das ist mal was Neues – eine Metalband nimmt am 18.Mai am Eurovision Song Contest in Athen teil. Wer die finnischen Monsterrockern von LORDI aktiv mit seiner Stimme unterstützen will, kann sich in den folgenden Locations mit Rockfreaks zu „I Vote For LORDI“ Parties treffen:
Berlin/Friedrichshain - Paule´s Metal Eck
Berlin/Prenzlauer Berg - Access
Braunschweig - Beat Club
Dortmund - Rock Café
Frankfurt - Speak Easy
Hamburg - Headbanger´s Ballroom
Ingolstadt - Cafe Durchburch
Köln - Cave
Ludwigsburg - Rockfabrik
Marburg - Kuz
Oberhausen/Zentrum Altenberg - Eisenlager
Saarlouis - Die Insel
Am 20.07.2006 kommte LORDI im Rahmen des EARTHSHAKER FEST´s nach Rieden/Kreuth bei Amberg, um dort ihren einzigen live- Auftritt in Deutschland zu absolvieren.
Matte Modin ist ein sehr wandlungsfähiger Drummer. Neben DEFLESHED und den evil-as-evil-can Schwarzwurzlern DARK FUNERAL ist er auch bei RAISED FIST aktiv, einer der dienstältestn HC-Bands Schwedens. In Hamburg war für die Band um Mr. "Ich übe nie" Modin Tourstart. Untersützt werden sie von BRIDGE TO SOLACE aus Ungarn - für 16€ ein recht schmales Package, was aber die Hamburger Community nicht davon abhielt, das Molotow verdammt voll zu machen.
Pünktlich um 21 Uhr betraten die Ungarn dann auch die kleine Bühne und legten ohne große Ansage los. Die Band spielte sowohl altes Material als auch Songs von im Sommer via GSR erscheinenden neuen Scheibe "Where Nightmares And Dreams Unite", sie sich nahtlos in das bekannte BRIDGE TO SOLACE-Gewand einfügen. Melodischer Hardcore, der dank seiner Eingängigkeit auch beim Hamburger Publikum auf Gegenliebe stieß und die ersten fünf Leute zu einem klinene Moshpit animierte. Dazu trug auch das sympathische Auftreten der Band bei, die allesamt mit Dauergrinsen und erkennbarem Spaß an der Show spielten. Am Drumkit saß ein Aushilfsdrummer, der sich die Songs der knapp 40-minütigen Show in nur drei Tagen raufgepackt hatte, was Bandkopf Adam zu Lobeshymnen verleitete - vollkommen zu Recht, der Trommler spielte wie ein routiniertes Mitglied der Band. Das Molotow heizte sich während des Sets ganz gut auf und als BRIDGE TO SOLACE die Bühne unter herzlichem Applaus verließen, war die Luftfeuchtigkeit schon tropisch.
Als um kurz nach 22 Uhr RAISED FIST auf die Bühne kamen, wurde es sofort eng im Pit und zu den ersten Tönen der Schweden wurde ein wahrer Orkan entfacht. Deutlich mehr Leute als beim Opener tummelten sich im Pit und schon beim zweiten Song kam der erste Crowdsurfer auf seine Kosten. RAISED FIST waren heiß auf die Tour, das merkte man ihnen an, soviel Energie wie sie an den Tag legten - besonders Sänger Alle beeindruckte mit Mega-Kondition (er kam nicht einmal ins Keuchen während seiner Ansagen) und einem sehr großen Bewegungsradius. Und Matte? Der saß hinter den Drums, ließ sein Können immer wieder mal aufblitzen und beschränkte sich ansonsten darauf, grinsend eine intensive HC-Show anzutreiben. Nicht nur RAISED FIST waren heiß, auch das Publikum war es. Viel zu lange hatten isch die Schweden nicht mehr im Norden Deutschlands gezeigt und so wurde jeder Song abgefeiert, sei es vom neuen Album "Sounds Of The Republic" (die echte Granaten sind) oder alte Sachen von z.B. "Dedication". Die Luftfeuchtigkeit errreichte beinahe BOLT THROWER-Niveau, der Pit wurde größer und größer, genau so wie eine HC-Show eben sein muss. Und wie das bei schönen Dingen nunmal so ist, waren RAISED FIST trotz zweier Zugabe-Songs viel zu schnell fertig. Laut Alle hätte man gerne noch mehr gespielt, aber mehr Songs nicht geprobt. So blieb es bei einer Stunde intensiven Hardcore und einem mehr als gelungenen Tourauftakt.
