Es gibt mehrere Bands, die versuchen, sich unter dem Namen LUCID DREAM im Rock und Metal Gehör zu verschaffen. Diese hier stammt aus Italien, besteht seit über einer Dekade und veröffentlicht mit "The Great Dance of The Spirit" unter Leitung ihres Gitarristen, Songwriters und Produzenten Simone Terigi ihren vierten Longplayer. Geboten wird eine Melange aus Hard Rock sowie Prog Metal, und durch das Einbauen von klassischen Instrumenten/Musikern (Cello, Piano und Geigen) kommt ein Hauch von Symphonic Rock dazu.
Ein schwer zu klassifizierender Longplayer, der in seiner Stunde Spielzeit viele Facetten zeigt und dem es gelingt, diese durchaus gebunden zu vereinen. Das Album gefällt in den eher ruhigen Phasen wie den Balladen ("By my Side", "Golden Silence") und dem abschließenden, verträumten, psychedelisch vor sich hin schwebenden Duo "Invisible Stranger" und "Wakan Tanka". Aber auch energische Nummern wie der mitreißende Opener "Wall of Fire" oder "Desert Glass" können überzeugen. Das unterhaltsame, mit viel klassischen Instrumentierungen bereicherte Instrumental "The Realm Of Beyond" punktet mit starkem Songwriting und viel Liebe zum Detail und sollte ebenso Erwähnung finden.
Handwerklich beherrschen die Musiker ihre Instrumente, und (Haupt-)Sänger Karl Faraci (parziell ist auch Roberto Tiranti/Bass am Mikro) macht hier einen guten und leidenschaftlichen Job; indes fehlt ihm ein wenig stimmliches Profil. Das ist aber jammern auf hohem Niveaeu. Den rockigen Italienern von LUCID DREAM ist mit "The Great Dance of The Spirit" ein sehr buntes, detailreiches und kurzweiliges Werk gelungen. Bravissimo!
Die kanadische Hardrock Band FREEWAYS hat den Spirit der 70er Jahre tief in sich aufgesogen, und so klingt dann auch die Musik auf dem Erstlingswerk „True Bearings“. Uns erwartet eine Mischung aus THIN LIZZY, WISHBONE ASH und jeder Menge orangefarbener Tapeten und lila Sofas. Der THIN LIZZY-Faktor überwiegt im musikalischen Bereich und macht mir eine Beurteilung sehr schwer, da ich überhaupt kein Fan der Musik von LIZZY bin. Die Gitarren klingen eher nach einer Bandprobe, wo neue Ideen gesammelt und dann verwertet werden. Quasi nach einer spontanen Jam-Session unter Freunden, und ich denke, ich liege mit dieser Behauptung gar nicht mal so daneben.
Sänger Jacob Montgomery macht seine Sache eigentlich ganz ordentlich, doch fehlt seiner Stimme ein wenig die Eigenständigkeit. Es fehlt das gewisse Etwas, es fehlt an der entscheidenden vokalen Präsenz. Dies bemerkt man sehr an den Refrains, welche zwar alle gutklassig durch die Boxen kommen, aber der Sänger nicht in der Lage ist, den entscheidenden Kick aus seiner Stimme rauszuholen.
Natürlich muss man zugeben, das die junge Band die 60er und 70er Jahre akribisch studiert hat, und man selbstverständlich einige sehr hörenswerte Parts ins Jahr 2020 transferieren konnte, aber dies geht natürlich zu Lasten der Eigenständigkeit. Da kommt selbstredend die Frage auf, ob eine Band wie FREEWAYS überhaupt eigenständig klingen oder mit uns nur einen Roadtrip in alte Zeiten wagen will um uns von dem musikalischen Geschehen in jener Zeit zu erzählen. Ich denke, das Letztere trifft wahrscheinlich zu.
Eins muss man der Band lassen; Songs wie „Time Is No Excuse“ schaffen eine sehr angenehme Atmosphäre und laden zum Chillen und Entspannen ein, wenn da nicht wieder die THIN LIZZY-Twin-Gitarren wären, die einen aus den Träumen reißen.
Objektiv gesehen bekommt man in den über 30 Minuten als Fan dieser Stilrichtung alles geboten, was das Herz verlangt. Die Qualität stimmt, die Produktion ist angenehm, und in der heutigen Zeit gibt es genug Abnehmer für dieses Genre.
Als Plattenfirma konnte man Temple Of Mystery Records für sich gewinnen, deren Cheffin CAUCHEMAR-Sängerin Annick ist, die durch den unverständlichen Hype eines uns allen bekannten Magazins bekannt sein dürfte (das musste mal raus…).
