ARA geben mit „The Blessed Sleep” ihr erstes Lebenszeichen von sich, in gut 20 Minuten werden fünf Death Metal-Nummern zum Besten gegeben. Dabei kann die Gitarrenarbeit des NORTHLESS-Sideprojects durchaus überzeugen, balanciert sie doch gekonnt zwischen Frickelei und Eingängigkeit, so dass der komplexe Sound der Amis gleichzeitig auch gut hörbar ist. Beim Gesang hapert es dagegen etwas, der ist zu eindimensional und würde eher zu einer Crust-Combo passen; zwar brutal, aber auf eine unpassende Art und Weise. Beim Songwriting können ARA ebenfalls noch zulegen, da sie doch recht ähnlich gelagerte Songs geschrieben haben, von denen keiner wirklich im Ohr bleiben will. Für ein Debüt ist „The Blessed Sleep“ in Ordnung, das nächste Ding muss aber durchdachter sein.
Bei MARGENTA HARVEST toben sich Leute von FINNTROLL, …AND OCEANS und weiteren finnischen Bands aus, die sich mit diesem Projekt dem schwermütig-heftigen Death Metal verschrieben haben, für den das Land der tausend Seen bekannt ist. „Apparation Of Ending“ ist ihre zweite EP und macht klar, dass hier Routiniers am Werk sind, die sich nicht am angesagten höher-schneller-weiter beteiligen, der bei so vielen Death Metal-Bands mittlerweile angesagt ist. Statt immer technischer zu werden oder die Produktion noch brutaler (und künstlicher) klingen zu lassen, legen MAGENTA HARVEST das Augenmerk auf stimmiges Songwriting. Das gelingt ihnen, wie das schleppend-bösartige „Carrion Of Men“ eindrucksvoll belegt: runtergestimmte Gitarren erschaffen eine bedrohliche Grundstimmung, die vom Shouter passend ergänzt wird. Death Metal der alten Schule, brutal as fuck und gut geschrieben. So soll das sein. Wer darauf steht, wird mit „Apparation Of Ending“ gut bedient. Modern ist das vielleicht nicht, aber Scheiß was. Krasse Gitarrenarbeit, krasse Breakdowns, krasse Tattoos machen noch lange kein krass gutes Album. Gutes Songwriting und Konzentration auf das Wesentliche dagegen schon.
Das MONSTER BASH findet dieses Jahr nicht nur in Berlin, sondern auch in München statt. Für München steht die Running Order schon seit einer Woche fest - und für Berlin nun auch. Wer sich zwei spaßige Tage mit Melody-Punk, Hardcore und Metalcore machen möchte, gucke jetzt genau hin:
RUNNING ORDER
27.04.2013 - MONSTER ENERGY STAGE Columbia Halle
15:25–15:55 KMPFSPRT
16:20–16:50 RADIO HAVANNA
17:20–18:00 POLAR BEAR CLUB
18:30–19:10 SPARTA
19:40–20:25 LESS THAN JAKE
20:55–21:45 MILLENCOLIN
22:15–23:15 FLAG
23:45–01:00 SKA-P
27.04.2013 - 2ND STAGE C-Club
14:00 DOORS
15:00 – 15:30 TIM VANTOL
15:55 – 16:25 SMOKE OR FIRE
16:50 – 17:20 NOTHINGTON
18:00 – 18:30 THE FRONT BOTTOMS
19:10 – 19:40 VINNIE CARUANA
20:25 – 20:55 ROCKY VOTOLATO
21:45 – 22:15 THE FLATLINERS
23:15 – 23:45 TRASH TALK
28.04.2013 - MONSTER ENERGY STAGE – Columbia Halle
THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY machen auf ihrer 7” mit gerade mal zwei Songs keine Mätzchen, ohne Umschweife wird räudiger Hardcore geboten, der sich an POISON IDEA und BLACK FLAG orientiert, aber auch vor norwegischen Einflüssen Marke TURBONEGRO nicht zurückschreckt. So sind sowohl das knackig-kurze „Brainbomb“ als auch das nach 70er Punk klingende „Killing Time“ gleichermaßen rotzig wie groovig geworden. Beiden wohnt dieser Groove inne, der einen guten Song ausmacht und verhindert, dass die unter-drei-Minuten-Songs zu stumpfen Nummern verkommen. Die betont kratzige Produktion und der an alte Hank van Helvete erinnernde Sänger runden das Ganze ab, „Brainbomb“ macht einfach Laune.
BEYOND THE SHORE haben für den Release ihres Debüts „Ghostwatcher“ ein etabliertes Label gewonnen, so was schürt dann natürlich ordentlich die Erwartungen. Die grundlegenden Erwartungen an ein Metalcorealbum erfüllen die Amis dann problemlos und lassen es in den zehn Songs ordentlich krachen, schön mit Breakdowns und der passenden fetten Produktion. Mit Shouter Andrew ist zudem ein guter Mann am Mikro aktiv, der jegliche Pop-Anleihen außen vorlässt und sich auf seine brutalen Stimmlagen konzentriert. Beim Songwriting versuchen sich BEYOND THE SHORE immer wieder, vom 08/15-Kram abzuheben, was ihnen leidlich gelingt; immerhin klingt „Ghostwatcher“ so nicht komplett berechenbar. Wirklich abheben kann sich das Album dann aber doch nicht, dazu ist trotz aller guten Gitarrenarbeit zu viel Nähe zu den etablierten Bands zu spüren- Für eine ordentliche Liveshow reicht das Material aber allemal, genauso wie zum Füllen der Playlist. „Ghostwatcher“ ist ein solides Metalcorealbum geworden, mit dem BEYOND THE SHORE niemanden enttäuschen werden.