DELERIUM eröffnen "Nuages Du Monde" mit leichtem Ethnoeinschlag bei ansonsten massiv poppigem Gesamtappeal: "Angelicus" begeistert eine gute halbe Minute mit sehr präsenten Vocals und bombastischen, fast sakralen Klängen. Jede Luft nach oben und jeder Spielraum einer musikalischen Entwicklung wird dann von einem einfachen Beat geraubt. Eine DELERIUM Krankheit. Die beiden Kanadier Leeb und Fulber verdienten sicherlich den Großteil ihrer Reputation mit den wegweisenden FRONTLINE ASSEMBLY, der breiten Masse ist DELERIUM aber definitiv bekannter - nicht zuletzt durch den fast zehn Jahre alten Überraschungserfolg "Silence", der auf dem damaligen "Karma"-Album musikalisch eigentlich eine Ausnahme darstellte. Heute versuchen die Beiden mit einer immernoch großen Schar von Gastmusikerinnen daran anzuknüpfen. Nicht zum ersten Mal dabei sind Johnston (FAITHLESS) und Thirsk, zum ersten mal leihen dagegen Bayrakdarian und Ahluwalia ihre ausgebildeten Stimmen. Aber bei aller Klasse der einzelnen Sängerinnen ist das Dilemma dieses Projekts schnell ausgemacht: Pop ist wahnsinnig ersetzbar und so sind es viele der Sängerinnen. Dielemma Nummer Zwei: Es war immer Fulbers Stärke den Überblick bei eigentlich viel zu massig instrumentierten Stücken zu behalten. Doch nur "Tectonic Shift" gönnt er wirklich viel Zeit um sich zu einem beinahe erdrückenden Soundteppich zu entfalten. Es sind die oftmals ins klassische tendierenden Gesangsstimmen die dem Genre Pop eigentlich keine Ehre machen und so den Eindruck vermitteln, dass Fulber sich absichtlich und sehr gekonnt zwischen die Stühle setzt. Nur bei "Lost And Found" gelingt ein wirklich radiotauglicher Ausflug. Zum Glück bleibt es bei einem.
Zwei schwedische "heavy grooving" Bands, wie es uns vom rührigen Plattenlabel Fuzzorama Records versprochen wird, t man könnte auch sagen erdiger, aus den 70er Jahren geprägter Stonerrock mit leichten psychedelischem Einschlag - dies wird hier von ASTEROID und BLOWBACK auf einer sogenannten Split-CD insgesamt geboten. Beide Bands sind zunächstmal von ihrer Grundausrichtung so unterschiedlich nicht ,es dominiert ein relativ dicht-spröder Sound einzelne Tracks ragen da eher wenig heraus. Hätten die Bands nicht doch etwas unterschiedlichere Sängertypen und wären die Tracks insgesamt gemischt, man würde nur schwer erkennen dass hier zwei unterschiedliche Formationen ihre musikalischen Ergüsse präsentieren. So aber zeigen zunächst ASTEROID und danach BLOWBACK mit jeweils sechs Songs wo der staubige STONER Hammer hängt.
Die Mucke von BLOWBACK ist nicht so ursprünglich Stoner sondern geht eher in die 70er Jahre Rockrichtung a la HENDRIX mit weniger ausladenden Instrumentalpassagen und einem dichteren Sound wie Asteroid sowie dem deutlich besseren Sänger. Der Jung hat einfach mehr Power und gibt diese auch an die Songs ab. Ab Track sieben bietet also dieses Quartett energiegeladenen Groove mit stärker treibenden Momenten (z.B. "Fairys Dance" erinnert mich etwas an schnellere IRON BUTTERFLY). Die oftmals schweren Midtemporiffs ("Autumn Leaf") sind natürlich Retro pur, die Produktion klingt entsprechend antiquiert sowie trocken. Ein richtiger Kiffertrack darf hier natürlich nicht fehlen und so dürfte "The Arquitect" mit den entsprechenden Rauchutensilien durchaus munden. Als kleine etwas aus dem sonstigen Rahmen fallende Komposition bietet dass wunderbar rein akustische "Invisible Touch" eine ganz andere Seite von BLOWBACK. Im innerschwedischen Wettbewerb auf dieser Scheibe liegen sie nicht nur deshalb knapp vor ASTEROID.
