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Fence The Clear

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Im Rahmen ihres aktuellen "Remaster-Programms" haben dieProgspezialisten von InsideOut Music zuletzt auch die gesamten Scheiben der US-Progressive Formation TILES komplett neu abgemischt mit etlichen Bonus-Tracks ausgestattet jetzt nochmals neu veröffentlicht. Dass hier vorliegende Zweitwerk "Fence The Clear" mit dem äußerst gelungenen "Fechter-Cover" aus dem Jahr 1997 gibt es nun ebenfalls als sogenannte Special Edition mit einem erweiterten Booklet und vier zusätzlichen Stücken u.a. zwei Instrumental Songs sowie einem fast komplett neu aufgenommenen Titel von 1990 aus der Vor-TILES Phase Namens "Opportunity". Im Gegensatz zu ihrem Debüt hat sich die Band spürbar weiter entwickelt, einfach mehr hin zu einem etwas eigenständigeren Sound, von den zuvor stark RUSH geprägten Songstrukturen bzw. Klangbildern ist hier nicht mehr allzuviel zu hören. Es sind auf "Fence The Clear" zwar deutlich mehr instrumentale/solistische Parts enthalten, diese kommen aber ohne jeglichen konstruierten Aufbau aus, es klingt niemals sperrig-zerfahren wie bei so vielen Bands dieses Genres. Die erste Platte war ja ursprünglich einmal als ein reines Studioprojekt entstanden, jetzt hört man deutlich eine gewachsene musikalische Gemeinschaft in der Musik. TILES schaffen es in ihren Songs viel nachvollziehbare Atmosphäre bzw. klare Arrangements einzubringen ohne das Material mit zu vielen Spielereien "über" zu produzieren. Die ist daher zweifelsfrei gelungen, wenn auch unter Aufgabe der etwas härteren Ausprägung der Vorgängerscheibe - FTC bietet doch eher etwas gediegenere Tracks mit ein paar guten Gitarrensolos, das Album strahlt daher einen deutlich geringeren experimentellen Touch aus. Einer der Höhepunkte der gesamten CD ist zweifellos das lässig-lockere als 6.24 minütige Akustikballade präsentierte "The Wading Pool" sowie das fast 15 Minuten lange "Checkerboards" mit einem wunderbar folkig geprägten Grundthema - nicht nur hier liefert Sänger Paul Rarick einen klasse Job ab und verleiht mit seinem klaren und weichen Organ den Songs von Tiles einen ganz eigenen Charakter. Am Ende dieser Aufnahmen mußten sich TILES übrigends einen neuen Drummer suchen, was den Bestand der Band aber niemals ernsthaft in Frage stellte.

Fence The Clear


Cover - Fence The Clear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:45 ()
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Troubled Ground

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"Das ist mir zu viel Wüste" sagt der Torben und reicht mir die CD weiter. Zuviel Wüste kann’s doch gar nicht geben, was täte ich für eine KYUSS-Reunion? Fast so viel wie für ein At The Gates-Vereinigung…..ach was, mehr! ZEBULON zeigen sich deutlich von den Wüstensöhnen beeinflusst, auch wenn FU MANCHU ebenfalls ihre Spuren im schwedischen Ableger Arizonas hinterlassen haben. Gerade Drummer Thomas ist in seinem Spiel den alten Kyuss’schen Heldentaten nicht ganz unähnlich. Das Sunlight, in dem die Aufnahmen in insgesamt einem Jahr (!) über die Bühne gingen, zeigt sich von seiner erdigen Seite und hat "Troubled Ground" einen dumpf wummernden Sound gezimmert. Wahrscheinlich haben sie einfach zwei Tonnen Wüstensand nach Stockholm gekarrt damit das richtige Feeling aufkommt - wie auch immer sie es geschafft haben, ZEBULON sind ein würdiger Vertreter der schwedischen Wüstenszene und ziehen mit meinen bisherigen Favoriten ASTROQUEEN beinahe gleich. "Troubled Ground" strotzt vor eingängigen Stoner Rock-Hymnen, die vom fett wummernden Bass und wie erwähnt Thomas’ Schlagzeugspiel angetrieben werden und die üblichen Assoziationen wecken. Ihr wisst schon, Highways, Cabrios, Schnitten, Sonne, Dosenbier…. Wenn schon der Sommer nicht kommen will, können ZEBULON wenigstens nachhelfen und laden ein zur Traumreise in die Wüste. Schon einmal einen Mann auf Äther gesehen?

