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Sinister Mind

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Mensch, JADED HEART sind auf ihrem neuen Album "Sinister Mind" ja fast nicht mehr wieder zuerkennen! Die Jungs hauen einem dabei dermaßen überzeugend einen klasse abgehenden Hardrock um die Ohren, dass jedem Fan und Liebhaber von GOTTHARD, BONFIRE & Co. wahrlich das Herz aufgehen müsste. Und ja tatsächlich, keine einzige (!) Ballade ist auf den knapp 60 Minuten Spielzeit zu finden, wer hätte dies
noch vor ein paar Jahren zu seeligen Michael Bormann Zeiten am Mikro gedacht, damals war es ja fast umgekehrt. Die Band schipperte im gediegenen, aber mir persönlich doch etwas zu seicht-cheesigen Melodic Rock/AOR Fahrwasser dahin und verlor auch laut eigenem Bekunden zunehmend das "Klientel", das man eigentlich bedienen wollte. Die Zeiten änderten sich zum Glück wieder und mit dem neuen schwedischen Sänger Johan Fahlberg kam bereits mit dem von Kollegen Heavy hochgelobten Vorgänger eine stilistische Neuausrichtung. "Helluva Time" (2005) war dabei schon so etwas wie ein Übergangsalbum, man mußte sich erstmal finden und dies gelang auch recht überzeugend. Aber diese aktuelle Scheibe schlägt alles bisher dagewesen noch mal um eine ganz Kante: Starkes Songwriting, ein fetter Sound, gelungene Riffs in Serie, schöne virtuose Soli, gelungene Hooklines ohne Ende und alles zusammen mit ordentlich Dampf im Kessel. Ja, sogar vermeintliche Durchschnittssongs ("Always On My Mind") sind hier trotzdem irgendwie mindestens noch mit gut zu bewerten, da das Niveau einfach sehr hoch ist. Viel besser kann man etwas härter interpretierbaren Hardrock, wohl (fast) nicht machen. Das solche erfahrenen Größen wie Michael Voss (MAD MAX), Chris Lausmann (ex-BONFIRE) sowie Dennis Ward an der Produktion beteiligt waren, läßt dann sowieso keine Zweifel mehr an der Qualität des Silberlings aufkommen. Kompliment meine Herren, da müssen sich alle bekannten Genrekollegen erstmal mächtig strecken, um diesen Angriff abzuwehren. Die Zeiten gediegener Hardrockkost scheine vorbei, die Jungs lassen dem Zuhörer kaum Zeit zum verschnaufen. Songs wie die Tempokracher "Hero", "Justice Is Deserved" oder "Heavenly Devotion' sind einfach klasse gemacht, "See The Light" mit einem fast schon heavymäßigem Flair oder auch der wuchtige 6-minuten Schlusskracher "Crush That Fear" haben ebenfalls dieses gewisse Etwas, klingen frisch und unverbraucht, was nicht vielen Kapellen in diesem Genre zuletzt so gelang. Auch wenn es für manchen Fan seit den Anfangstagen der Band fast nicht zu glauben ist - JADED HEART klingen in dieser Besetzung so gut, kompakt und mitreißend wie noch nie in den 15 Jahren seit dem Bestehen. Das hochklassige Material dieses Album ist ähnlich stark wie mein bisheriger Favorit von den Jungs "IV" ausgefallen, es paßt einfach alles und sollte auch live sehr gut funktionieren. In dieser Verfassung ist zukünftig von dem deutsch/schwedischen Package noch einiges zu erwarten!

Sinister Mind


Cover - Sinister Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:57 ()
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Garden Of Chaos

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Auf diese Platte war ich wirklich sehr gespannt und ging mit entsprechend positiver Erwartungshaltung an die neue Scheibe "Garden Of Chaos" von ROB ROCK heran. Und auch wenn ich dem Künstler vielleicht ein wenig voreilig unrecht tue, diesen Garten hätte ich aufgrund der bestens ausgefallenen Vorgängerwerke einfach um einiges besser bestellt erwartet.

