Hätte ich Ronnie Romero etwas raten dürfen, ich hätte auch die Rückkehr zu seiner Stammband LORDS OF BLACK für gut geheißen - der Band, bei der er von Ritchie Blackmore entdeckt worden ist, und die mit Gitarrist Tony Hernado einen hervorragenden Songwriter und Bandkopf besitzt. Nun, der zwischenzeitlich zum Sangessöldner mutierte chilenische Barde hat genau diesen Schritt vollzogen, und das spanische Quartett legt mit "Alchemy Of Souls, Part 1" heuer sein viertes Album vor.
Waren die ersten beiden Alben von LORDS OF BLACK überzeugende und packende Power Metal-Juwele, konnte das dritte Werk bei Weitem nicht mehr so punkten. Das lag vielleicht an dem immensen Erfolg des Sängers und der damit verbundenen Mehrbelastung und/oder der damit einhergehenden veränderten Bandstatik. Letztgenanntes ist geklärt; ein neuer Schlagzeuger (Johan Nunez/FIREWIND) sorgt intern für mehr Ruhe, und Hernado und Romero ziehen wieder gemeinsam an einem Strang. Das kommt dem neuen Album zugute, es wirkt gebundener und bestimmter als der Vorgänger.
Mitreißende Gitarrensalven starten "Dying To Live Again", ehe der hymnische Refrain zupackt und das Album verheißungsvoll eröffnet. "Into The Black" zeigt sich variabel: mal drückend, mal erzählerisch. Tony Hernado gelingt es, mit seinem auffälligen Spiel immer wieder intelligent Akzente zu setzen und so Spannungsbögen in die Songs zu weben. Ronnie Romero zeigt ein weiteres Mal, warum er zur Zeit einer der begehrtesten Sänger im Heavy Metal ist. Pure Kraft, Melodie und Emotion flechtet er wie kaum ein anderer gesanglich ineinander. "Tides Of Blood" ist ein Hybrid aus BLACK SABBATH und DIO, und ich verstehe die sehr an Ronnie James Dio mahnende Gesangsdarbietung als Verneigung vor Ronnie Romeros Idol. "Closer To Your Fall" schwankt zwischen Melodic Rock und Metal und macht dies mit einer Eindringlichkeit und Melodie, die zum Kniefall einladen. Zu guter Letzt beschließt ein wuchtiger, zehnminütiger Monolith als Titelsong das kurzweilige und gehaltvolle Album.
Mit "Alchemy Of Souls, Part 1" melden sich die spanischen Power Metal-Kings kraftvoll, leidenschaftlich und in einer grandiosen Form zurück. Excelente y fantastico!
Nach 30 Jahren Bandgeschichte sollte man mehr vorweisen können als einen Support-Slot im Jahre 1983 für DEF LEPPARD. NIGHTMARE kann auch viel mehr vorweisen, nämlich unzählige Besetzungswechsel, die den Sound immer wieder nachhaltig verändert haben. Auch in 2020 ist man wieder mit einer neuen Frontsängerin am Start und zielt in „Aeternam“ gezielt auf Liebhaber von viel Epos und sinfonischem Metal, der gerne auch mal einen gewissen Härtegrad erreichen darf.
Sängerin Madie beherrscht ihren Job und kann Akzente setzen. Leider trifft das nicht auf die Kompositionen zu, da sich innerhalb der zehn Songs zu oft verzettelt wird. Von modernem Heavy Metal über Power-Einlagen bis hin zu gnadenlosem Kitsch wurde hier krampfhaft versucht, wirklich jeden Hörer zu erreichen. Die Stimmung der Songs ist teilweise sehr düster gehalten, und die passenden Riff-Salven unterstreichen den wirklich tollen Gesang, aber selten werden ein Riff oder ein Part sinnvoll beendet oder ein passender Übergang gefunden. Diese kompositorischen Mängel lassen „Aeternam“ leider ins Mittelfeld abdriften. Mir kommt es so vor, als wenn NIGHTMARE einfach zwanghaft auf einer Welle mitschwimmen wollen, auf der sie zufällig gelandet sind.
Natürlich gibt es auch Lichtblicke. „Lights On“ ist ein solcher Song. Dynamisches Riffing, treibende Drums und wummernder Bass, die in einem tollen Refrain gipfeln. Hätte jedes Stück von „Aeternam“ diese Qualitäten, dann wäre einer hohen Bewertung nichts entgegenzusetzten. Leider tauchen diese Momente nur vereinzelt auf und lassen den Hörer ratlos zurück. Die Band will und kann es ja eigentlich, aber die Umsetzung lässt leider zu wünschen übrig. Was bleibt, sind gute Ansätze, die leider nicht ausgespielt werden und somit keine Wertung oberhalb des Durchschnitts zulassen.
PEARL JAM waren vor allem in ihren Anfangstagen von ungeheuerlicher Relevanz. So verwundert es kaum, dass sie Anfang der 90er beim noch recht jungen MTV-Format „Unplugged“ auftreten durften. Aufgenommen wurde das Ganze am 16. März 1992 in New York in den Kaufman Astoria Studios, wenige Tage nach dem Ende ihrer US-Tournee zu ihrem Debütalbum „Ten“. Und so stammen bis auf „State Of Love And Trust” (stammt vom Soundtrack zum Film „Singles“) alle anderen Songs der CD von ihrem Multi-Millionen-Seller. Live waren PEARL JAM damals unschlagbar - auch akustisch lieferten Eddie Vedder, Stone Gossard & Co. den Beweis ab, dass sie zurecht bis heute neben NIRVANA zu den Superstars des Grunge zählen. Gute Songs mit Tiefe, emotional vorgetragen – das hat an diesem Abend perfekt gepasst und war eine der Sternstunden von MTV.
