Konzert:

Alestorm, Varg, Arkona, Kalmah, Thyrfing, Ex Deo, Wolfchant, Bornholm – Würzburg, Posthalle

Konzert vom Das beliebte Paganfest tourt im März 2013 als Indoor-Festival durch Europa und hat einige Extended Shows im Gepäck, bei denen neben Headliner ALESTORM, den Russen ARKONA, den finsteren THYRFING, der Römer-Kapelle EX Deo, den Deutsch-Metallern WOLFCHANT und Opener BORNHOLM auch die legendären Finnen KALMAH und die rot-schwarz bemalten VARG für heidnisches Vergnügen sorgen. Am 01.03. gastierte das Paganfest in der erweiterten Fassung in der Posthalle in Würzburg.


Los ging es pünktlich um 15:30 Uhr mit BORNHOLM aus Ungarn, die in coole Lederklamotten gewandet waren und eine energiegeladene Show lieferten. Der melodische Black Metal kam ebenso gut bei den bereits zahlreich versammelten Zuschauern an wie die engagierte Bühnenpräsenz der Band. Die halbe Stunde Spielzeit hätte gerne verlängert werden dürfen, denn der nordische Sound der Ungarn war sauber gemischt und kam generell gut an. Die Menge war also schon gut vorbereitet für die zweite Band.



Die 15-minütige Umbaupause wurde eingehalten, so dass WOLFCHANT pünktlich loslegen konnten. Die Niederbayern stürzten sich gleich mit zwei Sängern aufs Publikum, die ebenso (Kunst-)blutbeschmiert wie die anderen Musiker waren – fürs Auge war also auch einiges geboten. Der Death-Folk-Black-Metal-Mix kam sofort gut bei den Fans an, die mal englischen und mal deutschen Texte wurden von vielen Leuten im Publikum mitgesungen. Nicht nur für WOLFCHANT war es ein schweißtreibender Auftritt, gut so!



Der Auftritt von EX DEO wurde mit Spannung erwartet, denn das Nebenprojekt der KATAKLYSM-Mannen verspricht brutalen Death Metal mit römischer Gewandung und martialischem Auftreten. Und so kam es auch: Wie ein römisches Heer marschierten EX DEO auf die Bühne und gingen sofort zum Angriff über. Mit großer Gestik und derben Vocals zog vor allem Sänger Maurizio Iacono die Blicke auf sich, während seine Kameraden an den Saiten-Waffen die Haare wirbeln ließen. Mit Krachern wie „I, Caligvla“ oder „Romulus“ passen EX DEO textlich gut zum Paganfest und setzten musikalisch ein echtes Ausrufezeichen. Nach der 40-minütigen Show fühlte man sich wie ein Gladiator, der mit Russell Crowe mehrere Duelle ausfechten musste – ausgepowert, aber mächtig beeindruckt.



Die Schweden THYRFING verfinsterten anschließend die Posthalle und versetzten die Bühne in düstere, von Nebelschwaden durchzogene skandinavische Wälder. Mit ihrem aktuellen Album „De Ödeslösa“ im Gepäck und einem starken Back-Katalog wüteten THYRFING wie die Berserker durch ihren Auftritt. Mit Ex-NAGLFAR-Stimmbandquäler Jens Rydén haben THYRFING nicht nur einen herrlich fies klingenden Sänger, sondern auch eine diabolische Rampensau, die als permanenter Unruheherd zwischen den Ruhepolen an den Saiten für Spannung sorgt. Bei Jens kann man sich nie sicher sein, ob er sich nicht gleich büschelweise die Haare ausreißt oder sich die Augen aus dem Kopf puhlt… aber er beließ es diesmal dabei, die THYRFING-Songs mit Gestik und Mimik passend zu untermalen.


