Review:

Long Way From Home

()

Wenn dass mal nicht ein gelungenes "Zuckerl" für alle Fans bombastisch angehauchten (AOR) Rocks ist: Die 80er Jahre Kultformation ASIA bringen passend zur Ende Januar bei uns in Deutschland startenden Europatour (mit Barclay James Harvest feat. Les Holroyd) ihre erste Single "Long Way From Home" aus dem aktuellen Studiowerk "Silent Nation" raus.

Mit einem spitzenmäßigem Artwork, gefällt mir fast besser als das CD Cover, erscheint die Erstauflage im aufwendigen Digipak. Zwar sind auf dem Longplayer für meinen Geschmack einige bessere Songs (u.a. "Ghost In The Mirror" oder "I Will Be there For You") die auch als Single getaugt hätten enthalten, als dieser schon etwas bieder-einfach wirkende Song aber was soll man machen. Neben den normalen Radio Edits von "Long Way From Home" sowie "What About Love" enthält die Maxi als kleinen Bonus zwei bisher noch nicht erhältliche aber äußerst gelungene Akustik-Versionen von "Silent Nation" (besser als die Normalversion) und "Long Way From Home". Die wirklich hervorragende Gesangleistung von John Payne kommt bei den deutlich atmosphärischer und einfühlsam aufgebauten Arrangements als dem Original ganz besonders gut heraus. Ansonsten ist in Zeiten knapper Budgets auch bei den Musikkonsumenten diese Geschichte wahrscheinlich eher (nur) was für Fans. Wer in das hierzu gehörige recht solide Album noch nicht reingehört haben sollte, könnte dort vielleicht ein eher angemesseneres Preis/Leistungsverhältnis bekommen. Wir freuen uns aber auf jeden Fall schon mal auf die kommende Tour, wenn auch ASIA wohl leider nur die üblichen 45 Minuten im Vorprogramm spielen dürfen.

Long Way From Home


Cover - Long Way From Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 19:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pepper´s Ghost

()

Nur kurz nach der Veröffentlichung der Konzertmitschnittes "Live And Life" gibt es schon wieder was neues aus dem Hause ARENA zu vermelden - und eins vorneweg - mit "Pepper’s Ghost" hat man gleich zum Start des neuen Jahres einen Markstein gesetzt, an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen könnte. Nachdem schon das letzte reguläre Album "Contagion" ein Genrehighlight war, legt der Fünfer um ex-Marillion Schlagzeuger Mike Pointer und Ausnahmekeyboarder Clive Nolan zum zehnjährigen Bandjubiläum mit Album Nummer sechs also kräftig nach. Die Trademarks von ARENA, ausgefeilte Arrangements aufgesetzt auf ausufernden Keyboardklängen und einem fettem Rhythmusteppich in Tradition des genialen 80er-Marillion-Sounds wurden weiter herausgearbeitet und zu einem opernhaften, ja fast symphonischem Werk komprimiert. Zu hören ist dies durchweg bei jedem der sieben Songs. Am Besten kommt dies aber beim abschließenden, über 13 Minuten langen Werk "Opera Fanatica" zur Geltung. Hier haben ARENA in unglaublicher Weise ihren wuchtigen Keyboardsound mit harten Gitarren angereichert und zu einem bombastischen Ohrwurm verdichtet. Die starke Gesangleistung von Rob Sowden (erinnert in ruhigen Momenten an eine etwas rauere Version von Fish) tut ein übriges um einen absolut ungetrübten Hörgenuss zu gewährleisten. ARENA rocken in den Zwischenparts mehr wie früher, was zum Teil auch am Co-Produzenten Karl Groom (Threshold) liegen könnte, nur um dann in noch melancholischere und sehnsüchtigere Parts zurückzufallen. "The Shattered Room" ist solch eine fast 10-minütige Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Gegenpol ist das nachfolgende "The Eyes Of Lara Moon". Hier kommt man zwangsläufig ins träumen - die balladeske Mischung aus hypnotischen Keyboards, Gitarre und dramatischem Gesang zieht einen immer tiefer in seinen Bann und hinab in die Welt der Melancholie und Illusionen. Apropos Illusionen - hier kommt auch der Titel "Pepper’s Ghost" her. "Professor" Henry Pepper erfand im Jahre 1862 eine Möglichkeit mittels Glas und Spiegel eine Geisterillusion auf die Bühne zu projizieren. ARENA lassen diese Geisterwelt musikalisch wieder auferstehen und liefern damit wohl ein Highlight ihrer Karriere ab. Das Ganze ist in eine aufwendige Geschichte im Comicstil verpackt. Das Quintett erfindet sich praktisch als Comic-Helden des 19. Jahrhunderts neu. Eine Cartoonwelt in welcher jedes Bandmitglied einen bestimmten Helden verkörpert. Im Aufwendigen Booklet gibt es dann zu jedem dieser Helden eine spezielle Story. Analogien zu der Welt von Batman, der Extraordinary League of Gentlemen oder X-Men sind gewollt - aber laut Cilve Nolan in eine Welt des "Gothic Victorian London" hineingepackt worden. Das mehr als edle Digi-Pack im passenden viktorianischen Comicstil kommt dann als Extra auch noch dazu. Ganz klar ist "Pepper’s Ghost" Pflichtlektüre für Freunde gepflegt progressiver Töne - besser konnte das Jahr 2005 gar nicht starten.

