Konzert:
Rock Hard Festival 2006 - Gelsenkirchen, Amphitheater- Sonntag
Konzert vom Ob CRUCIFIED BARBARA einen "Cowboy aus der Hölle" gefunden haben, das sei mal dahingestellt, viele Jünglinge hätten aber gerne den Don Juan für die in pinke Gewänder und klosteine-grüne Treteletten gehüllten Plaste-Bombern. Nun gut, musikalisch kam der rotzige Rock der Damen recht gut an. Und so rockerten sie rum, sangen vom "Motorfucker" und coverten recht annehmbar Kilmister-Motörheads "Killed By Death". (memme)
Nachdem die freakigen Barbies ein paar Ballons gezeigt hatten, sorgen die Dänen VOLBEAT für die erste große Überraschung. Einen Pölser aus Stoner-Rock, Life of Agony, Hetfield-Gesang und viel groovigem Rock�n�Roll servieren die Skandinavier und lassen die (noch) müden Mannen im Amphitheater mitwippen. Aggressives Stage-Acting und der ungeheuer sympathisch-charismatische Elvis-Verschnitt und Ex-Dominus-Mann Michael Poulsen machen Appetit auf mehr. Cool. Und extrem geil: Erst zitieren die Herrschaften das nicht ganz unbekannte "Reign In Blood", sorgen für ekstatische Slaaaaaaayaaaaaaa-Ausrufe, um dann das "I Only Wanna Be Wth You (Dusty Springfield/Bay Cty Rollers) in dampfiger Form zu covern. Also, nee, die Dänen betrügen nicht. Hammer!(memme)
Ihr erster Deutschland-Auftritt mutiert zum Triumph-Zug. Die Franzosen GOJIRA spannen den Bogen von der Zerstörung der Erde durch den Menschen bis hin zur universellen Kraft zur Rettung: ,Love�. Dieser und alle anderen Titel lassen die Fans in Trance fallen durch ein Gewitter aus Avantgarde-Death-Metal, den die Band-Member mit jeder Phaser ihrer Körper, mit jeder Geste - mit allem unterstützen. Besser sollte es an diesem Tag nicht mehr werden. Der Höhepunkt des Festivals! In Frankreich räumen die Jungs komplett ab, verkaufen größere Hallen aus und sind echte Metal-Mega-Seller. Bleibt zu hoffen, dass das auch in Deutschland kommt. Kauft die neue DVD und ihr werdet niederknien!" Oder, um es mit einem Lied aus der RHF-Setlist zu sagen: Bleibt zu hoffen, dass "Wisdom Comes". (memme)
Nach der Bekanntgabe, dass BEYOND FEAR (Tim ´Ripper´ Owens - Gesang, John Comprix - Rhythmus- & Leadgitarre, Dwane Bihary - Rhythmusgitarre, Dennis Hayes - Bass, Eric Elkins - Schlagzeug) dieses Jahr auf dem Rock Hard Festival spielen werden, freute ich mich riesig endlich mal wieder den "Ripper" live zu sehen. Diese Stimmung wurde allerdings bei Erscheinen des Banderstlings getrübt, da dieser außer dem Opener "Scream Machine" nur mittelmäßiges Songmaterial enthält. Versteht mich nicht falsch, der "Ripper" ist ein göttlicher Sänger, aber ich hatte von seiner Soloband viel mehr erwartet, als Songmaterial, dass auf abgekupferte Priest Screams zugeschnitten ist. Nun wartete ich dennoch gespannt auf den Auftritt von Beyond Fear, die meine erste Band des Tages sein sollte, da ich mich vorher von den Strapazen der ersten zwei Tage erholen musste. Es stellte sich für viele die Frage, wie die Setlist der 45 Minuten aussehen sollte. Würde man sich nur auf das bandeigene Material beschränken? Würde man Lieder aus der Priest Ära des "Rippers" mit in den Set nehmen oder sogar auf alte Priestklassiker zurückgreifen? Alle drei Fragen kann ich mit ja beantworten. Der "Ripper" legte stimmlich wieder einen sehr guten Gig mit seiner grundsoliden Truppe hin. Der Sound war vom Feinsten, allerdings kam am Anfang des Sets nicht so wirklich eine Stimmung auf, was an den Songs des aktuellen Erstlings gelegen hat. Denn als man "Burn In Hell" von der Judas Priest CD "Jugulator" anstimmte, wachte das Publikum auf und fing an mitzusingen. Das Ganze steigerte sich dann noch mal, als man in der Priest Klassikerkiste kramte und den Kultsong von 1978 "The Green Manalishi (with the two prongued crown) rockte. Hier bewies der "Ripper" wieder einmal, dass er eine geniale Stimme hat, aber leider selbst ein belangloser Songwriter ist. Ein drittes kleines Highlight des Gigs stellte für mich der Opener der Debüt-CD "Scream Machine" dar. Alles in allem war es eine unterhaltsame Dreiviertelstunde, die aufzeigte, dass der "Ripper" ein genialer Sänger ist, aber das neue Songmaterial in keinem Vergleich zu den Priest Songs steht. Deshalb wünsche ich der Band, dass sie sich beim nächsten Album bezüglich des Songschreibens deutlich steigern kann! (Schorsch)
Da eine Band in erster Linie ihr neues Material präsentieren möchte, ist dies auch im Falle EVERGREY nicht anders. Zwar kommen die Songs des neuen Silberlings "Monday Morning Apocalyse" live härter und wuchtiger als auf CD, sehen aber gegen Hits wie "Blinded", "Mark of the Triangle", "A Touch of Blessing" (Gänsehaut pur) oder "Recreation Day" alt aus. Dennoch werden die neuen Songs vom Publikum positiv aufgenommen. Für Abwechslung sorgte die Mischung der atmosphärischen Keyboards und den riffgewittrigen Gitarren.
