Review:

Spiritual Apocalypse

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Wenn es eine Death Metal-Band gibt, die sträflich unterbewertet ist, dann sind das MONSTROSITY. Keine Frage, die Alben der Amis der garantierten immer hochwertigen Totmetall der US-Schule, aber in Sachen Popularität blieb man hinter MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE und selbst DEICIDE zurück. Hoffen wir, dass es sich mit "Spiritual Apocalpyse" ändert, das Zeug dazu haben die Songs allemal. Neunmal ("Revenants Of Divination" ist eine einminütige Überleitung) zeigen MONSTROSITY, was in ihnen steckt. Überraschend melodischer Death Metal, der mit geringerem Härtegrad als die vier bisherigen Alben der Band aufwartet, veredelt mit einer Morrissound-Produktion. So weit, so gut. Auch wenn ordentlich geblastet und die Fußmaschine im Dauereinsatz ist, sind viele Parts fast schon zu soft für eine anständige Florida-Band ("The Bloodline Horror"), aber gleichzeitig noch heftig genug für Otto Normalmetaller. Quasi Death Metal Light. VILE-Mike macht seinen Job am Mikro passabel, klingt aber oftmals zu austauschbar, um sich von anderen Vertretern seiner Zunft abzuheben, da wäre definitv mehr drin gewesen, wie seine Arbeit bei VILE beweist. Auch wenn das bislang zwiespältig-negativ klingt, macht "Spiritual Apocalypse" Laune und ist eine ziemlich gute Death Metal-Ladung, die nur anders als erwartet ausgefallen ist. Aber auch MONSTROSITY dürfen sich verändern, oder?

Spiritual Apocalypse


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:2 ()
Label:
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Age Eternal

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YOB sind tot, es leben MIDDIAN! Nachdem Chef Mike Scheidt seine kultige Doom-Truppe an den Nagel hängen musste, entschloss er sich, mit zwei alten Kameraden unter dem Namen MIDDIAN weiterzumachen. Da bereits die Vorgängerband mächtig polarisierte, dürfte der geneigte Musikfan an "Age Eternal" ebenfalls verzweifeln, denn auch unter neuer Flagge ist diese verzerrte Doom/Stoner/Noise-Mischung nichts für Zartbesaitete und dürfte bis auf extreme Zeitlupen-Fans jeden Hörer in den Wahnsinn treiben. Bereits der neunminütige Opener "Dreamless Eye" driftet mit seinen ellenlangen, schrammeligen Slo-Mo-Riffs an die akustische Belastungsgrenze; ein Zustand, der sich im Verlauf der folgenden vier Songs (bei einer Gesamtspielzeit von rund 57 Minuten wohlgemerkt…) nur unwesentlich ändert. Genauso grenzwertig wie die instrumentalen Parts ist auch der Gesang ausgefallen, den sich Mike Scheidt und Bassist Will Lindsay teilen. Meistens weinerlich hoch und klar, dann wieder unterbrochen durch böses Kreischen und Growlen, kämpfen sich diese beiden Herren durch ein in jeder Hinsicht extremes Album, das nicht weniger krank klingt als etwa die aktuelle Scheibe von RWAKE. Hört Euch als Anspieltipp nur mal den überirdischen Titelsong mit seinem spacigen, psychedelischen Anfang und den sogar hymnischen Parts in der Mitte an und verzweifelt und/oder ergötzt Euch an einer der krassesten Doom-Platten der letzten Zeit. Freunde alles ausreizender Langsamkeit dürfen sich an dieser Stelle gerne den "Tipp" denken, aber normale Musikfans sollten sich diese Reise in den Abgrund ersparen. Sehr geil, aber mit großer Vorsicht zu genießen!