Pepper´s Ghost


Cover - Pepper´s Ghost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cryptobeast

()

Jaaa, das Vernichtungskommando aus Chicago ist wieder da! USURPER sind auf ihrem ganz eigenen Feldzug gegen alle Poser und Pseudo-Metaller. Politisch unkorrekt und herrlich old schoolig, so eine Einstellung ist in Zeiten von BWL-Studenten, die Metalcore spielen, echt selten geworden. USURPER nehmen ihre Kutten und Nietenarmbänder höchstens zum Schlafen ab (zum Duschen sicher nicht - welcher echte Metaller duscht schon, Poser?) und kaufen noch immer nur Vinyls. LPs. Wann habe ich das zuletzt geschrieben? Ach ja, früher… mit Tyrantor, Necromancer und ihren Kumpanen kann man sicher unendlich lange "weißt du noch, früher?"-Gespräche führen. Damals war ja eh alles besser. Selbst die Zukunft. Mit so einer Einstellung und dem Bekenntnis zum wahren Metal (hier wird auch nicht über Motorräder gesungen) haben USURPER viel bei SODOM, CELTIC FROST und den ganzen anderen Legenden abgeschaut. Da regiert die Scheuklappe und fremde Einflüsse werden gar nicht erst angehört. Original-Sänger Tyrantor gefällt einen Tick besser als sein Vorgänger, klingt er doch eine Spur räudiger und bekommt die Tom Warrior-Gedächtnis-Schreie ("Uh!") perfekt hin. Neu-Drummer Apocalyptic lässt keine Wünsche nach seinem Vorgänger aufkommen, kann der Platte aber auch keine eigene Note geben. Solider Job halt. "Kill For Metal", "Cryptobeast" oder "Return Of The Werewolf" geben schon Anhaltspunkte, mit was USURPER sich lyrisch beschäftigen. Musikalisch eine Mischung aus rohem Thrash Metal der ganz alten Schule und Death Metal, der in den doomigen Passagen BOLT THROWER würdigt. Auch nicht gerade eine Ikone der Weiterentwicklung. Passt also. "Cryptobeast" ist eine Hommage an die gute alte Vinyl-Zeit, die einfach Spass macht.

Cryptobeast


Cover - Cryptobeast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid!