Zwar hat der sympathische Allrounder diesmal mit seiner Truppe, die sicher schnellste, härteste sowie metallastigste Scheibe ever abgeliefert aber warum muss dann der Sound sowie die Arrangements bei einer Vielzahl der Tracks so gnadenlos nach typischen HELLOWEEN meets HAMMERFALL Speedhymnen klingen? Mir gehen hier ganz klar die wunderbar episch geprägten klasse Bombastsongs im Wechsel mit fetten Gitarrenbreitseiten der vorherigen Alben deutlich ab, hier kling mir vielen einfach zu beliebig, nach ähnlichem Strickmuster aufgebaut. Da sind (falls überhaupt vorhanden) Spannungsbögen nur selten länger fesselnd oder gar auf Tiefenintensität getrimmt, nee da fehlt es vielfach an Seele. Klar, die Produktion (u.a. Roy Z) ist einmal mehr erstklassig, sehr transparent auch die vielen mehrstimmigen Gitarrenläufe im MAIDEN-Stil (u.a bei dem gelungenen "Satan's Playground") sind nicht ohne aber leider sind reihenweise Dejavus an die genannten Bands nicht vermeidbar sondern (zumindestens bei mit einem der mit solcher Musik aufgewachsen ist) ständig irgendwie omnipräsent. Rob singt ständig fast nur in den allerhöchsten Lagen, sehr energievoll, die Meldoien sind stets sehr eingägnig gehalten ja schon aber dass Ganze ist doch auf Dauer etwas ermüdend, da zu gleichförmig - hier hätte etwas knackigere Abwechslung schon gut getan.

Zu viele nur mittelmäßige Songs wie u.a. der Titeltrack oder dass sehr zähe "This Time Is The Last Time" (ohne stimmigen Refrain) oder auch "Spirit In The Sky". Gut gefallen können dagegen das an alte PRETTY MAIDS erinnernde "Only A Matter Of Time" und der mit Abstand beste Song des Albums die Hitgranate "Savior's Call".
Im Verlauf des Albums wird mehr oder weniger 8 Nummern lang ständig Gas gegeben mit Gitarrenduellen und Doublebass bis zum umfallen, um dann gegen Schluss noch zwei nun sagen wir mal standardmäßige (Alibi) Balladen hinten anzuhängen. Dies wirkt irgendwie schluderig gerade noch so hingestellt, damit man die Platte doch nicht zu heavy rüberkommt. Die Songs selbst sind ebenfalls nicht so prickelnd ausgefallen wie zu vergangenen Zeiten, da mangelt es an der packenden Dramaturgie sowie etwas mehr Fingerspitzengefühl für die kleinen Details. Das akustische "Undconditional" kommt zwar nicht übel aber ist irgendwie zu leblos, das kann AXEL RUDI-PELL viel besser. Etwas habherzig in der Umsetzung, kommt diese Temporücknahme gegen Ende doch reichlich aufgesetzt daher, stilistisch in der Mitte der CD wäre sicher besser gewesen. Wirkt so als etwas nötiger aber ungeliebter Anhang na ja und "Ode To Alexander" hätte er zu bessern Zeiten zu einem fett aufgemotzten Hammerlongtrack mit spannendem Songverlauf stilisiert so aber bleibt der Song leider flügellahm auf der Strecke, man hat das Gefühl da fehlt doch noch etwas.

Die Patte rockt zwar schon sehr gut die Hütte ab, klingt auch frisch so dass "Garden Of Chaos" trotz so mancher Kritikpunkte natürlich weit entfernt davon ist ein schlechtes Album zu sein, nur eben an der eigenen hohen Messlatte im Vergleich zu den Vorgänger Werken ist diesmal die Musik um einiges schwächer ausgefallen. Im internationalen Wettstreit bietet Rob Rock immer noch vorderer Durchschnitt und daher dürfen alle Fans melodischen Tempometals a la GAMMA RAY & Co trotzdem gerne mal reinhören, ob hier nicht wieder eine solide Portion gefälliger Musik die gespitzten Lauscher begeistert. Nennt mich gerne undankbar oder besser verwöhnt aber mir reicht das diesmal nicht ganz.

