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A Discord Electric

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Uhoh. Der Anfang des neuen RAUNCHY-Albums „A Discord Electric“ lässt Böses ahnen: „Dim The Lights And Run“ ist klebrig-süßer Mid Tempo-Rock, der sehr auf poppige Massenkompabilität gepolt ist, ganz schlimm und vom gewollt-aber-nicht-gekonnt gefühlvollen Gesang nicht besser gemacht. Manman, was soll das werden? Das nachfolgende „Rumors Of Worship“ versöhnt das nach Stromgitarren und Schweiß sehnende Herz mit knackigeren Gitarren, böserem Gesang und einem kompakterem Songaufbau. Gut so. „Night Party“ geht in die gleiche Richtung und lässt Hoffnung aufkommen. Klar, richtig Metal sind RAUNCHY nicht mehr; das ist schon seit vier, fünf Jahren klar, aber in die gleiche Ecke wie neuere IN FLAMES dürfen sie ruhig gehen. So bemüht-peinlich poppig wie im Opener wird es dann auch nicht mehr, auch wenn „Big Truth“ schwer schlucken lässt ob seiner im Vordergrund stehenden 80er-Jahre-Keyboardtöne und des soften Gesangs. Immerhin braten die Gitarren und schlagen die Brücke zum Metal. Aber auch hier wieder der Wunsch nach ehrlicherem Gesang. Oder einfallsreicherem Songwriting, denn was die Dänen hier auf mehr als 60 Minuten aufgeblasen haben, wiederholt sich zu oft und beschert dem Album einige Filler. Fokussierteres Arbeiten und mehr Ehrlichkeit beim Bewerten der eigenen Leistung wäre wünschenswert gewesen, auch wenn „A Discord Electric“ dann nur neun oder zehn Songs gehabt hätte. RAUNCHY vermasseln sich so einen versöhnlichen Abschluss, zumindest in Sachen Abwechslungsreichtum. Den Spagat zwischen modernem Metal und Pop haben sie nicht ganz geschafft, denn zu oft scheinen sie selbst nicht zu wissen, auf welche Zielgruppe sie nun endgültig abzielen wollen. Vielen Metalheads dürften „A Discord Electric“ zu soft und zu berechenbar sein, zu vielen Rockfans dagegen (immer noch) zu hart. IN FLAMES, SOILWORK und Konsorten haben vorgemacht, was für ein harter Weg die Hinwendung zum großen Publikum bei gleichzeitiger Beibehaltung so vieler alter Fans wie möglich ist. Ob RAUNCHY das mit diesem Album schaffen, ist fraglich. Erst der Nachfolger wird zeigen, wohin die Reise wirklich geht, denn entschieden haben sich die Dänen noch nicht, anders als nach „Wasteland Discotheque“ zu erwarten gewesen wäre.

A Discord Electric


Cover - A Discord Electric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:43 ()
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MMX

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WAR FROM A HARLOTS MOUTH werdeneinfach nicht müde; kurz nach der letzten Split (mit BURNING SKIES) ist “MMX” am Start, auf dem die Berliner wieder durchgehend Vollgas geben und ein akustisches Inferno sondergleichen entfachen. Es ist beeindruckend, wie die Musiker bei den auf dem ersten Hören völlig chaotischen Songstrukturen noch wissen, was Sache ist, aber schon der zweite Durchlauf macht klar, dass sich unter dem akustischen Wahnsinn Struktur verbirgt – im Falle von „Spineless“ sogar direkt eingängig und mit catchy Refrain. Das war alles bei „Shoals“ schon nicht anders, mit „MMX“ haben die Kerle ihren Sound nur noch ein Stückchen weiter verbessert und poliert, so dass ihr Mathcore bei immer noch vorhandener Komplexität etwas leichter zugänglich geworden ist. Anstrengend ist die Chose aber immer noch, das wird sich wohl auch nie ändern und ist zum großem Teil dem unglaublich angepisst klingenden Shouter Nico zuzuschreiben, aber auch dem irrwitzigen Grundtempo und den nicht minder irrwitzigen Gitarrenläufen. Unterbrochen wird das immer wieder durch jazzige Interludes, die WAR FROM A HARLOTS MOUTH locker von der Hand zu gehen scheinen, aber auch unterschwellig den Wahnsinn in sich bergen, der bei den regulären Songs dann durchbricht. Für die üblichen Verdächtigen unter den Musikfans und –nerds ist „MMX“ zweifellos eines der sehnlich erwarteten Alben – und enttäuscht werden sie davon nicht. WAR FROM A HARLOTS MOUTH liefern den komplexen Wutbrocken ab, den ihre Fans wollen, zeigen sich dabei weiterentwickelt und brutal wie eh und je.

