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Beerdigt: DOOM SHALL RISE FESTVIAL
Die Macher des kultigen Doom Shall Rise Festivals haben ein ehrliches und emotionales Statement veröffentlicht, mit dem sie das Ende des Festivals nach der diesjährigen Auflage verkündet haben. Sehr schade, wie wir finden.
„Hier unsere Stellungnahmen, warum das Doom Shall Rise im April 2013 zum letzten Mal stattfinden wird.
Frank:
2003 - 2013, 10 Jahre DOOM SHALL RISE!
Ok, mit Pausen, es steht erst das achte DSR an, aber hey: Als wir mit dem legendären ersten DOOM SHALL RISE gemeinsam mit DIE EICHE-Roman in der “Turnhalle” in Triensbach anfingen, hätten niemand erwartet, was da kommen mag! Jochen hat mit der CHAPEL den perfekten Ort für weitere DSRs gefunden, ich hab mir mit seiner Hilfe den Doom-Wolf organisiert. Und die meisten von Euch haben uns auf diesem Weg treu begleitet, egal ob Besucher, Bands, Webzines usw., der Besuch in der Chapel wurde zu einem fast religiösen Familientreffen.
Als wir begonnen haben, war der Doom träge Musik für ein paar Freaks, gespielt von ebensolchen Freaks. Man konnte zuschauen, wie die in den tiefsten Underground gerutschte Szene zu neuem Leben erwachte, immer mehr Bands kamen aus dem Keller, wurden neu formiert oder ganz neu gegründet. Ähnliche Festivals tauchten auf, die aber nie eine Chance hatten, ein neues DSR zu werden. Das DOOM SHALL RISE ist nicht ein weiteres Festival, es ist, was es ist, weil hier Bands, Fans, unsere fantastische Crew und das Team der Chapel für ein Wochenende zu einem großen Ganzen gewachsen sind. Natürlich sind Jochen und ich stolz auf unser Festival, aber das DSR sind nicht wir beide, sondern alle, die dieses Ereignis bisher mit uns geteilt haben.
Aber es gibt auch die andere Seite: Die Szene ist immer größer geworden, viele Festivals haben sich um uns herum platziert, und auch andere Metal-Festivals haben nun regelmäßig ihre Doom-Bands im Programm. Viele Doom-Bands touren fleißig, immer mehr große Labels sichern sich ihre Doom-Band, das braucht man halt heute. Was vor 10 Jahren eine leidenschaftliche kleine Szene von ebenso leidenschaftlichen Freaks war, ist heute nicht mehr sooo weit weg von den anderen Sparten des Metal. Für uns heißt das, dass wir uns nun bei mehr oder weniger größeren Bands mit Labels und Bookern auseinander setzen müssen, dass bekannte Spiel “Money Talks” macht sich auch in unserer Szene breit, und da können und wollen Jochen und ich nicht mitspielen. Das DSR hat sich bisher ausschließlich über den Verkauf der Tickets und Shirts finanziert, das haben wir bisher auch immer gerade so hinbekommen. Auch das sieht heute anders aus, zeitnahe und zeitgleiche ähnliche Festivals sorgen dafür, dass doch viele Leute dorthin gehen, wir haben zum ersten Mal Schwierigkeiten, Tickets in beruhigender Menge zu verkaufen. Bisher war es kein Problem, dass wir nicht wie andere Veranstalter nach dem Festival ein ordentlich gefülltes Konto hatten. Wer uns über die Jahre begleitet und kennengelernt hat, der weiß, dass wir das DSR aus ganz anderen Gründen gemacht haben: echte Leidenschaft für Doom steht da sicher ganz vorn. Heute ist es für uns ein Kampf, alles geregelt zu kriegen, unser Leben hat sich hier und da geändert, aus dem leidenschaftlichen Hobby ist ein unbezahlter Job geworden. Meine Twins Of Doom lassen mir nicht wie erwartet genug Raum, um meine gewohnte Organisation halbwegs professionell durchzuziehen, der Vormittag im Kindergarten ist schneller vorbei, als man das Wort DOOM aussprechen kann. Und wenn spät abends endlich Ruhe ist, bleibt nicht mehr genug Zeit und Energie für all die notwendigen Arbeiten. Dann ist man noch selber seit zwei Monaten ziemlich krank, die Kinder wechseln sich ebenfalls mit Krankheiten ab, die halt Winter und Kindergarten so mitbringen, nein, wirklich Spaß macht das so nicht mehr. Und wenn man dann sieht, dass wir als Auslöser dieses Doom-Boom anfangen müssen, um unseren Platz in der Szene zu kämpfen und unser Festival zum persönlichen finanziellen Risiko wird, dann kann das nur eines heißen: Ohne großen Diskussionsaufwand sind Jochen und ich zu dem Entschluss gekommen, dass es kein weiteres DOOM SHALL RISE mehr geben wird!
