Review:

Sleeping In Traffic: Part One

()

Das 2001 gegründete, schwedische Quartett BEARDFISH hat bereits zwei Alben in Eigenregie veröffentlicht und sich damit einen kleinen Kultstatus in der progressiven Szene erspielt. Mit ihrem nunmehr dritten Werk "Sleeping In Traffic: Part One" konnte die Band um Sänger und Songwriter Rikard Sjöbolm endlich einen Deal einfahren und präsentiert sich auf dem Album sehr verspielt und ganz sicher nicht für Jedermann zugänglich. Zu hören bekommt man ausschweifenden Artrock im Stil von SPOCK´S BEARD, GLASS HAMMER oder ganz alten GENESIS, der zumeist in überlangen Songs gipfelt, in denen die Band all ihren technischen Fähigkeiten (nicht nur bei der klassischen Rock-Instrumentierung, sondern auch im Bereich Keyboard, Percussion und Akkordeon) freien Lauf lässt. Dabei schaffen es BEARDFISH aber stets, schlüssige Songs zu stricken, die zwar erwartungsgemäß nicht sofort zünden, aber nach mehreren Durchläufen echt gut ins Ohr gehen und nur ganz selten "intellektuell" wirken. Als Anspieltipps empfehle ich den verspielten Ohrwurm "Sunrise", das sehr dynamische "And Never Know" oder das teils beschwingte, teils relativ hart rockende "Year Of The Knife", aber auch die anderen Stücke fallen nicht ab und lassen "Sleeping In Traffic: Part One" als durchweg gutes Prog Rock-Album durchgehen. Sehr gelungen!

Sleeping In Traffic: Part One


Cover - Sleeping In Traffic: Part One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Road Back Home

()

Seit dem selbstbetitelten Debüt "The Flower King” im Jahre 1994 gehören die schwedischen Artrocker um Gitarrist und Sänger Roine Stolt zu den Sperrspitzen des europäischen Art- und Progrock - auch wenn die letzten Alben schon mal nicht ganz die Tiefe der Erstwerke erreichten. Nun also eine Best-Of-Compilation. Zwei CDs mit dem Namen "The Road Back Home" und mit über 150 Minuten Spielzeit und sage und schreibe 27 (!) Songs. Da wird der Extrem-Proggie den Kopf schütteln und schon alleine was die vermutete Spiellänge der einzelnen Tracks angeht von Mainstream und Ausverkauf sprechen. Und ob bei einer Band wie den FLOWER KINGS, welche ihre Kompositionen auf einem Album oft als Ganzes betrachtet wissen wollen, eine Zusammenstellung einzelner Songs Sinn macht - ich hatte meine Zweifel. Und so gibt es von einem Für und Wieder zu berichten, das in einem typischen "Ansichtsache" endet.

THE FLOWER KINGS klingen als Zusammenstellung und mit den im Studio nachgearbeiteten und zum Teil gekürzten Stücken eher nach Pop mit Rockanleihen und mit anspruchvollen Instrumentalpassagen als nach großem Prog. Manchen Fans wird das wundern, eventuell sogar abstoßen. Ob das für Neue Blumenkönigefreunde reicht - in der Szene ist so was eher müßig zu diskutieren. Aber, und nun kommt es, als vom Prog gelöste, sehr melodische Rockplatte funktioniert das Teil, samt hervorragendem Gesang, ausgezeichnet. Lässt man erst mal seine konditionierten Forderungen an das was Prog (und bei manchen wohl Musik zu sein hat) beiseite, so bietet "The Road Back Home" über 2 ½ Stunden kurzweilige Unterhaltung auf extrem hohem spielerischen Niveau. Und das ist auch schon etwas. Gerade für jene, welche sich sehr dezent an das Thema herantasten. Ein eingehen auf einzelnen Songs verbietet sich hier. Wer THE FLOWER KINGS kennt, weis nun um was es geht - wer hier noch Nachholbedarf hat darf ruhig mal schnuppern und dann bei Bedarf auch mal auf eines der älteren Alben zugreifen. Dabei für Sammler interessant: das geniale, von Stolt angepasste GENESIS-Cover "The Cinema Show" und "Little Deceiver", ein eher leicht und cool daherkommender, bisher unveröffentlichter Track aus den Sessions zum "Rainmaker"-Album, sowie das Booklet mit einiges an Liner-Notes.

