Review:

Our Last First Record

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Auf die aktuelle CD "Our Last First Record" von EATEN BY SHEIKS war ich schon ziemlich gespannt, eilte dieser Band in den letzten Jahren doch stets der gewisse Ruf einer aber (bisher) hauptsächlich von Labelseite, verkannten Kultband voraus. Nachdem die Jungs während ihres nun bereits neunjährigen gemeinsamen Musizierens sogar von der (Dorf) Metropole Göttingen in die Musical sowie neuerdings auch Rockmetropole Hamburg umgezogen sind, hat man nie den nötigen unbändigen Idealismus verloren und jetzt für dieses fünfte Album mit SPV doch endlich ein großes Label gefunden. Dies wurde wohl auch im Titel "Our Last First Record" wohl etwas ironisch ausgedrückt. Musikalisch bewegen sich die Scheichs tatsächlich weit abseits jeglicher Trends oder sonstiger derzeit angesagten verkaufsfördernden Attribute, denn weder hat man eine (optisch) oder gesanglich geile Sängerin an Bord oder war Gewinner bei irgendwelchen Casting Shows noch hat man eine wirkliche Hitsingle im stilechten Pop-Metal-Gothic Mitsingrefrain auf der Platte. Aber die Jungs pflegen, da hat der Beipackzettel schon irgendwo recht, eine recht unaufdringliche, fast schon zurückhaltende Art von Indie Rock mit stellenweise bewusst eingestreuten Popelementen. Teilweise sogar stark melancholisch vertrackt, vor allem bei den ruhigeren Momenten wie bei solchen Songs wie "Sometimes" oder "Perfectly" mit leichten TRAVIS Anliehen, aber manchmal verzettelt man sich auch ein klein wenig in eher unspektakuläreren Arrangements wie bei "The Fresh" oder "This Is Why", die eher als Füllmaterial zu bezeichnen sind. Die versprochenen kantig-trockenen oder dynamisch rockenden Tracks muß man doch etwas mit der Lupe suchen, was eventuell auch an der etwas glatten Produktion liegt. "Disco 3000" oder der auch starke Opener "Adored" sind astreine Vertreter dieser Richtung. Meine Favoriten sind auf der CD aber das energetische "Executive" sowie "Say My Name". Wie gesagt, prägend sind auf "Our Last First Records" stark an die 80er Jahre erinnernde Songstrickmuster von zugegeben auch großartigen Bands wie THE CURE oder THE SMITHS aber warum denn nicht?! Bei "Sleeping Bag" wurde aber unglaublich cool, lässig aber gut bei den RED HOT CHILLI PEPPERS geklaut, wobei die überzeugende Stimme von Ricardo Cortez überhaupt etwas an diese Band erinnert. Vergleiche hin oder Schubladen her die Scheichs bewegen sich mit ihrer Musik ganz sicher auf unkonventionellerem Terrain für heutige Zeiten, ohne Computereinsatz oder klebrige Keyboards kommen so aber auch absolut glaubwürdig und mit einer gewissen Eigenständigkeit rüber. Trotz einiger Längen bei den langsameren Songs können die EATEN BY SHEIKS etliche Pluspunkte sammeln. Diese offensichtlichen Fähigkeit für eingängige Titel und schlichten Unbekümmertheit (totz der langen Jahre im Geschäft!) etwas Altes neu zu erfinden, verdient vollen Respekt. Wenn auch die ganz großen Erwartungen meinerseits nicht ganz erfüllt wurden, diese absolut sympathisch rüberkommende Formation sollte trotzdem eine Chance von euch bekommen, denn diese Jungs sind wahrlich nicht übel.

Our Last First Record


Cover - Our Last First Record Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:35 ()
Label:
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Slaughter Of The Soul

