S.A. Adams Fundstück "Unearthed" hat schon 2010 bei mir einen guten Eindruck hinterlassen – ehrlicher, dreckiger, rotziger Rock der authentischer kaum sein kann, 2010 einfach mal 25 Jahre nach den eigentlichen Jamsessions veröffentlicht. Nun kommt mit "Alive In A Dive" eine ähnliche Nummer daher: Mit Live-Aufnahmen aus der New York Area in den USA in ranzigen Dive Bars vor einer Horde Musikfans gezockt bildet "Alive In A Dive" nicht nur die erste Live-CD der Truppe ab sondern wird nun auch vom neuen Drummer Dom Barranco und Tiefsaiten-Jongleur Lou Panteleri angefeuert.
Musikalisch ist S.A. Adams auch Live genau das, was sie bereits auf "Unearthed" waren: Rock mit Thrash- und abgeranzten Punk-Einflüssen. Die Ansprachen ans Publikum klingen wie METALLICAs ehemals noch so roher und thrashiger Art wie beim 1982er Live-Album "Live Before Death", die Songs jonglieren zwischen ultra-simplem und ehrlichen Akkord-Geschrabbel ("Stalker" oder „Paste The Glass") bis hin zu bissigem Rock-N-Roll ("Pearls, Not Diamonds").
Wirklich auszeichnen tut „Alive In A Dive“ aber natürlich die so oft erwähnte Ehrlichkeit: Der Sound ist, vorsichtig gesagt, gewöhnungsbedürftig scheiße und die Songs geben eigentlich dauerhaft auf die Fresse und stellen dabei ein super Live-Set dar. Wenn nun allerdings noch das grundsätzlich übersichtliche, ins Mikrofon brüllende Publikum und die entsprechenden Ansprachen so mit gemixt sind, dass man sie auch auf jeden Fall hört, dann schafft „Alive In A Dive“ das, was Hollywood mit hunderttausenden Euro für Surround-Equipment versucht: Euch in die Szenerie hinein zu versetzen. Legt man "Alive In A Dive" in den ranzigsten CD-Player den man in irgendeiner Ecke entdeckt, dann befindet man sich bereits mitten in der Atmosphäre eines amerikanischen Keller-Clubs – fast ein Wunder das man nach dem Hören nicht wirklich nach abgestandenem Rauch und vergossenem Bier stinkt.
Eigentlich ist der Kommentar von S.A. Adams selber zur Platte hier eine großartige Zusammenfassung: "[...] [Das Album ist] jeder Band auf der Welt gewidmet, die ihre Mucke in jeder beschissenen Bar für die Liebe zu ihrer Musik und für die Verrückten, die sie sich reinziehen raushaut.". Jau. Nicht viel mehr hinzuzufügen, Over & Out.
Dave Ingrams (ex-BENEDICTION, ex-BOLT THROWER) neue Band DOWN AMONG THE DEAD MEN hat hier einen Song ihres Debütalbums "Down Among The Dead Men" gepostet, das am 22.11. via Cyclone Empire veröffentlicht werden wird.
THE OCEAN werden sich am Ende der aktuellen Tour von Gitarrist Jona und Drummer Luc trennen (ein ausführliches Statement dazu gibt es auf der Band-FB-Seite).
Mit Paul Seidel (WAR FROM A HARLOTS MOUTH) ist zumindest die Position hinter den Drums schnell mit einem Ersatzmann besetzt worden; über einen neuen Gitarristen gibt es noch keine Infos.
Die "öffentliche Probe" fand an Allerheiligen auf dem Hamburger Kiez statt:
Zwei Perlen des symphonischen Metal touren zusammen. ALMAH aus Brasilien mit dem ANGRA-Goldkehlchen Edo Falaschi am Mikrofon, und SECRET SPHERE aus Italien, letztere bisher vor allem bekannt wegen ihres virtuosen Gitarristen Aldo Lonobile.
