Die MOVING OOS sind ein achtköpfiges Kollektiv aus Norwegen. Im Kern bestehen sie aus Gitarrist Per Borten (SPIDERGAWD/CADILLAC), Sänger Frank Reppen (BLOOD ON WHEELS) und Keyboarder Haakon-Marius Pettersen (TURBONEGRO), die sich zusammengetan haben, um den Sound zu spielen, den sie in keiner ihrer anderen Bands unterbringen können. Dieser wurzelt unmissverständlich in 60s- und 70s-Rock, der aber immer wieder mit einer ordentlichen Portion Soul und Funk versehen wird und manchmal sogar auch in Jazz-Rock- und Progressive-Rock-Gefilde driftet. Zwischen 2007 und 2010 haben die MOVING OOS bereits drei Alben aufgenommen, 2018 folgte mit „Romancer“ ein neues Lebenszeichen, das jedoch größtenteils aus älterem, neu aufgenommenem Material bestand.
„Made From Sin“ ist damit das erste komplett neue Album seit 2010, und es scheint, als habe sich in dieser Zeit jede Menge positiver Energie bei den Band-Mitgliedern angestaut, so frisch, spielfreudig, melodieverliebt, experimentierfreudig und packend klingen sie hier. Die stilistischen Zutaten sind dieselben geblieben, so hört man sowohl den Einfluss klassischer (Hard-)Rock-Bands wie DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN heraus als auch den von Soul- und Funk-Musikern wie Bobby Womack oder Curtis Mayfield. Beim proggigen „U-O-Me“ dürften dagegen Bands wie KING CRIMSON Pate gestanden haben. Neben Bortens dreckigen Gitarren-Sounds drängen sich dabei auch immer wieder herrliche Vintage-Keyboards und Hammond-Orgeln in den Vordergrund, allgegenwärtig sind auch die beiden Background-Sängerinnen mit ihren langgezogenen „Oos“ (auf die sich der Bandname bezieht, der wiederum auf ein Zitat von Neil Young zurückgeht). Über allem aber thront Sänger Frank Reppen, der mit viel Volumen und Dreck den klassischen Rock-Shouter gibt, dabei aber auch jede Menge Soul in der Stimme hat.
Kaum zu glauben: Den MOVING OOS gelingt es auf „Made From Sin“ scheinbar spielend, aus diesen unterschiedlichen Einflüssen ein stimmiges Ganzes entstehen zu lassen. An jeder Ecke gibt es tolle Einfälle zu entdecken, im Fokus stehen trotzdem immer die Songs. Diese sind auch noch unverschämt eingängig und immer wieder setzen sich Melodien im Gehörgang fest. Außerdem hört man den Musikern den Spaß förmlich an, den sie bei den Aufnahmen hatten. Und das wirkt absolut ansteckend!
Nö, auf den Zug springe ich nicht auf! Nicht mit mir! HAIL SPIRIT NOIR werden noch immer als Black Metal-Band gehandelt. Nein, nein und nochmals ein dickes NEIN! Das ist kein Black Metal! Manch einer wird jetzt sagen: „Es sind doch die Einstellung und die Texte, auf die es ankommt“ und dazu noch die düstere Attitüde… Ist doch alles bei HAIL SPIRIT NOIR gegeben und somit eindeutig der bösen Seite zuzuordnen. Einen feuchten Sch….. ordne ich zu! HAIL SPIRIT NOIR betreten Pfade und Sackgassen, welche Bands wie OPETH und ANATHEMA schon gebrandschatzt haben. Die Aggressivität versteckt sich hinter Pseudo-70er-Keyboardsounds, welche wir alle schon bei PINK FLOYD gehört haben. Der Gesang kommt weder kernig oder überzeugend, sondern angeglichen und eierlos aus den Lautsprechern. Es ist zum Heulen! Da helfen auch gedoppelte und verdreifachte Vocal-Lines nichts.
Man gewinnt kein Album, und man gestaltet einen Longplayer auch nicht interessant, wenn man sich ausschließlich auf Sounds aus der Konservendose und halbgaren metallischen Einschlag verlässt. Um den alten Hörern zu gefallen, wird auch mal die Gitarre ein wenig mehr strapaziert, und auch die Drums zeigen, dass man schneller als ein VW Käfer agieren kann. Natürlich werden solche (seltenen) Momente wieder durch unerträgliche Effekte und Synths verwässert, die uns wieder in die musikalisch abartigen 70er Jahre begleiten. Da hilft auch die Unterstützung von Lars Nedland nicht, der bei BORKNAGAR seine Brötchen verdient. Nein, die Ehrlichkeit und den dunklen Spirit nimmt Euch leider keiner mehr ab, und wer das tut, dem kann nicht mehr geholfen werden.
