Review:

As We Die Alone

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Klammert man die wieder erstarkten CANDLEMASS und die sich im Moment irgendwie in der Schwebe befindlichen COUNT RAVEN aus, dann sind die Italiener THUNDERSTORM zurzeit die beste aktive traditionelle Doom-Band neben den Texanern SOLITUDE AETURNUS. Und wenn ich die beiden neuen Werke dieser Bands miteinander vergleiche, dann haben THUNDERSTORM sogar einen Tick die Nase vorn, weil "As We Die Alone" etwas einprägsamer und weniger sperrig ist, aber ebenfalls mit grandiosen Doom-Hymnen glänzt, auch wenn Fabio "Thunder" Bellan nicht die gesangliche Intensität eines Rob Lowe erreicht. Egal, wie man so einen Vergleich für sich selbst ausgehen lässt; Gewinner ist jedem Fall der Fan, der mit dem nunmehr vierten Album der Italiener wieder mal rein gar nix falsch macht - im Gegenteil! Auf "As We Die Alone" gehen THUNDERSTORM einen Schritt zurück in Richtung ihres überragenden "Witchunter Tales"-Albums und klingen insgesamt wieder epischer als noch auf dem etwas "stonigeren" "Faithless Soul". Dabei schießt das Trio wieder Hammersongs aus der Hüfte und dürfte jeden Doomer zum Kochen bringen: der geniale Opener "Hawking Radiation" dürfte demnächst jede Physiker-Party bereichern, das flotte "Death Rides On The Highway" verursacht bei zu viel Konsum Nackenschmerzen, das relaxte Epos "I Wait" eignet sich perfekt für die Doom-Zigarre im Sonnenuntergang, mit "L" werden 70er-Jahre-LSD-Träume heraufbeschworen, das überlange "S.L.O.W. macht seinem Namen alle Ehre, das vertrackte "The Mad Monk" zeigt die Band noch einmal sehr vielschichtig, und mit "Voodoo Child (Slight Return)" haben Fabio, Omar und Attilio wieder eine erstklassige Coverversion (Jimi Hendrix) am Start, die noch mehr überzeugt als "In-A-Gadda-Da-Vida" vom letzten Album. Besser kann man es in diesem Genre einmal mehr kaum machen. Keine Ahnung, wo das bei THUNDERSTORM noch hinführen soll…

As We Die Alone


Cover - As We Die Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:15 ()
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Raw Dark Pure

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Jawoll ja! Es geht doch! Kaum haben SONIC REIGN dieses Hammeralbum über ihr eigenes Label "Sovereignty Productions" veröffentlicht, da finden sich bei Metal Blade ein paar Leutchen mit richtig eingestellten Öhrchen, entdecken die Klasse der Band und hauen "Raw Dark Pure" nun als offiziell erhältlichen Release raus. Diese Maßnahme sollte dem schwarzen Duo nun einen gehörigen Schub geben, damit die acht erstklassigen Hymnen von "Raw Dark Pure" aus möglichst vielen Anlagen der Nation donnern. Viel machen mussten Metal Blade aber nicht: bereits die eigens vertriebene Version der Scheibe war hochprofessionell aufgezogen. Die Änderungen beschränken sich bei der neuen Variante lediglich auf das Cover-Artwork, das den Band-Schriftzug eine Ecke größer ausfallen lässt und den Titel in die Mitte rückt. Auf ein Remastering oder Bonustracks wurde verzichtet, was besonders den Käufern der vorab vertriebenen Version gefallen wird, da sie nun nicht um Zusatzmaterial "geprellt" werden. Wer "Raw Dark Pure" also schon besitzt, hat vielleicht sogar den Vorteil, eine Rarität erhascht zu haben. Und wer das Ding als qualitätsbewusster Bläckie noch nicht im Schrank stehen hat, sollte dieses Versäumnis schnellstens nachholen. Ich verweise da gerne auf mein Review aus dem letzten Jahr und gebe Euch noch mal mit auf den Weg, dass hier einer der besten Genre-Newcomer der letzten Jahre am Werk ist!

