ALCATRAZZ, eine klassische Hard Rock-Band mit History, die es trotz hervorragenden Personals nie geschafft hat, in der ersten Reihe des Classic Rock anzukommen. Mit "Parole Denied - Tokyo 2017" bringen sie heuer, nach "Live in Japan 1984", bereits ihr zweites Live-Album innerhalb weniger Monate auf den Markt. Mit Gary Shea, Jimmy Waldo und dem unverzichtbaren Bandkopf Graham Bonnet sind drei Gründungsmitglieder dabei. Leider sind weder Yngwie Malmsteen noch Steve Vai mit von der Partie, aber auch Conrado Pesinato macht seinen Job an der Gitarre ganz ordentlich und gibt sich wenig Blöße. Die Songauswahl ist ausgewogen, von jedem der drei Klassiker-Alben sind Songs vertreten, allein vom Debüt sind es fünf Titel. Die Performance ist leidenschaftlich, Graham Bonnet führt mit seiner rauhen Reibeisenstimme ohne Fehl und Tadel durch's Programm. Die Live-Atmosphäre ist schön eingefangen und das Publikum gut hörbar. Es gibt hin und wieder kurze Interaktionen, und auch ansonsten ist die Band gut eingespielt und der Sound klar und kraftvoll.
Uns liegt diese Veröffentlichung als schöner Digi-Pack (2 CDs+DVD) vor. Die zweite CD ist knapp 30 Minuten lang und beinhaltet Demo-Aufnahmen. Diese sind nicht uninteressant, überraschend gut im Klang, aber - wie meist bei solchen zusätzlichen Gimmicks - nicht essenziell. Die Live-DVD stimmt mit der CD überein (Titel, Reihenfolge), Kameraführung und Regie sind ansprechend; einzig die unscharfe Totale (Bühne komplett von hinten aufgenommen) stört, was auch im weiteren Verlauf nicht korrigiert wurde.
Das Debüt "All The Way" der Schweden STATE OF SALAZAR punktete mit starkem Songwriting und stimmiger Inszenierung. Und auch der Nachfolger "Superhero" weicht keinen Deut von dieser Qualität ab. Geboten wird typischer 80er Jahre AOR- bzw. Melodic Rock aus der Schnittmenge von SURVIVOR, TOTO und den in jenem Jahrzehnt nahezu geigenlosen KANSAS. Melodien, Gesangslinie und zuweilen die Phrasierungen von Sänger Marcus Nygren sowie Chöre und der latent vorhandene Pathos entsprechen dem amerikanischen Hard Rock von KANSAS (1982-86) noch am ehesten. Songs wie "Hold On Tonight", "Joanne" oder der mit Keybord und Gitarren gleichermaßen angetriebene Opener "If You Wait For Me" sind vom Titel über die Performance bis hin zur Produktion reinster Melodic Rock, den man so kaum besser machen kann. Alles ist irgendwie bekannt und vertraut auf "Superhero"; so "schlüpfen" Anhänger des Genres in das Album wie in ihre Lieblings-Jeans. STATE OF SALAZAR haben hier zum Jahresende ein Genre-Highlight veröffentlicht, das sich auf Augenhöhe mit den jüngsten Werken von LIONVILLE und WORK OF ART befindet.
Die norddeutsche Metal-Band MOB RULES hat eine neue Single und ein Video zum Song "My Sobriety Mind (For Those Who Left)" aus dem aktuellen Studioalbum Beast Reborn heute veröffentlicht.
Sänger Klaus Dirks erklärt: "Entstanden aus einer ganz kleinen Idee, aus der etwas Großes gewachsen ist. Der Song wächst um eine dezente Klaviermelodie, die in einem gewaltigen Gitarrensolo mündet. Der ganze Song wird durch das Klavier getragen, wodurch eine intime und melancholische Atmosphäre entsteht, in der sich der Sänger und seine Duett-Partnerin (hier Ulli Perhonen von Snow White Blood) treffen. Der Song bricht gen Ende auf und sorgt damit für ein überraschendes, fulminantes Ende. Diese Ballade handelt von den schwersten aller Themen: Abschied, Verlust und der Suche nach Trost in Zeiten der Trauer."
