Konzert:

Fuck The Commerce 9 - Samstag

Konzert vom CEREBRIC TURMOIL - mal was anderes: Progressiv und irgendwie total psycho präsentiert sich die Berliner Band die mich an Bands wie The Red Chord und Meshuggah erinnern, nur grindiger. Zum abgehn animiert das die müden Hanseln vor der Bühne zwar nicht besonders aber zum wach werden ist es genau richtig.


MENTAL AMPUTATION - ahhh den einen Typen von denen kenn ich doch, dass war der Kerl, der in der Nacht vorher Bier bei uns geschnorrt hat. Die junge Band aus Süddeutschland spielt guten, teils sehr groovigen old school - lastigen Death Metal der die paar Metalheads vor der Bühne bereits zum bangen animieren konnte.


THE LUCIFER PRINCIPLE - unsere Zeltplatznachbarn aus Holland. Grooviger Deathmetal mit Kontrabass. Ja genau: Kontrabass! Das fällt aber Sound-mäßig nicht besonders auf und ist wohl eher so ne Show-Sache. Aber trotz der frühen Stunde schaffen es die 5 Typen die Kommerz- Ficker zum bangen zu animieren.


Die Italiener RESURRECTURIS hatten leider das Pech unserem Heißhunger zu unterliegen und so verbrachten wir die Zeit am Grillhänchen-Stand (sehr zu empfehlen). Aufgrund unserer Gier nach Fleisch bekamen wir von dort bis auf ein eher dürftiges Sepultura-Cover, das bis auf ein paar Besoffenen vor der Bühne wohl jedem am Arsch vorbei, ging nichts mit.


DAWN OF DISEASE tauschten wir gegen einen kleinen Nachtisch in Form von heißem Met, das war bei der verdammten Kälte auch nötig.


LE SCRAWL - Ska-Grind. "Was ist das eigentlich?" dachte ich mir und freute mich auf lustig über die Bühne hüpfende Typen in Anzügen mit Trompeten und Posaunen und einem Dicken, fidelen Sänger, der dreckige Witze reißt. Ich dachte Ska-Grind ist einfach Grind mit Gebläse und umpa-umpa-Schlagzeug. FALSCH GEDACHT! Die Combo besteht außer den standardmäßigen Bass, Gitarre, Drums, aus einem Keyboard und einem Saxophon. Ich musste feststellen, dass sich hinter Le Scrawl eine abwechslungsreiche und mit Sicherheit interessante Idee steckt - dass muss man objektiv gesehen zugeben. Die Band versuchte Grindcore mit Ska, etwas Jazz und irgendwie ein bisschen Funk zu mischen, was aber an der flüssigen Umsetzung scheiterte. Obwohl die Combo bereits seit 1989 besteht waren sie doch sehr unsicher auf der Bühne. Ansagen gab es kaum und alles in allem kamen die Typen doch sehr unsympatisch und stocksteif rüber. Show = 0. Ein paar Le Scrawl-Fans hat es aber doch gefallen und die tanzten dann auch wie wild. Le Scrawl sind eindeutig Geschmacksache und eine der sonderbarsten Bands, die ich je gesehen habe.


Was als Projekt von Mitgliedern der Bands Hate Factor und Night In Gales begann dürfte mit der Scheibe "Inhale The Violence" endgültig den Durchbruch als etablierte Band geschafft haben. Die Rede ist von GRIND INC. Der Gig in Luckau war gleichzeitig auch die CD-Release-Show und so zockten die Brüder natürlich auch das neue Album. Was soll man sagen? Moderner Grind der groovt und keinen stillstehen lässt. Die 2 Shouter Christoph und Thomas röhren was das Zeug hält und die Spielfreude überträgt sich automatisch auch auf die Grindarmy vor der Stage. Grind Inc. konnten so begeistern (und Werbung für die neue CD machen), dass "Inhale The Violence" nach dem Auftritt sogar am Merchandise-Stand der Band ausverkauft (!) war.


DRILLER KILLER brachten uns Crust aus dem Norden, der aber gar nicht so nordisch-böse rüberkam sondern sehr sympatisch und locker. Die Jungs machten keine große Show und legten nicht viel wert auf Äußeres, dafür brachten sie die Crust-Fans ordentlich zum Moshen. Driller Killer sind eine Band die Live einfach nur Spass machen und ein bisschen an Motörhead auf LSD erinnern.


