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Live At Last

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Nach KINGS X und ARENA kommen jetzt auch noch ENCHANT mit einem Doppel Livealbum "Live At Last" auf den Markt - das Inside Out Label meint es derzeit gut mit allen Fans von hochwertiger Prog Livemucke. Mittlerweile schon sieben Studioalben haben die Jungs aus San Francisco in den letzten 15 Jahren auf die Menschheit losgelassen, da wurde es schon mal Zeit auch den livehaftigen Nachweis auf CD zu bannen, daß ENCHANT eigentlich zu den ganz großen (bisher leider etwas verkannten) des Melodic Prog Rock gehören. In diesen Jahren hat die Band um Gitarrist sowie Hauptsongwriter Doug Ott zwar auch ein etwas schwächeres Werk ("Break") abgeliefert, doch für welche Gruppe kann man dies schon komplett verneinen? Egal mit ihrem oft etwas spröd melancholischen Stil mit wunderbar sphärisch singenden Gitarren und warmen Keyboardsounds haben sich ENCHANT jedenfalls völlig zu Recht eine kleine aber treue Fangemeinde dies- und jenseits des Atlantiks erspielt. Das auf "Live At Last" präsentierte Material wurde im heimischen Oakland während eines zweieinhalbstündigen Gigs aufgenommen und zeigt einen interessanten Querschnitt aus allen Phasen vom brillianten Debüt "A Blueprint Of The World" bis zum jüngsten Studioalbum "Tug Of War". Weiterhin befinden sich noch zwei recht gelungene Akustikversionen von "Black Eyes & Broken Glass" sowie "Colors Fade" auf der zweiten CD. ENCHANT’s Sänger Ted Leonard, des öfteren dank etwas ähnlich gelagerter Tonlage mit Kansas Röhre Steve Walsh verglichen, liefert hier eine tolle Leistung, Doug Ott lässt seine Gitarre wunderbar singen, Bill Jenkins mit seinen wohltemparierten Keyboards, Bassist Ed Platt sowie Drummer Sean Flanegan zeigen sich atmosphärisch gehaltvoll zwar stets etwas im Hintergrund aber trotzdem mit unheimlich groovendem Rock. Für Liebhaber ausgefeilten Songwritings, mitreißender Spielfreude sowie zündender Melodien dürfte "Live At Last" eine absolut lohnenswerte Geschichte sein. ENCHANT bringen ihr Werk auch als Doppel-DVD heraus wobei beide Versionen das Oakland-Konzert in kompletter Länge beinhalten - das DVD-Set bietet zudem noch Interviews mit Band & Fans, Aufnahmen von Proben/Soundchecks sowie eine Fotogalerie mit Impressionen des Konzerts in Kalifornien und von der Enchant-Europatournee im Jahr 2003.

Live At Last


Cover - Live At Last Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 150:86 ()
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Mythology

