Interview Moin Mike! "Embrace Solitude” hat ja ziemlich gute Resonanz bekommen, was man an den vielen positiven Reviews auf eurer Website sehen kann. Das Album scheint sich also ganz zu machen, was?
Es läuft ziemlich gut - unser Debüt ist neben Europa auch in Japan und Südkorea schon länger erhältlich und seit kurzem auch in den USA. Wir sind sehr zufrieden mit den ganzen guten Reaktionen, die wir bekommen.
Zwischem eurem ersten (und einzigen) Demo und dem Debütalbum "Embrace Solitude” lagen drei Jahre - wie kam es zu dieser langen Pause?
Wir haben unsere Demo-CD im September 2001 aufgenommen, einen Tag nachdem wir unseren ersten gemeinsamen Gig gespielt hatten. Die Band existierte da erst ein paar Monate im kompletten Line-Up. Das Demo haben wir nur eingespielt, um auf uns aufmerksam zu machen und wolten es eigentlich nicht veröffentlichen, aber die Leute fragten ummer wieder danach. Also taten wir es. Danach fingen wir an, mehr und mehr Shows zu spielen und neue Songs entstanden einfach so. Wir haben um die 20 Songs geschrieben und uns Ende 2002 entschieden, welche davon auf unser Debütalbum kommen soll. Die Zeit war reif, um etwas aufzunehmen und wir hatten auch das Geld, um ein Studio zu buchen. Nachdem wir uns einige Wochen umgeschaut hatten, um ein Studio zu finden, das zu uns past, haben wir ein vernünftiges gefunden, gebucht und die Aufnahmen im Mai 2003 gestartet. Im September 2003, zwei Jahre nach unserem Demo, haben wir den endgültigen Mix bekommen und begannen, Promos zu verschiedenen Labels zu schicken. Es mußte nur noch gemastert werden. Im Januar 2004 haben wir uns mit den Jungs von Garden Of Exile Records getroffen, woraus ein Plattenvertrag entstand und unsere Bänder wurden zu Tue Madsen nach Dänemark für den letzten Schliff geschickt. Im April 2004 hat "Embrace Solitude” das Licht der Welt bei Garden Of Exile Records gesehen. Also nur zweieinhalb Jahre haha.
Gibt es hinter dem Albumtitel eine tiefere Bedeutung? Wovon handeln die Texte und wie wichtig sind sie für euch? Habt ihr eine Art Botschaft, die ihr verbreiten wollt?
Der Titel "Embrace Solitude” bleibt für jeden offen, er kann in einer Menge verschiedener Wege interpretiert werden. In den Texten geht es hauptsächlich darum, wie man mit seinem Leben umgeht, ein ewiger Kampf, den man aber niemals aufgeben und sich nicht unterkriegen lassen darf. Freundschaft wird zu Feindschaft, Narben aus der Vergangenheit, Verrat und so weiter.
Ich weiß nicht, ob wir eine Botschaft verbreiten, wirklich nicht. Ich versuche einfach nur, eine Menge negativer Energie aus mir raus, aus meinem Bauch zu lassen. Es kommt immer darauf an, wieviel Scheiße man im Leben gesehen hat, aber man sollte immer das Beste aus jeder Situation machen. Never give in, never give up!
Euer Name und Logo haben mich zuerst an eine HipHop-Band denken lassen. Auf eurem Demo ist eine andere Version eures Logos zu sehen, warum habt ihr das verändert? Was steckt hinter dem Bandnamen?
Als wir das Demo aufnahmen, hatten wir noch kein Logo und der Bandname war erst einen Monat alt. Deswegen haben wir auf der Demo-CD nur einen einfachen Schriftzug.
Unser Drummer Roy kam dann eines Tages mit dem neuen Logo an, das wir wegen seines urbanen Stils mochten. Und wir wollten keine Metal-mäßiges Logo. 37 STABWOUNDZ ist ein metaphorischer Name: jeder Messerstich repräsentiert einen einschneidenden Event im Leben wie Tod, Verrat in einer Freundschaft, Mißbrauch, Narben oder Einsamkeit. You name it...
Für meinen Geschmack sind die Vocals auf "Embrace Solitude” ein wenig zu weit im Hintergrund, was schade ist, da du eine sehr coole Stimm hast, sie hätte nur ein wenig lauter sein können. Bist du mit der Produktion zufrieden? Wo habt ihr das Album eigentlich aufgenommen?
