Konzert:

Nine, Zero Mentality, Step By Step – Bremen, Magazinkeller

Konzert vom NINE sind endlich mal wieder auf Tour und machen in Bremen Station. Das letzte mal sah ich sie als Opener für DISFEAR und ENTOMBED gesehen, diesmal hatten sie den Headliner-Posten inne und lockten rund 60 Leute in den Magazinkeller. Donnerstags halt.


Los gin der lauschige Abend mit den Newcomern STEP BY STEP, die ihre erste Show spielten. Und gleich mal mit saftigen vierzig Minuten Verspätung begannen, warum auch immer. Auf jeden Fall waren die vier Jungspunde sehr aufgeregt und hatten passenderweise gleich zu Beginn mit technischen Problemen zu kämpfen: erst funktionierte das Mikro nicht, dann rissen dem Gitarristen zwei Saiten. Hut ab vor der Band, dass sie sich dadurch nicht beirren ließ und nach kurzer Pause weitermachte. Aggressiven Hardcore gab’s dann zu hören, inklusive eines Coversongs, der gut ins Ohr ging und vor Energie sprühte. Leider setzte das Mikro immer mal wieder aus, so dass der Gesang kaum Durchschlagskraft entwickeln konnte. Die Songs machten aber trotzdem Laune und Lust auf das Demo, das die erst seit zweineinhalb Monaten aktive Band vor Kurzem klassisch auf Tape gebannt hat. Für die erste Show war das echt in Ordnung, auch wenn der Basser noch etwas hüftsteif war.


ZERO MENTALITY machten dann keine großen Mätzchen und legten nach erfreulich kurzer Umbaupase ohne Umschweife los. Die Ruhrpootler sind zwar auch noch keine Dekaden aktiv, haben aber schon ein paar Shows gespielt (und letztes Jahr ihr Debüt auf GSR veröffentlicht) und waren dann auch vom Start weg am posen. Sänger Ben, der mit seinen langen schwarzen Locken nicht wie der gewöhnliche Metalcore-Shouter aussieht, war Dreh- und Angelpunkt der Show, niemals stillstehend, mit dem Publikum kommunizierend und nebenbei noch eine erstklassige Sangesleistung abliefernd. Die Saitenfront hatte sich auf der kleinen Bühne häuslich niedergelassen und musste sich aufgrund des beengten Raumes auf einen Radius von einem Meter beschränken - also wurde fleißig gemoscht. Auch schön. ZERO MENTALITY konnten mit ihrem brutalen Metalcore ein paar Leute zu etwas Bewegung animieren und hatten sogar einige Fans im Publikum, die öfter mal das Mikro übernehmen konnten. Gelungene Show, die nur ein bißchen mehr Resonanz im Publikum verdient hätte. ZERO MENTALITY sind definitv eine verdammt gute Live-Band, die hoffentlich bald mal auf Tour zu bewundern ist.


NINE liessen sich Zeit mit dem Umbau und Soundcheck. Viel Zeit, fast ne halbe Stunde. Der Drummer gehört sicherlich zu den langsameren Drumkit-Aufbauern seiner Zunft.. Als kurz nach elf dann endlich losging, tummelten sich das Publikum direkt vor der Bühne und ging vom ersten Ton an direkt mit. NINE waren aktiv wie gewohnt, verzichteten diesmal aber auf ihr Cap-Parade, sondern konzentrierten sich auf das Wesentliche: eine gute Show abliefern. Ist ihnen gelungen! Ihre Mischung aus Hardcore, ENTOMBED und ein bißchen Punkrock funktionierte an diesem Abend perfekt und wurde durch den guten Sound noch verstärkt. Die Schweden hatten offensichtlich Spass am Spielen und konnten das auf die sonst zurückhaltenden Bremer übertragen, so dass einem gelungenen Konzertabend nichts im Weg stand. Und so einer wurde es dann auch, egal ob NINE Klassiker spielten oder sich neuen Sachen widmeten. Schön.


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Interview:

Necrophobic

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InterviewNach Eurem letzten Album "Bloodhymns" habt Ihr 2002 mit Hammerheart Records gebrochen, weil das Label zu Karmageddon Media wurde. Dachtet Ihr damals, dass dieses Nachfolge - Label keinen Platz mehr für NECROPHOBIC habe?



Ich bin nicht sicher, aber wir hörten damals Gerüchte, dass das Label in sich zusammen brechen sollte. Das passierte dann ja auch, darum dachten wir, dass wir einfach nach vorne blicken müssen!



