Review:

The Malefactors Bloody Register

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VULTURE INDUSTRIES wurden mit Erscheinen ihres Debütalbums „The Dystopian Journals“ immer wieder mit ARCTURUS verglichen, was angesichts der komplexen Musik, die auf Black Metal aufbaut, verständlich ist. „The Malefactors Bloody Register”, das von Brian Gardner (ISIS, DAVID BOWIE, NINE INCH NAILS) mit einem grandiosen Sound versehen wurde, führt die Entwicklung weiter und präsentiert acht Songs, die in der Schnittmenge von ARCTURUS, BORKNAGAR und Progressive Metal zu Hause sind, wobei besonders der Gesang von Bjørnar E. Nilsen heraussticht, der zwar Vergleiche mit den üblichen norwegischen Sangeskollegen über sich ergehen lassen muss, aber durch seine eigenständige, volle Stimme und die gekonnte Intonierung immer wieder Akzente im VULTURE INDUSTRIES-Sound setzt ("I Hung My Heart On Harrow Square") – ganz großes Gesangskino! Glücklicherweise hat er sich mit ähnlich talentierten Musikern umgeben, die auf „The Malefactors Bloody Register“ eine wilde Mixtur aus eingängigen, melodischen Parts, Kopfkino-Passagen und verdammt viel zwischen Wahnsinn, Beklemmung und Befreiung pendelnder Atmosphäre erschaffen, durch die das Album eine intensive Angelegenheit geworden ist und zu keiner Sekunde langweilt. Seien es „This Cursed Flesh“, das die Vertonung eines Kampfes zwischen Gut und Böse, Klarheit und Wahnsinn ist, oder das jazzig angehauchte „The Bolted Door“, alle Songs des Album sind Perlen der komplexen, avantgardistischen Musik. Solche Scheiben schreiben sich nicht mal eben so und sicherlich nicht von jeder Band! Umso mehr dürften Fans oben genannter Bands mit „The Malefactors Bloody Register“ glücklich werden und hoffen, dass die Norweger nicht den Band vieler anderer ähnlich gelagerter Bands gehen und am eigenen Anspruch (oder am eigenen Wahnsinn?) zugrunde gehen, wie es beispielsweise FARMAKON passierte. Drücken wir die Daumen, dass VULTURE INDUSTRIES noch lange aktiv sein werden und sich nie zu weit von „The Malefactors Bloody Register“ weg bewegen!

The Malefactors Bloody Register


Cover - The Malefactors Bloody Register Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:21 ()
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Threnody

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Mit „Absolute Design“ hatten die Schweden ENGEL einen Einstand nach Maß, auch wenn der ganz große Durchbruch noch nicht kam, was sich aber mit dem (schon seit einigen Monaten in Japan erhältlichen) „Threnody“ ändern könnte, sollte und dürfte. Die Combo um Niclas Engelin (Ex-IN FLAMES, GARDENIAN, PASSENGER) hat sich für die Scheibe bei Tue Madsen (DARK TRANQUILLITY, MOONSPELL, THE HAUNTED) im Studio verschanzt, der einen perfekt passenden modernen Sound kreiert hat. Stärker noch als beim Debüt haben sich ENGEL in die tanzbar-poppige Richtung begeben, was immer wieder an neuere IN FLAMES, aber ganz besonders an PAIN und beim Gesang an MARYLIN MANSON erinnert („Sense The Fire“). Brachial können die Schweden dabei immer noch zu Werke gehen, ihre Death Metal-Herkunft ist eben nicht zu leugnen („Six Feet Deep“), aber richtig wohl scheinen sich die Herren anno 2009/ 2010 in modernen Metal-Sounds zu fühlen, in denen gerade Shouter Magnus voll aufblüht und mit einem gekonnten Wechselspiel aus sanften und aggressiven Parts überzeugt. Zudem zielt das Songwriting voll auf Eingängigkeit und Pop-Appeal ab, was Magnus’ Stimme bestens umsetzen kann, so dass „Threnody“ am Ende eine überzeugende moderne Metal-Scheibe ist, die ein breites Spektrum an Fans ansprechen wird. ENGEL hätten es verdient, wenn sie mit diesem Album voll durchstarten würden, wo das doch schon ganz andere Bands mit schwächeren Werken geschafft haben.

