Review:

Presents Of Mind

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Zusammen mit dem Werk "Windows Dressing" bringt InsideOut Anno 2004 die vorherigen Alben der US-Prog-Rocker TILES als Special Edition auf den Markt - und das macht insoweit Sinn, als das der direkte Vorgänger von "Windows Dressing" bereits vor fünf Jahren veröffentlicht wurde. "Presents Of Mind” ist also Scheibe Nummer drei in der TILES-Historie und das bis dahin ambitionierteste Werk der Amis. Etwas sperriger als die ersten beiden Alben braucht "Presents Of Mind” etwas Zeit (was der geneigte Fan ja sowieso mitbringt). TILES Kompositionen und Songaufbau lehnen sich hier ebenso an Dream Theater wie an Rush an - sind aber meist mehr harte Rockmusik als reiner Prog. Die allgegenwärtige Rush-Einflüsse kommen wohl zum Teil auch durch Producer Terry Brown. Schon der Opener "Static" erinnert an die kanadischen Rockgötter - und bleibt ähnlich wie bei Rush irgendwie sofort haften. Mit "Modification" lassen die Jungs aus Detroit dann die etwas härtere Gangart durchscheinen und Sänger Paul Rarick macht recht schnell deutlich, dass er sich vor den Sangeskollegen anderer Proggrößen nicht zu verstecken braucht. Auch die Mitstreiter Pat Delon (drums), Jeff Whittle (eindrucksvolles Bassspiel) und natürlich der Chef, Gitarrist, Keyboarder und Songwriter Chris Herin verhelfen der Scheibe zu einem durchweg hohem Niveau. Ein Markstein der TILES-Kunst dürfte der Track "Ballad Of The Sacret Cow" sein. Ein echt aberwitziges Instrumentalteil das einer Achterbahnfahrt gleicht und fast zwangsläufig zu einem drücken der Repeat-Taste führt - Klasse. Bei "Taking Control" werden die Gitarren dann härter, aufgelockert durch dezentes Banjo geht der eingängige Song recht schnell ins Ohr. Ein weiterer Höhepunkt des Longplayers ist der über 11-minütige atmosphärische Schlusssong "Reasonable Doubt" welcher seine äußerst abwechslungsreiche eher rockige statt frickelnde Komposition mit einer Violineneinlage krönt. Ob das digitale Remastern bei einer Scheibe die im Original 1999 erschien groß was bringt kann ich nicht beurteilen, gehe aber davon aus, dass auch schon damals der Sound ordentlich war. Die Special Edition hat auf jeden Fall ein echt fettes Soundgerüst zu bieten, eine vernünftige Aufmachung mit einem erweiterten Booklet (u.a. einige Bemerkungen von Sänger Chris Herin zu dem Album und den darauf enthaltenen Songs) sowie zwei Bonustracks welche bisher nur auf der ursprünglichen japanischen Version des Albums zu finden waren. Das bereits 1990 komponierte kurze Instrumentalstück "In The Corner" und das 99 neu eingespielte melodisch relaxte Debüt-Überbleibsel "Ambition". Dazu kommt noch ein 12-minütiger Multimediapart welcher einen Soundcheck in Lyon und die zwei anschließenden Live-Tracks "Patterns" und "Modification" enthält, sowie einen Soundcheck vom ersten Gig der 99er Tour (in München) im Vorprogramm von Dream Theater - allerdings alles in einer dezenten Video-Bootleg Qualität. Also alles in allem - TILES sind eine runde Sache für Freunde progressiver Rockmusik.