Garden Of Chaos


Cover - Garden Of Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:16 ()
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Sleepwalkers

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Ja, ja die Finnen überraschen dann doch immer wieder, denn was dieses relativ kleine Land so alles an vielschichtigen Kapellen hervorbringt ist wirklich aller Ehren wert. Auch die Formation DAY ELEVEN gehört dazu. Diese fünf Herren aus der Nähe von Tampere musizieren bereits seit 10 Jahren zusammen jetzt soll mit einem größeren Partner nach dem in der Heimat relativ gut laufenden Debüt "Almost Over Everything"(2005) die aktuelle CD "Sleepwalkers" europaweit unters Volk gerbacht werden. Und rein inhaltlich ist dies gar nicht mal so übel vielmehr teilweise richtig gut, denn dieser nur scheinbar etwas verworrene stilistische Mix (z.B. "Message") aus Punk, Alternative, Grunge und Metal ist nach einer kurzen Eingewöhnungszeit doch recht gut konsumierbar. Die Betonung liegt hier schon klar auf etwas heftigere Metalgefilde aber stets mit einem tiefen Blick auf seelige 90’er Jahrezeiten als Grunge und Crossover absolut angesagt waren. Trotzdem ist dieses Album beileibe kein Recycling alter Ideen oder gar plagiatsverdächtig, die Jungs mischen sich schon ihr ganz eigenes Gebräu zusammen. Manch einem mag dabei die sicher etwas stark auftretenden Wechsel oder stilistischen Brüche irritieren aber DAY ELEVEN haben einen starken Sänger der auch kernig zur Sache gehen kann und dann immer gekonnt zwischen fast popartigen Hooks und aggressiven Parts wechselt, auch höhere Tonlagen sind ihm nicht fremd und ja sogar melancholisch-gefühlvolle Geschichten funktionieren, da man auf schwülstigen Pathos komplett verzichtet. Die skandinavische Düsternis kommt mitunter ebenfalls etwas durch aber schwülstiges Selbstmitleid wie bei so manchen Landsmännern sind hier außen vor. Es geht druckvoll-dynamisch zur Sache, meist ,it ordentlich Gas und dann immer wieder die vielfach hymnisch-ausladend betonten Hooks ("Untiled"). Die äußerst fette Produktion paßt bestens zum Gesamtsound, der außerdem sehr gitarrenbetont mit oftmals verzerrten Leads aber auch sehr schönen Solis aufwartet und somit auch die etwas unruhigere, ungeschliffenere Seite der Band betont. Vom Gesang her gesehen ist der Name NIRVANA schon durchaus "passend" aber ansonsten sind die Arrangements von DAY ELEVEN doch viel fülliger sowie betont detaillierter aufgebaut, für eine reine Punkrockband ("Dissonance Fading" moderner, facettenreicher Punk) ist dies alles hier viel zu vollgestopft für eine Metalband natürlich zu schwelgerisch und zu wenig auf den Punkt. Alternative meets Grunge paßt da schon besser, denn dieser leicht düsteren Stimmungen mit massig Gitarreneinsatz (schließlich gibt’s hier drei davon) sind einfach prägnant. Eine der Albumhöhepunkte sind eindeutig das heftigere "If Nothing Comes Of you" sowie die beiden lupenreinen Grunger "Blood Runs Thick"/2Your Cloud" und dann ganz am Ende dieses sehr emotionale fast 7-minütige Gefühlsepos mit seiner (aber nur fast) taumelnden Schwere und herrlich popigem Bombast - klasse gemacht. Da hört man ganz klar die Hand von Producer Jens Bogren (u.a. KATATONIA, OPETH) durch. Der ganz große Hit-Knaller auf dem Album mag insgesamt vielleicht fehlen aber das Niveau insgesamt ist solide, die Band klingt unglaublich locker und selbstsicher zugleich und hat schon einen recht eigenen musikalischen Charakter entwickelt, da sind die erwähnten "Vergleiche" allenfalls eine hilfreiche Orientierung. Ein paar Ecken und Kanten hier und da mehr könnten aber sicher nicht schaden - trotzdem ne coole Band und für alle Alternative Fans ein Pflichtanhörtermin.