Natürlich kommt diese Entscheidung nicht aus einer Laune heraus, schon vor meiner “Babypause” war der Gedanke da. Aber der unerwartet schlechte Vorverkauf setzt ein klares Zeichen! Wir können nicht die großen und angesagten Bands bieten, um mehr Leute anzulocken, daran wird sich auch zukünftig nichts ändern. Vielen unserer Dauergäste ist dies egal, aber nur mit den echten Freaks können wir das DSR nicht finanzieren. Das ist schade, denn JEDES dieser seit Jahren vertrauten Gesichter werden wir aus tiefstem Herzen vermissen, es sind so viele Menschen aufgetaucht, die Freunde, ja wie Brüder und Schwestern geworden sind, egal ob Besucher, Bands oder unsere geliebte Crew. Der Gedanke, diese Menschen nicht mehr zu sehen, tut weh, sehr sogar. Aber wir wollen “unsere Bühne” erhobenen Hauptes verlassen und nicht als eines von vielen Festivals dahinvegetieren und letztendlich noch draufzahlen müssen. Wir haben 10 Jahre Energie, Zeit und vor allem Leidenschaft investiert, um uns und Euch mit dem DOOM SHALL RISE etwas Besonderes zu bieten. Wir denken, das ist uns gelungen! Jeder Beteiligte, jede Band und jeder Besucher wird das DSR als “das” Doom-Festival in Erinnerung behalten, da bin ich mir sicher! Im Gegenzug wünschen wir uns aber auch das Verständnis für unsere Entscheidung. Wenn uns die “Arbeit” für das DOOM SHALL RISE keinen Spaß mehr macht, dann macht es für uns wenig Sinn. Die aktuelle Doom-Szene braucht uns nicht mehr, das ist ok so, Doom war nie so groß. Und wenn die Szene sich irgendwann nicht mehr “verkaufen” lässt und sich gesundschrumpft und die echten Freaks das Wort Doom in den Mund nehmen, dann bin ich sicher, dass sie auch über das DOOM SHALL RISE reden werden. Darauf sind Jochen und ich ohne jeden Hauch von Überheblichkeit stolz, und mit diesem Gefühl werden wie Ende April die letzte gemeinsame Messe mit Euch in der Chapel feiern. Und genau darauf freuen wir uns!
stay slow
Frank
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Jochen:
Ich erinnere mich an die ersten Gespräche und Treffen mit meinem Doom Bruder Frank in den frühen 2000ern. Wir hatten uns über unsere Bands WELL OF SOULS und MIRROR OF DECEPTION kennengelernt und fingen an, gemeinsam Konzerte zu organisieren und spielen.
Einige Gigs fanden mit unseren italienischen Freunden THUNDERSTORM statt und einer davon in der Eiche in Crailsheim. Es war nicht gerade voll an dem Abend, aber wir fingen an uns mit Roman, dem Inhaber darüber zu unterhalten, mal ein richtiges Festival mit internationalen Bands zu veranstalten. Er hatte die Location und mochte die Idee. Andere Leute kamen an Bord, so z.B. Thomas, Bassist bei DREAMING, WEED IN THE HEAD und PETRIFIED, der den Festivalnamen ins Spiel brachte und bis dato viele unserer T-Shirts und Flyer gestaltet hat und auch einige Leute, die seither am Festivalwochenende zu unserer Crew gehören.