Seit Ende März sind die FLOWER KINGS im Studio für neues Futter - laut eigenen Aussagen soll es dabei überwiegend längere Songs symphonisch-progressiver Ausrichtung und mit starkem Bezug zu den ersten Werken der Roine Stolt Combo geben. Also Kontrast zum vorliegenden? Wir werden sehen.

Artrockfreunde mit Hang zum Easy Listening können sich derweil mit folgenden, wohl meist deutlich kürzeren Songs die Zeit vertreiben.



CD 1



1 Cosmic Lover

2 A Kings Prayer

3 Stupid Girl

4 Cosmic Circus

5 Babylon

6 Paradox Hotel

7 World Without A Heart

8 Church Of Your Heart

9 Vox Humana

10 What If God Is Alone

11 Starlight Man

12 Grand Old World

13 The Road Back Home

14 Cinema Show



CD 2



1 Ghost Of The Red Cloud

2 Painter

3 I Am The Sun (P2)

4 Different People

5 Little Deceiver

6 Chickenfarmer Song

7 The Rhythm Of The Sea

8 Touch My Heaven

9 Life Will Kill You

10 Monkey Business

11 Compassion

12 The Flower King

13 Stardust We Are (end section)


The Road Back Home


Cover - The Road Back Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 153:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Phantom Limb

()

PIG DESTROYER haben es mit relativ wenigen Veröffentlichungen und noch weniger Shows geschafft, sich einen sehr guten Ruf in der Grind-Szene zu erspielen. Die wartete seit drei Jahren sehnsüchtig auf ein neues Werk des US-Quartetts, besonders nach dem Ende von NASUM. "Phantom Limb", mit erschreckend buntem Cover, beweist schon beim ersten Durchlauf, dass es die an sie gestellten Erwartungen locker erfüllen kann. Der Opener "Rotten Yellow" zeigt eindrucksvoll, dass PIG DESTROYER die drei Jahre nicht für eine musikalische Veränderung genutzt haben, sondern weiter konsequent auf gnadenloses Geprügel setzen, auch wenn sie gelegentlich auf schleppende Parts setzen ("Deathtripper"). Die sind, genau wie die vereinzelt zu finden Metalriffs, eine willkommene Abwechslung und verhindern, dass die vierzehn Songs langweilig werden, wobei der den Songs innewohnenden Groove dabei ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Groovemonster wie "Thought Crime Spree" oder "The Machete Twins" rocken dermaßen, dass sich jede andere Extremband die Finger danach lecken wird. Der Gesang ist wie gewohnt extrem verzerrt und ultra-brutal, passt somit perfekt zum Gesamtsound der Scheibe, auch wenn ein oder zwei anders geartete Parts interessant gewesen wäre. Interessant ist das passende Wort, um den letzten (unbetitelten) Track zu beschreiben, der ohne Krach auskommt und stattdessen einen schwülen Sommerabend in den Südstaaten der USA vor dem geistigen Auge erscheinen lässt. Nach so einer Krachorgie muss ja auch erstmal runterkommen… Grandiose Scheibe, die jedem Grinder ans Herz gelegt sei!

Phantom Limb


Cover - Phantom Limb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 38:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Paradise Lost

()

Wow, das neue SYMPHONY -X Album "Paradise Lost" ist ja wirklich super heavy ohne Ende geworden. Es klingt dabei urwüchsig-kraftvoll mit geilen Refrains, hat aber trotzdem noch ab und an diese typische, leicht symphonische, Schlagseite (wenn auch etwas reduzierter zu früheren Alben) und bietet dabeistets genügend - ich nenne es jetzt mal Power Progelemente mit neoklassischen Schüben - will sagen Melodie trifft auf technische Parts mit Hirn, Ecken und Verstand.