Presents Of Mind


Cover - Presents Of Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:38 ()
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Twenty Bucks And Two Black Eyes

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Und schon wieder hat RANCID´S Tim Armstrong eine wirklich gute Kapelle für sein Label entdeckt: Die U.S. ROUGHNECKS aus Kalifornien, die sich bereits 1997 gründeten und jetzt mit "Twenty Bucks And Two Black Eyes" ihr Hellcat-Debüt geben. Ihren Sound beschreibt Sänger Mike Hennessey mit dem Track "Short Haired Rock-n-Roll" äußerst passend: Die U.S. ROUGHNECKS spielen eine Mischung aus Streetpunk und melodiösem Old School Hardcore, kombiniert mit Pöbel-Bölk-Gesang, aber bei jedem Song hört man die Wurzel ihrer Musik heraus: dreckigen Rock ´n Roll. Zugegeben, obwohl die Stücke sehr eingängig sind, bleibt nicht viel hängen, so dass die CD einfach irgendwie durchläuft und es keine wirklichen Höhepunkte gibt. Aber im Falle der U.S. ROUGHNECKS macht das überhaupt nichts, denn von der ersten Sekunde an gehen sie ab, und danach geht’s nur immer noch weiter nach vorne. Sie rocken dreckig und kicken gewaltig, direkt und straight, immer mitten in die Fresse rein. Und das macht ganz einfach großen Spaß!

Twenty Bucks And Two Black Eyes


Cover - Twenty Bucks And Two Black Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 31:22 ()
Label:
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Third Wish

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Wenn ein Cousin von Ronnie James DIO zusammen mit Joey DeMaio (Executive Producer) ein Album aus dem Vollen fräst, dann darf man ob des Ergebnisses ruhig Flitzebogen - Haltung annehmen. Soviel vorweg: die Rückkehr des alten THE RODS - Klampfers hat sich über alle Maßen gelohnt, denn "Third Wish" ist ein Volltreffer nach Maß geworden, den man schon jetzt zu den besten traditionell ausgerichteten Werken des Jahres 2004 zählen darf! Hier reiht sich Knaller an Knaller, angefangen beim etwas an späte RIOT zu Dimeo - Zeiten erinnernden Opener "Regeneration", über "Rebelution" (Rock’n’Rolf hat schon Angebote für den Titel eingereicht… ), den Galoppierer "Streaming Star" bis hin zu den satten Rockern "Far Beyond" und "Poison Ivy". Das Album klingt wie mit aktuellem Werkzeug tiefer gelegtes 70er / 80er Jahre - Material der Marke RAINBOW, UFO oder SCORPIONS und wirkt absolut authentisch und zu keiner Zeit künstlich oder aufgesetzt; zudem wird mit absolut fettem Gitarrensound aufgewartet. Sänger John West schafft den gekonnten Spagat aus wildem Rocker und gefühlvollem Shouter und veredelt dann auch die absoluten Megahymnen "Third Wish" (balladesker Beginn, bevor der überlange Titelsong zu einer mörderischen Mitgrölgranate mutiert - absoluter Hammer!!!), "Rule The World" (Stampfer mit Killerrefrain) und "Live To Ride, Ride To Live" (erneuter Stampfer mit HAMMERFALL - artigen Chören - geil!). Wer auch nur im Entferntesten etwas mit (im positiven Sinn) angestaubtem Heavy Rock / Hard Rock / Heavy Metal anfangen kann, darf nicht länger gelangweilt in die Gegend glotzen, sondern muss dieses Meisterwerk abgreifen. Um es mit Mr. FEINSTEIN’ s Worten zu sagen: LET THEM EAT METAL!!!

Third Wish


Cover - Third Wish Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:38 ()
Label:
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Brutal

