Bei einem neuen Album von COOGANS BLUFF weiß man ja nie so recht, was einen erwartet – außer, dass man immer mit dem Unerwarteten rechnen muss. Das ist auch bei „Metronopolis“ so. Der Clou bei diesem Album: Komplex aufgebaute, mitunter auch recht wilde Prog-Rock-Stücke, die dank der Bläser-Sektion auch immer ein Bein im Jazz-Rock haben, stehen entspannten, melodischen und dezent groovenden Americana-Songs gegenüber. Besonders an diesem Album ist dabei auch der Aufbau: Die beiden Stilrichtungen wechseln sich ab. Sprich: Auf ein Prog-Stück folgt jeweils ein Americana-Song. Oder man könnte auch sagen: Auf jeden eher schrägen folgt ein eher konventioneller Song.
So werden immer wieder Kontraste geschaffen, wie zwischen der 7-minütigen Mini-Oper „Zephir“, die wie eine Kurzfassung eines KING CRIMSON-Stücks klingt, und dem folgenden gradlinigen, harmonischen und leicht melancholischen „Hit And Run“, das an die poppige Phase von MOTORPSYCHO erinnert. Das wird so bis zum Schluss in Form der beiden Teile von „The Turn“ durchgezogen. Der instrumentale Part I baut langsam psychedelische Western-Atmosphäre auf und gipfelt in einem Bläserthema, bei dem man an PINK FLOYDS „Atom Heart Mother“ denken muss. Part II knüpft mit einem swingenden Beat an und steigert sich Blues-infiziert bis zum Finale.
Die progessive, space-rockige Seite von COOGANS BLUFF kannte man bereits, die andere, deutlich eingängigere, überrascht, steht der Band aber ebenfalls sehr gut und sorgt immer wieder für Entspannung zwischen den wilderen Stücken. Am Ende bleibt die Frage, wie das Album wohl klingen würde, wenn man die beiden Stile getrennt hätte, also z. B. die Prog-Stücke auf die A- und die Americana-Songs auf die B-Seite genommen hätte. Wäre das Album dann nicht leichter hörbar? Womöglich würde ihm dann aber auch diese gewisse Spannung abgehen, die gerade aus dem ständigen atmosphärischen Wechsel hervorgeht. Und vielleicht würde „Metronopolis“ dann sogar zu konventionell für COOGANGS BLUFF klingen, eine der wohl interessantesten deutschen Bands überhaupt.
Die spanischen Black/Death-Metaller BALMOG sind definitiv keine Newcomer-Band und können auf eine langjährige Bandkarriere zurückschauen. Nach Gründung der Band im Jahr 2003 konnte man bisher drei Alben, drei EPs und sechs Splits mit diversen Bands aufweisen und war auch im Tour-Bereich recht aktiv.
Mit „Pillars Of Salt“ bringen BALMOG nach dem starken Album „Vacvvm“ (2018) eine weitere EP auf den Markt, welche einen einzigen, gleichnamigen 18-minütigen Song beinhaltet.
Die drei Bandmitglieder Balc, Virus und Morg machen es dem Hörer nicht immer leicht. „Pillars Of Salt“ beeindruckt mit einer wilden Mischung aus Black- und Death Metal. Doch so leicht wollen es uns BALMOG nun auch nicht machen. Es wird bewusst auf eine musikalische Eigenlimitierung verzichtet. Dies bedeutet, dass man auf „Pillars Of Salt“ nicht nur treibenden Black/Death findet, sondern sich auch gerne mal bei den Stilrichtungen Dark Rock, Gothic oder auch dem traditionellen Heavy Metal bedient. Gearbeitet wird mit klassischem Gegrowle, welches durch Klargesang und geschickt eingesetzte Chöre sinnvoll unterstützt wird. Der gesamte Cocktail wirkt aber nicht wahllos oder lieblos zusammengesetzt. Nein, die einzelnen Stilarten werden geschickt zu einem düsteren und atmosphärischen Gesamtkunstwerk verbunden. In jedem Part, in jeder Minute gibt es etwas zu entdecken. Alte TIAMAT (zu „The Astral Sleep“-Zeiten) paaren sich gekonnt mit BATHORY-Parts, welche auch auf einer „Hammerheart“ hätten stehen können. Dies alles mündet aber immer wieder in eine geschickte Black-Death-Metal-Komposition. „Pillars Of Salt“ ist definitiv keine Scheibe für eine Party oder zum Abfeiern im nächsten Metal-Club. Dafür ist sie viel zu komplex und anspruchsvoll. Erschließen tut sich das Gesamtwerk erst beim konzentrierten Zuhören und hält einen auch beim x-ten Durchlauf noch in seinem hypnotischen Bann.
War Anthem Records haben hier in jedem Fall eine ganz starke Veröffentlichung in der Hinterhand, die jedem Fan der oben genannten Stilrichtungen mindestens ein Ohr wert sein sollte. Es lohnt sich, und bei jedem Hören dringt man tiefer in die Welt von BALMOG ein.
Ich hoffe, dass „Pillars Of Salt“ genug Sand aufwirbeln kann um den Weg für einen ganz starken Nachfolger von „Vacvvm“ zu ebnen, und wir uns höllisch auf einen neuen Full-Length-Release freuen können. Es sei uns gegönnt!
Wer bei Belgien an Pommes Frites, Pralinen und Strandpromenaden mit dem Flair osteuropäischer Plattenbauten denkt, hat erstens völlig recht, kann aber zweitens seinen Erfahrungsschatz nun noch um angeschwärzten Thrash Metal erweitern. Mehr als eine Dekade nach der Bandgründung lassen SLAUGHTER MESSIAH den ersten vollständigen Longplayer auf die gierig nach neuem Uff-Ta-Uff-Ta-lechzende Metal-Gemeinde los. Vorher gab es zwei Demos und drei EPs, von denen mir keine(s) bekannt ist. Also Erstkontakt. Das Bandfoto macht mir Angst: vier nietenbewehrte Pandabären vor einem Grabstein. Jesses. Ich fürchte dumpfes Old-School-Gerumpel um des Old-School-Seins Willen. Das Albumcover versprüht einen Hauch von Dilettantismus á la „Bestial Devastation“. O weh, o weh. Sind das etwa die x-ten HELLHAMMER-Jünger, die uns ihre Trueness unter Abwesenheit von Begabung unter die Nase reiben wollen? Tja, so kann man sich täuschen. Wir haben es hier mit einem cleveren, in den engen Genre-Grenzen maximal abwechslungsreichen und kompetent gespielten Album zu tun. Das Tempo wird oft variiert, wobei das Spektrum von schleppenden Teilen bis zu höllischen Blastbeats reicht. In den vielen thrashigen Parts schimmern alte KREATOR und die Kanadier SACRIFICE mit ihren frühen Alben durch, wobei die Riffs geschickt mit Elementen des Black Metal verfeinert werden. Einzig und allein der Gesang, der in der Phrasierung zwar angenehm an Jeff Becerra (POSSESSED) erinnert, kommt insgesamt dann doch arg dünn rüber. Hier ist noch Luft nach oben. Da aber die Produktion eine sehr angenehme Balance zwischen Transparenz, Druck und Authentizität herstellt, überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Den Vergleich zu bekannten Acts des Genres wie DESASTER oder DESTRÖYER 666 brauchen SLAUGHTER MESSIAH jedenfalls nicht zu scheuen. Im Gegenteil: in Sachen Abwechslungsreichtum sind sie den Konkurrenten bereits jetzt voraus. "Cursed To The Pyre" ist ein bemerkenswert starkes Debüt und sollte jedem, der mit flotteren Gangarten des Metals etwas anfangen kann, viel Freude bereiten. Anspieltipps: der energetische Opener "From The Tomb Into The Void", der fast schon proggige Siebenminüter "Hideous Affliction" und der herrlich thrashige Quasi-Titelsong "Pyre".