Aber es war Eure eigene Entscheidung, das Label zu verlassen?!



Wir wollten da weg, weil es ein paar Punkte in unserem Vertrag gab, die Karmageddon Media nicht erfüllte. Heute denke ich, dass der Chef des Labels ein echt toller Typ ist, aber damals fühlte es sich für uns nicht mehr gut an.



Ihr habt dann 2004 bei Regain Records unterschrieben. War es denn das einzige Angebot, das Ihr hattet?



Nein, es gab schon mehrere Angebote, aber wir dachten einfach, dass es gut sei, die Plattenfirma in unserem Land zu haben. Außerdem ist es eine aufstrebende Firma, die schon viele gute Bands unter Vertag hat, so dass wir dort hoffentlich viele Möglichkeiten haben.



Ihr habt auch etwa vier Jahre gebraucht, das neue Album fertig zu bekommen. Warum hat es denn so lange gedauert?



Weil es so gut ist, haha!!! Wir benötigten einfach einige Zeit, die Songs zu schreiben, und dann dauerten die Rehearsings noch einmal ungefähr ein Jahr. Wir hätten es vielleicht ein wenig schneller hinbekommen können, aber es sind auch noch die persönlichen Dinge angefallen, da zum Beispiel einige von studieren, und andere schon Familie haben. Wir werden ja auch älter… Wenn wir könnten, würden wir die Band als Vollzeit - Job betreiben, haha! Es ist das Beste überhaupt, in so einer großartigen Metal - Band zu spielen!



Schreibt Ihr denn zwischen zwei Alben ständig an neuen Songs? Immerhin lagen beispielsweise zwischen Eurem ersten Album "The Nocturnal Silence" und "Darkside" ebenfalls drei Jahre.



Ja, es sind immer ungefähr drei Jahre zwischen zwei Alben. Vielleicht werden wir nächstes Mal ein wenig fixer sein, aber das sagen wir vorher immer. Dann werden es aber doch mindestens drei Jahre. Es könnte sein, dass wir im Herbst noch eine "Zugabe" veröffentlichen werden; wir diskutieren das gerade. Wir haben zumindest ein paar coole Ideen für eine Mini - CD. Aber das braucht alles schon seine Zeit!



Dann habt Ihr also ein paar übrig gebliebene Stücke aus den "Hrimthursum" - Sessions?



Nein, nein! Wir hatten zwar überlegt, zwei Songs nicht mit auf das Album zu nehmen, da es jetzt schon 60 Minuten lang ist, aber am Ende waren wir uns sicher, dass alle Stücke so stark sind, darum haben wir alles auf das Album gepackt, denn immerhin liegt das letzte Album ja so lange zurück. Wir wollten den Fans so viel Musik bieten, wie wir konnten. Es ist aber definitiv nichts übrig.



Ich habe mich zuerst über den Titel des Albums gewundert! Was zur Hölle ist ein "Hrimthursum"?



Hahaha! Das ist isländisch, es geht um die großen Eisgiganten im Norden. Wir haben sie schon auf ein paar Alben thematisiert. Viele Metal - Bands haben ja diese Wikinger - Thematik, die wir auch mögen, aber wir wollten über die zerstörerischen Seiten des nordischen Metal singen. Diese Sache mit den Giganten passt für mich auch gut zum Death Metal.



Denkt Ihr nicht, dass viele Fans mit dem Titel ihre Probleme haben werden? Ich kann es schon hören: "Hrrrmmm… äh… die neue NECROPHOBIC eben… die von 2006!".



Ja, vielleicht, aber das ist eher lustig, haha! Es wird "Riemturrsumm" (mit rollenden "r"s - Anm. d. Verf.) ausgesprochen. Das ist auch nicht unsere Muttersprache! Es klingt aber gut, sieht gut aus und hat eine wirklich gute Bedeutung.



Wer ist denn für die ganzen männlichen und weiblichen Chöre auf dem Album verantwortlich?



Ich bin es, der die männlichen Chöre singt. Die weibliche Stimme ist dieses Mädchen Sandra, das ich noch aus meiner Zeit bei THERION kenne, und mit der ich dort bereits arbeitete. Sie ist sogar eine bekannte schwedische Sängerin, aber ich kenne sie persönlich und habe sie gefragt: "Hier ist ein bisschen Geld, wirst Du ins Studio kommen?". Sie war auch einverstanden, und sie ist wirklich fantastisch! Sie ist wie ein Keyboard, man sagt Ihr, sie soll dieses oder jenes machen, uns sie macht es beim ersten Mal perfekt! Das war echt klasse!