Also begannen wir im Sommer 2002 die Werbetrommel zu rühren. Ohne erwähnenswertes Budget, nur über Mundpropaganda, einige Einträge in Internetforen, Flyer und Schaulaufen mit DSR T-Shirts bei allen erdenklichen Metal Festivals und Konzerten. Und wir begannen, befreundete Bands zum Festival einzuladen. Wir hatten keine Ahnung, was zu erwarten war. 150-200 Karten loszuwerden schien zwar sehr optimistisch, aber vielleicht ja doch möglich. Zwei Tage nach Vorverkaufsstart waren wir restlos ausverkauft und die Eiche wäre aus allen Nähten geplatzt. Und immer weitere Ticketanfragen kamen rein. Also begann Roman nach einem grösseren Veranstaltungsort zu suchen und fand die Turnhalle in Triensbach bei Crailsheim. Am 7. und 8. Februar 2003 inmitten von hohen Schneemassen war es dann soweit. Die altehrwürdige Turnhalle war vollgestopft mit aus Nah und Fern angereisten Besuchern, Bandmitgliedern, unserer Crew und einer grimmigen Biker Gang als Security. Vieles war nach besten Wissen und Glauben improvisiert, ging aber gut über die Bühne. Abgesehen von einigen Leuten, die sich eine ordentliche Erkältung als Souvenir mit nach Hause genommen haben, da sie mal einige Minuten dem Doom vor der Halle entfliehen wollten oder in Autos oder gar offenen Bushäuschen (!) bei deutlichen Minusgraden übernachtet hatten. Nach dem Konzert hiess es noch bis Sonntag früh um 7 aufräumen und Hallenboden schrubben. Wir waren völlig übermüdet und komplett am Ende, aber auch überglücklich und unglaublich stolz. Stolz, dass wir den Mut gehabt hatten, es durchzuziehen und stolz auf diese unglaubliche Szene und all die Leute, die teilweise sehr weite Wege auf sich genommen hatten, uns so viel Vertrauen und Unterstützung entgegengebracht hatten und so erst alles möglich gemacht hatten.
Einige Monate später stiess ich auf die Chapel, eine ehemalige US Militärkirche in meiner alten Heimatstadt Göppingen, die mittlerweile von einem Kulturverein übernommen worden war. Ich erklärte, was es mit dem DSR auf sich hat, das traf auf offene Ohren und so begann die Zusammenarbeit. Der Rest ist Geschichte und seit dieser Zeit konnten wir uns das DSR niemals mehr an einem anderen Ort vorstellen.
Über die Jahre hatten wir die Ehre, viele grossartige Bands zu Gast zu haben. Nach diesem Festival werden es über 100 verschiedene gewesen sein, unzählige weitere Anfragen konnten wir leider nicht berücksichtigen. Einige unserer Gäste hatten ihren ersten Auftritt in Deutschland oder gar Europa bei uns. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn die Bands nicht bereit gewesen wären, Opfer zu bringen um bei uns spielen zu können. Denn der finanzielle Rahmen war all die Jahre eng gesteckt, definiert durch Eintrittsgelder und Shirt Umsätze. Wir sind primär Fans und keine smarten Geschäftsleute und wollten nicht die Chapel mit Sponsorenbannern zukleistern oder zig Händler mit allem erdenklichen, auf Festivals gern anzutreffendem Haushaltsbedarf ohne Bezug zum DSR und den dort auftretenden Bands als eventuelle zusätzliche Einnahmequellen.
Das DSR war aber auch aus einem anderen Grund anders, denn es stand eine Philiosphie dahinter. Zum einen wollten wir einen Ausverkauf vermeiden, zum anderen war uns Gleichheit stets wichtig. Die Chapel hat nur einen kleinen Backstageraum, aber uns gefiel es, dass so die übliche Distanz zwischen Bands und Publikum schwindet. Auf der Bühne ist nicht viel anders als vor der Bühne und bei uns gab es keinen Platz für Abschottung und Starallüren. Was auf der Bühne stattfindet ist ein Teil, aber auch das Zusammenkommen mit Gleichgesinnten aus aller Welt war und ist ein wichtiger Aspekt. Ich bin auch stolz darauf, dass wir anderen Veranstaltern gezeigt haben, dass solche reinen Doom Veranstaltungen funktionieren können und es ist klasse, dass Festivals mit ähnlichem Fokus mittlerweile in allen möglichen Ländern stattgefunden haben und noch stattfinden und so Doom Bands eine Bühne gegeben wird.
Ich werde mich immer gern an die vielen magischen Momente, Begegnungen und Begebenheiten, die es in diesen 10 Jahren gab erinnern. Doch während wir an diesem kommenden DSR gearbeitet haben, ist uns mehr und mehr klar geworden, dass sich die Zeiten geändert haben. In unseren Privatleben hat es deutliche Veränderungen gegeben und es ist uns daher nicht weiter möglich, dem DSR unsere volle Aufmerksamkeit, Zeit und Hingabe zu widmen. In den letzten Monaten hatte ich einige Male Sorgen um Frank und seine Gesundheit und auch mir hat es bisweilen ziemlich zu schaffen gemacht. Zusätzlich haben sich Ausgangssituation und die Anforderungen in Bezug auf ein Festival wie das DSR verändert. Dem können wir nicht mehr gerecht werden. Es wurde uns von verschiedenen Seiten Hilfe angeboten, wofür wir sehr dankbar sind, aber letztlich würde uns das in der Realität nur gering entlasten. Frank und ich sind Herz und Seele des DSR und darum sind wir zu der Erkenntnis gekommen:
Mission erfüllt - DOOM HAS RISEN!
