Review:

Live At Firefest 2008

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JEFF SCOTT SOTO gehört ganz zweifellos zu den besten Rocksängern der Gegenwart. Dies wußten auch schon immer andere zu schätzen, denn er veredelte mit seinem markanten Organ schon die Alben von zahllosen Projekten und Bands. Egal ob bei YNGWIE MALMSTEEN, HOUSE OF LORDS, AXEL RUDI PELL, TALISMAN oder JOURNEY (dort sang er zwei Jahre und wurde ohne Begründung rausgeschmissen) überall sorgte er für den richtigen stimmlichen Klang und hatte auch Erfolge zu verzeichnen.

Seine Solowerke waren ja schon immer etwas weniger verkaufsträchtig aber egal, jetzt beehrt uns der rührige Sänger mit "Live At Firefest" aus dem Jahre 2008. Dabei handelt es sich um eine Doppel-CD mit der Laufzeit einer Einzel-CD (nach dem Sinn sollte man lieber nicht fragen) aufgenommen auf dem "Firefest Festival" (früher hieß das mal Gods of AOR") im Nottinghamer Club "Rock City".

Scott Soto hat zwar erst vor wenigen Monaten mit "One Night In Madrid" ein Livealbum seines Schaffens veröffentlicht, jetzt also nochmal eines mit ner anderen Location, aber fast die gleiche Setlist. Na ja, egal Frontiers bringen die Schose auf jeden Fall erneut unters Volk und die Tonqualität dieses Tonträgers ist im Gegensatz zu den eher mäßigen Live-CD’s aus diesem Hause wie z.B. die letzte von ASIA oder noch mieser das Machwerk von JOHN WAITE, schon deutlich besser geraten.

Die Umstände für diesen Gig waren nicht gerade optimal, denn Jeff befand sich damals mitten in den Proben für die Tour mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA. Die Abstimmung davor war daher nur relativ kurz (ca. ne halbe Stunde!) aber das Ergebnis ist meist mehr als passabel geworden, der Hauptprotagonist zeigt sich stimmlich sehr gut drauf, die Zuschauer hat er als Entertainer meist im Griff. Außerdem wirken seine oftmals etwas zu glatten Melodic Rock Geschichten live eine ganze Ecke rockiger, straighter und viel erdiger. Dies liegt aber auch an der klasse Begleitband mit Howie Simon Guitar & Vocals, Gary Schutt Bass & Vocals und David Dzialak Drums & Vocals, die sich als sehr eingespieltes Team präsentieren. Da wird richtig gut improvisiert und auch diverse Soloparts kommen nicht zu nervig, da sie zum einen kurz und zum anderen nicht zu überladen sind. Besonders die funkigen Sachen wie „Mountain“ sind echt klasse, da kann man eher gerade noch mittelmäßige Tracks wie „Gin & Tonic Sky“ oder „Soul Divine“ verschmerzen. Wie gesagt, Band und Sänger geben alles und als Zuhörer fühlt man sich stellenweise in diesem eher kleinen Club mit intimer Atmosphäre fast wie echt mit dabei.

Ebenfalls stark geworden sind das „Piano Medley“, das pulsierende „21st Century” sowie das recht heavy-krachende „Drowning“. Die SEAL-Coverversion hat zwar nicht ganz den Charme des Originals aber geht trotzdem ganz gut ab. Absoluter Höhepunkt ist ganz klar das "Funky Medley" hier zeigt die Band, was man so drauf hat, da läßt man es richtig laufen, es wird lässig Querbeet mit vielen Versatzstücken aus bekannten Songs ein über elfminütiges Funkteil runtergerissen, das echt Laune macht zuzuhören. Egal ob “We Will Rock You”, I Love Rock’n’Roll dann wird es lässiger mit “Play that funky Music”, “Brickhouse” da wird gerappt was die Bude hergibt, es folgt auch noch etwas Disco mit „Macho Man“ (VILLAGE PEOPLE), „Kung Fu Fighting“ oder auch „Stayin' Alive“ und das alles mit klasse Rockfeeling, geilem Bass und hammerstarken Gitarrenriffs vermischt – absolute Spitze.