Threnody


Cover - Threnody Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:54 ()
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Apocalyptic

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Ganz falsch war meine 2008 zu “Dead Calm Chaos” geäußerte Vermutung nicht, dass sich EVOCATION auf ihrem Post-Comeback-Album Nummer Drei mit DISMEMBER auseinandersetzen würden. Die Gitarrenarbeit und der Grund-Beat sind in den zehn neuen Stücken sehr von der Stockholmer Legende beeinflusst, „Parasites“ würde auf einem der aktuelleren DISMEMBER-Alben nicht aus dem Rahmen fallen. Einzig beim Gesang machen EVOCATION keine Kompromisse und bleiben bei der Mischung aus Growls und fiesem Gekeife, was nicht hundertprozentig der reinen Death Metal-Lehre entsprechen mag, aber zu „Apocalyptic“ gut passt. Den Schweden ist eine gute Death Metal-Scheibe gelungen, der zwar die ganz großen Hits fehlen, deren Songs sich dafür aber gleich bleibend hohem Niveau bewegen. Somit kann die Scheibe nicht an die Klassiker des Genres anknüpfen, aber sich locker im oberen Drittel der Veröffentlichungen im schwedischen Totmetall festsetzen.

Apocalyptic


Cover - Apocalyptic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:30 ()
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Red Silent Tides

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In so manchen Reviews ist ja tatsächlich von einem wahren Highlight die Rede, wenn es um dieses neue Album von ELVENKING geht. Es nennt sich „Red Silent Tides“, nur kann ich diese Meinung auch nach mehrfachem Anhören so leider nicht annährend bestätigen. Hier ist inhaltlich nichts außergewöhnlich und schon garnichts Besonderses geboten, außer für diejenigen die ein paar Geigen, Flöten oder sonstige Folkzutaten als solches verstehen möchten.

Der italienische Fünfer, handwerklich durchaus solide unterwegs, bewegt sich mit seinem Mix aus viel Melodie, weniger Power und noch weniger Folk Metal auf einem eher sehr durchschnittlichem Level. Wie schon auf den früheren Werken gibt es zwar songweise durchaus gelungene Tracks aber ein ganzes Album lang ist die Chose doch eher recht beliebig ausgefallen. Läßt man das eher halbgahre Coverartwork gleich mal beiseite, geben sich ELVENKING zwar betont Mühe eine stilistisch abwechslungsreiche Scheibe abzuliefern, rühren dabei mit ihren Songwritingansätzen allenfalls in schon vielfach abgehörten Sphären - will sagen alter Wein in neuen Schläuchen.

Ich fang jetzt mal ganz hinten an - wären nur alle Songs von dem Kaliber der Schlussnummer „The Play Of the Leaves“ dann hätte es tatsächlich ein gutes oder sogar sehr gutes Album werden können. Hier paßt einfach alles ordentlich Tempo, die Folkelemente schön im Vordergrund (und nicht nur schmückendes Beiwerk als unterschwellige Beilage im Hintergrund wie bei vielen Songs dieses Albums) und ein klasse Refrain. Auch der Sänger überzeugt hier zu 100 Prozent, was leider nicht bei allen Songs zutrifft. Die mitunter etwas zu dünne und nur wenig durchzugskräftige Stimme von Sänger Damnagoras verhunzt so manchen Track, wenn die Zweitstimme oder fette Backings dazukommen wird dies meist erfolgreich kaschiert. Die gefühlvollen Passagen sind seine Sache auch eher nicht so wie das mega-kitschige „Possession“ gut beweist. Das gut abgehende „Your Heroes Are Dead“ überzeugt eigentlich schon aber dieses schwülstige Refrainende mit dem gehauchten „Heroes“ paßt nicht so recht.

Mit zwei mehr oder weniger stark an mainstreamigere Melodic Rock Geschichten im Stile BON JOVI und Co. wie „Whats’s Left Of Me“ (völlig ohne Folk) und auch „Runreader” (hier mit viel Folk aber trotzdem auf US-Airplay getrimmt), ist die Band eher grenzwertig unterwegs. Ob dies zu ELVENKING wirklich si recht paßt, eher nicht, es wirkt ziemlich kalkuliert und harmoniert nicht mit Restmaterial. Das schwache „Those Days“ ist auch ein klarer Fall von Füller.

