Interview:

God Among Insects

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Interview Hey, wie geht’s? Wie ist der momentane Status von GOD AMONG INSECTS? Wenn ich mich richtig erinnere, hat mir Tobias im Mai in einem VOMITORY-Interview erzählt, dass GOD AMONG INSECTS nur eine Art Eintagesfliege sein sollte und ihr nur ein Album aufnehmen und eine Show spielen wolltet. Danach sollte die Band dann beerdigt werden.


Der Plan war definitiv ein Album zu machen, eine Show zu spielen and then kill the fuckin band. Aber nach dem ersten Gig haben wir gemerkt, dass wir auch noch eine Releaseparty machen müssen haha. Das sind dann schon zwei Gigs und es scheint so, als würde es weitergehen. Der Grund dafür ist ganz einfach der, dass wir so viel Spass zusammen haben, dass wir uns gefragt haben, warum machen wir eigentlich nicht weiter? Ich habe keine Ahnung, ob wir noch ein weiteres Album machen werden, das ist bisher noch kein Plan. Wenn es passiert, passiert es. Es ist hat aber keine Priorität. Wir machen jetzt erstmal weiter und sind offen für alle Gig-Angebote. Wir sind dafür bestimmt, die Welt zu beherrschen, also machen wir besser erstmal eine Weile weiter haha.


GOD AMONG INSECTS ist ein irgendwie komischer Bandname. Warum habt ihr ihn gewählt?


Es trennt uns vom Rest der DM-Bands. Wir sind Götter, sie sind Insekten. Ernsthaft, es ist einfach ein verdammt guter Bandname. Wir hätten uns auch COCKSUCKERS FROM HELL nennen können, wenn wir gewollt hätten, aber ich denke, dass GOD AMONG INSECTS hat eine etwas ernsthafteren Touch. Da steckt kein tieferer Sinn hinter, wir spielen nur puren Death Metal für unseren Spass. We just blast and dominate shit.


Das Artwork, das Cover und die Texte sind sehr "old-fashioned”. Soll das ein Tribut an die guten alten Zeiten des Death Metal sein? Ihr scheint sowohl den amerikanischen als auch den schwedischen Weg des Death Metal zu mögen, zumindest ist euer Album von beiden Arten beeinflusst...


Das ist schön zu hören, denn genau das ist Punkt, den wir ausdrücken wollten. Wir wollten der old-school-Death Metal-Szene Tribut zollen und das machen wir auch. Es gibt sicherlich Tonnen an Einflüssen aus den guten alten Tagen und von beiden Kontinenten, genau wie du sagtest. Wir alle lieben sowohl den schwedischen als auch den amerikanischen Death Metal und haben erkannt, dass momentan nicht viel passiert, also wollten wir die Leute darauf aufmerksam machen. Hoffentlich können wir einige Kids zu uns bringen und sich entscheiden, den alten Bands Respekt zu zollen. Es ist einfach unser eigenes kleines Tribut-Ding, weiß du?


Wie hat GOD AMONG INSECT begonnen? Habt ihr euch bei ein paar Bieren getroffen und euch entschlossen, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen? Oder hat einer von euch das Projekt geplant und die anderen quasi rekrutiert?


GOD AMONG INSECTS ist definitiv meine Idee. Ich kenne die anderen Typen in der Band seit einiger Zeit und wollte schon immer ein richtiges Death Metal-Projekt machen und jetzt war einfach die Zeit. Im bin happy as fuck mit den Jungs arbeiten zu können, da sie einfach super Kerle und exzellente Musiker sind.


Warum habt ihr denn im Abyss aufgenommen? Das Sunlight wäre doch viel stärker old school gewesen... Wie lange habt ihr denn bei Tommy im Studio gehockt? Ich persönlich finde die Vocals einen Tick zu leise abgemischt. Das war doch sicher nicht so geplant, oder?


