Review:

Precursors Of Extermination

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Die Freiburger DEAF AID wüten schon seit den späten 80er Jahren im deutschen Underground und haben sich von einer Punk-lastigen Thrash-Kapelle zu einer ernstzunehmenden und professionellen Doom-Death-Band entwickelt. Dies wird mit der neuen EP „Precursors Of Extermination“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Band setzt hierbei auf ein sehr dichtes und schweres Gitarren-Riffing, welches gerne von passenden Melodieausflügen sinnvoll begleitet wird. Das Grundgerüst sehe ich hier bei alten SIX FEET UNDER und BOLT THOWER. Besonders die druckvollen Midtempo-Parts erinnern schon oft an die Engländer und werden dem Hörer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Natürlich wird auch mal das Gaspedal durchgedrückt, aber die stärksten Momente sind definitiv diese, wenn die Musik an einen zähen Lavastrom erinnert, der alles verschlingt. In diesen Momenten kann die Musik von DEAF AID beeindrucken und begeistern und einen Platz im Oberhaus der harten Töne für sich beanspruchen. Auf „Prescursors Of Extermination“ wird viel mit Stimmungen und teilweise auch mit Disharmonien gespielt, was den Songs einen eigenen Charakter verleiht und öfter mal den Namen DISBELIEF ins Spiel bringt.

Besonders angetan hat es mir der Song „Bullet“, der mit viel Melodie startet und dann in ein Thrash/Death-Inferno mündet. Hier kann die tiefe, aber immer dominante Stimme von Sänger Marc richtig fett punkten. Der Song sprüht nur so vor Energie und Kraft, die auch dem Band-dienlichen Drumming geschuldet ist. Ein feiner Solo-Ausflug beendet diesen kleinen Hit, der wirklich in allen Belangen restlos überzeugen kann. Der Opener „Fragment By Fragment“ setzt auf einen schlagkräftigen Mix aus stampfendem Death und diversen Thrash-Einlagen. Auch hier kann Vocalist Marc seine Stimme gekonnt in Szene setzen. Es ist eh überraschend, wie Marc sich auf der Scheibe verkauft. Seine Stimme ist definitiv nicht variabel, aber irgendwie gelingt das Kunststück, dass die Musik nie langweilig wirkt. Die Stimme passt einfach zu DEAF AID wie Arsch auf Eimer. Punkt! Mit „Your Flesh Is Mine“ und „Crossfading Existence“ folgen weitere gutklassige Songs, die immer für Kontrolle, Melodie und Weltklasse-Riffing stehen. Hier wurden alle Hausaufgaben gemacht, und man entdeckt immer wieder nette Kleinigkeiten, die die Songs enorm bereichern können. Der letzte Song „The Grudge“ lässt mich ein wenig ratlos zurück. Hätte man als Abschluss des Albums mit einem weiteren Feuerwerk gerechnet, ziehen DEAF AID eine ganz andere Spielkarte. Hier wird auf 8 Minuten mit Stimmungen gespielt, die man von GODFLESH oder SCORN in der Vergangenheit vernehmen konnte. Klingt eher nach einem vertonten Horrorfilm, der im Kochtopf mit einer DISBELIEF-Platte gelandet ist und nach dem Kochen zu kalt abgeduscht wurde… OK, ich kann damit halt gar nichts anfangen, wie man wohl merkt.

Was bleibt, sind ein Spitzensong („Bullet“) und drei weitere oberklassige Metal-Songs. Leider eben auch ein Totalausfall, der aber eventuell von anderen Hörern ganz anders interpretiert wird, und den ich hier nicht überbewerten möchte. Zusammengefasst haben wir hier eine wirklich sehr gelungene Scheibe, die der Band hoffentlich einen verdienten Deal einbringen wird. Unterstützt derzeit die Band bei Bandcamp – Ihr werdet es nicht bereuen. Starkes Teil!

 

Precursors Of Extermination


Cover - Precursors Of Extermination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 25:13 ()
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DEAF AID

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Shredding im Namen von Zauberei und Magie

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Interview

Hi Lynda, erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem ersten Album. Soweit ich das bis jetzt überblicken kann, kommt es bei den Fans und den Medien sehr gut an. Was waren denn während den Aufnahmen Eure Erwartungen oder Hoffnungen?

Hallo Fabian, vielen Dank! Ja, die ersten Meinungen zu dem Album fallen wirklich sehr positiv aus, und die Leute scheinen es wirklich zu mögen. Das bestärkt uns natürlich in dem, was wir tun. Wir hatten die Hoffnung, dass es den Menschen gefällt, aber zuallererst wollten wir unsere Musik teilen. Die Musik, welche aus unseren Herzen kommt, zu uns passt und unserem persönlichen Geschmack entspricht, zu den Fans bringen. Wir haben den Gesang, die Backingvocals, den Bass und die Drums hier in Paris in den Labomatic Studios unter der Ägide von Igor Moreno aufgenommen. Die Gitarren wurden im Homestudio unseres Gitarristen Sam Flash aufgenommen, und alles zusammen wurde in Italien im Domination Studio von Simone Mularoni (DGM) gemixed und gemastered. Wir waren wirklich sehr engagiert.

Im Info gebt Ihr JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN als Eure Einflüsse an. Aber ich denke, dass die Quellen Eurer Inspiration tiefer als diese beiden Klassiker liegen. Was war der Hauptgrund für Euch, um mit der Musik anzufangen?

