Als zweite Single aus dem endlich mal wieder voll überzeugenden aktuellen Studiowerk "Bitter To Better" haben sich DIE HAPPY jetzt die Halbballade "I Am" ausgesucht. Na ja, der Track ist wahrlich nicht schlecht, er wurde auf der Maxi gegenüber der Albumversion auch noch etwas leicht aufgepeppt und hat einen etwas schwungvolleren Beginn bekommen. Geschrieben wurde I Am von einem absoluten Songwriting Profi - Diane Warren. Unter anderem war sie schon für AEROSMITH oder BON JOVI sehr erfolgreich im Einsatz und wenn man hierbei sicherlich einiges an Kohle für diese Tätigkeit hat abdrücken müssen, dann war eigentlich klar, daß Marta & Co. auf die bewährten Hitqualitäten dieser Dame nicht verzichten wollten. Im vom aktuellen Chartbreakern des Rock-Pop Bereichs überfluteten Mainstreamradio hat dieser Song sicherlich gute Chancen erfolgreich zu laufen. Schöner Song der sympathischen Ulmer Formation, klar ohne große Ecken und Kanten aber mit eingängiger Hook und betont rockigen Breitwandgitarren. Den Fans wird es ganz sicher gefallen, ob Metaller oder sonstige Rockfans etwas damit anfangen können sei dahingestellt bzw. müßt ihr selbst antesten. Ich hätte mir als Single aber sowieso einen ganz anderen Song ausgesucht, nämlich das hymnische "King For A Day", doch dieser geile Track (auf der ursprünglichen Promoversion noch dabei) wurde leider nicht mal auf die reguläre CD Edition gepackt.
Auf der mir leider nicht vorliegenden Premiummaxi (inklusive dem dazugehörigen Video von "I Am") ist dann "King For A Day" tatsächlich als Bonus sowie ausgleichende Gerechtigkeit doch noch enthalten.
O.K. schon nach den ersten Höreindrücken ist eines ganz klar: Diese Jungs sind Traditionalisten, denn was LISTERIA auf ihrem Debüt "Full Of Fire" abliefern ist 80er Jahre Metal/Rock pure, angereichert mit einem modernen Soundkleid und einer extrem detailbetonten Gitarrenarbeit, was mir aber insgesamt zu stark aufgesetzt klingt. Die Italiener legen mit den zwei ersten Songs zwar los wie die Feuerwehr, vor allem der gute Opener aber schnell wird dann überdeutlich große Melodienkönige sind sie wahrlich nicht. Die Basis stimmt zwar größtenteils, die cool kesselnden Drums gefallen mir gut, manchmal sind sogar leichte Thrashtendenzen zu erkennen aber das Songwriting an sich ist nicht so überzeugend und bietet nur wenig, was wirklich hängen bleibt. Sänger Vittorio Scotti ist eher ein Shouter, die höheren Geschichten sind seine Sache nicht und die Gitarrenfraktion übertreibt es oft mit nervigen Solos bzw. Frickeleien. Am ehesten gefallen dabei auf der CD noch "Swim in The Mud", das leicht Alternative "Little Star" oder der mit großem Abstand beste Song "Shadow". Wie gesagt die großen Hymnenschreiber sind LISTERIA zweifelsfrei nicht, die Refrains sind, wenn vorhanden, selten überzeugend, es scheint auch etwas an der klaren Linie zu fehlen, es geht etwas chaotisch zwischen speedigen, groovigen und dann wieder typisch SABBATH geprägten Sachen hin und her. Daher können mich die Songs größtenteils nicht überzeugen, mitreißen schon gleich gar nicht und gegen Ende wird es sogar langweilig. Bei "Rock Is My DJ" wollten die Azuros abschließend wahrscheinlich etwas besonders lustig/ironisches fabrizieren, aber auch dies geht ziemlich daneben. Gut, dass sich die Jungs auf eine gnädige Spielzeit von nur "satten" 30 Minuten geeinigt haben, dann muß man sich nicht noch länger durch diese wahrlich nicht originelle Mucke quälen. Ansonsten paßt die Musik aber schon irgendwie zu dem gräuslich schlechten Coverartwork sowie dem platten Titel "Full Of Fire".