Zusammengefasst eine gute Platte, die nicht meinen persönlichen Geschmack trifft, aber bei der angesteuerten Zielgruppe wohl zu einer Art Pflichtkauf heranwachsen wird. Für mich ein objektives und neutrales „noch gut“.
Über die Redewendung “Geschichte wird von den Siegern geschrieben” ist sicher jeder schon mal gestolpert. Vielleicht wurde sie von jemandem benutzt, der besonders clever klingen wollte, oder sie wurde möglicherweise in der Schule diskutiert, bzw. wohl eher kritisch betrachtet. Was in jedem Fall daraus gelernt wurde ist wohl, dass natürlich beide Seiten einer Geschichte gehört werden müssen und Fakten nicht immer so eindeutig sind, wie sie scheinen (wenn sie es überhaupt in die Geschichtsbücher geschafft haben). RomuvoS haben es zu ihrer Mission gemacht, die historischen Praktiken und Traditionen der heidnischen Völker wieder zum Leben zu erwecken. Damit jeder ihre Geschichte, die der heidnischen Kreuzzüge, hören kann, hat die Band sie in einer mitreißenden Mischung aus Gesang, verzerrten Riffs und traditionellen Instrumenten vereint, die durch massive Wände einer marsch-inspirierten Bass-/Drum-Sektion in Schach gehalten wird, mit der sich Fans der guten alten Bathory direkt zu Hause fühlen können. Nach der kürzlichen Veröffentlichung von “Saule (1236)”, der ersten Single des kommenden Albums “The Baltic Crusade” (VÖ: 26. Juni), kommt nun ein weiteres Kapitel der epischen Story des Konzeptalbums:
“Skuodas (1259)". Sänger Velnias erklärt, was dahinter steckt: “Die Schlacht von Skuodas war ein mittelalterlicher Kampf, der im Jahr 1259 nahe der Stadt Skuodas im Nordwesten Litauens während der baltischen Kreuzzüge ausgetragen wurde. Die Schamaiten führten Angriffe auf Kurland, um den Schwertbrüderorden zu bekämpfen und das Volk zur Rebellion anzustacheln, was schließlich den christlichen Armeen in ganz Kurland Sorgen bereitete. Beim vom Heerführer Alminas geleiteten Einmarsch in Kurland stießen sie auf eine Übermacht des Livonischen Ordens, die die heidnischen Krieger aus dem Hinterhalt überfiel. Alminas und die Schamaiten konnten den Angriff abwehren und töteten mehr als 30 Ritter, was die übrige Livonische Armee zum Rückzug zwang. Dieser Sieg inspirierte auch die Semgallen dazu, gegen den Schwertbrüderorden und die christlichen Ritter zu rebellieren. All dies vereinte die heidnischen Volksgruppen noch enger.”
“The Baltic Crusade” wird am 26. Juni über Dangus Records veröffentlicht und kann ab sofort auf https://orcd.co/thebalticcrusade vorbestellt werden – mit der ersten Single “Saule (1236)” als exklusivem Instant Gratification Track. Die von Kritikern gelobte Serie “Vikings” war für dich ein Thrill-Ride, der dich in die Sehnsucht nach mehr entlassen hat? Dann brauchst du nicht weiterschauen, denn die Geschichte selbst steckt voller atemberaubender Überraschungen. Die Narrative aus der Feder von RomuvoS sind eine davon!
So, kommen wir gleich mal zum Gesamtergebnis: Die Band geht mir gehörig auf den Senkel und macht mir schlechte Laune. Die Mischung aus Industrial, Death- und Black Metal raubt mir tatsächlich den letzten Nerv. Vergleichen kann man diese musikalische Qual mit einer Mischung aus KMFDM, HELLHAMMER, KRAFTWERK und IMPALED NAZARENE. Ist schwierig, sich vorzustellen und noch schwieriger, sich anzuhören.
TRISTWOOD sind beileibe keine Newcomer und haben sich ihre Sporen bei Bands wie DAWN OF WINTER, DECEMBER, MASTIC SCUM usw. verdient und lärmen seit dem Jahr 2001 durch die Weltgeschichte. Bei einem solchen musikalischen Background kann man eigentlich die Entwicklung zu einer Band wie TRISTWOOD nur schwer nachvollziehen. Mit „Blackcrowned Majesty“ sind die Österreicher mit ihrem fünften Album am Start und bescheren uns eine Lehrstunde in radikaler Musik und einer gewissen musikalischen Arroganz. Hier eine objektive Bewertung zu geben, ist eine Sache der Unmöglichkeit. Es gibt nur zwei Extreme, die dieser Veröffentlichung gerecht werden: Man findet sie scheiße und verflucht den Tag der Bandgründung, oder man lobt sie in den Himmel und preist ihre magischen Hymnen. Eine Bewertung im Mittelmaß wäre daher eine Beleidigung für TRISTWOOD.
