Die finnische Band ONE DESIRE, rund um den Gitarristen und Gold/Platin Produzenten Jimmy Westerlund (Negative, Sturm Und Drang, Joel Madden of Good Charlotte, Pitbull etc.) präsentiert die zweite und dritte Single aus ihrem neuen Album.
Das Album erscheint22.05. ONE DESIRE - "Midnight Empire" (Frontiers Music/Soulfood)
News:
BLACK INHALE mit neuem Album "Resilience" + Video "Final Sorrow"
Die österreichische Metalband BLACK INHALE kündigte bereits ihr drittes Studioalbum an und veröffentlichte just das erste Video zum Track "Final Sorrow" aus dem neuen Album "Resilience", das am 29.05.2020 über Stamping Ground Records / Warner Music erscheint:
Resilienz - von lateinisch "resilire": "zurückspringen", "abprallen" - ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit.
"Für mich steht das Album "Resilience" für die Fähigkeit, trotz Rückschlägen schnell wieder aufzustehen und seinen Weg weiterzuverfolgen" erläutert Sänger/Gitarrist Raffael „Schlo“ Trimmal den Titel des dritten Longplayers der österreichischen Metalband BLACK INHALE. Zusammen mit Drummer Boris Balogh stand er "vor einem Scherbenhaufen. Unmittelbar vor dem Songwriting mussten wir Bass und Gitarre neu besetzen und hatten keine Ahnung, wie schnell und gut uns das gelingen wird…".
Es gelang laut Info "schnell und vor allem: Sehr gut. In Form von Andrés Cuenca an den sechs und Mauro Putzer an den vier Saiten fand man die nicht nur musikalisch perfekte Ergänzung des metallischen Kleeblatts: "Von der ersten gemeinsamen Probe an waren Andrés und Mauro wie jahrelange Freunde. Unfassbar, wie stark Musik Menschen verbinden kann" zeigt sich „Schlo“ euphorisch. "Die zwei haben sich auch sofort ins Songwriting eingebracht, vor allem Andrés hat dem Album einen ordentlichen Stempel aufgedrückt. Beide waren so eine immense Bereicherung, dass uns klar wurde: Wir werden stärker denn je aus dieser Krise gehen!"".
Einen ersten Vorgeschmack auf die tatsächliche Stärke des neuen Line-Ups lieferte "Selbiges ausgerechnet auf hoher See: "Die "Full Metal Cruise" hat uns nicht nur weiter zusammengeschweißt, sondern sich in vielerlei Hinsicht als Karriere-Highlight kristallisiert. Wir waren total neu aufgestellt, hatten kein eigenes Equipment und die üblichen Fluglinien-Probleme, Boris noch dazu Flugangst und Seekrankheit. Alleine es aufs Schiff zu schaffen, war ein riesiger Erfolg für uns. Der aber noch von den ersten gemeinsamen Live-Shows und den Publikumsreaktionen übertroffen wurde. Eine Wahnsinnserfahrung."".
Und "eine zusätzliche Motivation für die finalen Arbeiten am neuen Album. Soundtechnisch am Puls der Zeit (Mix: Norbert Leitner, Master: Mike Wolff) und mit Pascal Riesinger-Artwork veredelt, untermauert "Resilience" nicht nur eindrucksvoll den bisherigen Status der Gruppe, sondern wird selbigen noch gewaltig ausbauen. Mit zehn abwechslungsreichen, intensiven Songs, die dem alten Bandmotto "Nothing But Pure Metal" mehr als gerecht werden und gleichermaßen thrashig, melodisch, modern, brutal, eingängig, progressiv, messerscharf, ehrlich klingen - und dabei auch einiges zu sagen haben: "Wir leben in einem System, das klare Richtlinien vorgibt und dadurch besseres Leben verspricht. Man versucht, unsere Existenzen immer mathematischer zu beschreiben und Menschen mit Werten zu messen“. Ein System, mit dem Texter Schlo nicht nur im finalen "The Cube" abrechnet: "Ich habe das Gefühl, dass wir uns von wahren Werten und der Menschlichkeit immer weiter entfernen - stattdessen soll Messbares den Weg leiten". Auch mit dem Titeltrack will man "die Menschen wachrütteln. Wir müssen wieder aktiver, engagierter werden. Unser Schicksal selbst in die Hand nehmen!“".