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Sie haben nichts und niemandem zu viel versprochen, es ist alles noch viel besser als es zu erwarten war: "Brutal" ist tatsächlich die Zeitmaschine ins parallele, glorifizierte Jahr 1990/91 geworden, alles inklusive: Rotziger Death Metal, total verdrehte, kreischende Gitarren - genau um ein genialisches Bisschen neben der Spur, treibendes Riffing, rumpelndes Schlagzeug, stumpfe Rhythmus-Gitarre. Außerdem bedrohlich langsame Doom-Parts, ironisch alles wieder auflösende Bass-Läufe als Übergang zur nächsten Attacke. Jeden (Schweden-) Death Metal Loonie ab Ende 20 bringt dieses Album dazu, vor seiner Plattensammlung hin und her zu tanzen, von jedem seiner Lieblingsalben sind Zitate en gross in diesem Musik-Ratespiel versteckt, als Organspender stellten sich zur Verfügung: "Clandestine" und "Left Hand Path" von ENTOMBED, "Like an Everflowing Stream" von DISMEMBER, "South of Heaven" von SLAYER, AUTOPSY, "Lost Paradise" von PARADISE LOST oder "Pentecost III" von ANATHEMA. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, jeder andere alte Sack, der gerade in mein Zimmer reinhört, hat noch je mindestens drei Platten mehr erkannt. Der Sound hört sich zwar genauso an, wie man den glorreichen Sunlight-Sound im Hinterkopf hat - im direkten Vergleich klingt "Brutal" aber eine ganze Ecke fetter. Die Neunziger kann man also nicht ganz zurückholen, sondern eher besser. Nächste gute Nachricht: Taneli Jarva brüllt und singt bedrohlich - richtig variabel hoch und tief - aber mit so viel Whiskey-Timbre wie er auf den frühen SENTENCED-Platten gar noch nicht hatte - auch noch nicht haben konnte. Esa Holopainen (AMORPHIS), Olli-Pekka Laine (ex-AMORPHIS, MANNHAI), Marko Tervonen (MOONSORROW) und Nalle Östermann haben es irgendwie geschafft, die Zeitleiste mit dem gesammelten Wissen von heute anzubohren - aber auf ein paar Dinge fürs Nostalgie-Gefühl konnte einfach nicht verzichtet werden: Century Media verlosen Mixtapes (Mixtapes!!! Die gibt es sonst nur noch in Uni-Vorlesungen und alten Kinderzimmer-Kisten), es gibt Vinyl mit Bonus-Tracks (auf der CD sind dafür "Rotting Alive" und "F/C/D/C" als Live-Clips), und ein Verriss im Metal-Hammer ist nach über 10 Jahren mal wieder ein echtes Kauf-Argument. Literweise Herzblut stecken hörbar in dieser Dreiviertelstunde Musik - aber genauso viel Spaß, Augenzwinkern, 1000 Weißt-du-nochs und genauso viel Bier und Nackenschmerzen am nächsten Tag. Der Vorteil gegenüber anderen Death Metal-Wiederbelebungsversuchen der letzten Zeit: Das Ärzte-Team hat nicht nur im sterilen OP (will sagen: im Studio) zusammengearbeitet und läuft nun mit Soundfiles in der Hand wieder auseinander, sondern der halblebendige Patient wird jetzt gehätschelt und gepflegt, im Sommer sollen sogar Konzerte bei uns folgen. Laßt euch schon mal die Haare wieder wachsen!

Brutal


Cover - Brutal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:30 ()
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Dead Girls Don´t Cry

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Die NEKROMANTIX sind beileibe kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seit 15 Jahren gibt es sie bereits, sie sind schon auf der ganzen Welt getourt (u. a. in den USA mit RANCID, TIGER ARMY und den U.S. BOMBS) und "Dead Girls Don´t Cry" ist schon ihr siebtes Album - und das zweite auf Hellcat Records, dem Label von RANCID´s Tim Armstrong. Und dass die Dänen zu seinen persönlichen Lieblings-Bands zählen, hat durchaus seine Berechtigung, denn ihr treibender Psychobilly mit eingängigen Hooklines und B-Monster-Movie-Texten ist einfach unwiderstehlich infizierend. Was die NEKROMANTIX von anderen Vertretern dieses Genres wie MAD SIN, DEMENTED ARE GO oder den METEORS allerdings unterscheidet, ist ein deutlicherer Rockabilly-Einschlag, so dass einige Stücke fast klingen, als würden sich die STRAY CATS an Punkrock versuchen. Allgegenwärtig ist die Horror-Stimmung, die sich nicht nur in den Texten zeigt - Gründer, Sänger und Bassist Kim Nekroman spielt einen schwarzen Kontrabass in Sarg-Form (1990 war das sogar noch ein echter Kindersarg). Dass sie es damit nicht allzu ernst meinen, zeigen Platten-Titel wie "Jack The Stripper", "Demons Are A Girls Best Friend" oder "The Return Of The Loving Dead". Überhaupt steht der Spaß auch auf "Dead Girls Don´t Cry" hörbar an erster Stelle. Darüber hinaus ist aber auch die Gesamtproduktion mehr als gelungen, Kims Slap-Bass groovt wie Hölle und es gibt jede Menge Ohrwürmer. Und zwischendurch glaubt man immer wieder, Elvis, Johnny Cash und Joey Ramone hätten mit im Studio gestanden...

