Beim Bang Your Head!!! Festival wird es in diesem Jahr (11.-12.07. in Balingen) erstmals seit 2005 wieder einen Doppel-Headliner am Samstag geben: neben TWISTED SISTER sind heute EUROPE verpflichtet worden.
Diese Live DVD wurde am 30. März 2007 im gleichnamigen New Yorker Club gefilmt. Es war das erste US-Konzert in der Besetzung Dio, Iommi, Butler und Appice seit mehr als 15 Jahren (gleich BLACK SABBATH Line up - 1981-82 und 92). Mit diesen Musikern wurde auch die Studio-Scheibe "The Devil you Know" unter eben diesem Banner HEAVEN & HELL veröffentlicht, wobei es sich natürlich eigentlich um BLACK SABBATH handelte. Darüber hinausgehende Pläne der Band vereitelte leider der viel zu frühe Tod von Ronnie James Dio. Die in High Definition gefilmten Aufnahmen wurden über SPV nur in Europa als DVD veröffentlicht (hierzu hat unser Kollege Hardy schon eine aussagekräftige Review online stehen). Heuer wird das Konzert erstmals sowohl auf DVD als auch parallel dazu auf Blu-Ray über Eagle Vision wiederveröffentlicht. Die Location wie auch die Aufnahme sind klasse, und auch die Songauswahl lässt kaum Wünsche offen. Warum diese Besetzung entgegen der Live CD "Live Evil" keine Ozzy-Songs zum Besten geben darf, weiß wohl nur Sharon Osbourne. Nichtsdestotrotz ist es eine große Freude, Ronnie James Dio und die restliche Band in dieser Form erleben zu dürfen.
Wirklich neu, gegenüber der bereits 2007 veröffentlichten Version, ist als Bonusmaterial nur "The Wisdom of Dio", auf dem der sympathische Sänger noch ein letztes mal zu Wort kommt, R.I.P.
Was ich leider nicht nachvollziehen kann ist, dass es immer häufiger vorkommt, dass Untertitel nur in französischer, spanischer oder italienscher Sprache angeboten werden. Aber nicht in deutsch. So ist Deutschland in Europa einer der wichtigste und wohl größte Markt für diese Produkte, und speziell bei Interviews oder Unterhaltungen von englisch sprechenden Künstlern bin ich sicher nicht der einzige, der sich über Untertitel in deutsch freuen würde.
Am 20.06. wird es auf dem Hockenheimring die Reunion der BÖHSEN ONKELZ geben, wobei auch ihr nach seiner verbüßten Gefängnisstrafe wieder in Freiheit befindliche Sänger Kevin Russel mit dabei sein wird.
BDL steht für BLUES DELUXE (m.E. nicht der tollste Bandname) und haben sich der zur Zeit durchaus boomenden Rockvariante des Blues verschrieben. Und da die Band um Vater und Sohn Eminger aus einer JOE BONAMASSA-Cover-Band entstand, dürfte es kaum verwundern, dass man den aktuellen Überflieger der Szene durchaus ähnelt. So hat man mit „The Hard Way“ und „The Ballad Of John Henry“ auch zwei Kompositionen des Vorbildes mit an Bord – die kommen weder als bloßes Plagiat noch als sensationelle Neuinterpretation daher – sondern werden einfach nur gut präsentiert. Das Können von BDL zeigt sich dadurch, dass das eigene Material hier nicht abfällt, sondern „Retribution“ wie aus einem Guss klingt. Bei den neun eigenen Stücken (ohne Ausfälle) möchte ich das groovende „Nowhere Else To Go“, das bedächtigere „Blues In D-Flat“ und das überragende „Storm Is Coming“ hervorheben. Die Songs verlieren sich nicht in ausufernden Gitarrenpassagen, sondern kommen auf den Punkt und haben fast immer eine leichte Hard Rock Schlagseite (will meinen: Blues-Puristen werden hier eher nicht fündig). Die Stimme von Dennis Eminger, welche teilweise eine leicht Affinität zu Paul Rodgers (FREE, BAD COMPANY) aufweist, verstärkt diese Tendenz noch; weis aber auch die gefühlvolleren Parts entsprechend zu intonieren. Ergo - Bandname gewöhnungsbedürftig – aber BDL – BLUES DELUXE liefern mit „Retribution“ gleich zu Beginn 2014 ein Blues-Rock-Highlight ab. Macht gehörig Spaß die Chose!