Raw Dark Pure


Cover - Raw Dark Pure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:34 ()
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Commandment

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Über die letzten SIX FEET UNDER-Alben (inklusive der Coveralben) gehen die Meinungen sehr weit auseinander, Fakt ist aber, dass Chris Barnes & Co. eine sehr große Anhängerschaft haben und von der Musik mittlerweile leben können. "Commandment" wird die treue Käuferschar nicht enttäuschen und Mr. Barnes den nächsten VW Käfer für seine Sammlung ermöglichen. SIX FEET UNDER haben zehn treibende Death Metal-Nummern geschrieben, die mit fettem Groove direkt ins Blut gehen und gekonnt die Brücke zwischen alten "Haunted"-Tagen und der Gegenwart schlagen. Beweis dafür ist das arschtretende "As The Blade Turns", das an die seligen Allen West-Tage erinnernd. Chris Barnes, die treibende Kraft hinter der Band seit dem Weggang von Mr. West, keift, grunzt und kreischt wie gewohnt und drückt den Songs seinen Stempel auf. Würden SIX FEET UNDER auch ohne ihn funktionieren? Wahrscheinlich nicht. "Commandment" geht einen kleinen Schritt zurück, ohne in "True Carnage"-mäßiges Kiffertempo zu verfallen und wird die Fans der Band nicht enttäuschen, auch wenn der ganz große Killersong fehlt. Dafür bewegen sich alle zehn Songs auf dem gleichen hohen Niveau und machen das Drücken der Skip-Taste unnötig.

Commandment


Cover - Commandment Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:30 ()
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Room Nineteen

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Der US-Amerikaner mit dem deutschen Vornamen hat es offenbar nicht eilig. Seit 12 Jahren spielt er jetzt schon mit seinem Trio so genannten Punk Swing, 1997 und 2000 erschienen in den USA seine ersten beiden Alben und erst jetzt gibt er mit "Room Nineteen" sein Europa-Debüt. Auf die üblichen Swing-Ingredienzen, nämlich Bläser-Sektion und Kontrabass, verzichtet er komplett, eine dreckige Gitarre und ein E-Bass tun´s schließlich auch. Dadurch vermischt er perfekt den Swing Jazz der 30er und 40er Jahre mit ursprünglichem, rauen Rock ´n Roll, was einen gleichermaßen coolen wie explosiven Sound ergibt. Die ersten vier Tracks sind noch klar Rock ´n Roll dominiert und gehen dermaßen nach vorne ab, dass man unmöglich ruhig sitzen bleiben kann. Mit "Mata Hari" wird es dann in Form von cleaner Gitarre und dezentem Swing-Beat etwas ruhiger und im darauf folgenden "Half Way Around The World" wird das Tempo noch mal etwas gedrosselt und es kommt ein Piano zum Einsatz. Später folgt dann mit "Lonely Just Like Me" noch ein schneller Western-Song, mit "Whisper Something German..." (sic) eine stampfende Blues-Rock-Nummer und mit "To Say You Love Me" ein grader, treibender Rocker. Eins dürfte zumindest deutlich geworden sein: Mit dem Mann wird einem nie langweilig! Und trotz der Stil-Vielfalt wird alles von seiner Stimme zusammengehalten, die meist eher glatt und cool rüberkommt, aber an den richtigen Stellen zu kratzen weiß, was ihn insgesamt wie eine Mischung aus Brian Setzer und Chris Isaak klingen lässt. Der ultraschnelle Scat-Gesang bei "The Mice, The Demons And The Piggies" haut einen dann aber schlichtweg aus den Latschen. Dieses Album ist voll von Energie und Spielfreude, aber auch von Ideenreichtum und Leidenschaft. Eine kleine Sensation!

Room Nineteen


Cover - Room Nineteen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 59:7 ()
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Life Is A Grave & I Dig It!