Dead Girls Don´t Cry


Cover - Dead Girls Don´t Cry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 74:2 ()
Label:
Vertrieb:
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Haunted

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Man, so schnell geht’s das! Review Nummer 300 vom lieben Lars. Da muss dann eine Scheibe her, die schon ewig in meinen Top Ten läuft: "Haunted" - das Debüt von SIX FEET UNDER, für mich noch immer die beste Scheibe der Chris Barnes-Gang. Was haben wir Rotz und Wasser geheult als Chris bei Cannibal Corpse ausstieg und was waren wir glücklich, als er mit SIX FEET UNDER um die Ecke kam. Da brachte er mit Allen West auch Mr. Groove persönlich mit. Der Mann hat schon Obituary groß gemacht mit seiner unnachahmlichen Art und Weise, groovige brutale Riffs zu schreiben und hat das auch bei SIX FEET UNDER fortgesetzt. Bekanntlich ja nur zwei Sommer lang, leider… "Haunted" strotzt dann auch nur vor gnadenlosen Groovemonstern wie "Beneath A Black Sky" oder "Human Target". So richtig auf die Kacke gehauen wird nur selten, dann aber mit "Suffering In Ecstasy" aber richtig und gnadenlos! Los geht die Scheibe mit "The Enemy Inside", auch so einem unglaublich mitreißenden Death Metal-Stampfer, den man so schnell nicht aus dem Ohr bekommt und der klar macht, dass Obituary nicht tot sind, so lange Allen West weiter Mucke macht hehe. Dazu growlt sich Kiffer-Chris in seiner unnachahmlichen Art und Weise durch die Pladde und lässt jeden Kritiker locker verstummen. Sein Nachfolger bei CC, Corpsegrinder (auch mal ein cooler Künstlername…), hatte da nicht viel zu lachen und konnte meiner Meinung nach erst mit den letzten drei Scheiben langsam an Chris Barnes rankommen. Aber das ist Geschmackssache. "Haunted" hat alles, was ich von einer ordentlichen Florida-Death-Scheibe erwarte: Monstersongs voller Groove, einen geilen Growler, fette Produktion (Morrissound) und zeitlose Knaller wie jenes "Suffering In Ecstasy". Das war ein Einstand nach Maß!

Haunted


Cover - Haunted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 0:0 ()
Label:
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Icon & The Black Roses