()

"Postcards From Hell" ist das Debüt-Album des Fünfers aus San Francisco, das in den USA bereits im Jahr 2000 auf dem Indie Label Coldfront Records erschien und jetzt People Like You sei Dank auch hier zu haben ist. AMERICAN HEARTBREAK spielen melodischen, hymnenartigen Pop-Punk mit 70er Glamrock-Einschlag und erweisen sich dabei durchaus als stadiontauglich. Leider gehen sie dabei aber ziemlich drucklos zur Sache, so dass die Stücke oft nach hinten los gehen. Ein Schwachpunkt ist auch der Gesang: Die Stimme von Lance Boone kann man eh schon nicht als besonders markant bezeichnen, aber dazu ist sie auch noch recht dünn und er klingt passagenweise recht angestrengt. Und intonationsmäßig geht´s auch ein paar Mal etwas daneben... Die Songs selbst gehen leicht ins Ohr - genauso schnell aber auch wieder raus, ohne dass etwas hängenbleibt. Überhaupt klingt alles ziemlich gleich, man hat schnell das Gefühl, genau diese Harmoniefolge schon ein paar Mal gehört zu haben, und das Tempo variiert so gut wie gar nicht - die Jungs haben sich komplett dem Mid-Tempo verschrieben. Wenn man aber die Hälfte der CD geschafft hat, kommt man dann doch endlich in den Genuss von drei echten Krachern: "Seven Time Lose", "Not Alright" und "A.M." sind im krassen Gegensatz zum Rest der Scheibe echte Punkrock-Kracher, fast genauso melodisch wie die anderen Stücke, aber schnell und mit Druck gespielt. Warum machen die nicht nur so was? Sie können es doch! Und das macht doch viel mehr Spaß...
Als Limited Edition gibt es dann noch zusätzlich eine komplette weitere CD, die zum einen die "You Will Not Be Getting Paid" von 2003 und zum anderen die erste EP "What You Deserve" enthält, die 2003 noch einmal komplett neu abgemischt wurde. "You Will Not Be Getting Paid" beginnt mit fünf Live-Tracks, deren Soundqualität allerdings so miserabel ist, dass man nicht viel von ihnen hat. Die Songs selbst fallen alle in den oben beschriebenen Mid-Tempo-Bereich, haben selbst also auch nichts wirklich Hörenswertes zu bieten. Dann folgen noch fünf Akustik-Tracks - und mit denen wird es dann richtig finster... Ich hatte ja gehofft, die unsägliche Unplugged-Gitarren-Geklimper-Zeit wäre endgültig vorbei, aber an AMERICAN HEARTBREAK ist das scheinbar vorüber gegangen. Diese fünf Stück sind so unglaublich langweilig und belanglos, dass sie nicht einmal dazu geeignet sind, eine Frau rumzukriegen, weil sie vorher eingeschlafen sein dürfte. Der Remix der "What You Deserve"-EP ist auch nicht wirklich gelungen, da der Sound irgendwie seltsam dumpf klingt. Die Jungs hätten die Stücke lieber noch mal komplett neu einspielen sollen, anstatt zu versuchen, durch Knöpfchendrehen etwas mehr Wumms rauszuholen. An guten Songs ist hier auch nicht viel zu holen, lediglich der letzte - "Nobody Likes Me", zu hören auch schon auf dem zweiten "Where The Bad Boys Rock"-Sampler - überzeugt, da er gut nach vorne geht und einen echten Ohrwurm-Refrain besitzt.
Wer eh schon Fan der Band ist, sollte sich die Limited Edition holen, weil man hier viel Material geboten bekommt. Ansonsten tun AMERICAN HEARTBREAK sicherlich nicht weh, wenn sie dezent im Hintergrund laufen. Zum Abrocken sind sie aber - mit Ausnahme der oben erwähnten Stücke - absolut ungeeignet.

Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid!