Dabei beginnt die CD mit dem Uptempokracher "Dawnmelting" garnicht so übel, ordentlich Doublebass, dann wieder etwas Tempo raus, eher spartanische Folksprengsel, dann folgt "The Last Hour" mit typischen AOR-Refrain sehr catchy gemacht, solider Song. Auch das etwas auf gothic-düster getrimmten "Silence De Mort" ist so schlecht nicht geworden, wobei die oftmals eingestreuten Sprechpassagen nicht so dolle sind. Bei „The Cabel“ wird wieder deutlich Tempo rausgenommen Melodic Metal in Reinkultur, solide haut einen aber auch nicht vom Hocker.

Wie schon angedeutet, wenn eine Band mit dem Begriff Folkmetal so haussieren geht wie hier, muß für meinen Geschmack schon etwas mehr bieten, als nur zu versuchen mit etwas Gefiedel möglich viele Fans von Rock bis Metal zu bedienen, da bleibt vieles nur Stückwerk und das Feeling meist auf der Strecke. Wer früher auf solche Genrevertreter wie SKYCLAD abgefahren ist, wird hier sicher nicht fündig. Dafür ist die Musik von ELVENKING zu sehr auf Hochglanz getrimmt, berechnend und nur wenig authentisch. Fans von auf eher eingängigem AOR getrimmten (Power) Metal mit leichtem Folkappeal abfährt könnten hier aber trotzdem glücklich werden.

Red Silent Tides


Cover - Red Silent Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:26 ()
Label:
Vertrieb:
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Lock And Key

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CRUEL HAND hatten mit „Prying Eyes“ einen Einstand nach Maß hingelegt, der besser nicht hätte sein können. „Lock And Key“, das in drei verschiedenen LP-Ausgaben daherkommt (vorliegend die schicke grüne) führt den Groove-orientierten Hardcore des Debüts weiter, allerdings mit viel stärkerer Metal-Kante. METALLICA und ANTHRAX sind den Portland-Boys anno 2010 näher als jede Hardcore-Konsens-Band, auch wenn die New Yorker Schule immer noch gegrüßt wird. Zudem fällt auf, dass sich jeder Musiker weiterentwickelt hat, gerade das Drumming ist facettenreicher geworden (wobei zu betonen ist, dass hier der ehemalige Gitarrist die Kessel drischt). Aber die größte Entwicklung hat Shouter Chris durchgemacht, dessen Texte intelligenter und viel besser auf die Musik abgestimmt sind, als noch auf „Prying Eyes“ – da hat jemand viel Hirnschmalz investiert! „Day Or Darkness“ beweist, fordert ihr zudem mit ungewohnten Gesangspassagen und hat im Gitarrenbereich sehr starke Metal-Anteile, Solo inklusive. Insgesamt ist „Lock And Key“ aggressiver, metallischer, ohne den Groove zu vernachlässigen, so dass die Scheibe weiterhin zum kollektiven Austicken einlädt, ja förmlich dazu auffordert. CRUEL HAND haben sich mit ihrem zweiten Album eindrucksvoll weiterentwickelt, technisch wie musikalisch, ohne die Brücken hinter sich abzubrennen, was „Lock And Key“ für Hardcore-Kids und Metalheads gleichermaßen interessant macht. Sauber!

Lock And Key


Cover - Lock And Key Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 21:5 ()
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Slaughtered

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Ist das eine neue CANNIBAL CORPSE Scheibe? Das Cover lässt mich direkt auf den Gedanken kommen, dass ich es mit einem neuen Machwerk der Death Metal Legende zu tun hätte. Witzigerweise stellt sich mir die Frage auch, nachdem ich die ersten beiden Songs auf der CD namens „Slaughtered“ der holländischen Band SERVERE TORTURE gehört habe. Die Ähnlichkeiten sind nicht wegzudiskutieren. Bei dem ersten Song „Grave Condition“ geht es direkt im Blast-Tempo zur Sache. Growlende, tiefe Vocals und kompromisslose Gitarrenriffs machen meinen Mund wässrig. Klasse. Nach 2:40 Minuten kippt der Song in einen langsameren Part, der tief und bedrohlich den Song noch fast 1:30 Minuten wegschleppt. Mit Song Nummer zwei, „Unholy Misconception“, legen SERVERE TORTURE dann direkt den nächsten Kracher hin. Zunächst etwas aufgewühlt wirkend und schnell einsetzenden Vocals (typisch auch für manchen CANNIBAL CORPSE-Song) hetzt der Song entlang. Es folgt ein abgedrehtes kurzes Gitarrensoli, bevor der Song ab 1:20 Minuten in einen geilen und brutalen Refrain übergeht. Ganz großes Kino. Leider schwächelt die CDs bei den sonstigen Songs doch etwas. Herausheben will ich noch das kompromisslose „Feeding On Cadavers“, das sich als Hammertrack Nr. 3 entpuppt. Growlende Vocals, hämmerndes Schlagzeug und Gitarrenriffs, die uns allen beweisen, dass Death Metal noch lange nicht tot ist. Vielen anderen Songs fehlt leider das Geniale, was die beschriebenen Songs so ausmacht. Es verbleibt eine überdurchschnittliche Death-Metal Scheibe, die insbesondere frische Ideen bei der Gitarrenarbeit erkennen lässt. Wären nur alle Songs wie die erwähnten drei, dann würde die CD Maßstäbe setzen, so liefern SERVERE TORTURE gehobene Qualität, die sicherlich auch live richtig reinhauen wird. Gut!

