Konzert:

Van Canto, Winterstorm, Hyrax - Nürnberg, Rockfabrik

Konzert vom Metal braucht keine Gitarren – diesen Beweis müssen VAN CANTO schon längst nicht mehr antreten. Die Auftritte der fünf A Cappella-Akrobaten mit ihrem Drummer Bastian sind ebenso eine waschechte Metal-Party wie die ihrer Stromgitarren-Kollegen. Das demonstrierten VAN CANTO in der Rockfabrik Nürnberg, als sie dort einen zünftigen Rakka-Takka, Motherfucker-Abend veranstalteten. In der Aufwärmphase sorgten mit HYRAX aus Nürnberg und WINTERSTORM aus Bayreuth zwei Bands aus der Gegend für Stimmung.
 


Als HYRAX mit etwas Verspätung gegenüber der Running Order starteten, war die Rockfabrik noch nicht mal halb voll – und das, obwohl der Veranstalter Rock in Concert im Vorfeld fälschlicherweise viel frühere Einlasszeiten kommuniziert hatte und etliche Fans lange in der Winterkälte warten mussten. Die Nürnberger konnten das Publikum mit ihrem modernen Alternative Metal aber schnell aufwärmen. Flotte, groovige Songs mit ebenso flotten Sprüchen dazwischen zeigten schnell Wirkung, am Ende wurde sogar mitgehüpft.
 


Doch natürlich ging noch mehr, die Rockfabrik war ja gerade mal aufgewärmt und füllte sich konstant weiter. Darauf konnten WINTERSTORM mit ihrem kraftvollen Power Metal aufsetzen und das Publikum sofort mitreißen. Und das, obwohl sicher noch nicht jeder im Publikum die zuerst gespielten neuen Songs vom aktuellen Album „Cathyron“ schon kannte. Doch WINTERSTORM konnten sich natürlich auf ihr starkes Songwriting verlassen, und so passten die frischen Songs nahtlos zu den bekannten WINTERSTORM-Hymnen wie „Into the Light“. Dazu kam die bekannt enthusiastische Bühnenshow mit sympathischen Ansagen, und fertig war die Bombenstimmung.  Die geforderte Zugabe am Ende des Sets war der krönende Abschluss und idealer Wegbereiter für VAN CANTO.
 


Für den Headliner räumte man erst mal die Bühne frei und schob die Monitorboxen an die Seite. Gute Aktion, denn die Bühne der Rofa Nürnberg ist ungewöhnlich hoch – und da es keinen Sicherheitsgraben gab, standen die beinharten Fans direkt an der Bühnenfront und konnten so in die Nasenlöcher der Musiker blicken. Mit Monitoren hätten sie selbst die nicht gesehen. VAN CANTO starteten mit „Dawn oft he Brave“ und „Fight for your Life“ sowie viel Spielspaß ihn ihren Auftritt, was ihnen angesichts der euphorischen Reaktionen des Nürnberger Publikums leicht gefallen sein dürfte. VAN CANTO konnten mit druckvollem Sound, ganz ohne Bass und Gitarren, und ihrer gut gelaunten Show von Anfang bis Ende bei den Fans punkten. Die gute Mischung aus eigenen Songs und A Cappella-Coverversionen passte einfach, so dass es keine Langeweile oder Durchhänger gab. Kurz und knapp: VAN CANTO hatten nicht zu viel versprochen mit ihrem „Rakka-Takka, Motherfucker!“



Review:

Beyond

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"The Happiest Metal Band Of The World" nennen sich FREEDOM CALL selber - ja sicher. Wo meinereins noch Morgens mit einem apathisch-mörderischen Blick in die Kaffeetasse blickt, da schreiben FREEDOM CALL vermutlich schon 3 Songs - und das seit 15 Jahren.

Wer mit "glücklichem" Metal nicht viel verbinden kann und auch die Truppe nicht kennt, dem sei mit einem Vergleich mit alten Power Metal Scheiben der frühen HELLOWEEN, GAMMA RAY oder AXEL RUDI PELL angeraten. Mit viel simplen Riffs, einigen Speed Metal Einflüssen ("Heart Of A Warrior"), unendlich vielen Live-Gröhl-Passagen die HAMMERFALLS "Let The Hammer Fall" Konkurrenz machen könnten kommt das ganze Album einfach extrem leicht daher. Es gibt kaum Stellen die besondere Aufmerksamkeit verlangen, da das Album einfach so durchlaufen kann, dafür aber schnell mit einigen Songs in die Bedeutungslosigkeit abdriftet. Richtig hardcore wird es dann bei Nummern wie "Paladin", denn der Name ist Programm: Episch-angestrichener Metal-Kitsch welcher dennoch nach dem Intro schnell mit eingängigen Gallopp-Riffs und Drumpattern sowie dem Chorus absolut die Kurve kriegt - und damit sehr exemplarisch ist, Willkommen bei FREEDOM CALL. Oder vielleicht lieber der Folgetrack "Follow Your Heart" mit seinem Intro-Riff jenseits der 1. Oktave auf der Gitarre (Marke HELLOWEEN) und dem folgenden, textlich schwer zu erratenden Chorus?