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DEREK SHERINIAN, seines Zeichens Keyboarder (Dream Theater, Platypus, Planet X) mit langjähriger Liveerfahrung (unter anderem auch schon mit Kiss und Alice Cooper unterwegs) legt nun seinen dritten Solostreich namens "Mythology" vor. Geboten wird hochwertige Instrumentalkost von Metal über Progrock bis hin zu rockenden Jazzpassagen und semiakustischen Parts, bei welchen Mr. Sherinian nicht penetrant sein Keyboard in den Vordergrund stellt, sondern seinen Kompositionen eine abwechslungsreiche Instrumentalisierung verpasst. Über weite Strecken ähnelt "Mythology" nämlich eher dem Soloalbum eines Gitarristen. Schon der ultrastarke, achtminütige Opener "Day Of The Dead" bietet zum Beispiel genügend Spielraum für die ausgezeichnet eingebundenen Gitarristen Zakk Wylde (Ozzy Osbourne, Black Label Society), Steve Lukather (Toto) und Allan Holdsworth (UK) - harte Metalriffs treffen meisterhaftes Gitarren- und Keyboardspiel - großes Kino. Das nachfolgende "Alpha Burst" ist nicht so spektakulär (dafür sehr eingängig) und erinnert an eine Joe Satriani-Nummer (hier darf sich Steve Stevens verkünsteln). Besser wird es dann wieder mit dem metallischen "God Of War". Zakk Wylde legt hier einen harten rhythmischen Teppich aus, auf dem John Sykes (Blue Murder, Thin Lizzy) gekonnt seine Soli ausbreitet. Anders, aber echt gelungen dann "Goin To Church". Die spanisch angehauchte Flamenconummer besticht vor allem durch das virtuose Spiel des ehemalige Billy Idol Gitarrero Steve Stevens. Nach einer wieder eher uninspirierenden Nummer - "El Flamingo Suave" ist zwar total melodisch, klingt aber wie oft gehört - kommt mit "Trojan Horse" ein echtes Highlight. Nach versöhnlichem Beginn kommt es zu einem regelrechten Zweikampf zwischen der Violine von Jerry Goodman (Mahavishnu Orchestra) und DEREK SHERINIAN - klasse. Bei "One Way To The Other" ist dann headbanging time angesagt, "A View From The Sky” ist der ruhige Moment des Albums (Solo Steve Stevens) und "The River Song” erinnert vom Tempo wie vom Gesang (Zakk Wylde) ein wenig an das letzte Black Label Society Output. Ach ja, auch die Stammbesatzung auf DEREK SHERINIAN Nummer drei lässt sich sehen, als da wären Tony Franklin am Bass sowie die beiden Toto-Jungs Steve Lukather/Gitarre und Simon Phillips/Schlagzeug welche ein solides, jederzeit hochklassiges Fundament für die Eskapaden von Sherinian und seinen Gastmusikern legen. Für Instrumentalfreaks hat die vorweihnachtliche Zeit ja einiges zu bieten - unter anderem halt auch DEREK SHERINIAN und sein hochkarätiges Orchester. Ottonormalhörer wird das eher kalt lassen - neben genannten Freunden instrumentaler Klänge sollten vor allem Musiker mal die Lauscher aufmachen.

Mythology


Cover - Mythology Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:50 ()
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Graveyard Mountain Home

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Instrumentelle Soloalben sind ja oft eine schon etwas zwiespältige Sache und wenn dann auch noch ein Vertreter aus der Tastenriege sich wieder zu einem neuen Werk inspiriert sieht, ist immer etwas Vorsicht angesagt. Warum? Nun viele Keyboarder verwechseln bei ihre Ergüssen oftmals den Anspruch (unterhaltsamer) Musik ("alität)" mit dem bloßen Zurschaustellen der eigenen Fähigkeiten, so nach dem Motto "ich bin der schnellste und kann die tollsten Kunststückchen" auf 25 Keyboardburgen. Eine positive Abweichung von dieser "Regel" bildet aber Ausnahmekeyboarder Kevin Moore (ex-DREAM THEATER & O.S.I:). Auf seinem nunmehr dritten Album "Graveyard Mountain Home" seines CHROMA KEY Projekts geht er nach einem völlig anderen Rezept vor. Denn er bringt opulente soundtrackartige Klangcollagen, mit World bzw. Ethnomusikbestandteilen zusammen ergänzt durch leichte New Age geprägte Strukturen und fertig ist die Laube. Hört sich etwas vertrackt an? Stimmt - ist auch tatsächlich so, denn diese Musik eignet sich definitiv nicht nu so zum Nebenbeihören, nein auf diese keineswegs leichtverdaulichen Kost muß man sich ersteinmal einlassen (wollen).