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Nach dem Re-Release von "Brought Back To Life" im Jahr 2005 gibt es jetzt endlich wieder etwas wirklich Neues von dem dänisch-US-amerikanischen Trio um Bandkopf Kim Nekroman zu hören. Zwei Veränderungen fallen sofort ins Auge bzw. ins Ohr: Zum einen hat Kim Nekroman mit Troy Destroy (Ex-REZUREX) und Wasted James (Ex-REZUREX, TIGER ARMY) zwei neue Mit-Musiker an Bord. Zum anderen wurde bis auf die Drums sämtliches Material selbst aufgenommen und produziert - und zwar in Kims Garage. Beides führt dazu, dass der Sound wieder transparenter daher kommt als auf dem letzten regulären Album "Dead Girls Don´t Cry" von 2004, das etwas dumpf und wummerig ausgefallen war. Denn neben der dadurch bedingten authentischen Produktion spielt Troy Destroy einen etwas cleaneren Sound und Wasted James weniger brachial als jeweils die beiden Sandorff-Brüder, was allen Instrumenten mehr Platz lässt. Beide Musiker sind also ein echter Gewinn für die Band, und besonders Troy Destroy begeistert durch sein gleichzeitig dreckiges wie virtuoses Spiel. Vom Stil her hat sich nicht viel verändert, aber die Songs fallen deutlich vielfältiger aus als auf "Dead Girls Don´t Cry". So gibt es neben den üblichen treibenden Psychobilly-Stücken wie dem Opener "NekroHigh" und den eher swingenden Rockabilly-Nummern wie "Horny In A Hearse" mit "Fantazma" auch einen Song mit Country-Einfluss zu hören, "Out Come The Batz" überrascht durch angejazzte Akkorde in der Strophe und "Anaheim After Dark" ist eine bluesige Ballade, die auch eine düstere Version eines Brian Setzer-Songs sein könnte. Auch wurde wieder mehr Wert auf eingängigere Refrains gelegt, die oft mit mehrstimmigen Background-Gesang unterlegt sind und von denen sich viele direkt im Gehörgang festsetzen. "Life Is A Grave & I Dig It!" ist mehr als ein gutes Album, es ist ein Vorzeigestück dafür, wie Psychobilly- und Rockabilly-Musik heute klingen sollten. Und man kann nur hoffen, dass Kim Nekroman mit seinen neuen Mitstreitern bald auch wieder auf europäischen Bühnen stehen wird, um uns mit seinem Coffin Bass die Ohren wegzurocken.

Life Is A Grave & I Dig It!


Cover - Life Is A Grave & I Dig It! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:46 ()
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Terrorize, Brutalize, Sodomize

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Oh, schon wieder zwei Jahre rum. Wie die Zeit vergeht. Vieles hat sich geändert, aber auf VOMITORY ist Verlass: zwei Jahre nach "Primal Massacre" ist der neue Longplayer fertig, die Schweden halten ihren Rhythmus konsequent ein. Auf dem plakativ "Terrorize, Brutalize, Sodomize" betitelten Scheibchen finden sich zehn Songs, in denen VOMITORY ihre Linie konsequent weiter fortsetzen und amerikanischem Death Metal mit ganz leichtem Schwedeneinschlag frönen. Auch wenn sie sich an Solis gewagt haben ("Defiled And Inferior") und Drummer Tobias noch einen Zacken schneller prügelt, bleibt der Sound gleich. Gnadenlose Abrissbirnen, von Shouter Erik mit einer ähnlich guten Leistung wie auf "Primal Massacre" unterlegt. Allerdings haben VOMITORY zu sehr auf Highspeed-Geprügel und Brutalität gesetzt, wodurch der Wiedererkennungswert der einzelnen Songs auf der Strecke bleibt. Am Stück gehört ist "Terrorize, Brutalize, Sodomize" eine wahnsinnig brutale Angelegenheit, ohne dass dabei ein Track heraussticht. Zum Füllen des Ipods ist das nix. So bleibt es schwierig, ein Fazit zu ziehen. Einerseits eine qualitativ hochwertige Scheibe, andererseits merkwürdig gleichförmige Songs. In der Schule würde ich dem Ganzen eine 2 minus geben.

Terrorize, Brutalize, Sodomize


Cover - Terrorize, Brutalize, Sodomize Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:10 ()
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Darkness And Light

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SCELERATA kommen aus Brasilien und haben sich einer progressiv angelehnten Spielart des Powermetal verschrieben, das Ganze mit gehörig Tempo versehen und durchaus starken Keyboardeinfluss. Da dann auch noch ein gewisser Edu Faluschi den Song "The Spell Of Time" veredelt, liegen vergleiche mit Angra recht nahe. Die lassen sich auch nicht ganz von der Hand weisen; aber SCELERATA fehlt dabei noch das Gespür für zwingende Kompositionen mit einem entsprechenden Widererkennungswert, wie Angra es auszeichnet. Nichts desto trotz sind auf dem Debüt "Darkness And Light" mit Songs wie bereits genannten "The Spell Of Time" (mit klasse Soli), dem hymnenhaften, 7-minütigen "Spirits Looking for …” (mit Ohrwurmrefrain) und dem abschließenden, abwechslungsreichen Epos "Adonai (Sacred Melodies)" einiges an Stoff vertreten, was Freunde von Stratovarius über Sonata Arctica bis Gamma Ray gefallen könnte. Und den einen oder anderen Einfall setzen die jungen Brasilianer auch um. So ist bei "Endless" gar mehrmals ein Akkordeon zu hören und beim ultraschnellen "Wings To Fly" kommt das Keyboard schon fast als Spinett rüber - nette Ideen. Auf instrumentaler Seite ist alles im grünen Bereiche, die Chöre und gedoppelten Refrains sind auch gelungen, nur die Gesangsleistung von Sänger Carl Casagrande ist leicht gewöhnungsbedürftig. Der Mann am Mikro erinnert etwas an Helloween zu Kiske-Zeiten - kommt auf Dauer aber etwas eintönig rüber. Da ist noch was zu tun. Ansonsten geht "Darkness And Light” als Debüt in Ordnung - und die fette Produktion knallt allemal.