TOTENMOND - anti Metal! Das war das Motto des Trios heute Abend. Sänger Pazzer ist ja schon immer für provokative Ansagen bekannt. Heute hetzte er gegen Metalheads. Zuckerbrot und Peitsche bekamen die Kommerz-Ficker von Totenmond geliefert. Beleidigungen auf der einen Seite und Wodka auf der anderen Seite. Und trotz allem schienen die Fans ihren Gefallen daran zu finden und grölten die bekannten Songs mit. Am Schluss gab es noch ein paar Coversongs wie "Linke Sau", "Polizei SA SS", "Alles was ich seh ist grau" und "Macht Kaputt was euch kaputt macht" und als Zugabe "Die Schlacht".


LAY DOWN ROTTEN haben wir uns vom Zeltplatz aus reingezogen, da unsere Körper nach fast 4 Tagen Grindcore und Deathmetal auch mal eine Auszeit brauchten. War aber auch kein Problem, unser Zeltplatz war nur ca. 20 Meter von der Bühne entfernt. Aus der Ferne konnte man erkennen das die Band wohl einige Fans auf dem Festival hatte, denn die Leute waren ziemlich laut.


Alles wartet seit Tagen gespannt auf das Cumback der Porngrind-Könige GUT. Wer die Band von früher kennt, der weiß was auf einem GUT-Konzert so alles gehen kann. So musste die Band beim letzten Gig in Portugal nach 40 Min abbrechen, weil sich zu viele Menschen und Gedärme etc. auf der Bühne tummelten. So sollte es aber heute Nacht nicht werden. Vielleicht lag es am beschissenen Wetter oder einfach daran, dass selbst beim härtesten Porngrinder nach 4 Tagen Geschredder irgendwann mal fertig ist aber irgendwie wollte nicht so die richtige GUT-Stimmung aufkommen. Keine Frauen (von dem einen weiblichen Roadie abgesehen) auf der Bühne, die mit Dildos spielen, kein Strip, keine besoffenen auf der Bühne nichts. Bis auf ein paar gefüllte Kondome die vom Sänger in die Menge geschmissen wurden keine Obszönitäten, keine Gedärme. Die Typen von GUT hatten dann auch keinen Bock mehr und zockten die restlichen Songs ohne Ansagen runter. Nach ca. 40 Min. war dann auch schon fertig. Das waren sie also, die Porngrind-Könige GUT.


Fazit: Das Fuck The Commerce ist trotz aller Kritik immernoch eins der besten Festivals in Europa im Death Metal und Grindcore - Bereich. Und trotz der zahlreichen Bandabsagen können wir zufrieden nach Hause fahren. 4 Tage voller Gebretter, wies besser nicht mehr geht. Band die schreddern, dass es grad so knallt! Nächstes Jahr wieder.


Die Herren von der Presse:

Johannes Klopprogge

Tobias Gebhardt

Tobias Gabel


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Review:

And I Won't Stop Until You've Lost Everything You Ever Loved

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PARACHUTES haben schon mal den Preis für den längsten Plattentitel ever sicher, der zugleich sehr bösartig ist. Verflossene Liebe, wo kannst du hinführen? Die Saarbücker nähern sich dem Thema von der Screamo-Ecke aus - gekonnt werden die üblichen Zutaten für eine Screamo-Platte genommen und zu äußerst melodischen, emotionalen Songs verarbeitet. Technisch voll auf der Höhe, kann das Songwriting nicht immer überzeugen. Zu oft haben PARACHUTES für meinen Geschmack auf langsamere Parts gesetzt und den Gitarren zu wenig Spielraum gegeben. Dominantes Instrument ist Sänger Stefan, der sich für die cleanen Parts verantwortlich zeigt (unterstützt wird er Gitarrist Carsten und Basser Elmar) und ganz klar die Akzente setzt. Das führt nur leider dazu, dass wirklich heftige Parts sehr selten sind und kurz ausfallen. Zu kurz für eine gute Screamo-Platte. "And I Won�t Stop Until You�ve Lost Everything You Ever Loved� ist dadurch etwas zu soft und zahnlos geworden, dürfte aber in der Emo-Anhängerschaft trotzdem (oder gerade deswegen?) viele Freunde finden. Einzig der letzte, sehr relaxte, Song mit Frauengesang war so gar nichts für mich. Das können die Jungs besser, wie das an FIRE IN THE ATTIC erinnernde "Carve Your Name Into My Arms" oder das flotte "Gentlemen Choose Your Weapons" beweisen. PARACHUTES haben mit diesem Album einen anständigen Einstand hinbekommen, der noch ausbaufähig ist. Oder wie es beim Spitzensport so schön heißt: das ist noch Potential nach oben.