Cover - Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15+16
Länge: 5352:1942 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Timeloss

()

Bei "Timeloss" handelt es sich um das Debütalbum von 2002 der Stockholmer Formation PAATOS, daß jetzt durch InsideOut zum erstenmal außerhalb Schwedens (wieder) veröffentlicht wird. Der Fünfer entstand ursprünglich aus den Formationen LANDBERG bzw. ÄGG, die im Februar 1993 zusammen in einem Rockclub auftraten, zunächst als Begleitmannschaft für die Folksängerin Turid aktiv waren und seither unter der Paatos-Flagge gemeinsame Sache machen. "Paatos" ist das Pendant zum griechischen Pathos, die Schweden haben aus rein optischen Gründen einfach noch ein zweites "a" eingefügt. Das Quintett um ihre charaktervolle Sängerin/Cellistin Petronella Nettermalm läßt, allerdings nur was die helle Klangfarbe der Stimme betrifft, größere Assoziationen an BJÖRK aufkommen, die Musik ist dann doch eine ganz andere, viel weniger elektronisch geprägt sondern mit starken progressiven aber noch mehr jazzrockigen Parts mit teilweise recht ausgedehnten Improvisationen. Hieran werden sich dan schon die Geister scheiden, denn nicht immer kann dieses zwar urwüchsige Konglomerat aus 70er Jahre Prog Rock, virtuosen Querflöten, moderne Keyboardsamples, üppigen Mellotronarrangements, Streichern, knarzenden Bassläufen sowie sphärischen Gitarren über die volle Zeit überzeugen oder besser gesagt fesseln. Trotz der (nur) auf den ersten Blick leicht altmodisch wirkenden Features, man will den hier geprägten Stil übrigends selbst als "melancholic post rock" verstanden wissen, hat die Band auf den nur knapp vierzigminütigen fünf Tracks neben manchen nur schwer verdaulichen Ergüsse durchaus einige sehr sehr starke Momente. Hierfür sthen u.a. das mitreißende "Hypnotique" (ist als Bonus-Video enthalten) oder das fesselnde mit Drum’n"Bass Rhythmen unterlegte etwas soundtrackartige "Quits", leider wurde hier der Schluß mit einer für meinen Geschmack völlig missratenen vierminütigen schrägen Bläserimprovisation ziemlich verhunzt. Ansonsten wird der größtenteils relativ schwermütig daherkommende Sound zwischen den reichhaltigen instrumentalen Parts klar von der naiv fast schon zerbrechlich zart wirkenden Stimme Petronella’s geprägt, die mit unterkühlten Charme melancholische Atmosphären wie in verrauchten Jazzbarkellern aufkommen läßt. Ehemann, Drumer & Haupttexter Huxflux N. zeigt sich äußerst vielseitig, Breaks & verschiedenste Sounds schüttelt er im Dutzend aus den Ärmeln. Als Sessionsmusiker war u.a. auch schon bei JOHN NORUM, CLAWFINGER oder RAMMSTEIN aktiv. Gitarrist Peter Nylander, studierter Musiker mit Abschluss am Berklee College, hat sich in der Jazzszene einen beachtlichen Namen erspielt. Bassist Stefan Dimle betreibt nebenbei den Plattenladen in Stockholm. Johan Wallén schließlich, (ex-Dub-Formation Pro-Seed) hat mit seinen gepflegten Mellotron-Sounds einen großen Anteil am starken Retrocharakter im PAATOS Sound. Sicher außergewöhnliche Musiker, nur wie gesagt, die Scheibe bietet insgesamt keine leichte Kost, für "Timeloss" muß man sich intensiv Zeit nehmen dann können die jazzig plakativen Songstrukturen durchaus ihre Reize entfalten.