MMX


Cover - MMX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:24 ()
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Kiske - Somerville

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Michael Kiske hat, trotz der heftig von den Fans diskutierten Abschwüre an die Szene, in den letzten Jahren anscheinend wieder Bock auf Rock bzw. macht sogar wieder in Sachen Metal. Dafür hat der ehemalige HELLOWEEN Sänger ja unlängst die Formation UNISONIC gegründet und dabei auf dem SWEDEN ROCK-Festival sogar zwei alte Kürbiskopfnummern ("A Little Time" und "Kids Of The Century") gezockt. Zwischendurch hatte ja ein Soloalbum am Start und war stimmlich bei diversen Bandprojekten beteiligt u.a. bei AVANTASIA (mit Sammet geht er im Dezember ja sogar auf Tour) aktiv. Jetzt hat der rührige Vokalist mit diesem urtypischen Timbre auch noch Zeit gehabt, ein weiteres Projekt einzusingen, diesmal ein ganzes Album mit der amerikanischen Sängerin Amanda Somerville zusammen als KISKE - SOMERVILLE.

Diese Lady war solo ja bereits ganz passabel unterwegs, sang schon bei KAMELOT, AVANTASIA oder dem AINA-Projektalbum und jetzt trällert sie also mit Meister Kiske im Duett. Dies soll jetzt nicht despektierlich klingen, denn die Lady ist wahrlich nicht übel, aber für meinen Geschmack taugt die Stimme für diese Art Mucke nicht so wirklich. Sie hat keine echte Rockstimme, ist dafür eher mit einem schönen Sopran (EPICA & co. Fans wissen bescheid) gesegnet, die sich viel besser für Episch-Orchestrale bzw. Gothic Sachen eignet. Gut, einige Nummer hat man ihr hier bestens auf den Leib geschneidert wie u.a. „Silence“ das ist epischer Bombast-Metal mit etwas Gothictouch und viel Streichern, ja da werden die alten NIGHTWISH-Fans sicher Tränen in den Augen haben. Es gibt hier einige sehr balladeske Geschichten (bei 12 Tracks ist dies fast die Hälfte und des Guten etwas zuviel) wie das etwas folkig geprägte "End Of The Road", das deutlich besser punkten kann als der arge Schmachtfetzen „A Thousand Suns". Da kommt der eher weniger aufgedonnerte Melodic Rocker „One Night Burning“ doch deutlich stärker rüber.

Seit’s drum, Herr Kiske ist hier wie gewohnt stimmlich bestens in Form, dagegen wirkt Frau Somerville mitunter etwas blas und kann nicht wirklich kontinuierlich Paroli bieten. Damit das Paket auch ganz sicher funktioniert waren mit Matt Sinner (SINNER; PRIMAL FEAR) als Songwriter sowie Basser Magnus Karlsson (u.a. PRIMAL FEAR, ALLEN/LANDE) als Gitarrist zwei sehr erfahre Musiker mit dabei.

Das Ganze kommt gegen PLACE VENDOM (war ja eher „nur“ Hardrock) nur etwas heavier daher - natürlich kein echter Metal, aber eine gut anzuhörende Schnittmenge aus Melodic Metal und Melodic Rock. Der schnelle Opener mit schöne kernigen Riffs macht Lust auf mehr „Nothing Left To Say“ ist ein guter Einstieg. Ein richtiger Kracher ist dann "If I Had A Wish" mit schönen doppelläufigen Leadgitarren, sehr straight ohne Tastenbekleisterung, fast schon ein Kürbiskopf-Dejavu. „Don’t Walk Away“ ist ähnlich aufgebaut aber einen Tick weniger packend.