Bist Du eigentlich der einzige Songwriter bei NECROPHOBIC, oder seid Ihr alle an den Stücken beteiligt?



Sebastian (Ramstedt - Lead - Gitarrist - Anm. d. Verf.) schreibt das Meiste der Musik. Auf diesem Album habe ich das Intro und einen Song geschrieben, Johan (Bergebäck - Rhythmus - Gitarrist - Anm. d. verf.) auch einen Song und Sebastian den Rest. Aber ich bin für die meisten Texte zuständig, wir teilen uns die Arbeit auf.



Und wie bist Du dann beim Intro auf diesen Titel "The Slaughter Of Baby Jesus" gekommen?



Haha, ich denke, das ist echt klasse! Ich saß einen Tag da und überlegte mir, wie es wäre, wenn ich eine Zeitmaschine hätte. Ich würde dann all die Konzerte in den 70ern besuchen und so etwas! Aber dann dachte ich: "Fuck, Du könntest damit ja viel mehr machen!" und kam auf die Idee, zurück nach Nazareth zu reisen… mit einem Messer… hahaha!



Daraus schlussfolgere ich einfach mal, dass Du keine allzu religiöse Person bist?!



Ich glaube an Magie und kosmische Kräfte. Ich glaube an die meisten Götter wie an kosmische Phänomene, aber ich würde niemals beten oder mich einem bestimmten Gott unterwerfen.



Habt Ihr denn das "Party.San" - Open Air im letzten Jahr genossen?



Ja, das ist echt ein tolles Festival, und wir haben auch versucht, unser Bestes zu geben, aber wir hatten davor etwa ein Jahr lang nicht mehr gespielt. Wir waren da wohl etwas eingerostet, haha! Die Leute schienen aber trotzdem glücklich dabei zu sein. Es war schon sehr gut dort.



Das war auch die allererste Gelegenheit für die Fans, den neuen Song "Blinded By Light, Enlightened By Darkness" zu hören!



Ja, den haben wir dort gespielt! Das stimmt! Aber den hatten wir zuvor auch nur ein paar mal rehearsed, und ich hatte auf der Bühne einen Zettel mit dem Text liegen, haha!



Ihr hattet das Album damals als "baldige Veröffentlichung" angekündigt. Das ist jetzt ein gutes Dreivierteljahr her…



Hahaha! "Bald" in den Worten von NECROPHOBIC!



Gemixt wurde "Hrimthursum" von Fredrik Folkare von UNLEASHED. Warum ist die Wahl auf ihn gefallen?



Wir sind gute Freunde von den Leuten von UNLEASHED, und außerdem mochten wir den Sound ihres letzten Albums. Wir hatten ein paar Namen zur Auswahl, aber am Ende riefen wir Fredrik an, und er kam dann in das Studio, in dem wir arbeiteten. In diesem Studio hatten wir zuvor schon ein paar Demos aufgenommen. Fredrik hörte sich unser Material an und meinte, er könne einen echt guten Mix daraus machen. Wir hatten dabei ein sehr gutes Gefühl im Magen, und am Ende war diese Entscheidung auch richtig! Es ist ein sehr einfaches Studio, aber mit sehr gutem Equipment und sehr guten Leuten, mit denen man arbeiten kann.



Auch etwas aus dem Rahmen fällt die Wahl des Cover - Zeichners, nämlich Tyrant von NIFELHEIM…



Mit denen sind wir auch befreundet, und Tyrant lebt jetzt schon eine ganze Weile in Stockholm. Wir sind schon seit Jahren befreundet, und wir hatten einige seiner Arbeiten gesehen. Er hat zu Hause einige Gemälde, die er noch nicht veröffentlicht hat. Es ist ein Hobby von ihm, und er ist darin richtig klasse! Wir fragten ihn, ob er uns aushelfen könne. Die Idee mit dem brennenden Schloss kam dieses Mal aber von Sebastian. Er fertigte eine Skizze davon an, und Tyrant setzte sie dann sehr gut um.



Neben anderen schwedischen Death Metal - Acts wie ENTOMBED, DISMEMBER oder UNLEASHED seid Ihr fast schon eine Underground - Band. Woran, denkst Du, könnte das liegen?



Ich denke, wir hatten nicht denselben Start wie die anderen Bands. Wir waren bei Black Mark, die uns zwar Touren etc. anboten, aber dafür niemals die Geldbörse geöffnet hätten. Wir haben uns in den frühen 90ern richtiggehend abgemüht und nie die Chancen bekommen, die die anderen Bands hatten. Aber ich glaube auch, dass wir uns wegen unserer großen Mühen mittlerweile einen Namen gemacht haben.