Age Eternal


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 57:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Slavior

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Mal was ganz anderes aus dem ansonsten eher auf Progressive Musik spezialisierten Hause InsideOut - SLAVIOR nennt sich ein Trio mit sehr bekannten Namen dahinter aber die eigentliche Überraschung kommt jetzt: Diese Kapelle bietet auf den 52 Minuten Spielzeit knackigen (Alternative) Modern Rock vs. New Metal mit betont catchy gehaltenen Melodien. ".. designed fot the Masses" so die bandeigene Einschätzung, klingt mir aber erstens etwas zu stark nach Mainstream in seiner negativen Bedeutung und trifft es dann auch nicht so recht passend, denn dieses Album braucht schon einige Durchläufe, wenn auch nicht aufgrund der (überaus) komplexen Strukturen. Man muß vielleicht relativieren von welchen Musikern diese Aussage kommt bzw. wie die musikalische Ausrichtung in deren Vergangenheit war, dann ist die Definition "Massenwahre" schon etwas besser verständlich, doch dazu später mehr. Die relativ vielfältige Mischung macht’s hier schon aus, so dass der Gesamteindruck trotz zahlreicher Breaks sowie fieseliger Soloattacken ganz klar auf straighten Rock/Metal und nicht auf tiefergreifende Notenmathematik liegt. Diesen Eindruck kann weder die nur vordergründig üppige 9-Minuten Überschlussnummer "Red Road" (der Titel dauert eigentlich ohne Pause und unnötiges Schlußgedönse nur knappe 5 Min.), mit einem leichten QUEENSRYCHE Dejavu zu Beginn inkl. leicht aufwendigem Songarrangement noch der ein oder andere progressive Einschlag beim Restmaterial verwässern - SLAVIOR sind von ihrer Genrezugehörigkeit von "Prog" im engeren Sinne doch um einiges entfernt. Hier toben sich drei Musiker ungemein intensiv an ihren Instrumenten aus, mit einem durch und durch organischen Sound sowie einer sehr ansprechenden Produktion. Die Hauptintension durch sattes meist düster bzw. sehr tief klingendes (Stakkato) Riffing, wohlstrukturierte Drums und ausdrucksstarken Vocals eine satte Dynamik mit kontrollierter Aggressivität aus den Songs strömen zu lassen, scheint gelungen, wenn auch nicht immer ganz durchgängig. Das Ergebnis ist für mich größtenteils trotzdem überzeugend, den ein oder andren Durchschnittssong gibt es zwar, doch dies sollte einem den Spaß an diesem selbstbetitelten Debüt nicht wirklich nehmen. Es klingt, nur um in etwa eine Richtung anzudeuten leicht nach SEVENDUST ohne barsches Geschrei und allzu derbe Ausprägungen, manchmal schimmern auch ALICE IN CHAINS oder SOUNDGARDEN am Horizont durch. Ach so ja die Hauptdarsteller wurden noch nicht erwähnt als da wären Ex-FATES WARNING-Drummer Mark Zonder (der die Songstrukturen aufgrund seiner Schlagzeuguparts vorgab!), Sänger Gregg Analla (Ex-TRIBE OF GYPSIES) sowie Gitarrist, Keyboarder und Bassist Wayne Findlay (u.a. MSG, THIN LIZZY oder Uli John Roth). Als Highlights des Albums sind für mich "Altar", ein gegen den Rest eher etwas untypischer Song mit diesen relativ vielen Wendungen sowie einem doch ganz leichten Progtouch und dann natürlich die klasse Nummer "Dove" bei der Reggae-Rhythmik auf einen Hymnenrefrain allererster Kajüte treffen. Andererseits können es die Jungs auch "nur" mal ordentlich grooven lassen ("Swept Away") und bei dem leicht funkigen "Give it up" werden sogar Erinnerungen an seelige FAITH NO MORE Zeiten wieder wach. Wie gesagt trotz einiger leichter Hänger bieten SLAVOIR noch genügend interessante Momente sowie schöne Ideen mit vornehmlich gut abgehenden Rock bzw. Metalsongs schnörkellos, allerdings auch ohne große Tiefe - mal sehen, was uns dieses Projekt in der Zukunft noch alles bieten kann. Die (Grund)-Substanz ist jedenfalls da.