Timeloss


Cover - Timeloss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 39:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Muse Awakens

()

HAPPY THE MAN noch nie was von gehört - so wird es sicher einigen Konsumenten (mir übrigends auch) ergehen, wenn sie diesen Bandnamen hören und das obwohl diese Jungs in den 70ern anscheinend mal ne relativ große Nummer im Progzirkus waren. Sie hatten zwar nie so den ganz großen Erfolg wie etwas YES, ELP oder KING CRIMSON aber die Band um ihren Leader Stan Whitaker wurde Ende der Siebziger anerkanntermaßen als eine der eigenständigsten Progrockbands angesehen. Die beiden damals erschienenen Studioalben der Amerikaner gelten als Meilensteine des Genres und wurden bereits mehrfach wiederveröffentlicht. Nach zwei weiteren CD’s mit Live- bzw. Demomaterial in den Neunzigern formierte sich die Band nach andauernden Reuniongerüchten im Jahr 2003 dann tatsächlich nochmals neu, zwar nicht ganz im original Line-up, aber egal - jetzt hat man mit "The Muse Awakens" jedenfalls ein nagelneues Album am Start. Tja was soll man sagen, HAPPY THE MAN sind keinesfalls ein Fall von "leichter" Muse selbst für das Proggenre, denn hier wird durchaus freizügig improvisiert, teilweise gejazzt, ein Break jagt das nächste, eine starke Keyboardbetonung ergänzt sich mit komplexen Arrangements und natürlich viele "wilde" Soloeinlagen gibt’s quasi an jeder Ecke und vor allem Kante. HAPPY THE MAN sind dabei fast gänzlich instrumental unterwegs, der (leider) einzige Song mit Vocals, das treibende "Shadowlites" ist für mich aber einer der besseren Songs, denn hier geht es musikalisch deutlich nachvollziehbarer zu und nicht ganz so vertrackt. Stellenweise stellt sich bei allem Einfallsreichtum dann auch noch ein gewisses Überladungsgefühl ein wobei es die Band mit dem "Dudelseichtfaktor" schlicht und einfach etwas übertreibt. Die Jungs haben jetzt schon verlauten lassen, daß man bereits fünf neue Vocal-Nummern im Kasten habe, diese Entwicklung kann auf jeden Fall nur als positiv bewertet werden. Trotzt der Betonung in der üppigen CD-Info auf "zugänglichere" Songs, ist der Großteil des vorliegende Materials von "The Muse Awakens" schon relativ anstrengend zu hören, die Band legt größeren Wert auf diffizile Rhythmus-sowe Taktwechsel ein durchgängig nachvollziehbarer rote Faden bzw. eingängige Melodien sind eher rar gesät. Für Genreliebhaber, die auf 70er Jahre geprägten Prog mit hohem Retroanteil wahrscheinlich abfahren ein Schmankerl - alle anderen können sich das Teil getrost schenken.

The Muse Awakens


Cover - The Muse Awakens Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Lair Of The White Worm

()

Ehrlich gesagt hatte ich nach den Änderungen im Line-Up von GOD DETHRONED ein wenig Angst, die Kapelle könne zum schnöden Solo-Projekt Henri Sattlers werden. Doch nach einer überzeugenden Live-Performance in Hamburg waren die leisen Zweifel wie weggeblasen, Henri und Gefolge (die beiden Neuen Henk am Bass und Isaac Delahaye an der Gitarre sowie Arien van Weesenbeek an den Drums) überzeugten auf ganzer Linie. Das lag sicherlich an der Frische des neuen Line-Ups - was sich auch auf die neuen Songs ausgewirkt hat. Nicht, dass meine Lieblingsholländer den Death Metal in eine neue Umlaufbahn schießen, aber sie perfektionieren ihren Stil: Einfach, aber wirkungsvoll, hart und schneller als auf dem höllischen Lungen-Album. Da gibt es schlichte Hits ("Rusty Nails" und "Sigma Enigma"), haufenweise kompromisslose Death-Knaller mit genialen Gitarren-Parts, und einen angegrunzten Gesang, der endlich mal wieder nicht langweilig Tiefenrekorde zu brechen versucht und sich auch nicht anhört, als sitze der Shouter unter einer Käseglocke. Einen Anspieltip neben den beiden genannten Hymnen herauszuheben, fällt schwer, denn die ganze Scheibe bewegt sich auch gleichbleibend hohem Niveau. Irgendwie wirken GOD DETHRONED, als seien sie erwachsen geworden, aber jung geblieben. Diese Band muss niemanden etwas beweisen, da gibt es keine Instrumenten-Vergewaltigung zum Zwecke der Selbstbeweihräucherung - was zählt, das sind die Songs und deren verheerenden Wirkung auf die Fans. Und die hat es in sich. Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss - und ich bezweifle, das es ähnlich leistungsfähige Rösser gibt wie dieses aus Holland. Der Mut zur neuen einfach- und Direktheit hat diese CD zu einer Super-Scheibe gemacht. Danke Holland, Hup GOD DETHRONED Hup!