Habt Ihr denn schon neues Material geschrieben, zum Beispiel für diese Mini - CD?



Ja, haben wir, und es scheint so, als wollen wir es bald aufnehmen. Es hat das letzte Mal in diesem Studio einfach so gut funktioniert! Und danach wollen wir auf Tour gehen, wir haben dann genügend Material in der Hinterhand. Es ist aber alles noch in Planung und nichts entschieden!



Wird es von Euch, vielleicht nach dieser Tour, auch eine DVD geben?



Ja, wir spielen mit dem Gedanken. Wir haben zumindest schon darüber gesprochen, aber ich kann dazu jetzt nicht mehr sagen. Wir haben eine Menge an altem Material auf Video gespeichert, das sicher vielen Leuten gefallen würde!




Review:

I’ll Beat You, City!

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Was sich mit "Crush/ Rebuild" bereits angedeutet hatte, wird von FIRE IN THE ATTIC mit "I’ll Beat You, City!" auf das nächst Level gebracht: moderner Hardcore in Vollendung! Gerade einmal ein Jahr haben Bonns Finest gebraucht, um die zwölf Songs zu schreiben, aufzunehmen und in feiner Verpackung in die Läden zu stellen. FIRE IN THE ATTIC knüpfen da an, wo sie mit dem Vorgänger aufhörten und setzen auf Wechsel-Gesang, hochmelodische Songs und einem daraus resultierenden sehr hohen Hitfaktor ("The City"). Gleichzeitg wurde das Kunstück fergigebracht, sich nicht einfach nur zu wiederholen, sondern dem Sound eine neue Wendung zu geben und ihn komplexer zu machen. "I’ll Beat You City!" zündet sich nich sofort, setzt sich aber nach einigen Umdrehungen gnadenlos im Ohr fest. Zu Recht spielt die Band selbst bei großen Festivals und kann Clubs füllen - das ist international konkurrenzfähiger Hardcore der Spitzenklasse! Hoffentlich behalten FIRE IN THE ATTIC ihr Tempo beim Songschreiben bei, dann steht uns Mitte 2007 der nächste Kracher ins Haus. Bis dahin wird "I’ll Beat You, City!" das Warten mehr als erträglich machen. Danke!

I’ll Beat You, City!


Cover - I’ll Beat You, City! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Search Party Never Came EP

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VANNA haben sich einen Bandnamen ausgesucht, der auch schon von einer kroatischen Sängerin genutzt wird. Also beim shoppen aufpassen, mehr als die "The Search Party Never Came EP" haben die Hardcorler bisher nicht veröffentlicht. auf der gibt es sechs Songs, die sehr old schoolig zur Sache gehen und in ihrer Schwere manchmal an WALLS OF JERICHO erinnern ("That Champagne Feeling"), allerdings haben VANNA Frauen als Gastmusiker. Einer der beiden Sänger klingt mit seiner klaren Stimme aber arg feminin und zerbrechlich, was einen guten Kontrast zum Gekeife des anderen Shouters bildet. Das Quartett hat sich über den Einsatz der Sänger ohrenscheinlich viele Gedanken gemacht und die beiden gut in Szene gesetzt. Leider hapert es beim restlichen Songwriting, da wird zu oft bereits Gehörtes widerholt und auf ausgelutschte Riffs zurückgegriffen. VANNA bemühen sich zwar, durch die Hinzunahe modernerer Gitarrenarbeit Abwechslung aufzubauen, scheitern aber durch ihre letztlich doch begrenzte Auswahl. So plätschern die Tracks vor sich hin und ziehen sich zum Schluss wie Kaugummi.

The Search Party Never Came EP


Cover - The Search Party Never Came EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 22:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Beast Awakening

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Vor knapp einem Jahr haben ATANATOS bereits Kollege Memme mit "Beast Awakening” überzeugen können und die Scheibe in Eigenregie veröffentlicht. Mittlerweile sind die Jungs bei Metal Axe Records gelandet, die die Scheibe erneut auf den Markt bringen, natürlich mit besserem Vertrieb. So wie’s aussieht, wurde der Silberling dafür nicht extra überarbeitet, wie gehabt sind zehn Tracks drauf, inklusive der coolen "Nightcrawler"-Coverversion. Die Produktion war schon anno 2005 erste Sahne, was auch heute noch gilt. Gleichzeitig druckvoll und glasklar kommt das Gemisch aus Death Metal, Black Metal-Keyboards und viel Thrash Metal aus den Boxen. Die durchweg flotten Tracks überzeugen mit einer gesunden Härte, sägenden Gitarren und einem kompetenten Herrn am Mikro. Selbst die gelgentlichen Keybaord-Einlagen (die stark an alte DIMMU erinnern) passen gut ins Bild - und alles Weitere hat Kollege Memme bereits gesagt. Ich kann mich seinem Fazit nur anschließen: tolle Scheibe!