Slavior


Cover - Slavior Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:4 ()
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Angular Perceptions

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Wie der Bandname THOUGHT CHAMBER schon nahe legt bietet "Angular Perceptions" alles andere als leicht verdauliches. Nämlich progressiven Metal mit hohem Instrumentalanteil und vielschichtige, oft vertrackten Kompositionen. Initiator des Projekts ist Gitarrist Michael Harris (Komponist der meisten Songs, auch Keyboard und Gesang steuert der Multiinstrumentalist bei und ansonsten ist er in massig Projekten aktiv), welcher sich prominente gesangliche Unterstützung in Form des Enchant-Fronters Ted Leonard ins Boot geholt hat. Dieser prägt zwar dann den Sound von THOUGHT CHAMBER sobald der Gesang einsetzt (drei Tracks sind rein instrumentaler Natur), ansonsten sind die Ähnlichkeiten mit Enchant eher marginal. Michael Harris hat es mit seiner Band THOUGHT CHAMBER (er veröffentliche in 2001 bereits ein Album mit dem Titel "Sketches From The Thought Chamber") auf Anhieb geschafft überzeugend harten progressiven Metal (respektive Rock) mit Pfiff und Schmackes abzuliefern, aber ohne Assoziationen zum Power Metal oder zu starker Dream Theater Schlagseite, sondern einfach mit technischer Raffinesse und ordentlich Groove versehen. Um sich mal einen Überblick zu verschaffen empfiehlt der Gourmet den ultrastarken Opener "Sacred Treasure" (gekonntes Wechselspiel zwischen komplexen Arrangements und melodiös eingängigen Passagen), "Transmigration Of Souls” mit einem Ted Leonard in Bestform und das etwas ungewöhnliche, mit Marschrhythmus (!) versehene "A Mind Beyond” (gefühlvoller Prog vom Feinsten mit einigen Einfällen) als Anspieltipp. Und auch wenn auf "Angular Perceptions" manches nicht immer gleich nachvollziehbar scheint und man schon etwas Zeit investieren muss um zur Erkenntnis zu gelangen, das Teil ist für Frickel-Fetischischten, aber nicht nur ausschließlich für jene, eine runde Sache.

Angular Perceptions


Cover - Angular Perceptions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:58 ()
Label:
Vertrieb:
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Aeon Spoke

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Bei diesem selbstbetitelten Werk der US-Formation AEON SPOKE handelt es sich nicht, wie fälschlicherweise in vielen Kritiken erwähnt, um das Albumdebüt dieser ungewöhnlichen Kapelle. Die Jungs haben nämlich bereits Ende 2004 ihren Erstling "Above The Buried Cry" auf die Menschheit losgelassen. Dieses Klassealbum sorgte damals völlig zu recht für einen wahren Aufschrei in der Szene. Niemand hatte so ein atmosphärisch dichtes mit tiefer Melancholie versehenes sowie diese ausgeklügelten Melodiemonstern - manchmal haarscharf am Kitsch vorbei sowie hart an der morbiden Zerbrechlichkeitsgrenze angelegt - von solchen Musikern erwartet. Denn die beiden Hauptprotagonisten der Band, Sean Reinert (Drums) sowie Paul Masvidal (Vocals, Guitar), waren in ihrer musikalischen Vergangenheit doch gänzlich anderweitig unterwegs - viel eher mit so einer Art progressiv geprägten Jazz und Death Metal mit Bands wie DEATH (CD "Human") und CYNIC ("Focus" - ein Klassiker anspruchsvoller Mucke) nun ist aber AEON SPOKE ist eine gänzlich andere Baustelle. Aktuell mit einem größeren Label im Rücken haben AEON SPOKE vom ihrem Debüt praktischerweise gleich mal sieben Tracks übernommen sowie drei ganz neue Songs mit dazu gepackt. Ob die alten Tracks hierfür nochmal extra neu aufgenommen wurden ist mir leider nicht bekannt, könnte aber schon sein, da die Songlängen leicht abweichen. Soll uns aber nicht weiter stören, die unterschiedlichsten Ton-"Studios" sind für die Aufnahmen verwendet worden u.a. die eigenen Wohnräume sowie sanitäre Einrichtungen von Freunden. Für den Mix des Materials wurde jedenfalls neu der dreimaligen Grammy Award-Gewinner Produzent Warren Riker (u.a. DOWN, KORN) engagiert.