Ich danke allen, die in irgendeiner Weise ihren Teil zum Gelingen unseres Festivals beigetragen haben. Ich hoffe, wir sehen uns Ende April in der Chapel und werden feiern.
Jochen”
Konzert:
Long Distance Calling, Sólstafir, Audrey Horne - Berlin, Festsaal Kreuzberg
Konzert vom Willkommen zum zweiten Tag der "The Flood Inside"-Tour. Für die Bands war es bereits der dritte - aber wir hatten erst gestern Blut geleckt und der Weg von Hamburg nach Berlin ist an einem Wochenende ja nicht so weit. Also los! Hatte ich schon erwähnt, dass das meiner Meinung nach die Tour des jungen Jahres ist?!
Heute spielt die Musik im Festsaal Kreuzberg. Dem Erstbesucher fällt der komische Eingangsbereich des ehemaligen türkischen Hochzeitssalons auf. Innen drin ist der Konzertbereich schon gut aufgeteilt. Wer für den fast quadratischen Innenraum zu klein ist, kann auf den umlaufenden Balkon gehen.
Spielten AUDREY HORNE heute mit noch mehr Energie auf als gestern - oder kam mir das nur so vor, weil die Berliner ab dem ersten Song steil gingen? Stolz wie Oskar erzählte Sänger Toschie, dass ihre Merchandiserin die Norweger als "Cock Rock" bezeichnet habe. Doch, das passt. Da der Laden nicht so verwinkelt ist wie gestern, bleibt den Axtschwingern Ice Dale und Thomas Tofthagen mehr Platz, ihre doppelläufigen Gitarren auch nebeneinander zu choreografieren - wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind, jeden einzelnen Fan in den ersten Reihen anzufeuern und immer wieder anzufeuern. Bassist Espen Lien stolpert dagegen heute ein bißchen wie Balou der Bär über die Bühne - und Toschie springt wie ein Flummi durchs Publikum und tanzt mit der Damenwelt, während er singt und zum Mitsingen animiert. Die Setlist war die gleiche wie gestern - guckt also dort.
SOLSTAFIR hatten sich gestern zurückgehalten - heute gab es auf der Bühne Whiskey aus der Flasche für Aðalbjörn Tryggvason - der auch an Bassist Svavar servierte. Die Isländer vertonen große Weiten in ihren Liedern. Bis Berlin dachte ich nicht, dass man dazu tanzen könnte - aber die Berliner gehen dazu ab. Inzwischen merkt man: Es ist auch ein bißchen zu voll, das nächste Mal müssen mindestens SOLSTAFIR und LONG DISTANCE CALLING in einem größeren Club spielen. Die anscheinend verschlossenen Nordlichter haben Sabbelwasser - in Berlin hatten sie ihren ersten Gig außerhalb Islands, das muss gefeiert werden. Prost.
Da die Setlist auch hier die gleiche war wie in Hamburg, lest es hier noch mal nach.
Auch LONG DISTANCE CALLING hatten heute Spaß in den Backen: Zwischen den Songs wird "Temple of Love" angespielt, später folgt noch Iron Maiden. Und die eineinhalb Stunden vergehen wie im Fluge: Faszinierend, wie sehr sich die Saitenfraktion David Jordan, Jan Hoffmann und Janosch Rathmer ehrlich über das Mitgehen der Fans freut - und das auch zeigt. So pushen sich Fans und Band weiter und weiter. Auch Neu-Sänger Martin Fischer hat heute einen besseren Tag als gestern erwischt, in den besten Momenten klingt seine Stimme wie die von Mike Patton. Und dann ist auch schon dieser Abend vorbei - und wir hören auf der Autobahn nach Hamburg immer wieder diese Songs:
Setlist LONG DISTANCE CALLING
Nucleus
The Figrin D'an Boogie
Inside The Flood
Black Paper Planes
Ductus
Tell The End
Arecibo (Long Distance Calling)
Aurora
The Man Within
Metulsky Curse Revisited
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Apparitions
Konzert:
Long Distance Calling, Sólstafir, Audrey Horne - Hamburg, Klubsen
Konzert vom Für mich stand schon fest, dass das die Tour des Jahres werden könnte, da hörte ich nur Gerüchte, sie würde gebucht werden. Aber mal ehrlich:
AUDREY HORNE sind die aufstrebenden Rocker,
SÓLSTAFIR beglücken mit isländischer Sprödigkeit und erobern zur Zeit Europa wie weiland die Wikinger, und
LONG DISTANCE CALLING sind die German Wunderkinder selbst im europäischen Ausland. All Killers, no Fillers. Oder?!