Beast Awakening


Cover - Beast Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Voices Inside My Head (EP)

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Ganz klar, die polnischen Modern Art Rocker von RIVERSIDE sind die Progband der Stunde und da macht es durchaus Sinn, wenn dass geschäftstüchtige Inside Out Label eine bereits 2004 erschienene EP Namens "Voices In My Head" jetzt nochmal neu mit u.a. drei zusätzlichen Livetracks auflegt. Dass wichtigste ist natürlich die musikalische Qualität, und die stimmt absolut und reiht sich nahtlos an die bisherigen Veröffentlichungen ein. Der Titel wurde aus dem Debütalbum "Out Of Myself" entnommen und soll wohl auch eine Art Verbindung zwischen diesen beiden Alben darstellen.

Die fünf Songs von "Voices In My Head" sind zwar größtenteils relativ ruhig ausgefallen ("US" kommt dabei völlig in akustischen Gewande daher) hätten aber durchaus auch auf die beiden bisherigen Platten gepasst. Vor allem das hammermäßige "Acronym Love" ist ein Progrock Sahnestück zum ehrfürchtig Niederknien mit diesem elegischen Gitarrenthema - der Song wie auch etwas die anderen erinnert mich von der Stimmung etwas an MARILLION zu "Brave" Zeiten. Die enorme Intensität der Vocals und eine äußerst melancholische aber nicht depressive Stimmung in Verbindung mit der herausragende Stimme von Sänger, Bassist und Songschreiber Mariusz Duda lassen den Hörer einfach nicht mehr los und man bekommt sprichwörtlich die Stimmen nicht mehr aus seinem Kopf. Bestes Beispiel hierfür sind die süchtigmachenden kanonartigen Gesangstriaden bei "Stuck Between". Aber auch die mehrfach auftauchenden Triphop angelehnten Rhythmen sowie Drumbeat Arrangements zeigen insbesondere bei dem über siebenminütigen "Dna ts. Rednum or F. Raf” (Rückwärts lesen!) völlig neue Klangwelten auf - so psychedelisch und fast schon experimentell kannte man RIVERSIDE bisher nicht. Und immer wieder tauchen diese wunderbar sphärischen Elemente mit den klasse Gitarren von Piotr Grudziñski auf und entführen den Zuhörer ihn eine meist nur schemenhaft angedeutete weite Ferne. Hier sollten sich sogar PINK FLOYD Liebhaber wohlfühlen können. Ansonsten gibt es drei zusätzlichen Live-Bonus-Tracks und hier zeigen die Jungs, dass sie gerade auch auf der Bühne ihre vielschichtige Musik eindrucksvoll umsetzen können. Insbesondere das einfühlsame "I Believe" aber auch das melodisch-extatische "Loose Heart" zeugen von hoher Impulsivität. Die EP kommt so auf eine Spielzeit von knapp 36 Minuten wobei der zusätzliche Multimedia-Part diverse Bandbilder, alle Songtexte der bisherigen Veröffentlichungen und ein Live-Video zu "Acronym Love" enthält.

"Voices In My Head" muß man als RIVERSIDE Fan auf jeden Fall haben und auch alle anderen Liebhaber von atmosphärisch-ergreifendem Prog werden hier in kollektive Begeisterungsstürme verfallen - garantiert. Das nächste Album soll schon im April/Mai 2007 erscheinen, bleibt nur zu hoffen, dass die Band im Spätsommer noch mal zu uns nach Deutschland kommt um RIVERSIDE auch mal livehaftig zu erleben.

Voices Inside My Head (EP)


Cover - Voices Inside My Head (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:39 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Icarus Witch

www
Band:

Escape The Fate

www
Band:

Vanna

News:

Kollateralschaden bei DISASTER K.F.W.

Das neue Album "Collateral Damage" von DISASTER K.F.W. (Um Ex-Reiter-Drummer Skelleton das Hackebeilchen) erscheint am 14.07. via War Anthem Records/Soulfood.

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