Das Duo KISKE/SOMERVILLE bietet viele schöne Melodien, viele gediegene Duette auch mal etwas riffigere Riffs und sehr viel atmosphärische Sachen. Mit ist das alles deutlich zu ruhig, auch überzeugende Sachen gegen Ende wie das solide "Second Chance" oder das pulsierende "Devil In Her Heart" (klasse Gitarrensolo) machen diesen Eindruck nicht mehr wett. Was hätte durchaus gehen können, zeigt die letzte Nummer „Set A Fire“, etwas düster aber recht riffig mit etwas mehr Metalfeeling.

Bei aller teilweise guter Songqualität wirken die Wechselgesänge doch auf die Dauer etwas zu eintönig, manches klingt zu gewollt und die zweite Stimme oft etwas nach Schema-F eingebaut. Wie gesagt, Frau Somerville is net schlecht, aber eine Rocksängerin isse halt nicht. Sie wird oft auch eher als schlichte Backgroundstimme eingesetzt. Mir hat sie bei dem superben AINA-Projekt deutlich besser gefallen. Der ein oder andere reine Kiske-Sologesang hätte dem Album sicher auch besser getan. Dafür hat es leider auch der ein oder andere nur etwas halbherzig ausgetüftelten Song („Arise" oder „Rain“) auf die Scheibe gepackt.

Trotzt dieser leichten Einschränkungen wird hier durchaus solider Melodic Metal geboten, der aber ab und an etwas konstruiert wirkt und etwas mehr Biss vertragen hätte. Für echte Kiske–Fans wohl eher nur ein nettes Häppchen für Zwischendurch, aber eher keine Pflichtveranstaltung.

Kiske - Somerville


Cover - Kiske - Somerville Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:14 ()
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Sign Of Angels

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Nur kurz nach dem sehr überzeugenden STAN BUSH Album „Dream the Dream“ gibt es schon wieder ein ähnlich gutes AOR/Melodic Rock Album aus dem Hause Frontiers zu vermelden, diesmal präsentiert von ISSA. Hierbei handelt es sich um eine (natürlich) blonde Norwegerin, die nicht nur rein optisch eine Waffe ist, sondern auch stimmlich voll zu überzeugen weiß. Eigentlich heißt diese Lady, die sich otpsich mondän auf dem Cover präsentiert, Isabel Oversveen aber ein eher wenig talentierter Manager meinte wohl ISSA klänge ganz gut, ist für mich eher ein Schuss in den Ofen aber es geht ja hauptsächlich um die Musik.

Das vorliegende Debüt „Sign Of Angels“ verströmt 80er Jahre Feeling pur und läßt Erinnerungen an erfolgreiche Frauenstimmen wie PAT BENATAR, ROBIN BECK, ALANNA MYLES, VIXEN aber hier vor allem HEART aufkommen. Nicht nur die Stimme der 26-jährigen, auch musikalisch kommen einem gleich mehrfach auf den 12 Tracks dieser Scheibe durchaus positive Dejavus an die Wilson-Schwestern in den Sinn. Nur inhaltlich und Qualitätsmäßig haben weder HEART noch die anderen Ladys nach mehr oder weniger erfolgreichen Comebackversuchen in den letzten Jahren eine derart überzeugende Platte abgeliefert.

Auch klar, den Innovationspreis gewinnt ISSA natürlich nicht für eher typisch „einfache“ Songschemata, Klischeetexte pur aber massig griffige Ohrwurmrefrains ohne große Kanten, manchmal relativ glatt, obwohl die Gitarren durchaus auch mal etwas betont rockiger klingen. Trotzdem hätte man sich noch dass ein oder andere Solo mehr gewünscht, dies hätte dem Spaßfaktor noch etwas besser getan.

