCK an und dies bereits über vier Alben und seit über 10 Jahren Bandbestehen hinweg. Der ganz große Durchbruch ist ihnen nie ganz geglückt, jetzt hat man einen neuen Deal mit Metal Heaven abgeschlossen und will es nochmal richtig wissen. Für die aktuelle Scheibe „Rockbuster“ haben sich die Würzburger den Produzenten Ondrej Hurbanic ins Studio geholt und dies ist wirklich als absolut positiv zu bewerten. Denn der doch größtenteils etwas zu drucklose Vorgänger "Devotion" wird hier mal ganz locker abgehängt. Die zwölf Tracks kommen absolut modern daher, mit ordentlich Druck, das Schlagzeug sorgt für viel Rums und die Gitarrenfraktion darf zum Teil richtig hart braten. Diese vermeintlich etwas betontere Heavyness haben ja viele Melodic/Hardrockkapellen zuletzt vollzogen und auch SHYLOCK steht dieses Gewandt recht gut. Auch die manchmal, insbesondere bei den langsameren Sachen, wie schon bei den früheren Alben recht starke Affinität zu BONFIRE ist ebenfalls geblieben. Vokalist Matthias Schenk klingt wie der jüngere Bruder von Lessmann, aber er schafft bei den härteren Passagen u.a. dem „Somebody Else“ sich von diesem, wenn auch wohl unabsichtlich (den für sein ähnliches Timbre kann er ja nichts), Übervorbild zu lösen. Nebenbei muss erwähnt werden, dass er neben Gitarrist Johannes Amrhein das einzig konstante Bandmitglied im eher wechselhaften Line-up darstellt.

Songlich finde ich dieses Werk insgesamt leider nicht das bisher Beste von SHYLOCK, dafür sind mir einfach zu viele Füller und eher mittelmäßige Sachen auf dem Album. Klar, schöne und griffige Melodien sind hier zwar Standard aber oft auch etwas zu simpel, nach ähnlichem Schema ohne viel Tiefgang - will sagen man hört sich etwas schnell ab. Auch die etwas platten englischen Texte mit Reimschema Marke „Friss oder stirb“ sind stark verbesserungswürdig. Tracks wie „Strong“, „We Are“ oder streckenweise auch „Much“ gehören zu dieser Sorte Songs und auch die Ballade „Sunshine vs. Rain" hört sich an wie schon x-mal gehört und vor allem absolut nach den bereits erwähnten BONFIRE. Auf der Habenseite steht ganz klar gut das erste Drittel des Albums, da geben sich Kracher wie "Dawn", „Damn Good" oder „Just for You“ die Klinke in die Hand, die sind absolut gelungen bieten schön Riffs und Gitarrist Michael „Nudge" Bayer hat wirklich einige klasse Soli auf der Pfanne, wirkt sehr spielfreudig und sorgt für viel Dynamik. Auch die recht ungewöhnliche Coverversion aus den 80ern, man hat sich hier den Discohit "Rumours" (TIMEX SOCIAL CLUB) rausgesucht, kommt sehr groovig und absolut knackig daher. Der mit Abstand stärkste Song ist ganz klar "Rose Of Cairo", hier passt alles: Songdramatig, wechselnde Rhythmik abwechslungsreiche Sounds mit orientalischen Elementen und einer wahren Killerhook.

Die Band macht zwar vieles richtig, aber vom Niveau her muss man sich an Bands und deren starken Werken messen, als da wären KROKUS, GOTTHARD, SHAKRA, JADED HEART oder auch CHICKENFOOT und dagegen ist „Rockbuster“ zwar solide aber auch zu unspektakulär-beliebig. Um es einfach mal im Fußballjargon auszudrücken, SHYLOCK sind eben „nur“ UEFA-Cup Anwärter, für absolut ganz vorne reicht es (noch) nicht.

Und zum Schluss noch was: Dieses hypergekünstelte Cover mit der rockenden „Sau“ ist so was von schlecht gemacht, es müsste da ja fast "Pigbuster" heißen und gegenüber der letzten CD hat man sich hier tatsächlich nochmal negativ gesteigert.