Solche Livescheiben mit etwas freier interpretierten Sachen machen einfach nur Spaß, nur wer die Madrid-Scheibe schon hat braucht die hier natürlich nicht mehr - alle anderen Rockfans dürfen gerne mal reinhören, wie gute Livemusik einer klasse Band mit einem starken Sänger klingen muß.

Live At Firefest 2008


Cover - Live At Firefest 2008 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 71:52 ()
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Calamity Circus

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Es hätte so schön sein können: gestandene Musiker (zweimal ex-DEW-SCENTED plus SUCH A SURGE plus TEPHRA) hängen im Proberaum ab, finden einen gemeinsamen Sound, der sich in der Schnittmenge älterer MACHINE HEAD und CROWBAR bewegt und bringen das Ergebnis in einer ansprechenden Verpackung an den Mann. Aber ach, der Funke springt nicht über, soviel Mühe sich GENERAL CHAOS auch geben. „The Unforgiven“ macht Spaß und entpuppt sich als bester Song der Platte, aber viel mehr ist den Kerlen dann nicht eingefallen. Konstant auf Groove im Mid-Tempo zu setzen, reicht nicht aus, um „Calamity Circus“ für mehr als drei oder vier Songs interessant zu halten, danach beginnt sich die Chose zu sehr zu wiederholen. Einige gute Nummern finden sich, wie das kantige „Swedeheart“ oder das ballernde „Second To None“, aber der ganz große Wurf ist die Scheibe trotzdem nicht geworden. Für ein Debüt eigentlich ok, bei der Vita der Beteiligten war aber mehr zu erwarten.

Calamity Circus


Cover - Calamity Circus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 32:26 ()
Label:
Vertrieb:
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What Separates Me From You

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A DAY TO REMEMBER hatten bislang alles richtig gemacht, zumindest wenn auf den kommerziellen Erfolg geschaut wird. „Homesick“ konnte die Erwartungen erfüllen, da ist es nur logisch, dass „What Separates Me From You“ in die gleiche Kerbe schlägt und A DAY TO REMEMBER wenig Lust auf Experimente haben. Die Ais haben weiterhin den Mix aus fiesem Metalcore Marke PARKWAY DRIVE („2nd Sucks“) und Pop-Punk („It’s Complicated“) im Angebot, wobei sie auch innerhalb der Songs munter die Stilarten wechseln. „Better Off Without You“ entpuppt sich gar als Radio-tauglicher Rocksong, dessen Refrain sofort im Ohr hängen bleibt, ob der Hörer will oder nicht. Auf Dauer ist das Songwriting der Band zwar sehr vorhersehbar (mehr noch als bei „Homesick“), aber die Zielgruppe wird sich daran nicht stören. Zumal die Produktion gut ist und knackig aus den Boxen kommt. Genau richtig, um beim Stylen laut gehört zu werden oder später in der Alternative-Disco. Aber nicht zu doll ausflippen, nachher sitzt die Frisur nicht mehr richtig.

What Separates Me From You


Cover - What Separates Me From You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Infected

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FACEBREAKER sind mit ihrem neuen Album schneller aus dem Quark gekommen als noch mit „Dead, Rotten And Hungry“. Mittlerweile beim deutschen Cyclone Empire Label gelandet, liefern die Schweden mit „Infected“ ihr bis dato bestes Werk ab und haben sich endgültig in der Spitzengruppe des schwedischen Death Metals etabliert, so viel steht fest! „Creeping Flesh“ läutet die Scheibe standesgemäß brutal ein und gibt die Marschrichtung für die kommenden 35 Minuten vor: effektiv gespielter brutaler Death Metal, der Vergleiche mit den ersten BLOODBATH-Werken aufkommen lässt, sind doch Produktion, Songwriting und gerade der Gesang ziemlich ähnlich. Aber eine bloße Kopie sind FACEBREAKER mitnichten, was sie mit starken Songs wie dem stampfenden „Reanimating The Dead“ oder dem rasanten „Waiting For The Pain“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Da „Infected“ ohne Ausfälle daherkommt und durchweg ein hohes Niveau hält, die Songs mächtig Druck machen und Groove haben, gibt es für Schwedentod-Fans keine Ausrede, sich diese Scheibe nicht zu kaufen. Gut gemachter Schwedentod der alten Schule ist selten geworden, da muss eine Scheibe wie „Infected“ einfach in die heimische Sammlung. Saustark!

