Die türkischen Death Metaller CIDESPHERE haben einen weiteren Song ihres demnächst erscheinenden neuen Full-Length-Werkes "Dawn Of A New Epoch" von der Leine gelassen.
Ihr könnt Euch den Videoclip zu "Plague Of Greed" hier anschauen:
Das zweite Album der Band, das mit einem Artwork von Delic Saike daherkommt, wird am 13. November 2020 über Testimony Records veröffentlicht werden.
Mit "Dawn Of A New Epoch" liefern CIDESPHERE laut Info "kraftvollen, drückenden und hochmelodischen Death Metal ab, der seine Einflüsse von Bands wie AT THE GATES, DISSECTION oder HYPOCRISY bezieht".
Nicht so ganz zeitnah kommt die Warnung vor´m helvetinischen Hardcore im Jahre 2020. Denn die namenstiftende A-Seite nahmen VAROITUS schon 2019 auf. Die B-Seite, betitelt „Maailman Koulema“, stammt sogar von 2017. Ein weiterer Irrtum: Es handelt sich trotz der finnischen Texte um eine schwedische Band, und auch mit der Schweiz haben die Herrschaften wenig zu tun. Ist aber auch wurscht, denn die höllische Scheibe ist genauso zeitlos wie international funktionstüchtig. Denn dreckiger Punk mit Crust- und Metal-Schlagseite funktioniert immer und überall. Das „180g Black Vinyl”, in der ersten Pressung auf 300 Exemplare limitiert, enthält acht Stücke, jedes für sich eine Ode von Wut und Aggression. Voller Tempo prügeln sich die Skandinavier durch die Viertelstunde – Verluste sind eingeplant, vor allem wegen des eindimensionalen Brüllstücks. Stücke wie „Uskonto On Syöpä“ versetzen den geneigten Alt-Punk dafür in die Gründer-Ära von GBH und DISCHARGE, als die noch wirklich motiviert waren. Toll. Eine weitere Reminiszenz an die guten, alten Tage ist „Nukke“, eine Cover-Version der sagenumwobenen finnischen Punk-Mitbegründer KAAOS. Doch trotz aller nostalgischen Anwandlungen wirkt das bei Religious Vomit erschienene Produkt keineswegs altbacken, sondern ziemlich frisch. Ist ja auch kein Wunder, denn für Wut und Aggression gibt es dieser Tage ja mehr als genug Gründe. In diesem Sinne: Holt euch diesen hingekotzten Klumpen Gekloppe und Geschrei. Wer kein Vinyl will, bekommt via Bandcamp sicher die gewünschte D-Beat-Alternative.
Was waren denn die Hauptgründe dafür, dass EVILDEAD gerade jetzt wieder zusammengefunden haben? Und warum waren frühere Versuche nicht erfolgreich?
Glaub es oder nicht: Ron Alaniz plante seine Geburtstagsfeier, und er wollte, dass alle Bands und Projekte, in denen er jemals gespielt hat, an diesem Abend auftreten sollten. Er spielte wirklich die ganze Nacht Schlagzeug. Es war unglaublich, ihm zuzusehen, wie er ein Set nach dem anderen absolvierte. Nach sieben Bands habe ich aufgehört zu zählen. Auch EVILDEAD spielten einen kurzen Set, an dem auch Joe Montenegro, der Drummer des „Live Evildead“-Albums teilnahm. Und wir spielten noch ein Set mit ein paar klassischen Jams. Nach dieser Party bekamen wir immer mehr Anfragen von Leuten, die uns spielen sehen wollten. Wir spielten dann einige lokale Shows, und dann wurde es immer größer. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so viele EVILDEAD Fans gesehen zu haben. Das hat mich schwer beeindruckt.
Verfolgt Ihr einen bestimmten Masterplan, wie EVILDEAD klingen müssen?
Wir wollten das beenden, was wir vor vielen Jahren angefangen haben. Wir wollten den Stil unserer früheren Werke beibehalten. Wir führten anfänglich eine Diskussion darüber, welchen Weg wir einschlagen wollen, und es stellte sich sehr schnell heraus, dass es zwar ein neues, aber klassisches EVILDEAD-Album werden sollte. Der Prozess lief ganz natürlich ab. Und alles schien sich von allein zusammenzufügen: Der Sound, das Label, der Produzent sowie der Cover-Künstler.
