Review:

Silent Nation

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Vorab zum Releasetermin gab es schon die überraschende Info - ASIA würden ihrem (Stamm) Publikum auf der neuen Scheibe mit einigen "radikalen" Neuerungen aufwarten. Nun zumindestens rein äußerlich zunächst beim Cover (leider nicht mehr von Phantasiekünstler Roger Dean gemacht, stattdessen mit einem "realen" Motiv - na ja geht so) sowie dem Titel SILENT NATION (das aktuelle Album Nummer acht beginnt zum erstenmal nicht mit einem "A" - ja warum denn nicht?!), bestätigt sich dies auf jeden Fall. Rein inhaltlich will sich die Band laut eigener Aussage wieder deutlich mehr in die bombastisch-rockigere Ausrichtung der Anfangstage orientieren. Außerdem sei man mit den letzten beiden Alben, die doch etwas zu sehr im verschwommenen Niemandsland zwischen Rock & Jazz (??!) gelegen haben nicht zu 100% zufrieden gewesen. Dieser Bewertung mag ich mich allerdings nicht so recht teilen, denn sicher Arena (1996) war bisher die schwächste CD von Downes & Co. aber auf der starken "Aura" CD von 2001, war meiner bescheidenen Meinung nach, wieder ein erheblicher Aufwärtstrend, weg von der keyboardlastigen und auch zu popigen Schiene, hin zum mehr (symphonischen) Rock, zu erkennen. Egal, jetzt möchte man sich jedenfalls stärker als "Classic Rock" Band definieren und versucht diesem Anspruch auf SILENT NATION gerecht zu werden. Über die Umsetzung muß, zumindestens was die Gitarrenarbeit betrifft, kann dies als absolut gelungen betrachtet werden, denn so viele Soli oder riffbetonte Songs gab es seit "Astra" (1986) wohl nicht mehr. Diese Entwicklung ist dem bereits auf der letzten Deutschlandtour äußerst positiv aufgefallen Saitenhexer Guthrie Govan zu verdanken, der jetzt zusammen mit Schlagzeugass Chris Slade (u.a. ex-AC/DC) sowie natürlich den beiden Masterminds Sänger John Payne (Bass) sowie Ur-Mitglied Geoffrey Downes (Keyboards) endlich wieder ein festes Line-up bildet. Überhaupt John Payne, mit seinen kraftvollen Vocals hat er den langen Schatten seines schier übermächtigen Vorgängers J. Wetton auf dieser CD endlich komplett abgelegt. Vor allem bei der klasse Ballade "Gone Too Far" die trotz großem Pathos nie in kitschige Gefilde abdriftet, überzeugt der Basser einmal mehr mit ausdruckstarken Vocals. Überhaupt sorgen die vielen gelungenen oft bombastisch angelegten Chorarrangements mit teilweise absolut spitzenmäßigen Hooks u.a. bei "Ghost In The Mirror" oder "I Will Be there For You" für weitere positive Eindrücke. Daneben muß der wuchtig-kernige Opener "What About Love", das relativ düster-melancholische "Blue Moon Monday" sowie "Midnight" (ein Song bei dem alles gelungen ist bis auf den relativ schwache Refrain) als besonders herausragend erwähnt werden. Für Progies dürften insbesondere die beiden letztgenannten Songs mit ihren leichten progressiv-instrumentalen Parts ganz interessant sein. Wie gesagt, ein großes Plus gegenüber "ältere" Werken sind die abwechslungsreichen mal fetten mal filigranen Gitarrenriffs bzw. Solos (z.B. wunderbar der spacige Sound bei "The Prophet") und die deutliche Reduzierung der Tastenanteile. Mit der abschließenden Gesamtbeurteilung der aktuellen bzw. auch im Vergleich zu den früheren ASIA Werken gilt es allerdings festzuhalten, daß sich dies ganz ähnlich wie bei MARILLION mit Fish und der Phase danach verhält: Denn mit den ASIA, die sich 1982 als erste sogenannte Supergroup aus den Musikern(John Wetton, Steve Howe, Carl Palmer und G. Downes) bekannter Progformationen wie YES, KING CRIMSON oder ELP für mehr oder weniger nur drei Alben zusammenfanden, haben sowohl die Vorgängerbesatzungen der Downes/Payne Ära sowie auch die aktuelle Band relativ wenig gemein. Auch wenn auf der neuen CD eine mehr oder weniger deutliche "back to the roots" Ausrichtung (die auf AURA noch stärker ausgeprägt war!) zu erkennen ist. Dem Hörer bietet sich stilistisch ein gelungener Mix aus Melodic (symphonic) Rock mit einigen relativ unscheinbaren Progeinflüssen - fertig. Und mit diesem Hintergrund geht dann SILENT NATION auch als gut gelungenes Album durch. Die CD wird außerdem noch in einer Special Editon im Digibook mit einer DVD (Making-of zum Album) erscheinen.