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"Terminal Spirit Disease" wird von den Björler-Brüdern favorisiert, "The Red In The Sky Is Ours" hatte den geileren Titel - dennoch war und ist "Slaughter Of The Soul" DAS Album von AT THE GATES - nämlich das, mit dem sie ihren legendären Ruf das erste Mal einigermaßen kommerziell abbilden konnten. Ach was - "Slaughter Of The Soul" ist das geilste Album von AT THE GATES. Dieses Album hat in Wahrheit den Göteborg-Stil definiert: Tompas heiseres und tiefes Death-Metal-Gebrüll, Adrian Erlandsson trommelt wie eine Maschine, Jonas Björler hält am Bass mit - und Martin Larsson und Anders Björler liefern sich an den Gitarren wahnsinnige Melodieläufe mitten in dieser brutalen Orgie. Als ich den Opener "Blinded By Fear" das erste Mal gehört habe, musste ich mich erst einmal hinsetzen. Runde neuneinhalb Jahre später muss ich immer noch in den absurdesten Situationen mitbangen, es geht nicht anders. Und, man kann zwar viel dran rumdeuteln, aber "Slaughter" ist strenggenommen unerreicht - IN FLAMES waren nie so konsequent hart und trotzdem swingend wie AT THE GATES beim Break vom Titelsong. Hart und verzweifelt - ja, das ist dieses Jahrhundertwerk trotzdem. Wenn man sich im Nachhinein Bios und Interviews anguckt, war der Band schon deutlich klar, dass sie sich auflösen würde - ein gewisser nihilistischer Charme ist den Songs nicht abzusprechen. Mit Liebe gemacht ist der Spannungsaufbau in dieser Spätphase des Vinyls - 1995 hatten die CD-Verkäufe die der LPs längst überrundet, trotzdem gibt es mit "Into The Dead Sky" und "The Flames Of The End" zwei ruhige Schlusssongs. Und mit "Suicide Nation" wird auch noch mal genauso zackig in die virtuelle B-Seite eingestiegen wie mit dem Opener "Blinded By Fear" von vornherein auf die 12 gehauen wird. 9 ½ Jahre - das Album feiert im November sein Zehnjähriges. 2002 hat Earache mal eine limitierte Digi mit Liner-Notes von Tompa und sechs Bonus-Tracks ("Legion", "The Dying", "Captor Of Sin", "Unto Other (demo 95)", Suicide Nation (demo 95)", Bister Verklighet") herausgebracht, die ist inzwischen vergriffen. Vielleicht wird sie ja zum 10. Jubiläum neu aufgelegt? Zu hoffen wäre es. Und jetzt: Praise the twins!

Slaughter Of The Soul


Cover - Slaughter Of The Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:13 ()
Label:
Vertrieb:
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1984

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Roger Miret dürfte als langjähriger Sänger der New Yorker Hardcore-Legende AGNOSTIC FRONT hinlänglich bekannt sein. Nachdem er 1990 bereits als Bassist in die Band LADY LUCK einstieg, in der seine Frau Denise singt, ist er seit ein paar Jahren mit den DISASTERS bereits in seiner dritten Band aktiv - und hat sich mit dieser komplett dem Punkrock verschrieben. Nach dem Debüt von 2002 erscheint jetzt mit dem vom Meister selbst produzierten "1984" das Nachfolgealbum, auf dem es 13 Streetpunk-Hymnen zu hören gibt, die zum Teil deutlich von Bands wie den CLASH oder den BUZZCOCKS beeinflusst sind. Bis auf den kurzen, folkigen Schluss-Track sind die Songs allesamt rotzig, dreckig und rau, aber trotzdem melodisch, und dazu folgt ein Mitgrölrefrain auf den anderen. Über die gesamte CD-Länge klingt zwar vieles etwas gleich und beliebig, aber man bleibt immer wieder an Krachern hängen, wie "Turncoat", "Street Rock ´n Roll" oder "Kill For Cash". Hier ist ein Altmeister am Werke, der den Jungspunden von heute zeigt, was wahrer Punkrock ist.

1984


Cover - 1984 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 29:46 ()
Label:
Vertrieb:
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Shadowland

