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Age of Steel

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CLOVEN HOOF, ein Name, dessen Klang immer noch nachwirkt, auch wenn dieser vermeintliche Status aus einer Zeit herrührt (Debüt 1984), die lange vergangen ist und nur eine kurze Episode bildete. Doch nicht zuletzt dem KEEP IT TRUE sei Dank erfahren die alten Recken immer mal wieder neue Wertschätzung und werden erweckt wie alte Geister, um erneut in den Wohnstuben und Konzerthallen ihr Unwesen zu treiben. So geschehen mit den einstigen Helden der NWoBHM CLOVEN HOOF.

Heuer kommt mit "Age Of Steel" Album Numero 7 in die Läden, und einziges Originalmitglied, jedoch auch prägender Songwriter, ist Lee Payne am Bass. Mit NWoBHM haben die fünf Briten nicht mehr allzu viel am Hut. Metal pur mit leichter Tendenz zum Thrash ist mein Eindruck, zumindest bei dem mit Doppelbass angetriebenen forschen Opener "Bathory". Wer bei der Gesangslinie des hymnischen Nachfolgers "Alderley Edge" nicht an Bruce Dickinson, sprich IRON MAIDEN denkt, hat sich beim Internetsurfen auf unsere Seite verirrt. Stark ist die Detailarbeit der Album-Performance, atmosphärische Zwischenspiele bereichern die Songs, ob Chöre, düster eingebaute Spoken Word-Passagen oder eine begleitende weibliche Gesangstimme. Die dynamische Gitarrenarbeit, zwischen treibendem Groove und leidenschaftlicher Melodie, des Duos Chris Cross und Ash Baker ist überragend und zum Zunge schnalzen. Sänger George Call intoniert kraftvoll und leicht angepisst; gleichwohl mengt er im richtigen Moment belebende Melodien in den brodelnd heißen Sud und führt selbstbewusst durch die 10 Nummern umfassende Vorstellung. "Age of Steel" ist Heavy Metal, klassisch, true, aber mit einer zeitgemäßen und hingebungsvollen Produktion ausgestattet. Die Songs besitzen allesamt eine Güte, die sich mit den Größen des Genres messen lassen kann, mehr noch, hier sogar teilweise Maßstäbe ("Victim Of The Furies") setzt. Ein Album, das 2020 zur Pflichtlektüre eines jeden Metal Fans gehören sollte: großartig, brilliant, einfach wunderbar!

 

 

Age of Steel


Cover - Age of Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:15 ()
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Through A Warren Of Shadow

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Erstmal eine Warnung an alle Power- und Fantasy Metaller. Auf dem Erstlingswerk der Band AZATH, mit dem Titel „Through A Warren Of Shadow“, thront zwar ein majestätischer Drache, aber Harnisch und Schwert können in der Heldenschublade bleiben. Hier gilt es, keine bildschöne Königstochter aus den Klauen eines Untiers zu befreien, sondern es regiert gnadenloser Death Metal. Pulverised Records schicken den Newcomer mit einem Cover des in Undergroundkreisen bekannten Künstlers Mark Riddick in die Schlacht, der sich schon durch Kunstwerke bei Bands wie LIK, GATECREEPER, ARSIS usw. einen guten Namen machen konnte. Nicht nur das Schwarz/Weiß-Drachencover ist für eine Death Metal-Band ungewöhnlich gewählt, auch ein Fantasy-Konzept findet man bei einer extremen Metalband selten. Die Texte basieren auf dem 10-Bände-Fantasy-Epos „Malazan Book Of The Fallen“, welches in Deutschland einen bemerkenswerten Achtungserfolg verbuchen konnte. Passend zur Musik von AZATH wird in den Fantasy-Texten nicht mit der Darstellung von explizierter und schonungsloser Gewalt gespart. Weniger ungewöhnlich ist die Musik auf „Through A Warren Of Shadow“. Hier regiert Death Metal in seiner reinsten Form. Ein düsteres Intro stimmt den Hörer auf den nachfolgenden Orkan ein. Die elf Stücke (inklusive Intro, Midpart und Outro) werden allesamt in einem sehr hohen Tempo durchgezogen und machen keine Gefangenen. Passend dazu ist der Sound der Platte sehr rau und bodenständig gehalten, was den Songs ein Plus an Brutalität verleiht. Leider sind mir die Vocals von Derek zu gleichförmig gehalten. Das Gegrowle bleibt zumeist in ein und derselben tiefen Tonlage und macht auf Dauer die Platte ein wenig abwechslungsarm. Der Wiedererkennungswert der einzelnen Songs tendiert daher eher in den unteren Bereich, zumal sich auch an der Gitarrenfront nichts Spektakuläres tut. Klar, wir haben es hier nicht mit einem Technical-Death Metal-Album zu tun, und das war auch nicht die Intension von AZATH, aber ein wenig Auflockerung hätte dieser Veröffentlichung gut getan. Nur Gebolze ist auf Dauer doch ein wenig eintönig. Besonderes enttäuscht hat mich das 1:38-minütige „The Whirlwind“. Was hat sich die Band hierbei gedacht? Dieser Song besteht aus Kindergartenriffs, welche eine Band niemals ernsthaft veröffentlichen sollte. Eindeutig unter dem Niveau von AZATH. Hier bleibt nur ein großes Fragezeichen. Zusammengefasst haben wir hier eine Scheibe, welche ihren Zweck erfüllt. Sie ist brutal und biedert sich nirgendwo an. Kommerz kann man AZATH in keinster Weise vorwerfen, und live könnte ich mir die Chose bestimmt gut geben. Underground-Death Metal-Fans können hier ein Ohr riskieren und eventuell ihren Spaß haben. Für mich ist das Album glatter Durchschnitt und wird daher bei mir eher selten laufen.