Wie es die Band "selbst erfolgreich vorgezeigt: "Wir haben auf "Resilience" einen idealen Raum für uns vier gefunden", fassen die Jungs noch einmal die ereignisreichen und nicht immer einfachen letzten Monate zusammen, um den Fokus nun ganz klar auf die Gegenwart zu legen - und auf eine Zukunft, die für BLACK INHALE - in dieser Form mit diesem Line-Up und diesem Album – ganz, ganz weit offensteht.".
Dieser Tage erscheint das zweite Studioalbum der hessischen Metalband BLIZZEN. Soundmäßig ist die Platte in den Tiefen der 80er NWOBM zu Hause, erinnert mich in seiner Rohheit ein wenig an die ersten Gehversuche von HELLOWEEN zu "Walls Of Jericho"-Zeiten.
Handwerklich möchte ich den Musikern ihre Fähigkeiten sicher nicht absprechen, aber am Gesang scheiden sich vermutlich die Geister, und meinen Geschmack trifft er nicht.
Auch mit dem Songwriting tu ich mich ein bisschen schwer. Sicher, die vom Label angepriesenen Old School-Elemente sind alle vorhanden, ich vermisse allerdings einen gewissen Wiedererkennungswert, ein paar gute Hooklines oder einen eigenständigen Sound.
Die Produktion, insbesondere der Mix, ist in Ordnung. Alles hat seinen Platz und seine Frequenz, es fehlt allerdings komplett etwas, das zurm Entstauben beigetragen hätte. So klingt es doch noch arg nach einem Demo. Da wäre bei der heutigen Technik auch mit kleinerem Budget sicher mehr drin gewesen.
Es bleiben neun Songs, von denen für mich einzig der Titeltrack "World In Chains" etwas heraussticht, aber auch dieser wird es bei mir auf keine Playlist schaffen, da mir das alles zu uninspiriert ist. Man hat immer das Gefühl, als hätte man das irgendwie schon mal gehört.
In den 80ern hätte dieses Album eventuell funktioniert, "Serial Killer" klingt wunderbar nach IRON MAIDEN, im Jahre 2020 bin ich mir jedoch nicht sicher, ob sich selbst Fans von Bands aus dieser Zeit von diesem Werk überzeugen lassen werden.
Fangen wir ausnahmsweise mal direkt mit dem Fazit des Reviews an: Geil! Dieses übersichtliche Adjektiv bringt die Sache voll auf den Punkt.
Aber der Reihe nach: SÖLICITÖR sind eine Speed Metal-Band aus Seattle, die erst seit 2018 existiert, im Folgejahr eine ansprechende EP veröffentlichte und nun den ersten Longplayer nachschiebt. Dessen Cover ist sehr Old School gehalten wie auch das Outfit der fünf lustigen Musikanten selbst. Die Schwemme an ewig Rückwärtsgewandten nervt mich in den letzten Jahren ehrlich gesagt etwas, da im Gegensatz zu den Äußerlichkeiten die musikalische Qualität hin und wieder vernachlässigt wird. Ganz anders bei SÖLICITÖR, deren Kreuzung aus US- und Speed Metal der 80er von der Band kompetent in Szene gesetzt wird. Wer in den goldenen Zeiten solchen Bands wie ABATTOIR, CHASTAIN, SAVAGE GRACE, LIZZY BORDEN (frühe Phase) oder GRIFFIN gehuldigt hat, wird hier sein Glück finden. Doppelläufige Gitarrenleads werden meist mit hurtigem Schlagzeugspiel unterlegt, und darüber thront die absolut coole Stimme von Frontfrau Amy Lee Carlson. Ihr Organ geht als Kreuzung aus Leather Leone (CHASTAIN), Nicole Lee (ZNÖWHITE) und Mike Smith (SAVAGE GRACE) durch und begeistert endlos. So müssen Vocals im Speed Metal klingen! Auch der Rest der Bande macht seine Sache sehr gut, und man kann an der einen oder anderen Nuance feststellen, dass die Burschen an den Instrumenten nicht ausschließlich in der Vergangenheit leben. Hier mal ein kurzer Blastbeat-Einsatz, dort mal ein grooviges Riff im Mittelteil oder ein tolles akustisches Intro, das auch Jeff Waters glücklich machen dürfte ("Night Vision"). Die acht Songs bewegen sich durchgehend auf hohem Energielevel, selbst wenn mal das Tempo gedrosselt wird ("The Red Queen"). Höhepunkte sind aber eindeutig speedige Granaten wie "Blood Revelations" oder "Spectres Of War".
