Konzert:

Bad Religion, Grannysmith - Zürich, X-Tra

Konzert vom Im Rahmen ihrer Europa-Tour machten BAD RELIGION auch in Zürich halt, und man durfte gespannt sein, ob die Punkrock-Veteranen aus L.A. live immer noch überzeugen würden. Dafür sprach schon mal das letzte Album "The Empire Strikes First", mit dem endlich wieder an die Intensität der frühen Alben wie "Suffer" und "No Control" angeknüpft werden konnte. Aber man wird ja auch nicht jünger, und Greg Griffin und seine Mannen sind mit ihren 25 Jahren on the road ja schon eine ganze Weile im Geschäft.



Eröffnen durften den Abend die Schweizer GRANNYSMITH aus dem Oberwallis, und sie machten ihren Job als Anheizer gar nicht schlecht. Ihr poppiger, aber energiegeladener Punkrock à la GREEN DAY und Konsorten lockte trotz des guten Wetters schon eine ganze Reihe Konzertbesucher ins X-Tra, und vor der Bühne hatten sich offenbar einige Fans versammelt, die gut Stimmung machten. Etwas Dreck fehlte den Jungs noch, aber sie scheinen auch noch ziemlich jung zu sein und wirkten dementsprechend überhaupt etwas... na ja... süß. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sie einen Song in Mundart intonierten, denn das klang dann - zumindest in meinen norddeutschen Ohren - wirklich drollig. Aber so sind sie halt, die Schweizer... Insgesamt spielte der Vierer aber einen soliden Gig, mit ordentlich Wumms und jeder Menge Spielfreude.



Als um viertel vor neun das Licht ausging und das Intro von "The Empire Strikes First" erklang, war der Club zum Bersten gefüllt. Und als BAD RELIGION dann mit "Sinister Rouge" loslegten, brach die Hölle los. Vom ersten Ton an wurde in der kompletten vorderen Hälfte des Fußraums gepogt und gesprungen, was das Zeug hielt, und im Verlaufe des Abends breitete sich die Bewegung im Publikum immer weiter aus. Und da sage noch einer, die Schweizer seien gemütlich! Was hier abging, habe ich auf Konzerten in Deutschland selten gesehen. Greg und seine Jungs - dieses Mal wieder ohne Brett Gurewitz, also mit "nur" zwei Gitarristen am Start - waren aber auch in Höchstform und außerdem bestens gelaunt und hauten ihren Fans einen Kracher nach dem anderen um die Ohren. Direkt als zweites folgte schon "21st Century Digital Boy", und schon hier übertönte der von allen mitgegrölte Refrain locker die Lead Vocals, obwohl es soundtechnisch durchaus angemessen laut zuging. Was dann folgte, was eine perfekte Mischung aus Songs vom letzten und dem Vorgänger-Album, wie "God´s Love", "Supersonic", "Sorrow" und natürlich das hymnische "Los Angeles Is Burning" und Stücken aus der Prä-"Stranger Than Fiction"-Ära wie "Man With A Mission", "Recipe For Hate", "Generator", "Modern Man" und "Anesthesia", wobei zu meiner großen Freude auch viel wirklich altes Material aus der "Suffer"-/"No Control"-Zeit zum Zuge kam, wie die beiden jeweiligen Titelsongs, "You" und "Do What You Want". Als Zugaben folgten dann nach gut 65 Minuten schweißtreibender Spielzeit noch "American Jesus" und der "Punk Rock Song". Hier wurden also keine Wünsche offen gelassen.


Eine nette Szene spielte sich auch noch ab, als es einem jungen Fan drei Mal hintereinander gelang, an den Ordnern vorbei auf die Bühne zu springen, um dann Arm in Arm mit Greg ins Mikro zu grölen, was diesen offenbar so beeindruckte, dass er ihn direkt noch mal auf die Bühne bat, um den Gesang beim nächsten Song zu übernehmen. Der Aushilfssänger ließ sich dann auch nicht lang bitten und tobte äußerst selbstbewusst und - auch wenn die Töne nicht immer 100%ig stimmten - zugegebenermaßen recht stimmgewaltig über die Bühne, während sich Greg amüsiert auf dem Schlagzeug-Podest fläzte. Schöne Aktion!



Es war also ein großartiger Abend, mit einem Publikum außer Rand und Band, einem ausgewogenen, druckvollen und dreckigen Sound und einer Band, die allen zeigte, dass sie die nachfolgende Punkrock-Generation noch locker in die Tasche steckt.

Review:

Angelwhore

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Mit ihrem 2002er Meisterwerk "Divine Blasphemies" schuf diese deutsche Kultband eine der besten heimischen Knüppelscheiben des neuen Jahrtausends, was ihr nicht nur größten Respekt seitens der Fans, sondern nicht zuletzt auch einen Deal mit Metal Blade einbrachte. Aber davon ab, fühlen sich Sataniac, Infernal, Odin und Tormentor nach wie vor dem Underground zugehörig und diese Heißblütigkeit hört man auch dem neuen Streich "Angelwhore" zu jeder Sekunde an. Nicht einen Millimeter ist man vom eingeschlagenen Kurs abgewichen und hat es geschafft, dem brillanten Vorgänger einen mehr als ebenbürtigen Nachfolger zur Seite zu stellen. Stilistisch gibt es das gewohnte Brett aus Death, - Thrash, - und traditionellem Metal und diese Mixtur macht einfach süchtig. Sataniac ist auf seinem Gebiet einer der besten Frontmänner der Nation und was die Saitenfraktion leistet, geht weit über primitives Riffgeschrubbe hinaus. Da werden auch mal Black Metal - Zitate eingebaut oder Maiden - typische Harmonien dahergezaubert; alles eingebettet in brettharten, rifforientierten Metal, der von Tormentors Powerdrums vehement nach vorne gepeitscht wird. Das Tempo variiert größtenteils von stampfendem Midtempo bis hin zu Blastspeed und ist den Songs wie ein "Armani" - Anzug (oder eine durchgeschwitzte Kutte) angepasst. Die Mischung geht auf und wer sich Stücke wie den überragenden Opener "The Blessed Pestilence" (achtet mal auf das Break nach drei Minuten - Hammer!), das Massaker "Ghouls To Strike" oder das treibende "Havoc" anhört, wird von dem Inferno schlichtweg umgeblasen! Mit einem Album wie "Angelwhore" in der Hinterhand können DESASTER nicht nur an Größen wie DESTRUCTION und KREATOR kratzen, sondern ihnen im innerdeutschen Vergleich echt Angst machen! Eine Mörderscheibe!!!