"Den Soundtrack zu ‚Okul’ hat mich sehr inspiriert", erklärt Meister Moore die Entstehungsgeschichte zu seinem neuen Werk. "Statt Songideen aus dem Nichts zu entwickeln, konnte ich Musik entlang der Geschehnisse auf dem Bildschirm schreiben, die mir Stimmungen und Strukturen vorgaben. Ich wollte ein Album mit Songs machen, die für sich stehen, deren Grundstimmungen aber alle aus einem Film stammen." Die genutzte Filmvorlage "Age 13" stammt aus dem Jahr 1955 und handelt von einem Jungen, der seine verstorbene Mutter ins Leben zurück zu holen versucht, indem er das Radio anstarrt, dem sie so oft lauschte. Der an einigen Stellen stark gesampelt klingende Sound mit teilweise urwüchsigen Beats und dann wieder schlichtem Minimalismus mit einigen Längen ("Come On To Bed") entwickelt vielleicht gerade dadurch einen absolut eigenständigen Charakter. Diese schon recht extravagante Mischung aus Dark Ambient, Artrock, Psychedelic bei auffällig zurückhaltenden Keys gibt sogar den Gitarren einen relativ großen Spielraum, wenn auch nur in schnoddrig gezupfter Form. Sogar "gesungene", Parts, wahlweise gesprochen mit u.a. angloamerikanischen Akzent, werden ab und an mal eingestreut, hat dann schon was von älteren PETER GABRIEL Songs, während seiner Afrika Phase (u.a. "Graveyard Mountain Home"). Bei "Acknowledgement" mit seinen kanonartigen Xylophonläufen fallen mir MIKE OLDFIELD Platten aus den 80er Jahren ein. Stellenweise übertreibt es Moore dann aber auch schon mal mit zu vielen etwas undifferenzierten sphärisch-wirren Klanggemälden, mit Konglomeraten aus Naturgeräuschen bzw. Altagssamples wobei einem der rote Faden schon leicht etwas abhanden kommen kann. Hier wünschte man sich dann doch lieber ein paar visuelle Eindrücke zum besseren Verständnis. Die CD ist wohl nur für wahre Soundfetischisten und Klangfreaks eine Pflichtveranstaltung.

"Graveyard Mountain Home" erscheint in zwei Versionen: als Regular Edition im Jewel Case, mit achtseitigem Booklet und "Age 13" als Quicktime-File auf der CD sowie als Special Edition im Digipak mit "Age 13" auf einer Bonus-DVD.

Graveyard Mountain Home


Cover - Graveyard Mountain Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:23 ()
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FWX

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Ganze vier lange Jahre ist es schon wieder her aber jetzt haben sich Ray Alder, Jim Matheos, Joey Vera & Mark Zonder alias FATES WARNING mit ihrem zehnten Album "FWX" endlich wieder zurück in die Öffentlichkeit gewagt. Im Gegensatz zu den vielleicht etwas experimentelleren sowie relativ sperrigen Vorgängeralben wie zuletzt "A Pleasant Shade Of Gray" oder "Disconnected" wurde auf dem neuen Werk, aber nur für FATES WARNING Verhältnisse, auf ein ungewöhnlich eingängigeres Songwriting gesetzt.

Trotzdem machen FW natürlich nachwievor intelligent-anspruchsvollen Progmetal der obersten Güteklasse, der auch nach dem x-ten Durchgang noch Überraschungsmomente in sich birgt. Etwaige Aussagen, die Jungs hätten sich noch nie soweit vom Metal entfernt wie diesmal, sind absoluter Humbug hierzu muß man sich nur das mal das aufwühlende "Simple Human" mit leichtem Etnotouch oder die absolute Heaynummer "Stranger (With A Familiar Face)" reinziehen. Eines der herausragenden Markenzeichen von FATES WARNING ist ja die technisch höchst anspruchsvolle aber immer etwas unterkühlt wirkende Instrumentierung - auch auf "FWX" kommt dies voll zum Tragen wobei aber ausufernde 10-minütige Mammutepen diesmal absolut außen vor sind. Die Songs mit ihrem wunderbar spröden Grundcharakter erscheinen trotz nachwievor komplexer Ansätze, dicht atmosphärischer Parts sowie den genretypischen ständig vorkommenden Breaks nie zu konstruiert - die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit mit akustischen und hammermäßigen Heavy-Riffs gleichermaßen inklusive dem jeweils passenden Gesang dazu, werden bei geduldigen Zuhörern sicher für Begeisterung sorgen.
Im Gegensatz zu früheren Alben hat man auf die Unterstützung von Tastenguru Kevin Moore (Ex-Dream Theater, Chroma Key) verzichtet, was aber dem Sound keineswegs abträglich war, hierbei war weniger durchaus mehr. Die modern gehaltenen Keyboardarrangements sind dabei nie zu überladen und stets songdienlich. Ray Alder überzeugt mit charismatischen Vocals und bildet zusammen mit den düster gefühlvoll Lyrics eine der tragenden Säulen in der Band. Ebenso kann das Schlagzeug mit seinen stellenweise atypisch groovig schmissigen Parts für Pluspunkte sorgen. Bereits der klasse eingängige Opener "Left Here" mit seinem soundtrackartigen Beginn sowie toller Akustikgitarre ist für mich einer der Highlights dieser CD - "Another Perfect Day" als Aushängeschild könnte sogar eine potentielle "Hit-Single" sein, denn so auf den Punkt gebracht in nur vier Minuten hat man die Band bisher noch nie agieren hören. Dieser Song ist schon als eine Art Referenz für die "neue" Machart der Musik von FATES WARNING zu verstehen, denn die Tracks werden einfach in etwas kürzeren Abrissen abgehandelt aber trotzdem noch spannungsgeladen inszeniert, um dann trotzdem noch in furios virtuose Finale zu münden.

