Eigentlich ist am Rhein alles beim Alten geblieben: Power machen Old-School-Thrash mit sehr tüchtigen Slayer-Zitaten und machen optisch ein bisschen auf Misfits. Und doch hat sich bei den Rheinländern einiges getan. Die Songs wirken (trotz der enormen Slayer-Schlagseite) rund, die Jungs haben es tatsächlich fertig gebracht, Ohrwürmer zu kreieren, die man nicht mehr aus den Lauschern bekommt. Ein Großteil an den Loorbeeren verdeíent sich hier sicherlich Sänger Stef, der nun kein ausgebildeter Sänger ist (muss er ja auch nicht), aber über eine höchst wieder erkennbare Stimme verfügt und mich an eine Mischung Tom G. Warrior, Rippchen und Schmierle erinnert. Außerdem ist der Sound ist wesentlich besser als auf dem Vorgänger, transportiert die simpel-rauen Songs prima in die Audio-Anlagen des Thrash-Klientels. Schließlich ist die Scheibe mit fettem Booklet und allem Pipapo fein ausgestattet, so dass Thrasher acht Euro hier gut anlegen können. Eine Steigerung ist den Herrschaften hier hundertprozentig gelungen.
Die Schwaben machen (symphonischen) Black Metal mit Keyboard und deutschen Texten. Das mit dem Tasteninstrument ist aber okay, es nimmt eher untermalende Aufgaben wahr als - wie ein wirklich vollwertiges Instrument - im Vordergrund alles zuzukleistern. Das mit den deutschen Texten ist in meinen Ohren das größere Problem. Mir scheint das Ganze stellenweise ein wenig holprig, allerdings ist das wirklich absolute Geschmackssache (und viele englische Texte klängen bei echtem Verständnis wahrscheinlich wesentlich bekloppter). Musikalisch hingegen steht eine ordentliche Black-Metal-Scheibe zu Buche, die über alle Zweifel erhaben ist. Wobei sich der Schlagzeugsound irgendwie ein wenig künstlich anhört. Und die Band über eine typische Kratze-Kreisch-Stimme (die auch manchmal ein wenig tiefer grunzt) verfügt. Aber egal, es gibt nicht ganz unkomplizierte Stücke (manchmal wie "Schreie verhallen ungehört" fast schon ein wenig proggy) zu hören, niemals langweilig, aber auch niemals zu konstruiert. Für das Album, das zweite nach dem 2001-er Output "Lifthrasil", sollte man sich auf jeden Fall viel Zeit nehmen, um ihm nicht Unrecht zu tun. Denn man bedenke: Supreme Chaos Records können nicht irren. Auch nicht mit "Vor dem Sturm".
"Death Of Heaven" heißt der erste Song und erinnert zumindest bis der Gesang einsetzt komplett an Slayer und macht auch später vom Riffing her den Genre-Königen alle Ehre. INFERNÄL MÄJESTY haben mit "None Shall Defy" ein Referenz-Album hingelegt, aber nie wieder an den "Erfolg" der Scheibe anknüpfen können. Und dann habe ich ganz persönlich auch noch ein Faible für Kanada und seine Bands. Beste Voraussetzungen also. Oder hohe Erwartungen ... Die werden aber nur zum Teil erfüllt. Die Canucks legen ein ordentliches Thrash-Album vor, ordentlich aber eben nicht weltbewegend. Und letztlich klingt es mir auch ein wenig zu sehr nach den Jungs aus L.A. Sei’s drum, Die Stimme hat Charisma, die thrashenden Titel rocken, haben Melodie und Aggressivität - sauber gearbeiteter Prügel-Metal eben. Aber ich habe zwei Probleme: Erstens frage ich mich, warum eine Band ihren Legendenstatus aufs Spiel setzt mit einem Album gehobenen Durchschnitts und zweitens frage ich mich, warum eine Kapelle nicht wenigstens ihrem eigenen Stil treu bleibt, sondern sich so sehr an andere Bands (genauer gesagt Slayer) annähert? Naja, längerer Rede, kurzer Sinn: Thrasher mit Old-School-Vorlieben müssen die Scheibe haben, alle anderen könnten mal reinhören.