Als Herrscher des Mikros liefert Sänger RUSSELL ALLEN einen Hammerjob ab, geht dabei ab wie das berühmte rote Moped, klingt echt böse-aggressiv ("Domination"), gönnt sich kaum eine Verschnaufpause und unterstreicht eindrucksvoll mit seiner grandiosen Stimme, dass er wohl zu den derzeit besten Sängern/Shoutern der internationalen Metalszene gehört. Lange genug haben uns die Jungs aus Florida ja warten lassen (fast 5 Jahre!!) um den "THE ODYSSEY" Nachfolger auf einen Silberling zu pressen aber es hat sich ausgezahlt - nie klang die Band auf diesem 7'ten Studioalbum so kompakt und packend zugleich. Die Produktion ist super knackig bzw. ultra fett und holt aus den musikalischen Achterbahnfahrten alles raus was geht, die markanten Gitarrenriffs stehen meistens im Vordergrund, die Keys sind eher in der zweiten Reihe gehalten ohne aber wie bei so vielen anderen etwas härter agierenden Combos zur fülligen Begleitstaffage zu verkommen. Bei SYMPHONY-X setzt man lieber auf wohldosierte dafür nachhaltige Tastenbegleitung, auch Pianoeinsätze sind noch toleriert. Wenn man so will, ist die neue Langrille die logische Fortsetzung des Vorgängers, aber für meinen Geschmack doch um Längen besser umgesetzt. Ich war sicher einer der wenigen Kritiker dem die letzte Pladde nur mit großen Abstrichen gefallen hat, das war mir schlicht zuviel Rumgebolze, es klang nach "Hauptsache wir wollen mal richtig abledern auf Teufel komm raus" beziehungsweise auf hart getrimmt aber ohne Seele mit zu wenig Gespür für Details. Egal, viele fanden die CD trotzdem gut, mir war der Wechsel von den älteren klasse Alben mit der Betonung auf episch-orchestrale Songs schlichtweg zu krass und es fehlten die gewohnten klasse Hooks mit dem Hymnencharakter. Jetzt ist dies alles viel besser geworden. "Paradise Lost" vereinigt sämtliche dieser Komponenten, bietet darüberhinaus noch genügend Reminiszenzen an die alte Tage und dies macht zusammen ein wirklich saustarkes Werk in bester Prog Metal/Thrash Tradition. Angefangen beim gelungenen Artwork von Warren Flanagan ("I Robot", 2X-Men"), welches seine perfekte musikalische Umsetzung bei dem rein instrumentalen Hammer "Oculus Ex Inferni", eine Art Heavy Metal Prelude mit wagnerischer Bombastvollbedienung, findet. Weitere Highlights sind die Speed-Stakkato-Attacke "Set The World On Fire", der Titelsong in bester Melodic Metal Manier mit klasse Gitarrensolos und natürlich das opulent-düstere Thrashepos "The Walls Of Babylon" mit gelungenem dramatischen Verlauf und großer Dynamik. Auch die gelungenen Chorarrangements mit diesem bedrohlich wirkenden Orf'schen Klangbildern sind spitze gemacht.

Zum Abschluss hauen die Jungs noch mal so richtig eine neunminütige Riffmonsternummer "Revelation (Divus Pennae ex Tragoedia)" um die Ohren und zeigen eine Band in Bestform mit ihrem wohl stärksten Werk bisher. Das Album klingt modern, die Kompositionen sind stimmig und auf den Punkt gebracht. Die Vocals sind perfekt, mal sehr rau, dann wieder gefühlvoll clean ("The Sacrifice") - der Song könnte auch auf die beiden Allen/Lande CD's passen. Ein, wenn natürlich auch nur unvollständiger, Schubladenvergleich könnte in etwa so lauten: SYMPHONY-X bewegen sich auf diesem Werk deutlich härter als die Kollegen von THRESHOLD aber ähnlich melodisch, technisch sehr anspruchsvoll, weniger technokratisch als DREAM THEATER sowie endlich wieder mehr akzentuiert klassisch/symphonisch aber nicht so überstrapaziert wie dies bei KAMELOT der Fall ist und somit sind die Jungs insgesamt sehr vielschichtig unterwegs - dieser Scheibe müßte eigentlich jeder Metalfan etwas abgewinnen können.

Paradise Lost


Cover - Paradise Lost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lupus Dei

()

