Kurz vor der anstehenden Veröffentlichung des neuen HELLOWEEN Albums "Keeper Of The Seven Keys – The Legacy" hat SPV eine neue E-Card der Jungs online gestellt. Hier gibt es das Multimediaspektakel mit einem Streaming der Maxi "Mrs. God", allen News zum Album und den Tourdaten.
Die Progger SYLVAN befinden sch derzeit im Studio und nehmen gleich zwei Alben auf, die beide im Jahre 2006 veröffentlicht werden sollen. Live gibt es die Band am 30. November 2005 in Köln (E-Werk) zu sehen - als Support von MARILLION bei deren einzigem Deutschlandgig - und am 21.12. im Hamburger Logo.
DISSECTION wollen einfürallemal die ollen, kultigen Kamellen zu Grabe tragen. Dafür spielen sie zwei exklusive Headliner-Gigs nur mit alten Songs, eins davon in deutschen Landen am 28. Januar 2006 auf dem Winternoize Festival in Osnabrück. Danach soll keine Show mehr auf den Klassikern basieren - was auch immer damit gemeint ist.
Seit 1999 schon treiben die ukrainisch-russisch-isrealisch-amerikanischen GOGOL BORDELLO ihr Unwesen. Den Ukrainer Eugene Hütz hatte es auf der Suche nach Zigeunermusikern nach New York verschlagen, wo er schließlich fündig wurde - größtenteils in Form von anderen osteuropäischen Einwanderern. Der Grundstein war gelegt, und der Wahnsinn konnte beginnen... Seitdem vermischt die bunte Truppe Punkrock mit Volksliedern aus der Ukraine und ihren gemeinsamen Zigeunerwurzeln: Akkordeon und Geige treffen auf dreckige Gitarren und wummernde Drums, Polka trifft auf Ska, Kalinka auf Pogo. Das neue Album "Gypsy Punks - Underdog World Strike" ist ein dementsprechend wahnwitziges wie geniales Konglomerat aus Stilen, Instrumenten, Stimmungen und Kulturen, und wenn man sich in diesen Sound erst einmal reingehört hat, lässt er einen nicht mehr los. Kommt in "I Would Never Be Young Again" die Aggressivität des New Yorker Punkrock zum Tragen, versprüht "Think Locally Fuck Globally" pure Lebensfreude und verspürt man im Titeltrack "Underdog World Strike" die schwere Melancholie Osteuropas. Dazu hat Steve Albini (u. a. NIRVANA und Jimmy Page/Robert Plant) wunderbar - und analog - produziert, indem er der Musik ihre raue Ursprünglichkeit bewahrt hat. Dieses Album ist nicht nur anders als alles bislang Gehörte, es fasziniert auch durch seine überbordende Energie und Spielfreude und macht von vorne bis hinten ohne Ende Spaß.
Wieder mal eine Band, welche sich der dreckigen Variante des Rock’n’Roll verschrieben hat, wieder mal Retro Rock, wieder mal aus Schweden - nur das "the" fehlt. BLACK BELT hauen mit ihrem Debüt "First Blood" in jene Kerbe, in der schon The Hives sitzen (und hatten mit Johan Gustavsson auch den gleichen Produzenten), aber leider nicht mit der gleichen Treffsicherheit - und Iggy samt Stooges lassen als auch mal grüßen. Die 2002 gegründete schwedische Combo mag mit ihrem Songs ja vor allem Live überzeugen - CD-mäßig springt der Funke nicht so über, trotz soul- und bluesgeträngtem Garagensound. Der recht rockende Opener "Plastic Angel” und die cool groovende Single "Only One" sind ja schon mal nicht schlecht, aber ansonsten einfach einen Tick zu träge das Ganze - gut gemacht, aber ohne Überraschungen. Songs können die Jungs allerdings schreiben - nur auf den Punkt kommen sie noch nicht so richtig. Fans von Siebziger Retromucke dürfen da ruhig mal reinschnuppern - ob es überzeugt ist eine andere Sache.
AGORAPHOBIA aus dem Süden der Republik präsentieren mit "Sick" ihr erstes selbst produziertes Langeisen. Nach einem kurzem melodischen Intro geht’s gleich voll los: "In My Thoughts" ist - wie auch der Großteil der nachfolgenden Songs - stilistisch schwer in eine Ecke zu stecken. Fette Gitarrenriffs die teilweise braten wie die Sau oder auch moderne Riffs die eher aus der Alternative Schiene stammen treffen hier aufeinander und werden immer wieder durch ansprechende und sehr melodische Gitarrensoli begleitet. Dazu gibt es einen Mix aus old school Death Metal Vocals von Christian Horsinka und agressiveren Gesangslinien bis hin zu fiesen Growls von Sänger Maik Wacker. Der Titeltrack "Sick" geht durch die sehr gelungene melancholische und vor allem melodische Stimmung schnell ins Ohr. AGORAPHOBIA aus Wiesloch experimentieren und kombinieren hier so viele verschiedene Einflüsse mit einander das man sogar nach mehrmaligem Hinhören immer wieder neue Sachen entdecken kann. "The Call" haut vor allem durch das megamäßige nach KILLSWITCH ENGAGE klingende Gitarrenspiel voll rein - keinesfalls jedoch Kindergarten Melodien sondern wirkliche emotionale Ergüsse der einzelnen Musiker. Die Härte wird in den Songs durch den Groove bestimmt - nicht unnötige Drumkit Kill Attacken sondern eher groovende Stampfer wie "Unbreakable" oder "The Clown" die einen enorm hohen Mitbangfaktor in sich tragen. Ein Problem könnten die Jungs um Bandleader "Metalheinz" vielleicht darin bekommen, dass die Kombination aus modernem MetalCore plus Gesang mit traditionellen Klängen und bösartigen Death Vocals einige potentielle Käufer abschrecken könnte. Denen, die von beiden Stilrichtungen nicht unbedingt abgeneigt sind, sollten zwei Ohren riskieren und sich mit "Sick" beschäftigen. Es lohnt sich….Die amtliche Produktion mit 16 seitigem Booklet gibt’s für 10,- Euro unter bestellung@agoraphobia.de zu erstehen.