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Die musikalischen Anfänge von THE DEEP EYNDE aus Los Angeles sind eher den Genres Deathrock und Horror Punk zuzurechnen. Doch dann wurde Skateboard-Legende und THE HUNNS/U.S. BOMBS-Sänger Duane Peters auf sie aufmerksam, der hinter dem düsteren Sound klassischen kalifornischen Punkrock als eigentliche Wurzel entdeckte. Also nahm er sie für sein Label Disaster Records unter seine Fittiche, für das Mike Rozon (u. a. Beck, MELVINS) das neue Album "Shadowland" produzierte, das in Europa bei People Like You erscheint. Die Dunkelheit konnte Duane dem Fünfer aber nicht völlig austreiben und so ist das vorläufige Endergebnis düster-melodischer California-Punkrock, dem man stellenweise einen leichten 80er New Wave-Rock-Einschlag sowie Einflüsse von Bands wie THE DAMNED, den MISFITS oder auch den RAMONES anhört. Die schnörkellosen Songs gehen mit ihren dreckigen Gitarren gut nach vorne und aufgrund der Sing-Along-Refrains auch gut ins Ohr, sind gleichzeitig aber auch sehr vielseitig: Direkt das erste Stück "Suicide Drive" - ein absoluter Ohrwurm und für mich der "Hit" der CD - könnte mit seinem 80er Rock-Einschlag ein verpunktes Billy Idol-Cover sein; Stücke wie "Society´s Parasite" und "Nuthin To Do" sind schneller Punkrock reinsten Wassers, bei "Don´t Walk Away" erklingen Surf-Gitarren und im letzten Track "Mr. Guilt" wird auch mal ein bisschen Rockabilly-like geswingt. Dazu verfügen THE DEEP EYNDE mit Fate über einen Sänger mit einer sehr guten und charismatischen Stimme, die irgendwo zwischen klar und dreckig liegt und in den Tiefen stellenweise wie eine Mischung aus Billy Idol und Glen Danzig klingt. Mal wieder ein großartiges Release vom Dortmunder People Like You-Label, das vom ersten Ton an süchtig macht.

Shadowland


Cover - Shadowland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Last Days Of Utopia

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Doch, die neue CD von DOMAIN "Last Days Of Utopia" ist schon eine ganze Ecke anders geraten als die bisherigen vier Alben seit der erfolgreichen Reunion in 2001. Die stetige (Weiteren) Entwicklung immer mehr weg vom doch etwas biederen Hardrock hin zu eher härteren Sounds sprich melodischen Metals mit komplex-epischen Songstrukturen konnte man ja schon bis zum gelungenen Vorgänger "The Sixth Dimension" sehr gut nachvollziehen. Das aktuelle Werk bewegt sich jetzt aber noch eine ganze Ecke stärker in die symphonisch-epische Richtung (u.a. gibt´s ein richtiges Orchester zu hören!) und es sind sogar einige progressive Elemente auf diesem ersten Konzeptalbum in der langen Karriere von DOMAIN enthalten. Besonders beeindruckend für mich sind diese spitzenmäßigen Chorarrangements, die mich gleich mehrfach äußerst positiv an AYREON bzw. STAR ONE Scheiben erinnern. Die Doppelbelastung von Sänger Carsten "Lizard" Schulz (steht ja gleichzeitig auch noch bei EVIDENCE ONE in Lohn & Brot) scheint sich eher förderlich auszuwirken, neben einer klasse Gesangsleistung hat er sich so ganz nebenbei auch die umfangreiche Heldenstory, der sich auf der Suche nach einer neuen Existenz auf eine ganze Menge Abenteuer einlassen muß, sehr ideenreich ausgedacht. Der Labelwechsel sowie der personelle Wechsel am Bass, hier ist jetzt ex-CASANOVA/DEMON DRIVE Tieftöner Jochen Mayer mit an Bord, scheinen sich darüber hinaus ebenfalls sehr befruchtend ausgewirkt zu haben. Mastermind sowie Ausnahmegitarrist Axel "Ironfinger" Ritt liefert hier jedenfalls mit seinen absolut stimmigen Kompositionen verpackt in einer sehr hochwertigen Produktion mit viel mitreißenden Songs, die gleichzeitig vor packenden Melodien nur so strotzen und trotzdem noch genügend Härte aufweisen, sein bisheriges Meisterwerk ab. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Fans auf diese sicherlich etwas schwieriger zu konsumierende Musik als man es bisher von Domain gewöhnt war. Aber die etwas verschachtelteren manchmal sogar leicht progmäßigen vertrackten Arrangements bieten dafür auch nach mehreren Durchläufen noch neue lohnenswerte Details auch oder gerade für anspruchsvollere Zuhörer. Fans von bombastisch angehauchten Rockopern mit viel orchestralem Flair ohne zu starke Keyboardbetonung und trotzdem noch betont heavy eingespielten Gitarren müssen hier einfach zuschlagen. DOMAIN haben sich unter Beibehaltung der bisherigen Bandtrademarks mutig auf neues Terrain gewagt und dabei absolut dazu gewonnen. Meinen Respekt "Last Days Of Utopia" ist zweifellos ein Meilenstein in der hoffentlich noch etwas länger währenden Karriere der Band. Leider stand mir nur die einfach Promo CD zur Verfügung aber das Album wird außerdem noch als limitierte Doppel-CD-Version erscheinen auf der neben drei Remixen auch noch ein Remake "Caught In The Flame", ein Bonussong "Head Above The Water", ein Videoclip und diverse Multimediaspielereien enthalten sein werden.