Dass die melodischen Todesmetaller KALMAH danach nur zu viert auf die Bühne kamen, verwunderte den einen oder anderen Zuschauer. Sänger Pekka Kokko erläuterte daher schnell den Grund: Gitarrist Antti Kokko war bei einer Beerdigung eines Familienangehörigen in der finnischen Heimat. Die restlichen Bandmitglieder sahen dennoch keinen Grund zur Traurigkeit, sondern legten mit der ihnen eigenen brachialen Urgewalt los und erzeugten auch mit nur einer Gitarre einen schön fetten Sound. Da außer Basser Timo Lehtinen alle Musiker mehr oder weniger durch Keyboards, Drumkit oder Mikro festgenagelt waren, war Timo der echte Aktivposten in der Band, der die Bühne entsprechend ausnutzte, um herumzutoben. Wann immer Pekka ein Solo spielte und nicht singen musste, nutzte er ebenfalls den Freiraum. KALMAH sind ohnehin weniger als Showband bekannt, sondern durch ihr tightes Zusammenspiel und die hohe Musikalität. Damit konnten sie auch in Würzburg wieder punkten.



Auf eine faszinierende Reise in die russische Seele begaben sich anschließend ARKONA, die mit ihrer Frontfrau Maria Archipowa ein vielseitiges Stimmwunder am Mikro haben. Die gute kann nicht nur schön singen, sondern grölen und röhren wie nur wenige Sängerinnen, was bestens zur musikalischen Bandbreite von ARKONA passt. Die vermischen russische Folklore und Power Metal zu einer teils schwermütigen, teils fröhlichen Melange, die dank Sackpfeife und Flöte außerordentlich farbenfroh klingt. Die rastlose Maria war dabei der optische Blickfang, wenn sie mit ihrem Wolfspelz über die Bühne wirbelte. Gespielt wurden vor allem Songs der Alben „,Ot serdza k nebu“, „Goi, Rode, Goi!“ und „Slovo“. Eine gelungene Mischung.



Die fränkischen Lokalmatadoren VARG hatten in Würzburg ein Heimspiel und wurden entsprechend begeistert von den Franken begrüßt. Viele im Publikum sangen die Texte mit, erstmals an diesem Abend waren auch die ersten Crowdsurfer unterwegs, was die Band mitbekam – und darum bat, doch mal Security in den Graben zu schicken, die die Crowdsurfer sicher wieder auf den Boden holt. Solche Aufrufe sollten eigentlich unnötig sein, das Paganfest ist ja nicht der Musikantenstadl, bei dem Crowdsurfer eher selten anzutreffen sind. VARG, die wie KALMAH als Special Guest bei den Extended Shows dabei waren, boten ein Potpourri ihrer besten Songs, darunter "Frei wie der Wind", "Apokalypse" und "Guten Tag". Am Ende des Sets holten VARG noch einen weiblichen Fan auf die Bühne, um zum Song „Rotkäppchen“ zu tanzen.



Mit ALESTORM hatte das Paganfest anno 2013 den perfekten Headliner, um einen feucht-fröhlichen Abend standesgemäß ausklingen zu lassen. Das Publikum war mehr als nur angeheizt, sodass die schottischen Piraten von ALESTORM auf einer Woge der Euphorie segeln konnten, als sie mit "The Quest" loslegten. Sänger Christopher Bowes war bestens aufgelegt und hatte zuvor schon die anderen Bands aus der ersten Reihe beobachtet und angefeuert. Ein wenig neidisch konnte man schon auf die Musiker werden, die sich an ihrer Schlagzeug-Bar jederzeit mit Hochprozentigem versorgen konnten – und das natürlich auch taten. ALESTORM spielten mit ihrem Piraten-Image ebenso wie mit dem Publikum, das die Schotten angemessen feierte und ihrem „True Scottish Pirate Metal“ nicht zu knapp zuprostete.





Review:

Airs - A Rock Opera

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Bei so manchem Musikfan scheint ja der Begriff „Rock-Oper“ u.a. durch teilweise inflationäre Projekte in den letzten Jahren, die dann teilweise leider auch mit eher bescheidener Qualität aufwarteten, eher negativ besetzt zu sein. Für mich als Fan und Reviewschreiber trifft dies absolut nicht zu. Spätestens (nur um mal einige Vertreter zu nennen) seit MARILLIONs „Misplaced Childhood (1985), QUEENSRYCHES „Operation Mindrime“ (1988), SAVATAGEs legendären „Streets – A Rock Opera“ (1991) oder zuletzt die ganzen AYREON und nicht zu vergessen AVANTASIA-Geschichten haben es mir solche üppigen Konzeptbombastwerke mit durchgehender Story besonders angetan.