In der Tat, unsere Einflüsse sind vielschichtiger. Wir alle lieben klassischen Heavy Metal, aber jeder von uns bringt noch ein anderes Element ein. Billy steht auf schnelle Gitarristen wie SYMPHONY X oder YNGWIE MALMSTEEN, Sam ist ein alter Thrasher, der EXODUS und OVERKILL mag, Zaza liebt Death / Thrash Metal à la DEATH oder SEPULTURA, und ich bringe noch alten Hard Rock wie BLACK SABBATH mit ein. Der Hauptgrund, warum jeder von uns mit der Musik angefangen hat, ist sehr persönlicher Natur. Bei mir lag es vor allem an meiner mexikanischen Herkunft. Die mütterliche Seite meiner Familie ist sehr künstlerisch veranlagt. Alle spielen ein Instrument, einige sind Radiomoderatoren, andere bringen jede Party in Schwung. Musik spielt in ihrem Leben eine große Rolle. Es ist also sowas wie ein Erbe. Ich habe es schon als Kind geliebt, wenn ich im Radio elektrische Gitarren gehört habe, und eines Tages war ich auf einem Flohmarkt. Schon aus der Ferne sah ich in der Sonne etwas glitzern. Es war ein Pin von MEGADETH. Vic Rattlehead, wie er einen leuchtenden Smaragd in den Händen hält. Etwas später kaufte ich ein Metal-Magazin mit Eddie auf dem Cover, und das erste Musikvideo, welches ich mir auf meinem ersten eigenen Computer angesehen habe, war eine IRON MAIDEN-Nummer. Und hier bin ich nun!

Wie läuft denn das Songwriting im Hause FURIES ab? Wie in alten Tagen im Proberaum? Oder werkelt jeder für sich zu Hause im stillen Kämmerlein?

Wir komponieren alle, aber normalerweise bringen Billy oder Sam ein, zwei Hauptriffs an, und zusammen arbeiten wir den restlichen Song aus und arrangieren ihn. Manchmal bringt auch jemand schon das komplette Grundgerüst eines Songs mit, den wir dann im Proberaum vervollständigen. Ich schreibe alle Texte und die Gesangsmelodien. Dabei lasse ich mich von den Gefühlen, die die Songs auslösen, inspirieren. Wir sind ziemlich Old School und treffen uns jede Woche im Proberaum, wo wir üben und arbeiten. Um unsere Partituren aufzuschreiben benutzen wir aber eine Software. Und zwischen zwei Proben arbeiten wir aber auch zu Hause weiter.

Gibt es einen Masterplan für Euren Sound? Oder gilt eher "alles ist möglich"? Gab es Situationen, wo jemand mit einem interessanten Riff ankam, die Idee aber als “nicht Metal genug” wieder verworfen wurde?

Ich denke nicht, dass wir einen echten Masterplan für unseren Sound haben, aber wir möchten schon ein zusammenhängendes Klangbild haben. Ich weiß zum Beispiel, dass unsere Gitarristen hart daran arbeiten, dass der Sound ihrer Instrumente einerseits gut zusammenpasst und man doch klar hört, wer von beiden gerade ein Solo und wer ein rhythmisches Riff spielt. Zaza hat das absolute Gehör und kann ihre Drums perfekt stimmen, und ich mag einfach den natürlichen Sound meines Flying V-Basses. Es gab eigentlich keine Situationen, in denen jemand ein "unmetallisches" Riff anschleppte, welches wir aussortieren mussten. Im Gegenteil: Sowas kann die Songs auch aufpeppen. Natürlich mögen wir nicht jede Riff-Idee und sortieren da auch aus. Aber das passiert natürlich und im Konsens. Wir haben da eine ganz spezielle Magie in der Band.

In Deinen Texten beschreibst du FURIES nicht als normale Band, sondern als Familie. Was machen die Beziehungen innerhalb der Band so speziell?

Ja, FURIES sind zu einer Familie geworden. Wir verstehen uns super, verbringen unheimlich viel Zeit miteinander, arbeiten zusammen, … Eine Band ist wie eine Ehe. Was kann es also Besseres geben als mit der Familie zu arbeiten und zu spielen?

Wir habt Ihr Euch eigentlich gefunden? Kanntet Ihr Euch auch schon, bevor Ihr zusammen bei FURIES Musik gemacht habt?

2015 erzählte mir ein Freund, dass eine Allgirl-Band eine Session-Bassistin braucht, also stieg ich bei FURIES ein. Währenddessen formierte ich aber auch meine eigene Band. Allerdings war mein Zusammentreffen mit Zaza fantastisch. Wir hatten die gleiche musikalische Vision, und das Timing stimmte einfach. Dann entschieden wir uns, Bill Lazer (Gitarre), der sowieso schon mit uns abhing, anzuheuern. Bald darauf traf ich Sam Flash (Gitarre) in einer Bar und lud ihn zum Vorspielen ein. Das war wohl weibliche Intuition, denn Zaza und Sam kannten sich schon seit Ewigkeiten, da sie aus der gleichen Kleinstadt in der Nähe von Paris kommen. Unser Schicksal ist voll von Verbindungen und guten Schwingungen.

Und wann habt Ihr Euch entschieden, vom Konzept einer Allgirl-Band zu verabschieden?

Das war nicht wirklich eine Entscheidung. Am Anfang wollte Zaza eine reine Frauenband gründen und hatte damit auch Erfolg. Für mich jedoch war es egal, ob ich mit Frauen oder Männern in einer Band spiele. Hauptsache, ich habe eine Verbindung zu meinen Band-KollegInnen. Wir haben auch schlicht nicht viele Frauen gefunden, die sich bei uns für den Job der Gitarristin beworben hätten. So begannen wir Jungs und Mädels einzuladen.