Slaughtered


Cover - Slaughtered Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:0 ()
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There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret

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Es muss nichts darüber geschrieben werden, dass BRING ME THE HORIZON polarisieren. Die Band mit dem oftmals gefönten wie verhassten Frontman und Tattoofetischisten Oli Sykes hat sich mit ihren drei vorangehenden Deathcore-Alben, ihrem arroganten Teenierockstargehabe mindestens genau so viele Kritiker wie eingeschworene Fans geschaffen. Nun steht die neue Scheibe mit dem griffig kurzen Titel „There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret“ in den Läden bereit. Nach dem Ausscheiden des Gitarristen Curtis Ward, der laut Bandstellungnahme „die Musik nicht mehr genießen konnte“, greift nun für die Sheffielder Ex-BLEEDING THROUGH Klampfer Jona Weinhofen in die Saiten. Das Album mit dem etwas seltsamen Coverartwork in Form eines Mannes mit venezianischer Maske und schwarz-weißem Umhang zur Symbolisierung der Gegensätze startet mit dem Song „Crucify Me“, aus dem auch der Titel des Albums entnommen wurde. Zunächst beginnt der Song sanft mit einem akkustischen Intro, bevor die E-Gitarren die Melodie fortführen und ab Sekunde 50 der unfassbar druckvolle und treibende Gesang von Sykes einsetzt. Der Song steigert sich gewaltig und wird direkt zu einem Highlight auf der CD, da er einen sowohl von der Melodie als auch vom Gesang absolut mitreisst. Etwas merkwürdig erscheint dann der Refrain als eine Art elektronisch zerhacktes Sample mit dem Text des Albumtitels, bevor der über sechsminütige Song sich in gewohnter Form fortsetzt. Elektronische Spielereien verschiedener Arten (z.B. Abruptes Verlangsamen eines Songs oder Verfremdungen des Sounds) findet man ab und an ebenso auf der CD. Das ist Geschmackssache, passt aber sehr gut. Weiter geht es mit einer schnellen Nummer namens „Anthem“, die durch ihre tighten – mich manchmal an PANTERA erinnernden – Gitarrenriffs überzeugt und einen zum Mitbrüllen des Refrains einlädt. Hier wird richtig Vollgas gegeben, so dass der positive Ersteindruck nicht verfliegt. Dann folgt die erste Single „It Never Ends“, die für mich auch eine der stärksten und typischsten Songs des Albums ist, da sie unheimlich viel Druck aufbaut und sich auch nach vielen Wiederholungen einfach „nicht wund hört“. Wie auch schon der erste Song überzeugt die Nummer durch einen super brutalen und aggressiven Gesang, der – wie schon bei der bekannten Single des Voralbums „Chelsea Smile“ – immer wieder cleane Passagen hat, aber damit absolut angereichert wird. Herausheben will ich noch den Song „Don´t Go“, der stark melancholisch angehaucht und mit der Frauenstimme und Violinen gewürzt wird. Großartig. Der Song „Fuck“ mit den Gastvocals von Josh Franceshi (YOU ME AT SIX) gehört dann ebenso noch zu den Ohrwürmern auf der Scheibe. Es ließen sich jetzt noch einige Songs aufzählen, die Aufmerksamkeit verdient hätten. Schwachstellen gibt es bei den Songs sehr wenige. Letztlich schaffen BRING ME THE HORIZON es auf dem Album mit wenigen Ausnahmen, eine perfekte Synthese von ungezügelter Aggression, Melancholie und muskalischer Verzweifelung zu vermitteln, ohne nie zu vergessen, den Hörer dabei so dermaßen in den Arsch zu treten, dass man sich eigentlich nach dem Album Beruhigungspillen einwerfen müsste, um nicht die eigenen Schrankwände umwerfen und mit der Kettensäge verkleinern zu wollen. Ich bin überrascht, da ich letztlich nicht gedacht hätte, dass der Band mit dem fragwürdigen Hype ein solch weiter Wurf gelungen wäre. Wer der Band aufgrund der vergangenen Zeiten negativ gegenübersteht, sollte ihr hier nochmals eine Chance geben. Ich gebe jedenfalls die volle Punktzahl.