Gleich zwei schwedische "heavy grooving" Bands, wie es uns das Plattenlabel Fuzzorama Records verkündet, man könnte auch übergreifend sagen, erdiger stark aus 70er Jahren geprägter Stonerrock mit leichten psychedelischem Einschlag - dies wird dem Hörer von ASTEROID und BLOWBACK hier auf einr sogenannten Split-CD angeboten. Beide Bands sind zunächstmal von ihrer Grundausrichtung so unterschiedlich nicht, es dominiert ein relativ dicht-spröder Sound, einzelne Tracks ragen da eher wenig heraus. Hätten die Bands nicht doch etwas unterschiedlichere Sängertypen und wären die Tracks insgesamt gemischt, man würde nur schwer erkennen dass hier zwei unterschiedliche Formationen ihre musikalischen Ergüsse präsentieren. So aber zeigen zunächst ASTEROID und danach BLOWBACK mit jeweils sechs Songs wo der staubige STONER Hammer hängt.
Fast schon brummig mit tiefem Bass starten ASTEROID mit "Supernova" drei Minuten lang etwas fahrig daher, ehe dann viel zu weit hinten klingenden zudem verzerrten Vocals fast schon entschweben. Danach wird es zwar etwas leicht besser, da melodischer aber der doch dünne Gesang und eine Orgel wie in schlechten B-Gruselmovies der 60er Jahre lassen auch "Anagram" nicht so recht in Fahrt kommen. Klingt doch alles ziemlich verschroben. Dann "Hexagon eine Mischung KUYSS/BLACK SABBATH mit Bluesappeal, hört sich besser als es in Wahrheit ist. Etwas aus dem doomig geprägten Gesamtsound bricht dann "Big Trip Beyond" mit diesem tollen, an die BEACH BOYS erinnernden Silbengesang aus und sorgt abschließend noch mit einem coolen Solo zumindestens für einen positiven Überraschungsfarbtupfer dieses Trios. Trotzdem schafft man es nicht ganz den soliden Unterhaltungsfaktor der Labeleigenen Konkurrenz von BLOWBACK zu erreichen.
Warum diese Schweizer unbedingt wie eine dieser zahlreichen durchgeknallten Bands von der Insel klingen wollen ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Mit einem recht diffusen Mix aus allerlei Genren auf der Basis von Indie Rock und schwachen Punkwurzeln klingen VOODOCAKE wie die ARCTIC MONKEYS auf Acid. Vielleicht liegt es auch daran, daß man sich vielleicht ein paar solcher Drogenkekse vorher reinziehen sollte, um diesen Sound zu verstehen oder noch besser einfach nur zu ertragen. So mancher Kritiker wird versucht sein, hier auf die intellektuelle Kacke zu hauen von wegen die sind doch experimentierfreudig, wollen bewusst provozieren oder gar stilistisch übergreifend ohne Scheuklappen .. aber für meinen ansonsten, recht toleranten Geschmack, trifft hier nichts von alledem zu. Michel (Gesang, Keyboards), Lionel (Gitarre, Orgel), Marc (Drums) und Léo (Bass) wollen zwar Einflüsse von SONIC YOUTH und GRANDADDY in ihrer "Musik" verarbeitet wissen aber genauso gut könnt man fuffzich andere Kapellen inklusive DJ Özie aufzählen. Dieser konfuse Mischmasch auf "Fetishist" ist nämlich alles andere als originell sondern größtenteils nur nervig, gleich der piepsige Opener erinnert mehr an Tinitus als an einen brauchbare Track. Aufgesetzt wirkende verzerrte Vocals, pseudo Rapp ("J. Q. X. Z."), grausige Synthies, Orgel, billigste Casioklänge sowie ein oftmals unausgegorenes minimalistisches Songwriting bei dem man oft orientierungslos durch größtenteils verschenkte 39 Minuten eine Rohstoffverschwendung höchsten Grades betreibt. Vieles klingt dabei nach hinterstem Garagensound mit üblen Schepperschlagzeug - was daran innovativ oder gar modern sein soll bleibt (mir) ein Rätsel. Manchmal packen sie dann wieder richtig fette Riffs aus, dann muffelt es nach Oldiealarm, leichte Rauchschwaden kriechen etwas aus den Boxen es folgt ein psychedelischer Hörüberfall "Hypnosis", da würde sich Jimi HENDRIX im Grabe umdrehen. "Breathalise Me" klingt zwar mit netter Orgel wie billige Filmmusik aus den 60ern und dann diese schlimme Falsettgesang, dagegen sind 3 Stunden THE DARKNESS Konsum eine wahre Erholung. Obwohl, die Jungs können für wenige Minuten manchmal doch etwas halbweg brauchbares anbieten wie u.a. bei "Smile" mit leichten Abstrichen sowie "Banana Boy" beide haben durchaus passable Melodien mit alternative Flair und zeigen, wenn der Sänger normal singt, kann er durchaus überzeugen. Ansonsten scheinen mir VOODOOCAKE nur um des schräg sein Willens auch so klingen zu wollen, sie probieren zwar (löblich) viel aus aber nichts bleibt dabei hängen, die gemeinsame Basis fehlt und so paßt auf "Fetishist" nicht viel zusammen. Wenn dann Akkorde auch noch relativ sinnlos aneinander gereiht und/oder langweilig instrumental rumpelnd daherkommen wie bei "Apres Ski" - dann hilft wirklich nur eines, die Stoptaste drücken.