Da wir gerade von den Jungs sprechen. Die scheinen ja wirklich auf “shredding” zu stehen. Wer sind denn ihre Idole?

Billy: Auf jeden Fall. Ich began diesen Stil zu lieben, als mir mein damaliger Gitarrenlehrer ein VHS-Tape von YNGWIE MALMSTEEN - "Live In Leningrad ´89" - auslieh. Ich war damals 14 Jahre alt und dachte immer noch, dass die Soli von METALLICA die am härtesten zu spielenden seien. Dann wurde ich Fan von Marty Friedman, Michael Romeo (SYMPHONY X) and Kiko Loureiro (gerade die frühen ANGRA mit André Matos waren ein wichtiger Einfluss für mich). In letzter Zeit haben mich einige neue "Shred-Machines" tief beindruckt. Wie z.B. Jason Richardson (Ex-BORN OF OSIRIS) oder Stephen Taranto. Auch wenn ich kein großer Fan dieses "modernen Progressive Metals" bin, so haben diese Jungs die Grenzen noch einmal auf ein neues Level gehoben.

Sam: Als ich mit dem Gitarrespielen anfing, war ich noch nicht so sehr auf dem Metal-Trip, wie ich es heute bin. Die ersten Gitarristen, die mich inspirierten, waren Hendrix, Vaughan und Blackmore. Als ich dann anfing, Thrash Metal zu hören, wollte ich sofort so schnell wie diese ganzen Bands spielen. Ich mochte unter Anderem EXODUS und KREATOR. Dann lernte ich wie man "shreddet", und mein größter Einfluss wurde Paul Gilbert. Dann entdeckte ich YNGWIE MALMSTEEN, und die Heerscharen an weiteren High Speed-Gitarristen aus den 80ern. Heutzutage beeindrucken mich weniger reine Metal-Gitarristen, und ich interessiere mich sehr für Musiker aus dem Jazz / Fusion-Bereich. Wenn ich einen Musiker nennen müsste, der ein Mix aus allem was mich inspiriert, bietet, dann muss ich Emil Werstler nennen.

Eure Pseudonyme sind recht witzig (Lynda Basstarde, Zaza Bathory, Billy Lazer and Sam Flash), und auch auf Euren Band-Fotos zeigt Ihr, dass Ihr eine gesunde Portion Humor besitzt. Auf der anderen Seite jedoch seid Ihr keine Satire und macht Euch über die Heavy Metal-Kultur nicht lustig. Ihr seid selbst Fans und nehmt Eure Musik sehr ernst. Ist es manchmal schwer, den goldenen Mittelweg zwischen Persiflage und liebevoller Hommage zu treffen?

Alle unsere Pseudonyme haben eine tiefere Bedeutung, und wir haben sie nicht zufällig gewählt. Meines z.B. spielt darauf an, dass meine Familie unterschiedlicher Herkunft ist. Eine Seite ist mexikanisch, und eine Seite ist polnisch, und ich selbst spiele Bass. Deshalb entschied ich mich für “Basstarde” als Pseudonym. Zaza benutzt “Bathory” weil sie sich mit der starken historischen Figur der Gräfin Bathory identifizieren kann. “Lazer” bezieht sich auf Billys Ein-Mann-Band, und “Flash” kommt daher, dass Sam bei seiner alten Band sehr schnell spielte. Und natürlich sind die Pseudonyme auch eine Hommage an die 80er Jahre, und wir wollen auch, dass sie als eigene Charaktere zum Leben erwachen. So wie man sie als comichafte Figuren auf dem Cover unseres "Fortune’s Gate"-Albums sehen kann. Unsere Musik nehmen wir sehr ernst. Wir arbeiten sehr hart um gute Songs zu schreiben, die zu uns passen. Denn wir mögen es auch, Party zu machen und zu relaxen. Dieser Mix macht aus, was wir sind.

Euer erstes Video war das animierte Video zu "Voodoo Chains". Wer zeichnet sich für den einzigartigen Look des Clips verantwortlich?

Das Video ist die animierte Version unseres Album-Covers. Das Cover und das Video wurden von Slo Sombrebizarre, einem französischen Illustrator, der für seinen Comicstil bekannt ist, entworfen. Er hat sogar schon einige Metal-Comics gezeichnet. Eigentlich sollte das animierte Cover erst für einen anderen Song stehen, aber wegen der Covid-Situation wurde es "Voodoo Chains", und es passte perfekt. Es gibt einige Symbole in diesem Cover. So ist der Eiffelturm ein Symbol für Kraft und natürlich auch eine Referenz an die Stadt, in der wir leben. Dann bei "Unleash The Furies" sind wir noch in unserer Höhle, welche wir durch das "Fortune’s Gate" verlassen und die Leute dazu ermutigen, uns bei unseren Abenteuern zu begleiten. Dieses mysteriöse Tor symbolisiert Erneuerung, eine Wolke der Herrlichkeit, eine mysteriöse Aura… Jeder kann es für sich selbst interpretieren.

Gibt es irgendeine lustige Episode, welche Du uns vom Dreh eures zweiten Clips "You And I" erzählen kannst?