Aber genug gelabert, jetzt werden die Boxen bis zum Anschlag aufgerissen und mit erhobener Faust "Leathür In The Streets" gebrüllt! Geil!
„Wenn wir beschreiben müssten was uns vor allem ausmacht, dann ist es die unbändige Lust auf der Bühne zu stehen, gemeinsam mit dem Publikum abzugehen und einen unvergesslichen Abend zu haben.“ So beschreibt sich HeadGear, die fünfköpfige Metalcoreband aus Bremen selber. Vor allem das außergewöhnliche Zusammenspiel der beiden Gitarristen mit markanten und detailverliebten Gitarrenriffs sowie die charismatische und vielseitige Stimme des Sängers, die er in allen Songs der Band einbringt zeichnet die Band musikalisch aus. Darüber hinaus ist vor allem die energiegeladene Liveshow, der fünf jungen Musiker, ein Markenzeichen der Band. Man sieht ihnen nicht nur die Freude am gemeinsamen Spielen an, sondern vor allem den Spaß an der Interaktion mit dem Publikum, bei der auch gerne mal auf Tuchfühlung gegangen wird. Seit 2014 spielt die Band unter dem Namen HeadGear und konnte in dieser Zeit auf vielen regionalen und überregionalen Bühnen und Festivals ihr Können präsentieren. Nach einem Sängerwechsel 2017 erreichte HeadGear ihren bisher größten Erfolg: Den Sieg beim Local Heroes Landesfinale Bremen 2018. Die fünf Musiker arbeiten stetig an neuem Material und präsentieren dies sowohl Live als auch Online u. a. auf ihrer Website: www.headgear-band.de
Besetzung:
Thomas Riekenberg – Gesang
Hendrik Pietschik – Gitarre
Henry S. Henze – Gitarre
Jörn Schaper – Bass
Kevin Bach – Drums
Auf der Suche nach dem nächsten Album für eine Plattenkritik bin ich ziemlich direkt nach dem ersten Anspielen bei ASSASSIN hängen geblieben. Als Fan von Bands wie KREATOR, DESTRUCTION und DEATH ANGEL bin ich von ASSASSIN bei dieser Platte bereits während des ersten Durchlaufes überzeugt worden.
Eine FETTE Produktion und neben einer hervorragenden musikalischen Umsetzung auch ein abwechslungsreiches Songwriting. Die Herren aus Düsseldorf kombinieren facettenreiche Drums, Tempowechsel, Gangshouts und feine Gitarrensoli überaus gelungen.
Auf dem Album findet man Stilelemte aus dem Thrash, Speed Metal, aber auch fast schon Hardcore-Passagen, und es passt alles unheimlich gut zusammen.
Mein Favorit ist "No More Lies", das wird sicherlich auch live ein Highlight, da stimmt einfach alles.
Weiterer Anspieltipp ist "The Killing Light" mit ganz klassischem Gitarrenintro und dann BRUTAL auf die Zwölf.
"Shark Attack" ist für mich der schwächste Song und fällt etwas nach unten ab. Hätte vielleicht nicht unbedingt auf das sonst sehr starke Album drauf gemusst.
Im Schlusstrack "Chem Trails" gibt die Band dann noch einmal alles. Ein weiteres Highlight und ein würdiger Abschluss.