Sleepwalkers


Cover - Sleepwalkers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:38 ()
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David Readman

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Wer Sänger David READMAN schon mal live mit seiner Stammcombo PINK CREAM 69 erlebt hat, wird mir zweifelsfrei zugestehen - der Mann ist ein wirklich guter! Und die hier vorliegende erste gleichnamige Solo-Scheibe bestätigt diesen positiven Eindruck nachhaltig, insbesondere da er die Songs allesamt selbst geschrieben und auch komponiert hat. Der Junge hat einfach eine klasse bzw. wunderbar variable Stimme, selbst vor einem "ich sing überall mit und bin mega in" Jorn LANDE braucht er sich qualitätsmäßig nicht verstecken. Ausdrucksstark mit ordentlich Power singt er sich durch 12 Tracks dieses Albums, das stilistisch gar nicht mal soweit entfernt ist (natürlich kommt alles ein wenig mehr "catchy" daher) von seinen Pinkies, für die er seit 1994 als Nachfolger von Andy Deris (jetzt HELLOWEEN) am Mikro steht. Melodischer Hardrock manchmal sogar etwas mehr heavy geprägt wird hier insgesamt auf einen guten bis teilweise sehr Niveau geboten, außer einem leichten Hänger "Take These Tears" (der Song ist mir etwas zu banal) gibt es absolut nichts zu mäkeln. Natürlich geht es hier etwas weniger hart oder tempoorientiert zu als bei PC69 aber d.h. nicht dass Readman hier den Schmusefaktor mit allzu kuscheligen Balladen übertreibt, nein die Lieder bewege sich größtenteils in Midtempo Gefilden. Schon der klasse Opener "Without You" mit einer klasse Gitarrenarbeit ist ein amtliche Hymne und macht voll Lust auf diese CD. Von "Don’t Let It Slip Away" gibt es auch ein ganz ordentliches Video als Zugabe, aber obwohl der Song zwar ganz gut mainstreamig abrockt, gibt es da noch bessere Songs. Wie z.B. der klasse Stampfer "Evil Combination" oder der urwüchsige Kracher "Wild in The City". Bei dem pumpenden "No Piece For The Wicked" kommen sogar einige leichte Ozzy-Momente bei mir auf. Klar einige ordentliche "Emotionsfluter" hat er schon auch zu bieten wie etwa "Gentle Touch" oder die mächtige aber völlig kitschfreie Ballade "Love in Vain". Die sehr gelungene Akustiknummer mit einem klasse Drive "Over The Ocean" (die Hook geht einem nicht mehr aus dem Sinn) ist ebenfalls ein absolutes Highlight des Albums. Aber er übertreibt es insgesamt nicht damit und so ist die Mischung aus schnellen Rockern, Midtempo sowie ab und zu etwas für die Seele einfach gut gelungen. Die beteiligten Mitmusiker sind natürlich ebenfalls eine Bank, haben der erstklassigen Produktion den richtigen Sound verpaßt und verströmen nicht nur auf dem Papier eine gehörige Portion internationale Klasse an den jeweiligen Instrumenten. Produziert wurde die Scheibe von PINK CREAM Kollege Dennis Ward ansonsten waren u.a. Leute wie Dirk Brunenberg (ELEGY), Günter Werno (VANDENPLAS), Paul Logue (EDEN’S CRUISE) oder Alex Beyrodt (SILENT FORCE) mit im Studio. Neben dem Leadgesang hat Mastermind David auch noch Gitarre sowie Keyboardparts eingespielt. Alles in allem ein recht abwechslungsreiches Melodic Rock Album, dass auch oder gerade für PINK CREAM Fans nicht uninteressant sein dürfte. Der ein oder andere Song hätte zwar auch auf eine CD der Karlsruher gepaßt aber nichtsdestotrotz hat David Readman durchaus sein eigenes Flair miteingebracht und letztlich seine tolle Stimme nahezu perfekt in Szene gesetzt.

David Readman


Cover - David Readman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:34 ()
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Live for Tomorrow

