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The Resurrection Of Everything Tough

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Die Bio von BEYOND THE SIXTH SEAL ist mal herrlich sinnfrei und bietet nur Geschwafel über irgendwelche Werwölfe. Tatsache ist, dass die Herren vor Ewigkeiten mal eine amtliche Melodic Death Metal-Scheibe rausgebracht haben, aber dann verschwanden, um jetzt bei Metal Blade wieder aufzutauchen. Das Artwork läßt keine Rückschlüsse auf die Musik zu, aber schon der Opener "Nothing To Prove" wird deutlicht: EDGE OF SANITY meets MOTÖRHEAD, was in die gleiche Richtung geht wie bei den ebenfalls aus Boston kommenden DOOMRIDERS. Schön schnell, rockig und dreckig gehen die Mannen um zwei Mitglieder von THE RED CHORD in den dreizehn Songs zu Werke. Da wird mal hemmungslos bei ebenjenen EDGE OF SANITY geklaut ("My Terryfing Ally") und mal ein fetter Groove-Rocker aufgefahren ("Revelry"), der sogar an alte PARADISE LOST erinnert. Auf Dauer ist das Grundprizip der Songs zwar vorhersehbar und nicht alle sind so stark wie das erste halbe Dutzend, aber für eine Party ist so eine Scheibe genau das Richtige. Wenn sich alle Anwesenden mit Growls anfreunden können. Aber irgendwas ist ja immer, oder? Die Mucker hatten erkennbar Spass während der Aufnahmen (und beim texten), was sich leicht auf den Hörer überträgt und "The Resurrection Of Everything Tough" zu einer gelungenen Party-Platte macht.

The Resurrection Of Everything Tough


Cover - The Resurrection Of Everything Tough Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:58 ()
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Worlds Apart Revisited