Als Rockfan sollte man die erwähnten Scheiben zumindest mal gehört haben; wobei mir die stilistischen Ausprägungen dieser oftmals theatralisch, bombastischen, mal eher rockig dann wieder progmetallisch getrieben, eher egal sind und so rannte die Scheibe „Airs – A Rock Opera“ bei mir sofort offene Türen ein. Die beiden Macher hinter dem Projekt sind für die Musik der deutsche Songwriter und Multiinstrumentalist Steve Brockmann und der US-amerikanische Schriftsteller Geroge Andrade, der für die Story des Albums verantwortlich war.

Seit 2008 arbeitete man an „Airs“; es geht dabei um Owen Donane (der Held dieser Geschichte), der sechs Jahre lang in einer psychiatrischen Haftanstalt, da unter Alkoholeinfluss einen schlimmen Verkehrsunfall verschuldet hatte. Dabei wurde ein neunjähriges Mädchen querschnittsgelähmt. Da Owens Vater im Sterben liegt, wird er vorzeitig entlassen, kehrt in seine Heimat auf eine kleine Insel zurück. Owens Vater besaß dort früher eine Firma, die durch die Verhaftung seines Sohnes ebenfalls Pleite ging. Und jetzt folgt das große Drama mit Schuld, Sühne und Vergebung oder auch nicht.

Die beiden Masterminds lernten sich im Internet über ihre gemeinsame Leidenschaft für SPOCK'S BEARD kennen und jetzt könnte man meinen die Musik klingt auch nach den Progebärten aber (zum Glück, denn ein Fan von denen war ich noch nie so recht) überhaupt fast garnicht. Der Sound ist doch vielfach eher was die opulenten Aufbauten und Arrangements betrifft viel eher mit AYREON zu vergleichen.

Aber als Unterstützung hat man sich mit Dave Meros und Alan Morse gleich zwei SPOCK'S BEARD-Urgesteine für „Annabelle“ und das starke „Flight II“ mit ins Boot geholt.
Stilistisch geht es dann auch etwas weniger Sci-Fi-Soundtrack-artig wie bei Arjen Lucassen zu sondern doch eher 70er- und 80er-Jahre geprägt mit Sachen wie“ Tommy“.
Er gibt zig verschiedene Gesangsrollen und demnach auch einige Sänger/innen aus Deutschland, Holland, USA und Kanada. Die Mischung macht da natürlich einiges aus und so kommt hier der Stimmeneinsatz nicht immer so ganz optimal daher. Eine Hammerstimme wie die von SUN CAGED-Fronter Paul Adrian Villarreal kommt leider nur einmal vor. Dagegen ist Gordon Tittsworth (IMAGES OF EDEN) relativ häufig zu hören, hat aber nicht die so tragende Stimme. Am wenigsten überzeugt mich der hölzern klingende Cornelius Kappabani (CIMBRA), der sogar manchmal recht schief („Flight“) durch die Gegend singt. Die Frauenstimmen sind ganz o.k. aber so ein richtig geiles Duett wie u.a. bei Lucassen hat man hier nicht hingebracht, was jetzt aber nicht so schlimm ist. Die Musik ist dann aber durchweg gut bis solide geraten, wenn auch der ganz große Hit fehlt außer der saustarke Start mit „Fateful Days“. Das Album kann auch produktionstechnisch im Großen und Ganzen überzeugen (für eine Eigenproduktion voll in Ordnung) und mit schönem Booklet überzeugen und bleibt ohne echten Hänger oder Längen. Egal ob eher geprägt von Hardrock oder Metaleinflüssen bei den Gitarren, es wird mit vielen emotionellen Aufs und Abs, akustischen Parts und natürlich auch balladesken Parts geschickt und überzeugend die Geschichte rüber gebracht. Das Ganze teilt sich auf in fünf Überstücken mit mehreren Unterparts. Zunächst geht als Hinführung eher etwas verhalten dann immer wieder melodramatisch mit gewissen Einschüben dann dem dramaturgischen Finale entgegen. Dann nehmen die Riffs und der Härtegrad etwas zu. Mein Favorit ist der komplette „Books Airs“-Teil, ebenfalls sehr gelungen der Song „The Great Salt Pond“ hinten raus fast schon etwas musicalartig und einem gewissen soulig-jazzigem Vocals von Floor Kraaaijvanger (SUPERFLOOR). Danach wird es wieder metallischer „Grounded II“ gibt ordentlich Power mit etwas leichtem JUDAS PRIEST-Flair, was auch an der etwas an Halford erinnernden Timbre von Tittsworth geschuldet ist. Auch gelungen trotz nicht optimalem Gesang ist das wunderbar fließende „Hannah“ mit etwas neoprogigem Flair.

