Für das vom 20.-22.06.2013 stattfindende Metalfest Loreley sind mit SUBWAY TO SALLY, ARCH ENEMY, PARADISE LOST, JBO, WINTERSUN, EQUILIBRIUM, VARG,THRESHOLD, SUICIDAL ANGELS, FEUERSCHWANZ, MAJESTY, TROLLFEST und GRAILKNIGHTS die ersten Bands bekanntgegeben worden.
DROPKICK MURPHYS haben mit dem Video zu "Rose Tattoo" einen ersten Ausblick auf ihr Anfang kommenden Jahres erscheinendes Album "Signed And Sealed In Blood" gegeben.
Mit „Devoured Trees And Crystal Skies” haben ARISTILLUS vor gut eineinhalb Jahren einen guten Einstand hingelegt, dem sie mit dem passend „Two“ betiteltem neuen Werk noch einen draufsetzen wollen. Leider gibt es diesmal nicht mal 30 Minuten Musik, im Gegensatz zum Vorgänger bleiben die Norweger bei sechs Songs. In denen geht es zwar wieder komplex und stellenweise gewollt chaotisch zu Werke, aber ein, zwei Nummern mehr wären gut, denn so endet die Scheibe gerade dann, wenn der Hörer einigermaßen gut in den Band-Sound gekommen ist. JR EWING sind weiterhin ein großer Einfluss, beim Gesang findet sich immer wieder Black Metal-Gekeife und bei der Gitarrenarbeit auch viele Anleihen bei THE DILLINGER ESCAPE PLAN. Also keine großen Veränderungen, aber auf „Two“ etwas fokussierter und vor allem intensiver („Skies“), was eben dazu führt, dass die Platte einen Ticken besser ausfällt als das Debüt, gleichzeitig aber auch sehr abrupt endet. Schade, nach „The Sky Was Never Meant To Fall“ wäre noch Platz für mehr Stoff gewesen. Immerhin können die vorhandenen Songs voll und ganz überzeugen.
ALL THAT REMAINS sind seit Jahren im US-Metalcore-Zirkus eine feste Größe, während sie in Europa trotz guter Alben wie „..For We Are Many“ noch auf den ganz großen Durchbruch warten. Ihr neues Album „A War You Cannot Win“ gibt da hoffentlich keiner Resignation im Titel Ausdruck, angesichts des guten Songmaterials wäre das auch unverständlich. Zwar geben ALL THAT REMAINS dem Metalcore keine neuen Impulse, können in ihrem Schema aus hart/ soft und laut/ leise aber gute Songs schreiben, die neben der guten Gitarrenarbeit besonders durch Shouter Phil Labonte punkten können – der Mann hat einfach eine verdammt gute Stimme und überzeugt in harscher wie in klarer Tonlage („You Can’t Fill My Shadow“). Zudem haben es ALL THAT REMAINS drauf, eingängige Nummern zu fabrizieren, die den unbedarften Härer voll mitreißen, allen voran „Stand Up“ oder das sehr melodische „Asking Too Much“. Kurzum, auch auf „A War You Cannot Win“ machen ALL THAT REMAINS alles richtig und liefern das ab, was von einer klassischen NWOAHM-Band erwartet wird. Wieder einmal bleibt ihm mit einem mehr als soliden Album zu wünschen, dass ihnen endlich mehr Aufmerksamkeit auf dieser Seite des Atlantiks zuteil wird.
KHOMA haben mit „All Erodes“ mitnichten eine neues Album am Start, stattdessen gibt es eine Sammlung bisher unveröffentlicher Songs der Schweden (bei denen ja Fredrik von CULT OF LUNA mitzockt), die sich in den Jahren so angesammelt haben. Anders als bei vielen ähnlich gelagerten Veröffentlichungen ist das hier präsentierte Material aber so gut, dass es in der Tat ein vollwertiges Album bleibt – und die Frage aufwirft, warum KHOMA die Sachen nicht direkt auf die jeweiligen Alben gepackt haben. Egal. „In Ruins“ ist der starke Auftakt der Scheibe und präsentiert sich als lakonischer Song im Stile von „A Final Storm“, während „Winter Came Upon Us“ überraschend heftig aus den Boxen kommt. Ganz gleich, ob die epischeren Songs („Death Throes“) oder die fast schon poppigen Sachen („Dead Seas“), KHOMA liefern hier erstklassiges Material ab, das andere Bands in zehn Jahren Bandkarriere nicht einmal hinbekommen. Einzig der Remix am Ende der Platte ist nicht ganz gelungen, kann den sehr guten Gesamteindruck aber nicht schmälern. „All Erodes“ ist eine sehr gute Postcore-Platte, die das Etikett „Ausschuss“ nicht verdient hat, dafür ist das Material viel zu gut.
