Review:

Universal

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Kaum eine Band schafft es heuer, so genre-übergreifend zu beeindrucken wie ANATHEMA. Ich kenne keinen Musikfan, der nicht irgendwie berührt wird von der Intensität, Tiefe und Emotionalität der musikalischen Kunst der Familie Cavanagh.

So ging es dann auch dem Publikum im Ancient Roman Theatre of Philippopolis in Bulgarien, als sie dem Konzert von ANATHEMA zusammen mit dem Plovdiv Philharmonic Orchestra beiwohnen durften und von der britischen Band verzaubert wurden. "Universal" ist ein Live-Mitschnitt eben dieses Konzertes vom September 2012. Mir liegt nur die Audioversion vor, diese ist kürzer als die DVD, kann aber immerhin mit 12 Songs und einer Spielzeit von fast 80 Minuten punkten. Das Orchester ist dezent im Hintergrund, wird nie aufdringlich oder gar bestimmend wahrgenommen. Es legt einen klanglichen Teppich unter die erstklassischen Songs, welche ausschließlich von den letzten drei Alben kommen. Da ANATHEMA ab dem neuen Jahrtausend eine nicht mehr für möglich gehaltene Steigerung von Album zu Album hingelegt hat, brauchen wir über die Qualität der Songs nichts mehr zu sagen. Die Darbietung hat klanglich und handwerklich Studio-Qualität, die Vocals von Vincent Cavanagh klingen noch einen Ticken intensiver als schon auf den regulären Werken und garantieren Gänsehaut.

Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass diese Band noch in der Lage ist, ein mittelmäßiges oder gar schlechtes Album zu veröffentlichen. Somit kann ich auch dieser CD die Weihen eines Tipps nicht absprechen. ANATHEMA live ist atmosphärisch, intensiv, aufschürfend - einfach großartig!

Universal


Cover - Universal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:28 ()
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Eternal Movement

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Die polnischen Postrocker TIDES FROM NEBULA haben mit "Eternal Movement" einen passenden Titel für ihr zweites Album gefunden, denn in den knapp 50 Minuten ist die Musik immer in Bewegung - ruhige Abschnitten finden sich im rein instrumental Postrock nicht. Schon der Opener "Laughter Of The Gods" zeigt das und überzeugt mit starker, immer nach vorne gehender Gitarrenarbeit. Hier wird auch die gelungene Produktion direkt deutlich, die Bass und Schlagzeug mit warmen, natürlichem Sound ausgestattet hat. Die dem Opener folgenden Songs sind ebenfalls flott unterwegs und variieren immer wieder ihr Thema, während mit "Emptiness Of Yours And Mine" ein paar Minuten ruhiger Töne angesagt sind, ehe sich auch dieser Song Bahn bricht. Danach geht es auf ähnlich hohem Niveau wie im ersten Abschnitt weiter, auf "Eternal Movement" finden sich nur erstklassige Nummern, auch wenn das abschließende "Up From Eden" seine Längen hat und nicht ganz an die anderen Songs herankommen kann. Das ist aber nur ein kleines Manko einer ansonsten tollen Postrockplatte, die Fans von MOGWAI oder COLLAPSE UNDER THE EMPIRE gefallen wird.

Eternal Movement


Cover - Eternal Movement Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crossing The Line

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by Gast
Vom Metal zum Blues ist es anscheinend kein langer Weg, diesen Eindruck vermittelt zumindest der irischstämmige Gitarrenvirtuose und Blues-Wunderknabe Simon McBride auf seinem nunmehr dritten Studio-Output „Crossing The Line“. Angefangen Gitarre zu spielen hat er mit 10, mit 16 Jahren wurde er Mitglied bei der in Belfast ansässigen Metalcombo SWEET SAVAGESavage und heute, mit 34 Jahren, bringt er sein drittes Blues-Album heraus. Simon McBride wird mittlerweile schon mit Größen wie Rory Callagher und Gary Moore verglichen. „Crossing The Line“ bewegt sich größtenteils im Mid-Tempobereich und ist definitiv etwas für Fans gitarrenlastiger Musik. McBride bietet uns einen ausgeglichenen Mix aus deftigen Rocksongs und eingängigen Balladen. Meine Highlights sind das geniale Rockstück „A Rock And A Storm“ sowie die klasse Ballade „One More Try“. Aber auch alle anderen Nummern auf dieser Platte lassen sich problemlos ohne Nörgeln durch hören, da sich nicht ein einziger Hänger auf „Crossing The Line“ befindet.