Und jetzt mal mein Aufruf an alle OPETHs, ANATHEMAs und Konsorten dieser Welt. Ihr habt alle mal tolle Musik gemacht, aber Death Metal bleibt Death Metal, Black Metal bleibt Black Metal, und wenn Ihr, wie HAIL SPIRIT NOIR, einen neuen Markt sucht, dann bitte nicht im Dunstkreis des Heavy Metals.
Um eine Sache klarzustellen, ja, ich bin engstirnig und HAIL SPIRIT NOIR haben gewiss etwas zu bieten, aber bei mir nicht! Wie eine Rückbesinnung zu alten Werten funktionieren kann, das haben PARADISE LOST kürzlich bewiesen. Ich habe fertig.
Vier Jahre nach "The Duke" wird nun endlich am 19.06.2020, wenn auch mit einiger Verspätung, das neue, selbst betitelte LAMB OF GOD-Album erscheinen. Vom Stil her schwer einzuordnen, bewegt es sich irgendwo zwischen Metalcore und Death Metal.
Mit der Produktion setzt die Platte soundmäßig den Maßstab für ein ganzes Genre.
Da merkt man, dass sich wirklich Zeit genommen wurde um jedes noch so kleinste Detail zu perfektionieren.
An der Stimme von D. Randall Blythe werden sich wohl wieder die Geister scheiden. Ich finde es nach kurzer Zeit recht anstrengend, dem "Gesang" zuzuhören, besonders bei den hohen Screams.
Los geht es mit 'Memento Mori", wo es zunächst noch einfühlsam und sanft in der Art eines Intros beginnt. Nach 01:40 Minuten wird uns jedoch ein monströses "Wake up!" entgegen gebrüllt, und der restliche Verlauf des Liedes sprüht vor Wut und Aggressionen. Tiefe Growls dominieren den Gesang, unterlegt von uhrwerkgleichen Drums und schnellen Gitarren, mit steigender Intensität Richtung Ende des Songs. Dass die Platte zum jetzigen Zeitpunkt veröffentlicht wurde, ist gerade bezüglich der aktuellen Situation in den USA sicher kein Wunder, da LAMB OF GOD in ihren Texten politisch schon sehr deutlich gegen das aktuelle System Stellung beziehen.
"Checkmate" klingt wieder sehr wütend und protestietend, dabei aber leider nicht wirklich abwechslungsreich. Hörer, die ihren Schwerpunkt nicht auf die Lyrics legen, könnte das etwas enttäuschen.
Das ist bei "Gears" deutlich besser. Rhythmische Gitarren in der Strophe mit tighten Drums und endlich ein Refrain zum Headbangen, Hüpfen und Wiederkennen. Mein Lieblingssong auf der Scheibe.
Ich fühle mich bei "New Colossal Hate" an aktuelle Thrash-Scheiben a la WARBRINGER oder HAVOK erinnert. Das bringt tatsächlich etwas Abwechslung rein, da sich die Songs sonst schon alle ein wenig ähnlich angehört haben.
Als radio- oder konzertmäßig hervorstechenden Song, möchte ich die Zusammenarbeit mit TESTAMENTs Sänger Chuck Billy, "Routes", hervorheben. Ein wirklich sehr gelungenes Stück, quasi von Beidem das Beste.
In "Bloodshot Eyes" gibt es noch ein paar ungewöhnliche Klänge, die an ALICE IN CHAINS erinnern und sogar Passagen mit cleanen Vocals. Einer der stärkeren Tracks.
Fans werden mit der Platte sicherlich zufrieden sein, inhaltlich ist es auch wichtig, dass eine Band mit solcher Reichweite gerade in der aktuellen Lage in Amerika klar politisch Stellung nimmt.
Ob damit jedoch Massen an neuen Fans hinzukommen, wird sich zeigen.
Live habe ich die Band zuletzt auf der SLAYER-Abschiedstournee gesehen, von daher bin ich sehr gespannt, wie die Herren diese Platte in hoffentlich naher Zukunft auf der Bühne präsentieren werden.