Optisch gelungen ist zudem noch das Coverartwork von Dirk Freder.
Urteil: Daumen hoch, ein Fest für Fans des gepflegten Thrash Metals.
Nach ihrem vorläufigen Ende 2009 kommt heuer der dritte Studio-Longplayer von HAREM SCAREM in die Läden. Seit Bestehen ist es das 15. Album, und auch dieses Werk enttäuscht nicht. Sänger Harry Hess und Gitarrist Pete Lesperance, beide prägender und kreativer Kern der Band, kredenzen uns 11 Melodic Rock-Songs, die charakteristisch für die Kanadier ohne Keybord-Schwaden und genretypische Klischees auskommen. Dafür schon einmal Applaus.
HAREM SCAREM haben ein unverkennbares Profil. Harry Hess' gefühlvolle und beschwingt eingesetzte Stimme hat Wiedererkennungswert und seine in die Lüfte steigenden Gesangsmelodien, dazu Lesperances lebendiges, kantiges und immer präsentes Gitarrenspiel heben die Band über den Genredurchschnitt. "Aftershock" glänzt mit starkem Refrain und einer inspirierten und virtuos aufspielenden Gitarre, "Searching For Meaning" ist dynamisch und strahlt dabei eine feine Melancholie aus, die berührt. Die Halbballade "Mother Of Invention" weckt parziell Erinnerungen an Freddie Mercurys QUEEN, und dieser Vergleich allein adelt das Werk. Das dramatische und mahnende "Swallowed By The Machine" beendet ein starkes und kurzweiliges Album. HAREM SCAREM bürgen für beständige hohe Qualität, das war eigentlich immer so, und "Change The World" ist ein weiterer Beleg für die Klasse dieser Melodic Rock-Institution.
Freiheit, Energie, Leidenschaft: Dies sind die drei Elemente, die ich meinen Zuhörern mitteilen möchte. Dieses Lied zeichnet sich durch ein Intro kraftvoller Gitarren aus, gefolgt von essentiellen und energiegeladenen Bass- und Schlagzeuglinien. Kurz gesagt, purer Rock´n´Roll, ohne Kompromisse und unnötige Details. Auf der anderen Seite ist diese Single eine Einladung, dem Fluss des Lebens zu folgen und uns nicht an beruhigenden Gewohnheiten zu verankern, die uns einsperren könnten. „Don't Come Back“ ist der Beginn eines Projekts, das weiterhin von demselben disruptiven und subversiven Geist geprägt sein wird.
Mich hat der Song überzeugt, und ich hoffe, dass es bald noch mehr davon geben wird.
Ich hoffe, in Kürze eine zweite Single zu veröffentlichen, es dauert alles etwas länger, da ich die komplette Musik und den Text alleine schreibe.
Danke Piter, und viel Erfolg mit deiner Musik!Piter Seil findet man auf allen bekannten Plattformen. Hört mal rein!
Acht Releases haben die Pandabären aus dem Großraum Marburg bisher auf dem Buckel und veröffentlichen dieser Tage ihren neunten Release namens „Anatomie Des Scheiterns“ auf Black Sunset/MDD Records. Dieses dürfte den erhofften Sprung aus dem Underground aufs nächst höhere Level bedeuten und die Reichweite von HYEMS deutlich erhöhen.
Der Black Metal wurde hier eindeutig nicht neu erfunden, aber die eigenwillige Interpretation dieses Stils und die deutschsprachigen Texte machen das Album zu einem echten Hinhörer. Hier werden alle Register des Genres gezückt, seien es treibende Drums, zerstörerische Gitarrenläufe oder das zwingende Gekreische von Sänger A.E.J.. Ein besonderes Augenmerk legen HYEMS aber auf eine geschmackvolle und immer düstere Gitarrenwand, welche gerne mit (teilweise zweistimmigen) Lead-Gitarren ausgeschmückt wird. Hier kommt fast eine Art IRON MAIDEN-Feeling auf. Auch der Gesang wird sehr variabel und kunstvoll eingesetzt, und mancher Song bekommt dadurch einen Hymen-Charakter, der z.B. im Song „In Ketten“ den Kopf nicht so schnell verlassen will und wird. Hier wird dem Hörer keine Pause gelassen. Zu variantenreich sind die einzelnen Songs und zu beeindruckend der Wechsel von langsamen Parts zu einem Dauerfeuer an allen Fronten. Abwechslung wird hier ganz groß geschrieben, aber dies nicht auf eine verkrampfte Art und Weise, sondern jedes musikalische Puzzleteil passt hier exakt zu seinem Nebenmann.