Troubled Ground


Cover - Troubled Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:6 ()
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Hi-Balls Are Rolling!

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Beim Dortmunder Label People Like You liegt man eigentlich nie wirklich verkehrt: Genau wie bei Hellcat oder Epitaph erscheinen hier fast ausschließlich Platten, auf deren Qualität man sich verlassen kann. So auch bei der Compilation "Hi-Balls Are Rolling!" von ADAM WEST. Die aus Washington D.C. stammende Band (benannt nach dem Schauspieler Adam West, der in den 60ern den Batman in der gleichnamigen Serie spielte) ist gewissermaßen ein Phänomen, denn sie spielt einen Stil, den man sonst eher von skandinavischen Rockbands wie GLUECIFER und den HELLACOPTERS kennt: eine Mischung aus 60s und 70s Garagen-Punk und klassischem Rock, beeinflusst von Bands wie AD/CD, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD oder den MISFITS. Dass nach fünf Studio-Alben eine Compilation erscheint, obwohl es bereits vor zwei Jahren eine gab, macht im Falle ADAM WEST durchaus Sinn. Seit 1993 hat die Band nämlich an die 25 Singles, eine EP und über 20 Sampler-Beiträge veröffentlicht, die nicht auf den regulären Alben zu finden und dazu noch bei verschiedenen Labels erschienen sind, so dass den Fans hier jede Menge Raritäten geboten werden, u. a. auch Cover-Versionen wie AC/DS´s "Sin City" und "Psychotherapy" von den RAMONES. Die Platte ist dann auch wirklich die volle Breitseite: Energiegeladener Punk ´n Roll mit durchgetretenem Gaspedal. Schnörkellos und gradlinig und rocken die Jungs dermaßen dreckig ab, dass man einfach nicht ruhig sitzenbleiben kann. Ihren nordeuropäischen Kollegen stehen ADAM WEST dabei in keiner Weise nach...

Hi-Balls Are Rolling!


Cover - Hi-Balls Are Rolling! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 56:2 ()
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Humanure

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Unsere Tierfreunde servieren wieder eine Schlachteplatte, die es absolut in sich hat. Death Metal, amimäßig und manchmal an der Schwelle zum Grind, heftig und hart. Wie das Cover, auf dem eine Kuh (natürlich eine Kuh, bei dem Namen….) Menschenköpfe kackt. Für engagierte Vegetarier ein Bombenmotiv und auch nicht schlimmer als vergleichbare Stumpf-Death-Metal-Abbildungen, im Gegenteil. Die Amis jedenfalls knüppeln sich mit Engagement durch die Scheibe, und sie werden von der Plattenfirma nicht zu Unrecht als Zwitter aus Cannibal Corpse und Carcass bezeichnet. Bei sehr, sehr, sehr fettem Sound ruppeln sich CATTLE DECAPITION durch eine gute Dreiviertelstunde, dass es eine wahre Pracht ist. Ich finde es zudem unglaublich erholsam, dass eine Band eben nicht versucht einfach nur Horror-Texte abzukupfern. Die Kalifornier engagieren sich nicht nur textlich für die Erde und die Tiere, sondern sind beispielsweise auch Mitglied der PETA. Nun gibt es ja Leute, die meinen, solche Ansichten hätten nichts im Metal verloren. Gut. Finde ich nicht. Das fast zehnminütige Outro beschreibt ganz gut, wie es einem Schwein geht… Live aus dem Schlachthof sozusagen. Egal. Musikalisch ist diese Scheibe ehedem über jeden Zweifel erhaben, extremer Death Metal at ist best. Geiler Metoyer-Sound, Texte mit Anspruch, Songs mit Härte, was will man mehr? Natürlich sind CATTLE DECAPITATION alles andere als einfach gestrickt, streuen immer wieder wilde Breaks und geile Riffs ein, sind komplex. Doch bevor der künstlerische Anspruch sich in einer Kakophonie verliert, finden die Süd-Nordamerikaner zurück in den Song. Und das ist gut so …