Silent Nation


Cover - Silent Nation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:21 ()
Label:
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Epitaph

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NECROPHAGIST waren lange Zeit Projekt eines einzigen Mannes, der es schwer hatte, Mucke zu finden, die seine musikalischen Vorlieben teilten und gleichzeitig seinen Anforderungen an ihre Können gerecht wurden. Doch schlussendlich ist aus NECROPHAGIST eine richtige Band geworden und "Epitaph" fertig. "Onset Of Putrefaction", der quasi legendäre Vorgänger, der sich trotz fehlendem Label sehr gut verkaufte, hat die Messlatte für diese Scheibe hochgelegt - NECROPHAGIST 2004 überspringen sie aber locker. Was die Jungs in dieser knappen halben Stunde an hochklassigem technischen Death Metal abliefern ist schier unglaublich. Das fängt beim klassischen Flitzefinger-Gitarristen an, setzt sich weiter fort zur Rhythmus-Abteilung und hört beim Sänger noch lange nicht auf - hier ist jeder ein absoluter Könner, der es schafft, sein Ego zurückzustellen und sich auf andere Mucker einzulassen und so Songs zu erschaffen, die brutal, technisch anspruchsvoll, komplex und gleichzeitig eingängig sind. Sauber, so soll das sein! Da muss man nur noch ein paar Namen in den Raum schmeißen und jeder weiß, wie der Hase läuft. MORBID ANGEL, MESHUGGAH, ATHEIST und (natürlich) mighty DEATH sind Referenzen, an denen NECROPHAGIST sich messen müssen und deren Vergleich sie locker standhalten. "Epitaph" ist eine absolute Ausnahmeplatte geworden, die man am Stück durchhören kann und bei jedem Mal neue Feinheiten und Schmankerl entdeckt, sei es ein aberwitziges Break, Parts, die jedem Gitarristen Knoten in die Finger machen würden oder Drumparts, wie sie eigentlich nur Kraken spielen können, NECROPHAGIST bieten immer wieder neue unglaubliche Details. Einfach eine Hammerscheibe, die man sich als Freund des gepflegten Death Metals, der über stumpfes Riffgeschrubbe Marke SIX FEET UNDER hinausgeht, nicht entgehen lassen sollte, kann und darf!

Epitaph


Cover - Epitaph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:56 ()
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Abydos

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"Abydos (altägypt. Abodou), bed. Ruinenstätte in Oberägypten, 100 km nw von Luxor, Hauptverehrungsstätte des Osiris" gibt mein Lexikon zum Begriff ABYDOS her. Hier im Tal der Könige huldigten die Ägypter Osiris, dem Gott immerwährender Reinkarnation. Andy Kuntz, seines Zeichens Sänger der international erfolgreichen Band VANDEN PLAS verarbeitet im seinem ersten Solowerk ABYDOS verschiedene Schicksalsschläge welcher er in 2003 durchstehen musste. ABYDOS wurde so auch zu seiner persönlichen Reinkarnationsstätte für die schmerzlich vermissten. Allerdings ist ABYDOS auf der Grundlage eines von Andy Kuntz verfassten Theaterstückes entstanden und vermittelt so nur einen Teil der Geschichte. Die musikalische Umsetzung dieses Teiles kann man aber durchaus als gelungen bezeichnen. Obwohl ABYDOS merklich leiser als Andys Hauptband VANDEN PLAS ist ("You Broke The Sun" - ganz starker, balladesker Anfang mit Popattitüde, und die hymnische Powerballade "Far Away From Heaven"), sind deren traditionellen Merkmale - Melodie, Power und anspruchsvolle Arrangements erhalten geblieben ("Silence", "Hyperion Sunset") - und natürlich Andy Kuntz’s Stimme. Das ganze Album profitiert bei Gesang und Komposition auch von den einschlägigen Erfahrungen die Andy als Sänger bei diversen Musicals gesammelt hat. Auch dies ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zu den Werken von VANDEN PLAS. ABYDOS erinnert mit seinen zum Teil symphonischen arrangierten Epen aber auch an SAVATAGE und in seiner Verspieltheit sowie in manchen ruhigeren Momenten an DREAM THEATER. Diverse progressiv orchestrale Ausflüge wie bei dem über 7-minütigen Titelsong "Abydos” und dem 12-minütigen Abschluss "A Boy Named Fly" (mit einem musicalmäßigen Part) inklusive. Erwartet man auf Grund der Vorgeschichte ein trauriges, düsteres Album, so ist das eindeutig zu verneinen. Trotz einer melancholischer Grundstimmung verbreitet ABYDOS beim genauen hinhören eher eine gute, lebensbejahende Stimmung. Mit ABYDOS ist Andy Kuntz ein progressives Rockalbum mit einem gehörigem Schuss Metal und einigen Überraschungsmomenten (aus bekannten Zutaten) gelungen - allerdings kein allzu leicht zugängliches. VANDEN PLAS Fans werden das Teil sowieso mögen - allen anderen sei ein vorheriges reinhören angeraten - Love it or Hate it. Bei mir gewinnt das Teil mit jedem Durchlauf mehr Facetten.