RockBuster


Cover - RockBuster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:56 ()
Label:
Vertrieb:
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Circus Bar

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BRIAN HOWE ist so einer dieser coolen Sänger mit einem höchst eigenen Klangcharisma. Er wurde mit seinem Einstieg bei BAD COMPANY ("Can't Get Enough", "Feel Like Makin' Love") ab 1985 einem breiteren Publikum bekannt Damals als Ersatz für den stimmgewaltigen Paul Rodgers (der ja zuletzt noch bei der QUEEN Reunion dabei war aber mittlerweile wieder draußen ist) eingesteigen, konnte er aus meiner Sicht etwas unverständlich, viele Fans von Bad Company nie so recht überzeugen. Egal an der toll immer etwas heißer wirkenden stimme des britischen Multiinstrumentalisten lag es eher nicht, dass die Band nie mehr so megaerfolgreich wurde, wie Ende der 70er Anfang der 80er Jahre. BC wurden einfach zunehmend softer und weniger bluesrocklastig. 1995 stieg er dann wieder aus um fortan Solo unterwegs zu sein.

2003 wurde dann Howes erstes Soloalbum (stammte ursprünglich aus 1997 "Tangled In Blue") unter dem neuen Namen "Touch" in Europa wiederveröffentlicht. Dann war lange Funkstille und jetzt haben Frontiers Records diesen sympatischen Künstler wieder ausgegraben und die neue Scheibe „Circus Bar" kann sich durchaus hören lassen. Inhaltlich bestens passend zum Comback wird mit dem peppigen „I'm Back" eröffnet. Handwerklich solide wird hier über 14 Tracks fast ganz ohne Füller ein schöner Mix aus Melodic rock Party Hardrock und ein wenig AOR geboten. Der Sound ist aber nie zu glattpoliert, die Gitarrenlicks sind stimmig und betonen stets den rockigen Charakter. Insbesondere bei den schnelleren Sachen wie "There's This Girl" (hat was von einem typischen RICK SPRIGFIELD Song) oder der absolute Kracher, dass leicht AC/DC riffige „If You Want Trouble“ (geht schon fast in die CHICKENFOOT Richtung), überzeugen aber davon hätte es ruhig etwas mehr sein können. Das ebenfalls schmissige „My Town" mit wummernden Hammonds sowie tollem Solo und rührigem Fußballtext bietet etwas von einem coolen Partyrocksong, den BRIAN ADAMS so seit Jahren nicht mehr hinbekommen hat. Balladen und Halbballaden gibt es reichlich (ein paar weniger hätten es auch getan) aber vornehmlich meist nicht die angestaubte Sorte aber natürlich typisch manchmal etwas zu cheesy wie u.a. "Surrounded" oder auch „Flyin“. Die Songwriting ist natürlich alles andere als modern oder gar innovativ aber ungemein erdig und handwerklich solide und vor allem authentisch gemacht. Dann hat der gute, warum auch immer, noch zwei Nummern aus dem Bad Company Fundus recycelt und zwar einen Hit von 1992 "How 'Bout That", jetzt etwas aufgemotzter mit betonteren verzerrten Gitarrenvibes. Und aus "Holy Water" wurde ein grundsätzlich anderen Song gemacht mit viel Klavier, sehr reduziert mit Akustiklampfe ist daraus eine wirklich tolle Gänsehautballade geworden. Der letzte einminütige Liveschnippsel im Gospel Style „Little George Street“ hätte man sich aber schenken können.

Trotzt der erwähnten manchmal zu betonten ruhigen Momente ist „Circus Bar" ein solides Rockalbum geworden mit gutem Songmaterial, einem klasse Sänger und einer absolut frischen Produktion.

Circus Bar


Cover - Circus Bar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:15 ()
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Promise Land

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GIANT sind wieder da, Melodic Rock mit Tendenz zum AOR vom Feinsten erwartet man da eigentlich zwangsläufig, denn das damalige überragende Debüt „Last Of The Runaways“ (1989) war schon echt klasse und auch dass etwas hardrocklastigere „Time To Burn“ (1992) räumte zumindest in den USA ebenfalls mit Platin (wo auch sonst) kräftig ab. In Europa haben die Herren unverständlicherweise Weise leider nie zum großen Durchbruch geschafft (da war in den 90er eher Grunge angesagt) und dann war auch ziemlich schnell Schluß mit der Band. Man war dann lieber als begehrte Studiomusiker sowie im Produzentenstuhl mehr im Hintergrund im Einsatz.