OUTRAGE galten lange als die METALLICA Japans, was vor Allem an den Vocals von Fronter Naoki lag. Nach 4 starken Alben begann auch für OUTRAGE in den 90er eine Suche nach einer neuen musikalischen Identität. Ähnlich wie bei LOUDNESS erschienen dann eine Handvoll Alben, die man nicht unbedingt haben muss. Konsequenterweise kehrte Fronter Naoiki seiner Stammformation dann auch für einige Jahre den Rücken, während der Rest als Trio weitermachte. 2009 kehrte Naoiki zurück und man fand auch musikalisch zu alter Form zurück. Seitdem erschienen drei reguläre Studioalben, welche mit „Outrage“, „Outraged“ und „Raging Out“ (kein Scherz!!) zwar nicht gerade kreativ betitelt, aber umso überzeugender klangen. Nun sind OUTRAGE also mit „Run Riot“ (was genau genommen ja auch nix anderes heißt) wieder am Start.
Nach einem kurzen akustischen Intro startet mit „Edge Of A Blade“ auch sofort ein Thrash Orkan, welcher an frühe FORBIDDEN Zeiten erinnert. OUTRAGE sind immer noch hungrig und treten da hin, wo es wehtut. Das folgende „Blood And Scars“ lässt die NWOBHM Vorliebe der Jungs aus Nagoya durchscheinen und man klingt wie DIAMOND HEAD auf Speed. Aber OUTRAGE bewegen sich durchaus auch aus ihrer Komfortzone heraus und so findet man neben klassischem Thrash Geschrote, welches mal nach Bay Area und mal nach flotten OVERKILL tönt auch ungewöhnliche Töne. Zum Beispiel beim MOTÖRHEAD-lastigen „Silver Screen Hero“ oder dem punkigen „Machete III“. Letzteres handelt übrigens vom dritten Machete Film, von dem es nur eine Vorschau gibt. Herrliches Geschnetzel im All mit Danny Trejo.
Das den regulären Teil abschließende „Are You Ready?“ beginnt erst verhalten im Stil von UFOs „Doctor, Doctor“ um nach wenigen Sekunden in einen melodischen High Energie Thrasher umzuschwenken.
Sound und technische Umsetzung sind einmal mehr State of the Art und Naokis englische Vocals klingen absolut international. Nur der Hetfield taucht in seiner Stimme mittlerweile kaum noch auf.
Dass OUTRAGE in den frühen 80ern als NWOBHM Coverband begannen ist auch heute noch allgegenwärtig. So wird das Album mit zwei Coversongs von TANK und PARALEX gekonnt beschlossen. Der Deluxe-Variante des Albums liegt außerdem noch eine Live-DVD bei, auf der sich OUTRAGE Songs von ANGEL WITCH, WARFARE, VENOM, SAXON und TYGERS OF PAN TANG vornehmen. Starkes Teil.
Das Ende Juni erscheinende Amends-Album beleuchtet die Anfänge von Chester Benningtons Karriere. Es erzählt die Ursprungsgeschichte von einer der einzigartigsten Stimmen der jüngeren Rockgeschichte. Zugleich schließt sich für die Jugendfreunde des Sängers damit der Kreis: Grey Daze vollziehen mit dem Release jene Wiedervereinigung, die Chester selbst wenige Monate vor seinem Tod angekündigt hatte. Die verbleibenden Bandmitglieder – Dowdell (Schlagzeug), Mace Beyers (Bass) und Cristin Davis (Gitarre) – sowie die Witwe Talinda Bennington und die Eltern des Verstorbenen fassten schließlich einen gemeinsamen Plan: Sie wollten dieses letzte Projekt, das Chester angestoßen hatte, in jedem Fall zu Ende bringen. Unterstützt wurden sie dabei von Tom Whalley, dem Gründer von Loma Vista Recordings (der in den Jahren, als Linkin Park bei Warner unter Vertrag waren, bereits eng mit der Band zusammengearbeitet hatte). Dowdell, Beyers und Davis machten sich also daran, die für sie zentralen Stücke von jenen zwei Grey Daze-Alben auszuwählen, die in den Neunzigern erschienen und bald danach in Vergessenheit geraten waren. Chesters Originalaufnahmen wurden neu gemastert, alle Instrumente neu eingespielt. Produziert von Jay Baumgardner, bekamen Grey Daze obendrein Unterstützung von etlichen hochkarätigen Kollegen: Unter anderem waren Brian „Head“ Welch und James „Munky“ Shaffer (von KORN), Paige Hamilton (Helmet), Chris Traynor (Bush, Helmet, Orange 9mm), LP (Laura Pergolizzi), Jamie Bennington, Jasen Rauch (Breaking Benjamin), Marcos Curiel (P.O.D.) und Ryan Shuck (Orgy) an den Aufnahmen beteiligt.