Der klasse Opener "Cavalry Of Woe" mit seinen relativ aufwühlenden Gitarren ist einer dieser zusätzlichen Lieder und fügt sich nahtlos in die bestehende Songdichte des anderen Materials ein. Mit einem gewissen Indietouch versehen zelebrieren Aeon Spoke ihre oftmals zarten zerbrechlichen Klanggebilde, die sich nur auf den ersten Blick einfach anhören, aber bei näherem Betrachten viele lohnenswerte Details entfalten. Die Musik kommt stellenweise recht getragen daher, ohne dabei zu anheimelnd oder gar penetrant selbstweinerlich zu sein wie dies so Viele der typischen Bands dieser Machart aus Schweden oder von der britischen Insel tun. Mir fallen als, wenn auch nur unzulängliche, Vergleiche ganz frühe PORCUPINE TREE Werke (doch selbst dort geht es immernoch deutlich progiger zu), eine etwas "härtere" Version von TRAVIS oder auch von der manchmal fast popigen Attitüde her betrachtet COLDPLAY ein. Einfache Rhythmen, groovig wummernde Bässe, flächige Keys ohne zu stark alles zuzukleistern, schön klingende Gitarren und eine zwar unspektakulär aber eindringliche Stimme prägen dieses wunderbar gefühlvolle Album. Neben dem flotten sowie mit catchy Hooks versehenen "No Answers", ist auch das dramatische mit schönen Gitarrenwänden versehene "Sand And Foam" eine schöne Nummer geworden. Auf der anderen, etwas relaxteren Seite gehen die langsameren Sachen wie die gelungene Artrock Hymne "Pablo In The Park" oder auch das spitzenmäßige "Nothing" dem Hörer unaufdringlich in die Gehörgänge. AEON SPOKE legen einfach viel Wert auf Gefühl und Atmosphäre. Die Songs bestechen dabei durch eine gewisse Weite, die den Hörer in viele sphärische Momente entführen. Sicher manchmal übertreiben es die Jungs dann doch ein klein wenig mit diesem pathetisch-schwülstigen Bombast, so schrammt "Grace" gerade noch am Kitschschnulzenprädikat vorbei. Wie es dann (viel) besser klingen kann, zeigt wiederum das chill-out mäßige "Yelloman". Die Band beherrscht ihr Handwerkszeug perfekt, schafft mit ihrem stets präsenten Gitarrensound, vielen symphonischen und wenigen progressiven Elementen ein in sich stimmiges Gesamtbild. Mit dem beinahe mystisch-aufwühlenden "Emmanuel" haben AEON SPOKE als einer der Höhepunkte der CD ein musikalisch perfektes Klangerlebnis aus packendem Rhythmus, viel Gefühl sowie ergreifender Melodie abgeliefert. Diese Amis besitzen einfach dieses gewisse Feeling für stimmungsvollen (Alternative) Art Rock mit unaufdringlichen aber großartigen Hooks. Wer also darüber hinaus einen gewissen Hang fürs Pathetische hat und großes Gefühlkino nicht scheut, wird hier sicher glücklich werden.