Abydos


Cover - Abydos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Volume One

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Yeah, 22 Songs und kein Grindcore! Das ist mal selten, aber immerhin gibt’s von DEVILINSIDE Metalcore, also wenigstens etwas Core. Gebildet von Mitgliedern der mighty DISEMBODIED, wird weiterhin brutaler Metalcore geballert, der nur zur aktuellen Spitze des Genres nicht ganz aufschließen kann. Man merkt den Muckern die Erfahrung an und Songs wie "Burden’s Gift" oder das MACHINE HEAD-lastige "Conflicted, Conditioned" sind echte Live-Feger, da bin ich mir sicher. Die Produktion ist fett und wummernd, die Saitenabteilung brät gut und Sänger Jaime hat diesen typischen HATEBREED-Gesang wunderbar drauf, aber irgendwie ist "Volume One" zu gesichtslos, um wirklich aufzufallen. Und im Vergleich mit den aktuellen Krachern von UNEARTH, HEAVEN SHALL BURN und anderen ist diese Scheibe einfach zu berechenbar (trotz der vielen kleinen Zwischenintros, wie ich das mal nennen) und ein wenig zu berechnend. DEVILINSIDE werden durch ausgiebiges Touren sicher eine Menge Leute erreichen (ist ja eine Ami-Band, die touren sowieso acht Monate im Jahr), aber vor der heimischen Anlage schleicht sich ein wenig Langeweile ein.

Volume One


Cover - Volume One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 48:59 ()
Label:
Vertrieb:
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Whitewater