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Tatsächlich SAGA haben ihren Goldgräber von 1981 nochmal ausgepackt! Ein gutes Vierteljahrhundert später, anlässlich des für die Karriere (kommerziell) sicher bedeutendsten Albums "Worlds Apart" steht jetzt eine sogenannte "Revisited" Version (will sagen live), angereichert mit diversen weiteren Klassikern, in den Regalen um allen Fans dieses Konzert auch per Konserve zugänglich zu machen. Der hier auf CD gebannte Gig wurde Ende 2005 im schweizerischen Pratteln aufgenommen, enthält ein knapp zweistündiges Konzert inklusive der kompletten "Worlds Apart"-Scheibe plus zahlreiche Alltime Hits, Fan-Favoriten sowie eher selten gespielte Songperlen. Insbesondere da Sänger Michael Sadler (hier einmal mehr in absoluter Hochform) jüngst seinen Ausstieg zum Ende 2007 verkündet hat, wird man diese Songs, mit seinem charismatischen Timbre verdelt, in dieser Form bzw. Konstellation so schnell wohl nicht wieder zu hören bekommen. "Worlds Apart" war damals Album Numero vier der Kanadier und brachte SAGA auch aufgrund der beiden erfolgreichen Singlehits "Wind Him Up" sowie "On The Loose" den großen Durchbruch in den USA, vor allem aber auch in Europa (hier ganz speziell in Deutschland), wo die Band eigentlich bis heute immer noch einen größeren Beliebtheitsgrad besitzt als drüben in der eigentlichen Heimat. Man füllte in dieser Zeit problemlos die größten Hallen und Stadien. Ich kann mich noch gut erinnern, als mein Kumpel damals die kleine schwarze "Wind Him Up"-Single anschleppte, wir hörten begeistert den typischen Bombastsound von SAGA und auch das reguläre Vinylalbum steht bis heute noch in meinem Plattenschrank. Nach der großen Zeit in den 80’ern taten sich SAGA musikalisch in den 90’ern sehr schwer. Die zunehmend viel zu poppig-flach angelegten Werke ließen Michael Sadler und Co. in der Bedeutungslosigkeit versinken. 1999 erschien dann "Full Circle" und mit den Folgewerken fanden SAGA wieder zu ihrem typischen Melodic Artprogrock inklusive ihres betont keyboardlastigen Sounds, gepaart mit filigranen Gitarrenläufen zurück. Im Rahmen der 2004er "Network"-Tour verband die Band dann optimal neueres Material nach dem Comeback, mit den alten Songs von "Worlds Apart". Dabei wurden auch einige zuletzt eher selten gespielte Sachen wie "Ice Nice", das grandiose "The Pitchman" (aus "Heads Or Tales" Album und überraschend nicht "The Flyer) und natürlich Kracher wie "Humble Stance" (mein absoluter Favorit), "Don't Be Late" oder die SAGA-Hymne überhaupt "How Long" dargeboten. Ansonsten sind die beiden von Keyboarder Jim Gilmour gesungenen Stücke "No Regrets" und "Scratching The Surface", in einer tollen Akustikversion noch ganz besonders herauszuheben. Die Songmischung passt, einzig "Keep It Reel" hätte nicht sein müssen, da gab's einige bessere Tracks auf "Network". SAGA waren und sind eigentlich bis heute schon immer eine absolut geniale Liveband. Die für manchen Hörer etwas steril wirkenden Alben, sind ganz sicher nicht jedermanns Sache, aber auf der Bühne haben die Jungs noch Jeden überzeugt. Dieses Album transportiert dieses Feeling sehr autentisch, der Fünfer spielt mitreißend mit fulminanten Tasten- und Gitarrenduellen in Serie, der kompakte Sound ist selbstredend klasse und die Fans gehen ab wie Schmitts Katze, singen einfach alles lauthals mit und feiern die begeisternde Band so richtig ab, von Anfang bis Ende. Alle bisherigen Livealben von SAGA - "In Transit", "Detours" und "The Chapters Live" - vermögen nicht annährend dieses wohlige Livegefühl mit fesselnder Atmosphäre auf CD zu bannen oder diese einzigartige Stimmung irgendwie "nach" zu vermitteln. "Worlds Apart Revisited" schafft dies jedoch spielend und sorgt für garantierte Gänsehautmomente im heimischen Wohnzimmer.
Das Album wird neben der normalen Doppel-CD, auch als Doppel-DVD sowie edel ausgestattetes CD/DVD-Version erhältlich sein, letzteres mit hochwertigen Schuber-Verpackung und einem 24-Seiten-Booklet. Man sieht sich dann spätestens auf der großen Abschiedstour von Michael Sadler zum 30-jährigen Jubiläum im Herbst.

Worlds Apart Revisited


Cover - Worlds Apart Revisited Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 115:12 ()
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The Misanthrope

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Seit 1993 ging Nocturno Culto (DARKTHRONE) mit der Idee schwanger, einen Film über Norwegens Black Metal zu drehen, ihm war bis anno 2006 aber die Technik dafür nicht gut genug. Wer sich die knappe Stunde anschaut, fragt sich zwar, wo hier High End-Technik gebraucht wurde, aber egal. Der gute Mann schreibt im Booklet, dass es kein sonderlich inhaltsvoller Film ist und ihn viele Leute langweilig finden werden. Man muss schon ein beinharter DARKTRHONE-Fan sein, um ihm in dieser Einschätzung zu widersprechen. Ein Großteil der Einstellungen besteht aus Aufnahmen norwegischer Wälder (meistens sogar frostbitten), Culto wie er Fahrrad fährt (!) oder einen Sarg durch den Schnee zieht. Das ist schon fast meditativ. Etwas mehr Action gibt es bei Szenen mit anderen Musikern, beispielsweise wenn AURA NOIR einen Vertrag mit Tyrant Syndicate unterzeichnen und danach mit dem Labelchef himself eine wilde Party feiern. Oder DARKTHRONE und AURA NOIR einen Wandertrip durch die Natur unternehmen. Norweger sind halt anders. Selbst seinen Tokio-Trip hat Culto festgehalten und eine denkwürdige Performance von GALLHAMMER mitgebracht, die wirklich true undergroundig klingt. Der tiefsinnigste Spruch kommt von einem SVARTAHRID-Mucker ("it was never important to make music other people like"), während sich Fenriz und Nocturno Culto (die beide mit unglaublich häßlichen Tattoos gesegnet sind) sehr zurückhalten und stattdessen lieber mal einen alten norwegischen Alm-Öhi labern lassen. Das alles mit wackeliger Kamera festgehalten und mal untertitelt, mal nicht. Es ist auf der einen Seite hochinteressant, wie normal und profan das Leben von Kultbands wie DARKTHRONE (die sogar proben - ja, sogar der werte Herr Fenriz!) abläuft und wie anders das norwegische mindset im Vergleich zu unserem doch ist.