Der Sound von „Blackcrowned Majesty“ ist von dem Diskussionsverbot allerdings ausgenommen. Hier wurde eindeutig während der Produktion geschlafen und der Kopf auf den falschen Reglern abgelegt. Eine solch brutale Platte braucht einen brutalen Sound, aber dieser war ihr leider nicht vergönnt. Oder ist dies auch wieder bewusste Provokation? Provokant sind in jedem Fall die Vocals, die mal verzerrt, mal verfremdet und mal gebrüllt werden. Die Gitarrenfront bleibt liebend gerne auf einer Tonfolge hängen und bringt den Hörer teilweise zur Verzweiflung. Die Drums pushen jeden Song nach vorne und spielen exakt und tight. Gerne wird man auch mit Keyboards oder einer Flöte in den Wahnsinn getrieben. Die Jungs ziehen wirklich alle Register und bringen mich persönlich auf die Palme.
Ich hoffe, man kann beim Lesen erahnen, das dies kein eigentlicher Verriss von „Blackcrowned Majesty“ sein soll, sondern nur die Untermauerung, dass TRISTWOOD bei mir ihr Ziel erreicht haben. Ich kann mir das nicht ein zweites Mal anhören, aber das wird bei anderen Käuferschichten ganz anders aussehen. Musikalisch und technisch ist alles im grünen Bereich, und es bietet sich keine Angriffsfläche, aber das kann mich zu keinem anderen Ergebnis bringen. Ich finde die Scheibe nicht hörbar und verweise auf mein obiges Gesamtergebnis. Allen Anderen, die sich bei meinen Kritikpunkten angesprochen fühlen und eine solche Mischung mit Nichtwohlfühlfaktor interessant finden, rate ich, das Werk anzutesten. Ich verlasse dieses Review mit einem verwunderten Kopfschütteln.
Was verbindet man mit VADER? Richtig, brutalen Death Metal. Und genau den liefern VADER auf ihrem neuen Longplayer auch wieder ab. Ein musikalisches Gemetzel, in welchem die Vocals von Frontmann Piotr Wiwczarek deutlich dominieren. Das schadet aber überhaupt nicht, da der Mann seinen Job außerordentlich gut erledigt und dies den Sound der Band entscheidend prägt und ihm einen hohen Wiedererkennungswert verleiht.
Los geht es mit "Shock And Awe". Kurz, knackig und brutal. Nach exakt 2:17 Minuten fühlen wir uns das erste Mal von der Dampfwalze überrollt.
"Into Oblivion" hat dann auch noch schöne Rhythmuswechsel und einen bösen Refrain, gefällt mir sehr gut.
Mein Lieblingtrack ist aber "Incineration Of The Gods", welcher extatische Endzeitstimmung verbreitet, und bei dem man den Drang verspürt, sich bewegen zu müssen. "Emptiness" wäre aufgrund der genialen Leadgitarre auch noch als Anspieltipp hervorzuheben.
Die Stücke sind allesamt kurz gehalten und kommen ohne viel Schnickschnack daher, sind aber trotzdem nicht langweilig komponiert. Absolut präzise abgemischt kommen die einzelnen Instrumente perfekt zur Geltung, und es entsteht auch bei der teilweise extremen Spielart (ich mache mir live ernsthaft Sorgen, ob das Schlagzeug die Show überstehen wird) nie ein Soundbrei. So kann man die Anlage beruhigt bis zum Anschlag aufdrehen, damit die Nachbarn auch etwas davon haben.
Das berühmte Zillingtal in Österreich ist nicht nur als Teil des Burgenlands bekannt, sondern ist zu einem Schmelztiegel der Bay Area geworden. Selten hat Österreich so nach der Brutstätte von Bands aus den 1980er Jahren geklungen wie heute. Schuld an der geografischen Verschiebung der Bay Area hat die Band BLACK INHALE, die mit ihrem Sound auf internationalen Wegen flaniert. „Resilience“ ist genau die Platte, die MACHINE HEAD seit „The Blackening“ nicht mehr auf die Kette bekommen haben. Die Zeichen stehen auf Sturm bei BLACK INHALE, und nichts wird sie aufhalten! Konzerterlebnisse auf Events wie dem Wacken Open Air, der Full Metal Cruise, dem Summer Breeze und Touren mit Bands wie VOLBEAT, KREATOR, SEPULTURA zeugen von einer gelungenen Marketingleistung im Backround. Hier blieb der Band gar nichts anderes übrig als bei Longplayer Nummer Drei alles zu geben um den Markt zu erobern und die Reichweite signifikant zu erhöhen.
Dabei standen im Vorfeld die Sterne gar nicht so gut. Kurz vor der Veröffentlichung von „Resilience“ galt es, neue Mitstreiter an Gitarre und Bass zu finden. Dies gelang zum Glück in kürzester Zeit, und man konnte seine Live-Premiere auf der Full Metal Cruise feiern. Und nun hauen BLACK INHALE diesen Longplayer raus, der für Furore sorgen wird. Bei bestem Sound dürfen wir eine Lektion in Sachen Thrash Metal erleben, die sich nur so gewaschen hat.
Moderne Einflüsse treffen auf humorlose Gitarren und eine sehr variable Vocal-Leistung von Sänger und Gitarrist Raffael Trimmal. Besonders die filigrane und sehr anspruchsvolle Gitarrenarbeit, die durch einen sehr gut abgemischten Bass fantastisch unterstützt wird, trägt zu massivem Druck und einigen tollen Melodien bei. Aber was nützen die besten Musiker, wenn es beim Songwriting nicht klappen will? Dieses Problem tut sich bei BLACK INHALE nicht auf. Gemeinsam wurden die zehn Songs mit den Neuzugängen arrangiert und zu einem wahren Fest des modernen Thrashs auf Silber gebannt.
Der Groove von „Resilience“ ist überall deutlich spürbar und kommt selbst in schnelleren Parts immer mehr als gut zur Geltung. Die Drums spielen sehr druckvoll und präzise, und durch dieses songdienliche Agieren, entwickeln sich manche Songs zu derben Headbangern. Hier wird jeder Metalfan bedient, und es macht das Album zu einem grandiosen Hörerlebnis.
Klar, die Band hat in der Vergangenheit sehr viel MACHINE HEAD gehört, aber warum sollte man nicht von den Besten lernen? Und wir haben es hier nicht mit einer schnöden Kopie zu tun, da BLACK INHALE genug Eigenständigkeit besitzen um Seite an Seite mit der „echten“ Bay Area-Band zu stehen. Die Band gehört auf die ganz großen Bühnen, und da werden wir sie in Zukunft auch sehen, aber nicht als unterhaltende Nachmittagsband, die nur ein paar Eingeweihten etwas sagt. Nein, wir sprechen hier von einer Band, die mit ihrer Musik auf ein großes Publikum abzielt, die Bühne mit ihrer Musik ausfüllen kann, und deren Fanpotential in den nächsten Monaten schlagartig nach oben gehen wird.
Ich verneige mich vor dieser Platte, ich verneige mich vor dieser Band. Selten habe ich eine Band aus der zweiten Reihe gehört, die das Einmaleins des Thrash Metals derart verinnerlicht hat und auch ausspielt. Willkommen in der ersten Liga des internationalen Thrashs! Macht mir keine Schande, Jungs!
Mit "Constellation" steht nun das dritte Album der Finnen in den Regalen.
Den geneigten Hörer erwarten zehn Tracks klassischen Melodic Metals, mit insgesamt wenig Überraschungen.
Los geht es mit "Sinners In Shadows". Rockige Gitarren, ein wenig Keyboard und ein melodischer Refrain.
Das Rezept ist allerseits bekannt, die Zutaten mehr oder weniger Durchschnitt.
Kann man sich anhören, reißt einen aber noch nicht vom Hocker.
In Song Nummer Zwei kommen nun noch mehr Keyboards und im Intro akustische Gitarren zum Einsatz. Das hilft nur bedingt, und ein völlig belangloser Refrain rundet das Ganze negativ ab.
Der Sound der Keyboards grenzt, mit den wirklich fantastischen Möglichkeiten, die mittlerweile verfügbar sind, schon an eine Frechheit. Vielleicht soll das Oldschool sein, hört sich aber schon sehr billig an.
In "I Found Angels" probiert man es dann mit spanischen Gitarren. Das sind die 22 besten Sekunden des Songs. Der Rest hatte auch von der KELLY FAMILY aufgenommen werden können.
Der stärkste Track des Albums ist der Titeltrack "Constellation", bei dem es etwas mehr zu Sache geht, der aber auch nicht besser als Durchschnitt ist und ohne Inspiration.
Die Produktion klingt insgesamt sehr unmodern und günstig. Bei den heutigen Möglichkeiten der digitalen Soundpolitur ist das schon erschreckend. Selbst das Promosheet lässt arg zu wünschen übrig. Das wirkt schon alles sehr lieblos.
Fazit : Diese Album hatte die Metalwelt nicht wirklich gebraucht.
Als der Metal Anfang der 80er noch in den Kinderschuhen steckte, gab es selbstverständlich etliche Bands, die mit diesem Stil anfingen zu experimentieren. Extreme Formen und Spielarten entstanden und mit VENOM und HELLHAMMER tauchten zwei Bands auf, die man getrost als Godfather des Black- bzw. Deathmetal bezeichnen kann. Im Vergleich zu VENOM, die heute noch ihr Unwesen treiben, existierten HELHAMMER lediglich zwei Jahre lang, nämlich von Mai 1982 bis Mai 1984. Um so erstaunlicher ist es, dass die Schweizer Kombo um Thomas Gabriel Fischer (Gitarre und Gesang) alias Tom Warrior oder damals Satanic Slaughter, auch heute noch zu den einflussreichsten Bands in diesem Genre zählt.
Zusammen mit seinem langjährigen Wegbegleiter Martin Eric Ain (am 17.10.17 gestorben) alias Slayed Necros (Bass) und dem Schlagzeuger Jörg Neubarth alias Denial Fiend nahm Tom Warrior die EP “Apocalyptic Raids“ im März 1984 in Berlin auf. Dass dieses Werk 36 Jahre später als wegweisende Kultscheibe gelten und in remasterter Form neu erscheinen würde, hätte weiß Gott niemand gedacht, erst recht nicht Mr. Fischer.
Nicht nur die Medien, sondern Tom selbst fanden im Nachhinein nicht viel Gutes an der Platte. Die Musik war zwar simpel, teils doomig und erinnerte ein wenig an die frühen MOTÖRHEAD und natürlich VENOM mit leichtem Punkeinfluss. Technisch und musikalisch war sie jedoch ein deutlicher Schritt nach vorne. Nicht unwesentlich war dabei die Produktion, die das Album düster, metallisch und böse wirken lies.
Den überwiegend satanischen Texten, sowie der unsauberen Instrumentierung konnte die Presse wenig abgewinnen und nannte das Ganze dilettantisch. Tom und Ain bezeichneten das Konzept als zu schwach und gaben als weiteren Grund für die kurz darauf folgende Auflösung an, dass HELLHAMMER seine musikalischen Grenzen erreicht hätte.
Ich persönlich entdeckte HELLHAMMER auf dem “Death Metal“-Sampler, der die beiden Tracks “Revelations of Doom“ und “Messiah“ enthielt.
Aufgenommen wurden diese beiden Nummern während der Session für “Apocalyptic Raids“ und befinden sich, wenig überraschend nun auf der vorliegenden CD.
Bis auf “Triumpf Of Death“, ein Doombrocken sondergleichen, der über 9 Minuten dauert, poltern die restlichen 5 Songs trocken, rotzig, fies, angepisst, groovig und dennoch grandios aus den Boxen. Für meinen Geschmack wirkt die remasterte Version jedoch fast ein wenig zu glattgebügelt. Ich vermisse irgendwie das Kreischen der Hochtöner, wenn Tom seine Herz zerreißenden Killerriffs raus haut (ist aber Jammern auf hohem Niveau). Als Vergleich dient mir leider nur noch das, was in meiner Erinnerung übrig geblieben ist und das letzte Output von 2009 “Demon Entrails“ (Sampler mit den ersten drei Demos).
Der Sound ist gut und setzt jeden der drei Protagonisten gut in Szene. Die Gesangsparts wirken dominanter und deutlicher als auf dem Original. Insgesamt klingt alles ein bisschen weichgezeichnet, passt aber und wird vor allem neuen Fans den Zugang erleichtern.
Der fulminante CELTIC FROST Vorgänger machte aus HELLHAMMER mythische Ikonen des Metals und wird auch für künftige Generationen in diesem Genre als Blaupause dienen.
Die Songs alleine sind an morbider Genialität und wahnsinnigem Dilettantismus indes nicht zu toppen. Uhh!
Die mazedonischen Melodic Death-Thrasher SLAYING OF DEATH präsentieren das Video zu ihrem neuen Song "Tears Of Wax", der auf dem Album "Spiritual Orphans" zu finden ist, das am 06.01.2020 veröffentlicht worden ist:
Tracklist:
1. Tears Of Wax
2. Flowing Fire
3. Sorrow Less
4. When We Suffer
5. Cannot Sink
6. Wilde Flowers
7. Holy Simplicity
8. Slaying Of Death