Ich habe keine Idee, wie wir aufs Abyss kamen, aber irgendwie habe ich Tommy angerufen, um zu erfahren, ob er noch irgendwann freie Zeit für uns hatte. Ich glaube, wir haben auch mal drüber nachgedacht, dass Sunlight zu buchen, einfach für das old school-Feeling, aber ehrlich gesagt klingt alles aus dem Studio heutzutage wie Scheiße. Von daher verschwand die Idee verdammt schnell wieder. Das Album haben wir im Abyss in 4 Tagen eingespielt und Tommy hat das Ganze in ein paar Tagen ohne uns abgemischt. Diese Aufnahmen waren die besten, die ich bisher erlebt habe. Wir hatten keine Probleme in irgendeiner Form und Tommy ist verdammt gut, milde ausgedrückt. Wenn wir ein weiteres Album machen würden, würde ich nicht irgendwo anders hingehen.

Was die Vocals angeht: sie sind sicherlich ein wenig zu weit in den Hintergrund gerutscht, aber das ist mir egal, da ich meine Gitarre gut hören kann haha... Das ist alles, was für mich zählt.


Neben GOD AMONG INSECTS sind mit CHAOSBREED, BLOODBATH und RIBSPREADER noch weitere "Allstar”-Projekte am Start, die mehr oder weniger kürzlich neue Scheiben veröffentlicht haben. Scheint so, als würden solche Projekte in Mode kommen.. Hast du deren Alben gehört?


Ich habe natürlich alle diese Bands gehört. CHAOSBREED ist nicht so mein Ding, da ich nicht finde, dass sie auch nur ein bisschen grooven. BLOODBATH sind verdammt gut, das ist sicher. RIBSPREADER sind auch sehr nett. Ich denke nicht, dass es momentan zu viele Allstar-Bands gibt und es wäre mir auch egal, selbst wenn es eine Million davon gibt, solange sie gute Arbeit machen.


Hast du die neuen Alben der schwedischen Helden DISMEMBER, GRAVE und UNLEASHED gehört?


Sicher habe ich das. Ich habe sogar die neue DISMEMBER und GRAVE auf unserer Website www.globaldomination.se reviewed. Schaut da vorbei und lest sie euch durch. Aber soviel in Kürze: DISMEMBER klingen wie... DISMEMBER. Sie ziehen ihr Ding durch und ich habe Respekt vor ihnen, obwohl sie nicht einer meiner Faves sind. GRAVE kommen langsam in die richtige Spur zurück, finde ich, es sind einige echte Hits auf ihrem neuen Release. Die neue UNLEASHED hat mich echt überrascht, da ihre letzten 600 Alben einfach nur scheiße waren. Keine der drei Bands macht es in meine Top-10, aber wen interessiert das?


Ich denke nicht, dass du von der Mucke leben kannst, oder? Hast du jemals darüber nachgedacht, ein paar mehr Projekte zu starten und versuchen, so etwas Geld zu verdienen? Müssen ja nicht unbedingt Metal-Sachen sein, kann ja auch Reggae-Kram sein, irgendwas, was sich besser verkauft. In die selbe Richtung: kannst du dir vorstellen, Mitglied in einer Band zu sein, die acht Monate im Jahr tourt, um einigermaßen Geld zu verdienen, wie das viele US-Hardcore-Bands machen?


Ich mache nichts in der Musik für Geld, ich mache es einfach, weil ich dafür lebe. Wenn etwas Geld dabei abfällt, ist das großartig, aber ich mache das Ganze jetzt schon mein halbes Leben, ohne reich geworden zu sein haha. Es geht mir nichts ums Geld, aber etwas davon zu haben ist schon ganz cool. Wenn ich Bands starte, dann weil ich ein gutes Gefühl dabei habe, nicht aus anderen Gründen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas gutes vorzuweisen habe, veröffentliche ich es.