Insgesamt muß man Steve Brockmann eine mehr als solide Leistung bescheinigen, es gibt jetzt zwar nichts revolutionäres für dieses Genres aber sein abwechslungsreiches Songwriting mit guten Ideen sorgt für ein spannendes Album über die voll Spielzeit - mit ein paar (noch) besseren Sängern und einer fetteren Produktion hätte die Scheibe noch stärker werden können.

Airs - A Rock Opera


Cover - Airs - A Rock Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 74:9 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Steve Brockmann & George Andrade

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Shrine Of New Generation Slaves

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RIVERSIDE haben schon mit ihrem letzten Studiowerk „Anno Domini High Definition" (2009) endlich den wohlverdienten internationalen Durchbruch geschafft. Es war aber auch wirklich Zeit, dass die hochwertige Musik der Polen von mehr Leuten gehört und so auch in den Charts vom Käufer entsprechend gewürdigt wurde. Die Band hat sich ihre Ausnahmestellung als eine der besten und vor allem innovativsten Progartbands der letzten Jahren redlich verdient.

Jetzt kommt nach einer EP endlich der lang erwartete Nachfolger und (auch da typisch RIVERSIDE) geht titelmäßig etwas kryptisch zu: “Shrine Of New Generation Slaves” klingt vermeintlich etwas sperrig aber alles mit (Hinter)Sinn, denn die Anfangsbuchstaben ergeben das Akronym SONGS. Auch hier gibt es wieder ein inhaltliches Gesamtkonzept (die vielfach selbstgemachte Sklaverei der Menschen, die ihr Leben nicht so gestallten, wie sie es eigentlich wollen), das den berühmten roten Faden bildet. Das klasse Artwork von Travis Smith unterstützt diese Aussage ebenfalls perfekt.

Die Band schert sich ansonsten überhaupt nicht um etwaige Erwartungshaltungen durch die Vorgängerwerke, es wird stilistisch wieder eine etwas andere Richtung eingeschlagen; man hat sich u.a. deutlich vom angedeuteten Progmetal entfernt. RIVERSIDE gehen also nicht auf Nummer Sicher, sondern tun dass, auf was sie gerade Lust hatten und kreieren auf “Shrine Of New Generation Slaves” einen Mix aus erdigem Classic, Hardrock hin zu typischen Prog Rock der 70er und modernem Artrock – alles zusammen in einem Topf gut umrühren und raus kommt ein Hammeralbum.

Die Band - ist Floskeln hin oder her - spürbar gereifter, klingt jetzt vollkommen erwachsen, ist handwerklich absolut perfekt aufgestellt und kann sich erneut auf ihren Wahnsinnssänger Mariusz Duda (der sich nochmal gesteigert hat) verlassen, er bekommt diese oftmals krude Mischung aus zerbrechlicher Melancholie und erdigem Rock mit heftigeren Temperamentsausbrüchen perfekt hin.

Der energetische Opener "New Generation Slave" ist mit der härteste Track es gibt fette Riffs, die Tasten hier eher noch zurückhaltend eingesetzt aber dann grooved Song voll gut ab. Die bekannte Vorabsingle setzte noch mal einen drauf, jetzt mit fetten Hammondsounds ausgestattet bietet "Celebrity Touch" eine gelungene Hommage an Jon Lord und so klingt das Ganze auch wie DEEP PURPLE auf Prog.
Und dann wieder diese Wechsel und beinahe grenzenlose Variabilität, nichts scheit dieser Band fremd zu sein, da sticht ein luftiges Saxophonsolo gegen Ende bei "Deprived (Irretrievably Lost Imagination)" heraus, der Song hat soviel Tiefe und Melancholie zum Niederknieen und endet jazzig luftig, ambientartig mit ganz viel Chill-Out-Feeling. Oder auch "The Depth Of Self-Delusion": hier gibt’s viel Floydiges mit tollen hypnotischen Gitarrenlicks und Neoprogfeeling pur aus den 80ern. Da kommen mir nur beste Erinnerungen an MARILLIONs Klassiker „Brave“ in den Sinn, die Stimme in ihren zartesten Ausprägungen hat hier was von Morten Harket (ex-AHA), man höre nur das Kurze „Coda“. Und bei allen Wendungen oder Breaks, die Melodiebögen und Refrains bohren sich dem (Zu)hörer in die Seele die bittersüßen Ballade "We Got Used To Us" ist auch so ein Beispiel. Kaum zu glauben, dass beim "Escalator Shrine" ein Prog-(„Zwölfender“) die gleiche Kapellen zu hören ist hier wird innerhalb 12:41 in epochaler Breite von DOORS beseeltem Orgelspiel mit fetten Gitarreneinschüben und einem Hammerende mit mollig-bedrohlichen Bläsersetzen die faste wie eine Art kirchliches Requiem klingen, einen Rundumschlag vom Artrock der 70er bis hin zu unserer Zeit.