Humanure


Cover - Humanure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:33 ()
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The Book Of Heavy Metal

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Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich die letzte richtig geile True Metal - Scheibe in der Hand hielt. Kein drittklassiges Sword & Blood & Honour - Geschwurbel, keine Italo - Keyboardquietschereien, dafür aber 100% Authentizität und vor Allem: Musik! DREAM EVIL bewegen sich so dermaßen geschickt auf dem schmalen Grat zwischen soften, einschmeichelnden Melodien und hartem, oft an alte ACCEPT oder JUDAS PRIEST erinnerndem Metal, dass es einfach eine Wonne ist. Stellt Euch eine metallischere Variante von EUROPE mit "Balls To The Wall" - Gitarrensound und einer Prise HAMMERFALL vor, so ähnlich klingen die Schweden um Producer - Legende Fredrik Nordström (IN FLAMES, ARCH ENEMY, etc.), Gus G. (MYSTIC PROPHECY, FIREWIND, etc.) und Snowy Shaw (ex - KING DIAMOND / MERCYFUL FATE, etc.). Schon der eröffnende Titelsong ist eine Midtempo - Granate mit deutlich "acceptabler" Schlagseite und cool gekrächztem Refrain. Auch danach folgen mit dem melodischen "Into The Moonlight", dem Stampfer "The Sledge", der Hymne "Crusaders’ Anthem", dem obergeilen, mit Chören unterlegten "Chosen Twice" (Hammer und mein persönliches Albumhighlight!), dem bombastischen "The Mirror" oder dem smoothen Rocker "Only For The Night" nur noch arschgeile Songs, die in Sachen Klasse locker mit dem fallenden Hammer gleichziehen und ihn in Sachen Abwechselung sogar noch übertreffen. Niklas Isfeldts Vocals passen hervorragend zu den Songs, obwohl er hier und dort noch etwas aggressiver klingen könnte. "The Book Of Heavy Metal", das zu alledem noch eine ultrafette Produktion auffährt, zählt schon jetzt zu den Highlights des "echten" Stahls dieses Jahres und gehört auf die Einkaufsliste jedes Traditions - Bangers! Oder, um die Sache mit einem anderen Songtitel dieser Scheibe ("M.O.M.") zu verdeutlichen: "Are you a man or a mouse?"
Die erste Auflage erscheint übrigens inklusive einer DVD, die neben einem "Making Of" - Teil noch ein "Japan Tour Special" mit drei Live - Songs und Backstage - Material enthält.

The Book Of Heavy Metal


Cover - The Book Of Heavy Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:7 ()
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Tiles