Die Band besteht aus 3 ehemaligen OSTROGOTH-Musikern und präsentiert einen Sound, der von Power Metal bis zum 80er Jahre geprägten Metal reicht. GOM Records haben sich entschlossen, der Band etwas zu helfen und haben die LP sowie auch die CD ins Programm genommen.
FIDDLER'S GREEN: Neue Single+ Musikvideo zum kommenden Album „HEYDAY" (VÖ 08.03.2019)
Die erste Auskopplung „No Anthem" bezieht sich auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragen. Der Band ist es ein großes Bedürfnis, mit „No Anthem" auch politisch Stellung zu beziehen und eine deutliche Kante gegen den zunehmenden Rechtsruck zu zeigen, der sich derzeit nicht nur durch Deutschland und Europa zieht. „Wer uns persönlich oder als Band kennt, dem reicht eigentlich der gesunde Menschenverstand, um zu erkennen, wo wir stehen", erklärt Stefan. „Vor zehn Jahren gab es eben noch nicht diesen Mitteilungsbedarf", merkt Gitarrist Pat Prziwara an. „Heute kannst du nicht oft genug Stellung beziehen, man darf dessen nicht müde werden und gerade wenn du in der Öffentlichkeit stehst, bist du doch quasi dazu verpflichtet.“ Dementsprechend präsentiert sich „No Anthem“ als moderner Protestsong, von der Haltung und Energie dem Schaffen eines Joe Strummer oder Frank Turner nicht unähnlich. Aber mit „This is not an anthem, this is a real rebel song“ eben typisch Fiddler’s Green. „Der sogenannte Rebel Song ist integraler Bestandteil der irischen Kultur", nickt Stefan. „Und wenn du irisch beeinflusste Musik mit einer Aussage verbinden möchtest, liegt es natürlich nahe, einen zeitgemäßen Rebel Song zu schreiben. Andererseits pflegen die Iren auch die Tradition der Trinklieder, der wir uns ebenfalls sehr verbunden fühlen“, führt er weiter fort.
Das passende Video dazu entstand in Berlin zusammen mit Oliver Sommer von AVA, der schon in den ganz frühen Jahren erste Berührungspunkte mit der Band hatte. Auch wenn „No Anthem“ textlich dazu aufruft, sich vehement gegen rechtes Gedankengut zu stellen, so gibt es im Video am Ende doch eine kleine Wendung, die aufzeigt, dass unsere Gesellschaft nur gemeinsam in friedlichem Miteinander funktionieren kann. Natürlich wird die Band „No Anthem“ auch live quer durch die Republik und im benachbarten Ausland präsentieren. Hier erwartet den Zuschauer dann genau die von Fiddler’s Green gewohnte gebündelte Ladung aus gnadenloser Spielfreude und einem irish-folkigen Punkrock-Hitfeuerwerk, das niemanden mehr stillstehen lässt. Auch nach fast drei Dekaden schaffen sie es immer wieder, sich selbst und die Fans – gerade auch auf ihren Live-Shows – zu überraschen. Auch wenn mit dem neuen, mittlerweile 14. Studioalbum „HEYDAY“ der ganz große Wurf gelingen könnte: Verbiegen werden sich sich Fiddler’s Green dafür keinesfalls. Dafür liefert „No Anthem“ einen ersten Eindruck.
