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The Spell Of Retribution

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Jau, der Abgrund! Hier sind aber keine Bergsteiger am Werk - und auch keine Tequila-Brenner, obgleich die inzwischen in USofA ansässigen Chasmos aus Mexiko stammen. Hier sind Death-Metal-Elitisten zugange, die unglaublich abwechslungsreiches Werk auf die Füße gestellt haben. Das geht vom melodiösen Death Metal über knüppelharte straighte Songs bis hin zu frickligeren Teilen. Aber THE CHASM begehen eben nicht den Fehler, sich als Musiker zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Da befinden sich nämlich schon 10 Dinge: Die Songs. Oftmals überlang, bis auf den Opener "From The Course, A Scourge" sind alle Titel mindestens fünf, manche sogar über neun Minuten lang. Aber trotz der teils epischen Länge werden die Lieder nie langweilig, "Retribution Of The Lost Years (I, The Pathfinder 3") beispielsweise könnte man fast in die Kategorie "Alte Fates Warning des Death Metals" stecken - und das ist wirklich gut gemeint. Dazu gesellt sich eine sehr angenehme Produktion mit transparenten, aber niemals aufdringlichen oder negativ auffallenden Instrumenten. Diese Scheibe ist eine echte Überraschung, Fans von gepflegtem und abwechslungsreichem Death Metal müssen hier reinhören. Und ich habe noch nie von der Band gehört - da tun sich ja Abgründe auf….

The Spell Of Retribution


Cover - The Spell Of Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:11 ()
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The Merciless

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Quorthon ist doch nicht tot, Venom gibt es noch und Angelripper pisst noch in Schrankwände. Wenn Sound Scheiße ist, dann muss es so klingen. Das Schlagzeug ist aus Pappe, die Songs stumpf, der Gesang kehlig - und ab und an macht’s "uh" wie’s weiland Onkel Thomas Warrior vom keltischen Frost tat. Nun hört sich das nach "alles nur geklaut" an. Und? Stimmt! Was aber nicht heißt, dass die Scheibe zwangsläufig Käse ist. AURA NOIR mischen Old-School-Black und Old-School-Thrash auf wirklich angenehme Art und Weise, allerdings weiß ich nicht wirklich, warum heutzutage noch solche Scheiben fabriziert werden. Klar, abgekupfert wird heute wie vor hundert Jahren - aber in dieser Angelegenheit sind eigentlich alle Worte gesprochen. Indes: Sind sie das nicht überall? Gibt es wirklich noch Scheiben, die sich nicht gespielter Noten bedienen? Insofern ist die Scheibe wiederum gelungen, weil authentisch und ehrlich. Wobei: Aggressor, Apollyon und Blasphemer, die Jungs aus dem kalten Norden, fühlen sich ansonsten im BM (Darkthrone und so) zu Hause - vielleicht sind sie auch nur alt und brauchen das Geld. Oder: Ist das einfach nur die Musik, die ihnen Spaß macht, genau wie Ved Buens Ende, wo Aggressor auch immens mittut? Tja. So ist das - auch eine CD hat immer zwei Seiten. Eins dürfte aber fest stehen: Altersbeschränkung! Die hier ist eine Ü-30 –Party.

The Merciless


Cover - The Merciless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:43 ()
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Casting The Stones