FATES WARNING sind über all die Jahre ihrem Stil (anders als ihre damals fast gleichzeitig aufstrebenden Kollegen von QUEENSRYCHE) ohne Qualitätsverluste seit 1984 ihrem hohem musiklaischen Niveau stets treu geblieben und dies müßte doch von den Käufern auch endlich mal honoriert werden, verdient hätte es das 10'te Werk dieser bescheidenen Band allemal.

FWX


Cover - FWX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:25 ()
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One

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NEAL MORSE hat mittlerweile zum Sound seiner ehemaligen Bands TRANSATLANTIC und SPOCK’S BEARD einen gewissen Abstand hingelegt (oder SPOCK’S BEARD zu ihm, wie man’s nimmt). Auf Album Nummer 4 "One", dem zweiten nach der Trennung von SPOCK’S BEARD, bewegt sich der Meister aber im Gegensatz zum Klasse-Vorgänger "Testimony" wieder etwas mehr in Gefilden des progressiven Rocks, will meinen: Hr. Morse klingt wieder etwas härter und die Kompositionen sind wieder eingängiger und epischer geraten. Daran das die Stücke meist Überlänge haben und sich vieles erst bei mehrmaligen Genuss erschließt hat sich allerdings nichts geändert. Was aber auch auffällt - "One" weist trotz dieser Rückbesinnung immer noch sehr viele Ähnlichkeiten zum genialen Vorgänger "Testimony" auf - ob man das nun als Kontinuität auf hohem Niveau oder als mangelnde Weiterentwicklung sieht ist an sich gleich: NEAL MORSE hat seine eigenen musikalisch, kompositorische Klangwelt innerhalb der er sich gekonnt bewegt. Über sein offenes Bekenntnis zum Christentum und seine musikalische Hinwendung zum Glauben ist nun wirklich genügend geschrieben worden - was zählen sollte, was zählen muss, ist die musikalische Qualität unabhängig unser eigener Einstellung. Und da ist "One" wieder ein typischen Album aus der Feder von NEAL MORSE - mit allen Trademarks die MORSE und seine bisherigen Bands (SPOCK’S BEARD, TRANSATLANTIC) zurecht auf den Thron progressiver Musik gesetzt haben. Nach der thematischen Auseinandersetzung seiner eigenen Beziehung zu Gott auf "Testimony" versucht sich MORSE diesmal an einer Story über Gott und der Menschheit als Ganzem. Neben den beiden zentralen, mehrteiligen, jeweils circa 18 Minuten langen Tracks des Albums (die einleitende hymnische Minisymphony "The Creation" und das an den Prog-Sound der Siebziger erinnernde "The Separated Man") sind es vor allem das knapp 10-minütige, recht harte "Author Of Confusion", welches einer Achterbahnfahrt durch die Geschichte der progressivem Rockmusik gleicht (komplexe Metal Riffs und hartes Schlagzeug treffen auf klassische Orgelpassagen und ausufernden Keyboards, nur unterbrochen durch kurze Momente der Ruhe aus meist mehrstimmigen Gesang) und die kurze akustische, einfach nur schöne Easy Listening Ballade "The Man’s Gone" welche stark aufspielen. Die Spielzeit der regulären CD ist mir knapp 80 Minuten opulent ausgenutzt worden. NEAL MORSE hat mal wieder das meiste selbst gemacht (komponiert, fett produziert, einen Großteil der Instrumente eingespielt und die Lyrics eingesungen). Unterstützung fand er am Schlagzeug durch Meisterdrummer Mike Portnoy (Dream Theater) und Tourbassist Randy Georg, welche beide auch etwas am Songwriting beteiligt waren, sowie einigen Gastmusikern (Streich- und Blasinstrumente, Saxophon, u.ä.).