Das zwar sehr hörenswerte, aber noch nicht ganz ausgereifte Debüt "Return In Bloodred" der deutsch-rumänischen Formation POWERWOLF war bereits ein kleiner Wegweiser, was aus dieser Band werden könnte, wenn sie ihre Stärken noch besser zu guten Songs bündeln würde. Aber einen solchen Kracher wie "Lupus Dei" hätte ich den Jungs noch nicht zugetraut! POWERWOLF haben sich hier unglaublich gesteigert und liefern ein Album voller Party-Granaten ab, die man bereits nach einmaligem Hören und mit 5,7 Promille auf der Uhr fehlerfrei mitbölken kann. Klar, rein stilistisch ist ihr hymnenhafter (Power-) Metal der Marke W.A.S.P., TWISTED SISTER, LORDI oder auch Alice Cooper (gerade in Bezug auf die Horrorthematik) nix Neues, und gerade im Gitarrenbereich klaut man gerne, viel und oft bei MAIDEN, aber wenn alle Bands ihre Einflüsse so genial umsetzten, dann dürfte auch mehr geklaut werden! Wird mit dem Stampfer "We Take It From The Living" noch ein wenig unspektakulär gestartet, so entpuppen sich bis auf den abschließenden, getragenen, aber auch etwas experimentellen Titelsong alle (!) weiteren Stücke auf "Lupus Dei" als geile Hymnen, die ohne Umwege direkt ins Blut gehen. "Prayer In The Dark", "Saturday Satan", "Behind The Leathermask" oder "Tiger Of Sabrod" könnten ohne Probleme von "Crimson Idol" oder "Stay Hungry" stammen, und die oftmals eingestreuten Chöre sorgen für noch mehr Dampfhammer-Bombast. "Lupus Dei" zaubert sicher nicht nur mir ein diabolisch breites Grinsen ins Gesicht und überzeugt mit seiner unglaublich hohen Hitdichte auf ganzer Linie. Keine Ahnung, wie sich POWERWOLF da noch steigern wollen, denn normal entscheidet ja das "legendäre" dritte Album über den Werdegang einer Band. Nicht nur für Fans der oben genannten Bands ein absoluter Pflichtkauf!

Lupus Dei


Cover - Lupus Dei Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blackenday

()

Die Italiener ELDRITCH gehören in ihrem Heimatland zum Besten, was die Szene zu bieten hat, und wir alle wissen, dass das im Falle Italien nicht allzu viel ist. Was die musikalische Ausrichtung ihres neuen Werkes "Blackenday" betrifft, kann ich mich nur dem Review meines Kollegen Knacki vom letzten Album "Neighbourhell" anschließen. Die Band reichert ihren sehr melodischen Metal mit vielen thrashigen Elementen und ordentlich Dampf an und erinnert nicht selten an METALLICA zu "… And Justice For all",- oder "Black"-Zeiten. Aber auch die Sache mit den besten Songs am Anfang trifft auf "Blackenday" leider zu, denn mit dem erstklassigen Opener "Silent Flame", dem schnellen "The Deep Sleep" und dem geilen Titelsong fährt man Material der Güteklasse 1A auf, kann auf dem Rest des Albums aber nicht mehr ganz daran anknüpfen. Zwar hat man etwa mit der nach vorne peitschenden Hymne "Black Rain", dem Stampfer "Rumors" oder dem sehr modernen Groover "The Fire" noch einige starke Songs in der Hinterhand, aber die ganz große Klasse wird leider nicht mehr erreicht. Trotz dieses anscheinend wiederkehrenden Phänomens schaffen es ELDRITCH aber immer noch, den Großteil ihrer Landsleute und Genrekollegen ganz lässig abzuhängen und untermauern ihren Status einmal mehr mit "Blackenday", einem wirklich guten Album, mit dem Fans von melodischem Metal garantiert nix verkehrt machen.

Blackenday


Cover - Blackenday Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Eleven Burial Masses

()

Was CRADLE OF FILTH oder besser vielleicht ihr (ex-)Label mit "Eleven Burial Masses" anno 2007 abliefern ist weder neu noch originell: Denn ihr Auftritt in Nottingham 2001 wurde bereits als Livealbum veröffentlicht. Nämlich in musikalisch identischer Form namens "Live Bait For Dead" - und das bereits vor Jahren. Das schmeckt nicht wirklich gut, zumal fast sechs Jahre Bandgeschichte fehlen und der Sound der CD leicht dumpf und breiig tönt. Grade einige der neuen Songs der Briten etwa vom "Nymphetamine"-Album hingegen warten doch förmlich darauf ihren Oldschool-Metal Appeal auch live auszuspielen. Der bellend keifende Gesang Danis konnte mich live noch nie überzeugen, ein paar technische Streicheleinheiten im Studio tun im doch hörbar sehr gut. Hochgradig dekadent ist hingegen die Verpackung von "Eleven Burial Masses": In schickem und entsprechend dickem Digipack schmiegen sich CD und DVD aneinander. Eine DVD, die zwar mit einem besseren Sound aufwarten kann - aber auch mit einer fast identischen, nur etwas gekürzten, Tracklist - ist dabei aber optisch voll in Ordnung. Das alles ist nett wie unnötig.