Nix oder, und das fängt schon mit dem eher außergewöhnlichen Club an: Das Klubsen ist eine ehemalige Großraum-Disse im Industriegebiet Hammerbrooklyn. Hier mieten sich immer mal wieder Künstler in ein leeres Bürogebäude in der Umgebung - und dann ist die Schlange an der Tür auch so lang... Aber gemach: Der Klub kann was. Und durch die nachdrängenden Massen von draußen ist die Fläche vor der Bühne ordentlich gefüllt, als AUDREY HORNE mit "Redemption Blues" anfangen. Die Band ist ebenfalls ab dem ersten Song voll dabei - und die 30 oder 40 Minuten werden zu einer Werbeveranstaltung für das neue Album "Youngblood". Schade, dass sie von den doch auch so guten vergangenen Alben nur "Blaze of Ashes" spielen. Ein guter Grund, sich die Norweger zur nächsten Tour so schnell wie möglich wieder in die Stadt zu holen!
Setlist AUDREY HORNE
Redemption Blues
Youngblood
Pretty Little Sunshine
This Ends Here
There Goes A Lady
The King Is Dead
Straight Into Your Grave
Blaze of Ashes
SOLSTAFIR zeigen als nächstes, wie wenig Effekte es doch manchmal zu einer einnehmenden Show braucht. Ein paar wenige rote LEDs blinken hinter den Musikern - und schon geht die Reise in die Klanglandschaft los. Wer bei AUDREY HORNE schon sein ganzes Pulver verschossen hat, kann sich die Isländer bequem von den verschiedenen Rängen angucken. Denn - so viel Energie wie Svavar Austmann, Guðmundur Óli Pálmason, Sæþór Maríus Sæþórsson und Aðalbjörn Tryggvason in ihre Songs stecken, so wenig tanzbar sind sie dennoch. Da man nicht versteht, was Aðalbjörn Tryggvason singt (lasst euch allein mal die Namen auf der Zunge zergehen! - laetti), ist es auch egal, ob tatsächlich das erste Mal seit Monaten die Sonne aufgegangen ist, oder ob ihnen ein Islandpferdchen weggelaufen ist. Da die Songs im Schnitt zehn Minuten lang ist, reicht es nur für vier - und man möchte mehr:
Setlist SOLSTAFIR
Ljós í Stormi
Svartir Sandar
Fjara
Goddess of the Ages
Der Abend war bisher schon toll - LONG DISTANCE CALLING setzen ihm die Kirsche auf und sind der Headliner, wegen dem alle hier gekommen sind. Mit dem eher ruhigen "Nucleus" spinnen die Münsteraner die Hamburger in ihren Song-Kokkon ein - und lassen sie nur zum "Yeah"-Schreien raus. Die LEDs kommen jetzt zu ihrem eigentlichen Auftrag und verstärken die hypnotische Wirkung des Konzertes. Dabei fällt auf: LONG DISTANCE CALLING funktionieren ohne Gesang am Besten. Der Song "Middleville" vom 2011er-Album ist eine Ausnahme - John Bushs Stimme ist so außergewöhnlich, dass man ihn auf wahrscheinlich jeder Bühne dieser Welt mit Mikro aussetzen könnte. Aber John Bush ist nicht heir und Middleville wird nicht gespielt. Auf Platte klingt Neu-Keyboarder Martin Fischer auch am Mikro gut - live sind das nicht die stärksten Momente. Die längere Spielzeit mit dem dreifachen der Vorbands haben sich Jan, David, Janosch, Florian und Martin hart erarbeitet - ein bißchen weniger als 1 Stunde, 39 Minuten wäre mehr gewesen. Auch für Bassist Jan Hoffmann, der sich am Tag zuvor beim Tourauftakt in Münster das Knie verdreht hatte.
Setlist LONG DISTANCE CALLING
Nucleus
The Figrin D'an Boogie
Inside The Flood
Black Paper Planes
Ductus
Tell The End
Arecibo (Long Distance Calling)
Aurora
The Man Within
Metulsky Curse Revisited
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Apparitions
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