Die Special Edition im Digibook enthält neben vier kürzeren, melodisch eingängigen Morse-Kompositionen noch vier Coversongs, als da wären: "I’m Free" (The Who), "Where The Streets Have No Name" (U2), "What Is Life (George Harrison) und "Day After Day" (Badfinger), die man allesamt als gelungen bezeichnen kann - und die sich nicht zu weit vom Original entfernen. Dazu kommt noch eine alternativ eingesungene Version der schon auf CD 1 vertretenen Ballade "Cradle To The Grave". 40 Minuten lang eine eher poppige Sache mit Spaßfaktor.

Wer bisher schon wenig mit den Sounds von SPOCK’S BEARD, TRANSATLANTIC, THE FLOWER KINGS, THE TANGENT und den anderen üblichen Verdächtigen anfangen konnte, der wird auch mit NEAL MORSE 2004 nicht warm werden. Alle anderen kennen zumindest schon einen Teil des Weihnachtsgeschenkes und können bedenkenlos zugreifen. Den Tipp für "One" gibt es für sie Special Edition (gute Songs, klasse Covers und eine gelungene Aufmachung) und deswegen, weil NEAL MORSE, trotz leichten Schwächen, immer noch ein Alleskönner seines Faches ist und den Kollegen des Genres meist einen Tick voraus.

One


Cover - One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 79:55 ()
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Faithless Soul

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Dass die italienische Doom - Hoffnung ihr letztjähriges, überragendes "Witchunter Tales" - Album würde toppen können, durfte man echt nicht erwarten, da dieses Werk das Erbe der endgültig dahingeschiedenen CANDLEMASS perfekt ins neue Jahrtausend transportierte und die Messlatte für alle kommenden Werke dieser Machart fast ungreifbar hoch legen konnte. Mit "Faithless Soul" bewegen sich THUNDERSTORM (sinnvollerweise - eine Selbstkopie wäre nach hinten losgegangen) wieder etwas zurück zu den Wurzeln des Doom, sprich zu den Anfangstagen, die von BLACK SABBATH begründet und von Göttern wie SAINT VITUS oder THE OBSESSED weitergeführt wurden. Es wird etwas mehr gegroovt und erdig gerockt als episch Trübsal geblasen, was im Endeffekt aber nicht groß spürbar ist und die Angelegenheit garantiert nicht uninteressanter macht. Schon der Opener "Templars Of Doom (Dark Knight Return)" ist SABBATH in Reinkultur mit garantiertem Suizid - Faktor. Goil! Mit "Forbidden Gates" (recht flotte Hymne), dem zähen "Black Light", dem vertrackten "My House Of Misery", "Hidden Face", dem Oberhammer "Final Curtain" und dem nicht weniger genialen, überlangen "Narrow Is The Road" (erinnert im Mittelteil etwas an "Parallel Universe") sind weitere erstklassige Perlen am Start, die ohne Umschweife zum Allerbesten gehören, was im Doom - Sektor und allen verwandten Genres in den letzten Jahren erschienen ist. Auch wenn "Faithless Soul" seinen Vorgänger nicht zu übertreffen vermag, ist das Werk immer noch ein Hammer erster Kajüte und zeigt, woran sich das (hoffentlich?!) irgendwann in Bälde erscheinende SOLITUDE AETURNUS - Comeback messen lassen muss. Für Doomer definitiv ein erneuter Pflichtkauf!!!

Faithless Soul


Cover - Faithless Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 51:1 ()
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Graveyard Classics 2

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Hatte ich schon gesagt, dass ich die Idee, eine AC/DC-Kultscheibe zu covern, für mutig erachte, weil so ein Klassiker eh unerreicht bleibt? Okay: SFU mögen mutig sein, vielleicht wollen sie aber auch nur die schnelle Mark machen, nachdem die Fans auf ihren Gigs immer nach T.N.T. bölken und es seltenst bekommen. "Graveyard Classics 2" ist ausgelutscht, langweilig umgesetzt, SFU gehen mir immer mehr auffe Nüsse. Da paßt es ins Bild, dass die Live-Auftritte trotz der großen musikalischen der Florida-Band immer routinierter, immer öder werden und augenscheinlich zur Geldbeschaffungs-Maßnahme mutieren. Tut ja eigentlich nicht zur Sache: Die SFU-Variante des ersten und einzigen schwarzen Albums ist Scheiße. Punktum - und wenn man auf einer Party doch mal viel getrunken hat, dann kann man ja einfach das Original nehmen.