Antesten kann man einige Songs auch auf angeführter Homepage antesten, wo mit "Eminence", "Etheral Places" und "Wings To Fly" drei Downloads zur Verfügung stehen.

Darkness And Light


Cover - Darkness And Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
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War Of Attrition

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DYING FETUS hatten seit der "Stop At Nothing" mit einigen Wechseln im Line-Up zu kämpfen, so recht blickt da wahrscheinlich nur noch Bandchef John durch. Erstaunlicherweise hat sich die musikalische Ausrichtung auf "War Of Attrition" kein bißchen geändert: vom charakteristischen Grunzgesang bis zum gleichermaßen brutalen wie komplexen Songaufbau ist alles dabei, was DYING FETUS-Fans lieb und teuer ist. Die Amis prügeln sich mit beeindruckender Technik durch acht hochkomplexe Songs, ohne dabei auch nur eine Sekunde die nötige Durchschlagskraft vermissen zu lassen. Die Produktion ist wie schon bei "Stop At Nothing" exzellent, wenn auch bis zum Band-Meilenstein "Destroy The Opposition" noch ein klitzekleines bißchen fehlt. Es fehlt allerdings auch etwas, dass sich noch viel mehr bemerkbar macht: richtige Knallersongs. Kein "Kill You Mother, Rape Your Dog" oder "Epidemic Of Hate" will sich auf dem neuen Langeisen finden. Die Songs verlieren sich zu oft in frickeligen Passagen ("Obsolete Deterrence"), ohne diese unwiderstehliche Mischung aus Brutalität und Hitcharakter zu haben, der sich bei den Alben aus der Netherton/ Talley-Ära zuhauf findet. "War Of Attrition" ist eine anspruchsvolle Platte, auf der sich die Musiker eindrucksvoll zur Schau stellen, aber der erwartete große Knaller, den ich mt DYING FETUS verbinde, ist sie nicht geworden. Leider.

War Of Attrition


Cover - War Of Attrition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:46 ()
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Live

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RAY WILSON besitzt mit seiner leicht harzigen aber fesselnden Stimme ganz zweifelsfrei eine der unverwechselbarsten Timbres im Rockzirkus, dies kommt insbesondere live noch besser zur Geltung, wie auf dieser aktuellen Live-CD bestens zu hören ist. Der Junge hat einfach eine klasse stimmliche Präsenz. Die vorliegende Aufnahme stammt von der letztjährigen Tour, allerdings mit dem Comebackalbum "She" unter dem STILTSKIN Banner - der Band mit der 1994 zu Grungehochzeiten quasi aus dem Nichts den (Levi's Werbe) Hit "Inside" landete und weltweit auch mit dem gelungene Album "The Minds Eye" die Charts stürmte. Danach wurde er (leider) nur für ein Album bei GENESIS angeheuert, um als Leadsänger Phil Collins zu erseten (1996 - die dabei entstandene CD "Calling All Stations" gehört völlig zu unrecht zu den unterbewertesten Scheibe der Briten) danach setze er seine Karriere als Solokünstler fort. Es entstandenen so drei Alben sowie das letztjährige Comebackwerk mit STILTSKIN (allerdings ist außer Wilson selbst niemand mehr vom Original Line-up dabei) und von dieser Tour stammt diese Aufnahme mit 16 Tracks quer durch den Wilson's Backkatalog vom 25.10.06 in der Bonner Harmonie. Der Sound ist, falls tatsächlich unbehandelt, absolute Sahne (einzig der Drummer übertreibt es manchmal mit zuviel Schepperbeckeneinsatz) und kommt sehr klar und dynamisch transparent rüber. Es dominiert eine gepflegte Clubatmosphäre und trotzdem überzeugen gleichermaßen die Songs mit üppigen Gitarrenwänden als auch die getrageneren Parts im leicht akustischen Gewande. Der Einstieg aus dem 94’er Debüt "Sinshine and Butterflies" ist zwar etwas unglücklich gewählt, da viel zu langsam (überhaupt sind mir ein paar getragenere Songs zuviel auf der CD, wobei dies natürlich reine Geschmackssache ist) aber dann legt die sehr gut eingespielte Kapelle mit "Sarah" einen von vielen Knallern vor und dieses kleine Manko ist wieder vergessen. Die letztjährige STILTSKIN Scheibe ging (leider) etwas an mir vorbei, aber diese Songs sind wieder deutlich härter mit größerer Betonung auf Alternative/Grunge und auch relativ düster gehalten. Schöne Beispiele hierfür sind das energetische "Fly High" sowie die gefühlvolle Powerballade "Constantly Reminded", dieser Track hätte auch auf "Minds Eye" stehen können. Die Solosongs von Ray sind hingegen etwas weniger gitarrenbetont, bieten eher solide wohlig klingende Melodic Rock Geschichten und sind immer mit schönen Harmonien und klasse Hooks versehen. Wie schon angedeutet, die Songsauswahl berücksichtige alles Phasen bzw. Alben seit 1994, der Großteil des Materials (8 Tracks) stammt natürlich von "She", wobei für mich der Titeltrack sowie "Taking Time" schon etwas schwächer gegen den hochwertigeren Rest ausgefallen sind. Als absoute Höhepunkte sind natürlich der Überhit "Inside" und dass nicht minder fesselnde "Footsteps" zu nennen. Die neueren etwas heavier gemachten Sachen kommen ebenfalls überzeugend rüber. Insgesamt gibt’s daher nichts Wesentliches zu beanstanden - eine charismatische Stimme zusammen mit einer handwerklich soliden und spielfreudigen Band hätten es eigentlich endlich mal verdient aus der Geheimtipp-Ecke herauszukommen.