Angelwhore


Cover - Angelwhore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:12 ()
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In Tormentata Quiete

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Cradle-Metal vom Stiefel: Eine fiese Krächz-Kreisch-Stimme steht im Vordergrund, von Zeit zu Zeit liebevoll umgarnt von Weiber Zunge. Allerdings ist der flotte Achter aus Italien weniger bombastisch als das große Vorbild um den kleinen Frontmann, selbst wenn der im Info angepriesene Neofolk eher nicht zum Tragen kommt. Aber kleine akustische Einspieler sorgen für Entlastung von Ohr und Hirn, denn das Geschrei des italienischen DaniplusSahne geht einem mitunter doch ein wenig ans Nervengeflecht. Andersherum transportiert der Kollege seine ganze Wut recht glaubwürdig nach draußen und die ganze Band verkommt keinesfalls zum Kopisten der englischen Referenz. Der düster depressive wie kalt aggressive Gothic-Metal hat auf jeden Fall mehr Eier als das symphonische-kommerzielle Gedudel heutiger COFs und Co. wirkt auch dank vieler Tempowechsel eigenständig. Auf jeden Fall sollte alle die, die sich über Keyboards und Frauengesang nicht ärgern, man hinhören. Könnte ein kleiner, aber feiner Underground-Tip für Cradle- und Dimmu-Jünger werden.

In Tormentata Quiete


Cover - In Tormentata Quiete Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:52 ()
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Vertrieb:
Review:

The Dark Saga Of The Nibelungs

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Es ist mir persönlich egal, ob CORPSEPAIN an den Nibelungen-Festspielen in ihrer Wormser Heimat teilgenommen haben oder nicht. Freut mich für die Band. Aber nicht nur die Zuschauer, wenn man mal das vorliegende Produkt als Maßstab nimmt. Nach dem Intro - ein unter schweren Atemzügen verlesener Nibelungen-Text ("Das Nibelungen-Lied")– beginnt plumper Metal im marschierenden Midtempo, lang und weilig. Die Jungens orientieren sich sicherlich an Größen wie In Extremo oder bekannten Deutsch-Metall-Bands, hier rollt das "R", da riffen stumpf die Gitarren. Hier ein wenig Folk-Mittelalter-Elemente, da ein bisschen Pagan. Alles wie gewollt und nicht wirklich gekonnt. Es gibt deutschen Gesang - und englischen (was beim Titel "Siegfried" besonders bitter kommt, da sie den Refrain auf englisch singen und das "r" ausgerechnet hier englisch aussprechen - grausam - dafür ist das englische "th" zumeist nicht vorhanden…). Neben höchst langweiliger Mucke und peinlichem Gesang gibt es auch noch zwei Instrumentals - die sind zum Teil akustisch und dann auch nicht ganz so schlimm. Tut mir leid, auch, wenn sich Christian und Markus viel Mühe gemacht haben. Sorry, aber mir gefällt’s null, rien, zero, gar nicht. Oder, um im Sprachgebraucht zu bleiben: "Oh, Odin sie waren dir immer treu . nimm CORPSEPAIN zu dir" - aber schnell."

The Dark Saga Of The Nibelungs


Cover - The Dark Saga Of The Nibelungs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 28:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gospels For The Sick

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Norwegisch-amerikanische Freundschaft gibt es also nicht nur in der NATO. Vier Nordländer Samoth (Zyklon, Emperor), Faust (Emperor und andere), Happy Tom (Turbonegro) und Cosmocrator (Mindgrinder) sowie Ami Casey Chaos (Amen) haben sich zum SCUM zusammengetan - und ließen sich auch noch von Euroboy (Turbonegro), Mortiis (Langnase) und Nocturno Culto (Darkthrone) helfen. Und SCUM ist Punk, rotz-rockig und minimalistisch. Aber immer wieder gesellen sich logischerweise auch (Black)-Metal-Elemente dazu, es gibt thrashige Einflüsse, gar Grind. Was sich anhört wie ein wild zusammengewürfeltes Sammelbecken willkürlicher Einflüsse, das wird mit der Zeit zu einem vielschichtigen Album, das seine ganze Wirkung erst bei genauem Hinhören entfacht. Was also anfangs wirkt wie ein stumpfes Punk-Album zum Biersaufen, entwickelt sich dann zum anspruchsvollen Extrem-Werk. Allerdings ist ein gewisses Punk-Verständnis - schon allein wegen des räudigen Sounds und der Stimme absolut vonnöten, sonst kracht SCUM, diese All-Star-Band, nicht ins Herz des Hörers. Dennoch: Es gibt erfreulichere Ergebnisse der amerikanisch-norwegischen Partnerschaft als NATO-Kriegsschiffe in den Häfen Stavangers und Bergens.

Gospels For The Sick


Cover - Gospels For The Sick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

VCR

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In Tormentata Quiete

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Band:

Corpsepain

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Neue Katastrophen

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