FINAL PRAYER mokeln im deutschen Hardcore schon seit Jahren vor sich hin und haben sich über die Jahre zu einer konstanten Größe in der Szene entwickelt, auch wenn ihnen Kritiker immer wieder ihre große Nähe zu den offensichtlichen Vorbildern HATEBREED und TERROR vorwerfen. Das ändert sich auf „I Am Not Afraid“ nicht wirklich, noch immer gibt die US-Chose den Takt vor, daran ändert auch Neu-Basser Dennis (BLACK FRIDAY 29) nichts. Eine große Kehrtwende wäre aber auch sehr überraschend, immerhin haben sich die Berliner dem Sound schon immer nah gefühlt – Nummern wie „Final Hour“ oder „All Of Us“ sind die erwartet markigen Hardcore-Songs, die Live ordentlich einschlagen. Zwar ist der Gesang noch immer sehr nah an HATEBREED-Jamey dran, kann so aber durchweg mit Power überzeugen. Besser gut geklaut als schlecht selbergemacht, das passt schon. So wird „I Am Not Afraid“ von einer sehr kräftigen Stimme ebenso getragen wie von der dicken Produktion und der knackigen Gitarrenarbeit. Richtig geil ist mit „Heimathafen Kreuzberg“ die kürzeste Nummer der Scheibe geworden, die sehr old schoolig klingt und mit der FINAL PRAYER zeigen, wo der Hammer hängt. „I Am Not Afraid“ ist keine sonderlich originelle Hardcore-Platte, aber eine gut produzierte Scheibe voller live-tauglicher Mosh-Songs. Mehr verlangt von FINAL PRAYER niemand, sie liefern dann auch die gewohnt gute Arbeit ab. Sauber.
Bei der ersten Nummer "Everybody´s Got A Broken Heart" denke ich sofort - nein nicht an SURVIVOR - sondern an deren Top-Konkurrenten JOURNEY und frage mich, ob das so beabsichtigt war. Aber schon bei Track zwei sehe ich die gestreifte Großkatze vor meinem inneren Auge, welche irgendwie als "Totem" für SURVIVOR steht. Und so bleibt es auch: "Never Too Late" klingt weiter so, wie ich das erwartet habe, wenn auch diesmal alle Mitwirkenden, bis auf Jimi, aus Europa kommen. Allen voran der Schwede Erik Mårtensson (W.E.T., ECLIPSE, etc.), welcher als Produzent und Songwriter federführend beteiligt war. Nummern wie "I Can´t Turn Back" oder der verhalten beginnende Titelsong klingen mehr nach SURVIVOR als alle Songs auf deren Comeback-Werk "Reach" (2006) zusammen. Auf Jimi`s Soloscheibe wird der Meanstream-Rock perfekt in Szene gesetzt - hymnische Refrains mit Chören begleitet, krachende Gitarre auf Keyboard-Teppich gebettet, Balladen mit Piano und Pipi im Auge vorgetragen, und allen voran eine Stimme, die mit zum Genre gehört wie Martini zu James Bond. Hört Euch nur mal die fantastische Nummer "Bullet In The Gun" an, welche Zorn und Wehmut zugleich ausdrückt, und Ihr wisst, was ich meine. Was soll ich noch viel schreiben - Erwartungen erfüllt zu 100%! Wer auf SURVIVOR, sprich auf amerikanisch geprägten Melodic-Rock steht, kommt an diesem Silberling von JIMI JAMISON nicht vorbei.
Es gibt Sachen, die muss man nicht verstehen: THE GEBRUDER GRIM nennen ihr Debütalbum „Bamberg Apocalypse“, obwohl sie aus Berlin stammen, und sie haben in ihrer Heimatstadt sogar mal für ENSLAVED eröffnet, obwohl sie mit den Norwegern musikalisch so viel zu tun haben wie SABATON mit DARKTHRONE. Aber trotz des gruseligen Bandnamens, des noch gruseligeren Albumtitels und der (unfreiwillig?) komischen Pseudonyme (Tower, Goat Bishop und Wolfman X) machen THE GEBRUDER GRIM hier keinen schlechten Job. Laut eigenen Angaben stehen sie vornehmlich auf IRON MAIDEN, MOTÖRHEAD, die ganz frühen METALLICA oder ANTHRAX, die sich entfernt alle im Sound des Trios wieder finden. Der traditionelle, leicht thrashige und rotzige Metal wurde auf „Bamberg Apocalypse“ produktionstechnisch zwar etwas dumpf in Szene gesetzt, aber schlechtes Songwriting betreibt die Band nicht. Mit dem stampfenden Opener „King Of The Graves“, dem vertrackten „The Pain“, dem Mitgröl-Ohrwurm „Northern Soul“ oder dem flotten „We Are The Dead“ (das neben „Supercharged“ und „Waltz Of Death“ von der letztjährigen, ersten EP der Truppe stammt und neu aufgenommen wurde) befinden sich einige zwar nicht sonderlich spektakuläre, aber sehr hörenswerte Stücke auf dem Album, die zudem mit kräftigem, nicht aufdringlichem Gesang daherkommen. Gar nicht übel!