Also, am Anfang hatten wir alles genau geplant. Wir hatten ein spezielles Studio in einer Schule für audiovisuelles Gestalten gemietet. Hatten sogar spezielle Lichter gemietet und wollten ein richtig künstlerisches Video erstellen. Aber am Tag bevor es losgehen sollte, wurde das Studio wegen des Corona-Virus geschlossen. Deshalb hatten wir nur noch die Filmcrew und sonst nichts. Wir fanden aber schnell eine andere Location und drehten das Video in einer ganz anderen Version.

Ihr scheint in der Metal Community sehr gut vernetzt zu sein. Wie habt Ihr es den hinbekommen, auf internationalen Festivals zu spielen, ohne ein Album draußen zu haben?

In der Tat. Ich selbst bin schon sehr lange in der Metal-Szene unterwegs. Auch schon mit meiner vorherigen Band, dadurch hatte ich schon einige Verbindungen, und als ich den Leuten meine neue Band FURIES präsentierte, mochten sie es. So konnten wir mit Freunden wie ADX oder ULTRA-VOMIT die Bühne teilen und uns auf größeren Festivals wie dem HELLFEST oder dem MUSKELROCK in Schweden präsentieren. Darüber hinaus hat Zaza durch ihren PR-Job gute Kontakte in die Welt der Mainstream-Medien wie dem Radio oder den großen Rock-Magazinen. Das hilft uns dabei, unser Publikum zu vergrößern.

2017 habt Ihr ein Cover von "Mourir Sur Scène" der französischen Sängerin DALIDA aufgenommen. Dieses konntet Ihr sogar im TV präsentieren. Wie kam es denn dazu? Und warum funktionieren alte französische Songs eigentlich so gut im Metal-Kontext? Ich persönlich mochte z.B. die KILLERS-Version der alten BARBARA-Nummer "L’aigle Noir" immer schon sehr. Vielleicht sollte es mal ein komplettes Chanson-Cover-Album der französischen Metalszene geben.

Wir wollten einen französischen Song covern, und Zaza hatte die Idee zu „Mourir Sur Scène“. Sie liebt DALIDA, die eine sehr starke Frau war, aber auch viel in ihrem Leben leiden musste, wirklich sehr. DALIDA ist eine wahre Ikone. Zaza hat sogar ihre Katze "Orlando" getauft, nach Zazas Bruder und Produzenten. Wir haben dann eine Metal-Version aus diesem Song gemacht und denken, dass das echt gut funktioniert hat. Ich denke, populäre französische Songs aus den 80ern lassen sich leicht in Metal-Songs umwandeln, da die bereits eine rockige Basis besitzen. Bei diesem Song war es allerdings ein wenig komplexer, da wir ihn neu arrangieren mussten, damit er richtig funktioniert. Ja, so ein Coversampler könnte eine interessante Sache sein.

2019 bist Du bei der Legende SORTILÈGE eingestiegen und hast bei einigen Shows deren Sänger Zouille (Christian Augustin) gesanglich unterstützt. Kanntest Du die Jungs schon vorher? Oder klingelte einfach eines Tages das Telefon und jemand sagte: „Hey, hast Du Bock, bei SORTILÈGE zu singen?“

Ja, ich sang zuerst mit Alexis (Roy-Petit; HÜRLEMENT, BLASPHEME, Ex-EVIL ONE - Anm. d. Verf.) in einer Tribute-Band. Dann reformierte Zouille SORTILÈGE. Wir waren wie Vater und Tochter füreinander, und er lud mich ein, als Gastsängerin bei SORTILÈGE mitzuwirken. Dafür bin ich sehr dankbar, denn SORTILÈGE ist eine meiner absoluten Lieblingsbands. Die magischen Songs und der perfekte Gesang sind unglaublich. Es war ein einzigartiges Erlebnis, diese Songs zusammen mit Zouille und den anderen Musikern live aufzuführen. Sowohl mit den originalen Mitgliedern als auch mit den Musikern aus der Tribute-Band!

Welche französische Band sollte jeder Heavy Metal-Fan kennen (außer FURIES and SORTILÈGE)?

HÜRLEMENT, EXISTANCE und ANIMALIZE sollte man sich mal ganz genau anschauen.

Nachdem 2020 so ziemlich im Arsch ist, was sind Eure Hoffnungen und Pläne für nächstes Jahr?

Wir hoffen in erster Linie, dass wir die ausgefallen Gigs nachholen können. Besonders die im Ausland. Wie wollen wieder nach Schweden, Dänemark und Deutschland! In der Zwischenzeit werden wir einfach neue Songs schreiben. Wir sind also aufgeregt, was die Zukunft uns bringen wird.

Danke Dir für dieses tolle Gespräch und ich wünsche Dir alles Gute mit FURIES.



Review:

Ace Of Spades – 40th Anniversary

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Mit „Ace Of Spades“ schrieben MOTÖRHEAD Rockgeschichte – Lemmy & Co. (Phil Animal Taylor und Eddie Clarke vervollständigen das Trio-Line-Up) eroberten mit ihrem Rock´n´Roll die Herzen der bangenden Jungspunde Anfang der 80er im Sturm. Ein Album wie ein Faustschlag – laut, roh, schnell – für damalige Verhältnisse ungemein hart: „We are MOTÖRHEAD and we play Rock´n´Roll" – ein Statement für die Ewigkeit. Und die bereits für 1980 fett-raue Produktion tat sicher ein Übriges. Über das Album selbst und seine 12 Gassenhauer – allen voran den unschlagbaren Titeltrack – braucht man wenige Worte zu verlieren. Denn auch wenn der nicht Tod zu kriegende Opener für „Nicht-Kenner“ alles überstrahlt, hat Mr. Kilmister hier Hit an Hit gereiht. „Love Me Like A Reptile“, „Fast And Loose“, „(We Are) The Road Crew“ und „The Chase Is Better Than The Catch“ seien da mal genannt – und natürlich der abschließende „The Hammer“. Und Songs wie „Jailbait“ oder „Bite The Bullet“ halte ich sowieso für etwas unterbewertet. Ausfälle – keine.
Neben der klasse Aufmachung des Digibook im passender Wild-West-Optik mit viel Pictures, Liner-Notes und Infos zur Entstehung des Albums, macht dann auch die urig-kraftvolle zweite CD Spaß. „Live At Whitla Hall, Belfast, 23rd December 1981“ liefert 17 Songs der ersten MOTÖRHEAD-Alben in gewohnt guter Manier ab. Kein zweites „No Sleep ´Til Hammersmith“ – aber eine feine Live-Performance einer Band im vollen Saft. Mit dem Opener „Ace Of Spades“ und sieben Perlen des damals aktuellen Albums.

 

CD 1:

Ace Of Spades

Love Me Like A Reptile

Shoot You In The Back

Live To Win

Fast And Loose

(We Are) The Road Crew

Fire Fire

Jailbait

Dance

Bite The Bullet

The Chase Is Better Than The Catch

The Hammer

 

CD 2: Live At Whitla Hall, Belfast – 23rd Dec 1981:

Ace Of Spades

Stay Clean

Over The Top

The Hammer

Shoot You In The Back

Metropolis

(We Are) The Road Crew

No Class

Bite The Bullet

The Chase Is Better Than The Catch

Jailbait

Leaving Here

Capricorn

Too Late, Too Late

Overkill

Bomber

Motörhead

 

P.S.: wer die ultimative Vollbedienung nicht nur in Sache Mucke sucht, sondern auch in Sachen Ausstattung präferiert, darf dann auch gerne zum Deluxe-Box-Set von „Ace Of Spades“ greifen – da darf man sich dann über Folgendes freuen – wohl bekomms!

• Das „Ace Of Spades“-Album, half-speed gemastert und von den Original-Master-Tapes abgenommen

• Zwei Doppel-Live-Alben der unveröffentlichten Konzerte von der „Ace Up Your Sleeve“-Tour

• A Fistful Of Instrumentals: Eine 10”-EP bisher unveröffentlichter Instrumentals von 1980

• The Good, The Broke & The Ugly: Ein Doppel-Album der B-Seiten, Outtakes und Rare Tracks

• Ace On Your Screens: Eine DVD-Compilation rarer TV-Auftritte 1980-81, ein Live-Konzert von 1981 und ein 5.1-Audio-Mix des Original-Albums

• Die “Ace Of Spades”-Story. Ein 40 Seiten starkes Buch, das die Geschichte von „Ace Of Spades“ erzählt und mit bisher unveröffentlichten Zeitzeugen-Interviews, begleitet mit bis dato nicht veröffentlichten Fotos und Memorabilia

• Das „Ace Up Your Sleeve“-Tour-Programm

• Der MOTÖRHEAD-Rock Commando Comic

• Ein Set von fünf Poker-Würfeln, damit Du auf dem umgeklappten Boxlid Dein Glückspiel gewinnen kannst

• Alles verpackt in einer klassischen Wild-West-Dynamite Box

• Eine Limited Edition 7"-Reproduktion der holländischen Version von „Ace Of Spades“ mit einer unveröffentlichten Instrumental-Version auf der B-Seite

 

Ace Of Spades – 40th Anniversary


Cover - Ace Of Spades – 40th Anniversary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12 + 17
Länge: 36:18 ()
Label:
Vertrieb:
News:

COLDUN mit drittem Album "Grand Sun Ritual" + Hörprobe

Initiiert als Soloprojekt von Sänger Coldun selbst im Jahr 2006, ist COLDUN laut Info "mittlerweile zu einer veritablen Formation gewachsen. Jetzt erklimmen die Musiker mitsamt ihrem thronenden Kehlenkaiser die logische nächste Stufe: Das neue und dritte Album mit dem inspirierenden Titel "Grand Sun Ritual" wurde in den Priory Recording Studios Birmingham von Greg Chandler (ESOTERIC) in ganz hervorragender Qualität gemischt und gemastert".
Den Titeltrack das Albums, das am 15. Januar 2021 veröffentlicht wird, könnt Ihr Euch hier anhören:
 
 
Besetzt ist die Gruppe laut Info "mit hochkarätigen Musikern und langjährigen Weggefährten, welche allesamt durch vielerlei Band-Aktivitäten und Projekte in den letzten 20 Jahren Erfahrungen und Kompetenzen gewannen. Auf dem beeindruckend kunstsinnigen 2014er Zweitwerk "Collapsing Polarities" erschließt sich bereits die ganze zeitlose Klasse des ästhetisch-philosophisch getränkten Schaffens von COLDUN. Hoch erhebend vokalisiert wird der Atmospheric Progressive Metal der gefühlvollen Spitzenkönner aus dem Erzgebirge auch diesmal mit der absoluten Großmeisterschaft, für welche die unverwechselbar beschwörende Ausnahmestimme von Frontmann Coldun so einzigartig steht. Mit dem professionellen Artwork repräsentieren die Urheber ihr tiefgründiges Gesamtwerk in feinster Cover- und Inlay-Qualität.
 