Apropos bei „Sign Of Angels“ waren mit Drummer Uli Kusche (ex-HELLOWEEN, ex-MASTERPLAN, ex-GAMMA RAY, ex-HOLY MOSES), sowie als Songwriter Joacim Cans (HAMMERFALL), Daniel Flores (MIND'S EYE) und Thomas Vickstrom (CANDLEMASS war auch für eine recht knallige aber nicht zu poppige Produktion zuständig) einige erfahrene Hasen mit dabei. Die Herren haben ISSA und ihrem kräftigen Organ die Songs quasi maßgeschneidert mit durchaus frischen Esprit versehen, was halt bei dieser Art Musik nur begrenzt möglich ist, und so kommen die meisten Tracks soundlich auch überhaupt nicht altmodisch daher. Unter Strich gibt es nur drei eher mittelmäßige leicht ähnlich klingende Sachen (u.a der etwas schwache Schluss mit „Fallen Angel“), daher fehlte auch nur wenig zum Tipp.

Kracher wie „Angels Crying“ (mit klasse fetten Backingchören), „I’m alive“, „Give Me A Sign“ (HEART pur eine packende Halbballade), das düstere etwas schwerer riffende „What Can I Do“ oder auch das knackige „As I Live & Breathe” sind gute Beispiele für amtliche AOR-Hymnen, die einfach Laune machen und gut reinlaufen. Wie gesagt, solche ein starkes Album haben HEART schon seit Jahrzehnten nicht mehr hingebracht. Genrefreunde die auf weiblichen, oder wie man heute sagt Female fronted rock, stehen kommen an diesem Album sicher nicht ohne Anchecken vorbei.

Sign Of Angels


Cover - Sign Of Angels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:45 ()
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The Piper At The Gates Of Doom

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DOOMSHINE haben sich für ihr zweites Album gute sechs Jahre Zeit gelassen, was zu einer Doomband aber irgendwie passt. In der Zwischenzeit gab es keine Kurskorrektur, so dass auch die mehr als 70 Minuten auf „The Piper At The Gates Of Doom“ epischen, schweren Doom Metal bieten, der ganz in der Tradition von CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS steht. Ganz besonders der klare Gesang weist Parallelen zu den Altmeistern auf, wobei er jederzeit einen guten Eindruck macht und schon im Opener „Sanctuary Demon“ überzeugt. Diesen guten Start bestätigt der Sänger auch im weiteren Verlauf der Platte, was ebenso für seine Mitstreiter gilt. Die Gitarrenarbeit ist ziemlich gut und weist einige fesselnde Melodien auf („Actors Of The Storm“), während die Rhythmusfraktion durchweg Druck macht und eine dichte Soundwand aufbaut, die „The Piper At The Gates Of Doom2 mal dunkel-bedrohlich, mal fast schon positiv („The Crow Pilot“) klingen lässt. Weder die neun eigenen Songs noch das MIRROR OF DECEPTION-Cover „Vanished“ lassen in der Qualität nach, so dass Doomfreunde hier voll auf ihre Kosten kommen und eine gut produzierte Scheibe werden genießen können. Alles richtig gemacht in den vergangenen sechs Jahren – Glückwunsch, die Herren!

The Piper At The Gates Of Doom


Cover - The Piper At The Gates Of Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 73:11 ()
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Invade

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Die erste WITHIN THE RUINS-Scheibe war langweiliger Mist. Hochanspruchsvoll, keine Frage, und handwerklich wirklich gut, aber ohne Seele geschriebene Songs, die partout nicht hängen bleiben wollen beim Hörer. So lässt sich leider auch das Fazit für den Nachfolger „Invade“ schreiben, denn geändert haben sich WITHIN THE RUINS in keinem Punkt. Wie gehabt sind die Songs technisch beeindruckend, die Gitarrenarbeit ist sogar noch progressiver und frickeliger als beim Vorgänger, aber wirklich umhauen wird das niemanden, der auf Musik mit Herz steht. Denn daran kranken die elf Songs wieder einmal, ist doch jeder der technisch sauber gespielten und etwas zu seelenlos-klinisch produzierten Songs eine Lehrstunde in das Ziel verfehltem Songwriting. Sauber werden Frickelparts and Blastparts gereiht, gibt es ruhige Abschnitte und heftigste Gewalteruptionen, aber im Ohr bleibt nichts davon hängen. Was genau WITHIN THE RUINS von ihren ähnlich gelagerten Genrekollegen unterscheidet, bleibt unklar. Ebenso auch nur ein Grund für Interessierte, sich diese Scheibe zu kaufen und dafür die neue WHITECHAPEL oder BRING ME THE HORIZON im Regal liegen zu lassen.