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Nach dem Paul Richards, Bert Lams & Hideyo Moriya, etwas besser bekannt als CALIFORNIA GUITAR TRIO im vergangenen Jahr auf der SPOCK’S BEARD TOUR u.a. auch von Kollege Hardy, durchaus respektvolle Kritiken auf breiterer Ebene bekamen, legen sie jetzt mit dem aktuellen "Whitewater" ihr neues Studioalbum Nr. 7 nach. In den vergangenen 13 Jahren seit ihrem Bestehen, wobei u.a. bereits eine Grammy-Nominierung positiv zu Buche steht, hat sich diese multinationale Musikerzusammenschluß wohl zu Recht den Ruf eine der innovativsten und ungewöhnlichsten Bands im Musikbiss zu sein, erspielt. Auf den zwölf durchgehend instrumentalen Songs beweißt das Trio, daß auch diese Art von Musik ihren ganz eigenen Charme besitzt und dadurch selbst ohne Gesang aber mit großer Virtuosität und vielen schönen Melodien den Hörer fesseln kann. Das Songniveau weißt dabei aber schon einige deutlich (Qualitäts-) Schwankungen auf - so können mich das mit einem schrägen E-Gitarrensolo verhunzte "Led Foot" oder auch das mit einem monton langweiligen Keyboardloop unterlegte "Relative Illusion" eher nicht so (ganz) überzeugen. Wohingegen die hervorragend gemachte Adaption zwischen dem Country Evergreen "Ghostrider’s In the Sky" (u.a. Johnny Cash) sowie dem DOORS Klassiker "Riders On The Storm" zu na logisch "Ghost Riders On The Storm" als absoluter Albumhöhepunkt zu bezeichnen ist. Weitere gelungene Tracks sind das wunderbar melancholisch-gefühlvolle "The Marsh" (ist als Multimedia-Bonus auch in einer Video-Liveversion zusätzlich enthalten, der klassisch geprägte Titeltrack sowie das fast schon funkige "Red Iguana", für die Liebhaber von feurigen Flamenco Rhythmen sollte "Cantharis" noch ganz interessant sein. Produziert wurde die CD von Tony Levin (u.a. Bassist von Peter GABRIEL & KING CRIMSON), wobei er nicht nur an den Reglern saß, sondern auch bei einigen Songs selbst etwas mitgewirkt hat. Die Jungs zaubern insgesamt einen recht vielfältigen Sound mit ihren 18 Saiten bzw. drei Gitarren daher, kein Song klingt dabei wie der andere und keine Angst vor kalt-technischem Gefrickel, davon ist "Whitewater" ebenfalls meilenweit entfernt. Das CALIFORNIA GUITAR TRIO setzt auf Spielfreude kombiniert mit Ideenreichtum - die Musik kann Gitarrenpuristen, die auf eher akustische Sachen stehen, daher uneingeschränkt empfohlen werden. Mit leichten Abstrichen eine ordentliche Scheibe, die sich aufgrund des teilweise fast schon meditativen Charakters insbesondere sehr gut zum Chillen oder Ausspannen eignen dürfte, zum Nebenbeihören ist diese Musik dann doch eher ungeeignet.

Whitewater


Cover - Whitewater Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:31 ()
Label:
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Master Of The Moon

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Wenn ein Altmeister Neues veröffentlicht muss er sich nun mal Vergleiche mit seiner Vergangenheit gefallen lassen. So auch Master DIO bei seinem neustem Werk "Master Of The Moon". Der ehemalige Sänger von ELF, RAINBOW und BLACK SABBATH bastelt nun schon über 20 Jahre an seiner Solokarriere und gehört zu den Institutionen des Rockbiz. Das Ronnie James Dio mit "Master Of The Moon" seine Juwelen der Achtziger ("Holy Diver", "Last In Line", Sacred Heart" und "Dream Evil") nicht mehr toppen kann hat wohl auch niemand ernstlich verlangt - die neue Scheibe ist trotzdem eine leichte Rückbesinnung. Eher schwache Scheiben wie "Magica" und "Angry Machine" scheinen der Vergangenheit anzugehören - der mit "Killing The Dragon" beschriebene Weg findet zum Beispiel mit Songs wie die beiden das Album abschließenden Stampfer "Death By Love" und "Dreams" seine gelungene Fortsetzung. Allerdings wird das Album fast ausschließlich von Songs im Midtempobereich geprägt, zwar allesamt melodisch, mit ansprechenden Gitarresoli versehen und von Ronnies Ausnahmeorgan veredelt, aber trotzdem schleichen sich zwischendurch als mal ein paar Längen ein. Neben genannten beiden Tracks ist es vor allem noch der starke Opener der zu überzeugen weis; "One More For The Road" ist eigentlich der einzigste Song des Albums bei welcher DIO so richtig Fahrt aufnimmt. Auch das hymnische, über sechsminütige Epos "The Eyes" und "The End Of The World" (startet AC/DC-mäßig) werden Live wohl zum Repertoire gehören. Die ganz große Stärke ist wie gewohnt Ronnies Gesang, den daran gibt es an keinem der 10 Songs etwas auszusetzen. Für einen Mittfünfziger ist Mr. Ronald Padavona stimmlich noch immer voll auf der Höhe und lässt dabei so ganz nebenbei Legionen von sich selbstüberschätzenden Shoutern angesagter Combos ziemlich alt aussehen. Da bei DIO ja desöfteren mal das Line-Up wechselt, hier das aktuelle für "Master Of The Moon": Gitarre - Craig Goldy (Giuffria, spielte bei DIO schon "Dream Evil" und "Magica" mit ein), Bass - Rudy Sarzo (Quiot Riot, Ozzy Osbourne, Whitesnake), Schlagzeug - Simon Wright (AC/DC, UFO), Keyboards - Scott Warren (Keel), welcher aber eher sehr dezent agiert. Zusammen mit diesen Haudegen ist DIO ein gutes Album gelungen, welches den Fans ein wenig Geduld abverlangt - nicht mehr aber auch nicht weniger.