Vielleicht ein etwas treffender Name für diese Geschichte hier wäre eigentlich "The Swedish Connection" gewesen statt des mir doch etwas zu großspurig mit PLANET ALLIANCE umschriebenen Projekts, denn hier haben sich ziemlich viele fähige Köpfe des "Who is Who" bekannter schwedischer Bands zusammengetan, um ihr selbstbetitelte Debüt zu veröffentlichen. Über den tieferen Sinn oder Unsinn bzw. ob solche anorganischen Zusammenschlüsse überhaupt irgendwelche Berechtigungen haben, angesichts der wahren Flut in den letzten Jahren, will ich mich hier jetzt nicht nochmal weiter auslassen. Auch diese Musiker hier dürften wohl nie alle gemeinsam in einem Proberaum gewesen sein oder die elf Tracks jemals live präsentieren aber was da von dem Autorenquartett Mike Andersson (Vocals, Keys/CLOUDSCAPE, Überalldabeisein-Multitalent Magnus Karlsson (Guitars/Keys/LAST TRIBE) sowie Bob Daisley (Bass/ex-GARY MOORE) sowie Janne Stark (Guitar/OVERDRIVRE) an Songs zusammengebastelt wurde kann sich wirklich absolut hören lassen. PLANET ALLIANCE haben eine richtig unterhaltsame Mischung aus melodischem Heavy Metal sowie Hardrock aufgenommen, die zu keiner Zeit irgendwelche Längen oder gar verstaubte Momente in sich birgt. Klar, die Band erfindet diese Art von Musik nicht neu haut aber unheimlich positiv rein, bringt viel frischen Wind durch ultrafette Gitarrenriffs, wunderbaren endlich mal wieder längeren Solis, untermalt von bombastischen Chören und dieser unglaublich starken Rockröhre von Mike Andersson. So überzeugend habe ich ihn bei seinen bisherigen Stationen noch nie gehört, er singt wie ein junger COVERALE ("Remember me" der Song hat auch einen leichten JOURNEY Touch) mit einer unglaublichen Power, mitreißend und auch mal einfühlsam, wenn es verlangt wird. Er gehört somit gemeinsam u.a. mit Jorn LANDE derzeit zu den besten Vocalisten der Szene. Die Keyboards mögen dem ein oder anderen vielleicht manchmal zu stark aufgesetzt sein, aber sie passen mit ihren vielen Variationen durchaus zum Rest der dadurch oftmals opulent ausgeschmückten Tracks. Aber die Jungs verstehen etwas von ihrem Handwerk, trotz oftmals ähnlich aufgebauter Strukturen beim Songwriting, es gibt auch noch genügend Details oder gar richtig verspielte Parts, die einem erst bei mehrfachen Durchläufen so richtig bewusst werden, etwas was bei dieser Art von Musik nicht gerade so selbstverständlich ist. Dabei sind richtige Knallerhits in Serie dabei wie z.B. dass treibende "A Taste Of Paradise” oder die fantastische Doubelbasshymne "Calling my Name". Bei "The Quickening" fühlt man sich an die guten 80er erinnert aber ohne zuviel Plüsch. Insgesamt geben die Jungs aber am liebsten Vollgass und reißen den Konsumenten zwangläufig mit und weg von irgendwelchen Überlegungen, wo man dies so ähnlich eeventuell schonmal gehört hat. Insbesondere die fulminante Gitarrenarbeit ist wirklich der Hammer. Daher keine Frage - PLANET ALLIANCE haben es drauf, sind unheimlich tight kommen absolut ohne den oftmals zu betonten Egostempel so vieler Allstar Projekte der letzten Zeit aus und haben mit ihrem solidem Handwerk auf höchstem Niveau einer besten Platten des Genres in diesem Jahr veröffentlicht. Für die Kategorisierung unter "Ferner liefen .." ist diese CD eindeutig zu gut!