Und auch wenn es einen freut, dass man PEARL JAMs „MTV Unplugged“ endlich auf CD kriegen kann – bei MTV wurden Anno 1992 noch weitere Songs interpretiert (ein tolles NEIL YOUNG-Cover von „Rockin‘ The Free World“ sowie die beiden Zugaben „Garden“ und „Leash“ fehlen). Die hätte man hier dann doch schon mit draufpacken können. Das gibt Abzug in der B-Note. Ansonsten ist das für meine Generation eine tolle Zeitreise, als MTV noch Neues und Relevantes brachte, und Bands wie PEARL JAM zum Mainstream gehörten.
Diesen Winter wird es das erste KENNY WAYNE SHEPHERD-Konzert-Video geben. „Straight To You: Live“ wird am 27.11.2020 veröffentlicht.
“Die Nachfrage gibt es schon sehr lange”, erklärt SHEPHERD. “Seit Jahrzehnten bitten uns die Leute, eine Live-Konzert-Aufnahme zu machen, aber wir haben uns in all den Jahren sehr auf die Arbeit im Studio konzentriert. Jetzt, wo der Live-Sektor zum Stillstand gekommen ist, wollten wir als Band dem Wunsch der Fans endlich nachkommen.“
Nach dem Video zu „Woman Like You“, gibt es jetzt mit "Diamonds & Gold" einen weiteren Track vorab:
Ska-Punk, Brass-Punk! Kopie von FEINE SAHNE FISCHFILET, Klingen wie DIE TOTEN HOSEN (das gewitzte „Drei Vor Fünf Vor Zwölf“) mit Bläsern! Sie singen gegen Rechts, gegen Nazis, Juden- und Türkenhass, gegen Alltags-Sexismus, gegen alles Mögliche! 100 KILO HERZ nennen Herrn Wiebusch und kriegen Besuch von Planlos-Pino („Scheren Fressen“), Texte sind unpeinlich, manchmal gar überraschend. Und Rodi kann natürlich nicht wirklich singen, genauso wenig wie Monchi oder Campino. Die Musik ist erwartbar, und Kritiker dürften es sogar kalkuliert nennen. Oder Punks werfen den Leipzigern Mainstream und metallisierte Gelegenheits-Punk-Hörer chronische Verpoppung vor. Nämlich. Kann „man“ alles sagen. Muss man aber nicht. Denn an „Stadt Land Flucht“ muss der Hörer unbedingt mit dem Herzen rangehen und eventuell vorhandene Klischees über Bord werfen. In Hamburg ist auch nicht jeder Schanzengänger ein Hipster, und das trifft so ähnlich auch auf die sächsische Messestadt zu. Und wer nun sagt, derartige Bands atmen nur heiße Luft aus, anstatt etwas zu ändern, dem rufe ich zu: Fickt euch! Jedes, wirklich jedes Bundesland muss mindestens eine Band mit diesem Verve haben, egal, ob Mainstream oder nicht. Dann schunkeln vielleicht nicht nur Rock-Im-Park-Wochenendrockpunk-Metaller zu poppigem Punk und machen sich Gedanken.... Und abseits der löblichen Polit-Punk-Message haben 100 KILO HERZ etwas, was FSF und zumindest früher auch die Hosen ausmacht(e): Richtig coole, simple Melodie, die Nickelbrillen-Feuilletonisten sicherlich als primitiv herabwürdigen, weil diese nicht erkennen, wie viele andere Herzen diese Hymnen wärmen. Flott ist das zudem meistens auch, und echte Peinlichkeiten (wie viele neue Hosen-Horror-Songs) bleiben einem auch erspart. Alles wirkt irgendwie liebenswert. Sie singen gegen so Vieles und klingen dabei ungeheuer positiv und machen irre gute Laune. Da fällt mir ein, ich muss mal wieder nach Connewitz und endlich mal zu Roter Stern!
FORSAKEN AGE haben ein neues, offizielles Lyrics-Video zu "Raven's Cry" veröffentlicht:
Der Song ist auf dem neuen Album "Heavy Metal Nightmare" enthalten, welches am 06. November 2020 auf CD und Vinyl über Pure Steel Publishing veröffentlicht wird. Das Album wird mit einer Auflage von 300 schwarzen Exemplaren und Insert auf Vinyl erscheinen.
Line-Up:
Chrissy Scarfe – vocals
Billy Freeman – guitars, backing vocals
Lee Scarfe – bass, backing vocals
Aidan MacNaughton – guitars
Tam Cramer – drums
Special Guest:
Tim "Ripper" Owens – on vocals
Written by FORSAKEN AGE
Recorded, mixed and produced by Dave Rhodes at Depot Sound Studio, Devonport Auckland, New Zealand
Mastered by Luke Finlay - Primal Mastering
Lyric video courtesy of Absynthe Moon Films
DIAMOND HEAD veröffentlichen das 40th Anniversary Re-Recording"Lightning To The Nations" am 27. November 2020. Mit "Am I Evil?" gibt es jetzt ein weiteres, offizielles Video vorab:
Auf dem Album wird man zusätzlich mit vier Cover-Versionen beglückt – Hommage an LED ZEPPELIN, JUDAS PRIEST, DEEP PURPLE und METALLICA. Da DIAMOND HEAD schon sehr früh METALLICAs Karriere beeinflussten, findet sich auch ein Cover von "No Remorse".