Aeon Spoke


Cover - Aeon Spoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:4 ()
Label:
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The Dark Third

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Mein Review Nummer 600 für MI, da sollte schon etwas Besonderes besprochen werden und die Scheibe "The Dark Third" ist ganz zweifellos ein solch würdiges Hammeralbum. Für mich haben die sechs Briten von PURE REASON REVOLUTION ganz klar schon jetzt einen vorderen Platz in den Jahresbestenlisten 2007 sicher. Die Formation ist von ihrer musikalischen Bandbreite erfreulicherweise deutlich in anderen Fahrwassern wie derzeit angesagte "einfach" Kapellen im Stile der ARTIC MONKEY’S oder KAISERCHIEFS unterwegs, trotzdem sind gewisse Parallelem in Punkto eingängigeren Melodien nicht ganz von der Hand zu weisen. Andererseits agiert man wiederum nicht so in massiven Härtegraden wie z.B. die Landsmänner der Prog-Metalformation THRESHOLD. Trotzdem verstehen es PURE REASON REVOLUTION zwischen all ihren hymnischen Chorussen und Wechselgesängen ein ordentliches Pfund einzupflegen, deutliche Anleihen an LED ZEPPELIN lassen sich nicht verbergen. Das lange Intro "Aeropause" steht zwar mehr oder weniger als recht (gut gemachte) ganz offensichtliche Blaupause eines typischen PINK FLOYD Klangmusters, aber im Verlauf der weiteren 65 Minuten entledigt sich die Band völlig jegwelcher fremden Federn und entwickelt ein ungeheuer intensives Klangerlebnis. Schon der ungewöhnliche Bandname, dieser ist teilweise vom Philosoph Emanuel Kant beeinflusst ("Kritik der reinen Vernunft") zeugt von einer sehr differenziert denkenden Band und der Albumtitel steht letztlich für das eine Drittel des Lebens, welches der Mensch nur mit Schlafen verbringt. "The Dark Third" beschäftigt sich als eine Art Konzeptalbum mit sämtlichen Phänomenen rund um Schlaf und Traum. Die Musik mit ihren weitläufig, progressiven Gefilden trägt diese Texte mit zahlreichen Sprengseln aus Post/Art/Spacerock, elektronischen Samples und ganz viel psychedelischen Elementen. Und dann immer wieder diese transzendenten Melodien und Hooks - einfach zum reinlegen, irgendwelche Begrenzungen sind bei PRR nicht auszumachen.

"Unsere Maxime lautet, dass es für Songs keine Regeln gibt. Sie können jede beliebige Länge und jede Instrumentierung annehmen. Meine Gedanken und Gefühle äußern sich klar und intensiv, wenn ich sie frei und ungezwungen mit Musik verbinde", erklärt der Gitarrist Jon Courtney.

Die vermeintlich zarte Stimme von Sängerin Chloe Alper entführt den Hörer immer wieder in die ausufernden Klangwelten einer Band, auch die anderen männlichen Vocals sind eher relativ unspektakulär, aber die Zusammensetzung als Ganzes macht hier den eigentlichen Reiz aus. PRR geraten dabei traumhaft sicher nie in die Gefahr ins Belanglose abzudriften, insbesondere die Mischung aus Indierockgitarren und heftigeren Rockriffs ist einfach klasse gemacht. Auch Dank der galaktisch guten Produktion von Paul Northfield (Gentle Giant, Rush, Marilyn Manson, Suicidal Tendencies und Porcupine Tree) besticht "The Dark Third" durch eine sehr intensive und vor allem dynamische Ausstrahlung mit viel Laut/Leise-Wechselspielen. Aber auch kuriose Breaks mit Ambient Trip Hop Sounds wie bei "Voices In Winter/In The Realms Of The Divine" finden hier ihre Berücksichtigung. Als zentraler Track des Albums steht das knapp zwölfminütige Epic-Masterpiece "The Bright Ambassadors Of Morning" welches beginnend mit sphärisch wummernden Keys a la Jean Michel JARRE sich mit einem chill-out Zwischenteil hin zu einem unheimlich intensiv-atmosphärischen Monsterrocktrack mit fetten Riffs verwandelt. Die wunderbaren Gesangsharmonien mit den üppig bombastischen Chorarrangements erinnern dabei teilweise an das geniale Lucassen Projekt STAR ONE. Ein atmosphärisch absolut spitzenmäßiges Album ohne Schwächen, das nie langweilig wird.