Master Of The Moon


Cover - Master Of The Moon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:13 ()
Label:
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The January Tree

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Nach seinem Ausstieg bei der Kultcombo PSYCHOTIC WALTZ gönnte sich Devon Graves (hieß ja auch mal Buddy Lackey) fast drei Jahre Pause, um dann Anno 2002 mit dem selbstbetitelten DEADSOUL TRIBE Debüt schon mal ein Ausrufezeichen in die musikalische Landschaft zu setzen. Nach dem überragenden letztjährigen Album "A Murder Of Crows" legt der mittlerweile in Wien ansässige Ausnahmekönner mit "The January Tree" bereits innerhalb kürzester Zeit Album Nummer drei vor - und das auf solch einem qualitativ hohem Niveau das es schon fast beängstigend ist. Gegenüber dem Vorgänger kommt "The January Tree" noch etwas düsterer und dunkler daher - eine herbstlich, nebelige Atmosphäre scheint fast alle Songs zu durchströmen (warum das Teil noch im Sommer veröffentlicht wird verstehe wer will). Devon Graves geradezu hypnotischer Gesang verstärkt diesen Eindruck noch und zieht den Hörer vor allem bei den zum Teil eher gemächlichen, fast ins psychedelische gehenden Tracks in seinen Bann. Das amerikanische Multitalent hat "The January Tree" mal wieder fast vollständig in Eigenregie verwirklicht, will meinen: Songs geschrieben; Gitarre, Bass, Keyboard, Piano und Flöte gespielt, das Ganze produziert und natürlich eingesungen. Nur für das Schlagzeug holte er sich mit Adel Moustafa einen Mann ins Boot, welcher sogar etwas beim Songwriting beteiligt war. Und das einzige offizielle Bandmitglied außer Mr. Graves selbst verpasst den meisten Songs mit seinem druckvollem Drumming einen harten, wuchtigen Sound und rhythmisches Rahmen der sich gewaschen hat. Dementsprechend startet das Album mit "Spiders And Flies" richtig fett und nahezu doomig und legt dabei ganz nebenbei den Pfad für jene bereits genannte dunkle Atmosphäre, welche das Album bis auf gezielt eingesetzte Lichtblicke durchgehend beherrscht. Dem klasse Opener folgt der genial sperrige, an PSYCHOTIC WALTZ-Großtaten angelehnte Track "Sirens" und die melodisch, eingängigen "The Love Of Hate" und "Why?". Irgendwelche Anspieltipps wären hier fehl am Platze - nach hinten heraus setzen DEADSOUL TRIBE zunehmend auf einen etwas härteren Sound, angereichert durch Devon Graves Flötenspiel ("Wings Of Faith", "Toy Rockets") - TOOL meets JETHRO TULL. Mit "Just Like A Timepiece" verwertete Graves sogar einen Song seines 93er Soloausfluges "The Strange Mind Of Buddy Lackey" wieder. Die mit Flötenspiel angereicherte intensive über sieben Minute lange Ballade verbreitet zwar nicht ganz den düsteren Charme des restlichen Albums - ist aber zweifelsohne der abschließende Höhepunkt eines hochklassigen Werkes ohne Ausfälle das mit jedem Durchlauf wächst. Hier noch einen draufzusetzen wird selbst für DEAD SOUL TRIBE eine schwer zu bewältigende Aufgabe sein - dass Mr. Graves das aber kann, daran zweifle ich nicht. Auf die herbstliche Tour im Vorprogramm von THRESHOLD darf man sich unheimlich freuen - wenn er die Stimmung und Power seiner DEADSOUL TRIBE Alben (und paar Takte PSYCHOTIC WALTZ hoffe ich) live rüberbringen kann wird das ein ganz großes Erlebnis. Alles andere als eine olympische Goldmedaille wäre für DEADSOUL TRIBE und "The January Tree" zu wenig.

The January Tree


Cover - The January Tree Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:42 ()
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Fenriz Presents ...