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Ja was haben wir denn hier tolles - hab’ ich in den 80ern etwa eine STYX Platte irgendwie verpaßt aber halt, das kann nur von der Stimme her passen, denn musikalisch ist das lupenreiner symphonisch geprägter Prog der 70/80er Jahre, mit virtuosen Gitarrenläufe, ein etwas rumpelnder Bass, zahlreiche Tempiwechsel und ein gepflegtes Schlagzeugspiel. Allein schon diese Kennzeichen lassen hier aber viel eher auf ein "verschollenes RUSH" Album schließen .. weit gefehlt handelt sich hierbei doch um den ReRelease des Debüts der amerikanischen Progformation TILES von 1994 . Die komplett remasterten Aufnahmen stammen aus dem Zeitraum 92 bis 93, in der Tiles noch keinen eigenen Namen hatten (man hat die Firmierung erst etwas später einem Songtitel "Out On The Tiles" von LED ZEPPELIN abgeleitet) und nur aus den beiden Herren Chris Herin & Mark Evans bestanden. Sänger Paul Rarick kam erst 1993 zur Band, einen Bassisten suchte man damals leider vergeblich, so dass für die Aufnahmen zum Debutalbum Co-Produzent Kevin Chown die Bassparts einspielte. Nach Abschluss der Aufnahmen stieg Jeff Whittle, ein Schüler von Kevin Chown, in die Band mit ein. Das Groß der anspruchsvollen Titel ist gekennzeichnet durch fast frickelfreies aber virtuoses und mehr oder weniger songdienlich im Hintergrund gehaltenes Gitarrenspiel. Die Keyboards sind ebenfalls eher als Backroundfüller im Einsatz, ansonsten gibt es um die gelungenen Vocals herum viele Breaks sowie akzentuierte Drumpassagen. Für mich der mit Abstand beste Song, nach dem ebenfalls ganz passablen Opener "Analysis Paralysis" ist das mit einer wunderbare Hook ausgestattete "Trading Places" sowie das wunderbar lockere "Scattergram". Ansonsten scheinen zwar bei einigen Songs die allmächtigen RUSH zu seeligen POWER WINDOWS Zeiten immer wieder mal durch aber TILES als bloßes Plagiat hinzustellen wäre dann auch doch etwa ungerecht. Allein die wunderbar zweistimmigen Vocals hinterlassen ihren durchaus eigenen Charme und Klangcharakter. Auf dieser optisch recht gelungenen "Special Edition" finden sich außerdem drei weitere Bonustracks, die als reine Demos aus der Vor-TILES Phase stammen. Gitarre und Schlagzeug wurden dabei von den Demos übernommen, lediglich Bass & Gesang sind ganz neu ergänzt worden. Die drei Songs sind aber mit dem restlichem Material nicht so ganz zu vergleichen, es handelt sich eher um schlichte Melodic-Rock-Songs, die mich u.a. etwas an KANSAS ("Calling Out") oder TRIUMPH erinnern. Angeblich war ja damals Gene Simmons (KISS) von diesen Songs überhaupt nicht "amused" als er sie anhören mußte. Dies soll aber TILES erst Recht dazu animiert haben weiter zu machen. Nun ja, auf den folgenden Alben hat die Band dann auch schon viel mehr eigenes Potential entwickelt.

Tiles


Cover - Tiles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:45 ()
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The Empire Strikes First

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Mit "The Process of Belief" von 2002 knüpften BAD RELIGION nach einer Tiefphase wieder an die Qualitäten vergangener Tage an, was wohl auch an der Rückkehr von Gitarrist Brett Gurewitz gelegen hat, der bis 1994 zusammen mit Sänger Greg Graffin hauptverantwortlich für das Songwriting war. Und das neue Album setzt noch einen drauf! Natürlich haben sich die Kalifornier musikalisch nicht sonderlich verändert - das erwartet und will vermutlich auch niemand von ihnen - aber trotzdem ist "The Empire Strikes First" die wohl vielseitigste Platte der Band. Nach dem Intro geht es mit "Sinister Rouge" direkt tierisch ab, und der größte Teil der Songs sind dann auch die typischen melodischen Highspeed-Punkrock-Nummern mit mehrstimmigen Background-Vocals. Zwischendurch wird aber immer mal wieder das Tempo rausgenommen, wie z. B. bei dem Titeltrack oder dem wunderschönen "To Another Abyss". An einigen Stellen kann man sogar Einflüsse von klassischen 77er Punkrock-Bands wie THE CLASH oder RANCID heraushören, wie in "Los Angeles Is Burning" oder "Let Them Eat War". Die Produktion ist 1a, die Gitarren rocken fett wie nie zuvor - was natürlich bei mittlerweile drei Gitarristen auch so sein sollte. Textlich geht es wie immer gegen alles und jeden: die Regierung, die Mächtigen, die Kirchen etc. Lästerer reden gerne davon, dass BAD RELIGION eigentlich nur ein Stück geschrieben hätten, und sie werden wohl auch durch "The Empire Strikes First" nicht verstummen. Aber die Platte geht einfach höllisch nach vorne und enthält Ohrwurm-Hymnen ohne Ende. So viel Energie hat man bei BAD RELIGION seit der ´90er "Against The Grain" nicht mehr gehört!

The Empire Strikes First


Cover - The Empire Strikes First Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 39:47 ()
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The Greater Wrong Of The Right

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Unverhofft kommt oft. 20 Jahre Bandgeschichte, zig Jahre ohne Album, Soloausflüge des Masterminds Ogre außenvorgelassen. Und nun sind sie wieder da, zumindest lassen sie uns das glauben. Und das mit massivem Einsatz von Gastmusikern, die Prominentesten dürften Danny Carey (TOOL) und Wayne Static (STATIC X) sein, metallisch wird es trotz diesen beiden nie. SKINNY PUPPY kompensieren den Tod Goettels keinesfalls so, dass sie Versuchen dort weiterzumachen wo sie aufhörten. Das Duo zeigt sich experimentell bis ins Mark, ihr früherer straighter EBM oder aggressiver, atmosphärischer Industrial findet sich höchstens zwischen den Tönen. "The Greater Wrong Of The Right" erinnert nicht selten an NINE INCH NAILS. Oft wird mit dem Holzhammer ein Rhythmus in den Vordergrund geprügelt, 4/4 gibt’s nie, nicht selten wird langsamer Break Beat benutzt, sie sind bemüht nicht Klischees zu verfallen. Extrem viele gewöhnungsbedürftige Effekte auf den Vocals finden bei "DaddyuWarbash" ihren Höhepunkt der Spielerei, Ogres cleaner Gesang zwischen allen Experimenten hält die Musik aber dennoch zusammen. Es stellt sich nur die Frage, ob es sich für eine der ehemals wegweisende Bands ein grandioses Album ist. Und eigentlich waren es damals SKINNY PUPPY die andere Bands beeinflusst haben. Bei "The Greater Wrong Of The Right" war es augenscheinlich andersherum. Und das relativiert den lobenswerten Weg der Experimente auf einen dünnen Strich der am Horizont verläuft und zu schnell aus den Augen gerät. Sicherlich schön zu hören ihre Musik und sicherlich auch alles andere als langweilig. Aber sicherlich alles andere als Impulsgebend und damit etwas halbgar.

The Greater Wrong Of The Right


Cover - The Greater Wrong Of The Right Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:39 ()
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The Human Equation

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Vor rund 10 Jahren gestartet liefert uns jetzt Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger Arjen Anthony Lucassen mittlerweile bereits seine 6 "Rockoper"( inkl. dem STAR ONE Projekt) diesmal wieder unter seinem eigentlich Hauptbandprojekt AYREON mit dem Titel THE HUMAN EQUATION. Eines gleich vorweg: Diese Doppel CD ist schlichtweg der Oberhammer! Vergeßt die größtenteils ziemlich halbgaren Veröffentlichungen von sogenannten Konzeptprogrockalben insbesondere des bisherigen Jahres 2004, die Musik von Lucassen schlägt locker einfach alles und läßt die Konkurrenz sowie die Hörerschaft mit offenem Mund sowie fragenden Blicken zurücklassen, wie man solch eine detailliert komplexe und gleichzeitig melodisch mitreisend perfekte Musik als Einzelner überhaupt so in seinem Kopf "erschaffen" und was noch viel entscheidender ist, auch umsetzen kann. Ohne jegliche Übertreibung muß festgestellt werden, hier sich ein Meister seines Fachs nocheinmal selbst übertroffen und eine Referenz CD in Sachen Symphonischen Prog Metal/Folk/Rocks vorgelegt. Stilistisch schlägt "The Human Equation" eine Brücke zwischen den beiden letzten THE UNIVERSAL MIGERATER/THE DREAM SEQUENZER sowie dem Solo Projekt STAR ONE d.h. hier erfolgte keine Trennung zwischen softerem Progrock und der härteren Metalschiene sondern ARJEN hat einen genialen Mix aus bombastischen Prog mit Folk, Rock und Metalanteilen gleichermaßen abgeliefert. Nur als ein Beispiel von vielen manche Songs hören sich an wie rockigere JETHRO TULL zu besten "Budapest" Zeiten und wiederum anderen Tracks sind mit Death-Metal artigen "Grunzern" ausgestattet und selbst mir als absolutem Melodiefanatiker bzw. Geschreikritiker bleibt nur zu sagen- es hört sich hervorragend an und paßt perfekt zusammen. Die schier unglaubliche Tiefe sowie Emotionalität mit der die Geschichte erzählt wird findet eine adäquate musikalische Umsetzung, die wirklich ihres Gleichen sucht. Um was geht es eigentlich inhaltlich dabei? Nun, ein Mann fällt nach einem schweren Autounfall in ein tiefes "Wachkoma", obwohl körperlich gesund, bleibt er weggetreten, die Ärzte rätseln. Die Story spielt sich nun auf zwei Schauplätzen ab, nämlich im Krankenhaus, hier wachen verzweifelt sein Vater (Mike Baker), seine Frau (Marcela Bovio) und sein bester Freund (Arjen), sowie im Unterbewußtsein der Hauptperson ab, der sich im weiteren Verlauf als rücksichtsloser Karrieremensch entpuppt (wird schlicht als "Me" der Hauptcharakter beizeichnet/JAMES LaBrie) und über den Verlauf von 20 Tagen hinweg mit seinen ureignen Gefühlen wie Furcht, Agonie, Wut, Stolz, Liebe, Vernunft & Leidenschaft kämpft. Er wird dabei weit zurück bis hin zu seiner Kindheit, Schule mit seinem egoistischen Leben konfrontiert bei dem er alles und jeden übervorteilt hat und sogar als sein ganz großes Trauma vor lauter blindem Ehrgeiz noch nicht mal seine Mutter an ihrem Totenbett besuchen konnte. Nur soviel noch - die Geschichte endet überraschend. Ganz klar alle beteiligten "Stimmen" mit den verschiedenen Charakteren, die allesamt von unterschiedlichen Sängern/innen eingesungen wurden sind perfekt besetzt - Arjen ihnen die Melodien quasi perfekt auf Leib geschrieben (wie er auf der Bonus DVD stolz erklärt!). Mir geht es so, daß manche bei ihren Stammbands bisher bei weitem nicht so toll klangen wie hier! Wie schon erwähnt J. LaBrie (Dream Theater), Mikael Akerfeldt (OPETH), Eric Clayton (SAVIOUR MACHINE, klasse Organ klingt wie ein junger David Bowie!), Magnus Ekwall (The QUILL, ein ganzes Stück stärker als bei seiner Hausband), Devon Graves (DEAD SOUL TRIBE), Mike Baker (SHADOW GALLERY) und Devin Townsend (STRAPPING YOUNG LAD) sorgen mit ihren Ausnahme Vocals für einen Hörgenuss ohne Gleichen. Wohltuend anders wie bei vielen Konzeptalben singt hier nicht ein Künstler oder zwei pro Song sondern die Stimmen treffen in immer neuen Konstellationen aufeinander. Instrumental muß erwähnt werden daß Arjen Gitarren, Bass, Mandoline, Keyboards, Synthesizer und Hammond Orgel größtenteils selbst eingespielt hat, den Schlagzeug sowie die Perkussionparts übernahm wie gewohnt Ed Warby für einige Soli an den Tasten konnten Ken HENSLY (URIAH HEEP Hammondoregel), Jost VAN DEN BROEK (SUN CAGED), Oliver WAKEMANN und Martin ORFORD (IQ) jeweils an den Synthesizern gewonnen werden. Die Tracks sind von ihrer Grundausrichtung zwar stets höchst unterschiedlich und vielschichtig aufgebaut aber trotzdem sehr melodienbetont. Dank großem Feingefühl und Emotionalität entstehen wunderbare Spannungsbögen, die schon mal aus deinem folkig beginnenden Song ein volles Metalbrett entstehen lassen. Die Produktion ist ebenfalls hervorragend geworden und läßt den mal temporeich dann wieder fast zerbrechlich dargebrachten Liedern mit ihren musilaischen Themen genügend Raum zur Entfaltung ohne es an Dynamik fehlen zu lassen. Die spezielle Folkbetonung wird durch den verstärkten Einsatz von Violinen, Celli, Flöten und akustischen Gitarren erreicht aber nicht übertrieben. Gerade hier muß auch die Auswahl der weibliche Stimmen von Heather Findlay (MOSTLY AUTUMN) sowie Irene Jansen (STAR ONE) hervorgehoben werden, die großartige Stimmungen aufbauen. Besonders wenn man sich die vielen bombastischen Chorarrangements (auch mit den männlichen Stimmen zusammen) anhört und wie sie scheinbar völlig normal mit mächtigen Gitarrenriffs und raumgreifenden Keyboards verschmelzen, dann läßt dies die Herzen hoffentlich vieler neuer Fans höher schlagen. Die Doppel CD gibt’s gleich in drei verscheidnene Varianten u.a. die Deluxe Edition mit Bonus-DVD (inkl. Making of the Music, Ayreon-History, Charakters, Videoclip) sowie ein tolles Booklet mit coolem Design. Hier gibt’s nur noch zu sagen: Well done, Arjen und für alle anderen gilt es sich sofort die Platte zu besorgen!!

The Human Equation


Cover - The Human Equation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 103:22 ()
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Windows Dressing

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Nach fast fünf Jahren Unterbrechung legen die Amis von TILES mit "Window Dressing" ein neues und damit ihr viertes Album vor. Das mit Produzent Terry Brown ein bekennender Rush-Fanatiker an den Regler saß hört man dem Album und auch den Songs auf "Window Dressing" an (jener produzierte neben Fates Warning und IQ auch die unvergleichlichen Rush-Alben Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre). Und das TILES Anno 99 im Vorprogramm von Dream Theater durch die Lande tourten ist auch nicht spurlos am Songwriting vorbeigegangen. Mit diesen beiden Götterbands können sich TILES (noch) nicht messen - dürfen sich aber getrost auch mit Album Nummer vier nicht all zu weit dahinter einreihen. Besonders das eröffnende 17-minütige "Window Dressing" hat es mir angetan. Tempowechsel, Breaks, verträumte Melodie, harte Passagen und Akustikparts prägen den äußerst abwechslungsreichen, nahezu epischen Titeltrack. Allerdings braucht der komplexe Song etwas Geduld - aber er wächst mit jedem Durchlauf - garantiert. TILES toben sich aber im Gegensatz zu manchen Genrekollegen nicht ausschließlich in ellenlangen Songs aus (auch der sog. Frickelfaktor ist eher selten vorhanden und das Keyboard bleibt, wenn überhaupt vorhanden, meist dezent im Hintergrund) sondern wissen auch kurz und prägnant zu rocken ohne den progressiven Anspruch zu verlieren, wie bei dem zweiten Stück "Remember To Forget" oder dem heftigen "Paintings". Die violinenunterstützte Ballade "Tear-Water Tea" weis unaufdringlich zu gefallen, der Refrainteil zum großartigen "All She Knows" ist fast schon zu eingängig und mit "Capture The Flag" haben die Mannen um Gitarrist Chris Hain dann auch noch eine richtige Prog-Rock-Perle am Start. Harte Riffs und wunderbare Melodien gehen hier eine vollendete, fast 9-minütige Symbiose ein. Ach ja, das fast jazzmäßig anmutende, kurze Instrumentalstück "Stop Gap" ist zwar recht untypisch, zeigt aber einiges vom Können der Band aus Detroit auf. Wer also zwischen Bands wie Rush und Dream Theater pendelt - und es dazu hin und wieder ein wenig melancholisch mag, der liegt bei TILES richtig. Und als Extra gibt es das neue TILES-Werk auch noch als Special Edition mit einer Bonus-Disc welche neben einem Intro noch 7 vollwertige Live-Tracks der 1999er Europa-Tour enthält. Das Ganze ist als True Bootleg Fashion ausgelegt, was meint die Qualität ist nicht gerade berauschend - vermittelt aber gerade deswegen eine echte Liveatmosphäre. Enthalten sind: "Patterns", "Token Pedge", "Static", "Modification", "Ballard Of The Sacred Cows”, "Facing Faiulure” und "Another’s Hand”.

Windows Dressing


Cover - Windows Dressing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11 + 8
Länge: 6733:4155 ()
Label:
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