Die kürzlich absolvierte USA Tour kommt der Live-Performance enorm zu Gute. Evergrey wirken so professionell wie nie zuvor. Hoffen wir nur, dass uns das Line-Up so bestehen bleibt. Lediglich ein paar technische Probleme des Schlagzeugers Jonas Ekdahl wären zu erwähnen, die jedoch durch Mastermind Tom S. Englund und Keyboarder Rikard Zander gekonnt überbrückt wurden. Einfach eine geniale Show, die Evergrey auf diesem Festival für mich hervorhebt.
Wieso man allerdings den Hit "The Masterplan" den hungrigen Prog-Fans vorenthalten hat.......egal, Kai geh´ Bier holen! (Richie)
Ich finde ja, EVERGREY fallen erstmal auf durch die längsten Stiefeletten und das bis dato größte Back-Drop. Musikalisch sind sie wesentlich härter als erwartet, wenn man mal vom Kling-Glöckchen-klingelingeling vom Keyboard (und dessen Lautstärke) absieht. Wenn das interessiert? Echte Härtner eher nicht, die fanden�s wie ich.Scheiße. (memme)
Nun war es aber Zeit für die erste richtig harte Band an diesem Pfingstsonntag. Nachdem der Mittag doch recht melodisch war, waren jetzt FINNTROLL an der Reihe um den Fans mit ihren Mix aus finnischem Folk, Black- und Death-Metal einzuheizen. Die schon mittlerweile recht angeheiterte Menge war sofort bei guter Stimmung. Es wurde zu Songs wie, "Kriegsmjöd", Fiskarens Fiende", "Jaktens Tid" und dem absoluten Hit "Trollhammeren" getanzt, gebangt, und sogar eine Polonaise durch die Menge gemacht!! FINNTROLL lieferten einen guten Gig ab obwohl der Gitarrensound etwas zu wünschen übrig lies, aber bei den Trollen kommt es ja hauptsächlich auf die Keys an! Einzig der neue Frontmann Vreth wirkte zu Anfang etwas unbeholfen, was sich aber im Laufe der Show legte. Was das "Singen" betraf war allerdings alles einwandfrei und so wurde dann der finnisch singende Schwede schnell von den Fans geliebt! Nun bleibt nur noch zu hoffen dass die Band bald mit neuem Sänger ins Studio geht und dann live und mit neuer Scheibe wieder so dermaßen reinhaut wie an diesem wunderschönen Sonntag!! FINNTROLL kamen, sahen und siegten!! (-Carmen-)
Wie gern würde ich das unterschreiben. Aber die ständigen Schicksalsschläge und Besetzungswechsel schaden den FINNTROLLen doch mehr, als sich Fans eingestehen wollen. So fehlte der Dicke Henri am allen Keyboards und Enden, der Aushelfer am Schlüsselbrett kleisterte unharmonisch vieles zu - das war alles andere als ein überzeugender Auftritt. (memme)
Direkt aus Helsinborg in Schweden kamen jetzt SOILWORK auf die Bühne des Amphitheaters in Gelsenkirchen! Wie auch bei den restlichen Festival-Auftritten war Peter Wildoer von DARKANE am Schlagzeug zu sehen was aber nicht groß auffiel. Alles in allem waren SOILWORK sehr gut drauf und nicht nur die Gitarren-Parts waren ohne Mängel sondern auch der Gesang. Nur der starke Key-Sound, der sich seit FINTROLL nicht gebessert hatte, trübten ein wenig den Genuss der Songs. So bekamen die Fans einen guten Mix aus melodischen und straighten Songs wie zum Beispiel "Rejection Role", "Follow The Hollow", "Stabbing The Drama" zu hören. Natürlich duften die zwei Klassiker "Nerve" und "As We Speak" nicht fehlen! Dabei war aufgefallen, dass vor allem die melodischeren Songs mit Mitsing-Refrain am besten ankamen. Ein insgesamt sehr gelungener Auftritt wobei Basser Ole Flink nicht still stehen konnte und permanent von der einen Seite der Bühne zur anderen flitzte. SOILWORK hatte somit zum zweiten Mal an diesem Wochenende das Publikum auf ihrer Seite!! (-Carmen-)