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Fenriz, der nie live auftreten mag, gewährt Einblick in sein Gefühlsleben. Denn Schwarzwurzel zu sein, ist für ihn ein Gefühl. Und das möchte er mit dieser Compilation auch all denen vermitteln, die es a) nicht verstehen, b) damals verpasst haben, c) keine Ahnung haben oder d) zuviel Geld haben. Ich persönlich würde mich für e) entscheiden. Mich erinnert die Scheibe an Zeiten, als ich Sodom für die ultimative Härte gehalten habe, Celtic Frost für die Ober-Ausprobierer oder Samael noch nicht mit Schlüsselbrett geklimpert haben. Welche Songs drauf sind, seht ihr unten. Fazit: Auch, wenn mich bei solchen Samplern immer ein leichtes Ripp-Off-Gefühl beschleicht, zeigt dieses Album der Cradle- und Dimmu-Jugend, warum heute also so ist, wie es ist und warum es früher so war, wie es mal gewesen ist. Eigentlich unvorstellbar, daß man mehr als drei der vertretenen Bands nicht kennt, als Einstieg scheint die Compact Disc deshalb vielleicht unausweichlich. Wenn "Fenriz Presents The Best Of Old-School Black Metal" fett aufgemacht daherkommt, ist er durchaus den ein oder anderen Euro wert. Ich persönlich stöbere heute mal ein bißchen in meiner Vinyl-Abteilung.



Blasphemy - Winds O The Black Godz

Sarcofago - Satanic Lust

Celtic Frost - Dawn Of Megiddo

Nattefrost - Sluts Of Hell

Mercyful Fate - Evil

Sodom Burst - Command Til War

Tormentor - Elisabeth Bathory

Aura Noir - Blood Unity

Destruction - Curse Of The Gods

Samael - Into The Pentagram

Bulldozer - Whisky Time

Mayhem - The Freezing Moon

Hellhammer - The Third Of The Storms

Burzum - Ea, Lord Of The Deeps

Venom - Warhead

Bathory - Dies Irae

Fenriz Presents ...


Cover - Fenriz Presents ... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 71:29 ()
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Subsurface (Spec. Ed.)

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Wenn’s jetzt nicht mit dem Durchbruch auf breiter Front klappt - wann dann überhaupt? Die britischen Progressiv Metaller von THRESHOLD haben ja schon seit Jahren, ach was sag’ ich denn da, eigentlich seit ihrem Debütklassiker "Wounded Land" (1993) stets nur gute bis sehr gute CD’s produziert, schlechte Alben gibt bei diesen fleißigen Jungs einfach nicht. Als musikalischer Höhepunkt galt bisher eindeutig das superbe "Hypothetical" (2001), wobei das etwas düstere Nachfolgealbum "Critical Mass" wieder einen Tick "schwächer" ausfiel. Doch jetzt kommt die Band mit ihrem aktuellen "Subsurface", gleichzeitig auch Studioalbum Nummer sieben, und legt tatsächlich noch eine Schippe drauf - ohne Frage THRESHOLD haben hier eine absolute Glanzleistung abgeliefert. Nie war die Mischung aus eingängigen Songs, kraftvollen (Powermetal) Gitarren, üppigen Keys und dieser Wahnsinnstimme von Sänger Andrew "Mac" McDermott dermaßen perfekt im Sinne von Progressivem Metal wie auf SUBSURFACE. Hoffentlich wird der Band jetzt endlich die ihr längst zustehende Aufmerksamkeit nicht nur bei der schreibenden Zunft sondern auch bei einem breiteren Publikum einfahren können. Trotz aller einfließenden modernen Produktionsideen oder Sounds bleibt die Bandidentität stets sehr eng dem progressiven Rock verbunden und ordnet alle weiteren Prämissen dem eigentlichen Songwriting unter. Seelenlose Instrumental "Gebäude", nutzlose Breaks oder ellenlange Selbstzerfrickelung sucht man auf diesem Album vergeblich. Für die wirklich fette sowie glasklare Produktion mit diesen typisch bombastischen Chorarrangements waren bei "Subsurface" wiederum Richard West (Keys) & Karl Groom (Git.) selbst verantwortlich, vorausgegangen waren da aber schon drei Monate intensivster Vorbereitungen. Inhaltlich knüpft "Subsurface" zwar etwas an "Critical Mass" an soll aber nicht als Konzeptalbum im engeren Sinne verstanden werden. "Falling Away" (von "Critical Mass") war eine art Prolog zu "Subsurface" setzte sich mit den Individuen und ihrer Wirkung auf eine weniger übersichtlich werdende Welt auseinander. "Subsurface" greift dieses Thema erneut auf und beschreibt, was sich hinter den Kulissen abspielt. Grob zusammengefasst die Gleichgültigkeit statt Menschlichkeit sowie den potenziellen Ver- und Zerfall der Gesellschaft. Künstlerisch hat sich die Band ebenfalls konsequent weiterentwickelt und die bewährten Pfade etwas erweitert, die neuen Songs bieten wieder etwas komplexere Strukturen und klingen dadurch vielschichtiger. Einige (wenige) Tracks benötigen (eventuell bei den weniger eingefleischten Fans!) daher ein paar Durchläufe mehr, bis sich einem alle Einzelheiten erschließen, was aber so schlecht nun auch wieder nicht ist, denn so hat man einfach mehr von der Musik. Eine Lanze muß hier aber mal ganz klar für die Gitarrenarbeit von K. Groom & N. Midson gebrochen werden, die beiden Jungs machen einen klasse Job, solch virtuose Solos und mächtige Riffs waren bei THRESHOLD in dieser Fülle bisher so nicht präsent. Als Anspieltipps sind besonders das Opener Brett "Mission Profile", das hymnenhaften "Opium", das epische "The Art Of Reason" sowie das Finale mit dem wunderbar (atmo-) sphärischen "The Destruction Of Words" zu erwähnen. Neben den bewährten Musikern ist übrigends, der schon seit der "Critical Mass Tour" hinzugestoßene Bassist Steve Anderson jetzt fest dabei. Er durfte dabei den selbst verfassten Bonustrack "What about Love" auch gleich mit einsingen. In dieser Besetzung werden THRESHOLD demnächst ab September 2004 auch in Deutschland wieder auf Tournee sein, sollte man sich unbedingt mal reinziehen.