Invade


Cover - Invade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Dream The Dream

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Endlich mal wieder ein AOR/Melodic Rock Album, das von vorne bis hinten überzeugt und zwar ohne Einschränkungen. Dafür verantwortlich ist eine Ikone dieses Genres - STAN BUSH hat auf seinem 11’ten Album “Dream The Dream” erneut bewiesen, dass er zurecht seit Jahren als Altmeister ( er ist Baujahr 1953) bezeichnet wird und auch diesmal steht sein Name für hochwertige Musik auf gutem bis sehr gutem Niveau und drei Jahre nach dem letzten Werk „Shine“ zeigt dieser begnadete Songwriter mit seinem eingespielten Team, wie es geht. Natürlich ist der Sound relativ glatt aber die Gitarren dürfen durchaus etwas mehr aus sich heraustreten, die Keyboards sind eher dezent und klar gute Hooks in Serie sind hier obligatorisch. Sehr löblich außerdem, dass Meister BUSH kommt nicht zu cheesy ami-süsslich daher schunkelt wie viele seiner Kollegen, bei ihm klingen Balladen authentisch und nicht kitschig. Sachen wie „Don’t give up on Love“ oder auch der Titelsong sind da gute Beispiele dafür, nur „In my Life“ fällt da etwas ab, da hier einfach der Kick fehlt. Dies ist dann wohl der einzig etwas schwächere Track aber ansonsten gibt es viel hochwertiges zu hören wie das an FOREIGNER erinnernde „More than a Miracle“ oder auch das mit etwas SURVIVOR-Vibes daherkommende „Never hold back“. „I m still here“ kann durchaus wörtlich für diese Produktion genommen werden: Seht her, was ich alles noch drauf habe. Zusammen mit seinen Mitstreitern Matt Laug/Drums (u.a. RICHARD MARX, EDDIE MONEY, AUTOGRAPH), Matt Bisonette/Bass (DAVID LEE ROTH, JOE SATRIANI, RICK SPRINGFIELD, JOHN PARR) und sein deutscher Tastenmann und Gitarrist Holger Fath hat er wirklich ganze Arbeit geleistet. Damit läßt er viele Kollegen und deren letzte Outputs wie u.a. JOHN WAITE doch ziemlich alt aussehen. Das groovige „Two Hearts“, „Love is on the Road“ oder auch “All that I am” haben sogar echtes Hitpotential für die einschlägigen Radiosender. Klar die Texte sind natürlich Klischee pur, gehört aber irgendwie zu dieser Art „Gute Laune Sommer Musik“.

Zum Ende hin, es ist mir garnicht so recht aufgefallen hat der Gute nochmal Recycling aus dem eigenen Fundus betrieben. “Sam´s Theme (The Touch)” u.a. mit etwas Drumprogramming wurde komplett umarrangiert (mit richtigen heftigen Gitarrenwänden), etwas düster – dieser Song hieß 1987 mal nur „The Touch“ (habe ich noch als Single). Klasse Version, im Internet gibt es sogar eine Version mit Rappparts hat was von LINKIN PARK, aber damit wollte Bush seine Fans wohl hier lieber nicht vor den Kopf stoßen.