Infected


Cover - Infected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:19 ()
Label:
Vertrieb:
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Hail The Horde

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THE BURNING waren das Synonym für Mittelmaß in Gestalt netter, aber nicht zwingend essentieller Alben. „Hail The Horde“ ändert daran nicht wirklich viel, auch wenn sich die Dänen beim Songwriting verbessert zeigen („Inverted Cross Syndrome“ ist beispielsweise eine schön Druck machende Nummer), was wohl auch auf den neuen Gitarristen zurückzuführen ist, aber die großen Knaller fehlen weiterhin. Ein Gespür für Groove haben die Jungs, keine Frage, was ihnen in vielen Situationen den Arsch rettet und die Scheibe erträglich macht, aber da ihnen auf lange Sicht zu wenig Variationen des immer gleichen Themas einfallen, wird „Hail The Horde“ dann doch ermüdend. Zudem ist Shouter Johnny fast ausnahmslos in der gleichen Stimmlage unterwegs, was bei ähnlich aufgebauten Songs nicht von Vorteil ist. Mehr Abwechslung, mehr Mut zum Experiment, das wäre wünschenswert. Bis dahin bleiben THE BURNING eine nette Truppe, deren Songs Live sicher mehr rocken als auf Platte.

Hail The Horde


Cover - Hail The Horde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Sindustry

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SOUL DEMISE sind zu einem Fixpunkt in der deutschen Metal-Landschaft geworden, auch wenn die Franken durch Besetzungs- und Labelwechsel immer wieder zurückgeworfen wurden. „Sindustry“ hat nicht so lange wie sein Vorgänger gebraucht, um die in die Läden zu kommen, weist aber sonst die gleichen Eckdaten auf: im Iguana aufgenommen, bei Remission Records erscheinend und AT THE GATES-Einfluss noch und nöcher. SOUL DEMISE dabei als bloße Kopie abzutun, würde ihnen nicht gerecht werden, hat die Band doch im melodischen Death Metal einen eigenen Stil gefunden, vor allem dank Shouter Roman und der immer wieder fantastischen Gitarrenarbeit. Auf „Sindustry“ legt zudem Drummer Jan eine beeindruckende Leistung hin und gönnt sich keine Sekunde Pause, so häufig wie er einen Blastpart einbaut oder die Double Bass arbeiten lässt. Beim Songwriting haben SOUL DEMISE keine Schwierigkeiten mehr, das Schweden-Flair zu vermitteln, “Indifference” lässt in der Gitarrenarbeit ab Minute 2:00 Erinnerungen an gute alte Schwedentodzeit aufkommen, als No Fashion Records noch aktiv waren. SOUL DEMISE hätten allein mit diesem Song locker einen Deal bei denen bekommen. Hach ja. „Rupture“ ist etwas langsamer, macht aber als Mid Tempo-Stampfer gut Druck und variiert das Album, während „Cerebral Tumour“ eine weitere Hommage an Schweden ist – und was für eine gelungene! Gelungen wie das ganze Album, SOUL DEMISE haben eine Platte ohne Ausfälle, ohne Filler, ohne unnötige Songs geschrieben. Großes Death Metal-Kino, made in Franken!

Sindustry


Cover - Sindustry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Stahlmann

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Wirklich selten hat es mir eine Band reviewtechnisch so einfach gemacht, wie diese Göttinger Formation mit dem wegweisenden aber auch irgendwie platten Namen STAHLMANN. Warum? Nun die Musik, die sich so eindeutig im Bereich „Neue Deutsche Härte“ bewegt, ist wirklich so was von abgekupfert und berechnend, dass es schon beinahe weh tut. Nie war wohl eine Nähe zu RAMMSTEIN bei einer Band so offensichtlich zu erkennen, wie bei dieser jungen Band mit ihrem selbstbetitelten Debüt.