The Lair Of The White Worm


Cover - The Lair Of The White Worm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

´Tage Mahal

()

Kaum zu glauben: nachdem man von SAVATAGE jetzt über drei Jahre lang nichts mehr gehört hat, melden sich deren (ehemalige) Bandmitglieder nach und nach mit Hammeralben zurück, die aneinandergereiht erst aufzeigen, welch unglaubliches Potential in der Band steckt(e). Nach Zak Stevens ("Watching In Silence" - geil und zum Teil von Oliva geschrieben) und Chris Caffery ("Faces" - sehr geil!) erscheint nun auch Power Metal, - und Scheidbrennerstimmen - Gott Jon Oliva mit seiner neuen Band PAIN auf der Bildfläche. Bei der Formation handelt es sich, genauer gesagt, um die alte CIRCLE II CIRCLE - Band, die der gute Jon für seine Zwecke einspannen konnte. Das herausragendste Merkmal von "’Tage Mahal" ist die Tatsache, dass Mr. Oliva auf einmal wieder singen kann wie in alten Tagen. Die schwache, elektronisch gedoppelte Stimme von "Poets And Madmen" ist komplett verschwunden und man hat den Eindruck, "Sirens", "Streets" oder "Doctor Butcher" seien gerade erst drei Wochen alt. Super!!! Mal bluesig, mal hardrockig, mal metallisch und immer begleitet von seinem herrlichen, rauen, diabolischen Röhren lässt es Jon in ach so geliebter Manier krachen. Beim Opener "The Dark" läuft jedem Altfan eine Gänsehaut den Rücken herunter, das geniale "People Say - Gimme Some Hell" spielt gekonnt - witzig mit allen möglichen SAVATAGE - Songtiteln, während Songs wie "Guardian Of Forever" (überlang und komplex), "Walk Alone" oder "Fly Away" die gefühlvolle, balladeske Seite des Meisters zeigen und straighten Rockern wie "All The Time" (klasse!), "Nowhere To Run" oder "Pain" gegenüberstehen. Insgesamt ist "’Tage Mahal" ein Pflichtprogramm für jeden SAVATAGE - Fan, auch wenn der Härtegrad über weite Teile nicht am oberen Ende der Skala angesiedelt ist. Im Gegensatz zu "Watching In Silence" und "Faces" geht Jon Oliva eher den Weg des getragenen Songwriters und setzt kaum auf knallende Riff - Infernos oder stampfende Bangorgien, wobei man jedoch auf die seit zig Jahren typischen Chöre und mehrstimmigen Gesänge nicht verzichten muss. Aber auch ohne aufgesetzte SAVATAGE - Brille ist "’Tage Mahal" ein hervorragendes Album geworden, das den Titel "Power Metal" zwar nicht ganz verdient, aber trotzdem genug Feuer im Allerwertesten hat, die "Konkurrenz" (als ob es die für Jon Oliva je gegeben hätte…) einmal mehr blass aussehen zu lassen - verdammt blass!!!