Sollte man eine Rockband MAGIC DANCE nennen? Ich meine „nein“, man wird damit wohl kaum Anhänger von 80er Jahre geprägtem AOR ansprechen. Das ist aber der musikalische Inhalt, den uns der New Yorker Produzent, Gitarrist, Keyborder, Sänger und Hauptsongwriter Jon Siejka auf "New Eyes" kredenzt. Die Mischung auf seinem zweiten Longplayer ist stimmig, bewegt sich zwischen poppigen Melodien, weichen, fülligen Keybordteppichen, aber eben auch einer präsenten Gitarre. Stimme und Gesangslinien versprühen fluffig-leichte Schwermut, gleich einem sommerlich milden Föhn ins sonnengewärmte Gesicht. Nichts eckt hier groß an oder will durch ausgefallene Arrangements großen Anspruch vermitteln. Dennoch "New Eye" unterhält mit leichter, gefälliger und simpler, aber durchaus gut gemachter Rockmusik. Also nicht vom Etikett MAGIC DANCE abschrecken lassen – wer RICK SPRINGFIELD, STAN BUSH und VEGA mag, wird auch auf "New Eyes" seine Songs finden.
Die zweite Single von Herman Franks neuem Album „Fight The Fear“ (VÖ: 8. Februar) ist veröffentlicht!!
Schwermetall-Urgestein HERMAN FRANK vorzustellen, ist ähnlich sinnvoll wie Holz in den Wald oder Bier in die Kneipe zu tragen. Bereits seit Anfang der 80er Jahre ist der Gitarrist aus der deutsche Metalszene nicht mehr wegzudenken. Angefangen bei ACCEPT, über VICTORY bis hin zu seinem 2009 gestartetem Soloprojekt und seiner Arbeit als Produzent, gilt der Hannoveraner seit Jahrzehnten als Garant für kompromisslosen Heavy Metal allerersten Kalibers
"Fight The Fear" wird am 8. Februar 2019 von AFM Records veröffentlicht und ist das vierte Studioalbum in der Bandgeschichte.
Review:
Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition
"Electric Ladyland" war JIMI HENDRIX letztes und erfolgreichstes Studioalbum, dass er zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Es war auch das letzte der THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE, die er danach aufgelöst hat. Heuer wird dieses Werk als Box "Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" (3 CDs + BluRay Disc) neu geehrt.
Die Aufmachung ist umfänglich und wertig. Die vier Silberlinge stecken in der als Buch gestalteten Box, jeweils 2 in einfachen Pappschubern, im Buchdeckel. Das Buch hat 48 Seiten mit handschriftlichen Lyrics von JIMI HENDRIX sowie bisher unveröffentlichten Fotos. Das Cover ziert erstmalig eine Aufnahme der Band im Central Park (fotografiert von Linda McCartney), die eigentlich schon immer als Artwork gedacht und von Hendrix gewünscht war, allerdings hier nur in einer mäßigen Qualität (unscharf, sehr dunkel).
Das titelgebende Doppelalbum bildet den Zenit der Kreativität des Gitarristen ab und hat mit der Coverversion von BOB DYLANs "All Long the Watchtower" einen seiner strahlendsten Rocksongs an Bord. Die neue Studiotechnik der damaligen Zeit wurde von Hendrix, der auch Produzent des Albums war, hinreichend ausgereizt. So bekamen die das Album dominierenden soulig-bluesigen Songs einen psychedelisch- experimentellen, verstrahlten Sound verpasst. Diese Kombi hat ihren Charme und besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. CD Nr. 2 beinhaltet Demos und weitere Takes der eigentlichen Nummern und ist für Fans und Sammler sicher nicht uninteressant. Das Livealbum "Live at The Hollywood Bowl" (CD Nr. 3) ist sound- und klangtechnisch in Bootleg-Qualität (Vocals übersteuert) und dadurch nicht wirklich genießbar. Der vierte Silberling, die BluRay Disc, glänzt in neuem 5.1 Sound Surround Mix von Eddie Kramer und enthält zusätzlich die Dokumentation "At Last ... The Beginning: The Making Of Electric Ladyland".
"Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" kann mit ihrer wertigen Aufmachung, tollen Fotos und viel Information durchaus beeindrucken. Aber leider wird der musikalische/dokumentarische Inhalt, ausgenommen natürlich des eigentliche Album "Electric Ladyland", dieser visuellen Präsentation nicht vollkommen gerecht. Die Box gibt es auch als Vinyl-Version (3 Platten + BluRay).
Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition