AEON-Drummer Arttu Mallki nimmt sich angesichts der für März geplanten Geburt seiner Zwillinge eine Auszeit von der Band und wird während seiner Abwesehenheit von Emil Wiksten (BLOOD RED THRONE) vertreten.
Das nach einem BURZUM-Song benannte niedersächsische Ein-Mann-Black Metal-Kommando GEBRECHLICHKEIT legt mit „Glanz Und Elend“ sein inzwischen drittes Album vor und verlässt sich dabei in handwerklicher Hinsicht grundsätzlich auf die Zutaten, die bereits den Vorgänger „Antichrist. Sadist. Menschenfeind“ ausgezeichnet haben: minimalistischer, undergroundig-räudiger Sound, simpel-primitive, aber wirkungsvolle Instrumentalpassagen, dazu Chaos´ fieses Kreischen sowie relativ vertrackte Songstrukturen. Allerdings wirkt „Glanz Und Elend“ auf mich eine ganze Ecke durchdachter, ausgereifter und weniger langatmig als sein Vorgänger, auch wenn in atmosphärischer Hinsicht noch Luft nach oben ist. Mit „Rituale Romanum“ (im Spoken Word-Intro ist, wenn ich das richtig deute, sogar Herr Ratzinger zu hören…), „Dämonophilia“, dem cool nach vorne peitschenden Titelsong, „Das Versprechen Der Furcht“ oder dem flotten Ohrwurm „Farmakos“ befinden sich einige gelungene, wenn auch weitestgehend unspektakuläre Stücke auf „Glanz Und Elend“, wobei lediglich das instrumentale Intermezzo „Anti Serafim“ als unnötiger Füller aus dem Rahmen fällt. Das Album ist absolut nichts für Feingeister und schon gar nichts für Leute, die mit Black Metal der alten Schule nichts anfangen können, sondern ein auf die Genre-Grundfesten reduzierter Hassbolzen, der zwar kein Meisterwerk darstellt, aber eine eigene Handschrift besitzt, die viel Potential mitbringt. Die GEBRECHLICHKEIT ist auf einem guten Weg.
DEW-SCENTED haben einige neue Songs fertig, mit denen sie sich ab Ende Januar im Studio befassen werden, um daraus den Nachfolger zu "Icarus" zu stricken.
SPIRITUAL BEGGARS sind momentan dabei, letzte Feinheiten an ihrem neuen Album zu korrigieren, ehe die Scheibe veröffentlicht wird. Für Mai ist dann eine Tour geplant, mit der die Band neben der neuen Scheibe auch das 20jährige Bandjubiläum feiern will.
9MM (Assi Rock ‘n‘ Roll) habe ich mit ihrem schwer nach vorne gehenden Deutschrock / Heavy Metal 2011 das erste Mal Live gesehen und seit dem durchaus einen Blick auf die Truppe geworfen – und nun kommen sie kurz vor Ende des Jahres mit „Volle Kraft Voraus“ noch mal einem neuen Studioalbum daher.
Songs wie „Jetzt Feiern Wir Mit Freunden“ oder auch insbesondere „Prosit“ sind dann direkt klassische Sauflieder deren Titel eigentlich den Inhalt vorweg nimmt: Wenn „Jetzt feiern wir mit Freunden und scheißen auf den Rest“ als Lyrics mit entsprechend simplen & trotzdem mächtigen Powerchord-Riffs und Einspielern aus einer Kneipenszene mit klirrenden Biergläsern kombiniert werden kommen hier zwangsläufig wunderbare Partysongs bei rum - welche man bei 9MM aber auch erwarten würde. Wer es lieber textlich etwas abwechslungsreicher mag könnte an Songs wie „Mainstream“ oder „Popstars 2015“ gefallen finden; mit wenig subtiler Kritik an den jedes Jahr neu durch die Massenmedien generierten „Popstars“ kriegt man bei „Volle Kraft Voraus“ also auch Musik & Texte abseits von Kneipenfantasien präsentiert. Das wird übrigens auch noch mal durch den mit Manowar-mäßigen Chor-Elementen gespickten Song „Libertad o Muerte“ bewiesen – eine Nummer die ich nun beim besten Willen nicht erwartet hätte.
Davon abgesehen, dass das Album meiner Meinung nach etwas stark basslastig abgemischt daher kommt und der ein oder andere Song („Die Nach Der Werwölfe“) eher unnötig, da wenig spannend ist: „Volle Kraft Voraus“ ist ein solides Deutschrock-Album, welches zwar gefühlt ein ordentliches Stück weniger Metal-Elemente beinhaltet als etwaige Vorgänger, dafür zweifelsohne trotzdem noch Spaß macht und sich auch so neben die anderen Pressungen von 9MM einreihen darf.
Die Verdienste von HAMMERFALL dürften hinreichend bekannt sein – die Kontroversen über die Schweden um Sänger Joacim Cans und Gitarrist Oscar Dronjak ebenfalls. Nichts desto trotz dürfte das 1997 veröffentlichte Debüt „Glory To The Brave“ ein jeder True Metal-Fan im Regal stehen haben – und verschiedenes weiteres Material dazu. Mit „Gates Of Dalhalla” gibt es jetzt einen Livemitschnitt, welcher HAMMERFALL zu ihrem 15-jährigen auf der Freilichtbühne im eben jenen schwedischen Dalhalla zum Besten gaben.
Die mit verdammt viel Power aufgezeichneten Songs werden vor einer Wand von 80 Marshall-Boxen zelebriert und klingen auch in ihrer roheren Live-Version einfach klasse, ein schlichtes HF-Logo und Pyro – mehr an Show ist nicht. Die Freilichtbühne ist bekannt für eine ausgezeichnete Akustik; das Amphitheater (nur Sitzplätze) und Bühne durch einen breiten Wassergraben getrennt sind geht etwas aus die Performance des Publikums (meines Erachtens ist die Distanz zwischen Fans und Band stimmungmäßig kontraproduktiv). Ob allerdings nur das miese Wetter Schuld daran war, dass bei solch einem speziellen Aufritt Plätze leer blieben bleibt unbeantwortet. Die Band (neben Joacim Cans und Oscar Dronjak noch Gitarrist Pontus Norgren, Bassist Fredrik Larsson und Drummer Anders Johansson) sprüht vor Spielfreude und liefert einen gewohnt hochprofessionellen zweistündigen Set ab. Gäste gibt es auch: neben einem Chor gegen Ende des Set geben sich die Gründungsmitglieder Jesper Strömblad (ex-IN FLAMES) und Mikael Stanne (DARK TRANQUILITY) sowie ex-HAMMERFALL-Gitarrist Stefan Elmgren (FULLFORCE) die Ehre.
Zu sehen, respektive zu Hören, gibt es eine gute Mischung alter und neuer Songs (siehe unten); wie bereits erwähnt mit CD-tauglichen Klang aber leider nur Stereo und im Breitwand-Format 16:9 visuell perfekt in Szene gesetzt; Ansagen sind in schwedisch – englische Untertitel helfen. Als Bonus gibt es noch ein 10–minütiges „Behind The Scenes“ zum Auftritt mit Meister Dronjak. Das noble Digi-Pack enthält neben DVD/ BR auch noch die Doppel-CD (sozusagen als Best Of-Compilation). Tolles Teil, das auf Anhieb gefällt.
AMORTICURE werden am 15.01. ihre neue Single "One Cut" veröffentlichen, die einen ersten Eindruck des anstehenden Albums "Still Alive" vermitteln soll. Der Song ist vorerst nur als digital-only-Veröffentlichung geplant.