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Nicht ganz so halbgar und vor allem durchweg langweilig wie unlängst die Labelkollegen von TRW präsentiert uns hier der äußerst gefragte Studiobassist MARCO MENFOZA (u.a. Ted Nugent, Ozzy Osbourne, Thin Lizzy, Whitesnake, Blue Murder usw.) seine 12 Soloergüsse auf "Live For Tomorrow". Er selbst hat neben natürlich einem sehr solide groovenden Bass außerdem noch höchstpersönlich den Gesang beigesteuert und der ist im großen und ganzen doch ganz solide bzw. vielseitig ausgefallen. Die im Beipackzettel genannten Vergleiche mit David COVERDALE oder Paul RODGERS bewegen sich natürlich völlig jenseits jegwelcher Realität. Und klar, wenn man selber bei so vielen Band sowie Projekten mit dabei war kann man sich natürlich auch eine illustre Gästeschar ins Studio oder an den PC Einladen und so haben sich viele gute Gitarristen wie Richie Kotzen ex-Mr. BIG (war zusammen mit dem Meister auch für Produktion verantwortlich) Ted Nugent, Doug Aldrich (WHITESNAKE), Steve Lukather (TOTO) sowie an den Drums Brian TICHY (FOREIGNER) Tommy Aldrige (WHIESNAKE) nicht lange bitten lassen. Insgesamt ist schon eine deutliche (Hard) Rockbetonung festzustellen, wenn sich auch die ein oder andere (zu) seichte Nummer (z.B. "Lettin’ go" oder "Still in Me" eine Art GARY MOORE Bluesversuch aber leider mit völlig schiefen Gesang ) eingeschlichen hat. Ansonsten sind einige richtig schöne bluesig eingefärbte Tracks auf "Live For Tomorrow" vorhanden insbesondere die gelungenen Titel "You Got Me" oder auch "Your Touch" mit schönen Gitarreneinlagen sind gut Beispiele hierfür. Für den Heavyfreund hätten es aber ruhig ein paar Sachen im Stile von "Broken" oder auch "In My Face" sein dürfen, hier wird richtig Gas gegeben mit ordentlich amtlichen Riffs und Achterbahngitarrenfahrten. Zwischendurch wird dann wieder mal die Melodic Rock Fanbase befriedigt mit "Let The Sun Shine" ehe dann eine, sagen wir mal vorsichtig, etwas dünnbrüstige Akustikballade "Dance With Me" dieses Album beschließt. Tja, was soll ich sagen, insgesamt bietet diese CD doch deutlich mehr Licht als Schatten auch wenn die Kompositionen nicht allzu überragend ausgefallen sind und ein richtiger Hit komplett fehlt. Für Fans aller genannten Bands gilt mal anhören, dann entscheidet selbst. Das Coverartwork mit dem Kind auf der Bassgitarre hingegen ist originell und sehr stark gemacht.

Live for Tomorrow


Cover - Live for Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:36 ()
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Rivers Of Paradise

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Früher gab es bei den Plattenveröffentlichungen, wie in der Politik auch heute noch vorhanden, das sogenannte Sommerloch oder die "Saure Gurken Zeit" - will sagen es gab nicht so viele Releases in diesem Zeitraum und bahnbrechende schon meist gar nicht. Dies hat sich in der Musikbranche seit Jahren deutlich gewandelt, die Veröffentlichungswut ist jetzt ganzjährig vorhanden und dass hierbei die Qualität (leider) meistens auf der Strecke bleibt ist leider nicht wegzudiskutieren. Bestes Beispiel hierzu ist auch eine weitere CD aus dem Hause Frontiers mit der Kapelle oder besser dem Projekt TRW. Bereits der einfallslose Name (benannt nach den Nachnamen der beteiligten Musiker) sowie das 01815 Klischeecover lassen bereits nicht viel positives erahnen. Warum dürfen eigentlich bloß so viele Musiker die mit x und y (hier sind es u.a. Steve WINWOOD, Eric CLAPTON, Celine Dion oder Barbara Streisand) mal mitgespielt haben, dann zwangsläufig auch ein eigenes Album machen und so ihre entweder da nicht genommenen Ideen oder rein zweitklassige eigene Kompositionen auf einem eigenen Album hier "Rivers Of Paradise" genannt auf den Markt schmeißen? O.K. die drei Protagonisten Michael Thompson (Gitarre), John Robinson (Schlagzeug) und Mark Williamson (Gesang und Bass) haben auch schon eigene respektable Soloalben rausgebracht aber muß dann auch noch eine interne Zusammenarbeit sein, um bereits bekannte Musik nochmal nur in ähnlicher Aufbereitung auf eine CD zu bannen?! Insbesondere der Melodic Rock Sektor hat in der letzten Zeit zuviel Masse statt Klasse zu verkraften und da machen diese drei handwerklich sicher versierten Musiker keine Ausnahme. Nach einem zwar ungewöhnlichen aber dadurch keinesfalls guten Intro mit einem seltsam akustisch-esoterischem Touch folgen zwar noch neun weitere Tracks in einer Mischung aus JOURNEY, TOTO meets Eddy MONEY bzw. einen Schuss John CUGAR (wenn es etwas rockiger sein muß). Klar und immer wird brav eine nette Hook abgeliefert stellenweise mit reichlich aufgesetzten weiblichen (Gospel) Backgroundchören angereichert, der Refrain kann aber nur in den seltensten Momenten wirklich zünden und klingt außerdem nach billiger Nachahmung bereits bekannter Songs. Vieles wirk auf mich zu konstruiert und nur wenig inspirierend, Paradebeispiel ist "Gonna Be Some Changes". TRW bieten hier typisch amerikanisch geprägten Breitband Mainstream Rock, denn so kein Mensch wirklich braucht. Da fehlt deutlich das Herzblut, es werden zu viele standardisierte Floskeln heruntergespielt, die absolut keinen Spaß machen. Wenigstens neben dem halbwegs passablen "Only A Letter" gelingt TRW dann beim letzten Titel des Albums "Alimony Blues" zumindest etwas authentisch rüberzukommen, der Rest ist selbst für "harte" AOR-Fans langweilig und absolut verzichtbar.