Neben den gängigen physischen und digitalen Formaten erscheint "Amends" in einer Vielzahl von Special Editions, die exklusiv über die Website der Band erhältlich sind. Während die CD-Edition als gebundenes Hardcover-Buch (16 Seiten) erscheint, ist die Erstpressung auf rubinrotem Vinyl ebenfalls nur im Webstore der Band zu haben. Dazu erscheint eine nummerierte Deluxe-Edition, die CD und LP vereint (letztere, im weiß-roten Spritzer-Look und in 180g-Qualität, wird der Edition auf einem speziellen „Vinyl-Tray“ beiliegen – ein Novum) und obendrein mit einem 60-seitigen Booklet, in dem auch bislang unveröffentlichte Fotos zu sehen sind, sowie mit exklusiven Fan-Andenken (dem „Grey Daze Archive“) besticht. Digitale Versionen und weitere Standardformate können unter folgendem Link vorbestellt werden: https://found.ee/GD_Amends.
News:
BLUES PILLS - veröffentlichen neues Album "Holy Moly!" am 21. August!
Die BLUES PILLS haben jetzt festgelegt, dass ihr neues Album, „Holy Moly!“ am 21. August erscheinen wird. Das Album kommt als CD, 2CD, in verschieden-farbigen Vinyls und als besondere LP-Box.
Bestellt euch "Holy Moly!" hier im Format eurer Wahl vor: https://nblast.de/BluesPills-HolyMoly
Pre-Save/Pre-Add: http://nblast.de/BluesPillsHolyPreSave
Die Trackliste liest sich wie folgt:
01 Proud Woman
02 Low Road
03 Dreaming My Life Away
04 California
05 Rhythm In The Blood
06 Dust
07 Kiss My Past Goodbye
08 Wish I'd Known
09 Bye Bye Birdy
10 Song From A Mourning Dove
11 Longest Lasting Friend
Des Weiteren ist am 01.06.2020 das #DaheimDabei Konzert beim Rolling Stone/Metal Hammer/Musikexpress im Verbund mit Telekom/Magenta 360 online gegangen - und ist jetzt noch bis zum 01.09.2020 unter folgendem Link verfügbar: https://www.magenta-musik-360.de/daheim-dabei-konzerte-blues-pills
"Holy Moly!" wurde im eigenen analogen Studio der BLUES PILLS, das sie sich in der ländlichen Region von Närke, Schweden eingerichtet haben, geschrieben, aufgenomen und produziert. In dem alten Fabrikgebäude, in dem sich das Studio befindet, haben Zack, Elinund André fast ein ganzes Jahr mit dem Songwriting und den Aufnahmen verbracht.
Das Album wurde von dem BLUES PILLS Gitarristen Zack aufgenommen, mit einiger Hilfe der THE HIVES Mitglieder Nicolaus Arson und Johan Gustafsson, ebenso wie Martin Jacobsson von Rovljud Sound. "Holy Moly!" wurde von den BLUES PILLSselbstproduziert und von dem Grammy-Gewinner Andrew Scheps (RED HOT CHILI PEPPERS, IGGY POP, ADELE, BLACK SABBATH, RIVAL SONS, HOZIER) gemixt und gemastert. Das Cover Artwork, ”Beast”, stammt von der Künstlerin Daria Hlazatova.
Anderthalb Jahre nach VÖ ihres so erfolgreichen Doppelalbums „ForeverWarriors, Forever United“ (#1 der deutschen Vinylcharts, # 4 der Albumcharts) arbeitet Metal Queen DORO Pesch schon wieder mit Hochdruck an neuem Songmaterial.
„Ich bin seit Februar im Studio – erst in den USA und seit den Corona-Maßnahmen hier in Deutschland. Bei diesen Writing Sessions entstehen auch schon wieder wunderschöne, tolle Dinge“, verrät DORO.
Einen dieser neuen, ganz besonderen Songs möchte DORO ihren Fans nicht lange vorenthalten. Am 26. Juni 2020 erscheint via Nuclear Blast die neue Single 'Brickwall' digital und am 31.07.2020 als Vinyl.