TEN, ehemals eigentlich eine der beiden britischen Vorzeigebands in Sachen (Epic) Melodic Rocks, natürlich hinter dem insgeheim großen Vorbildern von MAGNUM, waren bisher (leider) noch nicht so überzeugend im neuen Jahrtausend angekommen. Dafür war insbesondere dass letzte Album "Return To Evermore" einfach nur zu durchschnittlich. Nachdem Anfang 2006 mit einer insgesamt recht passablen "Best of" Zusammenstellung eine Art Schnitt gemacht wurde, gibt es jetzt auf "The Twilight Chronicles" seit 2004 endlich wieder neues Material zu hören. Mit neuen bzw. alten Label Frontiers wollen die Mannen um Gary Hugh daher jetzt noch mal richtig durchstarten. Und tatsächlich, was fast nicht mehr zu erwarten war, die Band schafft es mit diesem üppigen Werk tatsächlich an alte Glanzzeiten wie den beiden ersten absoluten Topgenreklassikern "Spellbound" (1999) oder "The Name Of The Rose" (1996) anzuknüpfen ohne diese aber qualitätsmäßig insgesamt zu erreichen. Vom eher bescheidenen Coverartwork eine Mischung aus "The Monsters" meets Black Metal darf man sich ebenfalls nicht irritieren lassen TEN sind natürlich nicht heavy oder gar böse geworden sondern haben sich durchaus gekonnt neu erfunden und bieten dabei gelungene Hooklines gleich in Serie. Endlich scheint auch der Weggang von ex-Klampfer Vinnie Burns kompensiert worden zu sein, denn Nachfolger Chris Francis macht diesmal wirklich einen soliden Job (u.a. bei "Hallowed Ground") mit deutlich mehr Spielfreude und seine Solis wirken sehr viel natürlicher. An den spitzenmäßigen Vocals von Gary Hughes ist wie immer nicht das leiseste auszusetzen, er besitzt nach wie vor einer der prägnantesten Stimmen dieser Szene. Nur beim Sound muß er sich, wie leider schon bei manchen früheren Produktionen auch, als Macher einige Kritik gefallen lassen. Dermaßen unvolumig sowie mit einem dürftigen Schmalspurschlagzeug ausgestattet ist halt heutzutage kein Blumentopf mehr zu gewinnen - Mensch mit was für einem billigen Equipment arbeitet ihr denn?? Bei den diesmal teilweise recht überlangen Songs, gleich zwei davon mit über 10 Minuten, sind recht unterschiedliche Qualitätsstufen erreicht worden, insbesondere die Balladen überzeugen mich nichts so sehr da ist doch arg viel Kitsch und fast schon zuckersüßer Pop dabei man höre nur ""This Heart Goes On", recht gelungen hingegen "The Elysian Fields" mit einem leicht folkigen Flair. Vom Niveau her sind die ersten vier Songs insbesondere das episch-dramatische "Rome" absolute Klasse gegen Ende scheint TEN etwas die Luft ausgegangen zu sein, denn die letzten drei Titel u.a. "Born To Grave" eher nur oberer Durchschnitt. Ansonsten wissen TEN natürlich immer noch wie man super eingängige Tracks schreibt mit viel Pathos bzw. Bombast, angereichert durch fette Chöre, Keyboardteppiche mit Streicherarrangements aber auch relativ harte sowie packende Gitarrenriffs. Und was die stets prägnanten Hooks angeht natürlich eine sichere Bank, der AOR Kracher "Oblivion" wäre in den 80ern eine sichere Hitsingle gewesen. Manchmal übertreiben es die Jungs allerdings mit den Wiederholungen, instrumentalen Prologen, Epilogen schon etwas da hätte es etwas weniger Füllmaterial auch getan. Stattdessen etwas mehr Konzentration auf dass Wesentliche bzw. mehr Spielfluß hätte so manchem Track nicht geschadet, durch die vielen balladesken Parts fehlt es zwischendurch etwas schwer an der CD dran zu bleiben. Für ganz vorne reicht es daher nicht sondern "The Twilight Chronicles" erreicht einen sicheren UEFA-Cup Platz und TEN haben bewiesen, dass zukünftig noch mit dieser Band gerechnet werden kann.