BLACK STONE CHERRY wollen ihr neues Album „Magic Mountain“ Anfang März auf einer UK- und Deutschland-Tour in kleinen Clubs vorstellen. Für Deutschland haben die US-Rocker dabei zwei Shows geplant:
Die TRUCKFIGHTERS sind eine dieser Bands, die es schon ewig gibt, die regelmäßig Alben veröffentlichen und scheinbar ständig auf Tour sind, denen der ganz große Erfolg aber für immer verwehrt zu sein scheint. Dabei spielt das vor 13 Jahren gegründete Trio aus dem schwedischen Örebro einen Sound, der Stoner wie Psychedelic Rock-Fans gleichermaßen begeistern dürfte. Vielleicht liegt es an der musikalischen Nähe zu KYUSS, deren Klasse sie dann eben doch nicht erreichen, oder daran, dass viele ihrer Songs vor allem live, aber weniger beim bloßen Anhören funktionieren. Mit dem neuen Album „Universe“ versuchen sie jedenfalls wieder mal, was zu reißen, wobei fraglich ist, ob ihnen das gelingt, denn kompromissbereiter sind sie über die Jahre wirklich nicht geworden. So verbinden sie hier dreckige, treibende, tiefe Riffs mit großen Melodien und spacigen Jams und bauen auch immer wieder überraschend schräge Pars ein. KYUSS und die frühen QUEENS OF THE STONE AGE klingen natürlich an, in einigen düsteren Momenten fühlt man sich auch mal etwas an DANZIG erinnert. Es ballert aber nicht durchgehend, sondern es wird auch immer wieder mal bewusst Luft gelassen, wie in den ruhigen Parts des ansonsten extrem drückenden „Dream Sale“ oder in „Get Lifted“ mit seinen merkwürdigen rhythmischen Passagen. Dabei kann ein Song auch mal acht, neun Minuten dauern, ohne dass man das wirklich bemerkt.
Das Prunkstück dieses Album aber ist der letzte Song. Auch „Mastodont“ hört man seine über 14 Minuten gar nicht an, und hier fahren die TRUCKFIGHTERS noch mal alles auf, von schleppenden bis treibenden Riffs, gekrönt von einem hymnischen Ohrwurm-Refrain. Nach neun Minuten wird dann noch ein wunderbares Gitarrenthema ausgepackt, auf dem dann noch eine Weile rumgejamt wird, bevor alles in einem Akustikgitarren-Outro endet. Was ich dem Album allerdings ankreide, ist der Drum-Sound. Gitarre und Bass kommen oberdreckig und fett daher, und im Vergleich dazu klingt das Schlagzeug einfach zu clean und getriggert. Davon abgesehen aber liefern die TRUCKFIGHTERS hier ein wirklich cooles Album zwischen Stoner, Fuzz und Psychedelic Rock ab, und es ist ihnen nur zu wünschen, dass sie endlich von einer größeren Hörerschaft wahrgenommen werden.
Dieser Haufen aus Ontario gehört nicht zu den veröffentlichungsfreudigsten Bands, kommt in gut 13 Jahren auf eine knappe Handvoll Siebenzöller („Let Them Rot“ eingeschlossen), zwei Splits und ein Album, was aber für das Hardcore-Genre nicht ungewöhnlich ist. Ebenso knapp wie das Schaffen von HAYMAKER ist vorliegende 7“-EP ausgefallen, deren vier Songs insgesamt gerade mal auf etwas über vier Minuten Spielzeit kommen. Dass da kein Soundloch offen bleibt, ist klar. Es wird im ICE-Tempo gedroschen, gebellt und gewütet. Dabei schafft es die Band sogar noch, heftiges Midtempo einzubauen (im eröffnenden Titelsong und in „Cheque To Cheque“, den beiden „überlangen“, also über einminütigen Stücken), was „Let Them Rot“ in Summe für die Krackbumm-Fraktion sehr interessant macht, aber auch für niemanden sonst. Vier Minuten Hallo-Wach!