Spätestens nach dieser Tour werden die Italiener aber vor allem für ihren neuen Sänger Michele Luppi bekannt sein. Beide Bands touren unter dem Banner "Brazitalian Metal", und die beiden einzigen Gigs in der Nähe der deutschen Grenze sind am 02.11. in Kerkrade und am 05.11. in Roeselare.
Da es sich hierbei um eine Co-Headliner-Tour handelt, steht vorher nie fest, welche Band als letztes auf die Bretter geht.
Ese ist zurückgekehrt. Nach der im Vorjahr erschienenen Demo folgt nun das erste Full-Length Album des Ex-Gitarristen von VREID. Doch wer SLEGEST aufgrund des Solo-Künstlers Wurzeln in die tiefe Black Metal-Sparte schieben will, hat weit gefehlt, denn wirklich Black Metal ist „Løyndom“ nicht. Viel mehr entpuppt sich das „Geheimnis“ (so der Albumtitel in Deutsch) als eine Mischung aus Stoner Metal und Hardrock, mit der düsteren Essenz des Black Metal. Gesteinigter Schwarzmetall, der ordentlich rockt, also. Das klingt im ersten Moment sehr interessant und neu, erinnert im zweiten Moment an BLACK SABBATH (Sound), WINDIR (Gitarren, welch Wunder) und VENOM (Gesang), und hört sich auch noch im vierten Durchlauf gut an.
Vor allem in Kombination mit norwegischen Lyrics klingt diese Mixtur ausgesprochen innovativ und weiß zu begeistern. Dass das Ganze auch mit Englisch funktioniert, beweisen jedoch Songs wie „Rooted In Knowledge“ und „The Path Of No Return“.
Ein guter Einstieg zur Solokarriere ist „Løyndom“ für Ese auf jeden Fall, hat die Platte doch keinen wirklichen Durchhänger und ist mit einer Länge von gerade einmal 36 Minuten ein Album, das man gern auch zweimal hintereinander hört. Wirkliche Höhen sucht man auf dem Debüt-Album aber leider auch vergeblich. Potential ist jedoch vorhanden und lässt gespannte Erwartungshaltung an ein Nachfolgerwerk aufkeimen.
Augenscheinlich gaben sich SARKOM größte Mühe zeitgemäßen Melodic Black Metal mit all seinen Klischees in Perfektion zu präsentieren. Das Nebenprojekt von Drummer Uruz der Band URGHEHAL ist so sehr gewollt true, dass es fast schon langt.
SARKOM aus dem hohen Norden (Bergen, Norwegen) verleugnen ihre Wurzeln nicht. Finsterstes Corpsepaint, die fettesten Nietenbänder, mysteriöse Pseudonyme. Das Artwork zeigt den Tod und „Doomsday Elite“ klingt ja so elitär.
Eintönig und langweilig ist die (nach einer standesgemäßen Pause von fünf Jahren) erscheinende Platte keinesfalls, entdeckt man doch auch nach mehrmaligem Hören stetig neue Einzelheiten. Mangelnden Einfallsreichtum hinsichtlich merkwürdiger Kompositionen kann man den Norwegern so nicht zum Vorwurf machen. Vielmehr liegt die Problematik von „Doomsday Elite“ darin, dass die guten Ansätze SARKOMs in dem Wust von Fülle, den das Album bietet, schlichtweg verloren gehen. Zu viele sich überlagernde Melodien, zuviel Geknüppel auf dem Schlagzeug, zu penetrantes Keyboardspiel und teils sehr spezielle Backgroundvokals erwarten den potentiellen Hörer. Etwas weniger von all dem wäre hier sicherlich mehr gewesen, die düstere Atmosphäre geht im ruppigen Upp-Tempo flöten und verkriecht sich.
Doch als schlechtes Album mag ich „Doomsday Elite“ auch nicht bezeichnen. Zwar ließen mich allenfalls der Titeltrack und „Cosmic Intellect“ aufhorchen (bis nerviges Hintergrund-Gedudel das aufkeimende Aha-Erlebnis wieder vollkommen zerstörte) aber die Zeit und Mühe, die in „Doomsday Elite“ steckt lässt sich nicht leugnen.