Dem Quartett ist mit dieser Platte erneut ein Meisterstück gelungen, mit diesem bislang besten Album hat man die Spitzenstellung im Proggenre mehr als nur untermauert. Da der Hörer hier nie überfordert wird, dürften nicht nur die alten Fans mal reinhören. Ich habe selten eine so mitreißend emotional-tiefgründige Platte, die aber im rechten Augeblick auch wieder richtig rockt gehört, wie “Shrine Of New Generation Slaves”. Die Scheibe ist daher ein echtes Klangerlebnis und allen Fans von Rockmusik mit Kraft und Ausdruck zugleich nur wärmstens zu empfehlen.

Shrine Of New Generation Slaves


Cover - Shrine Of New Generation Slaves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:58 ()
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Back In 2066

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Für Kollege Küper ist es in seinem Review im Rock Hard unverständlich, dass ALLTHENIKO an ihrem „seltsam anmutenden“ Bandnamen festhalten. Ich fürchte dies wird sich wohl erst ändern, wenn die Jungs ihre Homebase verlassen und in die weite Welt ziehen. ALLTHENIKO ist nämlich schlicht ein Wortspiel mit dem Namen eines Winzkaffs in der Region Piemont: Oldenico. Und nachdem wir dieses Geheimnis im Stile eines Aiman Abdallah's gelüftet haben können wir uns nun der Musik zuwenden. Selbige kann nämlich auch so einiges. ALLTHENIKO bleiben sich selbst treu und so modifiziert man den auf den drei Vorgängeralben etablierten Stil nur marginal. Weiterhin bietet man eine kraftvolle Melange aus Power und Speed Metal. Auch wenn das Trio aus Italien kommt, so hat man aber auch gar nichts mit den oft hart an der Kitschgrenze agierenden Nasen zu tun, welche vornehmlich in den 90ern und frühen 2000ern zu Millionen aus Italien kamen. Vielmehr kreuzen ALLTHENIKO teutonische Einflüsse à la GRAVE DIGGER und alten RAGE mit US Helden der Marke AGENT STEEL und neueren ATTACKER. Das Ganze wird mit einem rauhen, aber hohen Gesang kombiniert, welcher perfekt zu den kraftvollen Up-Tempo Hymnen passt. Auch am knalligen Old-School Sound gibt es wenig zu mäkeln. Wer also auf traditionellen speedigen Heavy Metal steht, der macht bei ALLTHENIKO nix falsch. Nackenmuskelkater-Garantie.

Back In 2066


Cover - Back In 2066 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Second Opinion

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INSANITY ALERT die Zweite. Nach „First Diagnosis“ legen die Durchgeknallten jetzt mit „Second Opinion“ nach. Und eigentlich dürfte es hier keine zwei Meinungen geben, denn INSANITY ALERT holzen in knapp 10 Minuten 6 kurze Thrash / Crossover Eruptionen runter, dass es eine wahre Freude ist. Das Songmaterial wurde im Vergleich mit „First Diagnosis“ noch einmal gestrafft, was zur Folge hat, dass sich auf „Second Opinion“ keine überflüssige Note befindet. Wer also frühe NUCLEAR ASSAULT, SUICIDAL TENDENCIES oder auch MUNICIPAL WASTE zu seinen Faves zählt, der wird zu genial betitelten Songs wie „Slimer's Revenge“, „Arac Attack“ oder „March Of Mentally Ill“ mit Freuden durch die Bude hüpfen und selbige zerlegen. INSANITY ALERT schaffen es, ihren kurzen und heftigen Kloppern immer das Mindestmaß an Melodie mitzugeben, so dass sich alle Songs sofort in den Gehörgängen festbeißen. Da auch der Sound professionelles Niveau hat, kann ich „Second Opinion“ guten Gewissens allen Thrashern empfehlen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächste Veröffentlichung bei einem Label wäre.