Rivers Of Paradise


Cover - Rivers Of Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:6 ()
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God Luck and Good Speed

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Nichts gegen ab und zu ne richtig ordentliche Portion fetten Doom Metal aber was uns da die Amis von WEEDEATER mit ihrem dritten Longplayer (diesmal über Southern Lord veröffentlicht) abgeliefert haben, haut mich wirklich nicht gerade um. Neben einem relativ gleichförmig-statischen sowie zu effektbetonten Songwriting stößt mir bei "God Luck And Good Speed" vor allem der extrem räudige Gesang sehr, sehr negativ auf. Die Produktion hört sich betont nach Hinterhofgarage mit starkem Underdogfeeling an (ob man sich dafür extra Steve Albini an die Regler hätte holen müssen, ist höchst fraglich), die Pladde hat aber trotzdem mit dem teilweise recht stark vibrierenden Bass bzw. diesem verwuzzelten nach knorriger alter Schaltplatte klingenden Gitarrenspur und einem typischen doomig satt-dumpfen Gesamtklang schon einen gewissen Charme. WEEDEATER lassen es stellenweise sogar gut grooven, die Riffs gehen dabei durch Mark und Bein ob allerdings die im Beipackzettel erwähnten Fans von ZZ TOP hier glücklich werden, darf doch stark bezweifelt werden, denn dafür sind die Gitarren einfach zu unspektakulär, coole Solis sind sowieso Mangelware und außerdem sind die Licks zu wenig individuell bzw. gehen im Tieftonsoundbrei oft ziemlich unter. Da Melodien sowieso nicht so wichtig für diese Formation zu sein scheinen bleibt das Hauptmanko ansonsten ganz klar dieser miese "Gesang". Klar mit zotteligen Bärten sowie Obdachlosenfrisuren strahlen die drei optisch beinahe perfekt ein lässiges Assi Ambiente aus aber dieses völlig unkontrollierte, teilweise giftig-monotone Gekeife in meistens der gleichen Stimmlage macht dieses Album, zumindest für mich fast unhörbar. Nichts gegen ursprünglichen Rotz’n’Roll aber dass hier ist gesanglicher Müll. Das Gute auf der anderen Seite ist dabei noch, das es relativ viele instrumental Stellen oder Parts gibt, die man ganz gut erträgt aber wenn dann dieses Organ einsetzt (Lemmy von MOTÖRHEAD klingt dagegen fast wie ein Pavarotti) schüttelt es einen wahrlich durch und man drück schnellstens die Skiptaste. Weiterhin sind schlichte 39 Minuten Spielzeit bei dieser Art von Mucke und vor allem dieser Qualität schon eher dürftig anstatt hochklassiger Minimalismus. Na ja Humor haben die Drei anscheinend doch noch genügend, denn das countrylike "Alone" klingt wie Johnny Cash auf (Doom)Acid aber egal die Band selbst bezeichnet es viel lieber als "Dirty Southern Doom". Na ja, kann man so sehen macht die Sache aber trotzdem nicht hörenswerter. Fans von ORANGE GOBLIN oder ELECTRIC WIZARD könnten eventuell noch am ehesten was damit anfangen - der Rest sollte von "God Luck And Good Speed" lieber die Finger lassen.