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Ich geb’s zu! Nach den ersten zwei, drei Durchläufen habe ich mich mit "Casting The Stones" äußerst schwer getan. Zu uneingängig, gewöhnungsbedürftig und vertrackt ist das neue Material, als dass es sich sofort im Ohr festsetzt. Aber seien wir ehrlich: hätten JAG PANZER mit aller Macht versucht, an ihre letzten beiden, alles überragenden Scheiben "Thane To The Throne" und "Mechanical Warfare" anzuknüpfen, wäre der Schuss garantiert nach hinten losgegangen. Besser als auf diesen beiden Werken kann man modernen, epischen, anspruchsvollen, sprich: g.ö.t.t.l.i.c.h.e.n. Power Metal nicht darbieten, Ausrufezeichen! Alles andere als ein Kurswechsel hätte eine Selbstkopie zur Folge gehabt, die zwar einfacher zu verdauen gewesen wäre, aber auch Stillstand bedeutet hätte. Ob den Fans der Band (zu denen ich mich ganz vorne weg auch zähle - kaum eine Combo hat mich so sehr beeindruckt wie diese Jungs) die neue Ausrichtung gefällt, sei offen. Fest steht jedoch, dass man "Casting The Stones" außer der oft fehlenden Eingängigkeit und der im Vergleich zu den letzten Werken etwas dumpferen und kraftloseren Produktion nichts vorwerfen kann, denn die bandüblichen Vorzüge kommen wie gewohnt, wenn auch anders verpackt, daher. Ob das Album ein Experiment oder der Beginn einer Metamorphose der Band zum Progressive - Act ist, kann hier nicht geklärt werden. Wem das oben Genannte aber alles wurstpiepe ist, kommt nicht darum zu erkennen, dass sich nach einem Album wie diesem 99 % aller Genrevertreter nicht nur die Finger, sondern auch alles Andere ablecken würden. Von dem Gitarrenduo Briody / Broderick und besonders von Harry Conklins obergeilem Megagesang getragene Gänsehaut - Hymnen wie der spannungsgeladene Opener "Feast Or Famine", die vertrackten "Vigilant", "Starlight’s Fury" und "The Hearkening" oder der theatralische Abschluss "Precipice" benötigen etwas Geduld, belohnen dann aber mit herausragenden Melodien und ausufernden Arrangements und fügen sich neben den eingängigeren Songs perfekt ein. Mit "Cold" hat man einen kurzen Rocker eingeschoben, der das Niveau der restlichen Tracks nicht ganz hält und auch nicht recht ins Gesamtbild passen will. Die bei JAG PANZER allgegenwärtige Samenstaubeseitigungsanlage kommt ganz dick in Form der eingängigen, schlicht grandiosen Übersongs "The Mission (1943)", "Achilles" (totaler Hammer!), "Tempest", "Legion Immortal" und "Battered And Bruised", die alles bereithalten, was der Fünfer aus Colorado seit "Ample Destruction" zu bieten hat. Darüber hinaus fahren ALLE Songs nicht nur die gewohnt bombastischen Chöre auf, sondern auch viele orchestrale Einschübe, die ebenso schon lange zum guten Ton gehören. Ach ja, als "Bonbon" hat es sich "Chain Of Command" - Sänger Bob Parduba nicht nehmen lassen, zu den Songs "The Mission (1943)" und "Starlight’s Fury" Background - Vocals beizusteuern, was dem Werk noch einen allerletzten Kick beschert. "Casting The Stones" ist das insgesamt bisher progressivste Werk von JAG PANZER und wird von den Fans gewiss nicht kritikfrei aufgenommen werden, aber feststeht, dass es keine andere Band des Genres gibt, die gleichermaßen so anspruchsvoll, emotional und mitreißend verzaubern kann. Brillant!

Casting The Stones


Cover - Casting The Stones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:15 ()
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Sanctus Diavolos