Ich würde niemals 8 Monate im Jahr touren, kein Chance. Das Höchste wären ein paar Wochen. Touren ist nicht sonderlich glamoröus auf diesem Level haha.


Was hältst du von Split-EPs? Wäre es möglich, dass GOD AMON INSECTS bei einer mitmachen? Eine Split mit BLOODBATH wäre schon irgendwie cool...


Ich interessiere mich einen Scheiß für Split-EPs. Ich würde gerne ein Split-MP3 machen [ja nee, is klar - Anm. D. Verf.] mit einer coolen Band. Yeah, warum nicht BLOODBATH, dann könnten wir ihnen zeigen, wie es gemacht wird haha.


Einer der Songs auf "World Wide Death” wurde doch von einem ehemaligen Mitglied der göttlichen SEANCE geschrieben, oder? Weißt du, warum sie sich damals aufgelöst haben? Für mich waren sie eine der besten Schweden-Bands überhaupt…


Nicht ganz richtig. Wir haben einige Textfragmente von ihnen genommen und sie genauso genutzt, wie sie sie auf dem "Saltrubbed Eyes”-Album benutzt haben. SEANCE sind eine der 3 besten Death Metal-Bands überhaupt und sicherlich die Beste, die jemals aus Schweden kam. Ich kenne Jensen ein bisschen und er weiß, was für ein großer Fan der Band ich bin und als ich ihn fragte, ob mich die Textzeilen "ausborgen" könnte, war es ok für ihn. Ich sehe das als Tribut an, wenn ich diese bestimmten Textzeilen nehme und nutze. Ich denke, Jensen wird auch ein wenig stolz drauf sein haha. Es war echt cool, ihn bei unserer Debutshow im Publikum zu sehen und das Lächeln auf seinem Gesicht zu entdecken, wenn wir diesen speziellen Song gespielt haben. I love Jensen, simple as that.


Wahre Liebe gibt es eben nur unter Männern… Lord K, das war es von mir schon. Noch ein paar letzte Worte?


Thanx alot for the support and shit. Now it´s Friday, time for beer and death metal!


Prost!

Review:

rEVOLVEr

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Wenn man Bandchemie hören kann, dann hört sie sich wahrscheinlich an wie "rEVOLVEr" - die Rückkehr von Gründungssänger Peter Dolving ist die frische Ideenkur zur richtigen Zeit. "One Kill Wonder" war ganz, ganz groß - "rEVOLVEr" ist durch die gezielte Tempo- und Stilwechsel ganz anders, und wahrscheinlich größer. Die Band begibt sich nicht in die Sackgasse, den Vorgänger überholen zu wollen, sondern biegt ab und fährt geschwind auf der Parallelstraße weiter. Der erste Song "No Compromise" lässt einen atemlos stehen - äh - bläst einen um - äh - was auch immer, zum Moshen ist es definitiv zu schnell. Nach diesem präzisen Highspeed-Angriff geht gar nichts mehr, und er donnert satte 3.44 Minuten über einen nieder. Was für ein Opener! Peter Dolving schreit noch viel heiserer als sein Langzeit-Ersatz Marco Aro, aber er kann auch richtig singen und zeigt bei "Abysmal" allein drei Facetten seiner Stimme (sic!), bei "Burnt to A Shell" croont er gar. THE HAUNTED brechen auf zu ganz neuen Ufern. Wenn man davon so gut wird, werde ich demnächst vielen Sängern raten, doch mal ein paar Jahre in besetzten Häusern zu verbringen. Und es ist wundervoll beängstigend, wie die Gitarristen mitgehen, zu "Abysmal" werden mörderische Licks und ein schneidendes Solo rausgekramt, der Slow-Mo-Groove spannt die Nerven und nach diesem Song könnte man meinen, THE HAUNTED kämen aus Stockholm und nicht aus Göteborg. "99" ist der (erwartete) Traditions-Thrasher, den Jensen so auch für seine Zweitband WITCHERY hätte schreiben können. "All Against All" groovt, bei "Sweet Relief" steht einem der Unterkiefer offen, weil man nicht glauben kann, was sich die Füchse bei dieser Geschwindigkeit noch alles einfallen lassen können, der Song steht in bester AT THE GATES-Tradition. Selbst die Songs, die absichtlich eher stumpf aber umpf angelegt sind wie "Sabotage" kann man ab dem zweiten Hördurchgang unglaubliche Details entdecken. Natürlich ist diese Platte ein Tipp, und ich wüsste nicht, wer daran vorbeigehen könnte. Noch ein heißerer Tipp ist es, sich die Erstauflage als Digipack zu sichern, nach den elf Tracks hier bin ich gespannt, welche beiden Bonustracks das noch toppen sollen. Angesichts dieser Klasse verkommt Gastsänger Lou Koller in "Who Will Decide" zum bloßen Statisten.