"Grand Sun Ritual", ein echter Seelenschlürfer, weist Einflüsse von Doom- bis hin zu Post Metal auf und verbindet beide Welten, welche die geschmacklich offenen Urheber so sehr lieben. So lassen COLDUN atmosphärische und tief gehaltvolle Ambient-Sounds mit wilden Rock-/Metal-Gitarrenriffs und Schlagzeug erstaunlich flüssig zusammenkommen, köstlich verfeinert mit dem klassischen Aroma des 70er Jahre-Gitarren- und Hammond-Feelings. Für die nötige Kante im oftmals majestätischen Klangbild wird mit harten, teils sogar post-schwarzen Inszenierungen gesorgt, was letztlich einen modern-tighten, aber jederzeit vollauf genuinen und bodenständigen High-Class-Sound zu glanzvollem Erstrahlen bringen kann. Inhaltlich dreht sich der neue Langspieler um die ewig aktuellen Fragen der Menschheit nach dem jeweiligen Sinn von Leben und Tod. Die nachdenklich stimmenden Texte der Songs weisen dabei einen radikal positiven Grundtenor auf, welcher für Colduns persönliche Überzeugung steht, dass im Tod nichts absolutes ist - und schon gar nicht ein Ende. Relevante Impulse zu dieser Erkenntnis entwickelte und kultivierte er als ausgesprochen spirituell veranlagter Charakter in den letzten Jahren mittels diverser Reisen in für ihn entsprechend aufschlussreiche Gegenden der Erdballs".
 
 
Line-Up:
Coldun - Vocals, Bass, Hammond, Synths
ZK - Guitars
MR - Guitars
NC - Drums
 
 
Tracklist:
01. Grand Sun Ritual 07:41
02. The Forest And The Soul 06:23
03. Down Below 07:42
04. Salvation Day 08:32
05. Stories Untold 05:19
06. Hail Out To Thebes 09:16
07. I Dreamed That Dream 06:34
 
 
Discography:
2007 - Necessariis? Dubiis? Caritas?
2014 - Collapsing Polarities
2021 - Grand Sun Ritual

 
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News:

GRAFJAMMER - Video zu "De Bijlman Van Trecht" veröffentlicht

Die niederländischen Black Metaller GRAFJAMMER haben kürzlich ihr neues, drittes Album "De Zoute Kwel" angekündigt. Jetzt gibt es auch die erste Hörprobe aus dem Album. Den Clip zu "De Bijlman Van Trecht" seht Ihr hier:

"De Zoute Kwel" wird am 18.12.2020 via Folter Records veröffentlicht. 

 

Tracklist:

1. Jajempriester
2. Affreus. Infaam. Abject.
3. Zelfverminkers & Spiritusdrinkers
4. De Bijlman Van Trecht
5. De Bakboordshand
6. Bijbelgordelgesel
7. De Kinderen Branden
8. Maak Het Kort
9. Kolkgat

 

Alle weiteren Informationen findet Ihr hier:

GRAFJAMMER auf Facebook

Folter Records auf Facebook



Review:

Live In Chicago

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Es gibt zwei Sorten von Death Metal-Fans. Wir haben auf der einen Seite die klassischen AUTOPSY-Hasser und auf der anderen Seite die Death Metal-Fans, die diese Spielart einfach kapiert haben. Die erste Fraktion kann jetzt gerne das Kreuzchen am oberen, rechten Rand benutzen. Fraktion zwei ist herzlich eingeladen, sich auf eine blutige Reise nach Chicago einzulassen.

Ein AUTOPSY-Live-Album macht Sinn, da man nach über 30 Jahren Banderfahrung und unzähligen Konzerten genug Material und Routine sammeln konnte um endlich ein erstes Konzert auf Silber oder Vinyl den Massen zum Fraß vorzuwerfen. Auf knapp 66 Minuten bieten AUTOPSY einen gelungen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens und nutzen, laut eigener Aussage, einen Triumphzug im Chicagoer Club „Reggies“. Was als spontane Aufnahme, ohne größeren Hintergrund geplant war, manifestiert den heutigen Status von AUTOPSY innerhalb der Death Metal-Szene. Zum Gelingen des Konzertes haben, laut Bandaussage, auch das legale Weed in Chicago beigetragen. Ich bewerte dies an dieser Stelle mal lieber nicht. In jedem Fall kann man sich auf ein sehr direkt produziertes Album einstellen, das alle Trademarks eines AUTOPSY-Live-Gigs bestens rüberbringt. Besonders das Publikum scheint an diesem Abend besonders gute Laune gehabt zu haben. Das Wechselspiel zwischen Band und Publikum ist in jedem Fall so gut eingefangen, dass man sich an der heimischen Stereoanlage fast wie in einem versifften und überfüllten Club fühlt. Überfüllt war zu dem Zeitpunkt der Aufnahme noch kein Stigmata, da die Aufnahme kurz vor dem Lockdown (im Frühjahr) getätigt wurde.

AUTOPSY klingen auch in 2020 unverändert nach Chaos, Ekel und Perversion. Besonders gespannt war ich auf den neuen Song „Maggots In The Mirror“, der aber zum Glück keine Überraschung bietet. AUTOPSY sind keinen Millimeter von ihrem Konzept abgerückt und bieten auch in diesem Stück eine Mischung aus zähem Todesblei und leichten Crust-Ansätzen. Dazu die Stimmgewalt von Sänger Chris, und fertig ist eine Lektion in Sachen Death Metal, gepaart mit echter Brutalität und einem Schuss Gemeinheit. Songs wie „Arch Cadaver“, „Torn From The Womb“ und „Fleshcrawl“ können einigen Newcomern noch immer das Fürchten lehren, und AUTOPSY sind ganz exquisite Lehrmeister. Der Sound ist, wie aber auch bei allen AUTOPSY-Studioalben, Geschmackssache. Für mich klingt es sehr authentisch und wenig nachbearbeitet, obwohl beim Mastering mit Wes Benscoter (SLAYER, NILE, KREATOR) ein sehr erfahrener Mann an Bord geholt werden konnte.