Ich finde das Ergebnis der Aufnahmen ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass uns nur ein kleines Budget zur Verfügung stand. Natürlich gibt es einige Dinge, die wir im Nachhinein gerne ändern würden, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden mit der Aufnahme. Wir haben "Embrace Solitude” in Studio Stilletools aufgenommen und abgemischt, während Tue Madsen, wie schon vorhin gesagt, das Mastern übernommen hat.
Eure Musik scheint sehr Mid Tempo-basiert zu sein, mir fehlten ein paar durchgehend schnelle Songs auf eurer Scheibe. Dadurch habt ihr für meinen Geschmack einiges an Druck und Power verloren. War es geplant, dass jeder Song im Mid Tempo bleibt oder passierte es einfach während des Songwritings?
Es nahm einfach diesen Weg, wir dachten nicht speziell in Mid Tempo- oder schnellen Songs. Vielleicht ist das ja etwas, das beim nächsten Album passiert *lacht*.
Was unterscheidet 37 STABWOUNDZ deiner Meinung von anderen Metalcore-Bands? Würdet ihr euch überhaupt als Metalcore-Band bezeichnen?
Der größte Unterschied liegt sicher darin, dass wir mehr von Bands wie PANTERA oder alten MACHINE HEAD beeinflußt sind, während bei den anderen Bands mehr SLAYER oder schwedischer Metal die größten Einflüsse waren. Aber sehen wir uns als Metalcore-Band? Ich weiß es nicht. Wir sehen 37 STABWOUNDZ mehr als Metal-Band mit Gewicht und Mentalität im Hardcore. Also ja, vielleicht könnte man uns deshalb als Metalcore bezeichnen.
Habt ihr schon einmal außerhalb von Holland/ Belgien gespielt? Auf eurer
Website konnte ich keine Dates im Ausland finden? Habt ihr eine Tour geplant? Wäre es für euch überhaupt möglich, eine volle Europa-Tour zu spielen?
Wir haben tatsächlich einige Gigs in Deutschland gespielt, aber hauptsächlich spielen wir in Holland Shows, sowie eine Handvoll in Belgien. Aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Und ob es für uns möglich ist, zu touren? Ich denke schon, aber wir müssen uns dem Rest Europas erst noch beweisen. Wir arbeiten definitiv hart daran, auch außerhalb Hollands auf die Bühne zu kommen.
Steht ihr mit anderen Bands in Kontakt? Gibt es bei euch ein Szene, zu der ihr euch rechnen würdet?
Wir sind guten Freunde von BORN FROM PAIN, die kommen aus der gleichen Ecke wie wir. Es gibt eine Menge Bands in Holland, die wir kennen und mit denen wir befreundet sind. Wir zählen uns zur MOC-Szene, die unsere lokale Szene ist.
Was sind eure Pläne für den Rest diesen Jahres und für 2005?
Wir arbeiten an einem Videoclip und schreiben neue Songs für das nächste Album. Im Januar 2005 wollen wir dann durch Spanien und Portugal touren. Es ist viel Arbeit und wird im nächsten Jahr viel passieren.
Und letzte Worte?
We would like to thank Metal Inside for this interview. For everybody who is interested, take a peak at www.37stabwoundz.com and hopefully we’ll see you at one of our future shows in Germany and abroad.