rEVOLVEr


Cover - rEVOLVEr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

My Early Mustang

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Nimm zwei ehemalige Liquido Musikuse (Tim Eiermann, Gesang und Gitarre und Wolfgang Maier, Schlagzeug), dem Tristesse Bassisten Andreas Rigo und den Flyswater Sänger Florian Kämmerling und du hast MY EARLY MUSTANG. Aber Gott sein dank, gepriesen und es sei getrommelt - MY EARLY MUSTANG klingen in keinster Weise wie ein Abklatsch genannter Bands, sondern haben sich einer recht cool rockenden Variante des amerikanisch geprägtem Rock, als Mixtur zwischen Alternativesounds und gemäßigtem Nu-Metal verschrieben. Bereits ihr in Eigenregie veröffentlichtes Debüt "Munich - Heidelberg - Berlin" lies aufhorchen - ein Deal mit Nuclear Blast war die Folge, das nun vorliegende Werk als internationale Veröffentlichung das Ergebnis. Die 13 Songs sind allesamt eingängig und airplaytauglich ("How It Ends", "Over My Head") und werden auch mal einen Tick ruppiger ("When You Sang"), bieten allerdings nichts aufregend Neues. Neben den melodischen Kompositionen ist es vor allem der Gesang welcher MY EARLY MUSTANG Perspektive eröffnen. Und mit "Miss You" und "Driving Down" hat man sogar zwei Ohrwürmer am Start die locker internationalen Standard haben (in diesem Genre heißt das natürlich US-Format) und die eigentlich High Rotation auf MTVIVA verdient hätten. MY EARLY MUSTANG passt zwar eher in den Player meines (erträumten) Cabrios als in den nebelverhangenen Herbst (Good Old Germany ist ja nicht die amerikanische Westküste) macht aber mit jedem Durchlauf mehr Spaß. Gelungenes Label-Debüt, auf das sich aufbauen lässt.

My Early Mustang


Cover - My Early Mustang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 40:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Enter By The Twelfth Gate