Nachdem die Herren von BONFIRE um Hans Ziller mit ihrer Kapelle seit ein paar Jahren einen erfolgreichen zweiten Frühling in ihrer 35 jährigen Bandgeschichte erleben, erscheint nun das dritte Album mit Sänger Alexx Stahl. Das Album beginnt, und bereits im ersten Track erwarten den geneigten Hörer überraschende Soundelemente. Machen die jetzt Pagan Metal? Nein, da haben BONFIRE mit "The Joker" nur ein Späßle gemacht. Richtig los geht es mit "Gotta Get Away" und einer typischen Hardrock-Nummer. Den Refrain finde ich einprägsam, angenehm zu hören. Die Gesamtstruktur des Songs ist mir jedoch zu kompliziert und wirkt zusammengestückelt. "The Devil Made Me Do It" hat einen Wohoohoo-Refrain, damit kann ich gar nichts anfangen, und der Rest des Liedes plätschert auch nur vor sich hin. Das soll die zweite Singleauskopplung werden. Skip. In einem Interview spricht Ziller von der Tour mit JUDAS PRIEST und deren Einfluss auf ihn. Hört man jetzt bei "Run The Blade" - die Gitarrenmelodie im Intro hat man sich nämlich vom PRIEST-Album „Firepower“ geliehen" ("Never The Hereos"), obwohl dies überhaupt nicht in den Song passt. Eine Nähe zu JUDAS PRIEST kann man höchstens stilistisch feststellen, ansonsten kommen BONFIRE nicht mal ansatzweise dahin. "When An Old Man Cries" ist die obligatorische Ballade des Albums, bei welcher der deutsche Akzent des Herrn Stahl eine Spur zu deutlich wird, gefolgt von der ersten "Single" des Albums, "Rock 'n' Roll Surviviors", die konzeptionell sicher Passagen zum Mitsingen für die Live-Auftritte enthält. Ich bin bei der Nummer allerdings nicht wirklich ausgeflippt. Weiter geht es wieder mit Stückwerk, "Fire And Ice", und dem belanglosem "Warrior". "Breaking Out" trifft auch nicht meinen Geschmack, ist aber für mich der beste Song auf der Platte. Das Songwriting ist schlüssig, die Melodien gefällig und gute dazu passende solistische Gitarrenarbeit. Da stimmt eigentlich alles. Im Anschluss daran der Titelsong des Albums, "Fistful Of Fire", ein auch musikalisch dramatischer Appell an die Menschheit, nicht so verschwenderisch mit den Ressourcen der Umwelt umzugehen. Das Album wird dann mit "Gloryland" nach einer knappen Stunde wieder belanglos beendet. Qualitativ sicher anständig produziert, entwickelt die Band für mich dennoch keinen eigenständigen Sound; Gitarren, die alle nach Kemper klingen, sind einfach nicht mein Ding und haben über das gesamten Album keinen Druck. Warum dieses Album als das bislang härteste der Band proklamiert wird, erschließt sich mir nicht, es ist schließlich nicht so, als würden die jetzt Speed Metal spielen. Da gibt es BON JOVI-Alben, die härter sind. Fazit: Durchschnitt. Ich hätte dieses Album nicht gebraucht.
Schon mal jemand was von PLEONEXIA gehört? Nicht? Gut, ich auch nicht. Aber umso größer ist die Überraschung nachdem man sich „Virtute E Canoscenza“ zu Gemüte geführt hat. Mit ihrem absolut eigenständigen Sound schaffen sich PLEONEXIA ihre eigene Nische, die manchmal so klingt als seien ANACRUSIS im Italo Power Metal der 90er aufgeschlagen. Harte Riffs, dominante Keys und der teils mit Effekten belegte Gesang von Michele Da Pila schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. So gesehen erinnert man schon an die im Info zitierten ADRAMELCH, DARK QUARTERER oder DEATH SS. Denn auch diese Band klangen zu jedem Zeitpunkt ihres Schaffens nur nach sich selbst. PLEONEXIAs Kompositionen eint eine mythische Grundstimmung und die niemals platten, aber dennoch eingängigen Melodien. Manchmal schimmert auch der Wahnsinn eines Danny Elfman durch. Selbst Fanfaren Keys (die ich eh liebe) -wie in „Selfish Gene“- klingen bei den Jungs auch objektiv geil. Und eine abgedrehte Uptempo Nummer wie „Time To Fight“ ist schon ein richtiger Kauzhit.
So viel zum Thema im Heavy Metal klingt alles nur noch gleich: PLEONEXIA sind der lebende Gegenbeweis.
Vor Kurzem haben die BLUES PILLS ihr drittes Studioalbum "Holy Moly!" angekündigt, das am 9. Juni über Nuclear Blast erscheinen wird. Heute nun veröffentlichen die Schweden ihre zweite Vorab-Single 'Low Road' zusammen mit einem passenden neuen Video. Zudem startet heute der Vorverkauf für das „Holy Moly!“ Album!!!
Die Band kommentiert: "'Low Road' handelt davon, sich selbst der größte Feind zu sein. Davon, vor deinen Dämonen davonzulaufen, nur um festzustellen, dass du nicht davonkommst, weil das Problem in dir selbst liegt. 'Low Road' ist wahrsheinlich einer der härtesten Songs, die wir je geschrieben haben, voller Brutalität, zu der der menschliche Geist fähig ist, der so bösartig sein kann, aber auch oft verloren ist. Im Laufe des Lebens hat sich sicher schon jeder einmal im Dunkeln verloren. Und 'Low Road' beschreibt diese Auswegslosigkeit. Wir lieben es, diesen Song live zu spielen, weil er so rau ist, pure Rock Power. Hoffentlich ist der Song ein Moment der Erleichterung für euch in dieser grausamen Welt.
In dem Video von 'Low Road' wollten wir euch einen Live-Eindruck von uns geben und ein wenig Humor zu dieser rauen Melodie hinzufügen, indem wir uns selbst in eine surreale TV-Sendung versetzen. In gewisser zollen wir damit auch Respekt für unsere Helden des 60er-70er Jahre Rock'N'Roll, von denen wir unsere Inspiration ziehen. THE BEATLES, JEFFERSON AIRPLANE, THE DOORS, MC5, THE ROLLING STONES, um nur ein paar zu nennen. Die, die etwas getan haben, um die Grenzen zu sprengen. Stellt euch vor, zu den ersten zu gehören, die die Welt in Richtung von härterer Rock Musik geführt haben. Dafür lieben wir sie."
Heute startet die Band auch den Vorverkauf für ihr kommendes Album "Holy Moly!", das als CD, 2CD-Digipak, LP und Vinyl-Box erhältlich sein wird.
Bestellt euch das Album in den verschiedenen Formaten hier vor:https://nblast.de/BluesPills-HolyMoly
Mit „Machine“ läuten THEN COMES SILENCE ihr fünftes Album ein. Gegründet 2012, brachten die Stockholmer bislang vier Full-Length-Alben heraus, wobei man sehr viel Hoffnung auf die Veröffentlichung von „Blood“ im Jahre 2016 beim Branchenriesen Nuclear Blast legte. Dieser Wechsel von der Indie-Plattenfirma Novoton ins Profilager von Nuclear Blast ging für Band und Label scheinbar einfach zu schnell. „Das war schon eine unglaubliche Zeit“, blickt Bandgründer Alex Svenson zurück. „Als wir bei Blast unterschrieben, hatten wir urplötzlich alle Hände voll zu tun. Du denkst Dir, es wird leichter, wenn Du bei einem großen Label bist. Doch das wird es nicht.“ Folglich kommt das Album Nummer fünf mit dem Titel „Machine“ bei der neuen Label-Konstellation Oblivion/SPV heraus und bringt durch zwei Besetzungswechsel an den Gitarren gleich frischen Wind ins Bandgeschehen. Am Stil von THEN COMES SILENCE hat sich zum Glück nicht viel geändert. Geboten wird auch auf „Machine“ feinster Gothic/Post Punk, der Einflüsse von Götterbands wie SISTERS OF MERCY oder FIELDS OF THE NEPHILIM nicht leugnen kann. Der Hitfaktor auf der Scheibe ist verdächtig hoch. Man merkt, dass die Band Spaß daran hat, möglichst jeden Song mit einem schwarzen Sahnehäubchen zu veredeln. Mal gibt es tolle, aber verdammt böse Synthesizer-Parts, mal geflüsterte Backing-Vocals, Disco-Beat-Einlagen und immer melancholische Hymnen wie „We Lose The Night“ oder „Dark End“. Im Endeffekt hat die Band das gleiche Songkonzept wie TYPE O NEGATIVE (R.I.P.). Man nehme sehr viel Traurigkeit, rühre langsam einen Suppenlöffel Hitpotential hinein, schärfe ihn mit schlagkräftigen Gitarren und würze mit dominanten Synthesizer-Sounds nach. Durch das Umrühren mit der Stimme von Alex Svenson wird fein abgeschmeckt und fertig ist ein Album, welches THEN COMES SILENCE hoffentlich den Erfolg bringen wird, den sich die Band erhofft und definitiv auch verdient hat. Veredelt wird das gute Stück von Stefan Glaumann, der schon für den Mix von Bands wie RAMMSTEIN, KILLING JOKE, etc. verantwortlich war und auch bei THEN COMES SILENCE die Finger genau an den richtigen Mischreglern hatte und der Band einen modernen und eigenständigen Sound beschert hat. Insgesamt hat der Labelwechsel der Band hörbar gut getan. „Machine“ klingt wie aus einem Guss – zwar düster und traurig, aber irgendwie hört man doch immer wieder ein wenig Hoffnung aus den Songs heraus. Um in den Worten von Sänger Alex zu sprechen: „Ich denke jeden Tag über den Tod nach und bin ziemlich sicher, dass er mich zu einem besseren Menschen macht.“ Und für bessere Menschen spreche ich für dieses Meisterwerk eine deutliche Kaufempfehlung aus - und für alle anderen natürlich auch!
Die Marburger Black Metal-Band HYEMS veröffentlicht den ersten Song "In Ketten" vom kommenden Album "Anatomie Des Scheiterns":
Es erwartet Euch laut Info "hochklassiger, deutschsprachiger Black Metal, der HYEMS in die Oberliga der Black Metal Szene katapultieren wird. Die Scheibe wird am 01. Mai 2020 via MDD Records veröffentlicht und wird 7 Songs brutalen Black Metals beinhalten".
Vocalist A.E.J zum neuen Album: "… Vor Allem kann man das Ding immer wieder hören, wächst und wächst, obwohl es schon beim ersten Mal funktioniert".
Die Holländer fahren die ganz tiefe Furche. Der Bass eröffnet in beeindruckender Weise – und wenn Du die Lautstärkeregler ganz aufgerissen hättest, stündest Du schon nach ein paar Sekunden ohne Unterhose da. Und die Wände Deiner Wohnung wären auch eingerissen, logisch. Sähe also jeder, wenn du MASSIVE ASSAULT hörst. Also nicht übertreiben! Denn die A-Seite, gleichzeitig auch das Titelstück, gleicht einer geflissentlichen Reise mit dem Vorschlaghammer des OSDM - durch Deine Schädeldecke. Langsam, schnell, groovy, blasty, alles egal. MASSIVE ASSAULT besorgen es Deiner Hirse gut dreieinhalb Minuten lang wie eine Schrottpresse einem Seat Ibiza. „Auf Wiedersehen“ sagste. Nach diesem Lehrstück in Sachen Drenthe-Tod-Metall wird es ein wenig D-beatiger, crusty - lecker, lecker Herr Antje aus Holland! Die B-Seite „Stumpers“ massiert Dir Deine malträtierte Schädeldecke (also die von eben) mit rasenden Rhythmen und kehligen OBITUARY-Vocals. Auch richtig fein, das alles. MASSIVE ASSAULT waren schon immer gut, aber dieser schlanke Zweier tut‘s wirklich richtig tüchtig. Noch dazu eine „Putin.reitet.halbnackt.Pferd“-Parodie auf dem Cover, schwarzes Vinyl und eine mit Informationen angereicherte Cover-Innenseite. Hat was Massives, dieser Angriff. Echt jetzt. Mehr Wissen gibt es hier. Und Investitions-Möglichkeiten.
Klar: holländische Black Metal-Band mit Blumen auf dem Cover-Artwork, dazu noch zu einem nicht geringen Teil psychedelischen Klängen inklusive ellenlanger Kompositionen verschrieben – Klischee, komm raus, Du bist umzingelt! Das Duo B. Mollema (Gesang) und M. Koops (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Klavier) hat bereits mit seinen ersten beiden Alben „Dromers“ und „Luwte“ auf sich aufmerksam machen können und serviert uns auf seinem Drittwerk „Bloem“ etwas knackigere Kost mit Songs immerhin unter acht Minuten Spielzeit. Aber auch bei diesen etwas kompakteren Kompositionen wirken FLUISTERAARS (was auf Deutsch so viel wie „Flüsterer“ bedeutet) schwerfällig, kaum greifbar und sperrig. Der stark von Psychedelic Folk- und Rock und Künstlern wie THE ELECTRIC PRUNES oder Lee Hazlewood inspirierte sowie mit spirituellen Themen wie Geburt und Regeneration (zu diesem Konzept gehören auch die Blumen auf dem Cover) jonglierende Black Metal des Duos will trotz mitunter einschmeichelnder Melodien kaum zünden, was auch an dem matten, stark reduzierten Sound liegt, der weder sehr räudig noch voluminös tönt, sondern einschläfernd. Mit Songs wie „Nasleep“ oder „Vlek“ beweisen FLUISTERAARS, dass sie richtig gute Ideen haben, diese jedoch in der Mixtur aus überambitioniertem Songwriting und dumpf-pappiger klanglicher Umsetzung schlichtweg verpuffen. Und das ist bei dem interessanten Grundkonzept sehr schade.