"Lieder Die Das Leben Schreibte" schon alleine der Titel dürfte verraten, daß man auf einer solcher DVD nicht zwingend kulturell hochwertiges Unterhaltungsmaterial findet. Obwohl man es eigentlich doch findet - denn unterhaltsam ist das Teil auf alle mal. Onkel Tom - Angelripper und Frontkanone von SODOM macht nun bekanntlich schon einige Jährchen spassiges Liedgut, mit trinkfesten Texten und dazu einer Portion Heavy Metal. Mal ganz ehrlich: wer hat denn noch nie im Suff "Es gibt kein Bier auf Hawaii" oder "Trink, Brüderlein Trink" von Onkel Tom angestimmt und lautstark mitgröhlt....
Auf dieser wirklich qualitativ hochwertigen DVD gibts u.a. die Live-Filmmitschnitte des letztjährigen WACKEN OPEN AIRS. Die Bild und Tonqualität bei diesen Aufnahmen ist natürlich allererste Sahne.
Aber es gibt auch andere Szenen: Proberaumaufnahmen, Kampftrinken mit Onkel Tom in Wacken auf der Bühne. Highlight jedoch Toms Besuch in der Diebels Brauerei mit anschliessendem Gig - mit kleinen UnterBRECHUNGEN....
Besonders gelungen gilt die Menüführung der DVD. Eine geöffnete Kühlschranktür mit etlichen Flaschen Diebels als einzelne Menüpunkte. Bei Anwahl ertönt ein wohlliebendes "Plop".
Bei dem ganzen Blödsinn ist nicht zu vergessen, daß wir auch ein Making Of, sowie das Video ansich von "Bon Scott hab ich noch live gesehen" dabei haben. Feine Sache das!
Ausschnitte aus Viva´s METALLA - mit dem guten alten ADAM TURTLE zu Gast bei Onkel Tom am Ballermann 6 wirkt schon sehr nostalgisch.
Doch an dieser Stelle muss ich auch noch ganz dringend von dieser DVD ab raten. Sie steigert definitv den Alkoholkonsum zu Hause. Ich hab mir das Ding jetzt schon drei mal angeschaut - und jedesmal musste ich dazu ein Bierchen köpfen.... Also gebt Acht....
Das schöne Irland ist auf der metallischen Landkarte bisher nicht stark vertreten. Nun schickt sich eine noch kaum bekannte Power Metal - Band namens SCAVENGER an, dem zumindest ein wenig Abhilfe zu schaffen. Los geht’s mit dem siebenminütigen "On The Outside", das dreist, aber cool mit SAVATAGE’s "Power Of The Night" - Riff durchstartet. "Storm Warning" geht als gute, groovige und rotzige Hymne durch, "Ethereal Journey" kommt als Halbballade daher, während "Prisoner Of Time" erneut gut durch die Botanik rockt. Mit "Unstoppable Motion" hat sich ein kurzes, psychedelisches Instrumental eingeschlichen und "Daydream In Dystopia" markiert den schleppenden, doomigen Abschluss einer guten Platte, die erfreulich authentisch, aber von den Kompositionen her ein wenig unausgereift klingt. Die sehr erdige und rohe Produktion ("Demo - Qualität" trifft es ganz gut…) kommt zumindest Sänger Peter Dunne zugute, der einen rotzigen, fast schon punkigen Gesangsstil preisgibt, aber noch etwas monoton grölt. Die (alten!) SAVATAGE - Anleihen ziehen sich durch die gesamte Platte und sollten Power Metal - Freaks alter Schule durchaus gefallen. Ungeklärt bleibt für mich am Ende nur, warum die sechs (teilweise überlangen) Songs, die auf dem Album vertreten sind, nur etwas über eine halbe Stunde füllen und man noch einen "Bonustrack" ans Ende gesetzt hat, um damit letztendlich auf gut 43 Minuten Spielzeit zu kommen. Ob das im Sinne des Erfinders ist…?