Review: Across The Seventh Sea
Das Jahr 2012 war sicher eines der arbeitsreichsten Jahre für Sänger Damian Wilson, denn neben seiner Hauptband THRESHOLD, deren aktuelles Hammeralbum „March Of Progress“ er stimmlich veredelte, war zuvor auch schon auf den Werken von HEADSPACE (sehr empfehlenswert!) und AFFECTOR sehr überzeugend am Mikrophon aktiv.
Und jetzt auch noch MAIDEN UNITED mit "Across The Seventh Seas" - hier haben sich als Nebenprojekt (die aber auch live gemeinsam auftreten) einige Musikanten niederländischer Herkunft u.a. Gitarrist Ruud Jolie sowie Drummer Mike Coolen (beide WITHIN TEMPTATION) und als Gast am Cello Perttu Kivilaakso (APOCALYPTICA) zusammengetan.
Bereits 2012 hatte man sich auf „Mind The Acoustic Pieces“ ein komplettes Album („Piece Of Mind") der britischen NWOBHM-Legenden vorgenommen haben, um es 1:1 neu zu interpretieren und zwar in rein akustischer Form.
Dies ging damals leider komplett an mir vorbei, klingt jetzt rein beim Lesen zunächst auch nicht so ultra spektakulär. Aber die IRON MAIDEN-Songs ohne kraftvolle Riffs und treibende Doppelleads stattdessen mit Grand Piano und Akustikklampfen bieten in dieser Umsetzung einen ganz eigenen Charme und sind nach einigen Durchläufen mehr als nur gelungen sondern überzeugen absolut.
"Across The Seventh Seas" ist also die konsequente Fortsetzung des Erstlings, die 11 Maiden-Songs sind nicht einfach nur im unplugged Gewand runtergespielt sondern bieten komplett umarrangiert einen ganz eigenen Charakater, vielfach wurden die Rhythmen geändert, längere Instrumentalpassagen eingebaut, an den Tempi geschraubt. Keine Angst es geht nicht nur betont balladeske zu. „Across The Seventh Sea“ bedient sich bei Tracks die von „Prowler“ (vom Debüt „Iron Maiden“ von 1980) bis hin zu Songs von „Seventh Son Of A Seventh Son“ (1988) reicht (vier Songs stammen von diesem Kultwerk). Diese Musiker haben sich wirklich extrem Mühe gegeben aus Bekanntem etwas neues zu machen, dabei nie zu überladen, übertrieben oder aufgesetzt wirkend, sondern frisch und spielfreudig auch wenn es Metal auf Acoustic ist, stellenweise richtig mitreißend. Die Songs haben natürlich einen etwas melancholischeren Touch aber nicht zu depressiv-Düster – das paßt stimmungsmäßig in den Herbst oder auch aktuell etwas zur aktuellen Weihnachtszeit für den toleranten Metaller einfach bestens. Einer meiner Favoriten von IRON MAIDEN, „Wasted Years“, hat man einen eher perlig-schmissigen Charakter verliehen, läuft klasse rein, klingt eher positive beschwingt - ähnlich ist es bei „Only The Good Die Young“ (mit furiosem Finale) auch hier kommt die tolle Pianoarbeit bestens zur Geltung.
Weitere Highlights sind die völlig umgekrempelte Version von „2 Minutes To Midnight“ zunähst ruhig, elegisch nur mit Pianobegleitung singt Wilson sich langsam steigernd von tiefstem Seelenschmerz bis hin zum hymnischen Refrain in eine wahren Rausch. Überhaupt ist er derjenige welche, der den Songs mit seinem Timbre erst noch das gewisse Etwas gibt und mit seine ausladenden Stimmvolumen die Songs einfach wahnsinnig gut interpretiert.
„Children Of The Damned“ dürfte hier das stimmliche anspruchsvollste Stück des Albums sein dicht gefolgt von dem wunderbaren „The Evil That Men do“ mit klasse Cellobegleitung. Auch das epischere "Infinite Dreams" profitiert vom Cello als zweites Leadstimme, hier geht nach dramatischer Stimmungssteigerung nach der Hälfte voll der Punk ab, es wird richtig Gas gegeben, Hammer. Bei "Flash Of The Blade" gibt’s ne Überraschung als man so eben mal Flamengo-Latino Gitarren einstreut, um dem Song ein neues Gesicht zu geben. „22 Acacia Avenue“ ist eher lässig-cool zu Beginn aber dann geht’s los bis hin zum dramatischem virtuosen Finale, gefällt mir hier fast besser als das Original.
Mal von der ohne jeden Zweifel erhabenen handwerklichen Klasse sowie den überragenden Arrangementumsetzungen aller Musiker abgesehen – ja man kann IRON MAIDEN auch akustisch hören, wenn es so mit Herzblut sowie Frische, Energie und Power rüberkommt wie hier – meine absolute Empfehlung (für Leute ohne Scheuklappen!).
Across The Seventh Sea
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
51:10 ()
Label:
Vertrieb:
News:
MEAT LOAF gibt Abschiedskonzerte
"Last At Bat Farewell Tour" nennt sich die kommende Tour von einem stimmgewaltigen Sänger: MEAT LOAF. Mit sechs Arena-Konzerten ab Ende April will sich der "Fleischklops" von seinen deutschen Fans verabschieden.
Dank eines Vier-Oktaven-Organs hat er mit seinen pompösen Mini-Opern wie „Bat Out Of Hell“ (1977) oder dem Nachfolger „Back Into Hell“ (1993) Meilensteine der Rockmusik geschaffen.
Der gebürtige 68-jährige Texaner wird bei der Tour von John Miceli (Schlagzeug), Patti Russo (Backgroundgesang), Paul Crook (Gitarren), Randy Flowers (Gitarren, Gesang), David Luther (Saxophon, Gesang), Justin Avery (Tasteninstrumente, Gesang) und Danny Miranda (Bass) begleitet.
Im ersten Teil soll es Hits wie „Dead Ringer For Love“ oder „I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do That)“ geben danach wird das Klassiker-Album „Bat Out Of Hell“ mit allen Songs (inklusive „Paradise By The Dashboard Light“, „You Took The Words Right Out Of My Mouth“) in der Original-Reihenfolge gespielt.
Termine:
25.April 2013 Festhalle, Frankfurt
28.April 2013 o2 World, Berlin
30.April 2013 Olympiahalle, München
03.Mai 2013 Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart
05.Mai 2013 World Hamburg, Hamburg
08.Mai 2013 König Pilsener Arena, Oberhausen
Seiten