Wie es sich für eine Black Metal-Band gehört, haben HYEMS keine besonders gute und romantische Einstellung zu den positiven Dingen des Lebens. Die Texte sind deren Negation. Es geht um den gesellschaftlichen Abgrund, Katastrophen und das politische und wirtschaftliche Versagen der Menschheit. Hier wird den Verursachern ein ganz dicker Mittelfinger gezeigt und textlich eine ganz klare Meinung gefahren. Keine Angst, HYEMS verfallen zu keiner Zeit ins Oberlehrerhafte, sondern kotzen dem Hörer ihre „Fuck-Off-Attitüde“ nur so entgegen, was sie schon auf ihrer Scheibe „1997“ mit dem Song „Nazi Black Metal Fuck Off“ eindrucksvoll bewiesen haben.
Interessant ist auch mal, in den eigenwilligen Songtiteln zu stöbern. „Zerwürfnis im Tal Josaphat“ handelt grob von einem Platz, an dem Gott im Schnellverfahren über Angeklagte geurteilt und nicht auf das Jüngste Gericht gewartet hat. Bis ins 19. Jahrhundert hatte dieses Schnellgericht teilweise bestand und wurde angewendet. Man lernt halt nie aus…
Die Aufnahmen von „Anatomie Des Scheiterns“ wurden in den Siegener Tobe Studios vorgenommen. Der Sound kommt klar und druckvoll aus den Boxen und veredelt somit das schwarze Werk.
Eine Sache haben HYEMS bei mir nicht geschafft. Die schlechte Laune hat sich nicht auf mich übertragen, und ich fühle auch keine bodenlose Wut in mir. Ich freue mich eher, einen selten guten und überzeugenden Black Metal-Output genossen zu haben. In diesem Sinne: Meddl off - und immer hübsch positiv bleiben!
Ein bekanntes deutsches Metal-Magazin hat im Jahr 2018 seinen Lesern die scharf diskutierte Frage gestellt: „Gibt es ein Leben nach Iron Maiden“? Die Antwort ist schwierig zu beantworten, da es nach einer Auflösung der Eisernen Jungfrauen natürlich kein wirkliches und erfülltes Leben mehr geben kann und somit ausgeschlossen ist. Nun aber tritt eine Band mit dem Namen DARK FOREST dieser logischen und von einem Großteil der Metal-Hörerschaft akzeptierten Gesetzmäßigkeit mit aller Macht in den Hintern!
Das Gründungsjahr der Engländer beläuft sich auf das Jahr 2002. Das selbstbetitelte Debütalbum stand nach sieben Jahren Findungsphase 2009 in den Regalen, und es folgten darauf drei weitere Alben mit den Titeln „Dawn Of Infinity“ (2011), „The Awakening“ (2014) und „Beyond The Veil“ (2016), welche alle recht positive Pressekritiken ernten konnten.
Und dann begegnet ausgerechnet mir in 2020 das aktuelle Album „Oak, Ash & Thorn“ und bringt den kleinen Redakteur komplett durcheinander. Ich gebe zu, beim ersten Probehören war mein Urteil relativ schnell klar: Ein komplett durchschnittliches, melodisches Metal-Album mit einem eher harmlosen Sänger, dem man ohne Probleme eintausend Euro leihen kann und diese am nächsten Tag ohne Aufforderung mit Zins und Zinseszinsen zurückbekommt. Eben ein gut zu hörendes Album von einer netten und freundlichen Band, aber leider eine Veröffentlichung, die man in Windeseile wieder zu den Akten stellen kann, und die als Staubfänger dienen wird.