 

Through A Warren Of Shadow


Cover - Through A Warren Of Shadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:41 ()
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#13

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Zugegebenermaßen hatte ich GOTTHARD schon sehr lange nicht mehr auf dem Schirm. Daher war ich umso gespannter, wie sich die Schweizer im Jahre 2020 wohl anhören würden. Mit dem Opener "Bad News" fühle ich mich umgehend wieder in die 80er/90er Jahre zurück versetzt. Glam, Poser, Sleaze Metal? Textlich nicht wirklich tiefergehend als STEEL PANTHER. Hier wird solider Rock präsentiert, aber leider auch nicht mehr. "Every Time I Die" ist Song Nummer zwei, reißt mich leider auch nicht vom Hocker. Ohohohohoooo im Refrain und total uninspiriertes  Gitarrensolo reichen leider nicht. Track Nummer drei, "Missteria",  mit Elementen wie seinerzeit Ofra Haza bei den SISTERS OF MERCY, leider nur nicht so gut. "10.000 Faces" ist der erste Song, bei dem ich wenigstens die Vocals in der Strophe mit ein bisschen Verzerrung ganz interessant produziert finde, bis zur ersten Bridge. Dann flacht auch dieser Song ab. Jetzt covern GOTTHARD ABBA mit "S. O. S.". An der Stelle bin ich raus. Vielleicht mag das ja jemand, ich nicht. Mit "Another Last Time" geht es dann wieder mit Rock mit einem bluesigen Intro weiter; poppiger Refrain, ganz nett und wohl mein Favorit auf dem Album. "Marry You" ist eine Akustikballade, es scheint im Budget allerdings kein Geld für echte Streicher oder wenigstens eine anständige Software übrig gewesen zu sein. So geht das mal gar nicht. Unterirdisch. Der Rest der Platte kann mich auch nicht mehr überzeugen. Von der Produktion bin ich relativ enttäuscht, die Gitarren klingen digital, ohne Röhrensound. Das Schlagzeug könnte auch viel fetter sein und der Gesang teilweise viel weiter vorne und etwas lauter. Das Album ist für mich auch nach mehrfachem Hören leider lediglich mit der Schulnote mangelhaft zu bewerten. Für mich bleibt nichts hängen. Es kommt einfach nichts rüber. Möglicherweise gefällt es ja eingefleischten GOTTHARD-Fans. Neue Anhänger dürften sich so allerdings nur schwer finden lassen, obwohl Musik ja Geschmackssache ist...