Jeder der auf gut gemachten natürlich Mainstream Melodic Rock aus den 80er Jahren mit einer zeitgemäßen Produktion steht ist bei STAN BUSH goldrichtig aufgehoben. Vielleicht ist „Dream the Dream“ nicht ganz so stark wie die letzte FOREIGNER-Comebackplatte aber trotzdem noch deutlich im oberen Bereich.

Danke auch nochmal extra für das schöne Cover, endlich mal nicht die Sängerkonturen zum x’ten mal vorne draufgepackt sondern etwas metaphorischer - geht doch.

Dream The Dream


Cover - Dream The Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:13 ()
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Reincarnation

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Ein Gitarrist der sich mal so richtig austoben darf oder man könnte es auch schlicht ein Soloalbum nennen – hier ist von „Reincarnation“ die Rede und fabriziert hat dieses Album KENS DOJO. Der Namen erinnert zwar eher an japanische Schwangerschaftsgymnastik aber egal die meisten werden damit eh nichts anfangen können denn dahinter verbirgt sich nämlich der rührige norwegische Saitenvirtuose Ken Ingwersen. Der Junge ist durchaus ein geschmeidiger Gitarrenhexer eher der Marke Melodiefanatiker mit ganz leichter Frickelneigung und weniger Temposhredder und das ist auch gut so. Er war in der Vergangenheit bei mehr oder weniger bekannten Bands wie STREET NATION, TNT, SPEED oder auch der KEN HENSLEY BAND dabei und hat ebenso viele Bands produziert, auch im Popbereich war er erfolgreich tätig. Jetzt hat er anscheinend mal wieder Bock etwas eigenes zu machen und dieser Mix ist garnicht so übel geworden, stellenweise sogar richtig gut der durchaus abwechslungsreiche Mix aus Melodic- und Heavy Hard Rock bietet einige gelungene Songs.

Stilistisch als Hausadresse sei hier mal AXEL RUDI-PELL genannt. Obwohl KENS DOJO nicht ganz den Qualitätslevel des Ruhrpott BLACKMORE erreicht. Und das liegt nicht daran, dass sich gleich drei Instrumentalstücken unter die 11 Songs gemischt haben. „Momentos A Solas“ erinnert mich etwas an TOP GUN meets „Dornenvögel“ sehr ruhig, betont getragen ja geht noch so. „El Recreo“ ist leider auch nicht viel anderst bietet leichte SANTANA Vibes aber viel zu getragen, völlig unspektakulär. Da ist „Soundcheck Bonanza“ (was ein Titel) schon deutlich freakiger, ja hier läßt er größtenteils mal die echte Frickelsau raus, trotzdem net übel als Schlussnummer.

Ansonsten zeigt der Maestro dass er echt gute Songs schreiben kann und dank seiner guten Kontakte bzw. Freunde hat er sich für’s Mikro solche markanten Stiimmen wie u.a. GLENN HUGHES, Ken Hensley (ex-URIAH HEEP), Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS), Nils K. Rue (PAGANS MIND, Morty Black (ex-TNT), Aslak Johnsen (MINDTECH) oder Jon Rydningen (DREAM POLICE) ins Studio geholt.
Gleich der Opener „Forever“ ist klasse geworden recht kraftvoll, schöner Melodic Rocknummer nicht zu seicht mit ordentlichen Riffs. Auch “Keeping The Flame Alive” mit schönen Backingchören und leicht funkigen Parts überzeugt genauso wie das lässig-entspannte Titelstück (gesungen von Chesney Hawkes „The One and Only“) mit klasse Bassgroove und coolen Soulfeeling.
Das mit Streichern unterlegte „I Surrender“ wird dann aber von GLEN HUGHES gerettet, da fehlt es etwas an tragender Substanz. Die zuckersüsse Ballade „Rain“ geht aber leider garnicht. Da ist “Demon In Diamonds” als etwas düsterer Rocker mit 70er Jahre Flair al DEEP PRUPLE ein ganz anderes Kaliber und auch das AOR-artige “Set This Angel Free” mit einer klasse Hookline muß auf die Habenseite gebucht werden. Gemastert wurde das Album von Björn Engelmann (u.a. RAMMSTEIN, EUROPE), der Sound geht völlig in Ordnung nicht zu glatt poliert, handwerklich ist ebenfalls alles i.O. und der Macher hält sich bei den Gesangstücken für einen Gitarristen meist erstaunlich songdienlich zurück. Wie gesagt beim Songwriting gibt es den ein oder anderen kleinen Reinfall, trotzdem ist es insgesamt kein so übles Projektalbum. Gefällt mir um Längen besser als Konkurrenzgeschichten wie z.B. das seichte VOICES OF ROCK-Werk.