Last Days Of Utopia


Cover - Last Days Of Utopia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:2 ()
Label:
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More Than Meets The Eye (Re-Release)

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InsideOut ziehen ihre Re-Release Politik konsequent durch und veröffentlichen mit dem 1992 erschienen JADIS-Debüt "More Than Meets The Eye" eine weitere, mittlerweile vergriffene Scheibe neu - remastert, remixt und plus Bonus CD - und nebenbei wohl das Glanzstück in der Diskografie der Band und ein Highlight des Neo-Prog. JADIS formten sich bereits Ende der Achtziger - kamen aber erst mit dem Debüt knapp fünf Jahre später so recht in die Gänge. Trotz hochwertiger Kost stehen Mastermind Gary Chandler, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Band und seine Kollegen meist im Schatten der großen Brüder Marillion und IQ. Wobei sich die Geschichte von IQ und JADIS faktisch kaum trennen lässt, standen doch bei "More Than Meets The Eye" neben Schlagzeuger Stephen Christey mit Bassist John Jowitt und Keyboarder Martin Orford zwei IQ-ler in den Reihen der Band. Ihre Herkunft können JADIS kaum leugnen - allerdings zeigen ihre Songs von Beginn an schon eine etwas größere Nähe zu melodischen Rock. Charakteristisch auch das filigrane und gefühlvolle Gitarrenspiel in den hochmelodiösen Soli welches sich hervorragend mit den symphonischen Keyboards ergänzt und Chandlers ansprechend warmer Gesang. Vor allem der dynamische Opener "Sleepwalk”, das atmosphärische, mit Flötenspiel angereicherte "Wonderful World" und das Glanzstück des Albums "The Beginning And The End" zeigen auf, dass JADIS für ausgefeilte und eingängige Arrangements stehen. Neben einem 16-seitigen Booklet mit neuen Liner Notes von Band Chef Gary Chandler wird das Ganze durch eine Bonus CD mit 13 bisher meist auf CD nicht zugänglichen Stücken aufgewertet (Spielzeit 48:18). Im einzelnen sind dies acht Demo-Aufnahmen aus dem Jahre 1987 und 1989, produziert von Marillion’s Steve Rothery (u.a. das Demo zu "G.13" - erschienen damals nur auf limitierten Vinyl), zwei weitere Songs aus einer Session an der University Of Surrey (einschließlich einer frühen Version von "This Hanging Face") - allesamt für Demos erstaunlich gut produziert, sowie die Rohversion von "The Beginning And The End" (eingerahmt durch zwei kurze instrumentale Parts "Baboon Enquiries"). Sicher eine mehr als lohnende Anschaffung für alle Marillion und IQ Freaks, welche das formidable JADIS-Debüt noch nicht ihr eigen nennen.

More Than Meets The Eye (Re-Release)


Cover - More Than Meets The Eye (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:23 ()
Label:
Vertrieb:
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Picture