Es ist schon ne ganze Weile her, dass TOTO musikalisch etwas wirklich überzeugendes vorgelegt haben und nicht wenige (vor allem solche Kritiker, die der Band stets eine gewisse Altbackenheit vorwerfen) hatten die Kalifornier eigentlich schon abgeschrieben. Nach dem eher etwas durchwachsenen Coveralbum vor drei Jahren, liegt das letzte reguläre 1999’er Werk "Mindfields" auch schon ein paar Monde zurück, von dem ganz üblen Machwerk "Tambu" (1997) sollte man lieber nicht mehr groß reden.
Doch zurück zur aktuellen CD "Falling In Between". Dieses bislang zwölfte Album in der 30-jährigen Bandgeschichte wurde nach ein paar Umbesetzungen von allen sechs Protagonisten diesmal gemeinsam produziert - der Sound ist knackig und kompakt geworden, was will man bei solch gefragten und technisch perfekten Studiomusikern auch anderes erwarten. Schon kurz nach dem Einlegen der CD und Start des Openers sowie Titeltracks glaubt man aber seinen Ohren nicht mehr ganz zu vertrauen: Machen TOTO jetzt tatsächlich einen auf Prog Metal ?! Steve Lukather haut dem Hörer hier so richtig fette Stakkatoriffs um die Ohren perfekt kombiniert mit dem für seine Verhältnisse relativ aggressiven Gesang von Bobby Kimball (der insgesamt einen super Job abliefert) wird hier jedem Heavyfan mit leichtem Progfaible zweifelsfrei ganz warm um Herz werden. Dass folgende "Dying On Your Feet" ist dann eher wieder typisch TOTO mit diesen warmen Vocals sowie den perligen Keys gehalten aber die packenden Gitarrenwände zusammen mit der Hammerbläsersektion (von CHICAGO ausgeliehen) sorgen für eine fulminanten Schlussteil. Die Single "Bottom Of Your Soul" mit ihrem leicht exotischen Ethnotouch erinnert ebenfalls an erfolgreichee alte Zeiten in etwa ein "Africa 2006", ohne diesen Welthit natürlich wirklich zu erreichen. Das etwas verschachtelte "Hooked" mit seinem mitreißenden Refrain, den aufblitzenden Bläsersetzen sowie dem gelungenen Gastbeitrag von Ian Anderson (JETHRO TULL) ist ebenfalls ein sehr gutes Beispiel für die wiedererstarkten TOTO 2006. Am Songwriting gibt es diesmal nichts zu kritisieren, die teilweise opulenten Arrangements mit guten Ideen sind ebenfalls perfekt aufeinander abgestimmt und die Melodien einfach top. Leider nur 2.22 Minuten lang ist die sehr schöne Ballade "Simple Life" geworden. Ordentlich Gas geben dann die Jungs wieder beim furiosen "Taint Your World" mit wummernden Hammonds und diesem "Still Of The Night" mäßigen Riffgestochere Zwischenteil. "Let It Go" soll wohl so eine Art Verbeugung der glorreichen 70’er Soul-Funkzeiten sein - ebenfalls recht gelungen. Mit "Spiritual Man" ist dann eine eher akzentuiert beschauliche Nummer am Start, die aber in einem emotional äußerst packenden Gospelchorfinale mündet. Den Schluß bildet ein sich hinten raus nochmal steigerndes "No End In Sight" wieder mit einigen klassischen TOTO Vibes. Alles in allem haben TOTO hier alles richtig gemacht und so ihre Existenz auch im neuen Jahrtausend nachhaltig begründet- einen langweiligen Retroaufguß wie so viele andere Bands zuletzt hat man sich zum glück erspart. "Falling In Between" ist nicht genial aber ziemlich gut und ganz sicher dass beste Album seit der legendären 1988’er "The Seventh One" Scheibe!