Das Erscheinen des dritte Albums der Band HAMMERS OF MISFORTUNE (“The Locust Years”) ist verschoben. Die schlechte Situation für Underground-Metal, das Budget und überhaupt seien Schuld, sagt das Label. Wann´s rauskommt, steht in den Sternen, fix ist hingegen, dass sich Drummer Chewy von der Band flockiert hat - im Guten. Info: www.hammersofmisfortune.com .
PHARAOH malocht weiter am neuen Album “The Longest Night”. Mit von der Partie sind Sänger Tim Aymar (Control Denied) Drummer Chris Poland (Megadeth).Erhäöltich ist die Scheiblette im Februar.
Das neue ENSOPH-Album “Projekt X-Katon”ist soweit aufgenommen, jetzt legt Goran Finnberg im Mastering Room in Stockholm letzte Hand an. Anfang 2006 ist das Album angekündigt. Band und Label sind zufrieden, freuen sich außerdem über Gastspiele von Carmelo und Giuseppe Orlando (Novembre) oder Antonella Buosi (Scarecrown). Außerdem arbeitet die Kapelle dicke mit Death SS und Band-Macher Steve Sylvester zusammen. Das Labelkündigt eine DCD-Edition mit zwei Versionen von Soft Cells “Sex Dwarf” und einen Remix des ENSOPH-Stücks “Sun Of The Liar”, gesungen von Steve Sylvester an.Info: www.ensoph.it .
Am 12. November erscheint das neue INFLICTION-Album “The Silencer” via Cruz Del Sur Music. Am Mikro steht übrigens ein alter Bekannter, Björn Goosses, ehemals Night In Gales. Zu hören gibt´s klassische Metal Riffs und Einflüsse der so genannten NWOSDM - und ein Ultravox-Cover sowie einen Video-Clip. Info: www.cruzdelsurmusic.com oder www.infliction.it oder hört hier mehr: www.cruzdelsurmusic.com/prev_infliction .
Ha! Hier hat die witzige Infoschreibermafia wieder zugeschlagen! Da steht, dass INTERSTATE BLUES genau das Richtige seien, wenn man auf 70´s - Hardrock mit "heavy drums" und "screaming guitars" stehe. Selten so gelacht und auch selten so gelangweilt! Ok, bleiben wir sachlich: die 1994 in Los Angeles gegründete Band spielt tatsächlich sehr erdigen, relaxten und im positiven Sinn staubtrockenen, altbackenen Hardrock mit Betonung auf der Gitarre und starkem Hendrix - Touch. Altes Liedgut von LED ZEPPELIN bis DEEP PURPLE schimmert ebenso durch, aber trotzdem lassen die Kompositionen des Trios jegliche Dynamik und Power vermissen. Das gesamte Album klingt eher wie eine verrauchte, abendliche Jam - Session unter Altrockern. Nichts gegen den grundsätzlichen Sound, aber die Stücke plätschern müde und monoton vor sich hin, ohne den durchaus vorhandenen, bluesigen Groove voll auszuspielen. Zum Heulen schlecht ist "El Diablo" nicht einmal, aber für meine Begriffe zu banal und einschläfernd. Als Anspieltipps kann ich "Soul Vampire" oder das rock´n´rollige "Clown" zwar nennen, aber echte Reißer findet man auf dem Album leider keine. Für ewig Altgebliebene vielleicht noch zum Hineinhören empfehlenswert, aber der Rest wird nicht viel verpassen, wenn er "El Diablo" nicht gehört hat.