Crossing The Line


Cover - Crossing The Line Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Simon McBride

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Review:

Elements Of Doom

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by Gast
„Elements of Doom“ heißt der neue Longplayer der retrobluesigen Psychedelic-Rocker THE BLACK EXPLOSION und ist ihr zweites Album; ihr Debüt gaben sie vor gerade einmal einem Jahr mit „Servitors Of The Outer Gods“. Ihr zweites Langeisen muss sich, auch wenn es etwas langsamer ausgefallen ist, nicht vor seinem Vorgänger verstecken. „Elements Of Doom“ beherbergt einige ziemliche fette musikalische Walzen, die aber ziemlich genau NIX mit Doommetal zu tun haben, auch wenn der Albumtitel dies eventuell suggeriert. Thematisch geht es - wie schon beim Vorgänger - um den Einfluss kleiner grüner Wesen aus dem All auf unser Kugel. Gleich der erste Track, „Golden Future“, zeigt wo es lang geht und zwingt einen schon fast zum gechillten Kopfnicken. Auch der titelgebende zweite Track „Elements Of Doom“ ist einfach ein verdammt eingängiger Song. Abgefahren spaceig und deutlich schneller wird’s mit „Blow It Away“. Etwas düsterer geht es bei „Mothership“ zu. Das absolute Highlight gibt es, meiner bescheidenen Meinung nach, aber mit dem letzten Song „We Will Fall“ - dieses über 14minütige Mammutstück hat es in sich und grooved unvergleichlich auf dieser Platte. Beschreiben würde ich „The Black Explosion“ als eine Mischung aus HAWKWIND/ HENDRIX/ BLACK SABBATH und einem kleinen Schuss THE DOORS, ohne dabei aber die eigene Originalität einzubüßen. Dieses Album wird in meinem Auto wahrscheinlich noch eine ganze Zeit laufen.

Elements Of Doom


Cover - Elements Of Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:58 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Black Explosion

www
Band:

Tides From Nebula

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Konzert:

The Dillinger Escape Plan, Maybeshewill, The Hirsch Effekt - Hamburg, Knust

by Gast
Konzert vom Ein ganz normaler Mittwoch Abend im Knust, Hamburg. Bis jetzt. Abriss kommt noch.
Drei Bands sollen auftreten, die erste, nämlich THE HIRSCH EFFEKT spielen schon. Die drei Jungs aus Hannover können deshalb nur kurz auf der Leinwand im Foyer angeguckt werden zwecks des Interviews mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN, Headliner des Abend. Überzeugend erschienen sie auf den ersten (wenn auch kurzen) Eindruck allemal.

Der Abend fängt deshalb erst richtig an mit dem darauf folgenden Supportact: MAYBESHEWILL brechen auf mit mit ihren anfangs schmusigen, schleichend ruhigen instrumentellen Electro-Post-Rock. Dann aber auf einmal alles aufwirbeln und über das horchende Publikum zusammenbrechen lassen, das kam gut an .- Überraschungsmomente fehlen aber doch, ebenfalls ein gewisser Grad an Erkennungswert. Der Flucht jeder Post Rock-Band die nach MOGWAI kam. Schön war's trotzdem, die netten Briten waren sichtlich leidenschaftlich dabei und konnten auch das Publikum verträumt zum hin-und her swingen bewegen (mit Augen geschlossen!). „Klingt wie 65DAYSOFSTATIC bevor diese angefangen haben total am Rad zu drehen!“ höre ich einen Typen neben mir sagen. Das schlechteste Kompliment ist das ja auch nicht. Einen Shoutout für den größten Fan der Band, aber eigentlich auch des ganzen Abends, gab's freundlicherweise auch noch. Einfach super nett, diese MAYBESHEWILL.