Die 25-jährige Berlinerin JULIA HUMMER kann man durchaus als Multitalent bezeichnen. Die recht erfolgreiche Filmschauspielerin ("Absolute Giganten", "Crazy", "Die innere Sicherheit" und aktuell "Gespenster") versucht es also nun auch mit der Musik - und erweist sich dabei als mehr als nur talentiert. Die Songwriterin legt mit "Downtown Cocoluccia" ein unaufgeregt zeitloses, in Tradition von Bob Dylan liegendes Debüt vor, dass hervorragend zu düsteren, nebelverhangenen Herbsttagen passt. Dabei wird die Akustikgitarre abwechselnd dezent von Percussions, Schlagzeug, Banjo, Violine, Mundharmonika und Klavier unterstützt - bewegen sich die Kompositionen zwischen Indie-Pop, Folk und Gitarrenpop und bleiben dabei immer gelassen ruhig. Und der Qualitätslevel darf sich durchaus schon mal mit Alanis Morissette und Heather Nova messen - auf akustischem Niveau. Am ehesten erinnert es aber noch an Sheryl Crow. Würde das Talent nicht aus Berlin, sondern aus New York, Dublin oder London kommen, es hätte gerauscht im Medienwald. So bleibt JULIA HUMMER wohl eher ein Insider-Tipp für schwermütige Nachmittage. Vielleicht braucht es mehr wie ein einmaliges Hinhören, Luft zum ganz großen Erfolg ist auch noch da - die Art und Weise der Musik ist kein Selbstläufer und darf auch mal sperrig und krumm um die Ecke kommen. Davon abgesehen ist JULIA HUMMER mit "Downtown Cocoluccia" einfach ein schönes, melancholisch trauriges Album gelungen.
Nein keine Wiederbelebungsversuche des aus den 90ern bekannten Mustang-Waschmittels, wie man beim Betrachten des "Pferdecovers" der aktuellen CD von INSTITUTE vielleicht hätte denken können aber trotzdem eine Art Wiederauferstehung der musikalischen Art: Denn bei dieser Formation handelt es sich um die aktuelle Band des ex-BUSH Masterminds Gavin Rossdale.
Sage und schreibe erst vier Jahre nach dem endgültigen Abgesang der Grunge/Alternative Legende Bush hat sich der Junge endlich gesammelt u.a. mit solch hochkarätigen Musikern wie Chris Traynor (Git./HELMET), Cache Tolman (Bass/RIVAL SCHOOLS) Charlie Walker (Drums/ CHAMBERLAIN) verstärkt, um wieder etwas ganz neues zu machen. Nun "Distort Yourself" nennt sich das Ergebnis dieser Anstrengungen und gegenüber dem mächtigen "Vorbild" hat sich eigentlich nicht soviel verändert, allerdings sind die Gitarrenriffs jetzt noch markanter und heftiger in ihrem Gesamterscheinungsbild. Es klingt aber trotzdem an allen Ecken nach BUSH, dies liegt natürlich hauptsächlich am charismatisch-wehklagendes Organ Rossdales, der omnipräsent im Mittelpunkt steht aber auch die anderen Bandkollegen können z.B. mit abwechslungsreichen Gitarrensolos und groovigen Basslines sowie punchigem Drums für dass ein oder andere Ausrufezeichen sorgen. Die Nähe zu Bush ist als so verwunderlich nicht, da außerdem sämtliche Debütsongs auch nahezu im Alleingang von Rossdale geschrieben wurden, trotzdem klingt dass Ganze nicht nach einem Einman-Projekt sondern kommt überzeugend kompakt, mit fetter Produktion sowie einigen sehr gelungenen Tracks daher. Der Bandcharakter von INSTITUTE ist jederzeit deutlich heraushörbar, hier spielen nicht schlicht angeheuerte Rockmusiker sondern es agiert eine wirkliche ambitionierte Band. Eingängige Melodien in Serie mit typisch energetischen Hymnencharakter in Verbindung mit fetten Gitarrenwänden sind hier Reihenweise vorhanden. Sicherlich wird dem ein oder anderen auch manchmal etwas schon als bekannt vorkommen aber INSTITUTE sind durchaus kein Plagiat sondern bieten genügend eigene Trademarks. Bereits der klasse Opener "Bullet Proof Skin" fönt so richtig gut rein aber auch wütend-heftigere Songs wie "When Animal Attack" oder "Information Age" gehen gut ab, genauso wie das eher straight rockende "Mountains". Auf der gefühlsbetonteren Habenseite stehen dass melancholisch gehaltene "Wasteland" sowie das fast schon zerbrechlich wirkende "Ambulances" mit wunderbar unkitschigen Streichereinsätzen.
Für alle Bush Fans ist "Distort Yourself" jedenfalls ein absoluter Pflichtkauf und für alle anderen Alternative Anhänger besteht zumindestens Anhörpflicht.