Eins gleich vorne weg - für mich ist das aktuelle TOTO Album "Falling In Between" ganz klar das beste Werk, das die Mannen um Ausnahmegitarrist Steve Lukather und ihren stimmgewaltigen Sänger Bobby Kimball seit dem überragenden "The Seventh One" (1988) herausgebracht haben. Was ihre neue Plattenfirma jetzt aber geritten hat, diese insgesamt doch ziemlich unspektakuläre 4 Track EP zur aktuellen sehr erfolgreichen Tour zu veröffentlichen ist mir allerdings ziemlich schleierhaft und riecht doch etwas schal nach zusätzlicher Abschöpfstrategie. Da dass erwähnte Album in zahlreichen europäischen Ländern (völlig zu Recht) locker in die TOP 20 eingestiegen ist, soll hier wohl wahrschienlich noch weiter der Rubel mit den Megasellern aus den 80´ern rollen. Eröffnet wird diese EP mit "Bottom Of Your Soul" in einem Radio Edit d.h. der Song ist drei Minuten kürzer als auf dem Album (wer braucht dass denn?), die volle Version gibt es dann aber auch noch und zwar zum Schluß. Der Song an sich ist nicht schlecht, eine typisch solide TOTO Ballade halt, die aber stilistisch absolut nicht stellvertretend für dass ganze Album steht. Ansonsten gibt es gleich zwei Live-Aufnahmen wobei mir das über siebenminütige "Gypsy Train" vom Gampel Festival 2004 in der Schweiz mit seinem etwas raueren Sound aber extrem klasse-fulminenten Gitarrenspiel wirklich hervorragend gefällt. Weiter gibt es ein todsicheres Oldhits-Medley nach dem Motto "man verbinde neues mit altbekanntem", und so werden hier Klassiker wie "Africa"/"Rosanna" zusammen mit Bottom Of Your Soul", leider aber viel zu kurz, gekonnt miteinander verwurstelt. Diese Version hat man übringens auch schon bei "Wetten Dass" im Fernsehen gesehen. Diese sicher nicht ganz billige Mini-CD wird aufgrund ihres nicht unbedingt absolut lohnenswerten musikalischen Inhalts wohl nur etwas für die ganz harten Fans sein ansonsten rate ich als uneingeschränkten Tipp sich für die hart verdienten Euros lieber die komplette neue CD zuzulegen- rentiert sich wirklich absolut.
Ich bin ja wirklich ein Fan von Biografien, egal ob in Buchform oder per Film aber wer braucht denn ernsthaft eine Bio egal von welcher Musikband per DVD auf der dann tatsächlich kein einziger Song zu sehen oder geschwiegen denn auch nur ansatzweise etwas zu hören ist?! Nichteinmal eine kleine kurze pummelige Livesequenz - nada.
Nun, wen dies jetzt tatsächlich neugierig gemacht haben sollte, der braucht sicher unbedingt dieses "Machwerk" über BON JOVI "The Story Of My Life". BON JOVI sind nach meinem Dafürhalten eine recht sympathische Band, die über die 20 Jahre ihres Bestehens einige sehr gute (mainstream) Rockplatten gemacht haben und zuletzt sogar wieder richtig gut geworden sind. Und hier setzt wohl dass Kalkül des nicht gerade für massenkompatible Musik bekannte Locomotive Label gezielt an - relativ schnelle Kohle machen mit fast nur alten Aufnahmen mit einem einem sehr guten Namen aus dem Rockbusiness. Diese größtenteils lustlos zusammengestellte DVD hat neben anderen kleineren Schönheitsfehlern (komme ich noch drauf) einen ganz entscheidenden Nachteil und jetzt kommt’s - dass Ding ist nämlich unautorisiert d.h. es darf ganz einfach keinerlei Mucke enthalten sein und dass gräuslich billige Lochartwork bleibt größtenteils auch gleich fast schwarz wie die Nacht.