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Hey, endlich mal ne Gothic Rock Band die nicht aus "ich-häng’-mich-fast-gleich-auf-weil-bei-uns–die-Sonne-sowenig-scheint" Schweden kommt sondern vom diesjährigen Fußball EM Gastgeber Portugal. Nicht gerade bekannt für international gute Rockkapellen, waren mir bisher lediglich die Gothi Metaller von MOONSPELL (die seit ungefähr 10 Jahren recht erfolgreich unterwegs sind) ein Begriff, jetzt also ICON & THE BLACK ROSES mit ihrem gleichnamigen Debüt. Ich fall gleich mit der Tür ins Haus: Starke Vergleiche mit HIM vor allem was die Grundklangfarbe bzw. viele der Refrainanlagen betrifft, müssen sich die Jungs vor allem bei den ersten beiden Tracks "Black Rose" oder "Endless" schon gefallen lassen. Allerdings verzichtet man positiver Weise komplett auf allzu schwülstigen Pathos bzw. klebrige Balladen wie es bei den Vorzeigefinnen usos ist. Die markant charakteristische Stimme dieser Band erinnert wiederum etwas stärker an Meister Holmes von PARADISE LOST und auch die Musik geht durchaus etwas in diese Schiene derer letzten CD’s mit einem leichten Tick noch von THE MISSION. Ein weiterer klarer Kritikpunkt für mich ist das leider zu oft eingesetzte "Säuselkeyboard" (Lieber Tastenmann das nächste Mal bitte etwas originellere Arrangements!), denn daß geht einem stellenweise doch etwas auf den Keks, da größtenteils aber mehr im Hintergrund agierend wirkt es sich insgesamt auf die wirklich guten Melodien nicht allzu negativ aus. Mit steigender Spieldauer des Albums können sich Icon & The Black Roses dann auch etwas von den genannten "Vorbildern" lösen und entwickeln durchaus ein paar eigene Trademarks, wenn auch hier sicherlich (noch) die meisten Verbesserungspotentiale verborgen liegen. Ähnlich ausgelegte Formationen wie ENTWINE haben diesen Prozess bereits erfolgreich vollzogen. Die Band wurde übrigends 1999 unter der Firmierung "Blue Obsession" gegründet, wobei Mastermind Jao Silva seither für das Songwriting verantwortlich ist und dies auch recht ordentlich macht. Mit diesem typischen Mix aus molliger Melancholie mal kraftvoll dann wieder mit viel Gefühl werden 12 absolut eingängige fast mit Popappeal ausgestatte Songs präsentiert. Als besonders herausragende Tracks müssen auf jeden Fall "Crucify Your Love" (mit tollem kanonartigen Chorgesang), das schnelle mit gutem Gitarrensolo versehene "Angel", das rifflastige ""Remember" sowie das voll abgehende "Black Cage", bei dem der Sänger mal so richtig aus sich heraus geht. Klar eine amtliche Killerballade ist mit "Who Do Your Hurt Now?" natürlich auch dabei. Die KATE BUSH Coverversion "Running up That Hill" ist zwar ganz o.k. aber die Holländer von WITHIN TEMPTATION bringen schon etwas länger den gleichen Titel in einer metallischeren Version. Bleibt zu sagen, daß der hier präsentierte "leichte" Gothic Rock souverän und schlichtweg gut rüberkommt und die ICON’S mir einfach irgendwie sympathisch sind. Daher kann über das (noch) relativ wenig eigenständige Profil etwas großzügiger hinweg gesehen werden (ist ja auch das Debüt). Über irgendwelche HIM’schen Vergleiche will ich nächstes mal aber nichts mehr schreiben müssen, daß muß einfach besser werden.

Icon & The Black Roses


Cover - Icon & The Black Roses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:31 ()
Label:
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Loss Angeles

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Ich weiß noch nicht, wer das außer mir gut finden könnte, aber TOC beweisen mit "Loss Angeles" einmal mehr, dass man von "dem Finnen an sich" alles mögliche erwarten kann. Der Opener "The Window" bedient gängige Gothic-Klischees wie man sie von HIM bis CHARON kennt - um dann in einen schmierigen Part mit loungiger Fifties-Jazzkapelle abzudriften. Das Wah-wah-Pedal darf wimmern, Sänger Tuomas Nieminen lässt während dessen Herzen und Ohren dahinschmelzen. Großer Aufschlag - und die Friseur sitzt, der Kragen ist noch so gerade wie frisch vom Bügel. "Mary Lou is Dead" - klar, eine ganz ruhige, ganz traurige Ballade. Auf dem "Acid Highway" darf die Hammond-Orgel schmurgeln, was die alten Tasten hergeben, Uptempo-Rock mit Deep Purple-Einschlag. Tuomas schreit, die Gitarren kreischen sich durch bis kurz vor "Gothamburg" (wo das wohl liegt?!) - und diese utopische Stadt bekommt ein ruhiges Prog-Konzept - auf dem es TOC erst mal durchhalten bis "Wait". Die "Blue Lady" dazwischen hat eine Mega-Gesangslinie, ganz Achtziger Jahre, zwischen Glam und Ballade. Gegen Ende ist es aus mit der seichten Midtempo-Herrlichkeit, "Break-A-Neck" zieht auf dem Grad zwischen Death und Hardcore ein Brett längs, "Bite The Bullet" nimmt das Tempo noch mal raus, bis ausgerechnet "Smoke on The Water" komplett aufgemöbelt und um das Doppelte beschleunigt wird. In dieser Variabilität haben sich TOC eigentlich längst für einen Kaurismäki-Soundtrack warmgespielt. THRONE OF CHAOS haben sich vom Schwimmschüler im Fahrwasser der CHILDREN OF BODOM über das Seepferdchen als überflüssige Powermetal-Kapelle jetzt als eigenständige Rockband freigeschwommen. Das schönste ist, dass die finnischen Jungs ganz offensichtlich immer noch das Handwerkszeug ihrer alten Stilrichtungen beherrschen. Tuomas kann im Gegensatz zu den vergangenen Alben richtig beängstigend kreischen und brüllen. Gut ist also, dass TOC immer noch fette Riffs raushämmern können - aber stattdessen lieber vergleichsweise ruhige, fast poppige Songs mit interessanten, überraschenden Details schreiben wollen. Respekt!