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Im Land des amtierenden Fußball - Europameisters, ihrer Heimat, gehören ROTTING CHRIST schon seit zig Jahren zur Spitze der Szene - Bewegung und haben sich im Laufe der Zeit auch im Rest des alten Europas viele Fans erspielt. Kein Wunder, spricht die Mischung aus schnellem Black Metal, symphonischem Gothic und fetten Chören aufgrund ihrer Vielfalt ein breites Spektrum an Fans an. Aber genau dort liegt auch das Problem der neuen Scheibe "Sanctus Diavolos", die zwar von Fredrik Nordström sehr transparent und sehr gut auf den Bandsound abgestimmt produziert wurde, jedoch im stilistischen Wirrwarr unterzugehen droht. Selbst nach zig Hördurchläufen wollen sich Stücke wie das auch noch mit folkigen Tribal - Drums unterlegte "Athanati Este" nicht richtig erschließen. Hier rasendes Schwarzmetall, dann wieder Keyboard - Bombast, kurz darauf ruhiger, giftiger Flüsterton Marke CRADLE OF FILTH und am Ende ein gregorianischer Chor. So ungefähr läuft der Hase auf dem Album, von diversen langatmigen Passagen wie dem treibenden "Tyrannical" einmal abgesehen. Wenn dann noch Stücke wie "You My Cross" dabei sind, bei denen man "Stakkato - Chöre" einbaut (hört sich an wie eine Opernarie, die in kurzen Samples rückwärts läuft - nicht mehr feierlich!) und der Opener "Visions Of A Blind Order" derbe nach DARKTHRONE’s "Transilvanian Hunger" klingt, merkt man, dass die Band zwar sehr solide Arbeit leistet, an den ganz Großen des Genres aber nicht klingeln kann. ROTTING CHRIST erreichen weder den Breitwandsound von DIMMU BORGIR, noch die monumentale Erhabenheit von etwa THERION und auch die fiesen Passagen hat man von anderen Bands schon fieser gehört. Weit überdurchschnittlich bis stellenweise gut, aber nicht erste Liga.

Sanctus Diavolos


Cover - Sanctus Diavolos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:41 ()
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Welcome To The Battlefield

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Sechs Jahre lang herrschte Funkstille bei den schwedischen Knüppelbrüdern, die in der Vergangenheit einen qualitativ eher zweifelhaften Ruf genossen. Die kreative Pause scheint der Band jedoch gut getan zu haben, spielt sie anno 2004 hochwertigen, brettharten und pfeilschnellen Death Metal der alten Schule. Auf dem Schlachtfeld tummelt sich das hektische Stakkato - Riffing von Hasse Carlsson, das von Nils Fjellströms noch hektischerer Doublebase Feuerunterstützung erhält. Dazu grunzt sich Brüllwürfel Odhinn Sandin herrlich asozial die schwarze Seele aus dem Leib. Das Problem ist nur, dass sich die derbe Mischung schon aufgrund der kaum vorhandenen Abwechselung recht schnell abnutzt der "Aha - Effekt" bereits nach drei Songs auf der Strecke bleibt. Hinzu kommt, dass die bereits erwähnte Hektik und dabei vor Allem die unnatürlich schnell getriggerte Doublebase heftig an den Nerven zerren. Man stelle sich eine Mischung aus THE HAUNTED, TERRORIZER und CANNIBAL CORPSE vor und lege in Sachen Highspeed noch ein paar Schippen drauf. Das Ganze hat ohne Zweifel seine Reize und die Produktion ist so wunderbar fett geraten, dass bei jedem Song die Bude wackelt und die Nachbarn fluchen, aber ein paar originellere Songs und ein weniger aufgesetzt wirkendes Härteniveau hätten das Album noch um Einiges aufwerten können. Auf dem richtigen Weg ist die Band damit aber allemal und Old School - Highspeed - Deather sollten in "Welcome To The Battlefield" auf jeden Fall reinhören.

Welcome To The Battlefield


Cover - Welcome To The Battlefield Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:27 ()
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Hellucinate

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So IMPIOUS also auch. Sie machen jetzt auch Death-Thrash der Marke Haunted und so. Das ist nicht so schön. 1994 gegründet machte ich auch einem Konzert in Hamburg als Support von Necrophobic Bekanntschaft mit den Schweden und schloß sie sogleich in Herz. Was "The Killer", das Album nochmals verstärkte. Und jetzt das. Versteht mich nicht falsch: Das Album ist ein echtes Pfund, nur halt ein wenig zu gleichförmig, ein wenig zu "trendy", wenn ich mal so sagen darf. Nicht so trendy wie die ganzen Ami-Mittelschicht-Kids auf dem Veganer-Trip - aber schon einigermaßen in Mode. Indes gibt es auch Ausnahmen: So klingen auf jeden Fall der Gesang streckenweise und auch manche Soli des Lieds "Internique" ein wenig nach Metal Church. Ansonsten aber wird durchgeknüppelt, ohne Rücksicht auf Verluste und Nackenmuskeln. Und wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt irgendwo die Überraschung her: Der abschließende Song, "Suicide Park" (neun Minuten lang!) nimmt Tempo raus, erinnert ein wenig an den Wikinger-Mörtel der Kollegen von Amon Amarth, mildert die seichte Enttäuschung - und läßt die Freude auf die anstehende Tour mit eben jenen Schweden-Happen doch noch ein Stück wachsen.