Sicher ist „Reincarnation“ jetzt nicht das große Innovativfeuerwerk geworden, trotzdem liefert KENS DOJO durchaus solide Kost für alle Genrefreunde.

Reincarnation


Cover - Reincarnation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:9 ()
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Symptoms & Cures

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COMEBACK KID hatten für “Broadcasting” viel Kritik einstecken müssen, war doch der Abgang von Sänger Scott Wade und die daraus entstandene Lücke beim Songwriting nicht zu überhören, gerade wenn die Scheibe an den eigenen Vorgängern gemessen wird. „Symptomes & Cures“ ließ lange auf sich warten, zwischendurch hat jetzt-Sänger Andrew Neufeld gemeinsam mit seinem Bruder bei SIGHTS & SOUNDS genau in dem Feld Erfahrungen gesammelt, was dem neuen Werk seines Brötchengebers anzumerken ist. Sowohl kompakter als auch vielschichtiger sind die Songs ausgefallen: während der Opener „Do Yourself A Favor“ ein intensiver, nach vorne preschender Hardcore-Song ist; „Get Alone“ bedient sich klar am SIGHTS & SOUNDS-Rezept und weiß damit zu überzeugen. COMEBACK KID wechseln nicht nur innerhalb des Albums konstant die Ausrichtung, auch in manchen Songs wird munter zwischen Eingängigkeit und Sperrigkeit hin und her gesprungen, was aber immer funktioniert, was ein Beleg für das gute Songwriting ist. So bedienen die Kanadier sowohl die Moshfraktion wie auch die Fans eher poppig-eingängiger Töne („G.M. Vincent & I“) und lassen selbst Postcorler nicht außen vor. Sie machen es allen Recht, ohne sich zu verzetteln. „Symptons & Cures“ ist somit ein starkes Album geworden und zeigt eine gewandelte Band, die sich davon verabschiedet hat, den starken Moshcore der frühen Alben wiederholen zu wollen.

Symptoms & Cures


Cover - Symptoms & Cures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
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Too Many Humans

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Wer seine Scheibe „Too Many Humans” nennt, macht keinen Mädchenmetal. THE LAST FELONY gehen erwartungsgemäß brutal zu Werke und lassen in der guten halben Stunde keinen Zweifel, dass sie sich in der Death Metal-Szene etablieren wollen. In durchweg hohem Tempo werden die zehn Songs runtergeprügelt, was bei den Amis als langsame Passge durchgeht, lässt anderen Bands die Ohren schlackern („Overrated Existence“). Wie nicht anders zu erwarten, ist handwerklich alles bestens, gerade der nimmermüde Drummer und die druckvollen Gitarren sind erste Klasse. Leider kommt zum Einen der Sänger nicht mit, der zu wenig Abwechslung ins Shouting legt, und ist zum Anderen das Songwriting nicht ausgefeilt genug, um sich vom Genre-Standard abzusetzen oder im Ohr des Hörers hängenzubleiben. THE BLACK DAHLIA MURDER machen vor, wie das geht, während sich THE LAST FELONY leider an den auf gleichem Feld versagenden WHITECHAPEL oder CARNIFEX orientieren und damit die Musikerkrankheit 2010 fortführen: die Unfähigkeit, gute Songs zu schreiben. Schade drum, wenn Potential steckt in dieser Band, wie die wenigen guten Passagen („Televisonary“) belegen. Mehr davon und mit der nächsten Platte kann es was werden.

Too Many Humans


Cover - Too Many Humans Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:27 ()
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