Wirklich angenehme Intermezzos sind dafür dann Songs wie der Titeltrack "Beyond" welcher, ironischerweise für einen Titeltrack, aus dem schnellen, leichtherzigen Rythmus ein wenig ausbricht und etwas düsterer, dafür hymnenartiger und epochaler daher kommt und bei einem guten Drittel Spielzeit den sonstigen Sound sehr angenehm unterbricht.


Man muss sich wohl also auch als 2 Meter großer, 120kg schwerer, langhaariger, bärtiger und kuttentragender Wikinger der kleine Kinder frühstückt (gewürzt mit einem lebendigen Wildschwein) nicht vor diesem "Happy Metal" verstecken, vorausgesetzt man hat eine gewisse Kitsch-Immunität aufgebaut. "Beyond" ist für mich daher ein durchaus solides Album, welches allerdings bei ganzer Länge schnell etwas anstrengend wird - aber ich bin mir sicher, "Beyond" wird auch trotz dieser Faktoren genug Fans finden.

Beyond


Cover - Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:9 ()
Label:
Vertrieb:
News:

In Kürze im Studio: EQUILIBRIUM

EQUILIBRIUM werden in Kürze ins Studio gehen, um den Nachfolger von "Rekreatur" aufzunenehmen. Die Band dazu:

“The songs are written, 13 tracks are planned for the album. We can hardly wait to finally release another full-length record after four years!
In the past we’ve written a lot, so that the record will be very varying. With some songs we return to our roots, others will be a sonic surprise.
Next week Robse will hit the studio to record vocals and to give the songs life. Furthermore there are some other things planned for Equi this year,
you can really look forward to!”


Erscheinen soll die Platte im Sommer via Nuclear Blast.

News:

I AM THE AVALANCE mit neuem Video

I AM THE AVALANCHE haben ein neues Video am Start, das hier angeschaut werden kann. "The Shape I'm In" gibt einen Eindruck des im März anstehenden Albums "Wolverines".

News:

Augenfutter von GOTTHARD

GOTTHARD haben einhier mit "Feel What I Feel" die erste Single ihres anstehenden Albums "Bang!" (VÖ: 04.04.).

News:

Neue DOWN-EP steht an

Am 09.05. wird die neue DOWN-EP "IV - Part Two" in die Läden kommen. Der Nachfolger des 2012 erschienenen ersten Teils ("IV - Part One") ist von Shouter Phil Anselmo himself aufgenommen wurden und wird sechs Tracks beinhalten.

1. Steeple

2. We Knew Him Well

3. Hogshead/Dogshead

4. Conjure

5. Sufferer's Years

6. Bacchanalia



Review:

The Satanist

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by Gast
Ohhh mein GOTT!!! Was da aus Polen über die Welt herein gebrochen ist, ist mit Sicherheit ein gefundenes Fressen für die Inquisition, bitter böse Blasphemie untermauert mit einem infernalischen, dunklen, mystischen Sound und vor technischer Raffinesse strotzender Spielfreude! Die Frage, ob es ein typisches BEHEMOTH Album ist, stellt sich mir erst gar nicht - darüber haben sich andere schon genug das Maul zerrissen. Mit „The Satanist“ haben sich die polnischen Teufelskerle einfach mal eben neu erfunden und sind sich trotzdem treu geblieben!

Schon nach dem absolut fetten Opener „Blow Your Trumpets Gabriel“ hat sich eben jener Trompeten-Heini mit Sicherheit schon unter dem Bett verkrochen und wird dort auch zumindest die nächsten acht Songs verweilen! Wer den Blackmetal-Anteil bei BEHEMOTH vermisst hat wird bei den folgenden zwei Tracks „Furor Divinus“ und „Messe Noire“ zumindest ein wenig auf seine Kosten kommen, gerade erst genannter ballert einem die Unschuld von Anfang an aus dem Leib. Track Fünf - und eines meiner Highlights - „Ora Pro Nobis Lucifer“ (Bete für uns Lucifer) ist so verflucht atmosphärisch und in sich stimmig, dass es live einfach ein Dauerrenner werden muss! Mit „Amen“, dem sechsten Song, bekommt man eine ungefähre Ahnung davon wie sich das Eindringen der Nägel am Kreuze angefühlt haben muss, naja zumindest akustisch. „Amen“ ist ein technisch perfektes Beispiel für das Können dieser Band, die es eigentlich gar nicht nötig hat, irgendwem noch etwas zu beweisen. Der Titeltrack „The Satanist“ ist ein komplexes und dunkles Meisterstück mit einem Drumpart, der einem auch noch das letzte bisschen Zweifel (falls überhaupt vorhanden) an Infernos Drumkünsten aus dem Arsch tritt. Bei dem Track „Ben Sahar“ handelt es sich nicht - wie scherzhafter Weise vermutet - um einen bekannten Fußballer, sondern ist laut Nergal ein hebräischer Name für Luzifer. Das Ende dieser Ketzerei leitet der vorletzte Song „In The Absence Ov Light“ ein, welcher eine Mischung aus Black und Death Metal ist und durch einen reinen Akustikpart nebst Spokenword-Teil abgerundet wird. Zum Schluss wir es mit „O Father O Satan O Sun“ noch einmal richtig EPISCH, dieser Song braucht keine Erklärung, der geht einfach runter wie Öl!!!