#13


Cover - #13 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:24 ()
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Infidel

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Die 2014er Single „Natural Born Killers“ der schwedischen Truppe hat mich seinerzeit nicht unbedingt vom Hocker gehauen, aber seitdem ist bei dem Quintett ja auch Einiges passiert. Nach „Firestorm“ (ebenfalls 2014) und „Desecrator“ (2015) erscheint dieser Tage mit „Infidel“ das Drittwerk, das man als sehr gelungen bezeichnen darf, vorausgesetzt, man steht auf diese Art von „jungem“, schwedischem traditionellen Metal der Marke AIR RAID, STEELWING, SCREAMER oder ENFORCER. Zwar erfinden auch AMBUSH das Genre nicht gerade neu und kennen ihre Plattensammlung von JUDAS PRIEST über IRON MAIDEN und RIOT bis hin zu alten HELLOWEEN in- und auswendig, aber wenn dabei erfrischende, immer melodische (und von Oscar Jacobsson hervorragend gesungene), hauptsächlich flotte, gerne mal stampfende und mit gelegentlichen Gang-Shouts garnierte Nummern wie der Opener und Titelsong, „Leave Them To Die“, „Hellbiter“, „The Demon Within“ (mein persönliches Highlight), „Iron Helm Of War“ oder „Heart Of Stone“ herauskommen, verzeiht man den Jungs auch gerne mal einen gewissen Glamrock-Faktor, für den dieser kleine lokale Zweig der Szene aber auch nicht gerade unbekannt ist. „Infidel“ ist ein durchgehend sehr starkes Album, dem am Ende nur die eine oder andere große Überhymne fehlt um richtig zu zünden – und einen „Tipp“ zu bekommen.

 

Infidel


Cover - Infidel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:59 ()
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Destination Hell

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Als sich Anfang der 80er Jahre der Heavy Metal in Europa immer größerer Beliebtheit erfreute, sprossen natürlich auch erste zarte Knospen in Deutschland.
Bands wie RUNNING WILD, HELLOWEEN, GRAVE DIGGER, GRAVESTONE, IRON ANGEL, AVENGER (umbenannt in RAGE) u.a. fingen an, die Metalheads zu begeistern. Hierbei entwickelte sich ein ureigener Stil. Man konnte quasi hören, wenn eine Band aus Deutschland stammte und das nicht nur am englischen Gesang mit deutschem Akzent.
Gerade in dieser Zeit gründete sich auch die Kombo BLACK HAWK. Von 1981 bis 1987 wurden jedoch lediglich ein paar Demos produziert und es sollte bis zum Jahre 2006 dauern, bis man endlich einen Plattendeal unterschrieb.
Für eine Band, die lange Zeit unter dem Radar flog, erscheint nun mit “Destination Hell“ schon das neunte Album, rechnet man die selbstproduzierten Scheiben mit ein. Orientierten sich die Jungs aus Mölln zu Beginn noch stark an der NWoBHM, so klingt das neue Werk durch und durch klassisch nach Teutonenmetal der ersten Stunde (siehe o.g.)....und das ist auch gut so.
Mit “Hate“ gelingt der Einstieg mit viel Tempo und Wucht, “Destination Hell“ und “Voices From The Dark“ hauen in die gleiche Kerbe. Der Rest ist reinster Metal ohne Schnick Schnack und mit “The Eyes Of The Beast“, der längsten Nummer, betritt man sogar ansatzweise epische Pfade. Diesen Track stelle ich mir vor allem live performt herrlich vor, wenn das versammelte Volk aus voller Kehle mitsingt. Das “Oooohoo“ im Mittelteil lädt förmlich dazu ein.

Hier sind beileibe keine Virtuosen am Werk, aber das braucht es auch nicht. Mit ehrlicher Metalarbeit hat BLACK HAWK eine wunderbare Oldschoolscheibe kreiert, die alles hat, was man braucht. Mal schnell, mal melodisch, mal stampfend...von allem etwas und sogar der obligatorischen Ballade “Bleeding Heart“ kann ich was abgewinnen. An dieser ausgesprochen abwechslungsreichen CD wird jeder Truemetalfan seine wahre Freude haben.

 

 

Destination Hell


Cover - Destination Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:59 ()
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Mechanic Tyrants