Dass Gitarrist Eric Peterson neben seinem Hauptarbeitgeber TESTAMENT noch eine gut laufende Black Metal - Schmiede namens DRAGONLORD betreibt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Somit weiß man auch schon, was man von einem Album wie "Black Wings Of Destiny" erwarten darf, nämlich anspruchsvolle, in diesem Fall düstere Musik, die ein gewisses Qualitätsniveau nicht unterschreitet. DRAGONLORD mischen traditionellen Metal mit Schwarzwurzeleinflüssen, die sehr bombastisch, grob in Richtung DIMMU BORGIR oder OLD MAN´S CHILD, umgesetzt wurden. Für "True" Black Metaller ist das Album daher wahrscheinlich die falsche Adresse, aber wer kraftvoll produzierte, sehr melodische und technisch ausgefeilte Soundwände mag, liegt hier goldrichtig! Rein objektiv gibt es an "Black Wings Of Destiny" überhaupt nichts auszusetzen; die fetten Riffs von Meister Peterson treffen punktgenau auf die Zwölf, das Keyboard von Lyle Livingston untermalt geschickt, ohne zu nerven und auch bei den Vocals (die nicht nur "gegrowlkotzt" werden, sondern mitunter auch clean gesungene Parts beinhalten) gibt sich der fähige Gitarrist keine Blöße. Die Songs bewegen sich allesamt auf einem sehr hohen Level und strotzen nur so vor tollen Details und Feinheiten, nur hat man dabei stellenweise das Gefühl, dass sie zu sehr konstruiert und durch die Stilvermischung einfach zu voll gepackt wurden. Das garantiert zwar eine lange Lebensdauer des Albums, geht aber auch auf Kosten der Eingängigkeit und des Wiedererkennungswertes. Aus dem Rahmen fällt lediglich die geile Cover - Version von THIN LIZZY´s "Emerald", die komplett cleanen Gesang auffährt und sehr gut im DRAGONLORD - Stil umarrangiert wurde. Das Album ist sicher nichts für jeden Düsterheimer, sondern mehr etwas für die "Feingeister" unter den Genre - Fans, denen Musikalität wichtiger ist als pures Geholze. Alles in Allem ein starkes Stück!
Cover und Sound haben eins gemeinsam: Sie wirken irgendwie beide verwaschen. Wobei der Klang natürlich wesentlich wichtiger ist, als das Aussehen. Schade, denn eigentlich starten die Jungs "aus der Welthauptstadt des Handball" Gummersbach und Umgebung ganz brauchbare Death-Metal-Schwarten. Sie mischen old-schooliges mit Thrash, Punk (oder auch Hardcore) sowie ein ganz klein wenig Grind - und kriegen das recht gut unter einen Hut. Die neun Rituale des Todes haben eigentlich auch alles, was extremen Metal ausmacht: Fiese Grunts, interessante Tempowechsel, ordentliche Gitarrenarbeit und leidliches Drumming - nur eben kein Wumms dank Kack-Sound. Wie’s sich verwandte Mucke in akkuratem Soundgewand anhören kann, das zeigt ein gelungenes Beispiel wie Fearer. Schade drum - aber wer sich nicht an zu dünnem Sound-.Kleidchen stört, der wird hier ordentlich bedient. Ein bisschen merkwürdig muten allerdings die Pseudonyme "Dr. Gasmask" und "Punker" an - aber, was will man auch von einem VfL-Gummersbach-Fan erwarten;-) .
Angesichts des grauen Herbstes und der aufziehenden Winterdepression braucht man Platten, die gute Laune verbreiten - oder wie "Free At Last" die Sonne zurückholen! STRETCH ARM STRONG sind eine der Bands, die immer und überall gute Laune verbreiten und ihre positive Botschaft leben. Straight Edge und christlich, das ist eine seltene Mischung, selbst in der SE-Hardcore-Szene. Dabei sind die Kalifornier nicht bekehrend oder arrogant, sondern einfach freundlich und dem Lebem positiv eingestellt. Da kann man auch nur Musik machen, die diese positive Grundeinstellung verspührt, was bei "Free At Last" wieder einmal zu hören ist. Punkig angehauchter Hardcore eignet sich für sowas ziemlich gut, wie mitreißende Songs Marke "The Hardest Parts" oder "When All Else Failed" beweisen. Sänger Christ unterstreicht wieder einmal seine Wandlungsfähigkeit und hat von Screamo-Parts über klaren Gesang bis hin zum beinahe typischen HC-Gesang alles fehlerfrei intoniert. Die Songs sind gewohnt hochklassige STRETCH ARM STRONG-Kost und errreichen locker die Klasse eines "Engage" oder "A Revolution Transmission". "Free At Last" kann man problemlos am Stück hören und sich den Ohrwürmern hingeben ("Every Last Minute"). Wer sich zu den Songs nicht bewegt, ist entweder ein Winterdepressions-Gruftie oder tot. Beides nicht schön. Also lasst die Sonne rein und legt "Free At Last" auf!