Review: Master Of Confusion
GAMMA RAY haben mit „Master Of Confusion“ ein lustiges Ding auf den Markt geworfen – eine EP mit fast einer Stunde Laufzeit, davon allerdings nur 2 neue Titel für Ende 2013 geplanten Albums – der Rest besteht aus 2 Coverversionen („Death Or Glory“ von der Band (!!) HOLOCAUST sowie „Lost Angels“ von SWEET) sowie 6 weiteren Titeln der „Skeletons“ Live Blu-Ray aus Bochum.
Den Anfang machen jedoch die neuen Titel – mit gemischtem Eindruck. So ist der Opener „Empire Of The Undead“ eine richtig steil nach vorne gehende, High-Tempo Metal-Nummer die durchaus zum Mitgehen animiert und gerade durch die schnellen Double-Bass Nummern mit den einfachen, eingängigen Riffs an eine Mischung aus MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST erinnert – aber natürlich immer noch (nicht zuletzt durch Frontsau Kai Hansen) natürlich trotzdem 100% (vielleicht etwas älteres, anders besetztes…) GAMMA RAY ist.
Doof nun nur: Der darauf folgende, ebenfalls brandneue Song „Master Of Confusion“ ist zwar Titelgeber der Monster-EP, dafür leider aber ziemlich unspektakulär; der Großteil des Songs besteht aus einem sich wiederholenden Drum-Pattern im Hintergrund mit viel prägnanter Vocal-Arbeit darüber, allerdings ohne besondere Akzente – oder, einfacher ausgedrückt, ziemlich „ohne Eier“. Wirklich seltsam ist aber dieses zwischendurch völlig deplatzierte Pseudo-Chor-Gedudel – verwirrend vielleicht, leider auf keine positive Weise.
Definitiv dafür wieder fett sind aber die Cover-Dinger sowie die Live-Titel: „Death And Glory“ ist klassischer NWOBHM – viel Solo-Gitarren-Gepowere, deftiges Riffing und generelle eine solide Heavy Metal Nummer die die nicht-Power-Ader der Band gut fordert. „Lost Angels“ dagegen geht eher in die Ecke „QUEEN mit Metal-Anstrich“ – und das steht der Band (sowohl dem Original als auch GAMMA RAY) wie ich finde sehr gut und macht sich daher (gerade nach dem Metal-Biest von HOLOCAUST) an dieser Stelle sehr gut. Kontrastreiche Cover-Auswahl, dafür aber eine gute Kombo – so etwas darf man ruhig öfter hören!
Bei den Live-Titeln muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren: „The Spirit“ und „Wings Of Destiniy“ sind klassische Power-Metal-Nummern mit viel Betonung auf den Vocals und Melodie, wobei hier „Wings Of Destiny“ ziemliche Speed-Metal-Regionen erschließt. Mit dem (ungewollten, da eigentlich von einer anderen Band stammenden) Titelsong der Band („Gamma Ray“) kommt eine massiv dicke Live-Nummer auf den Tisch, „Farewell“ ist eine (ausnahmsweise mal gute, emotionsgeladene und nicht-poppige) Ballade, der Rest ist Live-Füllmaterial; da GAMMA RAY live aber durchaus einiges auf dem Kasten haben ist das nun bestimmt nicht negativ zu verstehen.
Kurzum: „Master Of Confusion“ ist einfach ein fairer Deal für Fans, da das Album nicht zum Vollpreis rausgehauen wird. Es gibt wenigstens einen coolen neuen Song, zwei scharfe Cover und eine solide Live-Auswahl von einer durchaus für Live-Shows tauglichen Band – für wenig Geld. Unter dem Aspekt: Empfehlung für Fans und vielleicht auch für all jene die es werden wollen!
Master Of Confusion
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
55:38 ()
Label:
Vertrieb:
News:
BARCLAY JAMES HARVEST: Album und Tour
Im kommenden Herbst 2013 wird ein neues Album von John Lees´ BARCLAY JAMES HARVEST erscheinen.
Zuvor ist die Band live in Deutschland unterwegs. dabei werden Klassiker wie „Hymn“, „Child Of The Universe“, „Titles“, „Galadriel“ oder „Mockingbird“ zu hören sein.
Nach dem sich die Band 1997 trennte und in zwei Hälften zerfiel haben die Gründungsmitglieder John Lees und Woolly Wolstenholme in der Folgezeit erneut bei Alben wie "Nexus" und "Revival-Through The Eyes Of John Lees" zusammengarbeitet. Mit einer Mischung aus neuen Songs sowie neu bearbeiteten Hits war man 2006 erneut auf Tour in England, Griechenland und Italien.
Der Auftritt im legendären Londoner Shepherds Bush Empire wurde als Livemitschnitt unter dem Titel "The Legacy" auf CD und DVD veröffentlicht.
Völlig unerwartet starb Woolly Wolstenholme im Dezember 2010. Die Band entschied sich, nach dem Schock weiterhin zu spielen und widmete die anstehenden Konzerte ihrem verstorbenen Bandmitglied. 2011 absolvierte John Lees´Barclay James Harvest eine Reihe von Festivals in Europa. Im kommenden Frühjahr kommt die Band jetzt wieder auf Deutschlandtournee.
Termine:
11.04.13 Bochum, Zeche, 20.00 Uhr
13.04.13 Aschaffenburg, Colos-Saal, 21.00 Uhr
14.04.13 Stuttgart, LKA, 19.00 Uhr
16.04.13 Ravensburg, Oberschwabenhalle, 20.00 Uhr
18.04.13 Leipzig, Gewandhaus, 20.00 Uhr
19.04.13 Dresden, Alter Schlachthof, 20.00 Uhr
20.04.13 Neuruppin, Kulturkirche, 19.30 Uhr
21.04.13 Berlin, Kesselhaus, 20.00 Uhr
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