Graveyard Classics 2


Cover - Graveyard Classics 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:9 ()
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Outtakes For The Outcast

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Ein B-Seiten-Album der New Yorker Hardcore-Legende SICK OF IT ALL? Das klingt erst mal nach Ausverkauf oder schlichtweg Ideenlosigkeit. Im Falle von "Outtakes For The Outcast" trifft aber keine dieser beiden Vermutungen zu, denn hier wird ausschließlich hochwertiges Material präsentiert, und es wäre ein Verbrechen gewesen, diese Stücke nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zudem sind hier nicht nur B-Seiten versammelt, sondern auch Sampler-Beiträge, diverse Covers, zwei bisher unveröffentlichte Live-Tracks, ein rarer Bonus-Track und ein HOUSE OF PAIN-Remix von "Just Look Around", der bislang lediglich auf einem alten Tape existierte. Letzterer fällt schon musikalisch etwas aus dem Rahmen, ist darüber hinaus auch nicht allzu gelungen und dürfte so manchem SOIA-Fan Tränen in die Augen treiben (des Schmerzes, nicht der Rührung, wohlgemerkt...), hat aber meiner Meinung nach als Kuriosum durchaus seine Berechtigung auf der Scheibe. Ansonsten gibt es hier mal wieder größtenteils schnellen, dreckigen NY Hardcore reinsten Wassers zu hören, wie ihn eben nur (noch) SOIA spielen sowie einige klassische Punk-Nummern. Kracher wie "I Believe", "Straight Ahead" oder "My Little World" gehen schörkellos und brutal nach vorne - und sind viel zu schade, um durch Zufall auf einem Sampler oder der B-Seite einer raren Single gefunden zu werden. Die Covers von den MISFITS, SHAM 69, HÜSKER DÜ und THE LAST RESORT machen ebenfalls durch die Bank Spaß und zeigen, wo SOIA selbst ihre Wurzeln sehen, wobei es mir vor allem der kurze Punk-Kracher "Rip Off" von SHAM 69 angetan hat. Da sich die Aufnahmen der Stücke über den Zeitraum von 1993 bis 2001 erstrecken, kann man hier außerdem sehr schön die verschiedenen Entwicklungsstufen der Band mitverfolgen. Die Gesamtlänge von 27 Minuten geht für eine Hardcore-Veröffentlichung auch völlig OK, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass nicht noch mehr lohnenswertes Material in irgendwelchen Archiven schlummert und nur darauf wartet, ans Tageslicht zu gelangen. Aber vielleicht wollten SOIA auch ganz einfach nur Hammertracks auf der Platte haben - was ihnen durchaus gelungen ist. Für Fans ein absolutes Muss - und für Nicht-Kenner der Band ein Appetitmacher auf mehr!

Outtakes For The Outcast


Cover - Outtakes For The Outcast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 27:33 ()
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Give ´Em The Boot IV

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Ja! Endlich! Eine neue Give ´Em The Boot-Compilation! Zum vierten Mal hat RANCID´S Tim Armstrong einen ganzen Haufen Bands seines großartigen Hellcat-Labels zusammen auf eine CD gepackt und damit mal wieder die Crème de la Crème aus Punkrock, Psychobilly und Roots-Ska vereint. Mit dabei sind u. a. RANCID (natürlich!), Band-Kollege LARS FREDERIKSEN mit seinen BASTARDS (genauso natürlich...), die HUNNS (feat. Duane Peters), die NEKROMANTIX (mit dem genialen RANCID-Cover "Dead Bodies"), die HORRORPOPS, die SLACKERS, die U.S. ROGHNECKS, THE UNSEEN, F-MINUS und und und... Die DROPKICK MURPHY´S sind mit "I´m Shipping Up To Boston", einem für ihre Verhältnisse recht langsamen, aber typisch hymnischen Track, natürlich auch wieder am Start. Und als ganz besonderes Schmankerl gibt es noch einen wunderschönen, bluesigen Live-Track vom großartigen Joe Strummer und seinen MESCALEROS. Einzig aus dem Rahmen fällt der eigenartige technoide "Romper Stomper"-Remix von den TRANSPLANTS. Davon abgesehen wird auch auf diesem Hellcat-Sampler wieder ein durchgehend hohes Niveau geboten, wie man es so komprimiert selten findet. Wenn man dann noch bedenkt, dass der Ladenpreis der Give ´Em The Boot-Reihe unter 10 Euro liegt und man dafür 26 Tracks um die Ohren gehauen bekommt, von denen noch dazu über ein Drittel bislang unveröffentlichtes Material darstellt, gibt es kein Vertun mehr: Hier kann man bedenkenlos zugreifen.