Als Bonus gibt es einige Aufnahmen eines sehr frühen DARKTHRONE-Gigs, eine Standbilder-Collage und ein Video zu "Too old, too cold", sowie auf beiliegender CD ein paar Tracks der im Film im vorkommenden Bands. Ob das knapp 20€ wert ist, muss jeder für sich entscheiden…

The Misanthrope


Cover - The Misanthrope Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 56:0 ()
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My New Time

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Mit "Summer’s End" konnten AUTUMN in 2005 im überfrachteten und oft schon tot geschriebenen Gothic Sektor doch ganz gut punkten. Die damalige Tour mit ihren niederländischen Kollegen von Within’ Temptation und einige Festivalauftritte haben da mit Sicherheit auch nicht geschadet. "My New Time" nennt sich nun der Nachfolger und präsentiert eine Band, die Abstand gewinnt vom klischeebehafteten Gothic mit weiblichen Vocals und deutlich Rock-Anleihen in ihre Kompositionen einfließen lässt. Einen Schritt den in ähnlicher Qualitätsstufe auch schon Lacuna Coil taten. So ist "My New Time” auch eher ein Rockalbum in der Schnittmenge zwischen Within’ Temptation, den alten Autumn, oben genanten Lacuna Coil und Evanescence - melancholische Grundstimmung und Mut zu Experimenten inklusive. Und das gezielt, wie auch Sängerin Nienke de Jong verlauten ließ: "Dieses Album musste gemacht werden, um eine neue Zeit einzuleiten" - "My New Time". Mit neuem Keyboarder (Jan Munnik) und seiner Vorliebe für das progressive, neuem Gitarrist (Mats van der Valk) und neuen Bassist (deutlich zu hören, Jerome Vrielink) hat die in angenehmer Tonlage (weit weg von allem operettenhaften) singende Bandleaderin ein starkes Quintett im Rücken. AUTUMN liefern ein stimmiges Album, bei welchem aus dem durchgehend hohen Niveau neben dem flotten Titeltrack "My New Time" (verdächtiges Hitpotential) noch der eingängig rockende, von einem gelungen ruhigen Zwischenpart unterbrochenen Opener "Satellites", das direkt darauf folgende "Closest Friends Conspire" (Wave angehauchte Keyboards, erinnert etwas an The Gathering), das atmosphärische "Twisted And Turned" und das verhältnismäßig deftige "State Of Mind" herausragen. AUTUMN sollten mit "My New Time" außer den Nightwish-Within’ Temptaion-extrem-Hörern keinen ihrer Fans enttäuschen - und auch neue dazugewinnen. An AUTUMN 2007 sollte man nämlich ruhig mal schnuppern.