Für mich haben Behemoth mit „The Satanist“ jetzt schon einen heißen Anwärter auf den Titel „Album des Jahres“ ins Rennen geschickt! Gerade dass sich BEHEMOTH auf diesem Album produktionstechnisch ein paar Schritte zurück gewagt haben, was vor allem an Nergals kaum mit Effekten überlagertem Gesangs zu hören ist, lassen dieses Album so authentisch wirken. Ich bin jetzt schon gespannt was uns aus dem Hause BEHEMOTH noch so alles erwartet?!

Um es frei nach Nietzsche zu sagen: „Gott ist tot, denn Nergal hat Ihm in den Arsch getreten“ oder so ähnlich.

The Satanist


Cover - The Satanist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Saigon Kiss

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Nach einer 7-Inch-EP kommt mit „Saigon Kiss“ das Debütalbum des weiblichen Trios HEAVY TIGER aus Stockholm in die Läden. Darauf beweist die Band – was wir natürlich eigentlich alle wissen –, dass Rock 'n' Roll wahrlich kein rein männliches Genre ist. In ihren zwei- bis dreiminütigen Songs rocken die Schwedinnen in feinster End-70s Hard bzw. Glam Rock-Manier, schnörkellos und immer auf den Punkt. Simple Riffs treffen auf eingängige Refrains, tighte Drums und auch das ein oder andere dreckige Gitarren-Solo. Als musikalische Referenzen werden SUZI QUATRO und GIRLSCHOOL genannt, genauso haben hier aber auch KISS, THIN LIZZY und die späten HELLACOPTERS ihre Spuren hinterlassen. Der Gesang ist stellenweise ganz leicht daneben, was den Charme der Vocals aber nur noch verstärkt. Die Produktion ist bestens auf diesen Stil abgestimmt, indem der Sound im Wesentlichen sehr transparent daherkommt, aber doch genau die richtige Portion Dreck mitbringt. Auf Dauer klingt zwar alles etwas ähnlich, und das Rad erfinden HEAVY TIGER mit ihrer Musik natürlich auch nicht neu. Das Album haut einen daher nicht so richtig um, macht aber trotzdem durchgehend Spaß, und besonders live dürfte dieser Sound richtig zünden.

Saigon Kiss


Cover - Saigon Kiss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:14 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Heavy Tiger

KEINE BIO! www
Review:

Digital Resistance

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Allerspätestens mit ihren letzten beiden erstklassigen Werken „Ape Uprising!“ und „The Animal Spirits“ sind die einst aus Pennsylvania stammenden und später nach San Franciso umgesiedelten SOUGH FEG in der Kauz-Metal-Oberliga angekommen. Da kann „Digital Resistance“, Album Nummer Neun in einem knappen Vierteljahrhundert, nur die logische Konsequenz sein – und ist es auch. Nimmt man immer noch die Urväter dieses Sounds, MANILLA ROAD, BROCAS HELM oder CIRITH UNGOL, als Maßstab, gibt es in diesem Bereich mit DAWNBRINGER oder REALMBUILDER nur ganz wenige Truppen, die Gitarrist/Sänger Michael Scalzi (dessen erst einmal gewöhnungsbedürftiger, glasklarer, röhrender Gesang immer noch genial passt) und Co. das Wasser reichen können. Egal ob verträumt-schräg wie im Opener „Analogue Avengers – Bertrand Russell´s Sex Den“, treibend-vertrackt wie im Titelsong, melodisch-flott („Magic Hooligan“), mit leichten Ganzfrüh-IRON-MAIDEN-Anleihen („Laser Enforcer“) oder sogar schwer verdaulich („Curriculum Vitae“): zu keiner Sekunde wirken die Kompositionen aufgesetzt, sondern sie machen mit ihrer subtilen Eingängigkeit auf eine gewisse Weise süchtig. Und als Krönung hat das Quartett mit der halbakustischen Hymne „Habeas Corpsus“ einen seiner besten Songs überhaupt aufgenommen; die Nummer gehört für mich schon jetzt zu den Highlights des Jahres. Ohne Ausfälle und mit keinem einzigen Gramm Ballast ist „Digital Resistance“ eine ungemein geile Platte!

Digital Resistance


Cover - Digital Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:43 ()
Label:
Vertrieb:

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