Dann gab es noch 2001 ein kurzes Zwischenspiel fast im Original Line-up mit der Pladde "GIANT III“ aber dieses Album war zum Großteil für die Füße und lies nur noch erahnen, was für eine gute Band dass mal gewesen war.
Neun Jahre sind jetzt wieder vergangen und GIANT starten mit „Promise Land“ nochmal ein Comeback quasi der dritte Frühling und der hat es in sich. Diesmal sind zwar lediglich David Huff (Drums) und Bassist Mike Brignardello von der Gründungsbesatzung dabei. Ich konnte mir insbesondere ohne die klasse Stimme von Dann Huff kaum vorstellen, dass diese Scheibe funzt. Aber hier hat man wahrlich gleichwertigen "Ersatz" gefunden den kein Geringerer als Terry Brock (ex-STRANGEWAYS) den Gesangspart übernommen, die Gitarre bedient der versierte John Roth (WINGER). Und der Junge ist wahrlich ein Guter man nehm nur den Hammertrack und sehr flotte „Two Worlds“ mit einem von mehreren klasse Solis. Die Scheibe beginnt mit einer Coverversion eines eigenen Songs „Believer Redux“ kommt in anderer Aufmachung nicht ganz an das Original ran. Satte 13 Tracks hat man auf das Album genommen die Mischung paßt insgesamt, hier ein wenig Classic Rock, dann wieder ein paar popigere US-radiomäßigere Sachen und natürlich auch Balladen, mindestens drei an der Zahl aber nie zu schmalzig-triefend. Die Produktion ist stimmig, das Mastering stammt von Grammy-Gewinner Joe Palmaccio und der hat wirklich für einen fetten Sound gesorgt, die Tasten sind nicht zu vordergründig, die Gitarren kommen locker flockig daher. „Never Surrender“ ist dann so typischer AOR-Song im JIM PETERIK (ex-SURVIVOR) Style oder auch der . Mir gefallen die schnelleren oder auch groovigeren Sachen aber deutlich besser, Songs wie „Never Surrender“ oder auch „Prisoner Of Love“ mit schönen Hammonds sind starke Sachen. Noch etwas direkter gerockt wird bei „Plenty Of Love“ oder auch dem Stampfer „Double Trouble“ typsicher 80er Jahre (Hard)rock auch durchaus partykompatibel. „Our Love“ ist die beste der Schleicher hier und bei dem eher mittelmäßigen „Save Me“ ist Dann Huff als Gast-Gitarrist und Co-Songwriter doch noch beteiligt.

Endlich mal wieder ein Comeback, dass Sinn und vor allem Spaß macht gute Laune verströmt ohne zu muffig nach 80er Jahr Genre-Recycling klingt. Vielleicht zwei, drei zu mittelmäßige Songs weniger, hätte man da lieber noch ein paar schnellere Kracher eingebaut und es hätte sogar für einen Tipp gereicht so ist „Promise Land“ halt nur gut geworden.

Promise Land


Cover - Promise Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No U-Turn

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Oh je diese aktuelle Scheibe der Amiband von 101 SOUTH "No U Turn" ist wirklich ziemlich platter AOR der untersten Erträglichkeitsgrenze. Diese Formation ist nach wie vor das Baby von Mastermind Roger Scott Craig (war in den 80er mal Keyboarder bei der NINA HAGEN BAND sowie den mittlerweile aufgelösten Melodic Rockern von HARLAN CAGE) wurde bereits 1999 gegründet, das Debüt aus dem Jahr 2000 soll ja ganz gut gewesen sein, kann ich leider nicht beurteilen aber den Nachfolger "Roll The Dice" habe ich damals besprechen müssen und die
dortigen Aussagen treffen mit leichten (negativen) Variation auch auf dieses Album ziemlich genau wieder zu.

Ein eigenständiges Soundprofil ist eher nicht auszumachen, es wird abgekupfert was das Zeug hält egal ob FOREIGNER („When You’re in Love“), SURVIVOR, ALAN PARSONS PROJEKT („end Of the Game“) die vielen klebrigen Keyboards mit viel Hall typisch 80er Jahre halt, sind omnipräsent viel zu stark in den Vordergrund gemischt, Gitarren sind eher als Ergänzung zu hörten, der Bass grummelt zwar ganz ordentlich aber der meist ziemlich drucklose Schlagzeugsound ist unter aller Kajüte.