My New Time


Cover - My New Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:28 ()
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Go

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Endlich mal wieder ein Soloalbum von einem Gitarristen, der mehr Wert auf gelungene, wunderbar flüssige Melodien legt als auf selbstdarstellerische Griffbrettakrobatik - die Rede ist hier von DARYL STUERMER mit seinem schlicht als "Go" betitelten Album. Diese mehr oder weniger betont zur Schau gestellte musikalische Bescheidenheit hätte man von dem Mann beinahe irgendwie erwarten können, denn auch bei seiner jahrelange Zugehörigkeit als Studio bzw. Livemusiker bei den legendären GENESIS fiel er mehr durch zuverlässiges Spiel als durch exzessive Ausschweifungen an seinem Instrument auf. Nein, er gehört wahrlich nicht in die oftmals gerade bei Saitenakrobaten vielfach anzutreffende Kategorie "exzentrisch, egomanisch und selbstverliebt". Daher kommt "Go" auch so wohltuend frisch daher. Sicher, mit Begriffen wie "modern" oder gar trendsettermäßig ist STUERMER diesmal nicht zu verbinden und auch die oftmals bei Gitarristen gerne üblichen betont ausufernden Jazzanleihen sucht man hier vergeblich, ehrlich gesagt vermisse ich dies auch nicht. Manche Kritiker würden es sogar ein wenig altmodisch nennen, was uns hier vornehmlich mit der straighten E-Gitarre geboten wird, aber ich muss wirklich sagen: die Musik klingt überzeugend, da es nicht allzu konstruiert oder übertrieben anspruchsvoll klingt und dies funktioniert durchgehend bei allen zehn Stücken. Die Produktion ist ebenfalls erste Sahne, der Mann aus Milwaukee, Wisconsin hat ein feines Gespür für packende Arrangements, die Solos kommen mal lässig, mal feurig vorpreschend, dann wieder verhalten betont mit wunderbaren Laufkaskaden daher und egal was er auch macht, gewisse Einflüsse von seiner "Hauptband" bei Phil Collins und Co. (für die er schon seit 1977 und der "And Then There Were Three"-Tour den Bass und/oder die Gitarre bedient) kann und will er natürlich ebenfalls nicht ganz verhehlen. Dabei wird aber zu keiner Sekunde abgekupfert, sondern schon alles zu einem eigenen Stil vermengt. So geschehen auch bei einem der Highlights des Albums, "Masala Mantra" (mit einem gelungenen folkloristischen Touch), oder auch dem leicht melancholisch-balladesken "Heavy Heart". Bei manchen Tracks übernimmt die Gitarre förmlich den Gesangspart, sorgt für markante Hooks, da wünscht man sich fast einen Sänger dazu und muss feststellen: Schade, dass der Song (z.B. "Greenlight") so wohl nicht den großen Zuhörerkreis finden und zu unrecht etwas untergehen wird. Ebenfalls klasse gemacht ist "Dream in Blue", eine Art Neo Proglight Stück, das sich einfach wunderbar öffnet und Soloparts zum Reinlegen bietet. "Breaking Point" ist dann wieder ganz anders, unterschwellig mit einem leichten SANTANA Feeling ausgestattet, auch bedingt durch den gelungenen Keyboardeinsatz. An dieser Stelle müssen auch die fähigen Begleitmusiker John Calarco (dr), Eric Hervey (b) und der Petersburger Kostia (b) sowie Laeland Sklar erwähnt werden, die ihr Übriges zu einem gelungenen Gesamtbild beitragen. Wer sich einmal ein temperamentvolles aber nicht überambitioniertes Gitarristenalbum im eingängigen Rock/Pop Format (mal so für Zwischendurch) anhören möchte und sonst nichts mit solcher Art Alben anfangen kann, dem sei Daryl Stuermer hier wärmstens empfohlen. Reine Progpuristen sollten lieber die Finger davon lassen, denen wird es hier etwas zu gleichförmig und wenig abwechslungsreich zugehen. Live wird man "Go" wohl eher nicht so schnell zu hören bekommen, denn durch die große GENESIS Reuniontour ist der Maestro die nächsten Monate erst mal beschäftigt, schade eigentlich.

