Review:

Heavy Metal Nightmare

(FORSAKEN AGE)

In Sachen Heavy Metal sind FORSAKEN AGE bereits seit 2009 in Neuseeland unterwegs. Frontfrau Chrissy und ihre vier Mitstreiter haben sich dem klassischen Metal verschrieben, der gerne auch Ausflüge gen NWOBHM unternimmt, und der bis dato auf einem Longplayer und einer EP unter die Leute gebracht wurde.

Das Songwriting ist leider nicht besonders ausgefallen und bedient sich hauptsächlich der geläufigen Schemata. Gut, bei dieser Stilrichtung erwarte ich auch keine progressiven Einflüsse, und die 11 Songs funktionieren ja auch alle in ihrem enggestrickten Schema F. Die Refrains sind allesamt sehr eingängig gehalten und laden zum gemeinsamen Mitsingen ein. Hier muss nicht viel nachgedacht werden, da die Songs einfach selbsterklärend sind. „Raven`s Cry“ und „Heavy Metal Nightmare“ sind beispielsweise Stücke, die tief aus der Klischee-Schublade ausgegraben worden sind, und bei denen man tatsächlich schon jedes einzelne Riff und jeden Gesangston im Voraus kennt. Bei „Raven`s Cry“ hat sich sogar Prominenz eingeschlichen. Der Ripper steuert ein paar Gast-Vocals bei, wobei dies in letzter Zeit ziemlich oft geschieht. Der Ex-JUDAS PRIEST-Frontman braucht scheinbar ein paar Dollar in der Kasse. Endgültig scheitert „Heavy Metal Nightmare“ aber nicht an den Kompositionen oder an den technischen Fähigkeiten der Band. Leider passt der Gesang von Chrissy nicht zu einer Heavy Metal-Band. Die Vocals sind viel zu zahm und erinnern mehr an einen Kirchenchor - ganz selten probiert sie sich als Rockröhre ("Heavy Metal Nightmare"), aber dies auch nur im Amateurbereich. Bestes Beispiel für die Harmlosigkeit der Musik ist „Ride On“, welches wirklich nichts mehr mit Rebellentum oder Leather & Steel zu tun hat. So handzahm hat noch nie eine Band einen Metal-Song interpretiert, und der Gesang klingt nach Bibelschule und reicht eventuell noch für eine x-beliebige Cover-Band.

Ein paar gute Momente hat die Scheibe auch. Musikalisch ist „Running In The Dark“ schon ganz guter Durchschnitt, aber dann dieser Gesang… Nö, ich revidiere, es gibt doch keine guten Momente. Damit wir ein stimmiges Gesamtergebnis haben, wurde bei der Produktion auch geschlampt. Haben wir es hier wirklich mit zwei Gitarren zu tun? Ich höre das nicht raus. Ach, was soll ich sagen? Die Scheibe ist leider nicht mal mehr unterer Durchschnitt, und ich kann da jetzt auch wirklich nichts mehr schönreden. Es gibt einfach nichts Positives zu berichten. Eventuell das Cover-Artwork? Nö, das ist auch scheiße.

 

Heavy Metal Nightmare


Cover - Heavy Metal Nightmare Band:

FORSAKEN AGE


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 42:7 (CD)
Label: Pure Steel Records
Vertrieb: Soulfood