"'Brickwall' ist der erste Vorbote aufs neue Album, das 2021 kommt“, erklärt DORO. „Ich will den Fans schon einmal einen ersten Vorgeschmack geben – und außerdem passt der Song sehr gut in diese harte Zeit.“
Denn: „In den Lyrics geht es um die unerschütterliche, bedingungslose Liebe zu einem Menschen, der in Schwierigkeiten steckt. Auch wenn dieser Mensch nicht immer einfach ist, gibt man alles, um ihn zu unterstützen und Seite an Seite mit ihm durch die harte Zeit zu gehen – selbst wenn man dafür buchstäblich Mauern einreißen muss.“
'Brickwall' entstand in Hamburg gemeinsam mit Andreas Bruhn (Ex-THE SISTERS OF MERCY) und wird auch als limitierte colored 7“ Vinyl in gold und silber mit einer Auflage von je 300 Exemplaren erhältlich sein.
„Auf die B-Seite packen wir eine besonders schöne Live-Version von „SoldiersOfMetal“", verspricht DORO. „Die Aufnahme stammt von der vergangenen „ForeverWarriors“-Tour im Winter, bei der der Song jeden Abend lautstark gefeiert wurde. Das Stück soll den Fans helfen, sich an das Konzert-Feeling zu erinnern und die Vorfreude auf die nächste Tour verstärken, die dann hoffentlich im Herbst wieder starten kann.“
Mit einem doppelten Paukenschlag melden sich Rage aus der Corona-Krise bei ihren Fans zurück: Wie bereits hinter den Kulissen gemunkelt wurde, hat Gitarrist Marcos Rodriguez die Band verlassen. Für ihn konnte Sänger/Bassist Peavy Wagner gleich zwei neue Saiten Virtuosen verpflichten. Bereits bei ihrem Online-Konzert für den METAL HAMMER Anfang Mai wurde Neuzugang Stefan Weber (Ex- Axxis) der Öffentlichkeit vorgestellt, jetzt gibt die Band mit Jean Bormann (vormals Angelic, Rage & Ruins) den Namen ihres zweiten neuen Mitglieds bekannt. Weiterhin zur festen Besetzung der Gruppe gehört neben Peavy sein Schlagzeuger Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos. Peavy: „Schon seit längerem wollten wir Rage wieder zu einem Quartett machen, also mit zwei Gitarristen wie zu Zeiten von Black In Mind und End Of All Days. Nachdem Marcos zurück nach Teneriffa gezogen ist und daher für Konzerte nicht mehr zur Verfügung steht, habe ich die Chance genutzt, gleich zwei junge Gitarristen in die Band zu holen.“
Erstmals in Bild und Ton zu sehen ist die komplette neue Rage-Besetzung im Videoclip zu ‚The Price Of War 2.0’, einer Neuauflage des Songs von Black In Mind, die heute über alle wichtigen Online-Kanäle veröffentlicht wird. Peavy: „Wie man im Clip bereits erkennen kann, ergänzen sich Stefan und Jean perfekt. Sie sind beide jung und bringen frische Energie in die Band. Wir haben für das Video bewusst diese Nummer ausgesucht, da wir in der neuen Besetzung auch den Sound aus Zeiten von Black In Mind revitalisieren wollen. Der Song wurde quasi live für den Clip mitgeschnitten und mit nur wenigen Overdubs ergänzt. So heavy und druckvoll wie hier werden Rage auch in Zukunft klingen.“
Wie prächtig das neue Line-Up musikalisch wie menschlich harmoniert, zeigt sich auch daran, dass Rage bereits unter Hochdruck an neuen Songs arbeiten. Peavy: „Da wir derzeit aus bekannten Gründen keine Konzerte geben dürfen, die Jungs aber vor Tatendrang strotzen, nutzen wir die Energie für neue Ideen, die dann voraussichtlich im nächsten Jahr veröffentlicht werden.
Als vor vier Jahren die Schweizer Speed / Thrash Metaller POLTERGEIST wieder aus der Versenkung auftauchten, war ich schon überrascht wie stark „Back To Haunt“ ausgefallen war. Mit „Feather Of Truth“ setzt die Combo um GURD Gitarrist V.O. Pulver und Sänger André Grieder aber noch einen drauf.