Wären STAHLMANN eine Coverband, sie hätten die absolute Höchstnote verdient, denn sie spielen den Stil von RAMMSTEIN wirklich sehr gut nach, nur mit eigenen Texten halt, aber ansonsten ist dieser aufgemotzt martialische Industrial-Sound absolut Deckungsgleich. Einzig die Keys sind vielleicht an manchen Stellen noch einen Tick mehr auf Technosounds (z.B. bei „Stahlmann“) getrimmt und der Sänger schenkt sich das nervige rollen des „R“, ansonsten gibt es hier nicht viel kreatives und schon gar nichts Neues zu hören.

Genrekollegen wie OOMPH!, EISBRECHER oder auch MEGAHERZ wirken gegen STAHLMANN geradezu innovativ. Die fünf Musiker bedienen mit Bandlogo, Cover und dem ganzen Habitus im Auftreten sämtliche Klischees der Szene und vielleicht braucht auch so mancher Fan dieser stoischen Metalrhythmen, die fetten kraftvollen Riffwänden als eine „Alternative“ zu Till Lindemann & Co.

Nur dann hätten sich STAHLMANN mit ihren 11 Tracks und knappen 35 Minuten wirklich etwas mehr Mühe beim vielen Programming sowie mit eigenen Ideen geben müssen und nicht bereits Bekanntes nochmals so dreist aufzuwärmen.

Klar das Material ist stets eingängig, Tanzmetal pur Sachen wie "Willkommen" gehen ganz gut ab, dann die plakative Single "Hass Mich... Lieb Mich" ja klar das hatten wir doch schon mal. „Teufel“ fängt zunächst klanglich wohltuend anders aus beinahe New Metal meets Alternative gefällt mir fast noch am besten auf der Platte. „Marschieren“ ist musikalisch wieder auf Genrekurs und dann textlich wieder so platt und geklaut. Die Songtitel alleine sagen manchmal schon alles, selbst da war man eher wenig einfallsreich, hatten wir alles schon so abgehandelt der Sänger gibt konstant den Bösewicht mit tief grollender Stimme „… ich schlage mein steife Haut tief in denen Leib“ („Kaltes Herz“) ja klar und dann weiter mit knackigen Stakkatoriffs und Tanzbeats. Der literarische Durchfall schlechthin ist dann „Stahlflittchen“ yeah „steck mir deine Zunge .. und bück dich ..“ hupp da war es wieder. Nee ehrlich Jungs da war mir sogar FRANK ZANDER unlängst mit seinen beiden Schwarzen Alben zehnmal lieber, der hatte noch eine gewisse Ironie dabei, aber ihr scheint es ja tatsächlich ernst zu meinen.

Auch ein rührseelige Ballade darf natürlich nicht fehlen „Mein Flehen“ - aber auch hier trotz allen Bemühens mit viel Streichern und Gefühl ist mir Der Graf mit UNHEILIG immer noch lieber und wirkt mit seinen Stücken einfach authentischer.

Wie gesagt als Coverband sind Stahlmann sicher ganz gut geeignet, aber eine eigene musikalische Identität haben die Herren absolut (noch) nicht gefunden und daher ist die Scheibe absolut verzichtbar!

Stahlmann


Cover - Stahlmann Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:50 ()
Label:
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Hearts On Fire

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Mensch A LIFE DIVIDED sind endlich wieder da, das letzte Lebenszeichen dieser Formation aus München war das klasse Album „Far“ aus 2006. Auch der nicht weniger starke Vorgänger „Virtualized“ (2004) ebenfalls noch im Underdogbereich angesiedelt, ist und war ein nach wie vor sehr empfehlenswertes Album, dass ich allen Fans von griffig geprägter Rock/Metal Mucke mit prägnanten Keyboardparts an Herz legen kann.

