Am 15.November erscheint mit "Royally Stuffed" die erste DVD der norwegischen Rock´n Roller GLUECIFER. Den Hauptteil bildet ein 75 minütiges Konzert aus Bergen (Norwegen) vom Mai diesen Jahres. Desweiteren sind die knapp 3 Stunden Gesamtspielzeit gefüllt mit Interviews, Backstagestories, acht Videos der Band und den üblichen Spielereien wenn eine Kamera dabei ist. Wer darauf nicht warten möchte, kann GLUECIFER vielleicht schon vorher sehen: Ihre Tour in Deutschland startet am 11. November in Hamburg.
Die deutsche Plattenfirma von SLIPKNOT, das in Köln ansässige Label Roadrunner Records, versteigert für einen guten Zweck einen Mercedes 260 SE. Der mattschwarze Wagen wurde auf der diesjährigen Promotour und etlichen Konzerten und Festivals zu Promozwecken durchs Land kutschiert. Wer Interesse hat das sicherlich auffallende Gefährt sein Eigen zu nennen, sollte einen Blick auf die Versteigerung bei Ebay werfen.
Das Label Pulsar Light Records erweitert seinen Stall um zwei Bands. Die österreichischen Dark Industrial Metaller H8 stehen mit "Dressed With Scars" in den Startlöchern. Die argentinischen MASTIFAL warten mit "From The Darkness" auf ihren Einsatz, zu Hören gibt es dort Thrash Metal im Stil der 80er.
Die belgischen Old School Death Metaller SUHRIM werden ihr Anfang April aufgenommenes neues Album "The Cunt Collector" am 25.10.2004 via Pulsar Light Records unters Volk bringen. Bassist Johan hält die Songs für "raw, brutal, sick and heavier then ever".
Die Israelis ORPHANED LAND haben den Videoclip zu "Ocean Land" abgedreht. Sechs Monate nach dem Erscheinen ihres Albums "Mabool - The Story Of The Three Sons Of Seven" und siebeneinhalb Jahre nach ihrem Debüt stand die Band das allererste Mal vor der Kamera, "Ocean Land" wird aus dem immer noch aktuellen letzten Album ausgekoppelt. Lustige Schilderungen des Drehablaufs von Sänger Kobi Farhi am, im und unter Wasser findet ihr auf der Homepage der Band, www.orphaned-land.com.
Mensch, aufgenommen im Berno Studio, Schweden! Feiner schwedischer Death Metal, das wär’ geil. Aber Satz mit X - AXIS OF ADVANCE klingen mitnichten nach der kanadischen Ausgabe von DISMEMBER, sondern wie ein räudiger Bastard aus AGATHOCLES, ENTOMBED und MAYHEM - grinding Black Metal, wie’s auf ihrer Website so schön heißt. Im Klartext bedeutet das einfach richtig schwedisch klingende Gitarren, die teilweise 1:1 von DISMEMBER… inspiriert… wurden. Dazu chaotische Drums, die sich in Blast-Parts am wohlsten fühlen zu scheinen und ein Vokalakrobat, der sich richtig schön die Seele aus dem Leib kotzt und wie Mika Lutinen an einem verdammt schlechten Tag klingt. Das ballert alles ordentlich nach vorne und klingt entsprechend aufgedreht auch ganz geil. Nur geht auf die Dauer die Abwechslung ein wenig flöten und die Songs werden mehr und mehr zu einer gesichtslosen Einheit, die ziemlich auffällig immer den gleichen Strukturen im Aufbau folgt. Ganz nett und für Freunde kranken Geprügels sicher mal ein Ohr wert, aber keine Mucke für jeden Tag.
SHADOWS FALL haben mit ihren letzten beiden Alben mächtig Staub aufgewirbelt und sich als der hoffnungsvollsten Bands der Ostküsten-Offensive (zusammen mit KILLSWITCH ENGAGE und UNEARTH) einen Namen gemacht. Mehr als 100.000 verkaufte "The Art Of Balance"-Scheiben sprechen Bände - SHADOWS FALL waren die erste Band von Century Media, die das geschafft hat. Die Videos zu "Destroyer Of Senses" und "Thoughts Without Words" liefen in den einschlägigen Sendungen hoch und runter und sind mittlerweile in meinen absoluten Top Ten gelandet.