Loss Angeles


Cover - Loss Angeles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

State Of Mind

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Nach dem hammergeilen, selbstproduzierten 2000er Album "Modern World" (vorausgegangen war eine EP) waren meine Erwartungen an die erste "offizielle" Scheibe der US - Metaller riesengroß; zu groß, stellte ich nach zigfacher Einfuhr des mit 35 Minuten nicht gerade langen Werkes "State Of Mind" fest. Zwar ist das Album meilenweit davon entfernt, ein echter Flop zu sein, aber es gibt einfach zu viele Ansatzpunkte für Kritik, um einfach über sie hinwegsehen zu können. Da wäre zum Ersten die für US - Produktionen zwar nicht ungewöhnliche, aber dennoch blechern und billig anmutende Produktion. Ich gehöre zwar zu den Leuten, die sich von einem Eimer voller guter Kompositionen über eine "preiswerte" Aufnahme hinwegtrösten lassen, aber genau dort greift Kritikpunkt Nummer zwei an: die Songs halten nicht die selbst auferlegte Zielmarke des Vorgängerwerkes. Echt gute Stücke wie der geile Banger "Extreme Aggression", der Stampfer "Insane", die Hymne "Lord Of The Knights" oder die speedige Abschlusswalze "Hell Train" sind zwar ein gefundenes Fressen für US Metal - Jünger; richtige Überflieger der Marke "Modern World", "Death Stalker" oder "Evil Within" findet man auf "State Of Mind" aber leider nicht. Somit ist das Album für Genre - Freaks eine Bereicherung, aber dem groß angelegten Anspruch, die Nachfolger von OMEN zu werden (als was sie nach ihrem ersten Album gehandelt wurden), hinken die Jungs hiermit leider hinterher. (US -) Undergroundfreaks sind mit dem Album aber sehr gut beraten!

State Of Mind


Cover - State Of Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:2 ()
Label:
Vertrieb:
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Come Somewhere

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Solo-Alben von Drummern können gut gehen - müssen sie aber nicht. JERRY GASKILL ist der Schlagzeuger von KING´S X - und Fans der Band, denen die letzten Alben gefallen haben, werden auch hier dran Spaß haben. Wem - wie mir - über die letzten Jahre KING´S X zunehmend egal geworden sind, der wird sich auch hier langweilen. Das Album fängt mit einem witzigen Effekt auf "The Kids" vielversprechend an, läßt aber stark nach und wird zu Singer-Songwriter-Gedöns mit Schlagzeug. Zwischendurch werden Sprachfetzen eingesampelt, aber ob das sein muss... GASKILL hat alles selbst komponiert, Drums, Gitarre, Keys eingespielt und sich nur beim Bass ein bißchen von Kollege Ty Tabor helfen lassen. Jerrys Stimme ist samtweich und vielleicht ein bißchen mit der von Neil Morse zu vergleichen - erinnert aber auch ein bißchen an so einen Seventies Hero meines Vaters - und das ist es vielleicht auch: Ein gutes Geschenk für den alten Herrn, ein Baldrian-Ersatz für Leute, die nicht einschlafen können, und ein Trostpflaster bei Midlife-Crisis. Not my cup of tea.

Come Somewhere


Cover - Come Somewhere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 47:55 ()
Label:
Vertrieb:

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