God Luck and Good Speed


Cover - God Luck and Good Speed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:54 ()
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Vertrieb:
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Livin' On A Dream

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Net schlecht Frau Beck, wenn auch etwas viel (weiße) Schminke auf die Wangen aufgelegt, äh sorry ich schweife ab, die erstere Bemerkung war natürlich ein musikalisch zu verstehen. Die 13 Tracks von "Livin’ On A Dream" sind mit leichten Abstrichen feinster Melodic Rock/AOR amerikanischer Prägung. Zusammen mit Ehegatte James Christian (HOUSE OF LORDS) überzeugt die einzige aus den 80’ern übriggebliebene Genrerockröhre (von LITA FORD oder LEE AARON hört man derzeit ja nix mehr) mit einer gelungen Gesangsleistung, die mitunter sogar erstaunlich rockbetont daherkommt. Bereits ihr 2005’er Werk konnte bei Kollege Heavy durchaus ein respektvolles Wohlwollen erheischen und auch diese Langrille ist größtenteils gelungenes Futter für alle Genreleibhaber. Die Produktion ist, bis auf den mir manchmal etwas zu flachen Drumsound, ebenfalls gelungen, insbesondere auch wegen einiger sehr schöner Gitarrensolis von Jim Bell in bester JOURNEY-Manier (u.a. "Love Me Like A Man"). Bei soviel relativ viel angebotener Liedmasse, hätte so mancher (auch aufgrund der musikalischen Vergangenheit) hier geschlussfolgert, dass die Lady verstärkt auf Balladenfutter setzen würde aber diese Befürchtung ist unbegründet. Nur vier wirklich langsame Gürtelrubbler sind enthalten und die sind bis auf das etwas zu aufgesetzt "I Can't Walk the Line" gar nicht so übel geraten. Insbesondere das klasse Duett mit Göttergatten "Till The Last Teardrops Fall" sowie das herzerweichende "Always" sind wirklich gut gemacht. An der ein oder anderen Stelle lassen sich gewisse HEART-Dejavus einfach nicht umgehen, da klingt Robin fast haargenau wie die dritte Willson Schwester ("Nothing’s Gonna Change Your World"). Es sind sogar einige richtig gute schnelle Rocknummern dabei wie u.a. der Titelsong "Livin On A Dream" (eine Art Mischung aus SURVIVOR und STARSHIP), "Love Lies" oder das sehr straighte "Magic". Aber auch gelungenes Midtempofutter mit starken Hooks wie bei "Runaway" oder "Love Me Like A Man" ist mehr als genügend vorhanden. Die Machart dieser Mucke ist zwar weder überraschend noch trendy aber hier sind die 80er mit modernem Equipment auferstanden. Einzig "Wrapped Around Your Finger" mit einem etwas zu dünnen Refrain fällt als etwas schwächerer Song leicht aus dem Rahmen. Robin Beck zeigt hier insgesamt eine solide Leistung, kann sowohl kraftvoll-energiegeladen als auch gefühlvoll (das war bekannt) performen und so ist dieses Album zwar kein Meilenstein aber für alle Mainstream Rockfreunde sicher durchaus interessant. Gegen den ganzen Wust an seelenlosen Alben dieser Gattung derzeit bietet "Livin’ On A Dream" eine lohnenswerte Alternative. Ihr Image als ewiges Werbetrailer Songgirl (1988 "First Time" für Coca Cola und "Close To You" 1994 für McDonalds) hat sie eindrucksvoll widerlegt, die Lady kann viel mehr als nur Balladen schmachten. Hey und das nächste bitte mal bitte wieder etwas weniger auftragen, das hat die Lady trotz ihrer fast 50 Lenze nämlich nicht nötig.