Die songs sind meist ohne jeden Pep, zuviel Midtempo oder gar zuckersüß meist schleichend, zündende Refrains sucht man von wenigen Ausnahmen („All in the Game“, „Yesterday is Gone“ und die Ballade „Take me Home“) mal abgesehen hier meist vergeblich, manchmal fährt ein Song zwar ganz gut an die vermeintliche Hook heran, um den Hörer dann aber alleine im Raum stehen zu lassen, da fehlt einfach der Pepp. Auch de eigentlich stimmlich nicht so üblen Vocals von Gregoy Lynn Hall (klingt etwas JOHN PARR „St. Elmos Fire“) die meistens nur in einer Tonlage verharren und leider nur selten mal richtig aufziehen oder gar mal aus sich herausgehen (dürfen). "Blue Skies“ ist auch so ein Ding klingt nach einer Mischung aus schlechter ASIA Nummer der John Payne Phase und CHICAGO und dabei singt hier kein Geringerer als Chris Thompson (ex-MANFRED MANN's EARTH BAND) als Gast, das Saxophonsolo wird hier ebenfalls zielsicher am Schluss einfach abgeschnitten. Die oft nur schemenhaft zu hörenden Gitarren spielten Billy Liesegang, Ian Bairnson (Alan Parson's Project) und David Pasillas ein.

Eine derart fade AOR-Mischung bzw. langweiligen Hausfrauenpoprock habe ich selten gehört dagegen ist MICHAEL BOLTON ein Energiebündel. Die 10 Tracks sind zwar schon melodiös aber klingen wie nach Baukastenprinzip zusammengeschustert ohne jeden Esprit oder gar Frische. Klar dieses Genre hat schon mal grundsätzlich wenig Ecken und Kanten aber wie man so etwas zeitlos gut macht haben zuletzt JOURNEY mit ihrem letzten tollen Album „Revelation“ gezeigt.
101 SOUTH sind davon meilenweit entfernt, daher ist diese Scheibe nicht mal für absolut tolerante Alles-Hörer-AOR-Fans zu empfehlen, sorry ""No U Turn" rockt kein bisschen, ja für die Kaufhaushintergrundbeschallung ist dieser Sound sicher bestens geeignet, zu mehr aber leider nicht. Da wirkt der Albumtitel (mit dem ebenfalls nur mäßigen Coverartwork) mit seiner angedeuteten Engstirnigkeit unfreiwillig ironisch aber treffend.

No U-Turn


Cover - No U-Turn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:35 ()
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Wer Sonst?/Im Märchenland

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Vielen zu pathetisch aber dennoch das Aushängeschild der deutschen Gothic Rock Szene, so machen ASP seit Jahren konstante Arbeit. Was draufsteht ist auch drin, daran ändert auch die als "Double Feature Single" (mit einer Art "Wende-Digipack") verkaufte EP "Wer Sonst?/Im Märchenland" nichts. Zwei neue Songs, zwei Cover, vier Remixe bzw. alternative Versionen - das kleine Einmaleins einer musikalischen Zwischenmahlzeit. Der Song "Wer Sonst?" (einmal gesungen gemeinsam mit IN EXTREMO Fronter Micha Rhein und einmal mit nervös-elektronischem Anfang als "Original Version") hat mehr Text zu bieten, der zweite neue Titel "Märchenland" etwas rockigeren Flair, beide werden ASP-Hörern gefallen. THE CULT covern ("Rain") wirkt in der ASP Variante reichlich unnötig und flach, das katzenjammer-untermalte und mit erstaunlich schweren und tiefen Gitarren begleitete "Kummer" (TRIO) ist der interessantere der beiden Songs, sie kurieren aber beide nicht meine Cover-Abneigung. Mit CLAN OF XYMOX wird es wie (seit einigen Jahren) zu erwarten tanzbarer und etwas elektronischer als im Orignal, es bleibt von diabolischeren weiblichen Vocals abgesehen musikalisch aber etwas zu flach. PROJECT PITCHFORK hingeben haben in ihrem sicherlich reichlichen Beat-Fundus gekramt und mit soften Dance-Drums dem Song die Tiefe geklaut, das klingt etwas zu sehr nach Routine im Remix-Kalender der Band. Für Augenmenschen: Die EP beinhaltet noch ein Live-Video von "Wer Sonst" vom Blackfield Festval 2009.

Wer Sonst?/Im Märchenland


Cover - Wer Sonst?/Im Märchenland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:51 ()
Label:
Vertrieb:
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Grounded - Chapter Eight

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Ich bin ganz ehrlich, ein großer Fan dieser Formation war ich noch nie - die Rede ist von METALIUM. Und auch mit dieser aktuellen Langrille wird sich dies garantiert nicht ändern. Früher fand ich insbesondere die klasse Coverversionen, die man immer wieder im Gepäck hatte äußerst gelungen ("Music" von JOHM MILES war damals echt geil gemacht) und auch der oder andere eigene Track war ganz gut, aber über ein ganzes Album hinweg, war mir dies meist etwas zu... sagen wir mal: lala. Zwar nicht schlecht und nicht ganz talentfrei, so mal zum Anhören ganz nett, aber nichts, was man unbedingt zu kaufen brauchte.