War es schwierig, Produzentenlegende Bill Metoyer für die Produktion zu gewinnen?
Ich habe es seit AGENT STEEL-Zeiten geliebt, mit Bill Metoyer zu arbeiten. Ich habe wirklich sehr gehofft, dass er Interesse haben würde.
Bill ist ein vielbeschäftigter Mann und ständig ausgebucht. Also dachten wir, dass er, selbst wenn er Interesse haben sollte, schlicht keine Zeit für uns haben würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Er nahm sich die Zeit für EVILDEAD, wann immer er konnte und betreute die Aufnahmen von den Demos bis zum Schluss.
Was würde Dein 20-jähriges Ich sagen, wenn ihm jemand sagen würde, dass er im Jahr 2020 immer noch Thrash Metal-Alben veröffentlichen wird?
Eher andersherum wäre es spannend. Ich würde meinem jüngeren Ich sagen, dass ich gesund essen, mehr Sport treiben und mich prinzipiell besser um meine Gesundheit kümmern sollte. Naja, das mit dem Sport versuche ich zumindest, und für alles Andere gibt es „Lipitor“! Lol
Ist es eigentlich frustrierend, dass Ihr bereits 1991 über den von Menschen gemachten Klimawandel gesungen habt, und selbst 29 Jahre später diskutieren immer noch Menschen darüber, ob es diesen Klimawandel überhaupt gibt?
Das ist absolut frustrierend. Auf dem neuen Album haben wir mit „Greenhouse“ einen Song, der das gleiche Thema wie „Global Warming“ behandelt. Wir müssen diesen Song wohl sehr oft und sehr laut spielen, wenn sich Dinge eventuell zum Besseren wenden sollen. Aber im Moment geht es mehr ums nackte Überleben.
Eure Texte sind politischer als jemals zuvor. Seid Ihr der Meinung, dass es in der Verantwortung von Musikern ist, ihre Stimme zu erheben, auch auf die Gefahr hin, einige Fans zu verlieren? So wie es aktuell z.B. Alex Skolnick mit seinen „Raps“ macht?
Wir würden unsere Hörer nie in die eine oder andere Richtung beeinflussen wollen. Wir selbst haben in der Band ganz unterschiedliche politische Meinungen und Ansichten. Aber es funktioniert, weil wir uns auf die gleichen menschenrechtlichen Grundlagen verständigen können. Wenn diese verschiedenen Sichtweisen in unsere Songs einfließen, habe ich jedoch kein Problem damit.
Die meisten Leute denken, dass Ihr Euch nach dem Release von “Live.... From The Depths Of The Underworld” aufgelöst habt. Allerdings ändertet Ihr Euren Namen in TERROR und veröffentlichtet 1997 ein weiteres Album in spanischer Sprache mit dem Namen “Hijos De Los Cometas”, sowie eine weitere EP im darauffolgenden Jahr. Was waren denn die Gründe für den Namenswechsel?
Nach der Live-EP schlug das Leben zu, und manche Leute aus der Band entwickelten sich in andere Richtungen, und irgendwann war der Punkt gekommen, an dem wir es nicht mehr ehrlich fanden, das ganze EVILDEAD zu nennen und gründeten eine neue Band.
Als Du und Juan bei AGENT STEEL eingestiegen seid, waren TERROR ja noch aktiv (um ehrlich zu sein gab mir Noe Rivera die besagte EP, während der AGENT STEEL-Show in Wacken). Waren dann trotzdem AGENT STEEL der Grund dafür, dass sich TERROR bald daraufhin auflösten?
Das mag wohl der Hauptgrund gewesen sein. Aber gerade Noe Rivera hat auch am „Omega Conspiracy“-Album von AGENT STEEL mitgewirkt, und wir sind bis zum heutigen Tage alle noch sehr gut miteinander befreundet. Außerdem sind wir dankbar für die gemeinsame großartige Zeit.