Die Amis FATES WARNING spielen natürlich auch in Gelsenkirchen nix von den ersten drei Alben, Alder hat die Haare kurz (aber nicht schön) und irgendwie diesen großmäuligen Ami-Charme. Es kommt ja immer auf den ,Point Of View� an, aber irgendwie klingt der Ray etwas schwächlicher als sonst - und live, hell und Open-Air kommen die unbestrittenen Prog-Master irgendwie nicht so gut wie in der Halle. Klar sind Jim Matheos an der Gitarre oder auch Joey Vera (Bass-Vielspieler) ganz Große, die Somngs kommen aber vom Charme her einfach nicht an die ersten drei Alben heran. Die Fans aber sehen das naturgemäß anders, gehen bei "Simple Human" oder "One" voll ab - so wie es halt zu den komplexen Stücken der Prog-Urgesteine geht. Wenn nur mal ein alter Song dazwischen wäre� (memme)
Einen kleinen musikalischen Bruch im Vergleich zu den Vorgängern vollführten EDGUY, als sie mit »Lavatory Love Machine« ihren Gig eröffneten. Mitgebracht hatten sie auch einen Teil ihrer Tournee-Bühne, samt Bannern und Gorgoyle, welcher sich später bei »Mysteria« erhob und seine Flügel drohend ausbreitete. Doch zunächst ging es mit dem älteren Klassiker »Babylon« und dem guten Laune Song vom aktuellen Album »Fucking With Fire« weiter. Das da die Stimmung unter den Fans als gleich auf dem Höhepunkt stieg, verwundert kaum. Einige Fans ließen sich erneut zum Crowdsurfen hinreißen (was bei dieser Musik doch eher selten ist), oder schlossen sich kurzerhand der Polonese an, während dessen EDGUY mit »Sacrifice« weiter einheizten, trotz kleiner Probleme mit den Drums. Zur Überraschung wurde mit »Fairytale« mal ein älterer Song vom »Vain Glory Opera« Album gespielt, bevor mit »Tears Of Mandrake« eine der Hymnen folgte. Als »Front-Eunuch« im Programmheft betitelt, machte Sänger Tobias Sammet dem alle Ehre mit seine akrobatischen Leistungen,
Sprüngen und natürlich den Fussballsprüchen, die auch heute nicht fehlen durften, bevor »Vain Glory Opera« als weiterer fester Bestandteil jeder EDGUY Show folgte. Den kröhnenden Abschluss bildete »King Of Fools«, dessen Intro zwar erst im zweiten Anlauf klappte, doch dann noch einmal rockte was das Zeug hielt. (tennessee)
Mit leichter Verspätung kam der Headliner des Tages, DIO, auf die Bühne um vor einem voll besetzen Amphitheater mal wieder seine Kunst unter Beweis zu stellen. Angekündigt wurde er von Götz Kühnemund, der selbst kaum noch Stimme hatte, sich dennoch bemühte und letztendlich zwei Schilder mit den Worten »Danke« an Helfer, Beteiligten und die Fans und »Dio« hoch hielt. Der Titel »Kleiner Mann ganz groß« würde auch auf diesen Auftritt wieder einmal hervorragend passen, denn es ist kaum zu glauben, was der Mann noch leistet, wenn man an sein fast schon Rentenalter denkt. Mit »Children Of The Sea« und »I Speed At
Night« wurde eine insgesamt doch eher ungewöhnliche Setlist eröffnet. Zur Freude vieler waren auch eher selten live gespielte Songs a la »I« dabei, neben den Klassikern wie »Stand Up And Shout« oder auch »One Night In The City «, bei dem die Fans den Refrain natürlich aus dem eff eff ergänzen konnten. Auch Hymen wie »Holy Diver« und »Rainbow In The Dark« durften natürlich nicht fehlen. Etwas langweilig vielen hingegen das Gitarren- und das Drumsolo aus, da hätte man gerne noch einen weiteren Hit ersatzweise gehört. Mit "Long Life Rock´N´Roll" und "Man On The Silver Mountain" ging es zurück in die Zeiten von Rainbow, da kommt schon Nostalgie auf, wenn man die Songs heute noch einmal live von DIO hört. Ehe man sich versah, war mit »Heaven And Hell« bereits das Ende der Show besiegelt, womit auch der einzig negativ anzumerkende Punkt aufkam. Trotz vieler Zugaberufe ließ sich DIO nicht mehr auf die Bühne holen, sehr, sehr schade. (tennessee)
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Konzert:
Blitzkid, Crisis Never Ends, Final Prayer, Beate Ouzo - Hamburg, Hafenklang
Konzert vom Ein bunt gemischtes Publikum aus Punkern, Psychobillis, Hardcorlern und einigen Metalheads fand sich am recht kalten Pfingstsonntag im Hafenklang ein, um den Feiertag auf ihre Art und Weise zu würdigen.