Der angesprochene junge Mann (nennen wir ihn einfach mal Steven, hab den Namen vergessen) konnte aber erst beim Headliner des Abends so richtig ausrasten, denn Endzeitstimmung ist bei DILLINGER ESCAPE PLAN immer vorprogrammiert. Schon als beide Screens stehen, auf welchem Stummfilm -Szenen aus dem 20ten Jahrhundert abgespielt werden und dem dramatischen Intro bevor die Band die Bühne betritt, sollte man sich überlegen ob man lieber doch einen sicheren Platz aussucht wenn man den Abend überleben will. Die nächsten 75 Minuten vergehen dann wie im Flug: man weiß gar nicht wo man hingucken soll, hüpft da links einer und rechts, hängt sich an die hängenden Oberboxen, springt aufs Treppengelände und rein in die Menge. Zeit zum ausruhen bleibt da nicht wirklich. Ohne große Ansagen kommt ein Kracher nach dem anderen rausgehauen, wo man die einzelnen Songs durch den Soundmatsch zeitweise nicht mehr auseinanderhalten kann .Ein einziger Wall an Krach also kommt da rausgeschossen und Steve mittendrin. Gefeiert von dem Rest der Menge, lässt der sich gern von Sänger Greg aus der Menge ziehen, schreit ins Mikrofon und lässt sich vom Rest der Menge per Crowdsurf feiern. Schöne Bilder gibs davon übrigens auch genügend. Was Bühnenpräsenz betrifft, bewegt sich vor allem Ben in einem Bereich wo man einen (einstudierten) epileptischen Anfall vermuten könnte. Greg dagegen haut einfach alles weg was ihm entgegenkommt, was auch seine Bandkollegen betrifft, wenn die im Weg stehen. Also, eigentlich alles wie immer im Hause Dillinger, abgesehen vom teilweise schlecht abgemischten Sound. Sonst normale Welle, auf welcher Steven auch mit schwimmen konnte, der wahrscheinlich glücklichste, zerstörteste Junge im ganzen Knust. Da kann man sich sicher sein, mindesten einer hatte Spaß. Süß.

News:

Weihnachtliches von BAD RELIGION

US-Punklegende BAD RELIGION eröffnen schon früh die diesjährige musikalische Weihnachtssaison.

Nach drei Millionen verkaufter Alben und 30 Jahren im Geschäft veröffentlichen BAD RELIGION jetzt auch noch ein Weihnachtsalbum.

Schon lange hatten die US-Punks um Greg Graffin ein Christmas-Album angekündigt und jetzt gibt es acht Festtagsklassiker im bandtypischen, ureigenen Punkrockstil. Von "White Christmas" über das jubilierende "Hark! The Herald Angels Sing" bis hin zum Schmachtfetzen "O Come All Ye Faithful". Und als Bonus gibt es noch Andy-Wallace-Remix von "American Jesus".

Den Vorabstream dazu gibt es jetzt hier zu hören.



Tracklist:

01. Hark! The Herald Angels Sing

02. O Come All Ye Faithful

03. O Come, O Come, Emmanuel

04. White Christmas

05. Little Drummer Boy

06. God Rest Ye Merry Gentleman

07. What Child Is This?

08. Angels We Have Heard On High

09. American Jesus (Andy Wallace Mix)




Review:

Grand Blood

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Hinter CONVERGE stecken seit mehr als 20 Jahren vier überaus aktive Musiker, die sich neben der Band um Plattenfirma, Studio und musikalischen Projekten verdient gemacht haben. DOOMRIDERS ist dem Hirn von Bassist Nate Newton entsprungen, der mit "Darkness Come Alive" eine endgeile Platte geschrieben hat, irgendwo zwischen MOTÖRHEAD, ENTOMBED und Stoner Rock angesiedelt. "Grand Blood" zeigt die Bande entspannter ("Gone To Hell"), die rotzige Attitüde der Jahre 2009 und 2010 findet sich kaum noch. Nach dem überflüssigen Intro legen DOOMRIDERS ungewohnt sperrig und wenig eingängig los, erst mit "Mankind" kommen die Bostoner richtig in Fahrt, auch wenn der Song mit "Darkness Come Alive"-Songs noch nicht mithalten kann. Überhaupt ist das starke Vorgängerwerk das größte Problem für "Grand Blood": es ist einfach zwei Klassen besser und stellt die an sich guten neuen Songs in den Schatten. Ein eingängiges "Black Taxes" oder ein wütendes "Bad Vibes" (bei dem Nates Gesang an Dave Grohl erinnert) sind gute Songs, nach denen sich viele Bands die Finger lecken würden, aber lassen das letzte bißchen Genialität vermissen, um an "Darkness Come Alive" ranzukommen. Immerhin ist die Produktion beider Alben gleich gut, CONVERGE-Kollege Kurt hat in seinem God City Studio wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet. "Grand Blood" hat seine guten Momente, ist aber zu oft unsicher ob der eigenen Ausrichtung und verzettelt sich dann im BARONESS-MOTÖRHEAD-FOO FIGHTERS-Mix; schmerzlich vermisst wird da die schwedische Rotzrock-Schlagseite - so wird aus dem Album nicht mehr als eine ganz nette Scheibe. Neueinsteiger in den DOOMRIDERS-Sound sind mit "Darkness Come Alive" besser bedient.

Grand Blood


Cover - Grand Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:18 ()
Label:
Vertrieb:

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