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Wer bitteschön kommt auf die Idee, als Cover-Artwork ausgerechnet Klaus Kinski mit Torpedo (und nicht Peitsche) in der Fresse abzubilden?! Coole Idee, bekloppte Idee, auf jeden Fall originelle Idee. Akustisch sind TORPËDO aus Nürnberg längst nicht so originell wie optisch, denn ihr stark an den 80ern orientierter Heavy/Speed Metal will auch gar nicht modern oder zeitgemäß tönen, sondern alten Helden wie ANVIL, RAVEN, TANK oder EXCITER huldigen, was dem Quartett auf „Mechanic Tyrants“, seinem ersten Demo (das in Erstauflage bereits 2019 in Eigenregie erschien, aber sofort ausverkauft war) seit der spontanen Bandgründung 2018, auch weitgehend gelingt. Vollständig im Keller ohne Klo (!) geschrieben, eingespielt, gemixt und gemastert, fährt das Werk, dessen Titel vom „Terminator“ inspiriert worden ist, alles Andere als Hochglanz-Sound auf, sondern klingt roh, ungeschliffen und rotzig, wie ein echtes Demo eben klingt. Was die Songs betrifft, geben sich TORPËDO keine Blöße und schneiden sich mit dem sehr flotten Titelsong, dem Stampfer „Sons Of Evil“ oder dem geilen, melodischen „Maniac“ ein halbes Dutzend überzeugender Brecher aus den Rippen – was anscheinend ja auch die Käufer der Erstauflage so sehen und nicht zuletzt Gates Of Hell Records, die die Band sofort unter ihre Fittiche genommen haben und die Scheibe nun wiederveröffentlichen. „Mechanic Tyrants“ ist noch kein Meisterwerk, aber ein sehr guter Appetitanreger für das auf Ende 2020 terminierte Album.

Mechanic Tyrants


Cover - Mechanic Tyrants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:48 ()
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III

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2009 von Ex-Mitgliedern der griechischen Epic-Power-Metaller BATTLEROAR gegründet, haben die Hellenen bereits zusammen mit MANILLA ROAD, CRIMSON GLORY, WARLORD, FATES WARNING, VIRGIN STEELE, TITAN FORCE und anderen Epic-Metal-Referenzbands die Bühnen geteilt und auch schon beim legendären „Keep It True“-Festival abgeräumt. Mit „III“ legen sie ihr – wer hätte das erraten?! – drittes Album vor, auf dem sie einmal mehr dem Epic Metal huldigen. Dabei gehen sie aber gar nicht mal so episch vor wie die meisten der oben genannten Bands, sondern bewegen sich musikalisch eher in rein traditionellen Gefilden. Bereits das Grundriff des Openers „Return Of The Blades“ erinnert stark an JUDAS PRIESTs „Rapid Fire“, und auch im Folgenden geht es bei „Soldiers Of Light“, „The Eyes Of Merlin“, „Conan The Barbarian“, „The Dragon Of The Mist“ oder „The Demonslayer“ wenig episch zu; selbst das Highlight des Albums, „In The Days Of Epic Metal“, will die namensgebende Epik nicht so recht aufkommen lassen. Dass das Quintett vor fünf Jahren mal mit dem Stampfer „Running From The Law“ (vom Album „Born In America“) auf einer RIOT-Tribute-Compilation vertreten war, passt da zumindest in stilistischer Hinsicht viel besser ins Bild. Sieht man aber von Genre-Definitionen ab, machen DEXTER WARD auf „III“ einen sehr guten Job, liefern vielleicht nicht die absoluten Überhymnen ab, jedoch über die gesamte Spielzeit der Scheibe ein konstant hohes Niveau. Damit sind die Lovecraft-Fans nicht nur auf dem „Keep It True“ willkommen.

 

 

III


Cover - III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:56 ()
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Titans Of Creation

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Da ist sie, die 13. Scheibe der Southbay-Thrasher. Handwerklich haben die Jungs absolut nichts verlernt. Es groovt und hämmert, zwölf Songs ergeben eine knappe Stunde feinsten Thrash Metals. Der Opener "Children Of The Next Level" legt etwas langsamer als gewohnt, aber durch Triolen in der Rhythmusgitarre doch schon sehr treibend los. Gefolgt von "WWIII", nun auch in der gewohnten Geschwindigkeit. Spätestens jetzt setzt das Headbangen bei mir ein. Textlich geht es von Urgewalten von Mutter Natur ("The Healers") über den Dritten Weltkrieg ("WWIII") bis zu gesellschaftskritischen Zeilen ("Code Of Hummurabi"). Mein Favorit auf dem Album ist "Symptoms". Genialer Aufbau des Songs, ein Refrain zum Mitbrüllen und ein ins Ohr gehendes Solo von Alex Skolnick! Ein Highlight. Das Album endet mit einem zweiminütigen Outro mit ungewohnten Keyboards und Chören. Das wäre live wohl besser etwas für den Beginn einer Show. Soundtechnisch ist das Album gewohnt gut produziert. Der Bass hämmert vielleicht einen Hauch mehr durch als bei den letzten Alben, ansonsten bleiben TESTAMENT ihrem Stil treu. Dazu noch ein für meinen Geschmack gelungenes Cover-Artwork rundet das Gesamtpaket ab. Von mir eine klare Empfehlung: Kaufen und auf die Tour freuen!

