Komische Scheibe der fleißigen Stadtstaatler. Die jungen Hamburger versuchen sich eben nicht, wie befürchtet, am Nu Metal, sondern mischen im Grunde echten Metal mit leichten Punk-/Hardcore-Anleihen. Und das zahlt sich tatsächlich aus, denn irgendwie haben die Nordlichter ein Gespür für nette Melodien. Allerdings überraschen einige Breaks, weil sie einfach holpern - aber das kann ja einer jungen Band durchaus passieren. Dafür ist der Song für eine Eigenproduktion wirklich prima gelungen. Irgendwie komme ich mit der CD aber dennoch nicht wirklich klar: Nehmen wir "Burn Out" - der Refrain kommt extrem griffig daher - aber halt auch irgendwie leierig. Oder den Opener "Agression" - auch schön eingängig, mit einem ruhigen Part, der bass-seitig die Atmo des alten Mariners aufkommen lässt. Nur dann reisst einen die Stimme El Bourbons wieder aus den Träumen - und man ist so klug wie zuvor. Bester Song: "Death Row", zwischenzeitlich ein echter Thrasher, mit klebrigem Chorus und eigentlich ständig mit Dampf nach vorne ausgestattet. Auf jeden Fall haben ILL SHOTGUN keine langweilige Nu-Metal-Platte gemacht. Und das ist ja schon mal was.
Ausnahmsweise mal eine Nachricht fürs Herz: Björn Strid von SOILWORK hat Anfang September geheiratet und jetzt die Fotos davon auf der Webseite der Band veröffentlicht. Herzlichen Glückwunsch.
Viel Zeit für die Flitterwochen hatte der Sänger anschließend nicht, SOILWORK sind seit dem 13. September im Studio, waren zunächst im Dug Out in Uppsala und sind inzwischen in Örebrö und nehmen dort unter den Fittichen von Daniel Bergstrand den Nachfolger zu "Figure Number Five" auf. Laut Studio-Tagebuch der Band geht es wohl gut voran.