Second Opinion


Cover - Second Opinion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 9:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seven Billion And A Nameless Somebody

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Ein sehr trauriges und nachdenkliches Album präsentieren uns FIRE ON DAWSON. Eingebettet in modernen und groovigen Prog Rock umgibt sämtliche Kompositionen eine melancholische Grundstimmung. Das Album ist jedoch nicht bedingungslos depressiv, hier und da blitzt auch ein akustischer Hoffnungsschimmer auf. FIRE ON DAWSON versehen ihre Songs immer wieder mit gekonnten Breaks und vielen Tempiwechseln. Da kann ein eigentlich harter Song, wie „God Of The Lost“ schon mal in einen chilligen Jazzpart münden, nur um danach wieder kräftig los zu rocken. FIRE ON DAWSON haben durch die Herkunft ihres Frontmannes Ankur Batra eine ziemliche Affinität zu Indien. So bereiste und betourte man Indien schon mehrmals. Auch „Seven Billion And A Nameles Nobody“ ist zu Teilen während eines solches Trips entstanden und viele Eindrücke aus dieser Zeit finden sich in diesem Album wieder. Allerdings schlagen sich diese Eindrücke eher textlich denn musikalisch nieder...Sitarklänge sucht man vergeblich. Nichtsdestotrotz haben FIRE ON DAWSON ein sehr eigenständiges Werk geschaffen, das sich Vergleichen mit anderen Künstlern entzieht. Als grobe Orientierungshilfe könnte man höchstens eine Combo wie DEAD SOUL TRIBE heranziehen. Alles in allem ein interessantes Album, in das man eintauchen und sich verlieren kann.

Seven Billion And A Nameless Somebody


Cover - Seven Billion And A Nameless Somebody Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:36 ()
Label:
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Band:

Fire On Dawson

KEINE BIO! www
Band:

Alltheniko

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Veneración Del Fuego

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Wer an einem ordentlichen Metal-Stammtisch nach dem Genuss von zwölf Gerstensäften mindestens zehn Metalbands aus Peru aufzählen kann, wird vermutlich für den totalen Nerd gehalten. Aber weil man nur wenige bis gar keine Truppen von dort kennt, heißt das ja nicht, dass es auch keine gibt: REINO ERMITANO wurden 2001 in Lima gegründet und zelebrieren auf ihrem inzwischen vierten Album einen grundsätzlich gelungenen Stoner/Doom-Cocktail, der (natürlicherweise) der alten BLACK-SABBATH-Schule entspringt, aber deutlich kauziger und uneingängiger daherkommt. Wer jetzt Truppen wie REVEREND BIZARRE, SAINT VITUS oder PENTAGRAM im Sinn hat, liegt nicht falsch, wobei REINO ERMITANO noch schwerer zugänglich sind und in ihren Songs nicht ganz auf den Punkt kommen. Großen Anteil daran hat auch Sängerin Tania Duarte, deren angenehm kraftvoll-weiblicher Gesang zwar passend mit dem Stil der Band einher geht, jedoch auch eine hohe Monotonie mitbringt, die das recht eintönige Songwriting noch verstärkt. Bevor das alles zu negativ klingt, muss man sagen, dass sich Fans der oben genannten Referenzen nicht abschrecken lassen sollten, diesem exotischen Quartett eine Chance zu geben, zumal sich auf dem Album mit „Sobre Las Ruinas“, „Soy El Lobo“ (saucooler Anfang!) oder „Sangre India“ (mit folkigen Akustik-Parts) einige sehr hörenswerte Momente befinden. „Veneración Del Fuego“ ist sicher keine schlechte Scheibe, aber über die gesamte Spielzeit etwas schwerfällig und eine Angelegenheit ausschließlich für Genre-Fans.

Veneración Del Fuego


Cover - Veneración Del Fuego Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:45 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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