Eleven Burial Masses


Cover - Eleven Burial Masses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 75:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live Consternation

()

KATATONIA sind die großen Vorbilder vieler Bands - Swallow The Sun zum Beispiel. Nach dieser CD plus (songtechnisch identische) DVD verstehe ich das endlich. Live-Auftritte kamen bislang selten an die zweifellos vorhandene Klasse der Scheiben heran, die Scheibe entfachten nur stellenweise die gewollte Atmosphäre - oder ich war einfach noch nicht reif für diese Musik. "Live Consternation" aber schafft mit sparsamen Bilder und unglaublich intensiver Musik eine neue Live-Nation der Melancholie. Renkse kann auf einmal auch auf der Bühne singen, der Sound stimmt, die Instrumente sitzen. Sicher, mit der Bühnenpräsentation ist nicht alles golden, aber wer guckt bei dieser Band schon wirklich hin? Zuhören und träumen ist angesagt! Traumhaft muss es auf dem Summer Breeze 2006 zu später Stund gewesen sein… Zwei Tonstandards (Dolby 2.0 und 5.1.) und eine effektive, professionelle Bildqualität sorgen auch auf technischer Seite für Begeisterung. Vor allem aber überzeugen die (zumeist neueren) Songs, aber auch ältere Trauerweisen (wie unter anderem das großartige "Right Into The Bliss") kommen zum Zuge. Und bevor irgendwer über fehlende Extras auf der DVD meckert: An sich ist diese Veröffentlichung (auch preislich) ein CD-Output. Die digitale, versatile Scheibe gibt quasi geschenkt. KATATONIA? Vorbildlich!


Leaders


Wealth


Soil's Song


Had To (Leave)


Cold Ways


Right Into The Bliss


Ghost Of The Sun


Criminals


Deliberation


July


Evidence

Live Consternation


Cover - Live Consternation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Born Again DVD: Delvis Video Diaries

()