Go


Cover - Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:42 ()
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Serpent Smiles And Killer Eyes

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"The Sickness Within" war für HATESPHERE der endgültige Durchbruch, daran gibt es nichts zu rütteln. "Ballet Of The Brute" mag eine höhere Hitdichte gehabt haben, aber das Steamhammer-Debüt sah die Perfektion des HATESPHERE-Sounds und stand dem Vorgänger in Sachen Qualität insgesamt in nichts nacht. "Serpent Smiles And Killer Eyes", von Meister Bredahl höchstselbst produziert, soll da natürlich anknüpfen und HATESPHERE endgültig an die Spitze des modernen Thrash Metals bringen. Der Opener "Lies And Deceit" ist geschickt gewählt, kann er doch einen leichten Metalcore-Touch mitbringen, ohne Thrash-Fans vor den Kopf zu stoßen. Schon während dieser ersten Minuten wird deutlich, dass die Dänen ihr mittlerweile typisches Stakkato-Riffing, die Röhre Mr. Bredahls und den konstanten Druck efefktiv einzusetzen wissen und Songs schreiben, die einfach nur knallen. "The Slain" zeigt das an zweiter Stelle eindrucksvoll und entpuppt sich als HATESPHERE-typischer Mid Tempo-Kracher, bei der Jacob experimentierfreudig ist, während seine Hintermannschaft einen fetten Grooveteppich aufbaut. Gnadenlos schnelle Abrissbirnen haben die Dänen auch im Angebot, sei es das totmetallische "Damned Below Judas" oder das thrashigere "Floating". Ugnewohnt geht "Drinking With The King Of The Dead" vor, Country-Einflüsse hat man bei HATESPHERE bisher eher vergeblich gesucht. Das dabei immer noch ordentlich Druck gemacht wird, versteht sich von selbst, der Song steht in der Tradition der langsamen Nummern, die HATESPHERE bislang auf jeder Platte hatten. "Forever War" ist dann wieder das genaue Gegenteil und eine 1A-Granate, die an THE HAUNTED gemahnt. HATESPHERE werden mit diesem Album niemanden enttäuschen, der die vorherigen Alben liebt und haben mal so eben neun erstklassige Nummern geschrieben, die "Serpent Smiles And Killer Eyes" zu einer der besten Metal-Platten des Jahres machen. Die Band hat ihren Stil endgültig perfektioniert und die Messlatte für die Zukunft sehr sehr hoch angelegt. Aber in dieser Form werden sie sich weiter übetreffen, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen. Das werden sie und die Fans bei den Live-Shows, von denen es hoffentlich viele geben wird - wer nach diesem Album keine Lust auf eine Live-Attacke der Dänen hat, ist taub oder tot!

Serpent Smiles And Killer Eyes


Cover - Serpent Smiles And Killer Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:51 ()
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And The Noble Art Of Irony