Hellucinate


Cover - Hellucinate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:9 ()
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Fate Of Norns

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Der erste Hör-Eindruck: Hammer! Doch nach ein paar Durchläufen beruhigt sich die anfängliche Begeisterung. Natürlich hat AA keinen Scheiß gemacht - im Gegenteil, die Scheibe ist weit von kotigen Ausscheidungen entfernt. Allerdings hat die vorliegende Version einige gehörige Mängel: Zum einen ist der Sound arg dünn geraten (was ja wohl auf der endgültigen Fassung verbessert sein soll). Zum anderen haben die Wikinger nicht alle Ruderer an Bord, will sagen, die Crew kommt ständig in schleppendem Tempo voran. Was gemeinhin als gehöriger Nachteil ausgemacht wird. Indes: Ich persönlich finde. In der Ruhe liegt die Kraft. Die Schweden haben keineswegs die Urgewalt ihrer britischen Kollegen von Boltthrower erreicht, dafür verfügen die bärtigen Nordländer über einen schier unerschöpflichen Schatz an zauberhaften Melodien. Ich sehe schon am kommenden Freitag in der Markthalle: Fäuste hoch, Propeller-Bangen as fuck. Die ganze Halle, die ganze Band. Ei das wird fein. Was bleibt: Die sehr hohen Erwartungen werden nur zum Teil erfüllt. Dennoch ein wirklich äußerst gelungenes Viking-Metal-Album.

Fate Of Norns


Cover - Fate Of Norns Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:16 ()
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The Dead And Dreaming

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Es gibt Sachen die gibt’s gar nicht. Der New Metal stirbt, der Metalcore boomt und DRY KILL LOGIC setzen sich dezent dazwischen und bedienen alles und nichts. Das neue Album beginnt so brachial wie nie, "Lost" bollert so unglaublich heftig aus den Boxen, dass man den Beginn von "The Dead And Dreaming" auch hartgesottenen Metallern ans Herz legen kann. Solange Cliff Rigano shoutet und ihr Gitarrist sehr lässige und teils deftige Heavy Metal Riffs aus dem Ärmel schüttelt ist die Welt in Ordnung. Superb produziert und bei diesen Songs auch knackig auf den Punkt gebracht machen DRY KILL LOGIC keine Gefangenen. Dumm nur, dass sie dieses schlichte Konzept nicht voll nutzen sondern stattdessen die Abwechslung auf dem Album durch cleane Vocals und melodisch ruhigere Parts zaubern wollen. Nur dafür reicht weder die gesangliche Leistung vollends, noch ist der Spagat zwischen voll auf die Zwölf und schmachtendem Herzschmerz rundum geglückt. "The Dead And Dreaming" hat viele gute, weil endlich mal wieder einfache, Ansätze aus coolen, ehrlichen Gitarren und aggressivem Gesang und ist beileibe kein schlechtes Album. Da aber alle Versuche ihre Musik moderner zu machen wirklich nicht originell geraten sind, bleibt als Gesamteindruck nur eine mäßige Platte im Ohr.

The Dead And Dreaming


Cover - The Dead And Dreaming Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:7 ()
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Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue)