Live


Cover - Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 78:32 ()
Label:
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Gods Of War

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Mit MANOWAR ist es wie mit MAIDEN oder SLAYER; man kann ihre Alben nicht mehr objektiv messen, da die Meinungen zu festgefahren sind. Aber ich versuche es mal so: wenn eine Band an dem Punkt angelangt ist, an dem sie sich mit drittklassigen B-Seiten bei "Top Of The Pops" zum Affen, bei Stefan Raab zum Horst und bei den Fans zum Volldeppen macht, und die Leute immer noch 60 Euro trotz schwacher letzter Touren für ein Ticket berappen, dann muss sie sich keine Gedanken mehr machen, denn die Untergebenen machen schlichtweg alles mit! Und genau nach diesem Schema ist "Gods Of War" ausgefallen. Unter den 74 Minuten Musik befinden sich gerade mal acht echte Songs, von denen drei bereits (wenn auch teilweise live) auf der letztjährigen "Maxi" "The Sons Of Odin" vertreten waren. Der Rest äußert sich in wilden Hörspielen, bombastischen Keyboard-Orgien, bedeutungsschwangeren Chorälen und allerlei Füllmaterial. Das wäre ja alles halb so wild, wenn die echten Songs wenigstens geil wären, aber sie erreichen allesamt nicht mal ansatzweise das Niveau der letzten Alben, nicht mal das von "Fighting The World", dem wohl bislang schwächsten Album. "Blood Brothers" zum Bleistift ist so ziemlich das Kitschigste und Platteste, was ich jemals diesseits der Zillertaler Alpenspatzen zu hören bekommen habe, der Bonustrack "Die For Metal" (ohne Worte!) fährt 1:1 das Riff von LED ZEPPELIN´s "Kashmir" auf, der nette Chor "Army Of The Dead" ist gleich zweimal vertreten, und irgendwann geht einem das ganze "Odin" und "Walhalla" nur noch auf die Zwölf. Und das schreibt jemand, der die alten Scheiben verehrt und die neueren (aus den 90ern und später) ebenfalls sehr gut findet. Also nix mit Band fertig machen wollen und so… Ich glaube schon, dass es genug Leute geben wird, die "Gods Of War" saugeil finden werden, weil MANOWAR auf dem Cover steht, weil Richard Wagner so was von true war, weil sie gerne Filmscores hören, weil ein paar klischeehafte Schlagwörter aus der nordischen Mythologie gleich einen Meilenstein unter den Konzeptalben machen, oder weil Joey DeMaio den Längsten hat. Aber solange es genau diese "Fans" gibt, muss ein Haufen von Fleisch gewordenen SPINAL TAP seine "Kings Of Metal"-Krone auch nicht mehr groß verteidigen. Jetzt dürft Ihr gerne über mich herfallen, aber das musste raus!

Gods Of War


Cover - Gods Of War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 73:51 ()
Label:
Vertrieb:

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