Mir machen die 18 Stücke einfach Spaß, und die 66 Minuten vertonter Räudigkeit vergehen wie im Flug. Was soll ich sagen? Buy or die!

 

Live In Chicago


Cover - Live In Chicago Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 55:25 ()
Label:
Vertrieb:
News:

"Best Of BLACK SABBATH" – ELEPHANT TREE premiere "Paranoid"

ELEPHANT TREE have premiered "Paranoid" as the fourth track taken from the forthcoming MER Redux series installment "Best Of Black Sabbath" (album out on October 30, 2020 - a double-album featuring 15 cover versions of BLACK SABBATH songs by some bands in today’s stoner doom scene) via the following stream:
 
 

You can find the pre-sale link here.


ELEPHANT TREE comment: "SABBATH have obviously been on all of our radars throughout our lives", writes drummer Sam Hart. "We don't think it's possible to not hear them these days, and it has become a bit cliche to say that they are an influence. Even so, they quite blatantly are an influence both directly and indirectly. Many bands are indebted to their style and influence on so many genres. That just goes to show how important they were as a band. More so for us it shows how you can really bring a group of people together with a range of musical backgrounds and create something new and exciting. Pete even goes as far as shaving all his facial hair off every once in a while to perform as OZZY in a tribute band, though he hasn't quite taken to walking a box on a lead yet. He's more of a cat person. It was actually a while back that we came up with the cover, after being asked to play a tribute night in Brighton. We debated whether we could do justice to "Paranoid", what with it arguably being the most recognisable Sabbath track, but after listening on repeat a few times (and with the help of more than a few beers) we started to form this idea of a really slowed down doomy version. Pete naturally took on vocal duties and after a few runs (and cutting some choruses) we arrived at the version on record. Recording it was done in typical fashion, with half a brewery's worth of beer and a lot of sweat, at Buffalo Studios where JB really brought out some cool ideas for extra effects and recording techniques while keeping it true to the raw sound of the original."

Emerging from England in 2015, according to info: "ELEPHANT TREE were handpicked by MER from an early demo submission thanks to their warm, syrupy fuzz and soaring vocal harmonies. This infectious blend made their debut "Theia" and 2016 self-titled album two of the most popular records in the label’s catalog. With their third full-length, "Habits" (2020), the band that had previously been firmly located in a musical triangle between stoner, sludge, and doom maturely expanded their stylistic range to include post-metal groove and even acoustic folk among other elements, which resulted in what German Visions magazine praised as a "sophisticated album" with "unconventional songwriting". ELEPHANT TREE have just announced "Day of Doom Live", which has been recorded live at the Londoners' crushing show in Brooklyn's Saint Vitus Bar on November 2nd in 2019."
 
 

Tracklist:

1. EARTHLESS - Never Say Die
2. CAUSTIC CASANOVA - Wicked World
3. SUMMONER - A National Acrobat
4. BLACK ELECTRIC - Sweet Leaf
5. RWAKE  - The Rwrit
6. GINSBURG/MARGERA/REEDER/ROTA - NIB
7. YEAR OF THE COBRA  - Planet Caravan
8. HIPPIE DEATH CULT - Fairies Wear Boots
9. LEATHER LUNG - Hole In The Sky
10. MOONER - The Wizard
11. SOLACE - Electric Funeral
12. HOWLING GIANT - Lord Of This World
13. ELEPHANT TREE - Paranoid
14. BRUME - Solitude
15. SAINT KARLOFF - Sleeping Village

 

  Available formats:

- Digisleeve CD
- Limited edition bone/red marble vinyl
- Worldwide edition black vinyl



Review:

The Royal Affair Tour - Live From Las Vegas

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Ein Live-Auftritt von YES ist in der Tat immer ein ganz besonderes Ereignis. Die Urväter des Prog-Rock definieren sich per se über ihre Live-Performance, denn nur dort entfalten sich die symphonische Kraft der Songs und die Virtuosität der einzelnen Musiker vollends.

2019 waren sie im Rahmen der “Royal Affair Tour“ in Amerika unterwegs. Hierzu haben sie sich auch noch ein paar illustere Gäste geladen. So gaben sich ferner ASIA (mit dem YES-Keyboarder Geoff Downes, YES-Bassisten Billy Sherwood und einem speziellen Auftritt vom YES-Gitarristen Steve Howe), John Lodge von MOODY BLUES und CARL PALMER'S ELP LEGACY feat. Arthur Brown die Ehre, für Liebhaber progressiver Rockmusik also ein echter Leckerbissen.

Da es seit 1979 unzählige Personalwechsel gab, möchte ich kurz auf die aktuelle Bestzung eingehen. Lediglich der Bass wurde bisher auf jedem Werk von Chris Squier gespielt, der leider 2015 an Leukämie verstarb.
Neben den bereits oben erwähnten Protagonisten, teilen sich also Alan White und Jay Schellen die Parts am Schlagzeug, und den Gesang übernahm bereits 2012 Jon Davison.