´Tage Mahal


Cover - ´Tage Mahal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

These Evil Things

()

Mit ihrer 25jährigen Bandgeschichte, 30 Alben und um die 4.500 gespielten Konzerten kann man die METEORS durchaus zu Recht als die Urväter des Psychobilly bezeichnen. Nach einem Split im Jahr 2000 fand sich das Trio 2003 wieder zusammen und nahm mit "Psychobilly" eine Platte auf, die ziemlich enttäuschte. Deutlich langsamer als der Großteil der Vorgänger-Alben wirkten viele Songs zu zahm und kraftlos und man musste befürchten, dass Bandkopf Paul Fenech und seine beiden Mitstreiter schließlich doch in die Jahre gekommen sind. Diese Befürchtung zerstreuen sie mit "These Evil Things" allerdings in alle Winde. Hier gibt es wieder den puren METEORS-Sound: roher, dreckiger Psychobilly, z. T. vermischt mit End 60er Surf- und Horror-B-Movie-Sound sowie Country und Western, und darüber Paul Fenechs morbid-rauer Gesang. Unterstützt werden die fast durchweg guten und ohne Ende böse groovenden Songs durch die herrlich altmodische - sprich: etwas trashige - Produktion. Zwar gibt es auch einige wenige Durchhänger, wie z. B. das schleppende und ziemlich eintönige "Ladykiller", aber Kracher wie "Scream You Fucker Scream" oder das geniale Western-Instrumental "The Loneliness Of The Long Distance Killer" machen das auf der Stelle wieder wett. Ja, man merkt es schon an den Songtiteln - auch bei den Texten setzt Paul Fenech wieder auf die altbekannten Lieblingsthemen: Psychopathische Killer, Horrorfilme und der Tod im Allgemeinen sowie in jeder nur erdenklichen Variante. "These Evil Things" macht von vorne bis hinten höllisch Spaß - im wahrsten Sinne des Wortes. Und vor allem freut man sich schon beim Hören auf die anstehende Tour. Mit dieser Platte im Gepäck verspricht jedes einzelne Konzert eine großartige Party zu werden. Lasst uns feiern!

These Evil Things


Cover - These Evil Things Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bloodshed

()

Oh Oh, halten es die brasilianischen High Speed - Deather KRISIUN jetzt wie die Kollegen von VADER und hauen nach jedem Album eine Midprice (wenn’s mal so wäre…) - Hastenichtgesehen - Compilation - EP auf den Markt? Nun, im Fall KRISIUN geht die Angelegenheit ausnahmsweise in Ordnung, da das Werk eine adäquate Spielzeit besitzt und tatsächlich weit unter Album - Preis gehandelt wird. Zudem ist das hier neu aufgelegte Demo "Unmerciful Order", das 1993 schon einmal auf einer Compilation der Band erschien, seit Jahren nirgends mehr aufzutreiben. Diese vier Songs ("They Call Me Death", "Unmerciful Order", "Crosses Toward Hell" und "Infected Core" - eingeleitet von einem neuen Intro names "Voodoo") sind ein El Dorado für Highspeed - Deather der ganz, ganz alten Schule. KRISIUN klangen damals, auch vom dumpfen Rumpelsound her, wie CANNIBAL CORPSE zu "Tomb Of The Mutilated" - Zeiten und sind für Normalos fast ungenießbar. Die fünf neuen Tracks hingegen sind von einem ganz anderen Kaliber: langsam, heavy, und sie zeigen, dass die Jungs nicht nur ICE beherrschen, sondern auch schwere, majestätische Dampflok. Nur warum sich zu dem technisch brillanten und fett produzierten Death Metal - Inferno noch zwei weitere Intros / Outros gesellen, will sich mir nicht erschließen. Gerade das abschließende "MMIV" ist zwar schön gruselig - atmosphärisch geraten, wirkt aber wie ein Füller, was dessen recht lange Spielzeit noch bestätigt. Für Fans garantiert ein Muss, da die Band ihre Spannbreite hier einmal richtig erweitet, aber "Tester" sollten besser zu den regulären Alben greifen.

Bloodshed


Cover - Bloodshed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:57 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - SPV