And I Won't Stop Until You've Lost Everything You Ever Loved


Cover - And I Won't Stop Until You've Lost Everything You Ever Loved Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Discordia

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So recht durchgestartet ist Jason Netherton (ex-DYING FETUS) mit MISERY INDEX bisher noch nicht. Ob da wohl ein Labelwechsel zu Relapse hilft? An der Musik lieg es jedenfalls nicht, "Retaliate" ist eine verdammt geile Grind-Scheibe, die mit "Discordia" ihren würdigen Nachfolger erhält. Die zum Quartett gewachsenen MISERY INDEX kennen auch heuer keine Gnade und prügeln gnadenlos, wie sie es schon bei "Overthrow" und "Retaliate" gemacht haben. Dabei haben die Amis trotz durchgehendem Hochgeschwindigkeitsgeprügel immer noch ein Näschen für Melodie und Groove und schaffen so den Spagat zwischen Brutalität und Abwechslung. Hin und wieder werden auch mal Mid Tempo-Parts eingestreut (an die sich der Drummer aber nicht gebunden zu fühlen scheint), was Vergleiche mit DYING FETUS aufkommen lässt ("Outsourcing Jehova"), die aber mit der nächsten Grind-Attacke zum Verstummen gebracht werden. Die Produktion ist druckvoller als beim Vorgänger und setzt die zehn Granaten perfekt in Szene. Mit "Retaliate" haben MISERY INDEX eine Duftmarke gesetzt, die sie durch "Discordia" eindrucksvoll verstärken. Eines der besten Death/ Grind-Alben seit langem, das über alle Zweifel erhaben ist! Ein erbarmungsloser Hammer erster Güte!

Discordia


Cover - Discordia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Atlantic

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Mit AGE OF ORANGE scheint Ex-HOSEN-Drummer Wölli mal wieder eine junge, viel versprechende Band für sein Goldene Zeiten-Label an Land gezogen zu haben. Die Mönchengladbacher beherrschen ihre Instrumente, gehen mit ordentlich Energie und Spielfreude zu Werke und bringen mit ihrem Debüt 13 Songs zwischen Rock und Melody-/Pop-Punk zu Gehör, die durchaus Ohrwurmqualitäten und teils echtes Hitpotential aufweisen. Einzig Lead-Sänger und Gitarrist Andreas Roffmann sollte noch an seiner Stimme arbeiten, denn die klingt oft zu dünn und etwas gequetscht. Darüber könnte man aber hinwegsehen. Wenn der Sound des Vierers nicht gar so glatt und die Melodien nicht ganz so lieblich wären. So aber gerät die Musik schnell zu belanglosem Gedudel, das zum einen Ohr rein und zum anderen gleich wieder rausgeht, ohne dass viel hängen bleibt. Auf Ecken und Kanten hofft man vergeblich, echter Dreck ist nicht mal ansatzweise vorhanden. Was bleibt, ist leider nur poppiger Weichspül-Rock.

Atlantic


Cover - Atlantic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blood, Sweat & Towers

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Laut Band-Bio überschlägt sich die englische Musikpresse von Kerrang bis New Musical Express geradezu ob ihrer neuen Lieblings-Punks, den TOWERS OF LONDON. Hört man sich ihr Debüt an, wird aber nicht wirklich klar, warum dem so ist. Spiel- wie songtechnisch auf dem Niveau der SEX PISTOLS und versetzt mit einer Prise Glam-Punk, werden 13 Stücke zum Besten gegeben, die man irgendwie schon tausend mal und vor allem oft schon besser gehört hat. Die fünf Londoner scheinen sich als Punks geben zu wollen, aber ihre Musik klingt irgendwie nur glatt, aufgesetzt und wenig authentisch. Und dazu noch gähnend langweilig. Songtitel wie "Fuck It Up" und "Kill The Pop Scene" könnten dann auch kaum klischeehafter sein. Dazu passt auch das peinliche Cover-Foto, auf dem sich die Band liebevoll gestylt mit frisch geföhnten und toupierten Frisuren präsentiert. Ganz klar: Die Jungs müssen erst mal zurück in die Punkrock-Schule. Erste Lektion: Hundert mal die letzte U.S. BOMBS-Scheibe hören. Danach schaun wir mal weiter.

Blood, Sweat & Towers


Cover - Blood, Sweat & Towers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:34 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Parachutes

www
Band:

Dead End Jane

(Underdog)
Underdog
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www
Band:

Age Of Orange

KEINE BIO! www
Band:

Misconceived

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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Band:

The Towers Of London

KEINE BIO! www

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