Die Show startet mit einer Cover-Version von Richie Havens “No Opportunity Necessary, No Experience Needed“, eine eher selten gespielte Nummer, die aber wegen ihrer blusigen Attitüde als Einstieg gut funktioniert. Im Laufe das Abends werden im Übrigen noch zwei Cover-Versionen zum Besten gegeben, von denen mir “America“ von Paul Simon besonders gut gefällt. Wunderbar, wie sich Steve Howe und Billy Sherwood ständig die Bälle zuspielen, und Jon Davison trägt dazu die Melodie mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Als Kirsche setzt Steve ein herrliches Solo im Country-Stil, wie ich es nicht erwartet hätte, oben drauf.
Zum Lennon-Jahr (wäre 80 Jahre geworden und wurde vor 40 Jahren erschossen) passt natürlich “Imagine“, das im Duett von John Lodge mit Jon Davison großartig vorgetragen wird.
Der Rest des Albums besteht aus Songs, die in der Hochphase der Band, den 70ern, entstanden...... mit einer Ausnahme: “Tempus Fugit“ wurde 1980 aufgenommen, dem Einstieg von Geoff Downes ins YES-Universum.
Mein persönliches Highlight ist jedoch “Onward“ vom Tomato-Album. Es ist zweifellos das ruhigste Stück des Sets und zudem das kürzeste, aber wie diese musikalischen Genies hier zu einer Einheit verschmelzen, ist ganz und gar umwerfend. An dieser Stelle wird mir klar, dass mit Jon Davison endlich ein würdiger Nachfolger für Jon Anderson am Start ist, der jede Note spielend trifft.
Den krönenden Abschluss einer wahrlich phänomenalen Darbietung bilden, wenig überraschend, “Roundabout“ und “Starship Trooper“, zwei Klassiker, die natürlich nicht fehlen dürfen, bei dem die britische Kult-Truppe in über 20 Minuten alles raus haut, was sie drauf hat.

Wenn es an dieser Aufzeichnung überhaupt irgendwas zu bemängeln gibt, dann vielleicht, dass es schön gewesen wäre, den ein oder anderen neueren Titel aus der jüngeren Vergangenheit mit einzuflechten. Was uns diese Ausnahmemusiker, und da schließe ich ohne Einschränkung die “Neuen“ mit ein, allerdings hier auftischen, ist beeindruckend, mitreißend, ikonisch, episch oder einfach nur magisch. Die Aufnahme glänzt zudem mit einem glasklaren, dynamischen und dennoch organischen Sound, der jeden der beteiligten Künstler in rechte Licht rückt. Lediglich der Live-Atmosphäre hätte man etwas mehr Geltung verschaffen können.
Die typische Cover-Gestaltung wurde selbstverständlich wieder von Roger Dean, der das YES-Logo und die meisten Alben der Band entworfen hat, übernommen.

The Royal Affair Tour - Live From Las Vegas


Cover - The Royal Affair Tour - Live From Las Vegas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 72:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ithaca

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Machen wir es kurz. Wir haben es hier mit einer wirklich guten Veröffentlichung zu tun. Der vierte Longplayer der Griechen bietet alles, was man von einem progressiven Power Metal-Album erwarten kann. Hochmelodisch und doch komplex bringen die Musiker das Schiff durch die raue See und werden aus einem Teppich an begeisternden Keyboards am Kentern gehindert. Besonders die Keyboard-Sounds sorgen oft für interessante Stimmungen innerhalb der 12 Stücke und schaffen so einen kompakten Sound zwischen STRATOVARIUS und CONCEPTION. Für die gehörige Härte sorgt die Gitarrenfront, die von SUICIDAL ANGELs Gus Drax angeführt wird, und der für den einen oder anderen technischen Leckerbissen zuständig ist. Drums und Bass sorgen für allgemeine Sicherheit, die Sänger Vassillis Georgio bestens zu nutzen weiß. Der Klargesang kann zu jeder Zeit restlos überzeugen, und die Intensität der Vocals lässt auch in höheren Sphären nichts anbrennen. Das ist teilweise schon wirklich ein sehr hochklassiges Niveau, welches hier gefahren wird.

BLACK FATE überzeugen aber nicht nur an ihren Instrumenten, nein, die Jungs können wirklich richtig gute Songs komponieren. Der Titelsong „Ithaca“ beginnt thrashig und pendelt sich dann in DREAM THEATER-Gefilden ein. Keyboard, feinste Gitarren und Vassillis Gesang führen uns in einen mitreißenden Refrain. So will der Hörer diese Musik präsentiert bekommen, und BLACK FATE können somit die Hörerschaft restlos auf ihre Seite ziehen. „Savior Machine“ erinnert zu Beginn an epische Filmmusik um dann allen Protagonisten den nötigen Spielraum für einen erstklassigen Song zu bieten. Der Schlusstrack „Circle Of Despair“ vereint alle Trademarks von BLACK FATE in einem wahren Epos. Dramatik, Härte und eine klasse Atmosphäre zeichnen diesen Song aus. Ein Albumhighlight, das zum sofortigen Neudurchlauf der Platte einlädt.

Auf „Ithaca“ ist kein einziger Ausfall zu verzeichnen, und somit dürfte dieses Album nach dem Gusto jedes Genre-Freundes sein. Hier erwirbt man keine Wundertüte und kann sich somit völlig entspannt den niemals langweiligen Ergüssen hingeben. Ein tolles Album, das auch nach dem x-ten Durchlauf nicht langweilen wird. Für mich ein echter Geheimtipp!

 

Ithaca


Cover - Ithaca Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:22 ()
Label:
Vertrieb:

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