Aber lange genug ausgeholt - jetzt sind die Herren um Mastermind Sänger Jürgen Plannger (u.a. bei EISBRECHER als Livegitarrist tätig) mit neuem Material zurück, man hat endlich verdeintermaßen einen Deal bei AFM Records bekommen. Als kleinen Vorgeschmack gibt es jetzt vorab die erste Single „Hearts On Fire“ zu hören.

Der Track ist zunächstmal typisch A LIFE DIVIDED sehr eingängig, könnte auch im Radio ein Hit werden, sehr elektronisch aufgemotzte (Alternative) Rockmusik mit durchaus metallischem Riffing und das alles in eine düstere Grundstimmung mit hymnenhaftem Refrain verpackt. Die kraftvollen Vocals sind dabei nicht zu brav in den Hintergrund gemischt sondern schaffen eine dichte Atmosphäre, wobei die mächtigen Tastenwände sehr geil an beste 80er Jahre Momente erinnern. Ja und es erinnert hier mitunter etwas an LINKIN PARK zu deren früheren Phasen.
Das ALPHAVILLE Cover „Sounds Like A Melody“ wurde zwar schon auf dem zuvor erwähnten 2006er Album verwurstelt darf hier aber nochmal zum verdienten Einsatz kommen, denn der Track kommt absolut frisch, energiegeladener, fetter produziert und mit neuem Esprit daher, echt klasse gemacht.
Der dritte Song der Single nennt sich „Hey You“ und ist deutlich weniger auf Charts oder betont eingängig getrimmt. Der Refrain ist zwar auch catchy aber der Grundtenor sowie die etwas böser aggressiveren Backingchöre sind deutlich heftiger ausgeprägt. A Life Divided haben es bei mir jedenfalls erneut geschafft mit diesen drei absolut positiven Hörproben die Spannung auf das neue Album bestens aufzubauen.

Am 28. Januar 2011 ist es dann soweit und via AFM/Soulfood erscheint der passende Longplayer „Passenger" dazu. Anfang Januar wird die Gruppe dann vorab dazu einige Gigs in München, Hamburg, Bochum und Berlin spielen.


Hearts On Fire


Cover - Hearts On Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:51 ()
Label:
Vertrieb:
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Worlds Collide

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Sorry, aber dieses Album „Worlds Collide“ von UNRULY CHILD ist leider typische AOR-Melodic Rock Massenware aus dem Hause Frontiers. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum dieser Sound, der verkausftechnisch seine besten Jahre in den 80er Jahren hatte, von dermaßen vielen Bands heute nochmals in dieser Breite udn meist seelenlos aufgewärmt wird.

Mittlerweile gibt es ja heutzutage deutlich mehr Kapellen als es damals je waren, viele alte Bands haben ihre Comebacks mehr oder weniger prickelnd gefeiert, alle
alten Releases wurden nochmal neu unters Volk gebracht und trotzdem gibt es noch Formationen wie diese Kanadier, die meinen ein relativ unspannend bis uninspiriertes
Album wie dieses abliefern zu müssen.

Vier Jahre nach der letzten Scheibe „UC III“ haben Marc Free (ex-KING COBRA – Vocals), Bruce Gowdy (Git.), Guy Allison ( Keys) zusammen mit den beiden Neuzugängen für die Rythmusfraktion Larry Antonino (Bass) und Jay Schellen (ex-ASIA - Drums) ihr viertes Album seit 1992 am Start. Die Band macht zwar handwerklich einen guten Job, der Sänger ist auch ganz o.k. hat aber nichts Besonderes zu bieten, die Produktion ist ebenfalls solide gemacht nur
insgesamt muß man den zwölf Tracks eher den Stempel gerade noch ganz nett aufdrücken. Diese Musik machen einfach so viele Bands ähnlich mittelmäßig ohne irgendeinen
Wiedererkennungswert, AOR von der Stange, da fehlt meist jegliches Feuer im biederen Songwriting.