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Der lockere Easylistening-Sound von KID DOWN passt auf jeden Fall bestens zum vorgezogenen Sommerausbruch, der gerade sämtliche Temperaturrekorde in unseren heimischen Landen bricht. Vier Jungs aus dem schwedischen Städtchen Åmål, (Bandgründung war 2001, die Debüt EP stammt aus 2004) haben sich zusammengetan und hauen dem Konsumenten mit ihrem Debütwerk "And The Noble Art Of Irony" auf den insgesamt zwälf Nummern in erster Linie leicht bekömmlichen "Spaß Pop Power Punk" mit griffigen Hooks in Großserie um die Ohren. Ich dachte eigentlich, die (goldenen) Zeiten solcher Bands wie SUM 41, BLINK-182 oder auch FALL OUT BOY seien längst vorbei, denn diese Art oberflächliche Kurzweilsongs haben wir doch alle schon reichlich gehört bzw. sämtliche Kamellen dieser Art wurden längst geschrieben. Daher ist dieses vorwiegend amerikanisch geprägte Genre inhaltlich vermeintlich längst ausgereizt. Und genau darin liegt auch, aus meiner Sicht, das große Problem von KID DOWN - die Band ist zwar auch nicht viel schlechter als die Originale, aber die Songs sind halt weder kreativ, noch besitzen sie irgendein längeres Haltbarkeitsdatum in den Gehörgängen. Denn spätestens nach dem zweiten Durchgang hat man die netten Melodien schon wieder vergessen. Sicher, musikalisch ganz gut gemacht, schöne mehrstimmige Backings und einschmeichelnde Hooks bis zum Abwinken, die Produktuion ist ebenfalls schmissig, aber dieses Album bietet ansonsten leider nix Neues. Keinerlei Abwechslung, die Songs werden viel mit Tempo durch die Boxen gerockt, aber was man da so hört ist zwar ganz nett, aber relativ austauschbar und vor allem schon zig mal (auch besser) präsentiert worden. Der Sänger bieten ebenfalls keinerlei Reibungspunkte, solide zwar, aber ohne jeglichen eigenen Esprit mit breiten Ami-English. Tiefgang oder gar Ecken und Kanten wird man hier (natürlich) vergeblich suchen. Alles wird hier dem obersten Ziel, einfach gehaltene (Mit)grölmelodien mit Nummersicher-Ohrwurmgarantie untergeordnet. Die Band agiert spielfreudig mit viel Energie, ist mir auch irgendwie sympathisch und "And The Noble Art Of Irony" macht stellenweise sogar richtig Spaß - von wirklich schlechter Musik kann man daher auch nicht sprechen, aber es hält halt nicht sehr lange an. Die Halbwertszeit beträgt zweimal Anhören im Auto und dann wars das mit typisch lockeren Party-Indie-Punk Junkfood und es ist auch wieder gut. Wer aber davon noch immer nicht genug kriegen kann und auf Bands wie WEEZER, FOO FIGHTERS (die oft genannten JIMMY EAT WORLD Verweise sind aber etwas sehr weit hergeholt, da sind KID DOWN qualitätsmäßig noch Welten von entfernt) abfährt, der wird an soliden Nummern wie "Split This Cake" oder "Nothing More, Just A Lie” sicherlich seine Freude finden. Mir ist dies alles auf Dauer schlicht zu einfalls- und vor allem inhaltslos, dies ist übrigends genauso auf dieses besonders gräuslich-schlechte Coverartwork zutreffend!

And The Noble Art Of Irony


Cover - And The Noble Art Of Irony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:12 ()
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New Erections

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Die noisy Heuschrecken sind zwar nicht mehr ganz so extrem, der "normale" Hörer aber dürfte wohl nur mit einem gehörigen Heuschreck davon kommen. Die Amis aus San Diego machen jetzt Lieder, länger als eine Minute - obwohl "Lied" die Sache nur bedingt trifft. Vielmehr ist "New Erections" ein Konglomerat aus Lärmexperimenten gegen die Dillinger einen Plan haben. Abgehackte Rhythmen und hektisches Geschrei stehen an der Spitze dieser Kakophonie, die aber auch aus grindigen Attacken, Atem-Pausen mittleren Tempos, dunklen Doom-Phasen, punkigen Parts, Elektro-Spielereien und rückkoppelungsähnlichen Geräuschen besteht. Ich weiß nicht, wer sich so was anhört, aber es muss da draußen Vertreter der Spezies Käufer geben, denn die Band besteht schon seit 13 Jahren, kosmonautisch verkleidet, Visionen verbreitend. Und wahrscheinlich ist es gut für die stilistische Bandbreite der Musik-Welt, dass es auch solchen Kapellen gibt. Indes: Anstrengend, abseitig, verstörend und verrückt ist THE LOCUST allemal.