Welchen Status haben EVILDEAD heute in Euren Leben? Da Juan ja noch bei BODY COUNT spielt, und Du hauptberuflich in einem Krankenhaus arbeitest.
Mittlerweile sind wir natürlich alle erwachsen geworden, und jeder hat seine Verpflichtungen, die wir jedoch respektieren. Manche von uns haben Kinder, Vollzeitjobs oder andere musikalische Karrieren, aber wir bekommen den Spagat ganz gut hin.
Wie bist Du Denn durch den ersten Lockdown gekommen, bzw. wie erlebst Du die aktuelle Situation?
Ich bin verantwortlich für Herzsonografien im örtlichen Krankenhaus und stand vor einigen neuen und tödlichen Herausforderungen. Als es losging, hatten wir nach einigen Wochen keine Schutzausrüstung mehr, und ich musste Covid-19- Patienten versorgen, ohne mich richtig schützen zu können. Ich benutzte eine alte Lesebrille, um meine Augen zu schützen und verwendete meine Maske mehrfach. Allein in meiner Abteilung steckten sich drei Kollegen mit Covid-19 an. Meine Tests waren zum Glück alle negativ. Allerdings habe ich auch am Meisten mit Covid-19-Patienten gearbeitet, da viele meiner Kollegen entweder selbst gesundheitlich vorbelastet sind oder Kinder haben. Anfang März war das Risiko wohl am Größten. Meine Frau arbeitet auch im medizinischen Feld, und wir schworen uns, dass wir das zusammen durchziehen werden. Ich habe viele Menschen gesehen, die es nicht geschafft haben und einsam in der Isolation starben. Es war eine beängstigende Zeit. Bezüglich EVILDEAD waren wir zu dieser Zeit aber schon zu 80% mit dem Album fertig und konnten den Rest dann auch noch sicher fertigstellen.
Mittlerweile habe ich die Entscheidung getroffen, weniger zu arbeiten und das Risiko zu reduzieren. Ich hatte bis jetzt unglaublich viel Glück und sollte das nicht überstrapazieren. Viele andere hatten dieses Glück nicht. Ich habe vor Kurzem meinen Vater verloren, der zumindest indirekt von dieser Pandemie betroffen war. Für viele, die mit Depressionen kämpfen, sind die Isolation und das Alleinsein ein großes Problem. Das betrifft vor Allem unsere älteren Mitmenschen.
Ich weiß, dass es im Moment fast unmöglich ist, verbindliche Pläne zu machen, aber habt Ihr Pläne, 2021 nach Europa zu kommen?
Wir haben auf jeden Fall Pläne. Gerade eben haben EVILDEAD bei einer großen europäischen Konzertagentur unterschrieben. Jetzt heißt es Daumen drücken für 2021!
Hätte ich Ronnie Romero etwas raten dürfen, ich hätte auch die Rückkehr zu seiner Stammband LORDS OF BLACK für gut geheißen - der Band, bei der er von Ritchie Blackmore entdeckt worden ist, und die mit Gitarrist Tony Hernado einen hervorragenden Songwriter und Bandkopf besitzt. Nun, der zwischenzeitlich zum Sangessöldner mutierte chilenische Barde hat genau diesen Schritt vollzogen, und das spanische Quartett legt mit "Alchemy Of Souls, Part 1" heuer sein viertes Album vor.
Waren die ersten beiden Alben von LORDS OF BLACK überzeugende und packende Power Metal-Juwele, konnte das dritte Werk bei Weitem nicht mehr so punkten. Das lag vielleicht an dem immensen Erfolg des Sängers und der damit verbundenen Mehrbelastung und/oder der damit einhergehenden veränderten Bandstatik. Letztgenanntes ist geklärt; ein neuer Schlagzeuger (Johan Nunez/FIREWIND) sorgt intern für mehr Ruhe, und Hernado und Romero ziehen wieder gemeinsam an einem Strang. Das kommt dem neuen Album zugute, es wirkt gebundener und bestimmter als der Vorgänger.