Give ´Em The Boot IV


Cover - Give ´Em The Boot IV Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 74:7 ()
Label:
Vertrieb:
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Live All Over The Place

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Während KING’S X von Kritikern und einer treuen Fanschar geliebt bis vergöttert werden, steht ihnen die Allgemeinheit ungerechterweise ebenso reserviert gegenüber wie das Gros der Progfans. Vielleicht ist ihre Mischung aus Rock, Metal Blues und Psychedelic-Elementen doch oft ein wenig zu sperrig, zu innovativ geraten. Stimmt - denn genau das transportiert auch "Live All Over The Place" ins heimische Wohnzimmer und unterstreicht die musikalische Kompetenz von KING’S X. Mit unüberhörbarem Groove kommt das erste offizielle Livealbum des Trios nach 15 Jahren Bandgeschichte gleich als Doppelpack mit sage und schreibe 25 Songs daher, davon 8 Tracks in akustischem Gewand. Ty Tabor (git, voc), Jerry Gaskill (drums, voc) und Doug Pinnick (bass, voc) werden ihrem Anspruch, immer Neues zu bieten auch mit "Live All Over The Place" gerecht. Ausgewählt wurden nicht nur die Standards, sondern vor allem die Songs "mit den besten Vibes" um mal Doug Pinnick zu zitieren. Darüber hinaus wurden die Songs völlig ohne Overdubs und Nacharbeitung auf die CD gebrannt und bieten somit KING’S X unverfälscht und vielseitig. Klarer Höhepunkt in meinen Augen - das Groovemonster "Over My Head" welches zusätzlicher zu einer echt klassen, über siebenminütige Liveversion auch noch als Bonustrack in Akustikausführung auf der CD vorhanden ist. Besonders der Akustikteil (aufgezeichnet auf der 2003er KING’S X Tournee) hat es in sich - hier offenbart sich nicht nur das Können der drei Amis, sondern auch die volle Qualität von Songs wie "Mississippi Moon", "Goldilox" und "A Box". Starten tut der Album aber mit den eher an Metal erinnernden harten Klassikern "Groove Machine" und "Dogman" bevor es einen Ausflug über alle Phasen ihres Schaffens geht. Ganz klar, schönes Präsent für Fans und ein Tipp für Neueinsteiger welche sich mal einen Überblick über KING’S X verschaffen wollen.


Tracklist "Live All Over the Place"

Disc A

1. Groove Machine 4:10

2. Dogman 4:19

3. Believe 6:40

4. Little Bit of Soul 4:48

5. Complain 3:16

6. Over My Head 8:16

7. Manic Depression 5:38

8. Black Like Sunday 3:40

9. Finished 4:01

10. Screamer 4:30

11. Johnny 8:21



Disc B

(acoustic...)

1. The Difference 3:51

2. (Thinking and Wondering) What I´m Gonna Do 4:06

3. Mr. Evil 4:10

4. Mississippi Moon 3:44

5. Goldilox 5:02

6. Everybody Know a Little Bit 4:15

7. A Box 4:06

(electric...)

8. Talk to You 4:50

9. Visions 6:03

10. Cigarettes 8:28

11. Summerland 3:47

12. We Were Born to Be Loved 5:49

13. Moan Jam 11:18

(acoustic bonus track)

14. Over My Head


Live All Over The Place


Cover - Live All Over The Place Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 132:40 ()
Label:
Vertrieb:

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