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Nach "Universal Migrator Part I & II” legt InsideOut nun die zweite Reissue des AYREON Backkataloges vor. Mit der Doppel-CD "Into The Electric Castle - A Space Opera” hatte das niederländische Multitalent Arjen Anthony Lucassen vor sechs Jahren sein Meisterstück abgeliefert. Unter Mithilfe namhafter Musikerkollegen schuf er eine einzigartige Mixtur aus progressiven Elemente, Folk, Hardrock und Metal; überaus gekonnt verwoben mit spacigen Klängen, dazu kamen noch Akustikparts und Elemente des siebziger Artrock bis hin zu psychedelischem Jazz und Blues-Versatzstücken. Einige der Mitwirkenden waren: Anneke van Giesbergen (The Gathering), Fish (ex-Marillion), Sharon den Adel (Within Temptation), Damian Wilson (ex-Threshold, Star One), Ed Warby (Gorefest), Clive Nolan (Arena, Pendragon), Roland Baker (Vengeance), u.a. Mit dem Überwerk "Into The Electric Castle - A Space Opera” stieß AYREON den Reigen der "Metalopern” an - eines der Highlights (wenn nicht gar das Highlight) hat er allerdings hiermit erschaffen. Die Scheibe wurde seitens MI letztes Jahr schon als Classix vorgestellt und ausreichend gewürdigt, so dass ich auf den Link zu dieser ausführlichen Review verweise. Soundtechnisch gab es schon bei der Erstveröffentlichung im Jahre 1998 nicht zu mäkeln (es sei gesagt, dass Arjen Lucassen für den unverwechselbaren Sound seiner Synthesizer immer noch das gute Analog-Equipment verwendet), so dass bei der Neuveröffentlichung hier keine signifikante Verbesserung hörbar ist. InsideOut bringt das Teil im Pappschuber zum Preis einer Einzel-CD auf den Markt. Ausstattungsmäßig gibt es ein abgeändertes Booklet und auf jeder CD ein Videointerview mit Meister Lucassen (zusammen ca. 25 Minuten). Wer sich Fan progressiver Musik schimpft und das Teil noch nicht im Regal stehen hat (kann’s fast nicht geben) weis was er zu tun hat. Wer die Originalversion schon besitzt braucht aber hier kein zweites Mal zuzulangen.

Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue)


Cover - Into The Electric Castle – A Space Opera (Reissue) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 104:37 ()
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The New What Next

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HOT WATER MUSIC ist in ihrer bislang 10jährigen Bandgeschichte gelungen, was sonst fast nie eine Band schafft: Jedes ihrer bislang 5 Alben ist nicht nur ein ganz bisschen anders als die anderen, jedes ist auch noch besser als das vorher gehende. Und dabei ging nie ihr einzigartiger Sound verloren, der Härte und Melodie verbindet und dabei immer zu sehr im Punk und Hardcore verwurzelt blieb, als dass sie eine Emo-Band sein könnte. "The New What Next" führt diese Entwicklung fort, wenn vielleicht auch einige Fans zunächst enttäuscht sein könnten, da es hier alles in allem etwas ruhiger zugeht. Aber diesen sei gesagt: Hört Euch erst Mal rein - und dann sprechen wir uns wieder. Was der Vierer aus Florida hier abliefert, ist wohl eines der besten Alben diesen Jahres, jeder Song eine Perle für sich. Die Mischung ist im Prinzip die gleiche wie eh und je: Mal wird treibend nach vorne gerockt, wie in "This Early Grave", mal werden eher getragene Töne angeschlagen, wie im hymnischen Refrain von "The End Of The Line", zwischendurch gibt´s aber auch mal verstörend-aufreibende Klänge zu hören, wie z. B. in "Keep It Together". Ab und zu wird´s dann aber auch mal richtig ruhig und fast ein bisschen alternative-poppig, wie in "Ink And Lead". Alles ist durchzogen von dunkler Melancholie, die sich in wunderschönen Harmonien und Melodien manifestiert, die aber aufgrund des rauen Gesangs von Chuck Ragan und Chris Wollard nie ins Seichte abdriften. Insgesamt gehen HOT WATER MUSIC hier sicherlich bedächtiger zu Werke, weniger rau als früher, sie sind nachdenklicher und ernster geworden. Und grade das verleiht ihnen eine Tiefe, die Bands nur selten im Stande sind hervorzubringen. Großartige Musik von einer großartigen Band, die mal wieder ein großartiges Album gemacht hat.

The New What Next


Cover - The New What Next Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:24 ()
Label:
Vertrieb:

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