Mitreißende Gitarrensalven starten "Dying To Live Again", ehe der hymnische Refrain zupackt und das Album verheißungsvoll eröffnet. "Into The Black" zeigt sich variabel: mal drückend, mal erzählerisch. Tony Hernado gelingt es, mit seinem auffälligen Spiel immer wieder intelligent Akzente zu setzen und so Spannungsbögen in die Songs zu weben. Ronnie Romero zeigt ein weiteres Mal, warum er zur Zeit einer der begehrtesten Sänger im Heavy Metal ist. Pure Kraft, Melodie und Emotion flechtet er wie kaum ein anderer gesanglich ineinander. "Tides Of Blood" ist ein Hybrid aus BLACK SABBATH und DIO, und ich verstehe die sehr an Ronnie James Dio mahnende Gesangsdarbietung als Verneigung vor Ronnie Romeros Idol. "Closer To Your Fall" schwankt zwischen Melodic Rock und Metal und macht dies mit einer Eindringlichkeit und Melodie, die zum Kniefall einladen. Zu guter Letzt beschließt ein wuchtiger, zehnminütiger Monolith als Titelsong das kurzweilige und gehaltvolle Album.
Mit "Alchemy Of Souls, Part 1" melden sich die spanischen Power Metal-Kings kraftvoll, leidenschaftlich und in einer grandiosen Form zurück. Excelente y fantastico!
Nach 30 Jahren Bandgeschichte sollte man mehr vorweisen können als einen Support-Slot im Jahre 1983 für DEF LEPPARD. NIGHTMARE kann auch viel mehr vorweisen, nämlich unzählige Besetzungswechsel, die den Sound immer wieder nachhaltig verändert haben. Auch in 2020 ist man wieder mit einer neuen Frontsängerin am Start und zielt in „Aeternam“ gezielt auf Liebhaber von viel Epos und sinfonischem Metal, der gerne auch mal einen gewissen Härtegrad erreichen darf.
Sängerin Madie beherrscht ihren Job und kann Akzente setzen. Leider trifft das nicht auf die Kompositionen zu, da sich innerhalb der zehn Songs zu oft verzettelt wird. Von modernem Heavy Metal über Power-Einlagen bis hin zu gnadenlosem Kitsch wurde hier krampfhaft versucht, wirklich jeden Hörer zu erreichen. Die Stimmung der Songs ist teilweise sehr düster gehalten, und die passenden Riff-Salven unterstreichen den wirklich tollen Gesang, aber selten werden ein Riff oder ein Part sinnvoll beendet oder ein passender Übergang gefunden. Diese kompositorischen Mängel lassen „Aeternam“ leider ins Mittelfeld abdriften. Mir kommt es so vor, als wenn NIGHTMARE einfach zwanghaft auf einer Welle mitschwimmen wollen, auf der sie zufällig gelandet sind.
Natürlich gibt es auch Lichtblicke. „Lights On“ ist ein solcher Song. Dynamisches Riffing, treibende Drums und wummernder Bass, die in einem tollen Refrain gipfeln. Hätte jedes Stück von „Aeternam“ diese Qualitäten, dann wäre einer hohen Bewertung nichts entgegenzusetzten. Leider tauchen diese Momente nur vereinzelt auf und lassen den Hörer ratlos zurück. Die Band will und kann es ja eigentlich, aber die Umsetzung lässt leider zu wünschen übrig. Was bleibt, sind gute Ansätze, die leider nicht ausgespielt werden und somit keine Wertung oberhalb des Durchschnitts zulassen.
PEARL JAM waren vor allem in ihren Anfangstagen von ungeheuerlicher Relevanz. So verwundert es kaum, dass sie Anfang der 90er beim noch recht jungen MTV-Format „Unplugged“ auftreten durften. Aufgenommen wurde das Ganze am 16. März 1992 in New York in den Kaufman Astoria Studios, wenige Tage nach dem Ende ihrer US-Tournee zu ihrem Debütalbum „Ten“. Und so stammen bis auf „State Of Love And Trust” (stammt vom Soundtrack zum Film „Singles“) alle anderen Songs der CD von ihrem Multi-Millionen-Seller. Live waren PEARL JAM damals unschlagbar - auch akustisch lieferten Eddie Vedder, Stone Gossard & Co. den Beweis ab, dass sie zurecht bis heute neben NIRVANA zu den Superstars des Grunge zählen. Gute Songs mit Tiefe, emotional vorgetragen – das hat an diesem Abend perfekt gepasst und war eine der Sternstunden von MTV.