 

 

Titans Of Creation


Cover - Titans Of Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:34 ()
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Ordinary Man

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Man könnte an dieser Stelle den dreimillionsten dummen Witz über abgebissene Fledermausköpfe machen oder über Ozzys schwere Krankheit schreiben, aber vor Allem Letzteres wäre absolut unangebracht. Dennoch drängt sich beim Hören von „Ordinary Man“, dem zwölften Album in seiner genau 40-jährigen Solokarriere, die Frage auf, wie es möglich ist, gerade vor diesem medizinischen Hintergrund, ein derart sauber gesungenes und „perfekt“ klingendes Album aufzunehmen. Und das ist auch mein Hauptkritikpunkt an dem Werk, denn hier klingt alles dermaßen glattgebügelt, abgeschliffen und porentief rein, dass es unmöglich scheint, dass Ozzy tatsächlich im Studio alles ohne gewaltige technische Eingriffe eingesungen hat. Dieser Umstand mag dem Musik-Mainstream, dem auch Ausfälle wie seinerzeit das grauenvolle „Dreamer“ gefallen haben, völlig am Allerwertesten vorbeigehen, wer jedoch musikalische Authentizität schätzt (und dazu kann man weite Teile der Rock- und Metal-Szene zählen!), wird beim Hören des Albums immer diesen sehr starken Beigeschmack haben. Was die Songs betrifft, bewegt sich das Allermeiste zwischen leidlich hörenswertem und gutem Niveau, wobei man natürlich einmal mehr auf Killer der Marke „Crazy Train“, „Mr. Crowley“ oder „Perry Mason“ verzichten muss; aber wer hätte ernsthaft etwas Gegenteiliges erwartet?! Mit dem nach vorne rockenden Opener „Straight To Hell“, dem gelungen sein Tempo variierenden „Goodbye“, dem melodischen „Under The Graveyard“, dem mit „The Wizard“-Gedächtnis-Mundharmonika eingeläuteten „Eat Me“ und dem treibenden „Scary Little Green Man“ kann „Ordinary Man“ ordentlich punkten, während das links rein und rechts wieder rausgehende „All My Life“, der von Elton John (!) begleitete Titelsong (an dieser Stelle wieder kein dummer Witz…), die banalen Halbballaden „Today Is The End“ und „Holy For Tonight“ sowie das flotte „It´s A Raid“ und das abschließende, poppige, gruselig anmutende Experiment „Take What You Want“ (beide feat. Post Malone – kann man machen, muss man aber nicht…) nach unten abfallen und  gerne in der Schublade hätten überdauern dürfen. Am Ende ist „Ordinary Man“ keine Vollkatastrophe, überrascht stellenweise sogar positiv, aber eine essentielle Scheibe einer Rock-Legende, zumal unter dem Verdacht des großen Studio-„Facelifts“, hört sich definitiv anders an.

Ordinary Man


Cover - Ordinary Man Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:26 ()
Label:
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METAL CHURCH - dritte Single & Track-Video veröffentlicht

Die Metal-Veteranen aus den USA, Metal Church, haben ein Track-Video für die neu überarbeitete Version des Band-Klassikers "Conductor" veröffentlicht. Der Song, der ursprünglich vom fünften Album der Band, Hanging In The Balance, aus dem Jahr 1993 stammt, wurde exklusiv für die kommende From The Vault-Collection aufgenommen, welche am 10. April weltweit veröffentlicht werden soll. Die neue Version des Bandhits klingt dank des Masterings von Chris "The Wizard" Collier modern und frisch.

From The Vault ist eine Special Edition eines Compilation-Albums, das 16 bisher unveröffentlichte Titel aus der Mike Howe- Ära enthält, darunter vier neu aufgenommene Studiotitel. Die übrigen Tracks sind aus verschiedenen Phasen der Bandgeschichte zusammengestellt und umfassen fünf Tracks aus den Aufnahmen von Damned if You Do aus dem Jahr 2017, drei Coversongs und einige weitere unveröffentlichte Stücke. Die Tracks 1 bis 4 wurden von Chris "The Wizard Collier" (KXM, Whitesnake, Prong, Korn) gemischt und gemastert, und die Tracks 5 bis 16 wurden von Kurdt Vanderhoof gemischt und gemastert.

 

Lyric-Video für den Album-Opener "Dead On The Vine"

 



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