Nach langer Wartezeit ging es mit den Rostockern BEATE OUZO los. Die ließen sch von dem noch recht leeren Saal (es waren vielleicht zwanzig Leute drin, der Rest tummelte sich in der Kneipe oder draußen) nicht abschrecken und legten motiviert los. Zu hören gab es ziemlich eingängigen Punkrock mit leichter MOTÖRHEAD- und Stoner-Schlagseite. Die Songs waren flott und gingen gut ins Ohr, trotzdem gab es kaum Bewegung im Publikum. Das Trio ließ sich davon nicht beirren und spielte seinen Stiefel runter, der mir mit der Zeit aber zu eintönig wurde, so dass ich mich auf ein Astra in die Kneipe verkrümelte. BEATE OUZO spielten fast 50 Minuten und konnten zum Ende hin wohl mehr Sympathien einheimsen, wie der von Song zu Song lautere Beifall bewies.
Bei FINAL PRAYER war der Laden dann pickepacke voll. Die Berliner hatten mit dem Publikum leichtes Spiel, vom ersten Ton an gab es ordentlich Action vor der Bühne. Zeitweise artete es ein wenig aus und es wurden einige Unbeteiligte von dem wilden Kung Fu-Hampler getroffen, aber im Großen und Ganzen lief es fair ab. FINAL PRAYER gaben auf der Bühne ordentlich Vollgas und hatten erkennbar viel Spass an der ganzen Show. Die Erklärungsversuche des Bassers zu den Texten ging zwar jedesmal unter, aber was solls? Eine gute HC-Show muss Energie pur sein - das haben FINAL PRAYER offensichtlich begriffen und legten eine Show wie aus dem Lehrbuch hin. Zu ihrem old schooligen brutalen HC kann man auch gar nicht anders, als sich zu bewegen und durch die vielen Moshparts drückte die Musik ordentlich. Zum Schluss gab es noch eine Zugabe, bei der die Fans zwischen Old School und New School-Song wählen konnten und sich lautstark für ersteres entschieden.
CRISIS NEVER ENDS, die sympathischen Stuttgarter (die ihren Merch-Verkäufer per Zufall an einer Autobahnrastätte getroffen haben, wie in einer Pause erzählt wurde) hatten mit ihrem metallischeren Sound etwas weniger Glück beim HC-Publikum als FINAL PRAYER. Dafür bangten die anwesenden Metaller ordentlich, quasi als kleiner Ausgleich. Der Schwabenhaufen zockte sich durch seine komplette Discography und geizte nicht mit Songs der neuen Scheibe. Feinste Schwedentod-Riffs treffen auf HC-Songstrukturen und –Shouting und ergaben eine explosive Mischung, die mir sehr gut gefallen hat und von der aktiven Band ansprechend präsentiert wurde. Wie schon bei FINAL PRAYER merkte man auch bei CRISIS NEVER ENDS, dass sie verdammt viel Spass auf der Tour und besonders auf der Bühne haben. Die besten Publikumsreaktionen hatte der alte SUICIDAL TENDENCIES-Hit "War Inside My Head", den CRISIS NEVER ENDS stilecht mit häßlichen Cappies spielten. Nach ein paar eigenen Songs und "Breaking The Law"-Cover war dann nach einer knappen Dreiviertelstunde Schluss.
Als dann damit begonnen wurde, das komplette (!) Schlagzeug abzubauen und abzusehen war, dass sich der Beginn von BLITZKID noch lange verzögern würde, haben wir die Segel gestrichen und sind abgedampft. Sorry Jungs, aber das dauerte mir echt zu lange!
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