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MICHAEL PINNELLA dürfte bisher wohl eher nur jenen ein Begriff sein, welche auch mal das Line-Up einer Band genauer betrachten. Mr. Pinnella ist seines Zeichens nach von Berufs wegen Keyboarder bei den Progressive Power Metal Heroen von SYMPHONY X und legt hier mit "Enter By The Twelfth Gate" sein Solodebüt vor. Dabei versucht er seine persönlichen Vorlieben für Barockmusik und Metal in Einklang zu bringen. Metal allerdings nur im weitesten Sinne. Denn mit Metal haben die 13 Tracks an sich so gut wie gar nichts zu tun. Dafür eher mit klassischem Instrumentalrock der Marke Keith Emerson (ELP), Rick Wakeman und natürlich Jon Lord. So wechseln sich auf dem Album Tracks ab welche an eben genannte Größen erinnern (wie die beiden Opener "The White Room” und "Edge Of Insanity” und der Titeltrack "Enter By The Twelfth Gate”); und Stücke klassischer Prägung wie das selbstkomponierte, dreiteilige "Piano Concerto #1" oder die "Etude OP.42 no5" von Scriabin. Die Fingerfertigkeit und das musikalische Können von PINNELLA stehen außer Frage und sind durchweg hörbar, allerdings fehlt den Kompositionen noch das eine oder andere Überraschungsmoment. MICHAEL PINNELLA wollte jedwede Ähnlichkeiten mit SYMPHONY X vermeiden. Auch das ein Grund, dass er das Album praktisch im Alleingang komponiert und eingespielt hat und auf jegliche Unterstützung seiner Bandkollegen verzichtet hat. "Enter By The Twelfth Gate” sollte MICHAEL PINNELLA pur sein. Dies ist im gelungen - von SYMPHONY X ist auf "Enter By The Twelfth Gate" keine Spur zu finden - mit Ausnahme dessen, dass auch dieses Album klangtechnisch Oberklasse ist. Insbesondere für die anstehenden verregneten und nebelverhangenen Novembertage eine kurzweilige Untermalung ruhiger Stunde auf dem Teppich vor dem Kamin (wenn zur Hand) - MICHAEL PINNELLA bietet nicht mehr, aber auch nicht weniger. Allerdings - ob jetzt Classic oder Progressive Rock - für ein derartiges Instrumentalteil sind knapp 45 Minuten Spielzeit doch etwas unterm Durchschnitt.

Enter By The Twelfth Gate


Cover - Enter By The Twelfth Gate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

One Team One Spirit

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GOTTHARD gehen zukünftig andere Wege, zumindestens was den Vertrieb ihrer Scheiben angeht und daher ist es natürlich üblich nochmal schnell mit alter Company eine "Best Of" Cd unters Volk zu mischen. Aber die Eidgenossen können hierbei, zumindestens was Ausstattung (üppige Doppel CD mit 35 Tracks), vier bisher unveröffentlichte Aufnahmen sowie ein absolut fairer Preis, die ansonsten bei solchen Aktionen oftmals zu Recht aufkommenden Abzockervorwürfe locker zur Seite drängen. Der etwas schwülstige Titel "One Team One Spirit" hat sich spätestens seit dem kürzlichen Ausstieg von Gittarist Mandy Meyer relativ schnell erledigt, doch der Neue an den Saiten war schnell gefunden, es ist ein guter alter Bekannter "Freddy Scherer" (ex-CHINA). Insgesamt werden hier runde 80 Minuten Songmaterial werden geboten, wobei fein säuberlich die Rocker auf eine Seite und die Balladen auf die andere Seite gepackt wurden. Das Ganze allerdings bunt durcheinander auf eine Chronologie hat man dabei leider verzichtet. Warum aber ausgerechnet vom letzten, nicht gerade überragenden "Human Zoo" Album fast alle Songs hier nocheinmal veröffentlicht wurden, ist mir ein, schade für den Platz. Ansonsten sind mit "Fire & Ice", ein Song für die Schweizer Eishockey-Liga aufnahm und der bislang nur in eidgenössischen Eishallen als Special-Single zu haben war, und "One Team One Spirit", die offizielle Hymne der Schweizer Olympia-Mannschaft enthalten. Dazu kommen noch das knackige "Inside Out", die gefühlvollen Bombast-Ballade "What About Love" sowie die Piano-Version von "Everything Can Change" als Raritätenperle, als neue Songs hinzu. Die Liederauswahl ist ansonsten ganz in Ordnung und bietet auch für Neueinsteiger einen repräsentativen Querschnitt durch die mittlerweile zwölfjährige Karriere der Jungs. In den letzten Jahren beklagten sich GOTTHARD immer mal wieder, daß man ihre Musik etwas Respektlos als "Hausfrauenrock" bezeichne - nun ich teile nachwievor diese Meinung zu 100%, zumindestens was ihre Studioalben angeht, denn wenn fast die halbe CD mit oftmals langweiligen "Schnulzen" daherkommt, fällt es schon schwer einen festen Rockbezug herzustellen. Vor allem, da die Jungs bei ihren Liveauftritten stets genau das Gegenteil beweisen und mit energiegeladenen Shows sowie wunderbar erdigen bzw. schnörkellosem Hardrock ihr Publikum hervorragend zu unterhalten wissen. Passend dazu gab es jüngst wieder ein aktuelles Interview von Sänger Steve, der zwar ins gleiche Horn stößt aber drei Zeilen später erklärt, man habe schon wieder neue, schnellere Songs aufgenommen, die deutlich stärkeren Rockcharakter haben sollen. Das hört sich doch mal nach einer guten Nachricht an - warten wir’s bis dahin mit dieser gelungenen "Best Of" mal ab.