Als Grundlage dieser Biografie hat man also im "freien" Fundus gewühlt diverse uralte Interviews, Statements von Weggefährten der Band aus früheren Tagen (Musiker, Bekannte, Journalisten) sowie einige relativ neuere Interviewausschnitte mit Jon Bon Jovi selbst zusammengebastelt. Die Filmqualität ist zwar so schlecht nicht aber leider gibt es dass alles nur in English gesprochen (teilweise, da ziemlicher Kauderwelsch, nur schwer verständlich) ohne jegliche Untertitel d.h. die DVD bewegt sich absolut unter dem heutzutage notwendigen Standart solcher Produkte. Es gibt außerdem noch eine ziemlich lieblose Discografie, nur per Textauflistung ohne ein einziges Cover sowie ein super überflüssiges sowie unspannendes interaktives Quiz. Insgesamt ist diese Geschichte hier über 12 Kapitel verteilt wobei sich der 11. Teil namens "Jon-Adonis" ausschließlich mit dem vermeintlichen Mastermind und everybodys Darling Jon Bon Jovi himself beschäftigt. Leider wird mir hier insgesamt sowieso etwas zuviel Augenmerk auf den Bandleader selbst gelegt, der Rest der Band kommt zwar auch zu Wort (sogar politische Statements werden da abgegeben) aber BON JOVI verdankt einen Grossteil auch Songschreiber sowie Gitarrist RICHIE SAMBORA und dass geht leider ziemlich unter.
Selbst eine Beurteilung mit "ganz nett" wäre hier noch zu arg geschönt, denn es fehlt neben etwas tiefer gehende journalistische Qualität und vor allem das entscheidende die Musik! Daher kommt dass Ganze abschließend über 70 Minuten doch ziemlich trocken und stellenweise sogar richtig langweilig daher. Für langjährige BON JOVI-Fans oder die "Alles-haben-müsser" könnte sich hier aber trotzdem dass ein oder andere Schmankerl vom großen Idol finden für alle anderen, und dass dürften sicher fast 99% sein, gilt hier absolute Zeit-bzw. Rohstoffverschwendung und für 20 € viel zu teuer. Da sollte man doch lieber eine der zahllosen Buchbio´s der NEW JERSEY Rocker lesen.
Gothic Rock ist an sich ein wahnsinnig unspektakuläres Genre. Nicht laut genug, nicht schick genug, nicht tanzbar genug… mehr für die alten Damen und Herren eben. Und eigentlich sah es auch so aus als ob die BLOODFLOWERZ, nachdem sowohl der Posten des Bassisten als auch des Gitarristen frei geworden waren, Geschichte sind. Doch weit gefehlt, "Dark Love Poems" trägt nicht das schon tote Genre weiter zu Grabe, es bietet nicht mal den Soundtrack für die Beerdigung. Denn "Dark Love Poems" wird zwar getragen von einer fast durchgehend düsteren Stimmung, allzu melancholisch werden sie jedoch nie. Dabei muss es nicht schlecht sein, auch mal zur Seite zu gucken, doch die BLOODFLOWERZ gehen ihren seit nunmehr einigen Jahren eingeschlagenen Weg weiter. Wo viele Bands mit weiblichem Gesang poppige Songs schreiben, beschreiten die vier deutlich erdigere Pfade. Und dieser Eindruck rührt vor allem von der druckvollen Gitarre her, die nicht nur beim coolen "Violent Voices" Akzente setzen oder eine solide Basis für das von der SCHANDMAUL Geigerin garnierte "The Fool And The King" sorgt. Und wo schon die Gitarren Härte bringen: Wenn man genau hinhört, schimmert gar eine Double Bass Attacke gegen Ende des Openers "Sajidas Song" durch. Nicht weniger interessant: "Anthem For A Stranger" mit einer Schalmei (ebenfalls bei SCHANDMAUL entliehen) und einer eindrucksvollen Demonstration von Kirstens Sangeskünsten. Im düsteren Rock der Band liegt jedoch auch der Schwachpunkt, denn durch die sehr klassische Instrumentierung als "Rockband" und dem Verzicht auf Bombast kommen einige Songs musikalisch ziemlich dünn rüber und begeistern zumindest mich nicht auf Dauer. Das etwas tanzbarere "The Last Dance" umgeht das Problem mit hypnotischem Drumming und einer tollen Melodie im Chorus. Die klare Linie in ihrem Schaffen lässt über einige Längen hinwegsehen, ein schönes Album.