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Nachdem mit weiteren Veröffentlichungen des bisherigen Prog-Flagschiffes Transatlantic (nach dem Ausstieg von Neal Morse) nicht mehr so schnell zu rechnen sein dürfte, hat sich InsideOut Chef Thomas Waber die Mühe gemacht eine andere sogenannte Prog-Supergroup ins Leben zu Rufen. KINO nennt sich das Projekt und "Picture" das mehr als gelungene Debüt. Das Quartett besteht aus Keyboarder John Beck (It Bites, John Wetton, Alan Parson), ex-Porcupine Tree Drummer Chris Maitland, Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, The Urban) sowie ex-Transatlantic und Marillion Bassist Pete Trewavas. Vergleiche mit Transatlantic verbieten sich gleichwohl, da KINO ein ganzes Stück eingängiger zu Werke gehen. Ihre Wurzeln liegen hörbar in der Rockmusik der späten Siebziger und der Achtziger, ausufernde Frickelparts wurden konsequent dem songdienlichen Konzept des Albums untergeordnet. Großartiges Herzstück des Gourmethappens ist gleich der 9-minütige Opener "Losers Day Parade" - eine außerordentliche Progrock-Achterbahnfahrt. Über harte, fast metallische Rockriffs, faszinierenden Orgelparts, ruhige melodiöse Momente, harmonischem Gesang und dezent eingesetzten weiblichen Vocals bis hin zu Anleihen bei ELO und Beatles stimmt hier einfach alles. Derart können auch die neun weiteren Songs auf "Picture" überzeugen und setzen sich verdammt schnell in den Gehörgängen fest. KINO haben den Spagat geschafft musikalisch Anspruchsvolles derart gelungen zu arrangieren, das hier nicht nur instrumentale Prog-Fetischisten den Hut ziehen, sondern auch Otto-Normalhörer Zugang finden sollte. Neben Versatzstücke ihrer Herkunftsband verschmelzen KINO auf "Picture" auch noch Sounds und Einflüsse von King Crimson und Yes über Peter Gabriel bis hin zu Asia (nur um mal einige Bekannte zu nennen welche mir bei meiner Reise mit dem Album begegnet sind). Das balladeske "Letting Go" trägt John Becks Handschrift und weis durch wundervolle Keys und einem eindruckvollem Gesang zu gefallen. Zusammen mit dem nachfolgendem Ohrwurm "Telling Me To Tell You" (Marillion meets Police) sind KINO hier zwei absolut radiotaugliche Songs gelungen. Ausfälle gibt unter den ganzen Hochkarätern nicht, als da zum Beispiel wären: "Perfect Tense" (ein weiterer Marillion-mäßiger Ohrwurm mit Pop-Appeal und Lyrics zum genauer hinhören), das relaxte daherkommende 7-minütige "Holding On" (nun doch ein wenig Transatlantic und Yes) und dass das Album abschließende, von Piano getragene, kurze lyrische Titelstück "Picture". Das Jahr 2005 fängt für Genrefreunde schon mal mit ganz großem KINO an. Da gibt es nur eins - sofort das Ticket für die erste Vorstellung lösen und auf ein Sequel hoffen.

Picture


Cover - Picture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:57 ()
Label:
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The Gathering Wilderness

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PRIMORDIAL haben sich über die vergangenen Jahre eine Art Kultstatus erspielt - teils galten sie als die einzig legitimen Nachfolger von SABBATH, zum anderen Teil hatte das sicher damit zu tun, dass sie auf dem ausgezeichneten, aber kurzlebigen Label Misantropy waren. Mit ihrem ersten Album für Metalblade machen PRIMORDIAL einen Schnitt und wahrscheinlich bewußten Neuanfang. Allen, denen jetzt die Pferde durchgehen, sei "Ruhig Brauner, ruhig" gesagt, denn die unverwechselbaren Trademarks sind immer noch vorhanden: Ciárans Gitarrenriffs peitschen ellenlang durch das Album wie der Atlantikwind über die Grüne, baumlose Insel, Gitarre und Bass gehen wie eine Breitwand aus Regen und Sturm auf einem nieder. Noch typischer folkig-irische sind Simons Drums. "The Gathering Wilderness" ist erschreckend erwachsen - und leer. Lange schon sind nicht mehr Gottessuche und unterkühlter Haß und, ironisch aber wahr, Misantropie so in Noten gegossen worden. Alans Texte befassen sich mit Natur und heidnischen Göttern, Krieg und Aufbegehren - und seine Stimme geht einem nicht mehr aus dem Kopf, "Can´t you hear it?" Dieses Album ist ein fatalistisches kleines Aufbegehren, ein großartiger, aber gemäßigter Kreuzzug gegen die Mittelmäßigkeit. Ein Pagan Metal-Album, dass man mit theologischen Vokabeln beschreiben kann. Paradox? Vielleicht. Genauso paradox, dass dieses Album positive Aspekte hat und einem den Glauben an gute Musik zurückgibt. Für eine solch dichte und düstere Atmosphäre muss eine Blackmetal-Band lange am Corpsepaint pinseln. An den Soundreglern saß "Sir Billiam Anderson", bekannt durch NEUROSIS und MELVINS - aber er hat eben keine Krachorgie drauß gemacht. Aber vielleicht ist es ihm zu verdanken, dass "The Gathering Wilderness" ähnlich wie die letzten beiden NEUROSIS-Alben zahlreichen karthatische Momente hat - und deswegen den neueren Fans der Krachgötter auch dringend ans Herz gelegt wird.