"The Dark Third" ist jetzt über InsideOut Music in einer von den bereits vorliegende US- und UK-Ausgaben abweichenden Version - mit modifiziertem Artwork und Booklet sowie einer fünf Tracks umfassenden Bonus-CD (die mir hier leider nicht vorlag) erschienen. Zwei dieser Stücke sind bislang unveröffentlicht, einer ("In Aurelia" stammt von der EP "Cautionary Tales For The Brave", zwei weitere ("The Exact Colour" und "The Twyncyn/"Trembling Willows") von der UK-Version des Albums.

The Dark Third


Cover - The Dark Third Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:59 ()
Label:
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Review:

Voices Of Omens

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Extrem-Metal heißt Extrem-Metal, weil der Metal, der zu hören ist, extrem ist oder zumindest sein sollte. Wenn man diesen Begriff immer wieder in Zusammenhang mit "gewöhnlichem" Death Metal (tiefer gestimmte Gitarren und Growls alleine machen noch keine extreme Musik!) hört, verliert er irgendwann seine Bedeutung. Wenn man dann aber ein Album wie das Drittwerk (der erste, 1999 eingespielte Longplayer wird nicht mitgezählt, da er nie offiziell aufgelegt wurde) der Noise-Doomer RWAKE aus Arkansas hört, dann wird einem wieder bewusst, was extreme Musik bedeutet. Dieser irre Haufen spielt vertrackten, schwer verdaulichen Doom Metal mit stark verzerrtem Kotzgeschrei, das absolut krank (im wahrsten Sinne des Wortes) klingt und dem Hörer Einiges abverlangt. Aber auch akustische Passagen ("Leviticus"), jazzige Abschnitte ("Inverted Overtures") oder psychedelische, ruhige Intermezzi ("Bridge") sind der Band nicht fremd, wobei das musikalische Grundgerüst durchaus traditionell klingt; lediglich der Gitarrensound ist sehr modern gehalten, aber mitnichten sonderlich tief gestimmt. Und wenn man RWAKE auf ihre Bestandteile reduziert, klingen sie am Ende nicht viel anders als eine extreme Version der alten BLACK SABBATH, was besonders beim abschließenden "The Lure Of Light" deutlich wird. Wo allerdings die laut Band vorhandenen, weiblichen "Gesänge" versteckt sein sollen, kann man allerhöchstens grob erahnen… "Voices Of Omens" ist ein gleichermaßen beeindruckendes, wie auch originelles und wirklich gelungenes Statement einer sehr interessanten Band, aber auch nur einem kleinen Kreis an Fans zu empfehlen, der eben extremen (Doom-) Metal mag. Die Kunden-Basis des "Relapse"-Labels darf sich grundsätzlich schon mal angesprochen fühlen!

Voices Of Omens


Cover - Voices Of Omens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 59:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bound For The Bar

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Für diese Compilation hat sich Deutschlands feinstes Punkrock-Label People Like You mit der wohl coolsten und auf jeden Fall bekanntesten amerikanischen Rock ´n Roll-Klamotten-Marke Lucky 13 zusammen getan. Mit sinnigerweise 13 Tracks wird ein schöner Querschnitt aus dem vielfältigen und mit Highlights gespickten Label-Katalog präsentiert. Für den Einstieg hätte ich mir von den BONES zwar statt des RAMONES-Covers "I Wanna Be Sedated" einen eigenen Song gewünscht, aber der Großteil des folgenden Materials macht diesen kleinen Makel locker wieder weg. So gibt es neben untypisch ruhigen, aber genialen Songs der GENERATORS und der U.S. BOMBS u. a. Old School Punkrock von BORN TO LOSE und 2ND DISTRICT zu hören, Streetpunk von den DISASTERS, dreckigen Country von CHARLEY HORSE und Psychobilly von DEMENTED ARE GO und dem METEORS-Frontmann P. Paul Fenech. Einziger Minuspunkt ist, dass alle Songs bereits auf Alben oder EPs erschienen sind. Ein paar exklusive, bisher unveröffentlichte Tracks wären durchaus nett gewesen und hätten einen zusätzlicher Kaufanreiz geboten. Aber da die Scheibe zum kleinen Preis verkauft wird, lohnt sich die Anschaffung allemal, denn hier gibt es noch durchaus das ein oder andere Juwel zu entdecken.