Und auch wenn es einen freut, dass man PEARL JAMs „MTV Unplugged“ endlich auf CD kriegen kann – bei MTV wurden Anno 1992 noch weitere Songs interpretiert (ein tolles NEIL YOUNG-Cover von „Rockin‘ The Free World“ sowie die beiden Zugaben „Garden“ und „Leash“ fehlen). Die hätte man hier dann doch schon mit draufpacken können. Das gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ist das für meine Generation eine tolle Zeitreise, als MTV noch Neues und Relevantes brachte, und Bands wie PEARL JAM zum Mainstream gehörten.
Diesen Winter wird es das erste KENNY WAYNE SHEPHERD-Konzert-Video geben. „Straight To You: Live“ wird am 27.11.2020 veröffentlicht.
“Die Nachfrage gibt es schon sehr lange”, erklärt SHEPHERD. “Seit Jahrzehnten bitten uns die Leute, eine Live-Konzert-Aufnahme zu machen, aber wir haben uns in all den Jahren sehr auf die Arbeit im Studio konzentriert. Jetzt, wo der Live-Sektor zum Stillstand gekommen ist, wollten wir als Band dem Wunsch der Fans endlich nachkommen.“
Nach dem Video zu „Woman Like You“, gibt es jetzt mit "Diamonds & Gold" einen weiteren Track vorab:
Ska-Punk, Brass-Punk! Kopie von FEINE SAHNE FISCHFILET, Klingen wie DIE TOTEN HOSEN (das gewitzte „Drei Vor Fünf Vor Zwölf“) mit Bläsern! Sie singen gegen Rechts, gegen Nazis, Juden- und Türkenhass, gegen Alltags-Sexismus, gegen alles Mögliche! 100 KILO HERZ nennen Herrn Wiebusch und kriegen Besuch von Planlos-Pino („Scheren Fressen“), Texte sind unpeinlich, manchmal gar überraschend. Und Rodi kann natürlich nicht wirklich singen, genauso wenig wie Monchi oder Campino. Die Musik ist erwartbar, und Kritiker dürften es sogar kalkuliert nennen. Oder Punks werfen den Leipzigern Mainstream und metallisierte Gelegenheits-Punk-Hörer chronische Verpoppung vor. Nämlich. Kann „man“ alles sagen. Muss man aber nicht. Denn an „Stadt Land Flucht“ muss der Hörer unbedingt mit dem Herzen rangehen und eventuell vorhandene Klischees über Bord werfen. In Hamburg ist auch nicht jeder Schanzengänger ein Hipster, und das trifft so ähnlich auch auf die sächsische Messestadt zu. Und wer nun sagt, derartige Bands atmen nur heiße Luft aus, anstatt etwas zu ändern, dem rufe ich zu: Fickt euch! Jedes, wirklich jedes Bundesland muss mindestens eine Band mit diesem Verve haben, egal, ob Mainstream oder nicht. Dann schunkeln vielleicht nicht nur Rock-Im-Park-Wochenendrockpunk-Metaller zu poppigem Punk und machen sich Gedanken.... Und abseits der löblichen Polit-Punk-Message haben 100 KILO HERZ etwas, was FSF und zumindest früher auch die Hosen ausmacht(e): Richtig coole, simple Melodie, die Nickelbrillen-Feuilletonisten sicherlich als primitiv herabwürdigen, weil diese nicht erkennen, wie viele andere Herzen diese Hymnen wärmen. Flott ist das zudem meistens auch, und echte Peinlichkeiten (wie viele neue Hosen-Horror-Songs) bleiben einem auch erspart. Alles wirkt irgendwie liebenswert. Sie singen gegen so Vieles und klingen dabei ungeheuer positiv und machen irre gute Laune. Da fällt mir ein, ich muss mal wieder nach Connewitz und endlich mal zu Roter Stern!