The Gathering Wilderness


Cover - The Gathering Wilderness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mythos

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Juchuuu!!! Und noch ein Power Metal - Act aus Italien! Angstzustände, Herzrasen, cholerische Anfälle und Hämorrhoiden sind meist nur einige der Symptome, die sich beim Einlegen der CD einer neuen "Power Metal" - Band von der sonnigen Stiefelinsel einstellen. Aber zum Glück hält sich mein Krankheitsbild bei RAISING FEAR in Grenzen, denn das Quintett hebt sich positiv von seinen ausschüssigen Landsleuten ab. Kein Keyboard, kein Eunuchengejaule über Siegfried und Isolde (na gut, ein paar Klischees plus ein mehr als unterirdisches Cover sind ohne Zweifel vorhanden) und keine Produktion, die auf einen 20 Jahre alten Kassettenrekorder schließen lässt. Stattdessen krachen die neun Kompositionen plus einer Coverversion regelrecht aus den Boxen und begeistern den Fan ehrlichen Stahls mit sägenden Gitarren und kraftvollen, kratzenden Vocals (etwa in Boltendahl - Manier), die zeigen, dass noch nicht alle italienischen "Power Metaller" ihre Fortpflanzungsorgane an der Garderobe abgegeben haben. Der einzige echte Kritikpunkt richtet sich gegen das Songwriting, das noch ein wenig origineller und weniger von der Stange ausfallen könnte. Mit dem toll treibenden Opener "Thorr", dem mit coolen Chören versehenen "Fenrir", dem schleppenden "The Goddess" oder den fixen "Ocasta" und "Gilgamesh" (mein persönliches Highlight) sind ein paar hörenswerte und gut umgesetzte Stücke vorhanden, die verdeutlichen, dass ohne Zweifel Potential in der Band steckt. Da alle Kompositionen jedoch zwischen fünf und sieben Minuten lang sind, schleichen sich zu viele Längen ein und der Großteil des Materials beginnt durch das wenig abwechselungsreiche Songwriting schnell zu langweilen. Trotzdem ist "Mythos" zwar keine hervorragende, aber dennoch weit überdurchschnittliche Platte geworden, die zudem mit "Angel Witch" eine unfallfreie (wenn auch nicht mal ansatzweise am Original kratzende) Interpretation des 25 Jahre alten Klassikers der gleichnamigen Band enthält.

Mythos


Cover - Mythos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

1987 – 1997 The Best Of Morgoth

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Morgoth - die waren mal ganz gut. Wie gut, dass merkt ich erst, als die ersten - immer noch unglaublich vertrauten - Klänge von "Selected Killing" ins Öhrchen drängeln. Alter, was haben die in den späten Achtziger schon für geile Songs gemacht. Irgendwo zwischen Possessed und Death mit eigenständiger Note brezeln die Mescheder durch die Prärie und geben mit dieser Dopel-CD vielen Nachhilfe-Unterricht in Death-Metal-Geschichte. Nun sind hier nicht nur einfach Songs aller MORGOTH-Veröffentlichungen zusammengepappt. El Cheffe Marc Grewe hat sich fein hingesetzt, die Biographie verfaßt, nette Bilder heraus gesucht. Das Ganze wird durch fünf qualitätiv sehr unterschiedliche aber in jedem Fall charmante Videos ergänzt. MORGOTH machen diese Compilation so zu einem lohnenswerten Stück - für neue UND alte Fans. Die Songs sind ehedem über jeden Zweifel erhaben und gehören in jede Death-Meal-Sammlung. Morgoth - die sind immer noch gut.

Songs und Videos:

Selected Killing (1989)

Lies Of Distrust (1989)

Travel (1989)

Burnt Identity (1990)

White Gallery (1990)

Pits Of Utumno (1990)

Body Count (1991)

Isolated (1991)

Sold Baptism (1991)

Resistance (1993)

Under The Surface (1993)

Drowning Sun (1993)

The Fantastic Decade (1996)

Graceland (1996)

Last Laugh (1996)

From Dusk To Dawn (Demo 1988)

Being Boiled (Demo 1988)

Eternal Sanctity (Demo 1988)

Pits Of Utumno (Demo 1988)

The Beyond (Demo 1988)

Dance Their Dance (Demo 1988)

Golden Age (Demo 1992)

TV War (1994)

Indifferent (1996)

Isolated (Video)

Cursed & Sold Baptism (Video)

Under The Surface (Video)

Last Laugh (Video)

Body Count (Video)

Resistance (Video)

1987 – 1997 The Best Of Morgoth


Cover - 1987 – 1997 The Best Of Morgoth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24 plus 6 Videos
Länge: 103:53 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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