"Subsurface" erscheint als reguläre Ausgabe im Jewel Case sowie als Special Edition im Pappschuber, mit erweitertem Booklet, Bonustrack, einem Videoclip sowie einem Multimedia-Part.

Subsurface (Spec. Ed.)


Cover - Subsurface (Spec. Ed.) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Don´t Mess With The Hard Punx

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Können People Like You nicht wenigstens einmal eine schlechte Platte veröffentlichen? So wie ich ihre sämtlichen Releases regelmäßig hoch lobe, könnte man denken, die würden mich bezahlen... Aber das ist natürlich nicht so (leider...) und: Was soll ich tun? People Like You bringen einfach nur hochwertige Musik raus. So auch im Falle von DISTRICT, deren neues Album "Don´t Mess With The Hard Punx" vom ersten bis zum letzten Track Spaß macht und sich direkt im Gehörgang festsetzt. Wer hinter dem Titel der Scheibe allerdings derben Streetpunk erwartet, dürfte wohl enttäuscht werden. Die Ruhrpott-Punks spielen viel eher End-70er Pop-Punk im Stile der UNTERTONES und der BUZZCOCKS: melodiös, aber grade, schnörkellos und rau, gelegentlich auch etwas verspielt, wie z. B. im Reggae-Part von "I Crisis". Die Songs sind äußerst vielseitig, so dass das Spektrum von vorwärts treibenden Rockern (wie "I Crisis" oder "Monotony") bis zu 60s-Anleihen reicht (zu hören etwa bei "My Baybeez Number" oder "Suzanne"). Der Vergleich zu den eben genannten Bands liegt auch deshalb nahe, weil die Stimme von Sänger Marc De Burgh (eigentlich Marc Ader - nebenbei Gitarrist und zweiter Lead-Sänger der REVOLVERS) in die Richtung Feargal Sharkey bzw. Pete Shelley tendiert und ähnlich markant den Gesamtsound beeinflusst. Einen leichten Glam-Einschlag kann man der Band nicht absprechen, aber insgesamt ist "Don´t Mess With The Hard Punx" wirklich eine tolle Platte geworden, die rockt und ohne Ende Ohrwürmer bietet. Im Oktober kommen DISTRICT auf Tour, und wenn man sich ansieht, wie herrlich asig die Jungs auf dem Cover-Foto rüberkommen, dürfte das ein Riesenspaß werden!

Don´t Mess With The Hard Punx


Cover - Don´t Mess With The Hard Punx Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 33:5 ()
Label:
Vertrieb:

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