Bound For The Bar


Cover - Bound For The Bar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

As Our Army Grows

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Die Engländer INTENSE legen mit "As Our Army Grows" bereits ihr zweites Album vor, nachdem der Vorgänger "Second Sight" hierzulande kaum Beachtung fand. Auch ein paar Gigs in Deutschland, unter Anderem als Opener auf dem 2004er "Metal Bash", brachten der Band kaum Aufmerksamkeit. Mittlerweile konnte man aber einen verdienten Deal mit Napalm Records einfahren, so dass es jetzt an den Fans ist, dass "As Our Army Grows" nicht auf halber Strecke verhungert wie sein Vorgänger. Musikalisch rangiert das Quintett irgendwo zwischen ICED EARTH (zu Barlow-Zeiten), JAG PANZER, NEVERMORE, BRAINSTORM oder FORTE, spielt also kräftigen, mitunter progressiven und hymnischen Power Metal, der mit schwülstigen Bombastsounds und Tralala-Mitschunkelparts nicht das Geringste am Hut hat. Auch in Sachen Songwriting haben INTENSE dicke Hosen an präsentieren mit dem Opener "Anger Of The Ancients", dem vertrackten "Our Last Hope", der starken Halbballade "Insanity´s Call", dem Stampfer "Temptress", dem schleppenden "Strange New World" (zweiter Teil der Trilogie "Chronicles Of The Flesh") oder dem erstklassigen "You Die Today" einen Haufen sehr guter Songs, die kaum hinter den oben genannten Referenzen zurückstehen. Lediglich ein paar Stücke ("Mirror Shroud" oder "Trojan Transmission") kommen nicht ganz so treffsicher daher wie der Rest, und Sean Hetherington´s Gesang klingt zwar voluminös und kraftvoll, aber über manche Strecken auch ein wenig ausdruckslos. Das kostet "As Our Army Grows" zwar ganz knapp den "Tipp", sollte aber Fans dieser Richtung nicht davon abhalten, INTENSE eine faire Chance zu geben. Sie gehören definitiv zu den hörenswertesten Entdeckungen im Power Metal in den letzten paar Jahren!

As Our Army Grows


Cover - As Our Army Grows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Revenge Served Cold

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THEE MERRY WIDOWS aus Nordkalifornien gelten als die erste rein weibliche Psychobilly-Band. Nach einer selbst betitelten EP aus dem Jahr 2004 erscheint jetzt das erste komplette Album, das klassischen Psychobilly mit Horror- und Surfpunk kombiniert. Das klingt erstmal viel versprechend, und insgesamt fahren die fünf lustigen Witwen auch einen ganz guten Sound. Allerdings will der Funke letztendlich doch nicht so recht überspringen. Das liegt zum einen an der Stimme von Sängerin Miss Eva von Slut, denn die klingt bis auf einige dreckige Shouts ziemlich dünn, kann sich selten richtig durchsetzen und ist kaum variabel. Dasselbe Problem hat aber die gesamte Band, denn auch musikalisch bleibt alles durchgehend auf einem Level. Tempi, Harmonien, Gesangslinien - alles klingt sehr gleich und beliebig und wird irgendwann recht langweilig. Und so richtig kicken tut´s an keiner Stelle, was durchaus daran liegen kann, dass die Drums extrem in den Hintergrund gemischt worden sind. Wenn auch die ersten Tracks noch Spaß machen, können die Mädels über die Länge eines ganzen Albums nicht überzeugen.

Revenge Served Cold


Cover - Revenge Served Cold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 36:25 ()
Label:
Vertrieb:

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