Wer braucht denn bitteschön solche *gähn* Langweiler DVD’s wie "Born Again DVD: Delvis Video Diaries" von den ehemaligen Ami Poserkönigen WARRANT? Selbst die größten Nostalgiker werden hier eher enttäuscht sein, insbesondere deshalb da (leider) keinerlei Aufnahmen aus den glorreichen Endachtziger Zeiten der Jungs zu sehen sind, hiervon zeugen lediglich ein paar Fotos. Stattdessen wurden die kompletten Songs des 2006er Comebackwerkes "Born Again" einfach mit ein paar recht dürftigen Videos "hinterlegt". Ehrlich, wenn wenigstens als Zugabe einer der Hits aus dem soliden "Cherry Pie" Album von 1990 vertreten gewesen wäre, hätte diese DVD gerade noch ihre Daseinsberechtigung gehabt aber so? Gräusliche Videos teils mit uralten Schneidetechniken, aufgenommen auf einer armseeligen Studiobühne manchmal mit Bühnenliveszenen aber nicht mit richtigen Audio-Liveaufnahmen ergänzt, und dann alles auch noch herrlich mit gestelztem Playback präsentiert - man wendet sich ab mit Kopfschütteln. Im engeren Sinne handelt es sich nichtmal um "richtige" Videoclips sondern um eine Art Bühnenshow in einem Studio mit wenigen, spärlichen Lichttraversen sowie Minimalschlagzeug aufgenommen. Hinterher durfte sich ein Nachwuchsregisseur austoben ein paar optische Filter hier einfügen, ein paar Einblendungen da (die manchmal sogar nichts mit den Songs zu tun haben), konfus-wirre Effekte ohne Ende und dann immer mal wieder Foto- und Filmeinspielungen, es wirkt vieles stark improvisiert und chaotisch. Selbst der anscheinend auf Teufel komm raus witzig sein wollende Kurzfilm "Mini Monster" mit Szenen aus dem täglichen Tourleben sowie auf dem Golfplatz und der akustische Running Gag mit zigfachen "Bullshit" Wiederholungen will auch nicht so recht zünden. Hat man alles schon viel besser gesehen, sorry, erweckt den Eindruck einer abgehalfteter B-Klasse Band. Auch "In The Studio" mit WARRANT bei den Aufnahmen für die CD lockt niemand mehr hinterm Ofen vor. Genauso wie die obligatorische aber recht überflüssige Fotoshow. Bei den Videos verzichtet die Band dann zumindestens auf die ganz engen Spandexhöschen der Vergangenheit und nimmt deutlich weniger Harrspray aber auch diverse Klamottenwechsel machen die Sache nicht unterhaltsamer. Außerdem gefiel mir Ursprungssänger Jani Lane optisch aber vor allem gesangstechnisch um einiges besser als der jetzt singende Jaime St. James (ex-BLACK’n’BLUE, KEEL). Die Truppe von damals ist dabei überwiegend wohl wieder zusammen, die Jungs geben auch posermäßig wirklich alles - allein es wirkt oftmals verkrampft sowie stellenweise so richtig unecht und keinesfalls irgendwie lustig oder mit irgendeinem seeligen Retrogefühl. Nee, diese DVD hätten sie mal lieber bleiben lassen, auch weil das Songmaterial recht dünne ausgefallen ist und allenfalls noch Durchschnitt darstellt. Neben "Dirty Jack" (cooles Solo), überzeugen lediglich "Hell, Ca", "Rollercoater" (der Song hat was von Diamond Dave) sowie das schmissige "Roxy" ansonsten fehlt es mir bei den restlichen 8 Tracks einfach an griffigen Refrains bzw. den typischen Killerkooks. Da gibt es heutzutage einige bessere Combos die Hardrock neu definieren, authentisch und nicht nach miefigen 80’ern klingen wie WARRANT hier. Mir hat diese Band schon damals, als man in den USA mit mehr oder weniger zwei soliden Alben Millionen von Platten verkaufte, nicht so besonders dolle gefallen. Da gab es wesentlich stärkere Acts wie MÖTLEY CRÜE, POISON oder auch CINDERELLA, die außerdem deutlich mehr Substanz und bessere Alben zu bieten hatten! Wer also mal wieder richtig in die guten 80er Jahre Hairspray-Metal Zeiten eintauchen möchte, sollte sich leiber die aktuelle EUROPE Live-DVD besorgen, diese Scheibe "Born Again DVD: Delvis Video Diaries" muß man sich wirklich nicht antun.

Born Again DVD: Delvis Video Diaries


Cover - Born Again DVD: Delvis Video Diaries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 96:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Quantum

()

Ein Musiker wie Derek Sherinian muss sich verwirklichen. Da ihm das bei seinen ehemaligen Arbeitgebern DREAM THEATER nicht gelang, rief er kurzerhand PLANET X ins Leben, bei denen er sich mal so richtig austoben darf. Begleitet wird er dabei von Virgil Donati an den Drums und Rufus Philpot am Bass; auf Gesang muss leider verzichtet werden. Eine zusätzliche Singstimme würde aber auch gar nicht mehr in den Sound von PLANET X passen, da alle Songs auf eine rein instrumentale Basis zugeschnitten sind. Auf dem neuesten Streich "Quantum" werden alle Register progressiver, höchst komplizierter Tonfolgen gezogen, was das Album wieder nur für eine kleine Randgruppe interessant macht. Der handwerklich zwar perfekte, aber nur sehr schwer konsumierbare Artrock des Trios geht wohl als das durch, was im Volksmund als "Mucker-Mucke" bezeichnet wird und dürfte den gemeinen Rockfan hoffnungslos überfordern. Und genau hier frage ich mich, was das eigentlich soll. Derek Sherinian ist ein genialer Musiker, wahrscheinlich einer der besten Tastenakrobaten der Welt, aber er sollte sich mal ernsthaft fragen, warum gerade sämtliche DREAM THEATER-Platten in der Gunst der Fans so weit oben stehen, obwohl diese auch hoch verdichtete Musizierkunst offenbaren. Die Jungs haben es nämlich geschafft, ihre Künste in mitreißenden Songs umzusetzen, und das ist der Punkt, an dem PLANET X letztendlich scheitern. Neun Songs voller Tonleiterüberbeanspruchungen machen vielleicht eine sehr gute, auch außergewöhnliche, aber noch lange keine bezaubernde Platte!

Quantum


Cover - Quantum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:52 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - SPV