One Team One Spirit


Cover - One Team One Spirit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 35
Länge: 79:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Classic Diamonds

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Zunächstmal vielen Dank an den Covergestalter - endlich mal wieder ne DORO Scheibe mit einem absolut überzeugenden Artwork und ohne diese billig wirkenden Malportraits von Deutschlands Metal Lady Nummer 1. Ansonsten mein lieber Scholly diese Frau Pesch wird anscheinend gar nicht älter, denn sie zeigt sich sexy-schnuckelig wie eh und jeh und von 20 Jahren Musikbuis ist ihr absolut nichts anzumerken. Doch jetzt zur Musik - auf der neuen CD "Classic Diamonds" hat DORO einige ihrer alten Hits sowie auch ein paar ganz neue Songs zusammen mit dem 40-köpfigen "Classic Night Orchestra" einen modifizierten klassischen Sound verpaßt, Klar, so neu ist diese Idee natürlich nicht mehr und es gibt mittlerweile eine Unmenge an mehr oder weniger gelungener solcher "Projekte" aber für mich zählt hier alleine die Umsetzung und die ist auf "Classic Diamonds" einfach hervorragend geglückt. Anders als z.B. bei den opulenten bombastischen Adaptionen von zuletzt KISS oder auch METALLICA wurde hier ein eher akkustischer Ansatz gewählt, die Gitarren sind größtenteils nicht elektronisch verstärkt, so daß die klassischen Instrumente mehr Freiraum bekommen ohne aber den rockigen Charakter der Songs völlig zu verdrängen. Die Tracks haben trotzdem viel Power, der Kitschfaktor tendiert gegen Null (selbst bei den vielen Balladen!), man sollte diese CD daher nicht vorschnell und leichtfertig in die "Kuschelrockschublade" stecken. Für die orchestralen Neufassungen aus allen Schaffensphasen beginnend mit den alten WARLOCK Zeiten wurden sogar viele Arrangements bzw. Melodien etwas umgeschrieben, so daß auch die (teilweise etwas abgehörten) alten Gassenhauer (u.a. "I Rule The Ruins") wieder in einem interessanteren Licht erscheinen und spürbar an Frische gewonnne haben. Besonders erwähnenswert ist natürlich die absolut geile PRIEST Coverversion von "Breaking The Law", bei der U.D.O. (Ex-ACCEPT) und Doro ein sensationelles Duett abliefern. Weiterhin absolut gelungen sind die Versionen von "Undying" (mit einem cool lässigen Trompetensolo mit viel Spanischem Flair), das schwungvolle "Burn It up" (gewinnt zum eher unscheinbaren Original sogar noch dazu) aber auch beim "Metal Tango" hat man es u.a. mit einem tollen Flamencozwischenteil geschafft, nochmals neue Facetten hinzuzufügen und beim gänzlich neuen Track "She’s Like Thunder" dürfen die Gitarren dann zum Abschluß sogar nochmal richtig fett gasgeben. Neben insgesamt 13 Songs ist außerdem noch ein Video Clip zur Single "Let Love Rain On Me" enthalten. Die CD wird u.a. auch als Limited Edition Digibook mit insgesamt 3 Bonustracks erscheinen. "Classic Diamonds ist wirklich ne coole Geschichte geworden und musikalisch absolut kurzweilig ausgefallen, nicht nur für Fans zu empfehlen– wer auf klassische Sachen in Verbindung mit Rock/Metal abfährt ist hier bestens aufgehoben.