Mit dem neusten Output „Grounded – Chapter Eight“ hat sich dieser Trend leider weiter fortgesetzt. Das Material ist wirklich unspektakulär, um nicht sogar zu sagen relativ gleichförmig-langweilig und teilweise echt uninspiriert. So schlängeln sich die Hamburger Power Metaller durch ihre neuen Songs. Da gibt es wirklich nichts, was man nicht schon x-mal so oder viel besser gehört hat. Gegen die direkte Konkurrenz wie etwa HELLOWEEN, PRIMAL FEAR, EDGUY oder auch GAMMA RAY ziehen die Jungs auch diesmal wie schon zu früheren Zeiten klar den Kürzeren. Zehn Jahre schon werfen METALIUM zwar sehr fleißig Album um Album auf den Markt (bisher insgesamt schon acht) aber der ganz große Durchbruch ist ihnen nie gelungen und dies wird sich auch mit dieser CD nicht ändern. Große Erwartungen hatte ich daher zwar eher nicht, trotz des wiedereinmal konzeptuellen Charakters des Albums. Es fehlt mir hier einfach etwas ganz wesentliches für diese Art Musik, nämlich die griffigen Melodien oder Hymnen. Das ist alles manchmal recht dünn vom Songwriting her, richtig fade. Es gibt zwar auch positive Momente, nur so richtig mitreißend ist da wenig. Die Riffs sind zwar kräftig, mitunter kernig und es wird meist ordentlich Gas gegeben aber das gewisse Etwas geht der Band völlig ab. Man bewegt sich auf stark ausgelaufenem Terrain und hat nur wenig bis nicht Neues zu bieten, teilweise klingt es recht altbacken von der Art und dem Aufbau der Songs, nicht von der Produktion, die kann man schon als gut bezeichnen. Gegenüber früheren Jahren hat man den Bombastfaktor (leider) etwas zurückgefahren, die fetten Backingchöre tauchen seltener auf und und auch der Sänger mit seinem zwar kraftvollen, manchmal aber etwas überzogen kehligen Einsatz sowie limitiertem Organ ist eher Durchschnitt.

Schon der oberklischeehafte Beginn mit „Heavy Metal" kann absolut nicht überzeugen, eine Hymne in typisch ausgebrannter MANOWAR Ausprägung mit sehr flachem Refrain. Es wird textlich angemerkt: "If you don’t like it, fuck you!" den Schuh zieh ich mir an, das macht den Song aber nicht erträglicher. "Light Of Day" ist da schon etwas besser: hier gibt es Gitarren, ein cooles Solo und einen halbwegs guter Refrain. Aus dem leicht epischen "Pharaos Slavery" mit ewiglangem Peitscheintro hätte man etwas mehr machen können als „nur“ einen erdigen Midtempostampfer, auch hier schwächelt die Hook. Auch „ Crossroad Overload" oder „Falling Into Darkness“ haben keine zwingenden Refrains aber viele ausgelutschten Riffs und vorhersehbare Verläufe. Mit der „Borrowed Time“ als Quotenballade überzeugt man ebenfalls eher nicht. Das abschließende „Lonely“ dagegen zeigt: es geht auch besser.
Das Covermotiv ist insgesamt noch das beste an diesem Album, ansonsten ist das hier gebotene lediglich gerade noch mittelmäßiger Power Metal nach dem Baukastenprinzip, handwerklich einigermaßen solide aber es fehlt an hängenbleibenden Elementen, packenden Inhalten und auch etwas an der Seele.

Es ist der Band zwar hoch anzurechnen, dass ohne viele technische Tricks bei der Produktion gearbeitet wurde (keine Triggerei und hochpolierte Spuren) aber wenn die Basis sonst nicht viel hergibt nützt diese Bescheidenheit nicht viel. Da gibt es derzeit, wie schon angedeutet, viele bessere Kapellen, so dass „Grounded - Chapter Eight“ ganz sicher keine Pflichtveranstaltung geworden ist.

Grounded - Chapter Eight


Cover - Grounded - Chapter Eight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:51 ()
Label:
Vertrieb:

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