There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret


Cover - There Is A Hell, Believe Me I've Seen It, There Is A Heaven, Let's Keep It A Secret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:0 ()
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In Putrescence

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Rauher Sound begrüßt mich, als ich die CD des schwedischen Trios STENCH in den Player lege. Die Debütscheibe nennt sich „In Putrescence“ und bietet acht Songs, die laut der Pressemitteilung Fans von ENTOMBED und GRAVE gefallen könnten. Ja, könnten. Die Musik der Band ist nicht besonders innovativer schwedischer Death Metal im Up-Tempobereich, den man schon oft gehört hat. Gesanglich driftet man gelegentlich leicht in Black-Metal typische Schreierei mit etwas Hall ab. Beachtenswert und nicht negativ zu sehen ist die ungewohnte und auffallende Dominanz des Basses, dessen Präsenz bei jedem Song allgegenwärtig ist. Bei einer Band, die als Trio agiert, ist so etwas aber auch nicht selten vorzufinden. Der Sound der 8 Songs ist rotzig, denn die Produktion lässt viele Wünsche offen. Manch einer wird sagen, dass das ja so gewollt ist, so dass ich die Feststellung insofern nicht gegen die Band verwenden will. Trotzdem muss ich leider statuieren, dass es kein Song so richtig schafft, meine Begeisterung zu wecken. Mir fällt es hier auch schwer, einen Song herauszugreifen, denn letztlich wummert alles in einem Einheitsbrei an einem vorbei. Alles schon mal irgendwie gehört. Ich kann die Scheibe daher leider nicht empfehlen.

In Putrescence


Cover - In Putrescence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:0 ()
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Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009

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So recht einen zeitlichen Sinn macht diese schon zweite offizielle Liveplatte nach der Wiederbelebung 2006 in Originalbesetzung von ASIA für mich eher nicht. Denn „Spirit Of The Night - Live In Cambridge 09" bietet Material von der letzten Tour aus 2009, als man gerade begleitend dazu, dass doch eher bescheidene Comebackalbum „Phoenix“ (2008) am Start hatte. Und zum anderen hatten die Herren Wetton, Downes, Howe und Palmer zuletzt im Frühjahr 2010 mit "Omega" schon ein weiteres neues Studiowerk veröffentlicht, es wäre interessanter gewesen dieses neue, deutlich bessere Material von der aktuellen Tour livehaftig zu hören, statt dem lauwarmen Comebackzeug.

Andererseits sind von "Phoenix" nur zwei Songs enthalten, dass eher mittelmäßige "An Extraordinary Life" und den etwas stärkeren Track "Never Again" der stilistisch eher noch an alte Zeiten anknüpfen kann. Aber da hätte es, trotz aller Kritik, doch noch deutlich bessere Sachen auf dieser Scheibe gegeben.