Classic Diamonds


Cover - Classic Diamonds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dies Irae

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"Dies Irae"... Starke Worte für die folgende leichte Brise die aus Norwegen zu uns herüber schwappt. Beim kleinen Label Edgerunner legt man wohl weniger Wert auf Trends, WHERE ANGELS FALL sind zwar Gothic Metal, sie haben eine Frau als Sängerin und dennoch wenig gemein mit den angesagten Acts des Genres. Gedrosseltes Tempo über die volle Strecke geht einher mit einfachen Gitarren. Soweit könnte das noch eine düstere Reise versprechen, die Mischung resultiert aber leider eher in Tristesse. Denn es fehlen die Gefühle, es fehlt der Elan hinter dem eigentlich angenehmen Gesang. Sakrale Chöre und breite Keyboards kommen kaum gegen die stets gleichen Gitarren und Rhythmen an. Ich weiß nicht, wie das auf einem ganzen Album funktionieren soll, hier fehlen schlicht Ideen. Die noch junge Band versagt in letzter Konsequenz total, denn niemand wird sich an die vier Songs erinnern, wenn die CD wieder in der Hülle ist. Gnadenlos durchschnittlich.

Dies Irae


Cover - Dies Irae Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dark Logic

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Schweden mit russischem Bandnamen kommen einem erstmal spanisch vor. Nicht weniger spanisch kommt mir persönlich vor, wieso sich eine Newcomer - Band ohne großes Label im Rücken einen Top - Producer wie Daniel Berstrand (IN FLAMES, MESHUGGAH,…) ins Haus holen konnte. Am Allerspanischsten kommt mir dann noch vor, warum der Herr Bergstrand eine so dürftige Arbeit abgeliefert hat. "Dark Logic" klingt nämlich wie ein besseres, dumpfes Demo, für das man wirklich keinen Starproduzenten benötigt hätte. Hatten die Jungs am Ende doch nicht genug Kohle…? Egal, denn am Ende zählt nur die Mucke und die kommt mir nicht sonderlich schwedisch vor, denn LOCH VOSTOK spielen progressiven, sperrigen und des Öfteren an CREMATORY (!!!) erinnernden Metal, der nur schwer ins Ohr geht. Die Vergleiche mit der kontroversen, deutschen Gothic - Combo kommen zustande, weil die Keyboards ähnlich pompös dröhnen und Sänger Teddy Möller über weite Stecken grunz - shoutet wie deren rundlicher Fronter Felix. Die durchaus hymnischen, cleanen Vocals wirken auf der anderen Seite etwas kraftlos und lassen die fünf Gastsänger (-innen) fast untergehen. Die tief gestimmten Gitarren lassen auch Parallelen zum Death Metal aufkommen, so dass die Mischung aus Prog, Gothic und Death am Ende leicht wirr erscheint und den berühmten roten Faden vermissen lässt. Am Nachvollziehbarsten kommen noch die beiden mit einprägsamen Refrains ausgestatteten "Naked" und "The Forsaken One" daher, obwohl auch "Falling Star", "Marrow" und "Narcosis" durchaus hörbar sind. Der Rest ist schwer verdaulich, recht gewöhnungsbedürftig und lässt vermuten, dass man hier einfach zu viele Ideen unter einen Hut bringen wollte. Ein handwerklich eigentlich gutes Album, bei dem jedoch kein Funke überspringen will.

Dark Logic


Cover - Dark Logic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:44 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Michael Pinnella

www
Band:

Where Angels Fall

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