Kreativität sieht anders aus, da haben andere Bands dieses Jahr schon bewiesen aber hier einfach jegliche Frische obwohl der kraftvolle Opener „Show me the Money“
gar nicht so übel kommtt, „Insane“ mit diesem gräuslich gezogenen Refrain ist leider ziemlich daneben. Insgesamt zuviel belangloses Zeug ohne Power wie u.a. „When we were Young“. Der Song „Love Is Blind“ ist zwar riffmäßig net schlecht, aber bei BON JOVI abgekupfert, die Hookline kommt eher lau. Einer der besseren Songs ist noch der Titelsong mit griffigem Refrain. Balladen sind leider auch einige zuviel enthalten, gleich drei Plüschrocker gibt es da, von denen allenfalls „Talk To Me“ überzeugen kann. Das etwas eckige anlaufende „Life Death“ ist noch einer der wenigen Lichtblicke aus dem ansonsten eher langweiligen Einheitsbrei.

Nee da nützt auch ein gutes Cover nicht mehr viel - UNRULY CHILD haben mich absolut nicht überzeugen können, da gab es in diesem Bereich zig Releases dieses Jahr die deutlich besser waren wie u.a. seien hier mal STAN BUSH, ISSA oder auch GRAND ILLUSION genannt.

Worlds Collide


Cover - Worlds Collide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Relentless

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YNGWIE MALMSTEEN präsentiert uns auf seiner aktuellen CD „Relentless“ ein
sehr starkes Ensemble zusammen mit ex-ICED EARTH- und ex-JUDAS PRIEST
Sänger Tom Owens. Die neue Scheibe ist eine Mischung aus – naheliegender
Weise – von der Gitarre geführten Instrumental-Stücken und mit einem mit
langen und möglichst komplizierten Solos durchsetzten Power Metal im Stil der
„Something Wicked“-Saga von ICED EARTH: Ambient-Intros in Form sakraler
Gesänge oder ähnlicher Spielereien in Zusammenspiel mit Vollblut-Metal.
Das im Gesamtbild gibt eine abwechslungsreiche, erwachsen Kombination die
sich trotz einiger Parallelen zu jeweiligen früheren Stücken von Malmsteen und
Owens mit guten, neuen Ideen präsentiert. Denn hier reihen sich keineswegs
einfach nur Sweepings und andere schnelle Läufe aneinander, ganz im
Gegenteil; die Gitarre spielt zwar komplexe Figuren, diese können sich aber
auch gut subtil im Hintergrund bewegen und das Gesamtbild der Songs
abrunden – ohne sich in den Vordergrund zu drängen. So kommt
beispielsweise „Axe To Grind“ mit einem Gitarrenriff daher das zwar keine
Technik-Demonstration ist, dafür aber druckvoll den Titel führt und sich im
Hintergrund hält - natürlich bis denn dann das Solo durch die Lautsprecher
schallt!
Und das Malmsteen auch mit einer prägnanten Stimme wie der Owens
umzugehen weiß ohne die eigenen Soli als schmückendes Beiwerk zu verlieren
wird hier auch wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Songs wie „Critical
Mass“ oder „Caged Animal“ verbinden nämlich eben erwähnte Gitarrenformen
mit wirklich eindrucksvollen Gesangseinlagen, wenngleich diese Art von Song
meiner Meinung nach noch etwas zu kurz kommt, selbst für ein (Solo-)Album
eines Gitarristen.
Und was den ein oder anderen Hörer auch erfreuen dürfte: Der durch YouTube
bekannte Song „Arpeggios From Hell“ (dort über 7 Millionen Aufrufe!) ist auf
der Pressung auch verewigt worden.
Zusammenfassend weiß die CD zwar im Gesamtbild durchaus zu überzeugen
und macht bereits beim ersten Hören Spaß, alleine weil die Kombination aus
Owens und Malmsteen wieder einmal klasse umgesetzt ist und nicht nur
Musiker beeindrucken kann. Doch leider hat sie zu viele Titel auf der CD (15 an
der Zahl), es besteht die Gefahr das man sich an dem recht einprägsamen Stil
des Schweden satt hört. Aber letztendlich bleibt sie doch gut im Ohr!

Relentless


Cover - Relentless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 72:28 ()
Label:
Vertrieb:

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