New Erections


Cover - New Erections Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:32 ()
Label:
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Hymns For The Hellbound

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Die METEORS sind DIE Institution in Sachen Psychobilly. Sie sind seit über 25 Jahren im Geschäft, haben über 40 offizielle Alben veröffentlicht und bezeichnen sich durchaus zu Recht als die Könige des Psychobilly, haben sie diese Musikrichtung doch quasi erfunden. Dass sie noch lange nicht müde sind, zeigte schon das geniale Solo-Album von Gründer und Bandkopf P. Paul Fenech vom letzten Jahr. Und jetzt setzt er zusammen mit seinen beiden Mitstreitern noch einen drauf. Denn "Hymns For The Hellbound" ist nicht nur ein METEORS-Album auf gewohnt hohem Niveau, sondern zeigt, dass die Band immer noch besser wird und sich immer noch weiter entfaltet. Der Sound ist wie gehabt purer METEORS-Psychobilly: Surf-Gitarren treffen auf einen klackernden Kontrabass und den für P. Paul Fenech so typischen, morbiden Krächz-Gesang, alles produziert in trashigem Horror-B-Movie-Sound, der so unglaublich sexy daher kommt. Aber was die Jungs da an Vielfalt bieten, schlägt alles. So geht es vom treibenden, surfigen Opener über das durch ein Banjo unterstütze Country beeinflusste "Phantom Rider", das bedrohlich langsame Jody Reynolds-Cover "Endless Sleep", das rock ´n rollige "We Wanna Wreck Here" bis hin zum oberdreckigen Surf-Instrumental "The Cutter Cuts While The Widow Weeps". Überhaupt der Gitarren-Sound von Meister Fenech: Er könnte ein direkter Schüler von Dick Dale sein, so wunderbar hallig, dreckig und cool lässt er seine sechs Saiten erklingen. Sicher, P. Paul Fenech riskiert öfter mal eine dicke Lippe. Dieses Album zeigt aber, dass er sich das durchaus erlauben kann. Einen derartigen Genie-Streich von einem Album muss erst mal jemand nachmachen. Die METEORS scheinen grade erst zur Höchstform aufzulaufen.

Hymns For The Hellbound


Cover - Hymns For The Hellbound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:13 ()
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Apocalypse

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Die Band HOLY HELL könnte dem einen oder anderen ein Begriff sein, und zwar von der letzten Manowartour, in deren Vorprogramm HOLY HELL auftraten. Verwundern sollte dies niemand. Ist die Band doch ein Protegé von Mr. Joey DeMaio (welcher zusammen mit dem Rhapsody Of Fire-Anhang Manoel Starpoli die Songs geschrieben hat) und an den Drums gibt es ein Wiedersehen mit ex-Manowar Schlagzeuger Rhino. Das HOLY HELL etwas "gänzlich Neues und Unerwartetes" sind, wie das Management behauptet kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Die 4-Track-Single "Apocalypse" bietet Gothic Metal in gut bewährter Manier, d.h. opernhafter Gesang, harte Metalriffs und symphonische Elemente, welche aber nicht überbetont werden. So startet die Single "Apocalypse" mit Orgelklängen, klaren weiblichen Vocals (Maria Breon) und gehörig Bombast - dem Song darf mit in der heutigen Zeit schon etwas Hitpotential zusprechen. Der vermetalisierte Musicalsong "Phantom Of The Opera" ist dann ganz stark Geschmacksache - love it or hate it - Aufmerksamkeit erzeugt er auf jeden Fall. Es ist eine Live-Aufnahme - und sollte diese ohne Nachbearbeitung den Weg auf die Single gefunden haben, spricht das für Livequalitäten des Sextetts. Live aufgezeichnet wurde das im Duett mit (wem schon) Eric Adams auf dem "Masters Of Rock Festival" in 2005. Die von Pianoklängen getragene ganz gut rüberkommende Powerballade "Resurrection" und das epische, aber eher nach Standard klingende "Last Vision" vervollständigen den Appetizer. Dazu gibt es noch ein "Electronic Press Kit" mit Videoschnipsel und Interviewparts und das Video des Liveauftrittes zu "Phantom Of The Opera". Für Fans von Nightwish & Co. durchaus eine interessante Sache und Manowar-Jünger dürften das Teil sowieso bereits notiert haben.

Apocalypse


Cover - Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 22:39 ()
Label:
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