POLTERGEIST vermischen auf einzigartige Weise melodische Gitarren, meist für Thrash Verhältnisse ebenso melodischen Gesang mit halsbrecherischem Tempo und unbarmherziger Härte. Klingt nach Widerspruch? Nur auf dem Papier, denn Songs wie der Opener „Time At Hand“ oder das gnadenlose „The Culling“ beweisen das Gegenteil. Mit dem Titelstück bewegen sich POLTERGEIST dann mal im klassischen Metal und füllen auch diese Rolle vorzüglich aus. Gerade die Gitarrenarbeit von Pulver ist exquisit und er rifft so brutal, wie er filigran soliert. Das ist große Kunst und im Thrash Bereich irgendwie in Vergessenheit geraten. Auf ähnlichem Niveau agierten die Stützer Brüder von ARTILLERY, Sorychta bei DESPAIR oder Ian Tafoya mit CYCLONE TEMPLE und danach wird es dünn.
Aber auch Grieder hebt sich meilenweit von einem Standartthrash-Shouter ab. Von leicht weinerlicher Melancholie bis hin zu bissigem Zetro-Gefauche deckt der Mann eine große Bandbreite ab.
Über weite Strecken drücken POLTERGEIST das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, haben aber ein gutes Gespür dafür, wann es mal eine kleine Pause braucht und servieren uns mit „The Godz Of Seven Rays“ einen amtlichen Mid-Tempo Brecher, der auf Grund seiner Melodieführung auch auf dem dritten Album „Nothing Lasts Forever“ eine gute Figur gemacht hätte. Das rasende „Megalomaniac“ ist ein weiteres Highlight auf einem wunderbar kohärenten Album. Alles ist im Fluss und die knappe Stunde rauscht vorbei wie im Flug. Thrash with Class nannte man sowas früher.
“Ralf, MESSERSCHMITT sind genau Dein Ding. Die Rezi MUSST du machen.” Mit diesen Vorschusslorbeeren schickt mich ein geschätzter Kollege ins Rennen. Also schauen wir mal, ob wir es bei MESSERSCHMITT mit einem Jagdflugzeug oder vielleicht doch eher einem Kabinenroller zu tun haben.
Die Jungs aus Remscheid feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bandjubiläum und veröffentlichen passend dazu ihren zweiten Longplayer “Consumed By Fire”. Das Quartett frönt optisch und musikalisch dem Speed- und Thrash Metal der Achtziger Jahre, womit man schon mal viel Geschmack beweist. Entsprechend flott startet das Album mit dem Song “Fairchild”. Rasantes Drumming, schneidende Gitarren, so muss das. Ob dieses Stück allerdings als Opener optimal gewählt ist, sei dahingestellt. Erstens treten MESSERSCHMITT dafür im Mittelteil (zu) kräftig auf das Bremspedal, und zweitens fällt ausgerechnet in den ersten Minuten des Albums sein einziger Wermutstropfen besonders stark ins Gewicht: der Gesang von Maik Jegszenties ist zwar druckvoll, aber im Stimmumfang ziemlich limitiert. In den besseren Momenten erinnert er jedoch angenehm an Brian Zimmermann von ATROPHY, besonders in den schnellen Passagen. Mit dem folgenden Titelsong hauen die Buben allerdings einen richtigen Brecher raus, der einfach Spaß macht und mitreißt. “Psychoqueen” hält das Niveau, bevor mit “The Vanishing Strains” das Tempo etwas rausgenommen wird. Aber nur um auf den Höhepunkt der Scheibe vorzubereiten: der grandiose Knaller “Arms Of Havoc” startet mit einem Killer-Riff und macht überhaupt keine Gefangenen. Das Ding wird es mühelos in meine Liste der Songs des Jahres 2020 schaffen. Kein Zweifel. Weiter geht es mit “A Masterful Bloodshed”, das uns in den ersten beiden Minuten noch etwas Luft im Midtempo verschafft, bevor auch hier die zweite Stufe der Rakete gezündet und die Geschwindigkeit kräftig angezogen wird. Und weil es so schön ist, lässt auch “Hematic Wrath” in der Folge den Schlagzeuger schwitzen, wobei die Gitarren an frühe FLOTSAM AND JETSAM erinnern. Prima. Den Abschluss bildet der etwas zähe Sechsminüter “And I Crave To Die”, der es leider nicht schafft, die Spannung über seine gesamte Spielzeit hoch zu halten.
In der Gesamtschau haben wir es aber mit einem richtig guten Album zu tun, dessen Höhepunkte beweisen, zu was MESSERSCHMITT fähig sind. Einen Killersong wie “Arms Of Havoc” können nur wenige Bands vom Stapel lassen. Den schicke ich jetzt erst mal auf Dauerrotation!