Livin' On A Dream


Cover - Livin' On A Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:17 ()
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Inside the Difference Engine

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Wenn das nächste Mal das Wüstenwetter bei euch zu Gast ist und die Luft wabert wie bei einer Fatamorgana, die Ozonwerte in neue Höhen steigen - das ist die richtige Zeit für Wüsten-Doom wie diesen. Wenn also das Blut fließt wie Lava und sich der Kopf anfühlt wie bei Erik Zabel nach drei Tagen EPO, dann legt "Inside The Difference Engine" von END OF LEVEL BOSS rein. Seltsamer Bandname? Unverständlicher Albumtitel? Egal. Der Ex-Hangnail-Gitarrist und Sänger Heck Armstrong weiß, was er da tut und bringt die Wüste zum Leben. In einem Jahr, in dem selbst die Queens Of The StoneAge erkannt haben, dass heavier im Zweifel besser ist, sind END OF LEVEL BOSS genau richtig. "Inside The Difference Engine" ist ein Geheimtipp. Sieben Songs sind genau richtig, um im Sommer zu relaxen. Und bis zur wirklich nervigen Distortion-Orgie vom 8. Track "Connortations" ist man entweder schon zu bekifft, um sie zu bemerken - oder wacht noch rechtzeitig auf, bevor der Sonnenbrand zu stark wird...

Inside the Difference Engine


Cover - Inside the Difference Engine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:14 ()
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20 Years of Electronic Avantgarde

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Bei METALLICA endete der Ausflug mit Orchester in meinen Ohren in völlig unnötiger Musik und war nur der eigenen kreativen Leere geschuldet, bei RAGE oder THERION hingegen drängte sich oft eine bombastisch erdrückende Materialschlacht in den Vordergrund. Der eigentlich elektronisch umgesetzten Musik von DEINE LAKEIEN wurde zum zwanzigjährigen Bandjubiläum die Ehre zuteil, ein über zweistündiges Programm mit den Musikern der Neuen Frankfurter Philharmonie aufzuführen. Auf der Tour mit ebendiesem wurde der Auftritt in Oberhausen für die nun vorliegende DVD verwendet - ein optisch recht unspektakuläres Ereignis, das seine Stärke voll auf der musikalischen Seite ausspielt. Denn die Musik des Duos Veljanov/Horn tönt, vollständig umgeschriebenen, gänzlich anders als man dies von den regulären Studioalben kennt. Denn was vorher ein einfacher Höhepunkt in einem Song war, klingt bei dieser Umsetzung mit Streichern und Bläsern wahrhaft dramatisch. Was vorher schon fesselte, macht nun eine richtige Gänsehaut. Die Soundtüftelei - hier in sauberem 5.1 Surround Sound aufgenommen - liegt ihnen seit jeher am Herzen und auch wenn - ohne die Musik irgendwie schmälern zu wollen - die etwa 30 Musiker rein technisch sicherlich nicht von den eher einfachen und klaren Kompositionen überfordert waren: DEINE LAKAIEN haben sich mit dieser DVD/CD ein Denkmal gesetzt. Ihre Musik klingt facettenreicher und nicht ganz so steril arrangiert wie bei manchen Alben. Horn dirigiert die Musiker und herrscht über einige Keyboards und Veljanov tut mit hochtupierten Haaren was er am besten kann: Er singt hochkonzentriert, bisweilen gar verbissend guckend, mit seiner unverwechselbaren Tonfarbe. Für diese Musik und erst recht für diese Umsetzung muss man jedoch in der richtigen Laune sein, DEINE LAKAIEN sind auf ihrem Jubiläumsoutput nur was für bestimmte Zeiten und sicher auch nur für bestimmte Hörer. Wer "20 Years of Electronic Avantgarde" im vollen Umfang erleben möchte, kann auf eine dicke Box mit 3 DVDs und 2CDs zurückgreifen. Die beiden CDs und beide DVDs beinhalten den gleichen Auftritt, die dritte DVD widmet sich dem beinahe obligatorischen Backstage-Shottings, Interviews und allen Videos von DEINE LAKAIEN - nur letzteres ist in meinen Augen wirklich sehenswert. Ob mich auch was stört an "20 Years of Electronic Avantgarde"? Es mag kleinlich klingen, aber den unnötig häufigen Szenenapplaus des sicherlich begeisterten Publikums empfand ich beinahe als störend.

20 Years of Electronic Avantgarde


Cover - 20 Years of Electronic Avantgarde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 0:0 ()
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