Tja, und dann kam der zweite, der dritte, der vierte… der x-te Durchlauf. Ok, meine Gleichgültigkeit entschwand immer mehr, und eine gewisse nagende Euphorie machte sich breit. Die Stimme wurde immer besser und kraftvoller und die geliehenen eintausend Euro waren in den Taschen der Band verschwunden. Von wegen nette Band! DARK FOREST hatten mich gebrochen, besiegt und werden mich für immer in ihrem Bann halten. Der Kampf englische Band gegen deutschen Review-Schreiber geht eindeutig an die Insel. Und mit Freude gestehe ich meine anfängliche Unwissenheit und Verwirrung ein und gelobe hiermit Besserung.
In Stimmung für die folgenden 50 Minuten wird man durch ein beruhigend-schönes Intro gebracht. Wasserrauschen, fröhliches Vogelgezwitscher und stimmungsvolles Feuer bereiten uns auf die folgenden Großtaten vor.
Und diese Großtaten bestehen aus der herausragenden Stimme von Sänger Josh Winnard, welcher besonders in höheren Stimmlagen scheinbar einem Bruce Dickinson einen besonders schönen guten Tag wünschen will. Wahnsinn, wie variabel und sicher hier in allen Tonlagen agiert wird. Ein Ohrenschmaus, wie man ihn von einem Sänger lange nicht gehört hat.
Wie es sich für eine traditionelle und besonders englische Heavy Metal-Band gehört, kommen dominante Twin-Gitarren des Öfteren und immer an den richtigen Stellen zum Tragen. Die Gitarrenarbeit ist sowieso auf der gesamten Scheibe auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Feinste Metal-Melodien gehen nahtlos in teilweise folkige Parts über um im Gesamtbild daraus eigenständige Hymnen für die Ewigkeit zu schaffen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der Titelsong, welcher in das gleiche Kaliber wie MAIDENs „The Clansman“ stößt. Und dies ist beileibe nicht der einzige Song, der keinen Vergleich mit Steve Harris & Co scheuen muss. Gerne werden auch rockige Parts auflockernd in die virtuosen Instrumentalpassagen aufgenommen und peppen einzelne Abschnitte erfolgreich und anspruchsvoll auf.
Generell landen DARK FOREST aber immer wieder an dem Punkt, wo sie ankommen wollen: Das Generieren von epischen, hymnenhaften und modernen (irgendwie ein Widerspruch in sich) NWOBHM-Titeln. Beendet wird das Album mit dem Instrumentalstück „Heart Of The Rose“, welches dieses Kunstwerk des Heavy Metals glanzvoll abschließt.
Inspirieren ließ sich die Band von den Kurzgeschichten des englischen Autors Rudyard Kipling, der im Jahr 1906 die historisch-fantastischen Erzählungen im Buch „Puck Of Pook’s Hilll“ schuf, aber eher bekannt als Erschaffer des Dschungelbuchs ist. Das Plattencover fügt sich sehr gut in die Fantasy-Welt von DARK FOREST ein, holt einen von Anfang an ab und entführt den Hörer in eine Welt von Abenteuern und wilden, unbekannten Landschaften.
Fazit: Für mich war die komplette 180-Grad-Drehung meiner eigenen Meinung über „Oak, Ash & Thorn“ eine riesen Überraschung. Selten hat es so lange gebraucht, bis mich ein Album dermaßen gepackt hat und scheinbar so schnell nicht mehr loslassen wird. Eine Überraschung, die ich mit Freude genossen habe. Für mich bringen DARK FOREST den melodischen NWOBHM auf eine ganz neue Stufe und klopfen tatsächlich ganz laut bei unseren Freunden von IRON MAIDEN an. Ich hoffe, MAIDEN und auch alle Fans der härteren Gangart sperren die Türen weit auf und bereiten DARK FOREST einen Logenplatz auf den ganz großen Bühnen dieser Welt!