Da sind die Erwartungen, Wünsche, Ansprüche an den Nachfolger verdammt hoch…
"The War Within" hat einige Durchläufe gebraucht und nicht sofort (wie sein Vorgänger das tat) gezündet, aber mittlerweile bin ich von der Klasse der Scheibe mehr als überzeugt. Die Amis um Mega-Dreddie Brian Fair (gleichzeitig auch einer der wenigen Männer mit Arschgeweih) sind ein Stück melodischer geworden und berufen sich öfter auf ihre Wurzeln im klassischen Heavy Metal, wenn die Jungs bei "Stillness" vor sich hinrocken, klingen sie original nach IRON MAIDEN. Die mittlerweile typischen Parts sind aber keineswegs verschwunden, sondern wurden in den facettenreicheren Gesamtsound der neuen Scheibe perfekt integriert. Super-eingängig sind die neuen Songs durch die Bank, was man bei "The Power Of I And I" und dem Knaller-Song der Scheibe, "Inspiration On Demand" am deutlichsten spürt - zweimal hören und man kann mindestens den genialen Chorus mitsingen. Dieser Chorus beinhaltet auch die Backing Shouts der beiden Gitarrenhexer, die insgesamt viel öfter mal ans Mikro dürfen und so neben ihren melodisch-brutalen Riffs noch einen großen Teil zum unverwechselbaren SHADOWS FALL-Sound beisteuern. Brian Fair experimentiert mit seiner Stimme und traut sich öfter mal aus dem Aggro-Bereich raus und in cleane, fast schon zerbrechliche Bereiche rein. "The War Within" ist eine dieser Scheiben, die man nach und nach aufsaugt und die sich dann im Hirn festbeißen. Eingängig, brutal, melodisch, emotional - einfach nur geil, geil, geil! Ein mehr als würdiger Nachfolger einer Ausnahmescheibe und definitiv eine der Platten des Jahres! Danke!
Zusammen mit den ehemaligen VICIOUS RUMORS - Recken Dave Starr (Bass) und Larry Howe (Drums) im Gepäck, meldet sich der gute David T. Chastain nach nunmehr sieben Jahren mit einem neuen Studiowerk zurück. Am Mikro ist nach wie vor Kate French zu hören, die seinerzeit Leather Leone ablöste. Ein viel versprechendes Line - Up also, von dem man eigentlich einen Knaller erwarten kann. Der ist "In An Outrage" dann leider doch nicht geworden, obwohl sicher viele Fans geifernd auf dieses Werk gewartet haben. Auffällig ist sofort die stampfende Rhythmusarbeit und der tierische Groove, den die Band auf dem gesamten Album erzeugt. Mrs. (wollen wir’s doch nicht hoffen…) French veredelt die Songs mit ihrer herrlich rauen, teilweise schon fiesen Stimme, schafft es aber nicht immer, die wenig einprägsamen Kompositionen mit Leben zu erfüllen. Und genau bei den Songs liegt dann auch das Hauptproblem: alle Stücke sind zwar überdurchschnittlich gut, jedoch reichlich uninspiriert und dümpeln ohne große Höhepunkte vor sich hin. Hinzu kommt die schwache Produktion, die die Songs recht kraftlos klingen lässt und Kate’s Stimme etwas unterbuttert. Dem gegenüber stehen jedoch die eingangs erwähnte, tolle Rhythmusarbeit und die sehr guten Gitarrenharmonien, die das Album am Ende doch noch deutlich aus dem Mittelmaß heben. Mit besserem Songwriting und einer zeitgemäßeren Produktion hätte das Album ein Comeback nach Maß werden können. Als Anspieltipps seien der Titelsong und das rotzige "Lucky To Be Alive" genannt, die einen guten Querschnitt der Scheibe wiedergeben. Hier wäre wirklich mehr drin gewesen.
Man nehme leicht psychedelischen Power Metal der Marke NEVERMORE, füge etwas FEAR FACTORY und neuere PARADISE LOST (ab "One Second") hinzu und garniere alles mit einer gehörigen Portion Schwedentod, wie ihn IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY (speziell in Sachen Vocals) spielen. Das ganze könnte entsprechend wüst, unausgegoren und konstruiert klingen, aber wie durch ein Wunder schaffen es MERCENARY, daraus einen tödlichen, geilen Cocktail zu mixen, der sofort hängen bleibt. Nun, wer an Wunder glaubt, soll das bitte tun, aber bei den Herren hier würde ich einfach alles auf Können zurückführen, da das gesamte Album wie aus einem Guss klingt und schlichtweg vom ersten bis zum letzten Ton tierischen Spaß bereitet. "11 Dreams" pendelt zwischen brachialen Parts und verträumten Passagen hin und her, wobei Dynamik großgeschrieben wird; sogar balladeske Piano - Parts lassen sich ausmachen ("Times Without Changes"). Hört Euch einfach Songs wie den heftigen Opener "World Hate Center", die bombastischen, überlangen (keine Seltenheit auf der Scheibe) "Supremacy v2.0" und "Loneliness" oder das hymnische "Sharpen The Edge" (super!) an und kippt begeistert aus den Latschen. Dazu kommt, dass die Dänen mit dem Titelsong (der totale Hammer !!!) und dem megaeingängigen Superhit "Music Non Stop" (erinnert etwas an PARADISE LOST’s "Say Just Words") zwei der genialsten Songs des Jahres im Gepäck haben, die man einfach auf sich wirken lassen muss. Ich hab’s getan und bin zu der Überzeugung gekommen, dass man modern ausgerichteten Metal stilistisch nicht packender gestalten kann. Dazu gesellt sich im Falle MERCENARY noch das ungeheure Songwriting - Talent und fertig ist ein Album, das man wahrlich nicht alle Tage zu hören bekommt. Prog meets Power, Atmosphäre meets Brechstange! Eine Platte, die man ausnahmsweise mal allen Zielgruppen (Ok, reine Old Schooler ausgenommen…) empfehlen kann und die wahnsinnige Lust auf mehr bereitet. Zugreifen!