Konzert:
God Dethroned, Fallen Saints, Desolation – Hamburg, Headbangers Ballroom
Konzert vom DESOLATION aus Hannover und um zu durften an diesem Freitag abend ein
denkwürdiges Debüt in der Hansestadt feiern. Der Headliner GOD DETHRONED
rollte um diese Zeit wohl erst knapp auf dem deutschen Abschnitt der
Autobahn zwischen Groningen und Hamburg. Trotzdem war es schon
erstaunlich voll im Headbangers Ballroom, und das wegen seiner "Stiff
Upper Lip" verschriene Hamburger Publikum ging vom ersten Song an ab wie
Schmitts Katze und es war schwer, in der ersten Reihe einen Platz zum
Haare schütteln zu ergattern. Die Setlist war geschickt auf das
Härteniveau der anderen beiden Bands zugeschnitten, mit Ausnahme des
epischen "Apocalennium" und seinem furiosen Wechsel zwischen Keyboarder
Sebastian Thomas tiefer und Johannes Bergmanns eher bellender Stimme zum
Einstieg und dem ebenfalls eher melodischen Track "Salvation Paradox",
der auf verschiedenen Untergrund-Samplern vertreten war, knüppelte und
ballerte die Band drauf los. Ex-Basser Kai Mühlenbruch grinste bei
diesem Handstreich mit seinen früheren Bandkumpels um die Wette, hatte
er sich doch erst in den vergangenen Tagen die Gitarrenparts
draufgeschafft. (laetti)
Nach guter Aufwärm-Übung hatten die norddeutschen FALLEN SAINTS leichtes Spiel. Sie hatten eine Chance und nutzten sie. Mit ihrem Amon-Amarth-getränkten Sound brachten Sie Füße zum Tippeln und Haare zum Schütteln, der charismatische Sänger Olli tat ein Übriges. Sie spielten die Songs ihrer aktuellen CD "The Source Of Decease" und machten gehörigen Appetit auf den Nachfolger. "River Remains" und "God Of Warcry" vernahmic als Titel der neuen, aber in der typischen "FS"-Tradition stehenden Titel. Machten Bock, die Jungs.
Was man ohne Zaudern auch von den Herren aus Groningen namens GOD DETHRONED sagen kann. Henri Sattler hatte diesmal eine neue Crew dabei - Isaac Delahaye hat ja Jens an der Gitarre abgelöst und uns aller Beef ist nicht mehr dabei (Schnuff). Aber der kleine Henke macht am Bass ebenfalls eine vorzügliche Figur. Und dass songtechnisch bei den Holländern eh alles im grünen Bereich ist, ist doch wohl klar. "The Warcult" eröffente einen amtlichen Gig, der kaum Wünsche offen ließ. Beispiele? "Art Of Immolation", "Boiling Blood", "Into The Lungs Of HelL", die Vampir-Villa und und und - Kurzum: Kill after Kill. Mit dem slyer-lastigen Nihilism” und "Sigma Enigma” kamen zwei erstklassige Songs aus dem neuen, in Kürze erscheinenden "´The Lair Of The White Worm" zu Ballroom-Ehren. Auch prima. Dann noch nen flotten Dreier zur Zugabe: "Coloseum Serenades", "Arch Enemy Spain" (auch vom weißen Wurm) sowie "Serpent King" machten das Maß voll. Was übrigens auch der sympathische Henri tat - im übertragenen Sinne, er mishte sich unters Volk, schmiss ne Riesenrunde und bewies, dass nicht alle Holländer so unangenehm wie sie beim Fußball tun;-). Jedenfalls zeigte der Auftritt, dass GOD DETHRONED mitnichten ein Solo-Projekt mit Begleitung darstellt, sondern eine echte Band. Und das lässt hoffen...(memme)
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Konzert:
Rush - Oberhausen, König Pilsener Arena
Konzert vom Endlich war es soweit: pünktlich zum 30. Bandgeburtstag und nach über zehn Jahren hat sich die genialste Band der Welt aufgemacht, deutsche Hallen zu füllen. So geschehen beim nationalen Tourauftakt in Oberhausen, der schätzungsweise 10000 Leute in die sehr moderne König Pilsener - Arena geführt hatte. Schon vor dem Gig waren die äußerst intelligent - witzigen Details zu erkennen, die sich RUSH seit der 2002er "Vapor Trails" - Tour auf den Leib geschneidert hatten: die laufenden Waschmaschinen, die während der Show von einem Roadie absichtlich mal bedient wurden - kurios, diverse Haushaltsgegenstände auf den Maschinen, sowie ein Süßigkeitenautomat (!), der ebenso lief. Weiterhin konnte die Band neben der atemberaubenden Lasershow ihre Leinwand auffahren, auf der nicht nur Intros etc., sondern auch zu jedem Song eine optische Untermalung möglich war - Hammer! Pünktlich um 20 Uhr ging es mit einem genialen Film los, der zuerst sämtliche Albencover als Animationen in Zusammenhang brachte, nur um dann einen alten Mann zu zeigen, der genau diesen Film geträumt hatte und nun sein Bett suchte: irre, diese Idee! Danach betraten RUSH die Bühne, um mit einem jammigen Instrumental (das mir in meiner Euphorie nicht bekannt vorkam) loszulegen, das gut als Anheizer funktionierte und das bunt gemischte Publikum (vom evil Death Metaller bis zum dick bebrillten Intellektuellen war alles vertreten) zu ersten Begeisterungsstürmen animierte. Was einfach einzigartig für eine Band dieser Größenordnung erschien, war die Tatsache, dass keine aufgeblasenen Security - Hohlbirnen vor der Bühne zu sehen waren. Zwischen Publikum und Band klaffte lediglich der etwa zwei Meter breite Fotograben. Weiterhin fiel der unglaublich gute Sound auf, der auch direkt vor der Bühne nicht unterging und jede Feinheit erkennen ließ. "The Spirit Of Radio" war dann der perfekte Opener einer Setlist aus Jahrhundertsongs, wobei man nicht einfach den "Rio" - Set herunterspielte, sondern viele Tracks austauschte. Endlich wieder dabei waren Göttergaben wie "Subdivisions" (aaaaarrrrrggggghhhhh!!!!!), "Mystic Rhythms" (Herzinfarkt!) und "Red Barchetta" (Schlaganfall auch noch!). Die unglaublichen spielerischen Fähigkeiten der drei Musiker stehen seit jeher im Kontrast zu der Leichtigkeit, mit der die Herren die Stücke intonieren. Man sieht und hört die wahrscheinlich perfekteste Band der Welt, glaubt aber, in Sachen bodenständiger Spielfreude eine Provinz - Abi - Band vor sich zu haben. Fantastisch! Alex Lifeson und Geddy Lee bleibt trotz ihrer "Arbeit" immer noch genug Raum für allerlei Faxen: der kopfwärts mittlerweile nicht mehr ganz so stark behaarte Gitarrist zog mal diverse Grimassen, simulierte einen rhythmischen Hustenanfall (bei "La Villa Strangiato") oder stellte sich bangend vor das Publikum, während der gute Geddy munter durch die Gegend hüpfte und auch mal an Mr. Lifeson’s Gitarre herumfummeln durfte. Neal Peart kam natürlich mit dem übergenialen Drumsolo "O Baterista" zum Zuge, das einem den Unterkiefer auf die Schuhe poltern ließ… Bei den Ansagen hielt sich Geddy Lee wie gewohnt zurück, bedankte sich jedoch mehrfach für das zahlreiche Erscheinen und gab zu verstehen, dass der Abend auch im Zeichen einiger Fremdkompositionen ("Millions of years old…") stehen sollte, von denen zuerst "Mr. Seeker" von THE WHO und "Heart Full Of Soul" von THE YARDBIRDS (klasse!) und später im Zugabenteil noch "Summertime Blues" (BLUE CHEER) und "Crossroads" (CREAM) gezockt wurden. Die größte Publikumsreaktion erhielt jedoch das direkt nach der 20 - minütigen Pause angestimmte "Tom Sawyer", das von der ganzen Halle mitgesungen wurde. Lediglich die Filme, die über die Leinwand liefen, kann man an dieser Stelle nicht beschreiben, da es den Rahmen sprengen würde. Wer RUSH wahlweise als Besatzung eines Raumschiffes (natürlich "Cygnus X-1" getauft…) oder als angeberische Muskelprotze in animierter Form erleben möchte, wird um einen Besuch der Tour nicht herumkommen. Nach der allerletzten Zugabe erschien dann noch einmal der alte Mann und blickte total entrüstet ins Publikum: "You want more? You really want more? 31 Songs were NOT enough???” Wahnsinn! Mehr als diese Show hätten RUSH für ihre deutschen Anhänger nicht auffahren können. Hieran muss sich JEDE verdammte Rockgröße messen lassen. Unerreichte Referenz mit Gänsehautgarantie! Vielleicht ist das mit der Raumschiffbesatzung gar nicht mal so weit hergeholt…
Setlist zum Niederknien:
Intro
Instrumental
The Spirit Of Radio
Force Ten
Animate
Subdivisions
Earthshine
Red Barchetta
Roll The Bones
Bravado
YYZ
The Trees
The Seeker
One Little Victory
Pause
Intro
Tom Sawyer
Dreamline
Secret Touch
Between The Wheels
Mystic Rhythms
Red Sector A
O Baterista
Resist
Heart Full Of Soul
2112 - Overture
The Temples Of Syrinx
La Villa Strangiato
By - Tor And The Snow Dog
Xanadu
Working Man
Zugabe:
Summertime Blues
Crossroads
Limelight
Seiten