Ansonsten zocken die Herren das erwartete Best-of Programm mit vornehmlich aus ihem immer noch besten Album, dem Debüt „Asia“ (1982) sowie "Alpha" (1983) . Kracher wie „Time Again“, "Sole Survivor", “Only Time Will Tell” und "Heat Of The Moment" dürfen da natürlich nicht fehlen, die Songs werden mehr oder weniger genau wie in der Studiofassung präsentiert. Aber dann der Sound – der ist teilweise wirklich gräuselig flach, richtig dümpelig und oft zu dumpf geraten. Bestes Negativbeispiel ist der Hit „Heat Of The Moment“ - da hört man kaum noch die markanten Gitarrenriffs, es klingt leider eher nach Schunkelfox. Die Stimmung ist hier aber mal zur Abwechslung mal ganz gut eingefangen, das Publikum mit Mitsingteil geht gut ab. Ansonsten wirkt das ganz irgendwie viel zu brav, bieder und überhaupt nicht auf dem Bombastsound der Band abgestimmt, die eher Clubatmosphäre geht mit dem Stadionrock garnicht da fehlt leider völlig das satte Volumen. Musikalisch gibt es relativ wenig zu mäkeln, Wetton sing für sein Alter meist recht gut, die Chöre passenden, den ein oder anderen schiefen Ton verzeihen wir ihm mal. Aber die Gitarre von Howe ist meist zu weit hinten, die Tasten relativ hervorgehoben, die variantenreichen Drums von Palmer kommen durchaus kraftvoll. Bei dem klasse Cover von EMERSON, LAKE & PALMER’s Klassiker „Fanfare For The Common Man“ darf er neben einem Solo auch seinen geliebten großen Gong einsetzen. Bei diesem Track überzeugen mich diese vier alten Herren noch am meisten, die Band spielt straight, virtuos, improvisiert was die Kiste hergibt und läßt es richtig gut laufen, hier paßt auch der Sound. Gut, ob es gleich eine 9-Minutenversion sein mußte, darüber läßt sich streiten.

Warum man sich ausgerechnet das mittelmäßige „Midnight Sun“ als Bonus rausgesucht hat, ist mir auch eher ein Rätsel, das hätte es ein Dutzend bessere Songs gegeben.

Letztlich ist „Spirit Of The Night – Live In Cambridge 2009“ leider etwas unspektakulär ohne große Überraschungen geworden, soundlich sehr schwachbrüdtig, zwar ganz nett zum Anhören aber ansonsten nur ein Album für alle Komplettsammler und Fanfreaks.

Die Scheibe gibt es auch noch mit oder als nur DVD-Version, die uns aber leider nicht vorlag - wäre sehr interessant gewesen, ob der optische Eindruck eventuell ein besserers Urteil möglich gemacht hätte.

Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009


Cover - Spirit Of The Night - Live In Cambridge 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 77:45 ()
Label:
Vertrieb:
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Necronaut

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Fred Estby hat bekanntlich vor ein paar Jahren den Drumhocker bei DISMEMBER geräumt, sich aber mit NECRONAUT ein neues Betätigungsfeld gesucht. Vom Death Metal der alten Schule kann er auch da nicht lassen, was nach fast 20 Jahren Zugehörigkeit zu einer der wegbereitenden Bands des Schwedentods keine Überraschung ist. Überraschend ist vielmehr, dass Mr. Estby die NECRONAUT-Chose komplett allein eingespielt hat und ihm das gut gelungen ist. Nur beim Gesang hat er sich Hilfe gehlt, da aber auch nicht auf irgendwen zurückgegriffen, sondern für jeden Song einen prominenten Typen engagiert – von Chris Reifert (AUTOPSY) über Nicke Andersson (HELLACOPTERS, DEATH BREATH) bis zu Erik Danielsson (WATAIN), JB (GRAND MAGUS), Hellbutcher (NIFELHEIM) und Tompa Lindberg (DISFEAR) reicht die Liste. David Blomqvist, gemeinsamer Mitstreiter aus alten DISMEMBEr-Tagen, steuert bei „Rise Of The Sentinel“ die Gitarren bei, genau wie Uffe Cederlund (DISFEAR, ex-ENTOMBED) bei „Infecting Madness“. Und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig – „Necronaut“ ist ein Fest für Krachmaten, angesichts der Heerschar an Gästen. Musikalisch kann die Chose aber auch überzeugen, solange ein Faible für rohen Death Metal der alten Schule da ist, der mal in Richtung VENOM geht, mal an DISMEMBER erinnert, aber immer schön simpel-effektiv auf die Fresse gibt. Einzig das mit den NIFELHEIM-Wurstblinkern eingespielte Tyrant und Hellbutcher eingespielte „In Dark Tribute“ ist dabei schwach weil uninspiriert eingesungen ausgefallen, die restlichen Songs sind vom Songwriting her schon gut und werden durch die sehr unterschiedlichen Gesangsleistungen vollends veredelt. Für Schwedentodfans ist „Necronaut“ somit eine Scheibe, die sie sich nicht entgehen lassen sollten.

Necronaut


Cover - Necronaut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 67:15 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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