Obwohl das erste Album der Stoner Rocker / Doomer PENTAGRAM aus Washington D.C. erst im Jahr 1985 erschien, gehen die Wurzeln der Band zurück zum Anfang der 70er Jahre! Auf rund 35 Jahre Bandgeschichte kann diese Kultformation also zurückblicken, was für das ansonsten auf Rüpeleien spezialisierte Label Relapse Records Grund genug war, gleich zwei Compilations auf den Markt zu bringen, die rare Perlen und unveröffentlichtes Material aus den 70ern beinhalten. Die erste dieser Raritätensammlungen erschien schon 2002 unter dem Titel "First Daze Here - The Vintage Collection", so dass sich nun mit "First Daze Here Too" das zweite Kapitel anschließt. Rund 75 Minuten Musik (auf zwei CDs - eine hätte vermutlich genügt?!) bekommt man geboten, wobei man schon stark Classic Rock - gefestigt sein sollte! PENTAGRAM waren in ihren Anfangstagen sehr vom Blues und diversen "Rauchwaren - Sounds" beeinflusst, wobei sich letztere vornehmlich auf der zweiten CD bemerkbar machen. CD 1 enthält mit der coolen Hymne "Teaser" oder den beiden Coverversionen "Under My Thumb" (ROLLING STONES) und "Little Games" (YARDBIRDS) eher straighteres Material, während auf Disc Nummer 2 mit etwa einer frühen Version von "Be Forwarned", "Frustration" oder "Target" (Hilfe!) eher Stücke zu finden sind, die die psychedelische Seite der Band nebst einem völlig "nostalgischen" (stellenweise sogar gruseligen) Soundgewand präsentieren. Der Unterschied zwischen diesen beiden "Ausrichtungen" könnte dann vielleicht auch das Trennen der CDs erklären. Egal, wie man es dreht und wendet: "First Daze Here Too" ist für Fans von PENTAGRAM absolutes Pflichtprogramm, für 70´s - Freunde und "krautige" Rocker eine sehr hörenswerte Empfehlung, aber für moderner orientierte Leute absolut unerträglich! Was ja nicht heißen soll, dass alles in schwarz - weiss schlecht sei, nur eben nicht für Jedermanns Ohren geeignet. Eine sehr gelungene Veröffentlichung, die zudem mit einem vorbildlich aufgemachten Booklet (sehr dick - mit allen Texten und massig Liner - Notes, sogar zu jedem Song!) punkten kann!
Estländische Bands sind auch heute noch immer leicht exotisch. HORRICANE sind eine der wenigen Death Metal-Truppen aus dem kleinen Land, die es sogar schon auf das Inferno- und Tuska-Festival geschafft haben. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich nach dem Genuss von "The Lynch-Lawyers" meine. Die Esten haben einen modernen, recht kalten Sound und mischen unter ihre schweren Death Metal-Riffs immer wieder Keyboard-Passagen, womit sie sich vom Genre-Standard abheben. Das Ganze passiert überwiegend im schleppenden Mid Tempo ("Fraction In Your Eyes"), was "The Lynch-Lawyers" wie eine Dampfwalze wirken läßt. Nachteil bei der Sache ist die mehr und mehr einsetzende Gleichförmigkeit, die so ab Mitte der Scheibe einsetzt. Der ziemlich monoton keifende Gesang hilft auch nicht beim Ankämpfen gegen das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Für ihr Debütalbum haben HORRICANE ihre Sache aber ganz gut gemacht und ich bin sicher, dass die Jungs weiter auf sich aufmerksam machen werden.